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(VR-)Fantasyroman (Arbeitstitel: Managarm)


 
 
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aBarz
Erklärbär
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Beiträge: 3
Wohnort: Österreich


A
Beitrag06.06.2017 19:19
(VR-)Fantasyroman (Arbeitstitel: Managarm)
von aBarz
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, Freunde der Litaratur smile

Das ist der Prolog+Kapitel 1 meines ersten von Overlord inspirierten Buches und ich würde gerne wissen ob es gut genug ist, um es andere Leute lesen zu lassen.

Am Besten das Dokument im Anhang lesen, das ist besser formatiert.

Ich werde das Buch in jedem Fall fertig schreiben, aber man ist der eigenen Arbeit über blind und ich will nichts Grauenhaftes offen ins Netz stellen.

Bin über jegliche Kritik froh, würde mich aber am meisten über Kritik aus Lesersicht freuen smile

Prolog

Dumpfes Trampeln begleitet von reptilartigem Zischen und Pfauchen brachte den Steinboden zum Zittern. Einzelne Steinchen und Staub lösten sich von den meterhohen Stalagtiten und Stalagmiten und rieselten zu Boden. Die Luft war still und drückend heiß. Durch faustgroße Löcher in der Wand fiel der orange Schein von Lava.
Das Trampeln kam nun deutlich näher und eine Stimme fügte sich in die stampendehafte Geräuschkulisse ein.
„Oooooooh~ Hier kommt die nächste Fuhr!“
An den Stalagmiten vorbei gallopierend war eine ritterähnliche Gestalt auf einem höchst eigenartigen Reittier zu sehen. Er saß auf einem zweibeinigen straußartigem Vogel, jedoch mit kurzem Hals und der Kopf sowie das Gefieder erinnerte einen eher an einen orangebraunen Papagei. Der massive Körper und die muskulösen Beine waren mit diversen Lederteilen geschützt und der Vogel hatte kein Problem den Reiter und sich selbst mit atemberaubender Geschwindigkeit durch das steinige Gelände zu Tragen.
Was auch vonnöten war, denn nun wurde auch die Quelle des höllischen Orchesters sichtbar.
Den ungewöhnlichen Ritter verfolgte eine handvoll äußerst wütend aussehender Drachen. Sie gehörten der Art der Steinlanddrachen an, also waren sie kleiner, schlanker und wendiger als ihre  kolossalen Verwandten.
Der Körper war etwas größer als der eines Pferdes und aus dem länglichen Kopf ragte ein spitzes, fast krokodilartiges Maul. Die Steinlanddrachen kamen in verschiedenen Farben vor, von bläulichem grau bis ocker und eher seltener rostbraun.
Die bunte Gruppe an Verfolgern hatte Schwierigkeiten an den Reiter aufzuschließen, da sie in der stalagtitenbewachsenen Höhle ihre Flügel nicht ausbreiten konnten und sich somit laufend oder eher hüpfend fortbewegen mussten.
Wären da nicht zahlreiche fingerlange Reisszähne und gebogene Klauen, die durch die Luft schnitten und nach Blut gierten, konnte ein Betrachter die Szene fast als erheiternd erfassen.
Die aufgebrachten Bestien schienen jedoch dem Reiter keine Sorgen zu machen. Lachend ritt er an einer Wand aus kleineren Felsen und Stalagmiten vorbei und blieb dort abrupt stehen.
„Bestehen! Auto-Block!“ Er hob sein Schild hoch, spannte seine Muskeln an und machte sich bereit.
Die Steinlanddrachen  hatten ihn nun eingeholt und sprangen ihn mit aufgerissenen Mäulern an.
Er schlug dem ersten Drachen mit seinem Schild ins Gesicht und wehrte die Klaue des zweiten Drachen mit seinem Kurzschwert ab.
„Noch nicht, ein Nachzügler kommt noch!“, rief der Reiter.
Sobald der letzte Steinlanddrache in Nahkampfreichweite kam, sirrte ein Hagel aus Pfeilen auf sie ein. Magie war nicht sehr effektiv gegen die geschuppten Kreaturen, dieser Schwall an Pfeilen hingegen durchlöcherte die Schwingen der Drachen problemlos und bohrte sich in die ungeschützte Bauchregion unter den Flügeln.
Der Ritter erlitt zwar noch einige der letzten verzweifelten Angriffe der Kreaturen, bald jedoch ging auch der letzte von ihnen kreischend zu Boden.
Eine Priesterin in lederplattenverstärkter Robe trat näher, hielt ihr kristallbesetztes Szepter in die Höhe und belegte den Reiter mit frischen Zaubern.
„Hohe Heilung! Erweiterte Bewegung! Heiliger Schutz!“
Jedes Mal leuchtete seine Silhouette mit weissgoldenem Licht auf und bereits nach dem ersten Zauber verschwanden seine zahlreichen Verletzungen.
„Danke Meimel, das nächste Mal zwei mehr?“
Die Priesterin Meimel antwortete:“Tokai, probier' vier wenn es sich mit deinem HP Management ausgeht.“
„Dann eben sechs mehr! Ungeheuer nehmt euch in Acht vor der heiligen Macht des Kreuzritters Tokai!“, rief der Ritter Tokai mit Begeisterung und machte sich mit halsbrecherischem Tempo auf die Suche nach mehr der Biestern.
„Du kannst gleich mal 'Wiederbelebung' vorbereiten, so wie ich diesen Spaßvogel kenne.“
Hinter der seufzenden Meimel kam eine der Jägerinnen namens Anzu hervor. Sie war eine derer, die vorher den Pfeilhagel verursacht hatten. Zu zweit holten sie die wertvollen Überbleibsel der Steinlanddrachen und verstauten sie.
Sie alle befanden sich zurzeit in einer Höhle im Vulkan 'Darbaros', ein beliebtes Sammelgebiet für Gold und Erfahrung in dem Onlinespiel 'Managarm'.
Tokai, Meimel und Anzu waren nur die Spitznamen, die die Spieler ihren Charakteren verliehen haben.
Die echten Personen saßen bei ihren Computern, in ihre ergonomischen Sessel gelehnt und steuerten ihre Alter-Egos mit den neusten Virtual Reality Headsets.
Es war nicht mehr notwendig, irgendwelche Tasten zu drücken, oder auf einen Bildschirm zu starren, einfach nur den Computer einschalten, VR-Helm aufsetzen und los geht’s.
Bild und Ton wurde direkt an den Seh- beziehungsweise Hörnerv übertragen, man konnte sogar die Augen schließen. Die Hirnaktivität wird vom Helm aufgenommen und in vom Computer verarbeitbare Befehle übersetzt.
Die Gruppe bestand ausschließlich aus den Mitgliedern der Gilde 'Infinite Dreams', einer der größten PvE Gilden des Spiels. PvE oder auch Player versus Environment Gilden spezialisieren sich auf das Erledigen von Monstern oder das Bezwingen von besonders schweren Bossen.
Jeder konnte beitreten, die zwei Aufnahmekriterien waren nur: Kollegiales Benehmen und mäßige Aktivität.
Tokai, Meimel und Anzu waren Teil der 'Alten Zwanzig', die Gründungsmitglieder der Gilde, die bereits sei Start des Spiels dabei waren. Sie hatten sich schon einige legendäre Gegenstände erarbeitet und jeder von ihnen besaß mindestens einen Gegenstand der Gottklasse.
Die 'Alten Zwanzig' verwalteten auch die Gilde selber und den Gildenbesitz und kümmerten sich um Neuaufnahmen und dergleichen.
Jedenfalls war das einmal so.


