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Gast
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27.09.2017 15:18 Hades (heiteres Gedicht über den griechischen Gott der Unterwelt) von Gast
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Hades
Ganz am Ende eines Pfades,
dort beginnt das Reich des Hades.
Zwischen zweier Flüsse Schlund
wachet Kerberos, der Hund.
Über Acheron, den Fluss,
braucht es einen Obolus,
den der Fährmann Charon sammelt
und danach den Weg verrammelt.
Denn vom Schattenreich der Toten
ist die Wiederkehr verboten.
Die, die Schönheit inne hatten,
werden namenlose Schatten.
Man erkennt durch trübe Lichter
Hades und die Totenrichter,
und für jeden Griechenheld
ist’s das Ende dieser Welt.
PS:
Eine Sensation gelang
nur dem Orpheus mit Gesang.
Als Tenor, mit Brunftgeschrei,
ward die Liebste wieder frei.
Dann verließen sie die Szene.
Es blieb Hades. Mit Migräne.
Nachzuhören unter (werbefrei):
https://www.youtube.com/watch?v=d_E-QY79FFI
Anmerkung:
Tatsächlich sang Orpheus in der Unterwelt, um Eurydike zu befreien. Ob es sich bei dem Sänger und Dichter um einen Tenor handelte, ist ungewiss. Zwar verließen sie gemeinsam den Hades, da Orpheus sich jedoch entgegen der Abmachung umdrehte, musste seine Geliebte zurück in die Unterwelt. Ob Hades aufgrund zu lauten Gesangs unter Migräne litt, ist nicht überliefert.
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
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27.09.2017 18:21
von Eredor
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Mod-Edit: Verschoben in den Bereich Lyrik-Einstand.
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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28.09.2017 17:19
von poetnick
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Hallo Georg C. Peter,
willkommen im Forum - mit einem locker-humorigen Einstand schlägst Du eine erste Seite auf.
Habe diese gut gesetzte Verdichtung, gerne gelesen.
Zitat: | Dann verließen sie die Szene.
Es blieb Hades. Mit Migräne. |
Migräne könnte hier fast auch als Name figurieren, freilich mit ganz anderer
Bedeutung.
LG - Poetnick
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_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Gast
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29.09.2017 12:41
von Gast
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Hallo Poetnick,
Dass Hades' Frau Persephone eventuell den Beinamen "Migräne" trägt ist ein köstlicher neuer Gedanke, originell und durchaus nachvollziehbar. In der allzeit nebelverhangenen und feuchten Unterwelt wäre eine lang andauernde "heiße" Beziehung nur schwer vorstellbar...
Vielen Dank für den Willkommensgruß und die wohlwollende Bewertung, habe mich sehr gefreut!
Herzliche Grüße,
Georg
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Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 999
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29.09.2017 18:56
von Soleatus
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Hallo Georg!
Hier habe ich viele Bedenken, los geht das schon bei der Überschrift: ein "Gedicht über den griechischen Gott der Unterwelt" liegt hier sicher nicht vor?! Es wird über alles mögliche geredet - Kerberos, Charon, Acheron, Orpheus ... - und sicher, auch über Hades; aber das doch nur am Rande, als einer Sache / Person unter vielem.
Wobei das sicher nicht so schlimm ist. Unangenehmer ist die Beliebigkeit der ersten vier Strophen, in denen jemand, der den mythologischen Hintergrund nicht kennt, sich nicht zurechtfinden kann, weil nur Bruchstücke erscheinen; die noch dazu teils unverständlich sind ("Charon-Strophe"!). Für jemanden, der die Geschichte kennt, ist der Text aber erst recht uninteressant, weil er sich zu dieser Geschichte rein parasitär verhält, will sagen, ihr nichts eigenes / etwas von Wert hinzufügt, oder ihr einen neuen Gesichtspunkt abgewinnt, oder sie, im Sinne des "heiter" der Überschrift, humorvoll darstellt.
Das PS ist dann syntaktisch ein einziges Wirrwarr - was da steht, ist doch, dass "die Liebste" "frei ward", und zwar "als Tenor" - das bezieht sich eindeutig auf sie und macht so gar keinen Sinn ...
Das hinterlässt dann einen Eindruck von handwerklicher, na ich sage mal, Unbekümmertheit, die sich an vielen anderen Stellen verstärkt - die Reime als Beispiel: Warum "zwei" Flüsse? Warum wird, vor allem, ihr "Schlund" angesprochen? Der unschöne Eindruck ist, dass der "Hund" unbedingt auftauchen sollte und eben ein passendes Reimwort her musste. Ähnlich, aber schwächer, stellt sich dieser Eindruck bei "Lichter / Totenrichter" ein.
Insgesamt glaube ich nicht, dass dieser Text wirken kann. Vielleicht, wenn die Pointe des PS sauber ausgearbeitet und durch eine(!) Strophe vorbereitet wird - das bliebe auszuprobieren. Aber so, wie es ist, wirkt es wie nachlässiges Stückwerk aus der Reimzwangwerkstatt.
Gruß,
Soleatus
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Gast
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30.09.2017 00:50
von Gast
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Tja, kaum bin ich da, schon bin ich wieder weg!
