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jumper1x Erklärbär
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Beiträge: 2
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.10.2017 12:00
von BlueNote
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Hallo Jumper,
Werbetexter wird man nur, wenn man sonst nichts wird (und vielleicht Germanistik und Philosophie studiert hat). Werde doch erst mal E-Techniker (bzw. Ingenieur), dann hast du wenigstens Geld zum Leben. Oder kommst du auch ohne aus?
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3376 Wohnort: bei Freiburg
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02.10.2017 12:13
von Michel
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Och, Werbetexter wird man auch als Psychologe. I.d.R. wird es wohl nicht nur um den (Werbe-)Text gehen, sondern um Strategien, Kampagnen usw. Warum sich nicht ein ambitioniertes Ziel setzen? Ich finde es immer eine gute Idee, am eigenen Umgang mit der Sprache zu feilen. Und Lesen ist einer der besten Wege dazu.
Also: Herzlich willkommen!
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denLars Klammeraffe
Alter: 31 Beiträge: 522 Wohnort: Düsseldorf
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02.10.2017 13:13
von denLars
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Hi Jonas,
ich bin zufällig seit vier Jahren Werbetexter in verschiedenen, großen Agenturen. Das mit dem Geld zum Leben passt eigentlich relativ gut, ich komm klar
Und ja, viele Leute, die hier texten, sind Quereinsteiger und haben den einen oder anderen Bruch im Lebenslauf, aber es ist immer ein sehr entspannter, cooler Haufen. Der Job kann sehr spannend sein - große Kampagnen planen, auf Drehs fahren, im Studio Sprecherregie bei Radiospots übernehmen, die irrsten Ideen überlegen.
Gleichzeitig produziert man aber auch 95% für die Tonne, weil Ideen auf die verschiedensten Arten und Weisen zu Tode kommen: Zu groß für's Budget, die Frau des Kunden fand die Farbe der Tapete im Hintergrund blöd, etwas trifft einfach nicht seinen Geschmack, etc, firmenpolitische Gründe, etc. Manchmal dreht man Runde um Runde auf einem Briefing für Headlines, ohne dass dem Kunden jemals etwas gefällt. Manchmal arbeitet man über Monate an einem Projekt, das am Ende doch gecancelt wird. Mit solchen Rück- und Fehlschlägen sollte man auf jeden Fall umgehen können, sonst wird man sehr schnell zynisch und verliert seine Freude am Job.
Es gibt das Klischee, dass man in der Werbung die Nächte und Wochenenden durcharbeitet und nie mehr das Tageslicht zu Gesicht bekommt. Wie bei jedem Klischee steckt auch hier ein Fünkchen Wahrheit drin: Gerade wenn um Neugeschäft gepitcht wird oder ein wichtiger Dreh bevorsteht, kann es mal länger werden. Aber es kommt stark darauf an, in welcher Agentur und für welchen Kunden du arbeitest. Und nicht zuletzt darauf, wie du selbst damit umgehst. Wer sich ausbeuten lässt und zu allem "Ja!" und "Amen!" sagt, ist sehr schnell verbrannt. Letztendlich liegt es aber an jedem selbst, Grenzen zu setzen und sein Privatleben ernst zu nehmen. Mein Art Director und ich (wir arbeiten seit vier Jahren als Kreativ-Team zusammen) sind damit bislang immer gut gefahren.
Ansonsten nimmt das eigentliche Schreiben im Job immer weniger Raum ein. Das Headline-Schreiben bleibt natürlich die Königsdisziplin, aber nimmt am Ende vielleicht nur 10% der Arbeit ein. Viel mehr Zeit kommt es auf gute Ideen, digitales Know-How, zwischenmenschliche Fähigkeiten und gute Allgemeinbildung und Kenntnisse der Popkultur an. Fürs Texten kann es sogar hilfreich sein, eher einfach und unkompliziert zu schreiben (natürlich von der Marke abhängig).
Der Job ist allerdings nichts, was man über viele Jahre machen kann. In den Agenturen sieht man kaum Leute, die über vierzig sind. Ab einem gewissen Alter kann es schnell mal passieren, dass man rausgekegelt wird, weil man nicht mehr am Zahn der Zeit ist oder keinen Bock mehr hat. Viele wechseln in dieser Phase auf Kundenseite, gehen in Produktionshäuser, ins Fernsehen, in die Start-Up-Branche, werden Freelancer oder wechseln noch einmal komplett das Metier. Wenn man gut ist und viele Ideen auf die Straße kriegt, baut man sich schnell ein sehr großes Netzwerk an Leuten aus allen möglichen Bereichen der Medienwelt auf.
Nichtsdestotrotz bleibt es ein unsicherer, wechselhafter und teilweise sehr stressiger Job. Man muss es wirklich wollen.
Aber die Parties sind gut.
Wenn du mehr wissen willst, dann schreib mir hier doch einfach mal eine PN.
Liebe Grüße,
Lars
_________________ One whose name is writ in water. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.10.2017 13:20
von BlueNote
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Für mich hört sich das nach Studienabbrecher an (der gerade nach einer Ausrede sucht).
Dazu würde ich in keinem Fall raten.
Wenn nicht, umso besser!
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