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Blick aus einem Fenster in ein Fenster


 
 
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Firilion
Geschlecht:männlichEselsohr
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Beiträge: 316



F
Beitrag11.05.2008 22:47
Blick aus einem Fenster in ein Fenster
von Firilion
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Blick aus einem Fenster in ein Fenster
Die kühle Wahrheit tropft in mein Leben;
spült den Dunst der Lügen hinfort;
lässt mich nackt am Boden kauern:
Einsam
Hilflos
Die Verzweiflung blutet aus meiner Haut,
in einem dünnen Rinnsal windet sie sich
die Straße der Vergangenheit hinab:
Langsam
Farblos
Und doch spüre ich unbändigen Mut,
die Augen zu öffnen, die Straße hinauf zu blicken,
mich empor zu reißen und zu schreien:
Gemeinsam
Drauflos

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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag12.05.2008 11:00

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Leider wird mir auch nach mehrmaligem Lesen der Zusammenhang zwischen dem Gedicht und dem Titel nicht ganz klar wird. Vielleicht möchtest du es mir erklären? Ansonsten würde ich als Überschrift so etwas wie "Aufwärts" empfehlen.

Trotz einiger Schnitzer finde ich dieses Gedicht generell nicht schlecht, weil es

a) Gefühle erschafft, eine Atmosphäre, mit der sich viele identifizieren können - eine vertraute Situation, in deren Beschreibung du ohne allzu viele Klischees auskommst,

b) einen eigenen Rhytmus aufweist. Mir als Symmetriefanatikerin sagen diese "einsam, hiflos, langsam, farblos" usw. zu, sie scheinen deinen Text zu unterteilen, formal wie auch vom Sinn her passend, verleihen dem ganzen eine klare, aber trotzdem natürlich wirkende Struktur.

Einziger Ausreißer ist in meinen Augen das Schlusspaar
Zitat:
Gemeinsam
Drauflos

Erstens wäre von der Anordnung her besser, wenn das "drauflos" als Erstes kommen würde, aber so ganz bin ich damit auch nicht glücklich. Und das "gemeinsam" wirkt gekünstelt, da es scheinbar nur den Zweck hat, zu den anderen zu passen.
Aber es verwirrt: Wie kann man als Einzelner gemeinsam drauflos schreien? Da wiegt der formale Abschluss die Unstimmigkeit nicht auf.
Ich empfehle dir, diese beiden Wörter komplett wegzulassen, dann wäre das "Finale" um einiges stärker, denn sonst wirkt es gezwungen, überflüssig.

Noch ein paar Anmerkungen:

Zitat:
Die kühle Wahrheit tropft in mein Leben;
spült den Dunst der Lügen hinfort

Vielleicht ist es spießig, bei einer Metapher mit der Erwähnung der Aggregatszustände zu kommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie sich Dunst (etwas Gasförmiges) von der Wahrheit (bei dir als eine Flüssigkeit dargestellt) wegspülen lässt?
Im Grunde ist dieses Bild nicht schlecht, aber diese kleine Unstimmigkeit verleiht ihm einen gekünstelten Eindruck - weil man sich es eben nicht realistisch vorstellen kann.

Verstehst du, was ich meinr?
Zitat:
Die Verzweiflung blutet aus meiner Haut,
in einem dünnen Rinnsal windet sie sich
die Straße der Vergangenheit hinab

Ich habe die Metapher kursiv gesetzt, weil ich mir nicht ganz sicher bin - einerseits grenzt es zum Klischee, andererseits ist die Fortsetzung mit dem "sich winden" schön lebendig... ist wohl Geschmackssache. Ebenso aus Geschmacksgründen hätte ich es so umgeschrieben:
Die Verzweiflung blutet aus meiner Haut
und windet sich in einem Rinnsal
(das "dünn" brauchst du nicht, es steckt schon im "Rinnsal" drin)
die Straße der Vergangenheit hinab
Liest sich, zumindest in meinen Augen, etwas flüssiger. Was meinst du?

Zitat:
Und doch spüre ich unbändigen Mut

Ein wenig missfällt mir die Beschreibung "unbändiger Mut", weil sie eben eine Beschreibung ist, die für mich noch nicht lebendig genug erscheint. Was ist unbändiger Mut, wie empfindet ihn das LI, was löst er aus? Insgesamt ist mir diese Zeile nicht intensiv genug, da sie einfach nur die Emotionen schildert.
Im Zusammenhang mit den restlichen Versen ist mir folgende "Notlösung" in den Sinn gekommen:
Und doch öffnet mir etwas die Augen,
zieht meinen Blick die Straßen hinauf,
reißt mich empor und befreit meinen Schrei.