Sorry, aber mit derart destruktiver Kritik möchte ich mich künftig in diesem Forum nicht mehr auseinander setzen müssen. Mir fehlt dazu sowohl die Muse als auch die Zeit.
Da ich den Eindruck habe, dass diese Art von negativer Kritik in diesem Forum grundsätzlich erwünscht ist, werde ich mich in den nächsten Tagen dezent zurück ziehen und zeitnah wieder verabschieden.
Ich werde auch auf die einzelnen Kritikpunkte von "SOLEATUS" nicht eingehen, da ich sie überwiegend für falsch und überflüssig halte. Ein einziger Kritikpunkt wäre für mich diskussionswürdig gewesen, dazu hätte die gesamte Kritik aber konstruktiver ausfallen müssen.
Misanthropisch veranlagte Kritiker will und werde ich nicht durch reflektierte Gegenargumentation aufwerten.
Insofern werde ich mich - demnächst - aus diesem Forum wieder zurück ziehen - schließlich sollen sich die Leser ein eigenes Bild machen können - und verabschiede mich mit einem herzlichen Gruß an alle kreativen Geister dieses Forums!
Georg C. Peter
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Herr N. Eselsohr
Beiträge: 293 Wohnort: Augsburg
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30.09.2017 01:04
von Herr N.
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sorry georg,
so ganz kann ich hier deinem verständnis destruktiver kritik nicht folgen.
kritik wird ja in erster linie immer auch getragen vom persönlichen hintergrund und zugang des kritisierenden. mögen soleatus einwände deiner idee (und der anderer rezipienten) des gedichts auch widersprechen, es macht seine kritik nicht weniger wertig.
ich glaube auch, dass du hier wohl an falscher stelle bist, suchst du einzig zustimmung.
übrigens entsteht die konstruktivität nicht durch einzeln aussortierte, selbst angenehme kritik, sondern durch heterogenität.
denk mal kurz drüber nach. hoffe, du bleibst trotzdem.
lg
n.
_________________ Das Herrliche: |
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host Gänsefüßchen
H
Beiträge: 48 Wohnort: nicht zuhause
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H 30.09.2017 01:29
von host
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Hallo Georg,
kaum da - schon weg?
kaum da - schon weg!
Aber warum? Du hast zwei Kritiken bisher erhalten, eine eher positive, eine eher negative. Letztere ist happig, aber bestimmt nicht misanthropisch, sondern ehrlich und durchaus nicht an den Haaren herbeigezogen.
Hier findest du nicht nur Zustimmung. Aber du bekommst (von manchen) echtes feedback. Nicht immer sind die Kommentare freundlich und manche auch unwirsch und gar daneben. Aber hier findest du dennoch mehr Sachverstand als in vielen anderen Foren. Gerade wenn dir das feedback wehtut, ist manches daran richtig und wertvoll. So spricht zumindest mein psychologisches Laienwissen.
Ich wünsche dir eine dickere aber auch durchaus durchlässigere Haut.
LG host
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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30.09.2017 09:41
von poetnick
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Hallo Georg,
die Kritik von Soleatus zielte m.E. nicht auf Dich als Person; nimm es nicht persönlich.
...das wäre sehr schade. Der Mythos weist auch daraufhin nicht zurückzuschauen.
Ich fände es bereichernd auch zukünftig etwas von Dir zu lesen.
LG - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1320
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M 30.09.2017 16:13
von meerenblau
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Was ist der Schlund eines Flusses?
Wieso verwandelt sich Eurydike in einen Tenor mit Brunftgeschrei?
Wieso beginnt Hades Reich einmal am Ende eines Pfades und ein andermal am jenseitigen Ufer?
Wie kann Charon den Weg verrammeln, wenn dieser Weg eine Fähre ist?
Nein, ich höre mal auf mit den Fragen. Man kriegt ja sowieso keine Antwort mehr.
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Gast
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01.10.2017 11:37
von Gast
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FRAGEN VON MEERENBLAU:
Was ist der Schlund eines Flusses?
Wieso verwandelt sich Eurydike in einen Tenor mit Brunftgeschrei?
Wieso beginnt Hades Reich einmal am Ende eines Pfades und ein andermal am jenseitigen Ufer?
Wie kann Charon den Weg verrammeln, wenn dieser Weg eine Fähre ist?
Nein, ich höre mal auf mit den Fragen. Man kriegt ja sowieso keine Antwort mehr.
ANTWORTEN:
1) Eine Kluft bildet den Eingang zum Totenreich. (...).Dort stürzen die schwarzen Fluten des Flammenflusses Pyriphlegethon und des Kokytos in die Tiefe. Kerberos, der dreiköpfige, schlangenhaarige Höllenhund, bewacht den Eingang zum Hades und sorgt dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betritt und kein Toter sie verlässt. (Wikipedia)
=> zwischen zweier Flüsse Schlund
wachet Kerberos, der Hund
2)Korrektur:
PS:
Eine Sensation gelang
nur dem Orpheus, mit Gesang.
Als Tenor. DURCH Brunftgeschrei
ward die Liebste wieder frei.
