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Vom Ende der Zeit


 
 
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zynika
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Beiträge: 8



Beitrag11.09.2017 19:58
Vom Ende der Zeit
von zynika
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Sie tigert auf und ab.
Von der Küche, über den Flur, ins Wohnzimmer, auf den Balkon. Und wieder zurück. Schaut aus dem Fenster und knibbelt den eingetrockneten Kleistertropfen vom Tapezieren vor drei Wochen von der Scheibe.
Sie sucht weitere Tropfen und Flecken. Geht vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und sucht etwas zum Aufräumen, zum Ordnen. Unter der Schlafzimmerbank findet sie ein paar Wollmäuse und fängt sie behutsam in ihrer hohlen Hand. Vorsichtig bringt sie die Mäuschen in die Küche und beerdigt sie im Müll.
Wieder zurück ins Wohnzimmer.  Mit den Fingern streicht sie das bisschen Staub von den Lamellen der Jalousien, winkt kurz der alten Nachbarin, die sich zum Friedhof aufmacht. Ordnet die Blätter der Pflanzen auf dem Fensterbrett. Rupft Verblühtes ab und bringt es zu den Mäusen.
Die Uhr über der Küchentür zeigt 14:18 an. 27. Mai. Sie steht vor der Tür, schaut auf die Digitalanzeige und zählt die Sekunden mit. 21, 22, 23. Es ist noch zu früh.

Im Schlafzimmer zieht sie die Tagesdecke glatt. Im Badezimmer faltet sie die Handtücher neu und ordentlich. Im Flur richtet sie die Schuhe im Regal genau aus. Im Wohnzimmer schüttelt sie die Kissen auf. In der Küche schaut sie wieder auf die Uhr. 14:32. 24, 25, 26. Noch immer zu früh.

Auf ihrem Handy sichtet sie die Facebook-Timelines ihrer Freunde. Fitness-Studio, DM-Hauls, Restaurantbesuche, Jobposts. Das normale Leben ihrer realen und virtuellen Freunde scheint sie nicht weiter zu betreffen. Sie kommentiert und liked nicht. Sie schaut zu. Und wartet. 14:36.

Beim Fernsehen schafft sie es, die Zeit kurz zu vergessen. Zappt sich durch RTL, Sat1, ProSieben, arte, ZDF, ARD, NDR, bibel.tv, DMAX, RTL II, nickelodeon, KiKa. Und von vorn. Schaut sich Spongebob an, hört sich die Vorteile eines bestimmten Bikinis an, verfolgt Polizisten auf Streife, informiert sich über den DAX und Dow Jones, fiebert mit Truckern in Alaska mit, urteilt über Alexander Hold. 15:17.

Manchmal muss sie kurz die Luft anhalten. Die Schmerzen kommen. Sie ahnt was passiert. Und wartet weiter.
Das Telefon klingelt, ihre Schwester erkundigt sich beim Anrufbeantworter, wie es ihr geht. Und sagt ihm, dass sie an sie denke. Der Anrufbeantworter bedankt sich höflich nach dem Auflegen für den Anruf.

Ihr Körper schmerzt. Die Luft bleibt nun immer öfter weg. 16:47. Nicht mehr lang. Mittlerweile kann sie es nicht mehr erwarten. Sie möchte, dass es vorbei ist. Einfach nur vorbei. Möchte auch, dass jetzt jemand kommt, damit sie nicht allein ist. Möchte, dass sie jemand begleitet, der sich kümmert, der ihr etwas abnimmt. Sie greift zu ihrem Handy, tippt hektisch und zitternd: „Wann kommst du? Es dauert nicht mehr lang. Ich brauche dich.“ Sie tippt auf Senden und weiß nicht, ob die Nachricht ankommt.

