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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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26.11.2017 13:08
von kioto
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Hallo GTEH, (Dein Nick ist mir zu affig - Entschuldige)
Du schreibst gut und flüssig und auch der Handlungsablauf ist logisch.
Du versuchst dich im Stil des Thrillers Noir ala Raymond Chandler und Co. und bekommst das auch gut hin und zeichnest interessante Bilder .
Als Kritikpunkt möchte ich von meiner Seite anbringen, dass du es mit diesem Stil etwas übertreibst. Die Ballung von Adrenalin und Testosteron zusammen mit Stakkato artig kurzen Sätzen ermüdet den Leser, fürchte ich. Der Leser versteht schnell, dass dein Prota auf alles scheißt und Wut im Bauch hat. Es fehlen aber ruhige Bereiche und ev. auch gegensätzliche Aspekte, um die Figur glaubhafter zu machen.
Insgesamt aber, besonders für Leser diese Genre, ganz gut. Ich habe solche Krimis früher gerne gelesen.
Gruß Werner
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Austrobass Leseratte
Alter: 56 Beiträge: 100 Wohnort: Weinviertel/Austria
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26.11.2017 13:31
von Austrobass
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Ich bin ein Anhänger des trockenen Stils und kann mit ausschweifenden Beschreibungen und Vergleichen wenig Anfangen. Es besteht mMn auch die Gefahr das Texte dadurch zu schwülstig daher kommen. Ich hab mal ein Buch bekommen das so begann: "Das Tal war mit einem Nebel bedeckt der wie ein von Mondlicht beleuchtetes Leichentuch aussah ...." usw. Ich hab das Buch nicht weiter gelesen. (Interessanterweise sieht Nebel anscheinend immer wie ein Leichentuch aus. Nicht wie ein Leintuch, eine Steppdecke oder ein weißes Hangerl.).
Wichtig (für mich) ist es Dinge zu beschreiben die mit der Handlung zusammenhängen oder ein Gefühl für Schauplätze vermitteln sollen. Da können Details viel ausmachen , ich würde sie aber nicht seitenlang ausbreiten. Dialoge bieten auch eine Möglichkeit Stimmungen zu vermitteln.
Das gesagte gilt halt nur für mich, ich kenne viele Leser die genau auf das Gegenteil stehen. Mein Tipp wäre so zu schreiben wie du dich wohl fühlst, es sei denn du willst eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, dann wird's ohne verbiegen nicht gehen.
liebe Grüße
Martin
_________________ Due to Budget cuts the light on the end of the tunnel will be turned off. |
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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G 27.11.2017 00:13
von Guten Tag eure Hoheit
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Danke, kioto.
Ja, du hast recht, muss mehr Abwechslung rein. Dafür fehlt mir noch der Blick.
Ich habe noch nie einen Thriller Noir gelesen.
Ich bin auch von meiner Person her etwas ungeduldig, weshalb ich es LIEBE, Drehbücher zu schreiben. Da darf ich mich mit kurzen Sätzen austoben, weil es da erwünscht ist. Ich muss aber auch leider zugeben, dass ich kein Romanleser bin. Hesse, Dürrenmatt und Kafka, dass war es dann auch schon. Hier und da mal einen Roman. Verblendung habe ich nur bis ca. Seite 20 gelesen. Das Buch fand ich grauenhaft. Mir fehlt diese Ausbildung zum Autor durch das lesen von Romanen.
Danke, Austrobass.
Ich mag auch keine ausschweifenden Beschreibungen, weshalb ich keine Romane lese, ich es aber müsste, um mal zu lernen, wie das Ganze überhaupt geht. Mir fehlt aber die innere Geduld dazu. Ich fühle mich immer getrieben, also hektisch.
Beim Drehbuchschreiben ist es auch so, dass du nicht wirklich eine ganze Szene beschreibst, sondern nur einen Hinweis gibst, um so ein Bild beim Leser hervorzurufen. Lange Beschreibungen sind in Drehbüchern nicht gerne gesehen, außer sie sind absolut notwendig.
_________________ Woraus besteht ein Döner in den USA? Mindestens aus 98 Prozent Mayonnaise. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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27.11.2017 00:32
von Willebroer
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Stellt sich da nicht die Frage, warum du Romane schreiben willst?
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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G 27.11.2017 12:55
von Guten Tag eure Hoheit
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Stellt sich da nicht die Frage, warum du Romane schreiben willst? |
Ich will das mal ausprobieren.
_________________ Woraus besteht ein Döner in den USA? Mindestens aus 98 Prozent Mayonnaise. |
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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27.11.2017 12:57
von kioto
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Hallo GTEH,
"Beim Drehbuchschreiben ist es auch so, dass du nicht wirklich eine ganze Szene beschreibst, sondern nur einen Hinweis gibst, um so ein Bild beim Leser hervorzurufen. Lange Beschreibungen sind in Drehbüchern nicht gerne gesehen, außer sie sind absolut notwendig. "
Deine Fragen wundern mich ein bisschen. Ich habe zwar keine Ahnung von der Filmerstellung, aber in das fertige Produkt gehen doch eine ganze Menge Kreativität ein. Das Drehbuch (ein Autor), dem ev. ein Buch zugrunde liegt (Ein anderer Autor). Die Ideen des Regisseurs, der Schauspieler, des Setsuchers, des Kostümdesigners, des Stuntkoordinators und,und,und.
Und das alles für 2 Stunden Film. Wenn du einen Roman schreiben willst, der den Leser über einige Tage oder sogar länger fesselt, mußt du als Autor alles zusammen leisten.
