|
|
Autor |
Nachricht |
warnblinkanlage Gänsefüßchen
W
Beiträge: 21
|
W 19.12.2017 03:48 Den Flug über das Schwimmbecken von warnblinkanlage
|
|
|
Heute bin ich über das Schwimmbecken geflogen. Mit einer Matratze. Ich nenne meinen ersten Flug: "Den Flug über das Schwimmbecken." Ich bin alleine geflogen. Die Gefahr war zu groß. Ich konnte keinen in einen daraus hervorgehenden Absturz verwickeln. Aber sie haben gewunken. Und ich habe ihnen stolz versichert: "Aber nein, ich bin ein erfahrener Pilot, ihr braucht euch nicht zu sorgen." Auch wenn ich ihnen eine Fehlinformation gegeben hatte, Sorgen wären unangebracht gewesen. Schließlich erfordert ein solcher Flug Unmengen an Konzentration. Und sonst hätte ich mir Sorgen machen müssen, was sie nur ohne mich machen würden. Wer würde das Geld nach hause bringen. Mit was würden sie sich ernähren. Und während sie winkend in der prallen Sonne am Rollfeld standen und zeremoniell hin und her liefen vor Nervosität, konnte ich, wie auch sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Und so startete ich mein Flugobjekt, nahm so viel Schwung auf wie ich konnte und flog über das Schwimmbecken. Ein plötzliches Gefühl von Freiheit. Ich wusste, dass ich nun wusste, dass ich fliegen konnte. Ich konnte hinfliegen wohin ich wollte. Egal wie. Und ich flog über das Schwimmbecken. Schnell, rasend und doch sollte es der längste Augenblick meines Lebens sein. Ich spürte die aufgeheizte Luft kühl an mir vorbei ziehen. Und ich flog über das Schwimmbecken. Ich konnte meine Familie winken sehen, mit ihren feinsten Taschentüchern, voller Stolz und Sorge. Und wir alle wussten, dass alles möglich ist. Dass auch wenn jeder sagt, wie ein jeder zu sein hat, wie das Leben von ein jedem abzulaufen hat, auch wenn du heute weißt, was du morgen tun wirst, trägst du alle Möglichkeiten dieser Welt in deinen Händen. Ich nutzte meine Möglichkeiten und flog über das Schwimmbecken. Und auch nach dem Flug, nachdem ich gelandet war, nachdem ich von meiner Matratze gestiegen war, meine trotz dem Wind verschwitzten ledernen Hände aus den Handschuhen gepellt, sowie die Fliegerbrille abgezogen hatte, nachdem meine Familie auf der anderen Seite des Schwimmbeckens angelangt war, nachdem sie mich beglückwünscht hatten für den erfolgreich abgelegten Flug, nach einer Runde Ehrerbringung, Klatschen und einer Menge von Umarmungen, nach abschwingen des Glücksgefühls, nach einer Danksagung meinerseits, in der ich mich vor allem für die allgemeine Unterstützung, ohne die ich nie so weit gekommen wäre, ohne die ich vielleicht nie gestartet hätte, nach dem letzten Verguss unserer Tränen, selbst als die Sonne schon untergegangen war, waren wir uns bewusst, welch großartigen Beweis der Existenz der Möglichkeiten wir geliefert hatten.
Weitere Werke von warnblinkanlage:
|
|
Nach oben |
|
|
Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
|
19.12.2017 20:08
von Selanna
|
|
|
Hallo warnblinkanlage,
Du bist aber fleißig und kreativ!
