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Die schlimmsten Beschreibungen in einem Roman

 
 
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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beiträge: 91



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Beitrag01.12.2017 12:43
Die schlimmsten Beschreibungen in einem Roman
von Guten Tag eure Hoheit
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Servus!

Was sind die schlimmsten oder lächerlichsten Beschreibungen, die ihr in einem Roman gelesen habt? Wäre nett von euch, wenn ihr hier ein Zeile schreiben würdet, die euch übel aufgestoßen ist. Danke!

LG

GTEH


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Gerling
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Beitrag01.12.2017 13:09

von Gerling
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Warum?

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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beiträge: 91



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Beitrag01.12.2017 13:16

von Guten Tag eure Hoheit
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Warum?


Interessiert mich. Außerdem kann ich nur davon lernen. Und in diesem wichtigen Lernprozess bin ich gerade.


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Andy1982
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Beiträge: 25



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Beitrag01.12.2017 15:00

von Andy1982
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Das schlimmste/Lächerlichste was ich an Formulierungen in Büchern gelesen hatte, war der "tod" von Gandalf aus Herr der Ringe.

"And he was gone"

"Und weg war er" ... ja, das steht wirklich so in der deutschen Übersetzung. Fand ich furchtbar lächerlich. Wohow
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kioto
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Beitrag01.12.2017 15:04

von kioto
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Hallo GTEH,

Ist ja meistens Geschmackssache.


Andy1982 liefert ein gutes Beispiel. Im Herrn der Ringe mag der Satz "Und weg war er" unpassend sein, in einer witzigen Kurzgeschichte passt es ev, gerade.
Hängt immer vom Kontext und dem Geschmack und den Erwartungen des Lesers ab.

Wie schon Euklid zu Ptolemäus sagte "Es gibt keinen Königsweg zur Mathematik" gilt auch für Literatur und angehende Autoren, viel lesen, viel schreiben und hier zerpflücken lassen. Stell die Texte hier ein und nimm die Kritiken ernst.

Gruß Werner


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 58
Beiträge: 2385
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Beitrag01.12.2017 15:11

von Gerling
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Lernen, indem andere dir das mitteilen, was sie schlecht fanden, damit du es dann (möglicherweise) vermeidest ... kann man so machen.

Aber wäre es nicht sinnvoller, dass zu schreiben, was aus dir selbst kommt? Denn das ist es, was erzählt werden möchte. Mit deinen Worten, nicht mit denen anderer.
Denn indem du mögliche Fehler anderer zu vermeiden versuchst, schränkst du deinen eigenen, im Entstehen begriffenen, Stil selbst ein.  

Aber das ist nur meine Meinung ...


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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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G
Beitrag01.12.2017 16:16

von Guten Tag eure Hoheit
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Andy1982,
die Beschreibung im Deutschen ist ziemlich unpassend.

kioto,
irgendwo ist das schon Geschmackssache, aber wenn ich Folgendes lese, kann ich nicht glauben, dass es Leser gibt, die so etwas mögen können: Ein Blütenblatt legte sich sanft wie ein Gnadenkuss usw. Ist von Jens Henrik Jensen - Oxen. Muss das in einem Roman so geschwollen geschrieben werden? Das begegnet mir in neuen Roman sehr oft, was ein Grund dafür ist, dass ich keine neuen Romane lese und mich lieber mit Kafka, Hesse und ähnlichem beschäftige.

Gerling,
ich schreibe schon das, was aus mir selbst raus kommt. Ist aber nur so, dass mich das einfach mal interessiert, was andere für eine lächerliche Beschreibungen halten. Ich bin halt noch extrem unsicher, was meine Beschreibungen angeht. Wäre mir halt eine Hilfe, was andere an Beschreibungen schlecht finden.


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Canyon
Leseratte

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Beitrag01.12.2017 16:34

von Canyon
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:

... irgendwo ist das schon Geschmackssache, aber wenn ich Folgendes lese, kann ich nicht glauben, dass es Leser gibt, die so etwas mögen können: Ein Blütenblatt legte sich sanft wie ein Gnadenkuss usw. Ist von Jens Henrik Jensen - Oxen. Muss das in einem Roman so geschwollen geschrieben werden?


Es muss gar nichts auf irgendeine bestimmte Weise geschrieben werden. Es gibt für alles Liebhaber, unter Autoren, genauso wie unter Lesern. Kein Schriftsteller kann (und will) mit seinen eigenen Vorlieben und Fähigkeiten die Vorlieben sämtlicher Leser abdecken. Ist ja auch gar nicht nötig.

Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:

ich schreibe schon das, was aus mir selbst raus kommt. Ist aber nur so, dass mich das einfach mal interessiert, was andere für eine lächerliche Beschreibungen halten. Ich bin halt noch extrem unsicher, was meine Beschreibungen angeht. Wäre mir halt eine Hilfe, was andere an Beschreibungen schlecht finden.


Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich mit "schlechten" Texten (wenn man sie überhaupt so nennen will) gar nicht soweit beschäftige, dass ich hier jetzt irgendwas zitieren könnte. Zwar gibt es bestimmte Aspekte, die ich in Texten nicht mag und die ich auch in meinen eigenen zu vermeiden versuche, aber das sind ja nicht grundsätzlich schlechte Aspekte. Nur eben solche, die mir persönlich nicht zusagen.
Wenn nun also tatsächlich jeder hier eine Zeile aus einem Text zitieren würde, die er - seiner Meinung nach - als schlecht empfindet, dann wirst du hier so viele unterschiedliche Beschreibungen vorfinden, wie Menschen. Da werden Sachen dabei sein, die auch du nicht magst, aber da werden auch Sachen dabei sein, die dir eigentlich gefallen würden.
Inwiefern sollte das helfen ... ?

Ich denke du solltest erstmal davon absehen, es mit aller Gewalt gut machen zu wollen. Mach einfach. Lies meinetwegen den ein oder anderen Schreibratgeber, und vor allem Romane, die dir gefallen. Dann sind es halt welche von Kafka, Hesse und Co. - wen störts?


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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beitrag01.12.2017 16:46

von Guten Tag eure Hoheit
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Canyon,

von Schreibratgebern halte ich nichts. Da frage ich lieber euch, die Praktiker. Das hilft mir viel mehr weiter, weshalb mich echt interessieren würde, was der eine oder andere an Beschreibungen nicht mag. Beim Film und Drehbuchschreiben ist es tatsächlich so, dass man sich schlechte Filme bis zum Ende anschauen soll, um lernen zu können. Ich lese mir zb. immer die schlechten Kritiken durch zb. auf Amazon. So habe ich eine Menge gelernt.


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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag01.12.2017 16:58

von Willebroer
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:


von Schreibratgebern halte ich nichts. Da frage ich lieber euch, die Praktiker.


Sind wir keine Schreibratgeber?
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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beitrag01.12.2017 17:02

von Guten Tag eure Hoheit
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:


von Schreibratgebern halte ich nichts. Da frage ich lieber euch, die Praktiker.


Sind wir keine Schreibratgeber?


Ne, ihr seid Praktiker, also Menschen, die selber schreiben. Ihr habt praktische Erfahrung.


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Canyon
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Beitrag01.12.2017 17:09

von Canyon
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:


von Schreibratgebern halte ich nichts. Da frage ich lieber euch, die Praktiker.


Sind wir keine Schreibratgeber?


Ne, ihr seid Praktiker, also Menschen, die selber schreiben. Ihr habt praktische Erfahrung.


Also die Schreibratgeber, die ich gelesen habe, stammen alle von Autoren. Autoren, die auch schon Romane veröffentlicht haben. Mit Letzterem kann ich z.B. nicht  dienen. Wink


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Guten Tag eure Hoheit
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Beitrag01.12.2017 17:18

von Guten Tag eure Hoheit
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Canyon,

falls du weißt, in welchem Schreibratgeber ich folgende Tipps finde, kaufe ich mir den Ratgeber.

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Eine gute Methode ruiniert zwar das Buch (mache Kopien von Seiten, das hilft), aber ist sehr nützlich. Nehme Highlighters und markiere Stellen von Beschreibungen, markiere in einer anderen Farben Aktionen (wenn die Figur etwas tut, inklusive sprechen) und wieder in einer anderen Farbe, sollten Gefühle und Gedanken vorkommen. Achtung, ein Satz kann mehrere Elemente haben.
Dann schau auf das Bild. Wie sind die Farben verteilt?


RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben:

Was dir bei den Beschreibungen vielleicht helfen könnte, ist, mal die einzelnen Sinne durchzugehen - bei deinem Beispiel die von Hans.