Das ist wirklich eine sehr provisorische Idee von mir, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine: Statt den Mut zu benennen, zeige ihn in den Gefühlen und Handlungen des LIs, personifiziere den Mut, anstatt ihn nur "erspürt" zu lassen!

Was mir bei deinem Gedicht ein wenig fehlt, ist die Begründung, das Resümee. Ich verstehe nicht ganz, woher aus all der Verzweiflung plötzlich der Mut kommt, diese Energie. Darauf könntest du intensiver eingehen als mit einem "Und doch spüre ich unbändigen Mut", es würde dein Gedicht glaubwürdiger machen, da die Gefühlswandlung des LIs sonst ein wenig konstruiert wirkt.
 Idea  Noch ein kleiner Einfall als Anregung: Vielleicht ist das LI von dem Schmerz, der Verzweiflung so "ausgeblutet", dass sich erst so der Mut einnisten kann? Vielleicht ist das LI dadurch befreit, und nachdem seine dunklen Gefühle die Straße hinabflossen, tut es auch nicht weh, ihnen hinterherzublicken?


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Firilion
Geschlecht:männlichEselsohr
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Beiträge: 316



F
Beitrag12.05.2008 11:24

von Firilion
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Leider wird mir auch nach mehrmaligem Lesen der Zusammenhang zwischen dem Gedicht und dem Titel nicht ganz klar wird. Vielleicht möchtest du es mir erklären? Ansonsten würde ich als Überschrift so etwas wie "Aufwärts" empfehlen.


Der Titel entstand aus einer Situation heraus, in der ich derzeit noch wohne. Ich habe ein Fenster zur Straße (1. Stock) und ich blicke oft hinaus und manchmal sehe ich mich dort unten, auf dieser Straße (sie hat eine starke Steigung) und habe das Gefühl, ich schaue mich von dort auf der Straße auch oben hinter der Glasscheibe an, zwei fragende Gesichter. Ich blicke also aus einem Fenster in ein Fenster. Und dieser wirklich vorhandene Schauplatz ist zugleich auch ein Innerer. Ich schau aus mir hinaus, in mich hinein. Ich teile mich in zwei Personen, den Betrachter und den Handelnden/Erlebenden.

Hier ein Bild, heute mit Sonne


Zitat:

Zitat:
Gemeinsam
Drauflos

Erstens wäre von der Anordnung her besser, wenn das "drauflos" als Erstes kommen würde, aber so ganz bin ich damit auch nicht glücklich. Und das "gemeinsam" wirkt gekünstelt, da es scheinbar nur den Zweck hat, zu den anderen zu passen.
Aber es verwirrt: Wie kann man als Einzelner gemeinsam drauflos schreien? Da wiegt der formale Abschluss die Unstimmigkeit nicht auf.
Ich empfehle dir, diese beiden Wörter komplett wegzulassen, dann wäre das "Finale" um einiges stärker, denn sonst wirkt es gezwungen, überflüssig.


Nein, das gemeinsam ist schon so gewollt. Es steht im direkten Zusammenhang mit dem Titel. Gemeint bin ich, der dort auf der Straße liegt und ich, der oben hinter dem Fenster sitzt. Wir beide gemeinsam, drauflos, die Straße hinauf, in die Zukunft, in der wir uns vielleicht eines Tages treffen und wieder eins werden.
Ich gebe aber zu, das "Gemeinsam" durchaus künstlich wirken kann an dieser Stelle.

Zitat:

Zitat:
Die kühle Wahrheit tropft in mein Leben;
spült den Dunst der Lügen hinfort

Vielleicht ist es spießig, bei einer Metapher mit der Erwähnung der Aggregatszustände zu kommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie sich Dunst (etwas Gasförmiges) von der Wahrheit (bei dir als eine Flüssigkeit dargestellt) wegspülen lässt?
Im Grunde ist dieses Bild nicht schlecht, aber diese kleine Unstimmigkeit verleiht ihm einen gekünstelten Eindruck - weil man sich es eben nicht realistisch vorstellen kann.


Ich habe hier das typische Bild des Regens verfremdet. Vielleicht kennst Du das, wenn nach einer heftigen Regenschauer die Luft so frisch und sauber riecht. Das Wasser des Regens reinigt die schwebende Luft von all dem Dreck. Letztlich sind diesen feinen Schwebeteilchen in der Luft auch fest, aber die Luft selbst ist ein Gasgemisch und die Teile in ihr sind so klein, das sie Teil des Gases sind. Der Regen selbst ist eine Flüssigkeit.