Sie beginnt wieder zu tigern. Langsamer und schmerzgekrümmt. Sie hat Angst und weiß nicht, was passiert. Dass es passieren muss, ist ihr klar. Es gehört einfach dazu. Schmerzen. Warten. Hoffen. Wieder einmal in der Küche angekommen, hält sie sich am Kühlschrank fest und starrt auf die Uhr. 17:01. Die Sekunden zählt sie nicht mehr mit, der Schmerz lässt ihren Blick verschwimmen. Mit letzter Kraft schleppt sie sich in den Flur und wartet weiter: auf das Ende der Schmerzen, auf den Beginn des Unbekannten, auf das Eintreffen von Hilfe. Von ihr aus auch auf Gott. Wichtig ist für sie nur, dass der Jetzt-Zustand vorübergeht.

Die Tür geht auf und sie wird in starke Arme genommen. Eine warme Stimme redet auf sie ein. Ihr Körper wird gestützt und ins Auto gebracht.
Sie weint, sie schreit, es scheint sie auseinanderzureißen. Menschen in blauen Shirts nehmen sie in Empfang. Bringen sie in ein Bett. Sie gibt auf und schließt die Augen.

Doch man lässt sie nicht gehen und holt sie zurück. Die starken Arme sind immer noch an ihrer Seite und stützen sie, lassen sich kneifen und kratzen. Die warme Stimme redet beruhigend auf sie ein. Alles wird gut. Nicht mehr lang. Bald hast du es geschafft.

17:46. Das Ende ist nah. Ein letztes Aufbäumen. Ein letzter Kraftakt ihres Körpers. Der Schmerz hört auf.

17:47. 27. Mai. Der erste Schrei ihres Kindes lässt die Zeit endlich still stehen. Lässt das Vergangene verblassen. Nichts was war, zählt von diesem Moment an. Ein neues Leben beginnt.

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V.K.B.
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Beitrag11.09.2017 22:56

von V.K.B.
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Hallo zynika,

sehr interessanter Einstandstext. Gekonnt lockst du mich auf eine falsche Spur. Ich hab die ganze Zeit gedacht, sie habe sich vergiftet und warte jetzt auf den Tod. Genauso scheint es auch beabsichtigt zu sein. Da kommt das Ende dann schon überraschend. Und hinterlässt –so positiv die Wendung zuerst erscheint – doch einen bitteren Beigeschmack: Durch die gefühlte Gleichsetzung Tod—Kind könnte man die Geburt des Kindes auch als Tod seines (bisherigen) Lebens ansehen. Alles ändert sich, und manchmal hat man das Gefühl, eben nicht länger der Protagonist des eigenen Lebens zu sein. Heimtückisch wie eine schleichende Vergiftung stiehlt sich dieses Wesen ins alte Leben und beendet es. Krasse Sichtweise, da ist dein Username wohl Programm.

Oder interprätiere ich da jetzt zuviel hinein und die Täuschung sollte nur Effekthascherei sein und für ein überraschendes Ende sorgen? Glaub ich aber nicht, du hast ja als Zeitgeist markiert und willst also etwas aussagen.

Der Text ist auf jeden Fall gut geschrieben und ließ sich flüssig lesen. Hat mir gefallen. Ich mag auch ungewöhnliche Sichtweisen, auch wenn sie noch so zynisch sind, denn sie eröffnen neue Perspektiven. Lassen einen Dinge einmal neu betrachten und überdenken. Wenn ich mich auf diese Denkweise einlasse, könnte ich schon bestätigen, dass mein altes Selbst "gestorben" ist, als ich Vater wurde. Was ich jetzt keineswegs negativ meine– Tod hier eher in archetypischer Tarot-Symbolik (eher Jung eingedenk und ohne jeglichen Esoterik-Blödsinn) als Umorientierung in der Mitte des (idealisierten) Lebenswegs. Also durchaus ein Text, der zum Nachdenken anregt.

Starker Einstand, der mir gefallen hat.

Ein Wermutstropfen:
Zitat:
Unter der Schlafzimmerbank findet sie ein paar Wollmäuse und fängt sie behutsam in ihrer hohlen Hand. Vorsichtig bringt sie die Mäuschen in die Küche und beerdigt sie im Müll.
Ich find schwer vorstellbar, dass eine Hochschwangere noch auf dem Boden rumkriecht und mit der Hand unter irgendwelchen Schränken Wollmäuse hervorholt.

