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Reine Nervensache

 
 
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Uwe Helmut Grave
Geschlecht:männlichOpa Schlumpf

Alter: 69
Beiträge: 1016
Wohnort: Wolfenbüttel


Beitrag01.10.2017 19:00
Reine Nervensache
von Uwe Helmut Grave
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

REINE NERVENSACHE

Nun guck sicher einer diese schwarzen Wolkenberge an! Na, wenn das des Nachts nicht mächtig rumst, fress ich einen Besen.
Mir egal, ich hatte sowieso nicht vor, heute Abend noch mal nach draußen zu gehen. Der Gemüseeintopf brodelt bereits auf dem Herd und ist gleich fertig, und dann mache ich es mir so richtig schön gemütl…
Oha, kein Brot mehr im Haus! Na, zum Glück ist es nicht weit zum Bäcker, das schaffe ich doch locker vor dem Sturm.
Etwas mehr Beeilung, Kurtchen, sonst schließt der Laden direkt vor deiner Nase! Und hör verdammt noch mal damit auf, in Gedanken dauernd Selbstgespräche zu halten! Spurte dich!
Den Topf kannst du getrost auf dem Herd lassen, die Möhren haben eh noch nicht die richtige Konsistenz. Die Platte auf die kleinste Stufe stellen und dann los!
*
Geschafft, das Geschäft hat noch geöffnet! Und es liegen noch genügend Brote im Regal, wie man durchs Schaufenster sehen kann, es gibt sogar noch eine Brötchenauswahl. Brötchen und Gemüsesuppe? Das passt nicht, dunkles Brot wäre besser.
Oh, die nette alte Dame dort drüben möchte wohl ebenfalls in den Laden. Na, da spiele ich doch mal den Kavalier und halte ihr die Tür auf. Sie lächelt. Zurück lächeln, Kurtchen, immer schön höflich sein, insbesondere zu alten Leutchen. Während Omi ihren Zwieback oder was auch immer kauft, kann ich in aller Ruhe nach einem passenden Brot Ausschau halten. Weitere Kunden sind ja nicht anwesend, es dürfte also ganz fix gehen.
Aha, sie interessiert sich für den Kuchen-Restbestand. Vielleicht sollte auch ich mir ein Stück gönnen, als Dessert. Obwohl … meist bin ich nach dem Eintopfverzehr voll bis zum Platzen.
*
„Bitte geben Sie mir eins von dem da, mit dem Pudding in der Mitte und den Marmeladenkrengeln drum herum. Nein, nicht das, sondern das daneben, das andere wirkt irgendwie matschig.
Und dann hätte ich gern zwei von den Plunderstücken. Welche Sorte? Hm, das ist schwierig. Wie heißen die denn? Aha, aha, aha … ach, mit diesen vielen seltsamen Bezeichnungen kann ich sowieso nichts anfangen. Geben Sie mir doch einfach dieses da und das dort. Halt, an dem einen fehlt bereits eine Ecke, ich nehme lieber ein anderes. Ja, genau das! Fertig!
Augenblick mal, besteht die Füllung etwa aus Marzipan? Im Ernst? Davon bekomme ich immer Blähungen. Legen Sie beide Stücke wieder zurück, aber passen Sie auf, dass nicht erneut eine Ecke abbricht, das Auge isst schließlich mit.
Wie schmecken denn die Schokoladenplätzchen? Leicht nougatig oder mehr wie Zartbitter? Hm, soso, ist gut, dann nehme ich mal eine ordentliche Portion. Ob die mittlere Tüte wohl ausreicht? Immerhin brauche ich mindestens drei oder vier Plätzchen. Ach, es genügt die kleine Tüte? Sieh an, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Tja, nehme ich nun drei oder vier? Vier, glaube ich, dann hat man eins mehr, gell?