Zitat:

Zitat:
Die Verzweiflung blutet aus meiner Haut,
in einem dünnen Rinnsal windet sie sich
die Straße der Vergangenheit hinab

Ich habe die Metapher kursiv gesetzt, weil ich mir nicht ganz sicher bin - einerseits grenzt es zum Klischee, andererseits ist die Fortsetzung mit dem "sich winden" schön lebendig... ist wohl Geschmackssache. Ebenso aus Geschmacksgründen hätte ich es so umgeschrieben:
Die Verzweiflung blutet aus meiner Haut
und windet sich in einem Rinnsal
(das "dünn" brauchst du nicht, es steckt schon im "Rinnsal" drin)
die Straße der Vergangenheit hinab
Liest sich, zumindest in meinen Augen, etwas flüssiger. Was meinst du?


Stimmt, auf dünn kann man im Prinzip verzichten!

Zitat:

Zitat:
Und doch spüre ich unbändigen Mut

Ein wenig missfällt mir die Beschreibung "unbändiger Mut", weil sie eben eine Beschreibung ist, die für mich noch nicht lebendig genug erscheint. Was ist unbändiger Mut, wie empfindet ihn das LI, was löst er aus? Insgesamt ist mir diese Zeile nicht intensiv genug, da sie einfach nur die Emotionen schildert.
Im Zusammenhang mit den restlichen Versen ist mir folgende "Notlösung" in den Sinn gekommen:
Und doch öffnet mir etwas die Augen,
zieht meinen Blick die Straßen hinauf,
reißt mich empor und befreit meinen Schrei.

Das ist wirklich eine sehr provisorische Idee von mir, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine: Statt den Mut zu benennen, zeige ihn in den Gefühlen und Handlungen des LIs, personifiziere den Mut, anstatt ihn nur "erspürt" zu lassen!


Das auf der Straße liegende Ich öffnet seine Augen und erblickt mich, dort oben am Fenster, fasst neuen Mut und mag mit mir gemeinsam losstürmen, weil ich für es die Hoffnung zu sein scheine. Und dank ihm habe ich meine Verzweiflung und meine Vergangenheit endlich ablegen können, da es für mich dort auf der Straße geblutet hat.

Zitat:

Was mir bei deinem Gedicht ein wenig fehlt, ist die Begründung, das Resümee. Ich verstehe nicht ganz, woher aus all der Verzweiflung plötzlich der Mut kommt, diese Energie. Darauf könntest du intensiver eingehen als mit einem "Und doch spüre ich unbändigen Mut", es würde dein Gedicht glaubwürdiger machen, da die Gefühlswandlung des LIs sonst ein wenig konstruiert wirkt.
 Idea  Noch ein kleiner Einfall als Anregung: Vielleicht ist das LI von dem Schmerz, der Verzweiflung so "ausgeblutet", dass sich erst so der Mut einnisten kann? Vielleicht ist das LI dadurch befreit, und nachdem seine dunklen Gefühle die Straße hinabflossen, tut es auch nicht weh, ihnen hinterherzublicken?


Den Mut schöpfen wir beide aus der Gewissheit, dass wir für einander da sind, mit einem Lebensband verbunden. Das am Boden liegende Ich sieht in seiner Verzweiflung das befreite Ich. Gemeinsam können wir es schaffen, den Weg in die Zukunft zu gehen und uns wiederzufinden. Das gibt unbändigen Mut und Kraft und lässt dagegen ankämpfen, dem Rinnsal gleich den Berg hinuntergespült zu werden.
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag12.05.2008 12:05

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Lieber Matthias!

Mich begeistert, wie du dem Wort "drauflos" eine ganz neue Bedeutung verleihst durch die Wortfolge, in die du es einreihst.

Ich finde das Gedicht sehr schön.
Und ich vermisse nur die Rezitation aus deinem eigenen Munde.

Mir gefällt auch die einfache innere Klarheit, die aus den Zeilen spricht.

Viele Grüße,
Ilka
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Egopus
Cholyriker

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Beitrag12.05.2008 12:13

von Egopus
Antworten mit Zitat

Nach deiner Ankündigung, mehr oder weniger positive Gedichte verfassen zu wollen, ist dies Gedicht eher eine langweilige Wiederholung deiner wie sonst auch immer sehr pessimistischen Betrachtung von Gegenbenheiten.

Ich finde diesen Text unbeschreiblich trivial und ohne jegliche, wirkliche Tiefe.

Es ist mir jetzt schon ein paar mal aufgefallen, dass du irgendwie nicht mehr vorwärts kommst. ( stilistisch ).

Für mich hängst du irgendwo fest und versuchst verzweifelt neue Gedichte zu schreiben, die aber leider nicht neu wirken.