Was er gerade sehen könnte: die Straße, andere Autos, Fußgänger, Läden, etc.
Was er gerade hören könnte: seinen Lieblingssong - welcher ist das?, Hupen von anderen Fahrzeugen, Bremsenquietschen, ungesundes Rattern vom Motor, Regen auf der Scheibe, etc.
Was er gerade riechen könnte: Geruch nach neuem Auto, Fettgeruch von den Pommes auf dem Beifahrersitz, etc.
Was er gerade fühlen könnte: Wärme oder Kälte, Rückenschmerzen vom Sitzen, etc.
Was er gerade denken könnte: Weshalb ist das sein Lieblingslied - gibt es da eine Erinnerung, die ihm durch den Kopf geht?, Macht ihn nur das Lied zufrieden oder hat er gerade etwas Schönes erlebt?
Was er gerade schmecken könnte: Die Pommes, natürlich. Wink
Ich denke, du weißt, was ich meine.

Natürlich ist nicht alles davon wichtig, du brauchst nicht immer die ganze Palette "abzuarbeiten". Aber vielleicht stößt du beim Abarbeiten ja auf Informationen, die für den Leser nicht nur nett zu lesen, sondern auch interessant sind.


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Canyon
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Alter: 44
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Beitrag01.12.2017 17:53

von Canyon
Antworten mit Zitat

Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:
Canyon,

falls du weißt, in welchem Schreibratgeber ich folgende Tipps finde, kaufe ich mir den Ratgeber.

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Eine gute Methode ruiniert zwar das Buch (mache Kopien von Seiten, das hilft), aber ist sehr nützlich. Nehme Highlighters und markiere Stellen von Beschreibungen, markiere in einer anderen Farben Aktionen (wenn die Figur etwas tut, inklusive sprechen) und wieder in einer anderen Farbe, sollten Gefühle und Gedanken vorkommen. Achtung, ein Satz kann mehrere Elemente haben.
Dann schau auf das Bild. Wie sind die Farben verteilt?


RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben:

Was dir bei den Beschreibungen vielleicht helfen könnte, ist, mal die einzelnen Sinne durchzugehen - bei deinem Beispiel die von Hans.

Was er gerade sehen könnte: die Straße, andere Autos, Fußgänger, Läden, etc.
Was er gerade hören könnte: seinen Lieblingssong - welcher ist das?, Hupen von anderen Fahrzeugen, Bremsenquietschen, ungesundes Rattern vom Motor, Regen auf der Scheibe, etc.
Was er gerade riechen könnte: Geruch nach neuem Auto, Fettgeruch von den Pommes auf dem Beifahrersitz, etc.
Was er gerade fühlen könnte: Wärme oder Kälte, Rückenschmerzen vom Sitzen, etc.
Was er gerade denken könnte: Weshalb ist das sein Lieblingslied - gibt es da eine Erinnerung, die ihm durch den Kopf geht?, Macht ihn nur das Lied zufrieden oder hat er gerade etwas Schönes erlebt?
Was er gerade schmecken könnte: Die Pommes, natürlich. Wink
Ich denke, du weißt, was ich meine.

Natürlich ist nicht alles davon wichtig, du brauchst nicht immer die ganze Palette "abzuarbeiten". Aber vielleicht stößt du beim Abarbeiten ja auf Informationen, die für den Leser nicht nur nett zu lesen, sondern auch interessant sind.


Diese Tipps hast du doch nun hier schon erhalten.

Ich habe bislang nur zwei Schreibratgeber gelesen, die mir aber gut gefallen haben:
James N. Freys "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" Teil 1 & 2 und Stephen Kings "Das Leben und das Schreiben". Ich habe nun den Inhalt nicht auswendig gelernt, und es ist auch schon eine Weile her, dass ich zumindest Freys Bücher gelesen habe. Habe aber mal im Inhaltsverzeichnis geschaut, und da scheint es hauptsächlich im Spannungsbögen, Erzählweise und Charakteraufbau zu gehen. Wäre vielleicht brauchbar für dich, zumal Frey, soweit ich weiß, auch im Thrillerbereich veröffentlicht hat.
King denkt meines Wissens nach so ziemlich alle Bereiche ab, wobei es da auch eher um die Feinheiten, die Go's und NoGo's geht. Man muss einfach selber schauen, welche Ratgeber einem was bringen und welche nicht. Ist wie beim Romane Lesen auch.

Wenn du wissen möchtest, wie die User hier im Forum ihre Kriterien stecken, könntest du dich einfach mal durch den Prosabereich lesen. Einstand, Werkstatt, Feedback durchstöbern, Texte lesen und auch die Kommentare. Dann siehst du schon, was die Leute ankreiden, was ihnen gefällt und auch wie sie selber schreiben.