Kapitel 1

Es war nicht der beste Tag für Sebastian Horen, oder auch besser bekannt als 'Tokai'. Als erstes wurde ihm sein Urlaub nicht gewährt, dann schüttete er sich Kaffee auf sein bestes Hemd und nun machte er sich auf den Weg heim um sich das letzte Mal in sein Lieblingsspiel Managarm einzuloggen.
Wie ihm bereits seit einiger Zeit bekannt war, machte das einst populärste Onlinespiel keinen Gewinn mehr und musste die Server abdrehen. Es waren einfach nicht mehr genug Spieler aktiv, die meisten sind auf neuere, verbesserte Spiele umgestiegen, oder haben ganz aufgehört.
Zwölf Jahre, dachte Sebastian, und heute ist alles vorbei.
Nachdem er gegessen und geduscht hatte, ließ er sich in seinen ergonomischen Liegesessel fallen und streckte seinen Fuß, um mit seinem Zeh den Startknopf seines Computers zu betätigen.
Mehrere hellblaue Lichter begannen auf der Vorderseite des Computergehäuses zu flackern und mit einem leisen Surren fuhr der PC hoch.
„Auf ein letztes Mal“, seufzte er und setzte sich sein VR-Headset auf. Nach einem bestätigtem Login fand er sich in seinem Charakter Tokai wieder. Er stand in den Stallungen seines Gildenhauses neben seinem Kavallerievogel Peko.
Es war ein Reittier, das seiner Klasse, dem Kreuzritter, vorbehalten war.
Er bezeichnete sich als 'Heiligen Kreuzritter', da er neben normalen Ritterfähigkeiten sich auf heilige Magie spezialisiert hat. Das war keine besonders effektive Kombination für die meisten Situationen, doch Tokai liebte den Rollenspielaspekt. Normale Ritter sind der 'Tank' der Gruppe, also stehen vorne und halten die Monster in Schach, während der Rest der Gruppe sich aufs Heilen und Schaden verursachen konzentriert. Er konnte noch immer relativ gut einstecken, doch Untote und Dämonen mit seiner heiligen Magie zu vernichten, war sein Spezialgebiet.
Da er schon auf dem höchsten Level, 150, war, ging das auch recht flott. Er streckte seine Hand aus und streichelte die hellen Brustfedern von Peko.
„Ich werde dich vermissen, alter Knabe“, gestand er seinem Reittier.
Leider war es nur ein Spiel und Peko war nicht für eine Antwort programmiert, also sah der Kavallerievogel ihn nur mit seinem normalen Gesichtsausdruck an.
Ein wenig enttäuscht blies er etwas Luft aus der Nase und machte sich auf den Weg zur Gildenhalle. 'Halle' war vielleicht etwas großzügig, aber es war zumindest ein größerer Raum mit vier Tischen zu je 20 Personen und einem Podest an der Stirnseite, zum Halten von Versammlungen.
Die Stallungen waren direkt an das Gildenhaus angebaut. Das Gildenhaus erinnerte an eine mittelalterliche, zweistöckige Villa mit weißem Putz und dunklen Holzstreben.
Tokai war stolz, dass Evo Kaali, auch ein Gildenmitglied, das Gildengebäude bei einem Wettbewerb der Spielefirma gewonnen hatte. Sie mussten nicht einmal das Revier verteidigen, da es durch diesen speziellen Umstand erworben wurden ist und somit nicht eroberungsfähig war.
Es war zwar keine Burg, trotzdem ein bleibendes Monument seiner Gilde.
„Zumindest heute noch“, sagte er leise zu sich selbst.
Er ging auf das hölzerne Haupttor zu. Dort standen zwei NPC-Wachen, mit Eisenrüstung und Speer.
Ohne ein Gildensiegel oder einer Zulassungsbescheinigung konnte man nicht an den Wachen vorbei und eintreten.
Da er ein Gildenmitglied war, verharrten die Wachen regungslos und er trat in die Eingangshalle ein. Es war der größte Raum, da hier die Teleport- und Nachrichten-NPCs in Reih und Glied standen und auch die Stiegen in den ersten und zweiten Stock.
Durch die zahlreichen Fenster an der Front fiel Licht in die Eingangshalle und beleuchteten die Trophähen an der Wand. 'Höllenfeuerhörner', schwarze Hörner die von alleine brannten, vom Event 'Wiedergeburt des Höllenfürsten', 'Aureliumknospe' ein Teil des 'Weltenbaum'-Bosses und 'Dimensionssplitter' eine Glasscherbe aus einer anderen Dimension, sind nur einige Beispiele.
Tokai nahm die Stiege in den ersten Stock und betrat die Gildenhalle. Sie war leer, bis auf eine Person.
„Anzu!“ Tokai's Augen leuchteten auf. „Bin ich froh, dass du noch ein letztes Mal diese Hallen mit deiner Schönheit beehrst.“
„Ach, halt die Klappe“, seufzte sie.
Sie war ein Halbork und während ihr das Vorteile für ihre Klassenfertigkeiten brachte, war es das Gegenteil für ihre Gesichtszüge. Außer man war ein Ork natürlich.
Doch sie waren alte bekannte und Neckereien untereinander gehörten nun mal dazu.
Tokai freute sich besonders, da in den letzten Monaten noch kaum wer von seinen Spielkollegen in Managarm aktiv war und er Anzu schon seit Wochen nicht mehr gesehen hat.
Anzu sah in skeptisch an. „Du spielst immer noch? Ich dachte es hatten alle schon lange aufgehört?“