Ist dieses kümmerliche Stück Kirschkuchen noch frisch? Von heute Morgen? Bekomme ich es billiger, schließlich ist es bereits Abend, also ist der Kuchen quasi von gestern. Könnten Sie ihn vielleicht halbieren, denn eigentlich ist er doch recht groß. Bevor Sie den Kuchen halbieren, halbieren Sie lieber den Preis? Das ist aber wirklich sehr entgegenkommend von Ihnen.
Andererseits sieht das einzelne Stück Stachelbeerkuchen hinten links unten auch nicht schlecht aus. Kirsche oder Stachelbeere, das ist hier die Frage. Wissen Sie was, ich nehme weder das eine noch das andere. Zuviel Süßes macht eh dick.
Ob ich jetzt fertig bin? Selbstverständlich bin ich fertig – mit dem Süßkram. Kommen wir nun zu den Brötchen …“
*
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Die Omi hat anscheinend alle Zeit der Welt. Weiß sie denn nicht, dass es jeden Moment zu stürmen anfangen kann? Die ersten Regentropfen fallen bereits.
Zu dumm, dass ausgerechnet jetzt nur eine einzige Verkäuferin hinter dem Tresen steht. Die anderen haben wahrscheinlich schon Feierabend gemacht.
Mach hin, Omi, sonst brennt mein Essen auf dem Herd an!
Wenn sie wenigstens für eine Sekunde Luft holen würde, dann könnte ich rasch mein Brot bestellen. Aber gegen diesen Redeschwall habe ich keine Chance …
*
Endlich, ich dachte, die kommt nie zu Potte. Die Bäckerin war richtig erleichtert, dass mein Brotkauf nur eine knappe Minute in Anspruch genommen hat. Mit etwas Glück ist mein Eintopf noch kein unansehnlicher Pamp. Ich mag es, wenn das frische Gemüse etwas Festigkeit besitzt.
Mhm, riecht gut das Brot! Mit Salami wäre es bestimmt noch besser. Der Schlachter dort hat meist länger auf, vielleicht sollte ich mein Glück versuchen. Der Regen ist ja noch nicht allzu stark.
Na, das nenne ich Schwein gehabt! Nur eine einzige Kundin im Geschäft, und der Tresen ist noch halbvoll. Jetzt fix ein paar Scheiben Salami bestellt und ab nach Hause, bevor das Wetter schlechter wird.
Hoppla, was ist das denn? Die Kundin kenne ich doch. Himmel hilf!
*
„Was kostet denn die Mortadella? Nein, das ist mir viel zu teuer. Dann legen Sie mir halt zwei Scheiben Schinkenspeck auf die Waage, dünn geschnitten bitte.
Hui, die wiegen aber immer noch ganz schön viel! Nehmen Sie eine wieder runter. Danke.
Und dann hätte ich gern …
Moment, habe ich eigentlich genügend Geld dabei? Zwar habe ich vorhin extra mein Sparschwein geschlachtet und das ganze Kleingeld ins Portemonnaie gestopft, doch gezählt habe ich es natürlich nicht, ich musste mich schließlich beeilen, heute sieht‘s nämlich nach einem gewaltigen Sturm aus.
Warten Sie, ich schütte den Inhalt des Portemonnaies dort drüben auf dem Hocker aus. Inzwischen könnten Sie probehalber zwei oder drei, nein besser doch nur zwei Scheiben Kassler auf die Waage legen und mir den Preis nennen. Aber wiegen Sie nicht wieder das Papier mit.“
*
Schlagzeile im Lokalteil:
Zu einem unschönen Vorfall kam es am vergangenen Sonntag, am Vorabend des großen Sturms, in einer Metzgerei. Ein offenbar psychisch gestörter Mann wollte eine hilflose alte Dame mit einem Sitzhocker niederschlagen. Als der Metzger um den Tresen herumkam und eingriff, riss sich der Unbekannte los und floh durch den strömenden Regen in die hereinbrechende Dunkelheit. Der Schlachter meinte, sich zu erinnern, dass der renitente Mann in der Nachbarschaft wohnt, weshalb es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis die Polizei seine Identität ermittelt hat.
ENDE

