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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig sehnSUeCHTig


 
 
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mathilde glaeser
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 39
Beiträge: 16
Wohnort: Potsdam


M
Beitrag12.07.2017 18:23
sehnSUeCHTig
von mathilde glaeser
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wartend gehen

auf und ab

ab und auf

 

schweißige Hände

zittrige Finger

knirschende Zähne

Rauschen im Ohr

 

dröhnend

tosend

betäubend

das Herz tobt in der Brust

 

dann DU

 

dein sanftes Lächeln … mein manisches Grinsen

dein strahlender Blick … meine aufgerissenen Augen

deine unterstreichenden Gesten … mein unwirsches Rudern mit den Gliedern

 

kein schweigendes Gespräch

ein Redefluss

mein Redeschwall

ein auf dich niederregnen großer Worte … verschluckt jedes Zweite

 

überschwängliche Nichtigkeiten poltern von den Lippen

ungesagte Notwendigkeit bleibt ausgedörrt auf der Zunge zurück

ein Meer von Gewäsch

 

ein übergroß sein wollen

 

für DICH

12Wie es weitergeht »




_________________
Mathilde

"Geschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen." (J. W. Goethe)

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Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag12.07.2017 22:48

von Longo
Antworten mit Zitat

Du wartest wahrscheinlich schon sehnsüchtig auf einen Kommentar zu einen deiner Texte. Manchmal hilft es, wenn man auch die Texte von anderen kommentiert.
Aber ich will mal anfangen. Und ich will eigentlich gar nicht so viel schreiben, denn mir gefällt dein Einstand ganz gut. Man spürt so einiges zwischen den Zeilen, den Kontrast zwischen den beiden Personen. Die Großschreibung des DICH/DU passt, obwohl ich dieses lyrische Schreien meistens nicht so gut finde, hier fügt es sich aber ein.

MFG Longo
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag12.07.2017 23:04

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Hallo mathilde glaeser,


dein sehr emotional geschriebener Text sagt mit zwar, was LI fühlt und sagen will  / dennoch mir persönlich zu ausgeschmückt überdröhnt, teilweise sich selbst übererklärend, zumindest mMn, will der Text ein Gedicht sein [ und im Leser, im Gegenüber seiner denk_Weise auch seine Wirkebenen aufklappen, als eben nur brav zu nicken ]; als persönlicher Tagebucheintrag in der Schublade natürlich sehr okay.

Hab deinen Text mal nach meiner Vorstellung entschlackt [ klar, nur meine Sichtweise Wink ]

-

      Sehnsüchtig



gehe auf und ab ...

schweißige Hände

der Gaumen trocken

es rauscht überall

 

dröhnt

tost

in mir

betäubt mich



bist da

           du lächelst


 
Worte prasseln nieder …

zerbreche unser Schweigen
 

    ein übergroß sein wollen                     <-- eine sehr feine Stelle  Daumen hoch

 
-


... einen lieben Gruß Stimmgabel ...


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag13.07.2017 19:48
Re: sehnSUeCHTig
von Abari
Antworten mit Zitat

Hallo mathilde,
 willkommen im Forum.

Ich finde Deinen Text gelungen. Allein die starken Absätze stören mich, weil sie in mir den Text zerreißen und nichts semantisch beitragen. Daher mache ich etwas, was ich sonst nicht zu machen pflege: Ich bearbeite Deinen Text, um die Wirkung der Absätze zu steigern und zu verdichten.

mathilde glaeser hat Folgendes geschrieben:
Wartend gehen


auf und ab


ab und auf Der Leser wartet mit.

 

schweißige Hände

zittrige Finger

knirschende Zähne

Rauschen im Ohr Das Warten verdichtet sich, auch im Schriftbild.

 
dröhnend
tosend
betäubend Jetzt ist es schon unerträglich.

das Herz tobt in der Brust

 
dann DU Erlösung! Da hat der Doppelabsatz Sinn.

 
dein sanftes Lächeln … mein manisches Grinsen
dein strahlender Blick … meine aufgerissenen Augen
deine unterstreichenden Gesten … mein unwirsches Rudern mit den Gliedern Das LI dreht durch vor Freude.

kein schweigendes Gespräch
ein Redefluss
mein Redeschwall
ein auf dich niederregnen großer Worte … verschluckt jedes Zweite

überschwängliche Nichtigkeiten poltern von den Lippen
ungesagte Notwendigkeit bleibt ausgedörrt auf der Zunge zurück
ein Meer von Gewäsch

ein übergroß sein wollen < Hervorragend, da hat Stimmgabel recht.

für DICH < Ich bin mir unsicher, ob es das braucht, aber das ist Deine Sache und Emotion.


Die großen Absätze zerlegen den Text so stark für mich, dass ich beim Lesen garnicht zur Ruhe komme. Das Schriftbild soll mich als Leser ja mitnehmen, führen und mir Pausen und Flussstellen gönnen, Dein Text tat das nicht. Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die Absätze den einzelnen Bildern besonderes Gewicht verleihen sollten; tatsächlich machen sie den Text schwerfällig und träge.

Ansonsten ein sehr guter, berührender Text, der die Sehnsucht nach dem Objekt der Begierde sehr gut ins Wort nimmt.

Gern gelesen.
a.
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2451
Wohnort: Planet der Frühvergreisten


Beitrag14.07.2017 09:03

von menetekel
Antworten mit Zitat

Gern schließe ich mich meinen Vorrednern an. smile extra

Ein kritischer Punkt ist mir jedoch direkt im Titel aufgefallen:

Zitat:
sehnSUeCHTig


Hier unterliegst du der häufigen Fehlmeinung, dass das Wort "Sucht" etwas mit "suchen" zu tun hat. Dem ist aber nicht so.
Etymologisch leitet es sich vielmehr vom mittelhochdeutschen "suht" ab, das sich später zu "siech" (krank) wandelte.
Ein Problemchen, das leicht zu umgehen ist: Title einfach

"Sehnsucht" oder "sehnsüchtig" und alles, alles wird gut.

Klugscheißergrüße
m.


_________________
Alles Amok! (Anita Augustin)
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mathilde glaeser
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 39
Beiträge: 16
Wohnort: Potsdam


M
Beitrag14.07.2017 17:53
vielen dank
von mathilde glaeser
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ich danke euch allen für die lieben und auch kritischen Worte...

mir gefällt die Idee sehr gut die Absetze rauszunehmen, um so mehr Ruhe reinzubringen...

zum Thema "Sucht" - ja, es ging mir tatsächlich um genau diese Wortbedeutung, deshalb die Hervorhebung.

Im Sinne des nicht so sehr nach dem besonderen Menschen suchen, als nie und nimmer mehr ohne diesen sein s zu wollen oder zu können...

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Mathilde

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