Ohne Drehbuchautoren zu nahe zu treten, ein Drehbuch zu schreiben scheint mir eine leichte Übung gegenüber einem guten Roman oder gar so etwas wie Krieg und Frieden oder Herr der Ringe.
Gruß Werner
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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27.11.2017 13:35
von Willebroer
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Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben: | Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Stellt sich da nicht die Frage, warum du Romane schreiben willst? |
Ich will das mal ausprobieren. |
Das ist ein guter Grund!
Meistens ist es umgekehrt: Man hat eine Geschichte im Kopf und will sie erzählen.
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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27.11.2017 14:48
von kioto
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Hallo GTEH,
Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben: | Hallo kioto, ich habe doch keine Fragen gestellt in meinem letzten Post.
Für mich ist es extrem schwer einen Roman zu schreiben, weil es für mich persönlich extrem ist. Deshalb beneide ich euch auch so.
Keine Ahnung, ob das andere Drehsuchschreiber auch so sehen. Ist halt nicht zu vergessen, dass man bei einem Drehbuch ca. 120 Seiten Zeit hat, um seine Geschichte zu erzählen. Bei einem Roman kann man auch mal 1500 Seiten schreiben. Nicht zu verachten ist die Tatsache, dass ein bedruckte Drehbuchseite nur halb so viel Tinte benötigt wie eine Romanseite. Beim Drehbuchschreiben liegt die Kunst auch darin, mit weniger mehr zu erzählen. |
Deine Antwort gibt mir das Gefühl, dass du meinen Post nicht verstanden hast. Mit Tinten- und Papierverbrauch hat das nun wirklich nichts zu tun.
Gruß Werner
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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G 27.11.2017 15:27
von Guten Tag eure Hoheit
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kioto hat Folgendes geschrieben: | Mit Tinten- und Papierverbrauch hat das nun wirklich nichts zu tun. |
Das ist mir klar.
_________________ Woraus besteht ein Döner in den USA? Mindestens aus 98 Prozent Mayonnaise. |
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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27.11.2017 22:46 Re: Beschreibungen im Roman von RememberDecember59
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Ich kann mir gut vorstellen, dass Beschreibungen für jemanden, der bisher überwiegend Drehbücher geschrieben hat, schwierig sind. Die ganze bildliche Inszenierung übernimmt beim Film ja am Ende jemand anderes.
Guten Tag eure Hoheit hat Folgendes geschrieben: |
In einem Drehbuch würde ich es in etwa so schreiben:
Hans fährt den Wagen, macht das Radio an und lächelt, als sein Lieblingssong aus dem Radio plätschert. Er wippt zur Musik.
Wie ich das jetzt in einem Roman formulieren würde: Keine Ahnung!!!
Wäre echt nett von euch, wenn ihr mir ein paar Beispiel geben könntet. |
Was dir bei den Beschreibungen vielleicht helfen könnte, ist, mal die einzelnen Sinne durchzugehen - bei deinem Beispiel die von Hans.
Was er gerade sehen könnte: die Straße, andere Autos, Fußgänger, Läden, etc.
Was er gerade hören könnte: seinen Lieblingssong - welcher ist das?, Hupen von anderen Fahrzeugen, Bremsenquietschen, ungesundes Rattern vom Motor, Regen auf der Scheibe, etc.
Was er gerade riechen könnte: Geruch nach neuem Auto, Fettgeruch von den Pommes auf dem Beifahrersitz, etc.
Was er gerade fühlen könnte: Wärme oder Kälte, Rückenschmerzen vom Sitzen, etc.
Was er gerade denken könnte: Weshalb ist das sein Lieblingslied - gibt es da eine Erinnerung, die ihm durch den Kopf geht?, Macht ihn nur das Lied zufrieden oder hat er gerade etwas Schönes erlebt?
Was er gerade schmecken könnte: Die Pommes, natürlich.
Ich denke, du weißt, was ich meine.
Natürlich ist nicht alles davon wichtig, du brauchst nicht immer die ganze Palette "abzuarbeiten". Aber vielleicht stößt du beim Abarbeiten ja auf Informationen, die für den Leser nicht nur nett zu lesen, sondern auch interessant sind.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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28.11.2017 00:41
von nothingisreal
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gelöscht
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Guten Tag eure Hoheit Wortedrechsler
G
Beiträge: 91
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G 28.11.2017 10:01 Re: Beschreibungen im Roman von Guten Tag eure Hoheit
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RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben: | Was dir bei den Beschreibungen vielleicht helfen könnte, ist, mal die einzelnen Sinne durchzugehen - bei deinem Beispiel die von Hans.
Was er gerade sehen könnte: die Straße, andere Autos, Fußgänger, Läden, etc.
Was er gerade hören könnte: seinen Lieblingssong - welcher ist das?, Hupen von anderen Fahrzeugen, Bremsenquietschen, ungesundes Rattern vom Motor, Regen auf der Scheibe, etc.
Was er gerade riechen könnte: Geruch nach neuem Auto, Fettgeruch von den Pommes auf dem Beifahrersitz, etc.
Was er gerade fühlen könnte: Wärme oder Kälte, Rückenschmerzen vom Sitzen, etc.
Was er gerade denken könnte: Weshalb ist das sein Lieblingslied - gibt es da eine Erinnerung, die ihm durch den Kopf geht?, Macht ihn nur das Lied zufrieden oder hat er gerade etwas Schönes erlebt?
Was er gerade schmecken könnte: Die Pommes, natürlich.
Ich denke, du weißt, was ich meine. |
Danke, das ist echt super!
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | gelöscht |
Schade!
_________________ Woraus besteht ein Döner in den USA? Mindestens aus 98 Prozent Mayonnaise. |
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