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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beitrag02.10.2017 02:38

von V.K.B.
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Hallo Inko,
lol Deine Geschichte hat mich prächtig amüsiert. Ich glaube, jeder hatte schon mal so einen Kunden vor sich, wenn er es eilig hatte. Und hat dann vielleicht sogar mal über sowas nachgedacht, was dein Prota am Ende macht, als ihm die Hutschnur platzt.

Leider hast du meines Erachtens die Vorgaben verfehlt. Die Geschichte sollte um das Abendessen gehen, nicht das Einkaufen. Von daher gibt es von mir leider keine Punkte.


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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MoL
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Beitrag02.10.2017 12:48

von MoL
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Ich setze 20 Cent, lieber Inco, dass ich weiß, wer Du bist!
Die Idee finde ich klasse - wer hat sich noch nicht in einer ähnlichen Situation befunden und derartige Mordgelüste verspürt?
Etwas weniger Umschreibungen des "Witzes" und etwas mehr Sturm würden dem Text sicher gut tun.
Ich würde Dir raten, die Passage beim Metzger auf ein Minimum zu beschränken und dafür die Sturmdramatikschraube mehr anzuziehen.
Ein weiteres "Highlight" könnte sein, dass die Omi irgendwann ganz beiläufig erwähnt dass sie von ihrem Enkel mit dem Auto abgeholt wird oder so. Wegen des Sauwetters, es würde um diese Zeit doch kein normaler Mensch mehr aus dem Haus gehen.
Das Ende könnte meinem Geschmack nach auch ruhig garstiger sein. Etwa, dass eine alte Frau von ihrem Enkel auf der Straße gefunden wurde, getötet durch einen stumpfen Schlag auf den Kopf. Was rätselhaft ist, da der Sturm zu diesem Zeitpunkt noch garnicht gewütet hat ... Etwas in der Art.
Von mir gibt es für die Idee und die alltagsnahe Schilderung einen Punkt. Smile


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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
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hobbes
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Beitrag02.10.2017 21:52

von hobbes
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Dies also die Och-nö-Geschichte. Das ist so dermaßen vorhersehbar. Dass die Omi Stunden braucht. Dass sie die Metzgerskundin ist.

Und als Krönung dann auch noch die Schlagzeile. Die hätte es nun wirklich nicht gebraucht.

Aber am schlimmsten ist die Art, wie Kurtchen die Sache erzählt. Kurtchen, echt jetzt. Das riecht doch alles arg nach Altherrenliteratur (gewisse ältere Herren mögen mir das verzeihen).

Und der Titel, der passt irgendwie auch noch so richtig zum Och nö. Kann ich jetzt nicht begründen, ist mehr so eine Gefühlssache, aber ich schätze, du wirst eh keine Begründungen von mir wollen.
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Schlomo
Geschlecht:männlichEselsohr

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Wohnort: Waldperlach


Beitrag03.10.2017 00:38

von Schlomo
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Perfekter Schluss! Trifft irgendwo meinen Humor.

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#no13
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femme-fatale233
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Beitrag03.10.2017 09:23

von femme-fatale233
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Was du gut machst: Das Gelaber von der alten Frau so wiederzugeben, wie man es dann doch öfter mal von älteren Leuten beim Einkaufen hört. Habe jahrelang neben einem Altersheim gewohnt und die dort ansässigen Rentner haben mit ihren Gehwägen den winzigen Tengelmann unsicher gemacht. Da hat man ähnliche Stories erlebt, vor allem an der Kasse.


Was mir nicht so gefällt: Die Gedanken dazwischen. Die wirken oft etwas hölzern und bremsen das ganze. Ich bin mir sicher, man könnte das alles als einen großen Gedanken/Zitatfluss erzählen, ohne, dass es an Klarheit verliert.

Dennoch, ein Text, den ich mag. Wird Punkte geben.
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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Wohnort: Inne Peerle


Beitrag03.10.2017 16:24

von Tjana
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Sehr vergnügliche Geschichte. Bei der Passage mit der Oma beim Bäcker musste ich laut lachen.
Bewundernswert langer, und dennoch strukturierter Text.
Mal sehen, wie groß die weitere Konkurrenz ist …


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Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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firstoffertio
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Beitrag03.10.2017 23:20

von firstoffertio
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Der Text selbst hat etwas von einem Redeschwall.
Der Schluss überzeugt mich jedoch nicht.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

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Beitrag04.10.2017 21:38

von Constantine
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Bonjour

Richtig warm bin ich leider nicht mit Kurtchen und der Erzählperspektive geworden, die mir an vielen Stellen doch zu erklärend geworden ist.
Schwierig fand ich beim ersten Lesen die Unterscheidung zwischen Kurts erzählendem Ton und der direkten Rede der Oma, vor allem beim Bäcker. Da steige ich aber spätestens beim zweiten Lesen durch, wer wo gemeint ist.
Am Ende wird leider Kurts Perspektive zugunsten einer (witzigen) Pointe verlassen, ein Zeitungsbericht wird von wem auch immer für den Leser zitiert/gezeigt. Hm.