Ich will dir ja auch gar nicht ausreden hier Fragen zu stellen, nur sind deine Fragen teilweise so allgemein gehalten, dass es ja scheinbar nicht nur mir schwer fällt, darauf brauchbare Antworten zu geben.


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Guten Tag eure Hoheit
Wortedrechsler
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Beitrag01.12.2017 18:17

von Guten Tag eure Hoheit
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Canyon,

wenn es einen Ratgeber gibt, mit solch wertvollen Tipps für mich, dann gehe ich davon aus, dass ich in so einem Ratgeber noch mehr finde, was ich gebrauchen kann. Das war mein Gedanke.

Mit Spannungsbögen, Charakterentwicklung kenne ich mich aus. Was das angeht bin ich relativ fit. Mein wichtigstes Anliegen sind nun mal die Beschreibungen. Ich schreibe gerade an einer neuen Fassung meines Textes, den ich jetzt in der Vergangenheitsform schreibe und heute noch posten werde. Würde mich interessieren, was du und die andern von dem Text halten. Ich muss sagen, gerade macht es Spaß, meine neue Version zu schreiben. Hätte ich nicht gedacht.

Was User hier für Storys posten, und die Kommentare dazu, lese ich auch schon. Aber danke für den Tipp. Wink


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RememberDecember59
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Beitrag01.12.2017 22:06

von RememberDecember59
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Schönen guten Tag eure Hoheit!

Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben:

...irgendwo ist das schon Geschmackssache, aber wenn ich Folgendes lese, kann ich nicht glauben, dass es Leser gibt, die so etwas mögen können: Ein Blütenblatt legte sich sanft wie ein Gnadenkuss usw. Ist von Jens Henrik Jensen - Oxen. Muss das in einem Roman so geschwollen geschrieben werden? Das begegnet mir in neuen Roman sehr oft, was ein Grund dafür ist, dass ich keine neuen Romane lese und mich lieber mit Kafka, Hesse und ähnlichem beschäftige.


Nichts muss, aber fast alles kann.
Mit dem Blütenblatt-Satz würde man mich allerdings auch als Leser verlieren. Wink
Ich hab jetzt leider keinen eigenen Beispielsatz parat, aber ich persönlich mag es z.B. gar nicht, wenn jemand pseudo-originell schreibt - also krampfhaft darum bemüht ist, unkonventionell und besonders kunstvoll etc. zu erscheinen (das mit dem Gnadenkuss klingt für mich exakt danach). Bloß keine Phrasen, keine Wortwiederholungen und Alltagsdeutsch - man will ja keine 08/15-Literatur schreiben... Wink

Aber wie die anderen schon sagen, jeder mag eben was anderes, und da du jetzt gerade dabei bist, deinen Stil zu finden, solltest du dich mehr darauf konzentrieren, herauszufinden, was du selbst magst.
Schau doch einfach mal in ein paar Bücher rein, nur die ersten paar Seiten, am besten in dem Genre, das du schreiben willst, wenn das schon feststeht. Überleg, was davon dir zusagt und was nicht und behalte das im Hinterkopf, wenn du an deinem Projekt weiterschreibst. Bewusstes Lesen hilft dir vielleicht am ehesten dabei, ein Gefühl für Beschreibungen zu finden, die du gut findest.

Du bist wahrscheinlich gerade recht ungeduldig und willst alles von vornherein perfekt machen, aber ich kann dir nur als Tipp geben: Schreib einfach mal drauf los. Dein Stil wird sich im Laufe der Zeit entwickeln, sich dabei wahrscheinlich auch immer wieder ändern. Lass ihn das aber auch und enge dich nicht ein, indem du dich an irgendwelche Regeln aus Schreibratgebern hältst. Später, wenn du etwas mehr Erfahrung im Romanschreiben hast, kannst du viel bewusster auf solche Tipps eingehen - oder eben auch nicht.