Dann senf ich mal
Zitat: | Heute bin ich über das Schwimmbecken geflogen. Mit einer Matratze. Ich nenne meinen ersten Flug: "Den Flug über das Schwimmbecken." Ich bin alleine geflogen. Die Gefahr war zu groß. Ich konnte keinen in einen daraus hervorgehenden Absturz verwickeln. Aber sie haben gewunken. Und ich habe ihnen stolz versichert: "Aber nein, ich bin ein erfahrener Pilot, ihr braucht euch nicht zu sorgen." Auch wenn ich ihnen eine die Fehlinformation gegeben hatte Da er die Info wohl erst gab, nachdem sie schon gewunken und er versichert hat, wäre „gegeben habe“ wohl die richtige Zeit, Sorgen wären unangebracht gewesen. Schließlich erfordert ein solcher Flug Unmengen an Konzentration Ich bin mir nicht sicher, ob man von Unmengen Konzentration sprechen kann, da man zu Konzentration ja eher keine Mengenangaben macht, sondern Maßangaben, oder?. Und sonst wann sonst? hätte ich mir Sorgen machen müssen, was sie nur ohne mich machen würden. Wer würde das Geld nach hause Hause bringen. Mit Von was - im Sinne: Von was sollen wir leben? Wenn man sich mit etwas ernährt, wäre da auch Obst oder Fleisch eine Option, oder? was würden sie sich ernähren. Und während sie winkend in der prallen Sonne am Rollfeld Rollfelder gibt’s doch nur auf Flughäfen, was ist hier gemeint? standen und zeremoniell hin und her liefen vor Nervosität, konnte ich, wie auch sie wenn Du vorne das Komma setzt, dann auch hier die Tränen nicht mehr zurückhalten. Und so startete ich mein Flugobjekt, nahm so viel Schwung auf Komma wie ich konnte Komma und flog über das Schwimmbecken. Ein plötzliches Gefühl von Freiheit. Ich wusste, dass ich nun wusste ergibt das so wirklich Sinn? , dass ich fliegen konnte. Ich konnte hinfliegen Komma wohin ich wollte. Egal wie. Und ich flog über das Schwimmbecken. Schnell, rasend und doch sollte es der längste Augenblick meines Lebens sein. Ich spürte die aufgeheizte Luft kühl an mir vorbei zusammen ziehen. Und ich flog über das Schwimmbecken. Ich konnte meine Familie winken sehen, mit ihren feinsten Taschentüchern, voller Stolz und Sorge. Und wir alle wussten, dass alles möglich ist. Dass auch wenn jeder sagt, wie ein jeder zu sein hat, wie das Leben von ein jedem einem jeden? abzulaufen hat, auch wenn du heute weißt, was du morgen tun wirst, trägst du alle Möglichkeiten dieser Welt in deinen Händen. Ich nutzte meine Möglichkeiten und flog über das Schwimmbecken. Und auch nach dem Flug, nachdem ich gelandet war, nachdem ich von meiner Matratze gestiegen war, meine trotz dem Wind verschwitzten ledernen Hände aus den Handschuhen gepellt, kein Komma sowie die Fliegerbrille abgezogen hatte, nachdem meine Familie auf der anderen Seite des Schwimmbeckens angelangt war, nachdem sie mich beglückwünscht hatten für den erfolgreich abgelegten eine Prüfung legt man ab; hier würde ich „absolvierten“ schreiben Flug, nach einer Runde Ehrerbringung, Klatschen und einer Menge von Umarmungen, nach abschwingen dem Abflauen des Glücksgefühls, nach einer Danksagung meinerseits, in der ich mich vor allem für die allgemeine Unterstützung, ohne die ich nie so weit gekommen wäre, ohne die ich vielleicht nie gestartet hätte wäre , nach dem letzten Verguss unserer Tränen, selbst als die Sonne schon untergegangen war, waren wir uns bewusst, welch großartigen Beweis der Existenz der Möglichkeiten wir geliefert hatten. |
Erst dachte ich, Du schreibst wieder aus kindlicher Perspektive, bis ich las, dass es sich hier um den Familienernährer handelt. Dafür ist mir der Ton dann allerdings ein bisschen zu infantil. Was ich auch nicht so schön fand (was aber zum kindlich-naiven Erzähler passen würde), sind die vielen Sätze, die mit „Und“ beginnen sowie die mehrfache Wiederholung des Fakts, dass der Ich übers Schwimmbecken geflogen ist. Alles, was mir sonst noch so einfiel oder auffiel, habe ich im Text selber ja angemerkt.
Hinter dem "sonst" (im Text grün markiert) und dem Rollfeld verbergen sich meiner Ansicht nach kleine Logiklücken, zumindest mit meinem Verstand
Du hast auf alle Fälle Deinen eigenen Stil gefunden, das ist super. Du schreibst gern aus etwas naiver Sicht und da triffst Du den Ton recht gut. Auch das Thema bzw. der Hintergrund, auf den Du hinauswillst, nämlich dass man auch gegen allen Widerstand das Unmögliche wagen soll/darf, ist ein schönes Motiv. Der Plot insgesamt, ein Erwachsener, der mit einer Matratze übers Schwimmbecken fliegt, wahrscheinlich, nachdem er das Dach hinunter gerutscht ist, ist ganz schön absurd.