„Anzu, es ist doch meine Pflicht als Gildenleiter und ehrbarer Ritter unser Land und Gut zu bewachen.“, antwortete Tokai mit einer übertriebenen Verbeugung.
Die bittere Wahrheit war, dass er kaum Freunde hatte und nach einem harten Arbeitstag Entspannung verschaffte, in dem er ein paar Tagesquests erledigte.
„Ich wollte noch das Ende feiern, indem ich bist zum Serverende eingeloggt bleibe.“, fügte er hinzu.
Sie sah auf die Uhr in der Gildenhalle. „Genau um Zwölf ist Schluss, oder? Ich muss leider morgen früh raus, ich wäre sonst gerne auch geblieben.“
„Kann man nichts machen.“, entgegnete Tokai.
Sie unterhielten sich noch ein wenig, oder eher Anzu beschwerte sich über ihren Chef in der Arbeit und Tokai hörte zu.
„... und er kommt alle zehn Minuten zu mir ins Büro rein, für was glaubt er dass wir den Firmenmessenger haben? Oh, es ist schon spät, ich muss jetzt wirklich weg. Es tut mir leid, dass ich dich so vollgelabert habe.“
Tokai machte eine abwinkende Geste. „Kein Problem, danke dass du noch ein letztes Mal vorbeigeschaut hast.“
Anzu blickte auf ihr Handgelenk und rief das Befehlsmenü auf. Mit einem Fingertippen und einem schwachen Lichtblitz loggte sie sich aus dem Spiel aus und Tokai war wieder allein.
Er atmete einmal tief ein und dann aus. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es jetzt 23:00 Uhr war. Vielleicht noch einen letzten nostalgischen Rundgang durch unser Gildenhaus.
Schwungvoll raffte er sich auf. „Hmm, irgendetwas fehlt noch. Genau.“ Über sein Befehlsmenü aktivierte er seinen Begleiter, Liane. Jeder Spieler konnte einen Begleiter mit sich führen, die man entweder am Markt kaufte oder die wilde Version zähmt.
Es gab hunderte Versionen von Begleitern, Liane gehörte zu den Dryaden, halb Mensch, halb Pflanzenwesen. Ihre haut war leicht grün und ihr attraktiver Körper war an den heikelsten Stellen mit Baumrinde überwachsen, die durch Efeuranken zusammengehalten wurden. Ihre schulterlangen Haare bestanden aus jungen, grünen Lianen, die ihren Namen inspiriert hatten.
Die Augen blitzten in einem satten grün und sie hatte das Gesicht einer hübschen, jungen Erwachsenen. Im Spiel bekamen nur die wichtigsten Charaktere Gesichtsanimationen, also wirkte sie bei genauerer Beobachtung etwas abwesend.
Begleiter nahmen nicht am Kampf teil, was schade war, denn Liane war eine Level 130 Kreatur aus der letzten Erweiterung 'Die Rache des Weltenbaumes'. Er hatte sie mit der Hilfe des Jägers Sky2High nach vielen erfolglosen Versuchen gezähmt.
Man konnte mit den Begleitern nicht viel machen, sie folgten einem nur und sagten einige vorprogrammierte Sprüche. Sie verfügten jedoch über eine kleine Eigenschaftsbox, in der man eine Hintergrundgeschichte hineinschreiben vermochte, die aber keinen Einfluss aufs Spiel selber hatte.
Da Tokai meistens auf Peko ritt und der Begleiter dann nicht aufrufbar war, hatte er sie so beschrieben:
 „Eine Dryade, die der ehrenhafte heilige Kreuzritter Tokai aus den Fängen des verrückten Weltenbaumes befreit hat. Als Dank erfüllt sie ihm jeden Wunsch, wenn er aus seinen heldenhaften Abenteuern nach Hause zurückkehrt.“
Es war ihm etwas peinlich, doch insgeheim würde er gerne im echten Leben so eine hübsche Dryade an seiner Seite haben.
Bläuliche Funken materialisierten sich vor ihm in der Luft und mit einem schwachen Leuchten nahm Lianes Gestalt Form an.
Er wollte noch einen finalen Rundgang durch das einst belebte Anwesen machen, um sich Details als schöne Erinnerung einzuprägen.
„Liane, Modus: Folgen.“
„Verstanden.“
Tokai ging die Stiegen hinauf in den zweiten Stock. Hier waren die Zimmer der Gildenmitglieder, oder genauer gesagt: Das Zimmer der Gildenmitglieder. Es gab nur einen Eingang, aber je nach dem wer die Tür öffnete, offenbarte sich sein persönlicher Raum dahinter.
  Den Rest der Etage nahmen verschiedene NPC's ein, bei denen es möglich war Gegenstände und Verbrauchsmaterialien herzustellen, oder auch kurzzeitig Söldnerkreaturen anzuwerben.
Wie mit allen NPC's in einem Gildengebäude, konnte man deren Erscheinung selber festlegen, solange man das Spielgeld hatte und die Voraussetzungen erfüllte.
Da die Gilde früher ein Maximum an Mitgliedern führte und die Gildenkasse prall gefüllt war, verfügten sie über einige wertvolle und exotische Versionen der NPC's. Darüber hinaus vermochte man deren Erscheinung noch weiter mit Ausrüstung und Kosmetikmitteln zu verändern.
Die Lieblingsbeschäftigung von 'Mobile Heilstation', ein weiteres seiner Gildenmitglieder, war es, die seltensten NPC-Vorlagen zu finden und sie so ungewöhnlich wie möglich auszustatten.