Die Gefahr, die besteht, wenn du dir jetzt in dieser Phase zu viel Input von anderen holst, ist die, die sich in deinem anderen Thread gerade offenbart: Du stellst einen Text ein, erntest Kritik und Verbesserungsvorschläge dafür. Du überarbeitest ihn und stellst ihn erneut ein und das Spiel beginnt von Neuem. Die dritte Version, die da jetzt zu lesen ist, hat mit der ersten nicht mehr das Geringste zu tun, man könnte meinen, sie stammt aus der Feder eines anderen - und jetzt gibt es Leute, die genau DAS bemängeln. Nimm nicht jede Kritik und jeden Vorschläg einfach an - verlass dich lieber auf dein Gefühl. Denk über das nach, was die Leute anmerken - nur dafür ist das Feedback da, nicht als Anleitung, keiner hier erhebt mit seiner Meinung Anspruch auf Absolutheit. Wenn sich herausstellen sollte, dass der Stil, den du entwickelst, nicht massenkompatibel ist - dann ist er es halt nicht. Das heißt nicht, dass du ihn nie in diese Richtung ändern darfst - aber der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach nicht der richtige. Gönn dir erst deinen Freiraum, das lege ich dir ans Herz.

Also: schreiben, die Texte ruhen lassen, nochmal lesen, überarbeiten und dann das Gleiche nochmal von vorn. Du hast ja eine sehr gute Grundlage, die Texte, die du bisher eingestellt hast, bringen bereits ein gewisses Potential mit, und durch deine Drehbuch-Erfahrung ist das Plotten für dich wahrscheinlich leichter als für viele andere, die sich zum ersten mal an einem Roman versuchen.
Ich sehe nichts, was dich daran hindern sollte, einen guten Roman zu schreiben (außer Prokrastination Wink Ich habe so das leise Gefühl, dass du die Arbeit aufschiebst und das damit rechtfertigst, dass du ja erst genau recherchieren musst, was man wie macht Wink Du wärst nicht der Erste, der in diese Falle tappt.)

Zurück an Euren Text, Hoheit! smile


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Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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Beitrag01.12.2017 23:23

von Guten Tag eure Hoheit
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Danke für die guten Tipps, RememberDecember59.

Ja, das Plotten fällt mir extrem leicht. Das ist meine größte stärke.

Ich würde gerne einen Thriller schreiben. Gestern habe ich in zwei Buchhandlungen nach Thrillern Ausschau gehalten und bin dann ziemlich schnell wieder bei den Klassikern gelandet, weil ich diese Art der Beschreibungen in modernen Büchern schrecklich finde. Ich kann das einfach nicht glauben, dass solche Bücher einen Verlag gefunden haben.

Leider bin ich nicht so gut im drauflos schreiben. Manchmal kommt da nichts. Das Ausdenken einer Story und dann das verfassen eines Drehbuchs ist für mich so einfach, dass mich das null Anstrengung kostet. Ich kann jeden Tag locker 10 Drehbuchseiten schreiben. Und das ist noch getrödelt. Einen Roman zu schreiben finde ich als extrem schwierig bis fast nicht zu bewältigen.

Wenn es die beiden anderen Versionen meines Textes nicht geben würde, was würdest du von der Version halten, die ich in der Vergangenheitsform geschrieben habe?


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RememberDecember59
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Beitrag02.12.2017 00:51

von RememberDecember59
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Du hast eine PN von mir.

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Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

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Gast







Beitrag09.01.2018 17:29

von Gast
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Das schlimmste was ich je gesehen habe war eine Übersetzung in einem Vonnegut Roman. Dort war die Rede von Farbigen, mit ihren Ghettosprengern auf der Schulter .... ungelogen: Ghettosprenger!
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Deichmohle
Schneckenpost
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D
Beitrag13.03.2018 13:01
Lächerlichkeit ist eine Empfindung des Rezipienten
von Deichmohle
Antworten mit Zitat

Das Empfinden, etwas sei lächerlich, hängt vom Leser und den Vorstellungen seiner Zeit ab. Die Empfindung entsteht jedenfalls in der lesenden Person.

Zu dem genannten Beispiel: "Und er war weg" - was sollte daran lächerlich sein und weswegen? Ein Gefühl ist kein Argument, sondern ein psychologisch oder sonstwie erklärbarer Umstand im Leser. Die zitierten vier Worte unterlaufen unsere Erwartung, indem sie so neutral und beiläufig sind. Geschmackssache.
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PhilipS
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Beiträge: 109



Beitrag13.03.2018 13:56
Re: Lächerlichkeit ist eine Empfindung des Rezipienten
von PhilipS
Antworten mit Zitat

Deichmohle hat Folgendes geschrieben:
Das Empfinden, etwas sei lächerlich, hängt vom Leser und den Vorstellungen seiner Zeit ab. Die Empfindung entsteht jedenfalls in der lesenden Person.
Mag sein - aber was folgt daraus? Dass es nur am Leser liegt, eine Passage gut/schlecht, lächerlich, anschaulich etc. zu finden? Wäre dem so, hätte es keinen Sinn, diese Bemerkung zu schreiben:

Deichmohle hat Folgendes geschrieben:

Zu dem genannten Beispiel: "Und er war weg" - was sollte daran lächerlich sein und weswegen? Ein Gefühl ist kein Argument, sondern ein psychologisch oder sonstwie erklärbarer Umstand im Leser. Die zitierten vier Worte unterlaufen unsere Erwartung, indem sie so neutral und beiläufig sind. Geschmackssache.