Wie realistisch deine Timeline jetzt ist, kann ich nicht sagen. Uns hat der Arzt  jedenfalls vorgewarnt, dass sich das viel länger hinziehen könnte, soagr die ganze Nacht. Aber dann ging es ganz schnell über Notfall-Kaiserschnitt, weil die Herztöne runtergegangen sind. In so einem Moment hat man wirklich das Gefühl, tausend Tode zu sterben und mindestens zehn Jahre zu altern. Aber zum Glück ist die Kleine wohlauf und hatte sich nur die Nabelschnur abgeklemmt, was zum Glück ohne Schäden blieb.

Was an deiner Analogie – ob jetzt gewollt oder reininterpretiert – tatsächlich stimmt: Das alte Leben endet mit dem Beginn des neuen. Weil man als Vater plötzlich ganz andere Prioritäten setzt und ganz andere Dinge wichtig werden. Ist aber nicht so, dass ich das verantwortungslose alte Leben vermissen würde.

So, genug geplaudert, ist ja keine Selbsthilfegruppe für Hineinwachsen in die Vaterrolle hier. Habe ich auch gar nicht mehr nötig, die Älteste ist ja schon sieben. Auch wenn es sich manchmal anfühlt, es wäre es erst gestern gewesen. Krass, wie die Zeit (in Reminiszenz an deinen Titel) vergeht.

Soweit meine (ungefilterten) Gedanken, hoffe, da ist was Interessantes und Hilfreiches für dich dabei.

Danke für deinen Einstand und willkommen im Forum,
Veith


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zynika
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Beiträge: 8



Beitrag12.09.2017 18:22

von zynika
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Hallo Veith,

ich danke dir für dein Feedback und den Fingerzeig auf den Wermutstropfen, über den ich noch ein wenig nachsinnen muss. Denn du hast recht, dass man in den Frühwehen und hochschwanger vielleicht eher nicht so gerne sich freiwillig auf den Boden zum Rumkrauchen begibt. Andererseits wollte ich das Thema "Tod" (mehr oder minder subtil) schon zu Beginn anreißen, um den Leser in die Assoziation zu "drängen".
Was nebenbei keineswegs nur aus Effekthascherei geschieht - auch wenn ich Fan von plot twists bin -, sondern durchaus die von dir ausführlich dargestellte Parallelität von Tod (des bekannten Lebens) und Geburt (des Kindes und eines neuen Lebens) thematisieren soll.

Ob die Timeline stimmt, kann ich dir nicht sagen. Mal geht es schneller, mal langsamer. Jede werdende Mutter / Vater, wäre wohl dankbar wenn es einen allgemeingültigen Stundenplan diesbezüglich gäbe Wink

Nochmals vielen Dank für deine Rückmeldung!

Beste Grüße
zynika
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Herr N.
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Beitrag12.09.2017 19:56

von Herr N.
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ach ist das schön. kurzprosa. das ist ja genau mein shit.

liebe zynika,

ich habe deinen text mit freude gelesen und natürlich hatte ich sofort eine situation, ein bild vor augen. ich habe spontan eine kleine variante aus deinem endprodukt gemacht. versteh das bitte nicht als bevormundung, bzw. als komplettkritik an deiner version.
mir fehlte beim lesen ein wenig das tempo, die aufregung und die ziellosigkeit einer schwangeren so kurz vor entbindung (bzw. dann auch als parallele bezogen auf deine 'falsche' fährte der körperlichen gefahr der protagonistin).
vielleicht kannst du aus meiner variante ja ein paar tipps rausziehen, wie man so eine szene, bezogen auf den kompakten rahmen der kurzprosa, literarisch etwas beschleunigen könnte.
ich habe einige füllsel wie 'und' und sämtliche zeitbeschreibungen herausgenommen und alles zusammengerafft. außerdem habe ich den, in meinen augen doch arg klischeehaften teil mit den 'starken armen' und der ankommenden 'hilfe' komplett gelöscht.
du musst dem leser gar nicht so viel erklären (meiner meinung nach), der begreift schon, mit etwas fantasie, in welcher situation sich die protagonistin befindet.
vielleicht gefällt es dir ja:

Zitat:

Vom Ende der Zeit

Auf und ab.
Von der Küche, über den Flur, ins Wohnzimmer, auf den Balkon. Wieder zurück. Schaut aus dem Fenster, knibbelt den eingetrockneten Kleistertropfen von der Scheibe. Umzug. Reste.
Sucht weitere Tropfen, weitere Flecken. Geht vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer. Sucht etwas zum Aufräumen, zum Ordnen. Unter der Schlafzimmerbank Wollmäuse. Fängt sie behutsam in der hohlen Hand, bringt sie vorsichtig in die Küche, beerdigt sie im Müll.
Wieder zurück ins Wohnzimmer. Streicht mit den Fingern Staub von den Lamellen der Jalousien, winkt der alten Nachbarin, die sich zum Friedhof aufmacht. Ordnet die Blätter der Pflanzen auf dem Fensterbrett. Rupft Verblühtes ab und bringt es zu den Mäusen.
27. Mai. Sie steht vor der Tür, schaut auf die Uhr und zählt die Sekunden.
Es ist noch zu früh.

Im Schlafzimmer zieht sie die Tagesdecke glatt. Im Badezimmer faltet sie die Handtücher neu. Im Flur richtet sie die Schuhe im Regal aus. Im Wohnzimmer schüttelt sie die Kissen auf. In der Küche schaut sie wieder auf die Uhr. Zu früh.
Fitness-Studio, DM-Hauls, Restaurantbesuche, Jobposts. Facebook-Timelines. Kein Like, kein Kommentar. Sie schaut zu. Wartet.
Beim Fernsehen vergisst sie die Zeit. RTL, Sat1, ProSieben, arte, ZDF, ARD, nickelodeon, KiKa. Und von vorn. Spongebob, dann Polizisten auf Streife. DAX. Dow Jones. Trucker in Alaska.
Aber Alexander Hold mit Urteil. Es ist zu früh.
Manchmal muss sie kurz Luft holen. Die Schmerzen kommen. Sie weiß was passiert, wartet weiter. Das Telefon klingelt. Anrufbeantworter. Keine Ruhe, keine Zeit für Gespräche.
Schmerzen. Die Luft bleibt immer öfter weg. Der griff zum Handy. Finger mechanisch – dann auf senden: Wann kommst du? Es dauert nicht mehr lang. Ich brauche dich.  

Die Sirenen sind schneller. Das Köpfchen pünktlich.
27. Mai. Erster Schrei.
Die Zeit steht still.




gerne gelesen.

lg
n.


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V.K.B.
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Beitrag12.09.2017 22:11

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Eine interessante Verdichtung, die sich aber völlig anders liest. Und da geht auch sehr viel verloren, was mir im Original gut gefallen hat. Ich würde sagen, das ist zu kurz und knapp so. Jedenfalls nach meinem Geschmack. Etwas Fleisch auf den Knochen muss eine Geschichte schon haben, sonst hetzt man durch und es bleibt am Ende kaum was hängen. Jedenfalls meine Meinung.

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Herr N.
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Beitrag13.09.2017 08:42

von Herr N.
Antworten mit Zitat

hallo vkb,
es gefällt dir nicht. brauchst mehr fleisch. das ist ja nicht weiter schlimm, ist ja auch alles subjektiv. mich würde allerdings interessieren, ob zynika aus dieser groben skizze (die so in ihrer rohform natürlich nicht als eigenständiges werk durchgehen kann) ein paar nützliche ansätze herausfiltern kann, vor allem bezogen auf möglichkeiten, inhalt über form bzw. stil widerzuspiegeln.
anders als für dich, funktioniert der text so in seiner ausgangsform für mich eben noch nicht. deswegen mein versuch der textarbeit.
lg
n.


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zynika
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Beitrag13.09.2017 09:35

von zynika
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Hallo Herr N.!

Es freut mich, dass mein "Shit" genau dein "Shit" ist. Laughing

Ich habe mir deinen Entwurf durchgelesen und verstehe, worauf du hinaus willst. Dichter, enger, kompakter, mehr gedankliche Spielräume für den Leser.
Womit du teilweise durchaus recht hast.
Die starken Arme, warme Stimme etc. sind etwas, was ich noch überarbeiten werden, da mir dadurch zu viel Fluffigkeit in den Text kommt.