Tokai erinnerte sich zurück, wie er 'Mobile Heilstation' zum Geburtstag eine teure Variante der raren Apothekarin/Heilerin geschenkt hatte, den 'Krankenschwesterbot Alpha'. Entzückt über das Geschenk, verbrachte sein Freund und Kollege fast den ganzen Abend damit, die für ihn beste Farbkombination der Uniform und der Ausrüstung des NPC's auszusuchen.
„Obwohl das ganz schön ein Loch in meine Geldtasche gerissen hat“, sprach er leise zu sich selbst, ein bitteres Lächeln auf den Lippen. Er hatte den Kauf auch ein bisschen aus der Gildenkasse heimlich 'subventioniert', aber das musste ja keiner wissen. Außerdem war der NPC für alle zugänglich, somit belastete er sein Gewissen nicht zu sehr.
23:10
Nachdem er sich mit einer tiefen Verbeugung theatralisch bei den NPC's verabschiedet hatte, ging er zurück in den ersten Stock. Als er an der Gildenhalle vorbeischritt, ertönte ein Knurren hinter ihm und Liane meldete:“Ich habe Hunger, mein Herr Tokai.“
Begleiter mussten regelmäßig vom Spieler mit bestimmter Nahrung 'gefüttert' werden, sonst sinkt ihre Loyalität, bis sie letztendlich davonlaufen und neu gezähmt werden müssen. Liane's 'Futter' ihrer Wahl war reines Quellwasser. Tokai rief mit einer Geste sein Inventar auf, wählte das Quellwasser aus und ein mittelalterlicher Flakon gefüllt mit der Flüssigkeit materialisierte sich in seiner Hand.
Er gab sie ihr und mit einigen wenigen Schlucken leerte sie die Flasche, danach verschwand der aufgebrauchte Behälter.
Im Kontrollraum angekommen, überprüfte er noch kurz die Einstellungen des Gildengebäudes. Es war ein kleiner Raum, da der meiste Platz von der Gildenhalle in Anspruch genommen wurde. Darin befanden sich auf der rechten Seite nur zwei Bücherregale und gegenüber die Wandkonsole auf die er gerade schaute.
Neben der Konsole stand auch der NPC-Leiter, mit dem man alle anderen NPC's in der Gilde verwaltet. Er ist normalerweise ein alter Butler, doch 'Mobile Heilstation' hatte ihn durch die Version 'Cutesy Santa' ersetzt, somit stand an seiner Stelle ein kleines Mädchen im roten Weihnachtsmann-Outfit, mit Mütze und Handschuhen, aber ohne Bart.
Tokai befand die Einstellungen als zufriedenstellend, verbeugte sich vor Cutesy Santa und stieg hinab in das Erdgeschoss.
23:25
Neben der Eingangshalle/Stiegenhaus gab es hier auch die Gildentaverne, wo er beim Wirt ein Bier bestellte. Die Taverne hatte keine wichtige Funktion, sie war mehr oder weniger ein erweiterter Schauraum für ihre erlangten Trophäen.
Mit schnellen Zügen trank er das Bier aus. „Es würde mich noch immer interessieren wie es schmeckt, leider konnte bisher noch kein Entwickler Geschmack oder Geruch programmieren.“
23:30
Er verabschiedete sich beim Wirt und machte sich auf den Weg in den Keller, wo sich ihre Schatzkammer befand. Dort befanden sich mehrere Abteile mit je Ausrüstung, Verbrauchsmaterialien und Gold. Abhängig von der Einstellung der Abteile, konnten entweder alle oder nur bestimmte Personen darauf zugreifen.
 In den in die Wand eingelassenen Vitrinen waren ihre Gildenschätze verwahrt. Waffen, Rüstungen und Schmuck des Levels 'Gottgleich', von denen es je nur ein Stück am ganzen Server gab. Er selbst besaß nur einen Gegenstand dieses Levels, 'Gusinoo's Plattenstiefel', die die Lebenspunkte- und Manaregeneration ihm und seinem Reittier drastisch erhöhen und seine Bewegungsgeschwindigkeit übers Maximum erhöht.
Da aber viele Mitglieder der Gilde aufgehört hatten zu spielen, übergaben sie am letzten Tag ihr Inventar an ihm und jetzt war er stolzer Besitzer von ungefähr 20 dieser Ausrüstungsgegenstände der Spitzenklasse.
23:40
Nach seiner Begutachtung der Schatzkammer beschloss Tokai, die letzten Minuten in der Gildentaverne zu verbringen.
23:43
Er setzte sich an die Schank gegenüber vom Wirt. Wie alle NPC's in der Gilde hatte auch er ein verändertes Aussehen. 'Hauptmann Ake' war ein Wikinger, gekleidet in Fell mit ärmellosem Oberteil, einem erstaunlichen Vollbart, Eisenhelm, massivem Rundschild am Rücken und zwei Handäxten an der Seite.
23:48
Durchs Inventar scrollend, suchte Tokai nach den Feuerwerksfontänen von der Jahresendefeier und legte ein paar auf den Tresen auf.
23:55
Er zündete sie an und die Taverne flackerte in buntem Licht.
23:58
Das Flackern wurde nicht weniger, sondern seltsamerweise langsamer.
23:59
Tokai konnte nun sehen, wie sich die einzelnen Funken an der Spitze der Fontäne sich bildeten und sie sich im Zeitlupentempo nach oben arbeiteten.
00:00
Die Zeit stand still. Die Funken der Fontäne, sowie alle Lichter im Raum leuchteten immer greller bis Tokai's Sichtfeld nur mehr aus purem Weiß bestand. Dann absolute und geräuschlose Schwärze.