Ich hoffe immer auf einen Text, wie in den ersten Wochen, als du hier warst.
Leider bekomme ich Serien von Wiederholungen, die ich nicht mehr sehr gerne lese.

Wenn du "leer" bist,
dann musst du dich erst mit Gedanken füllen,
sonst kommt nix Vernünftiges mehr raus.


Sorry,
aber ich finde das in letzter Zeit mehr als grottig.

Natürlich reicht es immer noch um ein bisschen besser zu sein als viele andere hier.
Aber ich denke nicht, dass dieses dein Anspruch ist.


Michael


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag12.05.2008 12:51

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Begründung! Das Rezensieren macht umso mehr Spaß, wenn man merkt, dass der Schreiber wirklich hinter seinem Text steht und sich bei jeder Zeile etwas gedacht hat - da kann der Dialog völlig neue Sichten eröffnen. smile extra

Firilion hat Folgendes geschrieben:
Der Titel entstand aus einer Situation heraus, in der ich derzeit noch wohne. Ich habe ein Fenster zur Straße (1. Stock) und ich blicke oft hinaus und manchmal sehe ich mich dort unten, auf dieser Straße (sie hat eine starke Steigung) und habe das Gefühl, ich schaue mich von dort auf der Straße auch oben hinter der Glasscheibe an, zwei fragende Gesichter. Ich blicke also aus einem Fenster in ein Fenster. Und dieser wirklich vorhandene Schauplatz ist zugleich auch ein Innerer. Ich schau aus mir hinaus, in mich hinein. Ich teile mich in zwei Personen, den Betrachter und den Handelnden/Erlebenden.

Wow, das ist eine sehr interessante Sichtweise! Wäre super, wenn du es mehr in das Gedicht einbringst, denn das mit den 2 Personen war kaum herauszulesen...  mit diesem Hintergrund bekommt das Gedicht aber eine ganz neue Bedeutung! Daumen hoch

Firillion hat Folgendes geschrieben:
Nein, das gemeinsam ist schon so gewollt. Es steht im direkten Zusammenhang mit dem Titel. Gemeint bin ich, der dort auf der Straße liegt und ich, der oben hinter dem Fenster sitzt. Wir beide gemeinsam, drauflos, die Straße hinauf, in die Zukunft, in der wir uns vielleicht eines Tages treffen und wieder eins werden.
Ich gebe aber zu, das "Gemeinsam" durchaus künstlich wirken kann an dieser Stelle.

Umso besser wäre es, die Idee mit den 2 Sichten mehr einzubringen, damit man das "gemeinsam" versteht und es so empfindet, wie du es gemeint hast. Dann verschwindet auch der Eindruck des Künstlichen.

Firillion hat Folgendes geschrieben:
Ich habe hier das typische Bild des Regens verfremdet. Vielleicht kennst Du das, wenn nach einer heftigen Regenschauer die Luft so frisch und sauber riecht. Das Wasser des Regens reinigt die schwebende Luft von all dem Dreck. Letztlich sind diesen feinen Schwebeteilchen in der Luft auch fest, aber die Luft selbst ist ein Gasgemisch und die Teile in ihr sind so klein, das sie Teil des Gases sind. Der Regen selbst ist eine Flüssigkeit.

Ich habe deine Interpretation zwar geahnt, aber mich unnötigerweise am Wort "Dunst" aufgehängt und sie deshalb verworfen.  Embarassed Vielleicht hing das Missverständnis damit zusammen, dass ich mir unter "Dunst" eher etwas wie Nebel vorstelle, auf jeden Fall aber eine verdunstende Flüssigkeit. Ein smogartiges Gebilde, das fortgespült wird, würde ich mit einem anderen Wort bezeichnen. Oder es eben ganz anders formulieren, damit das Bild nachvollziehbarer wird.

Wie gesagt: Wenn du eine tolle Idee wie das "duale Ich" hattest, musst du sie viel mehr in das Gedicht einbringen, das verleiht ihm Originalität und man versteht alles viel leichter.


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Egopus
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Beitrag14.05.2008 07:36

von Egopus
Antworten mit Zitat

Die Eigenrezension finde ich zu übertrieben und erklärungslastig.
So kann man jeden Text mit Sinn füllen.

Ein Text MUSS ohne Eigeninterpretation auskommen.



Michael


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jim-knopf
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Beitrag14.05.2008 22:06

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

Egopus hat Folgendes geschrieben:
aber ich finde das in letzter Zeit mehr als grottig.


Man kann gern sagen, dass man das Gedicht schlecht findet. Man kann auch schreiben, dass es äußerst schlecht ist, aber "grottig" ist ziemlich beleidigend und nicht angebracht, finde ich.

Das erinnert mich irgendwie an Dieter Bohlen.
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