Andererseits:
Das von dir bemängelte fehlende Tempo sehe ich nicht ganz so kritisch, da eine Änderung, eine Art Crescendo im Text stattfindet, resp. stattfinden sollte.
Ich habe mich bemüht, den Leser etwas rankommen zu lassen in die Szenerie, indem ich relativ kleinschrittig beschreibe. Um dann nach und nach via Satzverkürzungen, Ellipsen, das Tempo zu erhöhen. Sichtbar u.a. an den Uhrzeiten. Erst lang und breit inkl. Verortung der Uhr und Datum, bis hin zu einem Countdown ähnlichen "Einwerfen" der Uhrzeit.
Außerdem fehlt mir ein wenig das "Drama" an deiner Version.

Kurzum: Ich danke dir für die Hinweise der Straffung und werde den Text dahingehend überarbeiten. Allerdings wird noch reichlich Fleisch dran bleiben, damit der Leser mitgehen kann und nicht nur von außen vor sich eine Story zurecht puzzlen muss.

Liebe Grüße
zynika
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Herr N.
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Wohnort: Augsburg


Beitrag13.09.2017 09:52

von Herr N.
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hi zynika,

Zitat:
Das von dir bemängelte fehlende Tempo sehe ich nicht ganz so kritisch, da eine Änderung, eine Art Crescendo im Text stattfindet, resp. stattfinden sollte.
Ich habe mich bemüht, den Leser etwas rankommen zu lassen in die Szenerie, indem ich relativ kleinschrittig beschreibe. Um dann nach und nach via Satzverkürzungen, Ellipsen, das Tempo zu erhöhen.


dann wird mir einiges klarer. allerdings wäre dann meiner meinung nach angebracht, hier den kontrast noch deutlicher hervorzuheben.
spiele dann doch noch bildlicher, noch ausschweifender im antritt, reduziere dann nach und nach und bringe es am schluß (ähnlich meiner skizzierung) stakkatoartig zum ende.
also in dem sinne, dass die prota. eingangs sehr intensiv, ausgedehnt mit ihren gefühlen und emotionen beschäftigt ist, du also hier sehr bildlich und malerisch ausformulieren kannst. dann, wenn der schmerz einsetzt, sollte der bruch in der sprache 'spürbar' sein, die situation also reflektieren. hier würde ich mich dann meiner variante annähern.


Zitat:
Sichtbar u.a. an den Uhrzeiten. Erst lang und breit inkl. Verortung der Uhr und Datum, bis hin zu einem Countdown ähnlichen "Einwerfen" der Uhrzeit.
Außerdem fehlt mir ein wenig das "Drama" an deiner Version.


wie gesagt: meine 'variante' hat nicht den anspruch deines ursprungstextes. sprich: soll einzig zur präsentation eines stiles gedient haben. aber ich denke, das dürfte nun klar geworden sein Wink

Zitat:

Kurzum: Ich danke dir für die Hinweise der Straffung und werde den Text dahingehend überarbeiten. Allerdings wird noch reichlich Fleisch dran bleiben, damit der Leser mitgehen kann und nicht nur von außen vor sich eine Story zurecht puzzlen muss.


genau so habe ich mir das vorgestellt. nimm dir, was du an hinweisen zu tempowechsel etc. rausnehmen kannst.
die exakte beschreibung der uhrzeit würde ich allerdings vermeiden - und das ist eine rein subjektive meinung; mir nimmt so etwas immer die dynamik  im lesefluss.

bis dann

n.


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Ruyi
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Beitrag13.09.2017 12:16

von Ruyi
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Hallo,

du hast einen klaren Schreibstil, das Präsens passt gut.

Ein paar Fragen habe ich. Die meisten davon sind wohl meiner Ignoranz geschuldet und wenn du es besser weißt, können die Stellen im Text natürlich bleiben:
- Würde sich eine Hochschwangere noch unters Bett knien?
- Kann man eine Geburt wirklich auf den Tag genau vorhersagen? Ich fand es etwas seltsam, dass die Protagonistin praktisch weiß, dass jeden Moment die Wehen einsetzen müssen (aber ich bin auf dem Gebiet kein Experte).
- Hören die Schmerzen bei der Geburt denn so abrupt auf, sobald das Kind raus ist, oder klingen die langsam ab?