Das war's, dachte Sebastian und griff nach oben, um seinen VR-Helm abzusetzen. Er griff nach oben, nahm den Helm ab und legte ihn vor ihm auf den Tisch. Er öffnete seine Augen und wollte gleichzeitig seinen PC mit dem Zeh herunterfahren.

Sein eisenstiefelbewährter Fuß trat gegen die Schank, während er auf das bekannte Bild seiner Gildentaverne blickte. Verdutzt stellte er fest, er, Tokai, war noch immer im Spiel. Er überprüfte die Uhrzeit in seinem Befehlsmenü, sie stand auf 00:02, da fiel ihm etwas anderes auf.
Die 'Ausloggen' Funktion war verschwunden. Leicht schwitzend durchsuchte er alle Menüpunkte, bis ihm seine Situation klar wurde.

Er saß im Spiel fest.

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Ansch
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A
Beitrag07.06.2017 09:08

von Ansch
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Hallo aBarz,,

dann mache ich mal den Anfang.

Grundsätzlich finde ich den Ansatz nicht schlecht. Jemand spielt ein letztes Mal sein Lieblingsspiel und bleibt darin hängen. Erinnert ein wenig an den Kinderfilm "Wreck it Ralph", aber das stört mich nicht.
Über die mangelhafte Rechtschreibung (bitte wenigstens "Gerold" drüberlaufen lassen) rede ich hier nicht, das musst du selbst verbessern.

Allerdings erzählst du zu viel statt zu zeigen (show dont tell!). "Sie strich sich durch ihr grünes Haar" ist im Zweifel besser als: "Ihr Haar war grün", um es auf eine simple Formel zu bringen.
Die Beschreibungen der Drachen und sonstigen Fantasytiere sollte geschickter in die Handlung eingebaut werden. Bei mehreren Absätzen voller Beschreibungen neigt man zum Überlesen und da nützt dir die ganze Phantasie nichts.

Spannender fand ich die "echten" Ansätze - das der Prota mit dem Zeh den Bildschirm anschaltet o.ä.
Ich würde den Anfang gehörig straffen, da ist zu viel Nebensächliches. Ein Kampf gegen Steindrachen, der sich als Videospiel herausstellt, ist auch nicht viel besser als ein Traum, aus dem man erwacht, dem wahrscheinlich häufigsten Buchanfang der Welt.
Platz für die Fantasygeschichte ist hinterher genug. Ich würde mit dem Zeh-Satz anfangen. Da sind wir sofort mittendrin und voll dabei.

Der Prota ist einsam, das Videospiel seine Welt. Jetzt, darin gefangen,  müsste er eigentlich im Paradies sein. Er ist auf der höchsten Spielstufe, hat alles erreicht. Nun muss natürlich gehörig was passieren. Gibt es noch andere Spieler? Hat er alle seine Waffen/Fertigkeiten noch?
Und worum geht es im Spiel?

Das waren meine 2 Cents. Hoffe, du kannst was damit anfangen!

LG

Ansch


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Ansch
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Ruyi
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Beitrag07.06.2017 10:59

von Ruyi
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Hallo aBarz,

du willst Kritik aus Lesersicht? Bitteschön:

Die Idee ist sicher nicht neu (erinnert mich z.B. an den Jugendroman „Stadt der Kinder“, wenn auch mit ganz anderem Setting), aber da lässt sich was draus machen, sofern die Welt und die dort erlebten Abenteuer originell sind.

Prolog

Die ganze Szene liest sich wie ein Computerspiel. Das hast du also gut hinbekommen. (Da ich dank fehlendem Klappentext nichts von einem Spiel wusste, kam mir das erst ein bisschen unfreiwillig komisch vor, aber der echte Buchleser weiß dann ja, worauf er sich einlässt).

Du schreibst das Spiel aus der Sicht des allwissenden Erzählers, bleibst bei visuellen Eindrücken. Das liest sich für mich noch nicht so spannend wie es könnte. Du sagst ja auch, dass das Spiel durch Hirnströme gesteuert wird, VR usw. Würden sich die Spieler dann nicht so mit ihren Figuren identifizieren, dass sie in Gefahrensituationen z.B. selbst panisch werden usw.? (Ich erinnere mich noch, wie mich früher simple Game-Gear-Spiele aufregen konnten bei „schweren Stellen mit hoher Totgeh-Gefahr“ Wink) Deshalb: Hast du schon mal überlegt, die Szene aus Sicht eines Spielers zu schildern, also mit Sinneseindrücken und Gefühlen, z.B. aus Sicht des gejagten Ritters, der um sein Leben flieht/kämpft, oder aus Sicht der Magierin, die aus einem Versteck alles beobachtet bis zu ihrem Einsatz?

Du könntest auch überlegen, den Teil ab „Tokai, Meimel und Anzu waren nur die Spitznamen, die die Spieler ihren Charakteren verliehen haben“ im Prolog zu streichen. Dann bleibt es eine reine Fantasyszene. Dass es ein Spiel ist, kommt ja im ersten Kapitel gleich im ersten Absatz. Da lässt sich die Funktionsweise des Spiels bestimmt besser einbauen als so an die Actionszene drangeklatscht (und so Sachen wie den ergonomischen Sessel erwähnst du in Kap. 1 ja auch noch mal).