Die Frage ist nur, ob Dein spezieller Erzählton und das Thema hier zusammenpassen.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
warnblinkanlage Gänsefüßchen
W
Beiträge: 21
|
W 19.12.2017 20:59
von warnblinkanlage
|
|
|
Liebe Selanna,
Vielen Dank für deine Antwort und deine Mühe,
so fleißig bin ich gar nicht, die texte aus "kinderperspektive" habe ich alle vor einem Jahr geschrieben zur zeit liegt meine jeder eher flach , auch dieser text soll aus der Perspektive eines Kindes sein. dass der junge sich als familienernährer sieht ist teil seiner Fantasie. hatte mir schon beim schreiben gedacht, dass das schwierig werden könnte aber wollte es nicht weglassen, weil ich es doch passend fand, das kind stellt sich vor wie es ist "groß" zu sein...
- ich hatte zuerst gegeben habe bevor ichs abgetippt habe
- zu dem sonst: wenn er sich selber nicht mit überzeugt hätte, indem er seiner Familie gesagt hat, dass er schon mal geflogen ist, dann hätte er sich sorgen gemacht, dass seine Familie ohne ihn als ernähren nicht klar kommt, weil er sich sorgen darüber gemacht hätte nicht mehr zu landen (hoffe der Satz ist einigermaßen verständlich )
- von was sollen sie sich ernähren ist viel besser!!
- das Rollfeld ist wieder teil seiner Fantasie, er verbindet sein Flug mit einem echten Flug
- ja von einem jeden
- und die zwei letzten Änderungen sagen mir auch zu
(und die Kommas )
lg
|
|
Nach oben |
|
|
Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
|
20.12.2017 16:30
von Selanna
|
|
|
Hallo warnblinkanlage,
dann nehme ich alles zurück, Du bist gar nicht so fleißig aber Du warst es einmal vor einem Jahr. Man kann ja nicht immer fleißig sein (siehe meine Signatur).
Zitat: | dass der junge sich als familienernährer sieht ist teil seiner Fantasie. hatte mir schon beim schreiben gedacht, dass das schwierig werden könnte aber wollte es nicht weglassen, weil ich es doch passend fand, das kind stellt sich vor wie es ist "groß" zu sein... |
Das sehe ich tatsächlich als schwierig an. Woher kann der Leser wissen, dass das nur Phantasie ist?
Zitat: | zu dem sonst: wenn er sich selber nicht mit überzeugt hätte, indem er seiner Familie gesagt hat, dass er schon mal geflogen ist, dann hätte er sich sorgen gemacht, dass seine Familie ohne ihn als ernähren nicht klar kommt, weil er sich sorgen darüber gemacht hätte nicht mehr zu landen (hoffe der Satz ist einigermaßen verständlich ) |
Er hätte sich also, statt sich zu konzentrieren, Sorgen gemacht, dass sich seine Familie sorgen macht? Mh. Kann man aus dem Text rauslesen, aber das wäre Glückssache. Kannst Du das noch einen Ticken präziser herausarbeiten? (Oder anderes Feedback abwarten)
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
|
Nach oben |
|
|
nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
|
20.12.2017 21:25
von nebenfluss
|
|
|
Selanna hat Folgendes geschrieben: |
Zitat: | dass der junge sich als familienernährer sieht ist teil seiner Fantasie. hatte mir schon beim schreiben gedacht, dass das schwierig werden könnte aber wollte es nicht weglassen, weil ich es doch passend fand, das kind stellt sich vor wie es ist "groß" zu sein... |
Das sehe ich tatsächlich als schwierig an. Woher kann der Leser wissen, dass das nur Phantasie ist? |
Wie wäre es so?
Zitat: | Wer würde das Geld nach hause bringen. Wer würde das Geld nach Hause bringen, wenn meine Eltern/Vater/Mutter mal nicht mehr arbeiten können. |
So hatte ich mir das jedenfalls zusammengereimt: Der junge Prota hat Großes vor (heute der Flug übers Schwimmbecken, morgen der Vierschanzensieg, oder so ähnlich). Und dann kann er der Familie, die ihn gefördert hat, etwas zurückgeben.
Charmanter Text, den Titel würde ich aber in "Den Flug über das Schwimmbecken" ändern. Das "Den" ist etwas arg seltsam.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|