Ich finde, du hast ihre Rastlosigkeit am Anfang schön lebendig durch ihre Handlungen dargestellt.

Zitat:
Vorsichtig bringt sie die Mäuschen in die Küche und beerdigt (1) sie im Müll.
Wieder zurück ins Wohnzimmer.  Mit den Fingern streicht sie das bisschen Staub von den Lamellen der Jalousien, winkt kurz der alten Nachbarin, die sich zum Friedhof aufmacht. Ordnet die Blätter der Pflanzen auf dem Fensterbrett. Rupft Verblühtes ab und bringt es zu den Mäusen (2).

(1) bestatten würde mir hier besser gefallen, da es neutraler ist und sie die Mäuschen sicher nicht im Müll vergräbt.
(2) Hier greifst du noch mal das Thema Tod, Vergänglichkeit auf. Finde ich vor allem mit dem Ende (neues Leben) einen gelungenen Kreis. Auch: Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich sonderlich auf das Kind freut, da sie in der Wohnung alles macht, außer Babysachen in die Hand zu nehmen oder auch nur wahrzunehmen (liegt vielleicht auch daran, dass du den Leser auf eine falsche Spur locken wolltest). Sieht sie also ihr bisheriges Leben sterben, von dem sie sich innerlich schon verabschiedet hat („Das normale Leben ihrer realen und virtuellen Freunde scheint sie nicht weiter zu betreffen“), während sie auf das neue Leben wartet? Auch der Titel geht für mich in diese Richtung.

Zitat:
Ein neues Leben beginnt.

Ein starker letzter Satz, eine schöne Klammer mit dem Tod weiter oben und auch so schön doppeldeutig. Es beginnt ja nicht nur ein neues Leben (Baby), sondern auch sie hat jetzt ein neues Leben zu führen. Und plötzlich freut sie sich doch.

Ich hoffe, es war was Hilfreiches dabei.

LG
Ruyi

PS: Ich habe die vorangegangenen Kommentare nicht gelesen. Ich hoffe, es ist nicht alles doppelt ...
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zynika
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Beiträge: 8



Beitrag13.09.2017 14:19

von zynika
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Sie tigert auf und ab.
Von der Küche, über den Flur, ins Wohnzimmer, auf den Balkon. Und wieder zurück. Die Wohnung erscheint ihr heute wieder einmal viel zu klein. Wie oft schon hat sie sich darüber mokiert, wenn es darum ging, Vorräte und neue Möbel unterzubringen. Gedankenverloren schaut sie aus dem Fenster und knibbelt den eingetrockneten Kleistertropfen vom Tapezieren vor drei Wochen von der Scheibe.
Sie sucht weitere Tropfen und Flecken. Geht vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und sucht etwas zum Aufräumen, zum Ordnen. Unter der Schlafzimmerbank findet sie ein paar Wollmäuse und fängt sie behutsam in ihrer hohlen Hand. Vorsichtig bringt sie die Mäuschen in die Küche und bestattet sie im Müll. Ohne Worte, lediglich mit dem Gedanken an ihre fortwährende Schlampigkeit, die sich anscheinend nie ändern wird.
Wieder zurück im Wohnzimmer streicht sie mit den Fingern das bisschen Staub von den Lamellen der Jalousien und winkt freundlich der alten Nachbarin, die sich zum Friedhof aufmacht. Ordnet die Blätter der Pflanzen auf dem Fensterbrett. Rupft Verblühtes ab und bringt es zu den Mäusen.
Die Uhr über der Küchentür zeigt 14:18 an. 27. Mai. Sie steht ohne Ziel davor, schaut auf die Digitalanzeige und zählt die Sekunden mit. 21, 22, 23. Es ist noch zu früh.