Denn was passiert hier? Nicht nur äußerst Du Deine Meinung, Du begründest sie auch und unterstellst damit zumindest die Möglichkeit, dass Andy1982 sie nachvollziehen und übernehmen kann. Sicher herrscht nicht immer Konsens über die Beurteilung einer Textstelle, und manchmal werden wir uns nie einig. Allein der Umstand aber, dass wir mit Gründen über unsere Einschätzung diskutieren, zeigt, dass es gewisse Regeln der ästhetischen Praxis gibt, und eben nicht alles "Geschmackssache" ist. Soweit mein philosophisch motivierter Einwurf.


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Schreibt die Texte, die Ihr selber gerne lesen möchtet.
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Deichmohle
Schneckenpost
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Beiträge: 5



D
Beitrag13.03.2018 17:27
Re: Lächerlichkeit ist eine Empfindung des Rezipienten
von Deichmohle
Antworten mit Zitat

Schauen wir uns antike oder mittelalterliche Dichtung an, so werden wir stereotype Wendungen finden, die damals als hochmodern und künstlerisch galten, jetzt aber als abgedroschen und stereotyp, wenn heute jemand so schreiben würde. Don Quichote war eine Parodie mittelalterlicher Heldenromane.

Springen wir in die Zeit der Empfindamkeit ab 1750, oder danach zu Sturm und Drang und die frühe Romantik. Heute stöhnen viele Schüler über die "geschwollene" und "übertriebene" "Sentimentalität" damals entstandener Dichtung. Wer jetzt auch nur ein wenig in diese Richtung ginge, würde von Zeitgenossen verrissen und ausgelacht. Damals waren das Wegbereiter, denen wir die spätere Klassik verdanken.

So können wir von einer Zeit zur anderen springen. Was bleibt da als zeitloser Maßstab? Vermutlich kein Geschmacksurteil, eher: Ein Text muß ausdrucksstark sein, vermitteln können, was er uns nahebringen will. Gut ist, neue Ausdrucksformen zu finden, möglichst wenig "abgedroschenes" zu wiederholen. Doch das ist einerseits Geschmacksurteil, zum anderen in postmoderner Zeit fraglich. Eigentlich sind alle Stile aller Zeiten legitim, wenn wir uns bewußt sind, daß wir uns eines Stils bedienen.

Daher würde ich die Frage: "Was ist lächerlich?" zurückweisen und stattdessen fragen: "Was erreicht sein Ziel? Was ist fähig, etwas auszudrücken und zu vermitteln?" Lächerlichkeit wäre dann ein Zeichen dafür, daß der Versuch literarischer Vermittlung gescheitert ist; offen bliebe allerdings, auf welcher Seite. Denn die Beantwortung der Frage kann von der Zeit abhängen.

PhilipS hat Folgendes geschrieben:
Deichmohle hat Folgendes geschrieben:
Das Empfinden, etwas sei lächerlich, hängt vom Leser und den Vorstellungen seiner Zeit ab. Die Empfindung entsteht jedenfalls in der lesenden Person.
Mag sein - aber was folgt daraus? Dass es nur am Leser liegt, eine Passage gut/schlecht, lächerlich, anschaulich etc. zu finden? Wäre dem so, hätte es keinen Sinn, diese Bemerkung zu schreiben:

Denn was passiert hier? Nicht nur äußerst Du Deine Meinung, Du begründest sie auch und unterstellst damit zumindest die Möglichkeit, dass Andy1982 sie nachvollziehen und übernehmen kann. Sicher herrscht nicht immer Konsens über die Beurteilung einer Textstelle, und manchmal werden wir uns nie einig. Allein der Umstand aber, dass wir mit Gründen über unsere Einschätzung diskutieren, zeigt, dass es gewisse Regeln der ästhetischen Praxis gibt, und eben nicht alles "Geschmackssache" ist. Soweit mein philosophisch motivierter Einwurf.
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von Nina
Nina Genre, Stil, Technik, Sprache ... 25 06.04.2024 10:15 Letzten Beitrag anzeigen

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