Was die Vorgaben angeht, vermisse ich leider den direkten Bezug zum tatsächlichen (Verspeisen des) Abendessens, stattdessen köchelt er daheim und ich bin ich mit Kurt unterwegs, wie er beim Bäcker und Metzger seine Einkäufe erledigt. Auch den Bezug zum Conrad-Zitat sehe ich leider nicht wirklich. Inwiefern Kurts Charakter eher dafür verantwortlich ist (anstelle des nahenden Regens/Sturmes), dass er beim Metzger eine Geduldsfaden reißende Kurzschlussreaktion begeht, kann ich nicht eindeutig auf den Regen allein schieben und somit bleibt mir die Andeutung des Conrad-Zitats leider zu vage.

Im Vergleich haben mich andere Beiträge des Wettbewerbs mehr überzeugt. Es tut mir leid: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine
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Michel
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Beitrag05.10.2017 12:28

von Michel
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Eine Groteske über Omis. Die mich leider nicht mitnimmt.
Vielleicht sind mir die Situationen noch nicht abstrus genug, vielleicht fehlt der entscheidende Schwung hinüber ins Absurde, aber hier habe ich mich, sorry, gelangweilt. Die Ungeduld des Ich-Erzählers kommt klar rüber, leider wird es schnell zu meiner eigenen Ungeduld. Wann ist das vorüber? Nach meiner Wahrnehmung zu spät. Straffen, anschärfen, absurder gestalten - und ich bin dabei.
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Heidi
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Beitrag06.10.2017 21:12

von Heidi
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Für meinen Geschmack zu langatmig erzählt; ich finde, da ist ordentlich Kürzungspotenzial vorhanden. Du zeigst mir jeden Schritt, den deine Figur tut, die Figur selbst fühle ich nicht und den aufkommenden Sturm auch nicht.
Klar, der Übergriff zum Schluss könnte wie ein Sturm daherkommen, aber das kratzt mich dann auch nicht mehr.
Dass dein Protagonist psychisch gestört ist, kommt erst zum Schluss raus, weil du es mir "sagst". Wichtig wäre für mich, schon von Anfang an eine Ahnung davon zu bekommen, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt.
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag06.10.2017 21:52

von Eliane
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Noch so eine Geschichte, bei der ich ziemlich sicher bin, dass ich weiß, von wem sie stammt. Bin gespannt, ob meine Vermutung zutrifft smile

Außerdem einer der wenigen Texte, die den Sturm für Humor statt Dramatik nutzen. Etwas abgehackt geschrieben und trotzdem ganz dicht dran/drin im Protagonisten. Gefällt mir!
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gold
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Beitrag08.10.2017 15:36

von gold
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Hallo Inco,


Thema:


Gut umgesetzt: Es ist davon auszugehen, dass er sich durch diese Tat ins Aus manövriert. Vielleicht ist die atmosphärische Spannung daran schuld, dass er durchdreht, sozusagen ist die Tat bedingt durch die Luft, die in der Luft liegt…
Sprachstil:Hier gibt es von meiner Seite nichts zu bemängeln. Es liest sich locker und amüsant.

Inhalt:Ganz nett zu lesen, aber leider fehlt mir ein bisschen die  Abwechslung:
Die Omi in der Metzgerei verhält sich ähnlich wie die Kundin in der Bäckerei- allerdings das Geld auf dem Hocker zu zählen, das hat schon `was Laughing

Federn:Fünf

LG gold


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Lapidar
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Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag08.10.2017 20:49

von Lapidar
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Nuun... was lernen wir daraus? Keine Einkäufe tätigen kurz vor Ladenschluss, wenn man den Eintopf nicht ausgeschaltet hat. Laughing

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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TZH85
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Alter: 39
Beiträge: 300
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Pokapro 2017


Beitrag09.10.2017 12:48

von TZH85
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Laughing

Mich hat die Oma auch ziemlich aufgeregt. Absolut nachvollziehbar, dass dein Protagonist da irgendwann ausgerastet ist. Sehr witzig!
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rieka
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Beiträge: 816