Im Schlafzimmer zieht sie die Tagesdecke glatt. Im Badezimmer faltet sie die Handtücher neu und ordentlich. Im Flur richtet sie die Schuhe im Regal genau aus. Im Wohnzimmer schüttelt sie die Kissen auf. In der Küche schaut sie wieder auf die Uhr. 14:32. 24, 25, 26. Noch immer zu früh.

Auf ihrem Handy sichtet sie die Facebook-Timelines ihrer Freunde. Fitness-Studio, DM-Hauls, Restaurantbesuche, Jobposts. Das normale Leben ihrer realen und virtuellen Freunde scheint sie nicht weiter zu betreffen. Sie kommentiert und liked nicht. Sie schaut zu. Und wartet. 14:36.

Beim Fernsehen schafft sie es, die Zeit kurz zu vergessen. Zappt sich durch die unendlichen Weiten der Sendelandschaft und schaut sich Spongebob an, hört sich die Vorteile eines bestimmten Bikinis an, verfolgt Polizisten auf Streife, informiert sich über den DAX und Dow Jones, fiebert mit Truckern in Alaska mit, urteilt über Alexander Hold. 15:17.

Sie muss kurz die Luft anhalten. Die Schmerzen kommen. Sie ahnt was passiert. Und wartet weiter.
Das Telefon klingelt, ihre Schwester erkundigt sich beim Anrufbeantworter, wie es ihr geht. Und sagt ihm, dass sie an sie denke. Der Anrufbeantworter bedankt sich höflich nach dem Auflegen für den Anruf.

Ihr Körper schmerzt. Die Luft bleibt nun immer öfter weg. 16:47. Nicht mehr lang. Mittlerweile kann sie es nicht mehr erwarten. Sie möchte, dass es vorbei ist. Einfach nur vorbei. Möchte auch, dass jetzt jemand kommt, damit sie nicht allein ist. Möchte, dass sie jemand begleitet, der sich kümmert, der ihr etwas abnimmt. Sie greift zu ihrem Handy, tippt hektisch und zitternd: „Wann kommst du? Es dauert nicht mehr lang. Ich brauche dich.“ Sie drückt auf Senden und weiß nicht, ob die Nachricht ankommt.

Wieder tigern. Langsamer und schmerzgekrümmt. Sie hat Angst und weiß nicht, was passiert. Dass es passieren muss, ist ihr klar. Es gehört einfach dazu. Schmerzen. Warten. Hoffen. Wieder einmal in der Küche angekommen, hält sie sich am Kühlschrank fest und starrt auf die Uhr. 17:01. Die Sekunden zählen nicht mehr. Der Schmerz lässt ihren Blick verschwimmen. Mit letzter Kraft schleppt sie sich in den Flur und wartet weiter: auf das Ende der Schmerzen, auf den Beginn des Unbekannten, auf das Eintreffen von Hilfe. Von ihr aus auch auf Gott. Wichtig ist nur, dass das Jetzt vorbei geht.

Vertraute Arme umgeben sie. Salbende Worte versuchen den Schmerz zu vertreiben. Vergeblich. Ihr Körper wird gestützt und ins Auto gebracht.
Sie weint, sie schreit, es scheint sie auseinanderzureißen. Menschen in blauen Shirts nehmen sie in Empfang. Bringen sie in ein Bett. Sie gibt auf und schließt die Augen.

Doch man lässt sie nicht gehen und holt sie zurück. Die Arme sind immer noch an ihrer Seite und stützen sie, lassen sich kneifen und kratzen. Die Worte versuchen sie zu erreichen. Alles wird gut. Nicht mehr lang. Bald hast du es geschafft.

17:46. Das Ende ist nah. Ein letztes Aufbäumen. Ein letzter Kraftakt ihres Körpers. Der Schmerz hört auf.