3)Mit Hilfe des Fährmannes Charon, dem Empfang der Begräbnisriten und einer Geldmünze, dem sogenannten Obolus unter der Zunge, kann der Fluss Styx oder Acheron, der die Ober- von der Unterwelt trennt, überquert werden (wikipedia)
4)Aus dem Hades führt kein Weg zurück.
Insofern wird der (Rück)- weg "verrammelt".
Dies ist eine ironische Auslegung ("heiteres Gedicht")
Grüße G.
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meerenblau Reißwolf
M
Beiträge: 1320
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M 01.10.2017 15:33
von meerenblau
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Zitat: |
1) Eine Kluft bildet den Eingang zum Totenreich. (...).Dort stürzen die schwarzen Fluten des Flammenflusses Pyriphlegethon und des Kokytos in die Tiefe. Kerberos, der dreiköpfige, schlangenhaarige Höllenhund, bewacht den Eingang zum Hades und sorgt dafür, dass kein Lebender die Unterwelt betritt und kein Toter sie verlässt. (Wikipedia)
=> zwischen zweier Flüsse Schlund
wachet Kerberos, der Hund
2)Korrektur:
PS:
Eine Sensation gelang
nur dem Orpheus, mit Gesang.
Als Tenor. DURCH Brunftgeschrei
ward die Liebste wieder frei.
3)Mit Hilfe des Fährmannes Charon, dem Empfang der Begräbnisriten und einer Geldmünze, dem sogenannten Obolus unter der Zunge, kann der Fluss Styx oder Acheron, der die Ober- von der Unterwelt trennt, überquert werden (wikipedia)
4)Aus dem Hades führt kein Weg zurück.
Insofern wird der (Rück)- weg "verrammelt".
Dies ist eine ironische Auslegung ("heiteres Gedicht")
Grüße G. |
1. Ein Wasserfall ist also ein Schlund. Nun ja.
2. Ach guck an.
3. Ja, wieder schön aus Wikipedia zitiert. Ist nur keine Antwort auf die Frage, wieso Hades Reich mal am Ende eines Pfades und dann wieder am Ufer eines Flusses beginnt.
4. Ist aber ein wirklich sehr schiefes Bild, zumal der Weg ja, wie Du selber schreibst, nicht von Hades verrammelt wird, sondern von Kerberos bewacht.
Egal, lassen wir das. Du hast bereits kundgetan, dass Du nur auf Lob und Bestätigung aus bist. Dann lasse ich Dich mal besser allein.
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Mettbrötchen Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 490 Wohnort: Rheinland
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02.10.2017 14:27
von Mettbrötchen
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Tschö
_________________ I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong.
(Christopher McCandless |
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KiaKahawa Schneckenpost
Alter: 30 Beiträge: 14 Wohnort: Hannover
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10.10.2017 04:06
von KiaKahawa
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Hallo Georg C. Peter,
eigentlich will ich konstruktive und hilfreiche Kritik geben. Aber dieses Werk hat mich einfach nur köstlich amüsiert und total gefallen. Ich hab nichts auszusetzen (außer Verzicht auf "ß" an falscher Stelle) und hab mich sehr gefreut, das hier lesen zu dürfen. Danke dir dafür
Hoffe, diese wenig konstruktive, nur positive Kritik ist nicht fehl am Platz.
Liebe Grüße
_________________ "Je mehr du liest, desto Autor" – Kia Kahawa |
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OpenOcean Wortedrechsler
O Alter: 40 Beiträge: 59 Wohnort: Ahlen
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Codalé Vende Gänsefüßchen
Beiträge: 15
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20.02.2018 18:58
von Codalé Vende
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Gefällt mir ausgesprochen gut! Ich musste wirklich schmunzeln während ich diese Zeilen las!
Äußerst gelungen finde ich den nahtlosen Zusammenfluss aller wichtigen Elemente rund um Hades!
Gerne mehr von solcher Art Gedichte!
_________________ "Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit." (Schiller) |
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schwarzistdiekatz Eselsohr
Beiträge: 288 Wohnort: Graz
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20.02.2018 20:25
von schwarzistdiekatz
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Als (angehender?) Autor, wirst du noch reichlich Kritik bekommen, gerade von Lektoren. Ich kann dir nur den Tipp geben, dieser gegenüber generell offen und entspannt gegenüberzustehen. Natürlich kann man Kritik so oder so geben - manche hier tun dies recht barsch, meinen es aber mmn meist im Guten. Allein, dass sich jemand mit deinen Texten auseinandersetzt und sich Zeit nimmt, ausführlich zu antworten, zeigt ja einen unterstützenden Zugang seinerseits.
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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25.11.2018 12:31
von Herdis
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Hallo,
ich fürchte zwar, Georg ist inzwischen nicht mehr angemeldet, aber sollte er das noch lesen:
Ich fand Deinen Text ehrlich erheiternd.
Und wenn ein Text erheitert, muss er auch keine perfekte Lyrik sein.
Muss denn alles gleich so bitterernst genommen werden?
(Das gilt für beide Seiten)
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
Online frei erhältlich:
Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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