Beitrag11.10.2017 20:01

von rieka
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Hallo Inko
Eine flotte, humorvolle Szene hast du in zwei Stunden aufbauen können, lebendig und flüssig. Du hast die Geschichte durchgängig als stilles Selbstgespräch geschrieben. Dadurch gelingt mir ein umfassendes Mitschwingen in das, was gedacht, gesehen, gehört und gefühlt wird. Auf die Schippe nimmt der Schreiber in Einfühlung an das Kurtchen diesen, also sich selbst, (kommt mir irgendwoher bekannt vor) in seinen Selbstgesprächen auch noch, indem er ihm genau dieses Selbstgespräch abzusprechen versucht. Ein ‚mal eben schnell noch was einkaufen‘ artet in bitterbösen Stress aus. Das Geschehen endet in einem deftigen inneren, in Renitenz umgesetzten Sturm.
Einfach nur gut gemacht.
Bleibt der reale Sturm. Er zeigt sich anfangs in der Wolkenwand, später wird er in der Zeitung erwähnt. Was, denke ich, für die Lösung der Aufgabe, mehr oder minder, reicht.
Das gibt Punkte
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holg
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Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag11.10.2017 20:43

von holg
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Hallo Inko.
Entschuldige, wenn ich mich kurz fasse und eventuell nicht mehr zum Bewerten komme. Bin gerade eher mit existentiellen Dingen beschäftigt und einer immer wieder Streikenden iPad-Tastatur.

Humor! Endlich!
Andererseits - lief da Herbert Knebels Wurstthekenschlange im Hintergrund?

Weiß noch nicht.


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Why so testerical?
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Terhoven
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Beiträge: 401



Beitrag12.10.2017 20:42

von Terhoven
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Hahaha, ich hab sehr gelacht. Auch wenn ich kurz den Monolog der Dame mit den Gedankengängen des Erzählers verwechselt hatte.

Irgendwie hatte ich ein Bild von Schlomo vor Augen, bitte nicht übelnehmen, weder AutorIn noch Schlomo. smile
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Uwe Helmut Grave
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Beitrag13.10.2017 20:12

von Uwe Helmut Grave
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Danke für alle gnadenlosen Kommentare - und ein noch größeres Danke an alle, die mir Punkte gegeben haben. (Für die Übrigen liegen bereits die Voodoo-Puppen bereit. MoL ist mit ihrem Mitleidspünktchen noch mal knapp davongekommen.)
Ich sah mich schon ganz unten - in 2 Stunden vollbringen halt nur Genies wahre Wunder, und ich bin nun einmal keins. Zwölfter Platz von neunzehn ... mit sehr, sehr viel Wohlwollen könnte man das noch als Mittelfeld bezeichnen. Cool
Apropos Genie: @Terhoven Ich hatte beim Schnellschreiben nicht den genialen Schlomo vor Augen, eher Jürgen von Manger: "Nun guck sicha das eina an!"


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MoL
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Beitrag14.10.2017 09:01

von MoL
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Muahaha, da sieh mal einer an, Herr Grave: Hab ich doch Recht gehabt! Da hat Dir auch Dein andernorts hier herumgetöntes "Ich habe gar nicht mitgemacht" nicht geholfen. Razz

... und jetzt erzähl mal, ob Du die Omi im wahren Leben auch angegriffen hast, lol2


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Beitrag14.10.2017 09:11

von Uwe Helmut Grave
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Auf "habe nicht mitgemacht" ist sowieso kein Aas hereingefallen, die haben alle nur so getan, um mir den kindischen Spaß nicht zu verderben.
Die Omi begegnet mir des Öfteren, und manchmal ist sie auch ein Opi oder ein junger Mann oder eine junge Frau. Oder "mittelalterlich", wie letztens beim Metzger. Steht in der Schlange, unterhält sich fröhlich mit uns anderen und bemerkt: "Mitunter ist es ganz nützlich, zu warten, dann kann man sich vorab in aller Ruhe überlegen, welche Sorte Wurst man möchte." Und als sie (natürlich vor mir!) an der Reihe war: "Äh, also, was ist das denn da? Aha, nein, dann doch lieber ..."


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Beitrag14.10.2017 12:08

von Rheinsberg
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Tja, ich bin dir auf den Leim gegangen. Und hinter diesem Text - der mich sehr hat schmunzeln lassen - hatte ich Maria vermutet ... Nimm's als Kompliment!

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