17:47. 27. Mai. Der erste Schrei ihres Kindes lässt die Zeit endlich still stehen. Lässt das Vergangene verblassen. Nichts was war, zählt von diesem Moment an. Ein neues Leben beginnt.
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zynika
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Beitrag13.09.2017 14:34

von zynika
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Ich hab den Text jetzt nochmals überarbeitet und einige eurer Anregungen versucht aufzunehmen.
Bis auf die Stelle mit dem Hinknien. Ich möchte tatsächlich ungern auf die Wollmäuse verzichten. Und leider findet man die nur unter Möbeln (so zumindest bei mir). Wir gehen einfach mal davon aus, dass "sie" eine sportliche Schwangere ist. Wink

@ruyi
Zitat:
Ein paar Fragen habe ich. Die meisten davon sind wohl meiner Ignoranz geschuldet und wenn du es besser weißt, können die Stellen im Text natürlich bleiben:
- Würde sich eine Hochschwangere noch unters Bett knien?
- Kann man eine Geburt wirklich auf den Tag genau vorhersagen? Ich fand es etwas seltsam, dass die Protagonistin praktisch weiß, dass jeden Moment die Wehen einsetzen müssen (aber ich bin auf dem Gebiet kein Experte).
- Hören die Schmerzen bei der Geburt denn so abrupt auf, sobald das Kind raus ist, oder klingen die langsam ab?


Ich lasse Fragen ungern unbeantwortet, daher hier in aller Kürze die ausstehenden Antworten:
- s.o. es ist eine sportliche Schwangere. Und, unter uns, auch mit riesiger Kugel und über 100kg Lebendgewicht, kann man sich prinzipiell hinknien, wenn man denn möchte.
- Nein, kann man nicht. Aber Wehen setzen ja auch nicht unbedingt von 0 auf 100 ein. Man merkt, dass es los geht, ohne gleich die Wände hochgehen zu wollen. Und dann hat man mitunter noch viel Zeit für andere Dinge. Wie zum Beispiel Wollmäuse Wink
- Wenn man das Adrenalin und vor allem Dopamin, Serotonin, Oxytocin, was direkt bei der Geburt deinen Körper flutet, mit einberechnet, denke ich schon, dass man zwar nicht schmerzfrei ist, aber der Schmerz vollkommen egal ist und damit für das Individuum inexistent.

LG
zynika
[/quote]
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Herr N.
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Beitrag13.09.2017 17:26

von Herr N.
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Zitat:
die Wände hochgehen zu wollen. Und dann hat man mitunter noch viel Zeit für andere Dinge. Wie zum Beispiel Wollmäuse Wink
- Wenn man das Adrenalin und vor allem Dopamin, Serotonin, Oxytocin, was direkt bei der Geburt deinen Körper flutet, mit einberechnet, denke ich schon, dass man zwar nicht schmerzfrei ist, aber der Schmerz vollkommen egal ist und damit für das Individuum inexistent.




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zynika
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Beitrag13.09.2017 17:49

von zynika
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Lilly_Winter
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Beitrag13.09.2017 17:57

von Lilly_Winter
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Ruyi hat Folgendes geschrieben:

- Würde sich eine Hochschwangere noch unters Bett knien?
- Kann man eine Geburt wirklich auf den Tag genau vorhersagen? Ich fand es etwas seltsam, dass die Protagonistin praktisch weiß, dass jeden Moment die Wehen einsetzen müssen (aber ich bin auf dem Gebiet kein Experte).
- Hören die Schmerzen bei der Geburt denn so abrupt auf, sobald das Kind raus ist, oder klingen die langsam ab?


Zum ersten Punkt, Hochschwangere haben tatsächlich manchmal kuriose Ideen. Ich habe auch von vielen Müttern gehört, dass sie plötzlich einen Putzfimmmel bekommen haben und angefangen haben "das Nest" zu säubern. Da waren auch Geschichten dabei, dass man noch schnell auf eine Leiter geklettert ist, weil die Hängelampe staubig war. angel

Zum zweiten Punkt, die Geburt auf den Tag genau vorhersagen geht nicht, aber es kommt durchaus vor, dass man sich mit der Hebamme anlegt, weil die einem erzählen will, dass keine Wehentätigkeit vorliegt, weil der Termin ja erst in zwei Wochen ist, man selbst aber sicher ist, dass das Kind an diesem Tag kommen wird. (Der Blick der Hebamme ein paar Stunden später - unbezahlbar. Cool )

Zum dritten Punkt, ja, flutsch und weg.
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