Noch eine Überlegung: Brauchst du den Prolog wirklich? In Kapitel 1 sind es ja nur wenige Absätze, bis Sebastian sich wieder im Spiel befindet und wir mit der Welt konfrontiert werden.

Kapitel 1

Sei mir nicht bös, aber das Kapitel liest sich so erklärend und trocken wie ein Walk-Through zu einem Spiel. Zum Ende hin habe ich ich den Text deshalb nur noch überflogen. Für mich erklärst du deine Welt einfach zu sachlich. Im Prolog ging es noch, aber hier wird es mir dann zu viel. Was Sebastian bei seinem letzten Log-in im Spiel so treibt, ist auch nicht gerade so spannend. Dann doch lieber das Abenteuer vom Anfang Smile Die Idee mit dem Countdown fand ich übrigens ganz gut!

Fazit

Deine Idee an sich gefällt mir, ich mag deine Mensch/Pflanzenwesen und die Laufvögel. Die Umsetzung sagt mir bis jetzt aus oben genannten Gründen allerdings weniger zu, tut mir leid.

LG
Ruyi
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aBarz
Erklärbär
A


Beiträge: 3
Wohnort: Österreich


A
Beitrag07.06.2017 16:11

von aBarz
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Vielen Dank an euch Zwei!

Das war schon sehr wertvolles Feedback, überhaupt das mit dem überproportionalen visuellen Erzählen! Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich eine D&D Kampagne geschrieben habe.

Mit dem "Worldbuilding" habs ich übertrieben anscheinend, danke... Ich wollte dem Leser die Umgebung/Situation im ersten Kapitel klarmachen, da die NPC's wichtig werden. Mir ist es auch wichtig, dass der Leser ein klares mentales Bild von einem neuen Charakter/Gegenstand/Raum etc. hat, ohne es zu übertreiben. Im zweiten Kapitel würde dann die Story/Action so richtig erst los gehn.
Da es ein Spiel mit Regeln und Mechaniken ist, gibts es leider viel zu erklären, ich werde somit mehr drüber nachdenken, wie ich das interessanter gestalte.

"Show don't tell" werde ich mir auch zu Herzen nehmen, danke!

Rechtschreibfehler: Ja, hab den Check gemacht, war aber anscheinend nicht sehr ordentlich, tut mir leid... Da ich aufgrund vom Studium in den letzten Jahren fast nur auf Englisch gelesen/geschrieben habe, tu ich mir ein bisschen schwer. Priorität hat bei mir, dass ich flüssig schreiben kann und ich werd mir ohnehin einen Korrekturleser leisten, wenn das Buch fertig ist.

Die Story geht in die Richtung, dass das ganze Gebäude jetzt in einer unbekannten Umgebung steht, der Prota einem Jäger hilft und dann (aufgrund seiner heiligen Magie) in einen Konflikt zwischen dem Dorf des Jägers und dem Untoten König, der es terrorisiert, unwillend hineingezogen wird.
Der Untote König ist es gewohnt, dass er, mit seinen starken Kreaturen, das Land mit Leichtigkeit unterdrücken kann und wird zunehmend frustriert, da der Prota seine Offiziere mit Leichtigkeit (unwissend) besiegt.
Der Prota selber will nur einen Weg raus aus dem Spiel finden, aber durch seine unbeabsichtigte Berühmtheit wird er immer wieder in Probleme anderer verwickelt, bis er dem König selbst gegenübersteht.
Seine NPC's unterstützen ihn die ganze Zeit dabei, da sie ihn als Großmeister der Gilde und als 'höheres Wesen' (Spieler) vergöttern, was ihm natürlich peinlich ist und ihn in eigenartige Situationen bringt.
(1. Buch)
Im 2. würde ich dann über die Folgen der Konfrontation schreiben - hab da einige Ideen, hab mich noch nicht entschieden.

Nebenbei: Darf ich hier einige Sätze aus den "Overlord" Büchern posten, oder gibt das Copyrightprobleme?
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azareon35
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Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag06.08.2017 00:16

von azareon35
Antworten mit Zitat

Hallo aBarz,

dann will ich mich mal fleißig ans Kritisieren machen. Ist alles nur meine persönliche Meinung, nimm, was du verwenden kannst und ignoriere alles andere.

Das Thema deiner Story ist ein Fantasyroman, der sich mit dem Übertritt in eine fiktive Spielwelt, in diesem Fall ein MMORPG der Marke World of Warcraft, beschäftigt. Gerade in diesen Zeiten der immer beliebter werdenden virtuellen Welten doch sehr relevant, aber das ist nur meine Meinung.

Titel, das sage ich gleich, sind nicht ganz mein Forté, aber ich versuche mein Bestes Wink
Managarm. Hm. In der Story selber ist das der Name des MMORPGs, das ist also für mein Empfinden gar keine schlechte Idee. Intern... würde ich den nochmal überarbeiten. Ich spiele im realen Leben zwar keine MMORPGs, aber täte ich dies, dann würde mich der Name nicht gerade vom Hocker hauen. Aus meiner Sicht hättest du da zwei Möglichkeiten: entweder lässt du dir von anderen Leuten Vorschläge unterbreiten, oder du machst den Titel extra cheesy (so was wie "The Star of the Unicorn").


Die Story beginnt mit einem augenscheinlich sehr fantasytypischen Einstieg, in einer Höhle bereiten sich Leute auf einen Kampf vor, aber gleich bei dem Satz „Bestehen! Auto-Block!" merkt der Leser schnell, dass der Schein trügen kann. Wer sich mit der Terminologie auskennt, begreift bald, dass es sich um eine Szene aus der Sicht der MMORPG-Spieler auf einem üblichen Raid handelt.

