Knospe

[Herr N.]

Knospe

Es zieht hinauf, es hält ihn fest
Nimmt Luft, nimmt Sicht und all den Rest
Doch ist es nur der Schmerz im Jetzt
Und sieht er nicht die Knospe frech
Sie windet, knistert, öffnet sich
Sie lebt, sie strahlt, hat Farbe – geht

[Soleatus]

Hallo N.,

dieses Gedicht beginnt zu unbestimmt, um mich an sich binden zu können - da ist ein "es", ein "ihn", aber wofür stehen diese Pronomen?!

Den zweiten Vers schließt du dann noch mit einem vollständig unbestimmten Eindruck, "all den Rest". Wieder eine Leerstelle, die noch dazu den Eindruck eines reimbeschaffenden Füllsels macht - um so erstaunlicher, da doch im folgenden gar nicht mehr gereimt wird?!

Hm. Vielleicht (wahrscheinlich!) ein Fall von sonntagmorgendlicher Betriebsblindheit meinerseits ...

Ansonsten machen die Verse einen guten Eindruck, sie bewegen sich sicher und haben die nötige Geschlossenheit.

Gruß,

Soleatus

[Herr N.]

hey soleatus!

vielen dank für dein feedback. da ich absolut kein lyriker bin und dies über die jahre quasi mein einziger versuch geblieben ist, hat es mit sicherheit nichts mit sonntagmorgendlicher betriebsblindheit deinerseits zu tun ; -)

[Abari]

[Jenny]

Da ich ungefähr genauso viel Erfahrung im Dichten habe wie du, lieber Herr N., ist mein Feedback bitte als rein subjektive Meinung zu lesen

Ich fand deine Zeilen sehr angenehm zu lesen - nur das "knistert" hat mich etwas rausgebracht. Knospen sind normalerweise doch frisch und weich, da knistert nichts?

[Herr N.]

[firstoffertio]

Mir gefiel gerade dieses Knistern am besten im Gedicht.

Es hat etwas, aber weiss nicht genau, was, weil die erste Hälfte mich auch etwas ratlos macht.

[Gast]

Hi N.,

ja, ich möchte hier den vorigen Kommentaren folgen. Da passt was nicht zueinander, oder besser gesagt, denn ich bin mir sicher, Du wolltest etwas bestimmtes ausdrücken, dem Leser ist es nicht möglich, dem gedanklichen Sprung im Text zu folgen.

Ich würde hier Hermetik reduzieren, und mit einer gut nachvollziehbaren Metapher arbeiten, die Deinen gedanklichen Sprung veranschaulicht.

Der Leser steigt ansonsten aus, und der Text verliert sich.

Grüße,
Monochrom

[Stimmgabel]

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Knospe

Es zieht hinauf, es hält ihn fest
Nimmt Luft, nimmt Sicht und all den Rest
Doch ist es nur der Schmerz im Jetzt
Und sieht er nicht die Knospe frech
Sie windet, knistert, öffnet sich
Sie lebt, sie strahlt, hat Farbe – geht


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Hallo Herr N.,


ein Gedicht, dass reichhaltig viel erzählt  / die Reime fein unauffällig integriert; insbesondere lyrisch rhythmisch_taktil gelungen die letzten drei Verse; dann mit dem Abschlusston:  - geht  

Ist es der Moment , den wir rechtzeitig zu seiner Zeit bemerken dürfen oder ihn vergeuden; sind wir mal wieder verklebt im selbtgepflegten Daseinsschmerz   ... [ ist ja unser Um voller Daseinsschmerzsammler ]

erkennen wir ihn, sehen wir auch das lebendige Frech dieses Augenblicks; ist dann einfach für uns da.


wippend gerne gelesen Herr N.  / wieder einen Gruß, Stimmgabel ...


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[Herr N.]