Im nächsten Abschnitt erlebt man die Handlung aus der Sicht von Sebastian, der die letzten, äh, Zeiteinheiten vor der Abschaltung seines geliebten MMORPGs im Spiel selbst verbringen will. Bis er dann feststellt, dass er a) sich auch körperlich im Spiel befindet und b) nicht mehr raus kann.

Über die Charaktere lässt sich im Moment nicht viel sagen. Sebastian a.k.a. Tokai ingame ist der einzige, der eine etwas tiefere Charakterisierung erhält, Meimel und Anzu wirken derzeit noch wie Staffage.
Sebastian erscheint im Moment, in meinen Augen, als der übliche, introvertierte Nerd, der immer nur Pech hat und lieber in der virtuellen Welt als in der Realität lebt. Ist aber nur mein Eindruck.


Eine sehr interessante Idee, über die ich gerne weiter lesen würde.
Aber.
Der Einstieg verläuft etwas zäh und ich stolpere über diverse sprachliche Unebenheiten, die den Lesefluss auch noch hemmen. Hier sind einige Beispiele:


Zitat:
Dumpfes Trampeln begleitet von reptilartigem Zischen und Pfauchen

Da fehlen zwei Kommas und Fauchen schreibt man nicht so.


Zitat:

von den meterhohen Stalagtiten und Stalagmiten

Das sind natürlich die richtigen Begriffe, aber Tropfsteine würde da völlig ausreichen.


Zitat:
An den Stalagmiten vorbei gallopierend war eine ritterähnliche Gestalt auf einem höchst eigenartigen Reittier zu sehen. Er saß auf einem zweibeinigen straußartigem Vogel, jedoch mit kurzem Hals und der Kopf sowie das Gefieder erinnerte einen eher an einen orangebraunen Papagei. Der massive Körper und die muskulösen Beine waren mit diversen Lederteilen geschützt und der Vogel hatte kein Problem den Reiter und sich selbst mit atemberaubender Geschwindigkeit durch das steinige Gelände zu Tragen.

Ähm. Ja. Bitte weniger passive Beschreibungen. Was meine ich damit?
"[...] war eine [...]Gestalt zu sehen". Du schreibst nicht aus der Sicht der Kamera, die ist kein Charakter, oder?Wink
Wenn eine Figur im Bild ist, dann lass die Figur handeln. Z. B. "Ein Ritter in voller Rüstung gallopierte in atemberaubender Geschwindigkeit an den Stalagmiten auf einem zweibeinigen Reitvogel vorbei."

Zitat:
„Danke Meimel, das nächste Mal zwei mehr?“
Die Priesterin Meimel antwortete:

Den Fehler mache ich auch immer. Embarassed  Es reicht völlig, wenn die Priesterin antwortet, da Tokai sie im vorigen Satz ja schon benannt hat.

Zitat:

Sie alle befanden sich zurzeit in einer Höhle im Vulkan 'Darbaros', ein beliebtes Sammelgebiet für Gold und Erfahrung in dem Onlinespiel 'Managarm'.
Tokai, Meimel und Anzu waren nur die Spitznamen, die die Spieler ihren Charakteren verliehen haben.
Die echten Personen saßen bei ihren Computern, in ihre ergonomischen Sessel gelehnt und steuerten ihre Alter-Egos mit den neusten Virtual Reality Headsets.
Es war nicht mehr notwendig, irgendwelche Tasten zu drücken, oder auf einen Bildschirm zu starren, einfach nur den Computer einschalten, VR-Helm aufsetzen und los geht’s.
Bild und Ton wurde direkt an den Seh- beziehungsweise Hörnerv übertragen, man konnte sogar die Augen schließen. Die Hirnaktivität wird vom Helm aufgenommen und in vom Computer verarbeitbare Befehle übersetzt.
Die Gruppe bestand ausschließlich aus den Mitgliedern der Gilde 'Infinite Dreams', einer der größten PvE Gilden des Spiels. PvE oder auch Player versus Environment Gilden spezialisieren sich auf das Erledigen von Monstern oder das Bezwingen von besonders schweren Bossen.
Jeder konnte beitreten, die zwei Aufnahmekriterien waren nur: Kollegiales Benehmen und mäßige Aktivität.
Tokai, Meimel und Anzu waren Teil der 'Alten Zwanzig', die Gründungsmitglieder der Gilde, die bereits sei Start des Spiels dabei waren. Sie hatten sich schon einige legendäre Gegenstände erarbeitet und jeder von ihnen besaß mindestens einen Gegenstand der Gottklasse.
Die 'Alten Zwanzig' verwalteten auch die Gilde selber und den Gildenbesitz und kümmerten sich um Neuaufnahmen und dergleichen.
Jedenfalls war das einmal so.

Uff. Ein Infodump. Hier werden dem Leser Informationen heruntergerattert, die er sich entweder nur schwer merkt, oder einfach überliest. Dass ihre VR-Technik direkt auf das Gehirn wirkt, ist ein wichtger und interessanter Fakt, aber der geht völlig in den anderen Infos unter.
Für einen Prolog geht mir da automatisch die Spannung flöten, vor allem, da er einfach unspektakulär mit diesem Infodump endet. Was kann man da machen?
Ich empfehle, die Infos, bis auf die Geschichte der Gilde und die VR-Technik, ersatzlos zu kürzen. Wenn du ohnehin für die MMORPG-Spieler schreibst, dann erzählst du ihnen damit nichts neues.
Weiterhin empfehle ich, den Prolog mit der aktiven Beschreibung zu beenden, wie der Raid ausgeht, optional sogar erfolgreich.

Zitat:
Es waren einfach nicht mehr genug Spieler aktiv, die meisten sind auf neuere, verbesserte Spiele umgestiegen, oder haben ganz aufgehört.

"... die meisten waren auf neuere, verbesserte Spiele umgestiegen, oder hatten ganz aufgehört."
Zitat:
Er ist normalerweise ein alter Butler, doch 'Mobile Heilstation' hatte ihn durch die Version 'Cutesy Santa' ersetzt

"Er war normalerweise ein alter Butler..."

Zitat:
Bild und Ton wurde direkt an den Seh- beziehungsweise Hörnerv übertragen, man konnte sogar die Augen schließen. Die Hirnaktivität wird vom Helm aufgenommen und in vom Computer verarbeitbare Befehle übersetzt.

"Die Hirnaktivität wurde direkt vom Helm aufgenommen..."
Zitat:
Begleiter mussten regelmäßig vom Spieler mit bestimmter Nahrung 'gefüttert' werden, sonst sinkt ihre Loyalität, bis sie letztendlich davonlaufen und neu gezähmt werden müssen.

"... sonst sank ihre Loyalität, bis sie letztendlich davonliefen und neu gezähmt werden mussten."
An diesen Stellen wechselst du einfach die Erzählzeiten. Ich habe mir eine Verbesserung erlaubt.

Zitat:
Mehrere hellblaue Lichter begannen auf der Vorderseite des Computergehäuses zu flackern und mit einem leisen Surren fuhr der PC hoch.
„Auf ein letztes Mal“, seufzte er und setzte sich sein VR-Headset auf. Nach einem bestätigtem Login fand er sich in seinem Charakter Tokai wieder. Er stand in den Stallungen seines Gildenhauses neben seinem Kavallerievogel Peko.

Hier verschenkst du Potential. Gerade hier könntest du gut beschreiben, wie für Sebastian die Grenzen der Realität verschwimmen und sich ganz auflösen, bis die Welt von Managarm ihren Platz eingenommen hat. Außerdem wäre es ein guter Moment für Charakterisierung, denn durch eine Beschreibung aus Sebastians Sicht erhält der Leser einen Einblick in sein inneres Wesen.
Der Dialog zwischen Anzu und Tokai ist ein gutes Beispiel für Charakterisierung, die Handlung wird vorangetrieben, man lernt die beiden Charaktere besser kennen und die Unterschiede zwischen beiden werden auch deutlich.


Zitat:
Bild und Ton wurde direkt an den Seh- beziehungsweise Hörnerv übertragen, man konnte sogar die Augen schließen. Die Hirnaktivität wird vom Helm aufgenommen und in vom Computer verarbeitbare Befehle übersetzt.

Zitat:

Mit schnellen Zügen trank er das Bier aus. „Es würde mich noch immer interessieren wie es schmeckt, leider konnte bisher noch kein Entwickler Geschmack oder Geruch programmieren.“

Also, für mich ist das ein Logikfehler. Wenn die Informationen direkt an die Seh- und Hörnerven übertragen werden (außer du meinst damit tatsächlich Kopfhörer und kleine Monitore), warum dann nicht auch an die Geschmacks- und Geruchsnerven, sowie die taktilen Nerven?




Ich sage es noch einmal: es ist eine interessante Prämisse, doch die Umsetzung kann noch verbessert werden. Ich hoffe, ich habe dir in der Hinsicht helfen können.

MfG
Azareon
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Jenny
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Beitrag06.08.2017 12:13

von Jenny
Antworten mit Zitat

Da ich nie ein solches grafisches Spiel gespielt habe, kann ich nicht sagen, ob es gut dargestellt ist oder nicht. Aber der Text hat mich nicht zum Durchlesen animieren können ...

Stalaktit schreibt man übrigens mit k, im Gegensatz zum Stalagmit, den du ganz richtig mit g geschrieben hast.


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aBarz
Erklärbär
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Beiträge: 3
Wohnort: Österreich


A
Beitrag07.08.2017 21:11

von aBarz
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Besten Dank an euch für das Feedback!

Ja, den Anfang werde ich noch überdenken/umschreiben. Da ich gerne zuerst  das Buch storytechnisch fertig schreiben will, werde ich das jetzt mal nach hinten schieben. Vllt fällt mir ja bis dann auch was Gutes ein^^

Ich möchte die Einleitung/das Startszenario so kurz wie möglich fassen, da werde ich noch dran rumbasteln.
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Jenny
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 314
Wohnort: Ein Dorf nahe Mariazell, Niederösterreich


Beitrag08.08.2017 01:06

von Jenny
Antworten mit Zitat

Es ist auf jeden Fall eine gute Idee, das Manuskript erst mal einfach zu schreiben - genau, wie du es ja auch machst.

Den Anfang kann man danach immer noch mitreißender gestalten oder auch alles andere noch umbauen, wie man lustig ist. Dann steht aber deine Geschichte wenigstens schon smile

Viel Erfolg dabei!


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A.F. Daring
Gänsefüßchen


Beiträge: 20
Wohnort: Deutschland


Beitrag08.08.2017 08:26

von A.F. Daring
Antworten mit Zitat

Hallo aBArz,

hat sich da in Deinem Titel etwa ein Anagramm versteckt?

Lustige Idee!

LG
A.F.
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azareon35
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 292
Wohnort: Hessen


Beitrag09.08.2017 18:38

von azareon35
Antworten mit Zitat

Ruyi hat Folgendes geschrieben:
Hallo aBarz,


Die Idee ist sicher nicht neu (erinnert mich z.B. an den Jugendroman „Stadt der Kinder“, wenn auch mit ganz anderem Setting), aber da lässt sich was draus machen, sofern die Welt und die dort erlebten Abenteuer originell sind.


In Level 4 - Stadt der Kinder wusste aber am Anfang keiner von ihnen, dass sie sich im Spiel befanden.
@Ruyi, ich sehe dein Level 4 - Stadt der Kinder, gehe mit und erhöhe um Schattenjagd von Wolfgang Hohlbein. Cool


_________________
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