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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag08.05.2017 19:13
Abgründe
von Ansch
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Hallo Ihr schlauen Mitleserinnen,

bin völlig unsicher, wie das hier nun funktioniert. Soll ich jetzt hier einen Text einfach unten anhängen? Bin ich im richtigen Forum?

Wie lang darf so ein Text sein?
Sollten man hier nur Passagen oder Anfänge posten?

Fragen habe ich viele, alleine ich kenne die Antworten nicht.
Werde jetzt einfach mal den Anfang einer neueren Kurzgeschichte hier unten dran hängen.

Mal gucken, ob das klappt.
Habt Nachsicht, ich bin neu hier..

Wie gesagt, es ist nur der Anfang, weil ich Sorge habe, Euch sonst zu sehr in Anspruch zu nehmen..

Freue mich über viele Kommentare.

Auf geht`s!



_________________
Ansch
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5339
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag08.05.2017 19:37

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

Textarbeit mit Anhängen (die zudem virenverseucht sein könnten) funktioniert hier nicht wirklich, bitte stell den Text ins Textfeld ein. Zu deinen anderen Fragen findest du in den Regeln die Antworten. smile

Liebe Grüße
Bananenfischin


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag08.05.2017 20:13
Danke!
von Ansch
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Liebe Bananenfischin,

danke für den Hinweis, hab mich auch schon gewundert, dass die anderen Texte einfach so da standen.

Leider kann ich den Text heute nicht noch mal laden, da ich damit wohl die Regeln hier verletze. Neuer Versuch morgen.

Schönen Abend!

Ansch


_________________
Ansch
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag08.05.2017 21:00
Re: Danke!
von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

Ansch hat Folgendes geschrieben:
Leider kann ich den Text heute nicht noch mal laden, da ich damit wohl die Regeln hier verletze. Neuer Versuch morgen.

Du verletzt keine Regel, wenn du hier in deinem Faden (als Antwort) deinen Text postest. Ich empfehle zur besseren Navigation unterhalb des Eingabefensters ein Häkchen bei "Neue Version" zu setzen.

LG,
Constantine
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag08.05.2017 21:27
Abgründe
von Ansch
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank, Constantine! Dann probiere ich es noch mal!

Also, hier der Anfang einer Kurzgeschichte.



                                   Abgründe


Da sind Sie ja schon! Schön, dass Sie da sind oder wie sage ich da jetzt…Entschuldigung, ich bin ein bisschen aufgeregt. Es ist das erste Mal, dass ich … Aber kommen Sie doch bitte erst einmal herein. Hier ist die Garderobe, falls Sie ablegen möchten?
Ich empfange hier selten jemanden, aber es ist aufgeräumt, eben habe ich sogar noch Staub gewischt und den Müll hinuntergebracht, das ist jetzt nur mit Nervosität oder Gewohnheit zu erklären.
Meine Mutter pflegte immer zu sagen, Männer und Müll müssen morgens vor die Tür. Aber hier lebt kein Mann mehr, deshalb habe ich Sie ja auch angerufen, letztlich.
Tja, da sind wir also jetzt. Hier wohne ich. Nicht besonders beeindruckend, ich weiß. Ich musste mich erst mal wieder an die Enge gewöhnen. Bis vor kurzem habe ich mit meinem Mann in einem Einfamilienhaus gewohnt, drüben in Oberkassel, auf der anderen Rheinseite. Aber als ich klein war, habe ich mit meinen Eltern in einer ganz ähnlichen Wohnung gewohnt wie jetzt. Back to the roots, wenn Sie so wollen.
Gleich hier neben der Tür ist das Bad, hinten durch die Küche, hier links das Wohnzimmer und rechterhand das Schlafzimmer.
Wir kommen gleich zur Sache, keine Sorge. Aber erst möchte ich mit ihnen reden, Ihnen alles erzählen. Bitte, das ist mir wichtig. Sie sollen wissen, wer ich bin. Sonst verstehen Sie mich nicht und darum geht es doch am Ende bei so einer Angelegenheit. Dass Sie mich verstehen.
Die ganze letzte Zeit war ziemlich nervenaufreibend, aber heute war es ganz schlimm.
Ich habe immer funktioniert wie eine Maschine. Friedrich konnte sich blind auf mich verlassen. Wann immer er auf Geschäftsreisen ging, und das war oft, zuhause lief alles reibungslos, das Haus war tiptop, die Kinder hatten ein gesundes Schubrot im Toni und alle Stempel im Impfpass. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, nie, und trotzdem – na, Sie sehen ja hier, wohin es mich gebracht hat.
Der Rat meiner Mutter war stets, wenn du hinfällst, steh auf, richte dein Krönchen und geh weiter, und daran habe ich mich viel zu lange gehalten. In diesem Punkt war sie zu sehr Kind ihrer Zeit.
Vielleicht hätte ich einfach mal liegenbleiben sollen. Stattdessen bin  aufgestanden, habe stumm meine Sachen gepackt und Miriam meine Krone überlassen.
Aber setzen Sie sich doch bitte. Sie müssen da vorne an der Ecke über den Couchtisch hinwegsteigen.
Das Sofa ist leider viel zu groß für diesen Raum. Friedrich und ich haben es mal als Wohnlandschaft gekauft, als die Kinder noch klein waren. Wir haben alle auf einmal drauf gepasst, die ganze Familie. Das waren schöne Zeiten.
Die Miriam wollte dann lieber ein Rolf Benz Sofa und die Wohnlandschaft hat sie hierherbringen lassen, als ich ein paar Tage im Saarland war. Da hat sich mein Vater nach dem Tod meiner Mutter in einem betreuten Wohnheim eingekauft. Mit dem alleine Wohnen war er überfordert, sein Gedächtnis lässt auch etwas nach. Aber handwerklich ist er immer noch ein As, das hat er mir vererbt. Wir haben zusammen seinen Wasserkocher repariert, da war ein Kabel durchgeschmort, an so etwas hat er noch richtig Freude.
Ich bin ein paar Tage geblieben, ich habe immer ein schlechtes Gewissen, weil wir ihn nicht zu uns geholt haben, aber Friedrich wollte ihn nicht im Haus haben, sagte, er sei froh, dass die Kinder endlich ausgezogen seien und wir endlich mehr Zeit für uns haben. Da habe ich ihm dann zugestimmt, wie ich das meistens getan habe. Allerdings habe ich da auch noch gedacht, dass dieses “wir” mich mit einschloss.
Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten? Ich habe eine Jura, die macht hervorragenden Latte Macchiato. Friedrich hat sie mir überlassen, er sagte, Kaffee trinken sei doch mehr oder weniger mein Hobby und er bevorzuge jetzt ohnehin Matetee, da dieser gesünder sei. Das hat er bestimmt von Miriam übernommen.
Miriam hätte Ihnen sicher auch besser gefallen als ich. Ich war nie die Frau, nach der sich alle Männer umgedreht haben, aber als ich jung war, sah ich schon noch etwas besser aus.  Mir ist völlig klar, dass ich meine Redzeit überschreite. Je schöner eine Frau ist, umso ausführlicher darf sie sich äußern. Deshalb rechne ich auch nicht mit einer Sonderbehandlung, allenfalls mit dem Standardprogramm.
Es ist aber sehr wichtig für mich, dass Sie mir trotzdem Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, verzeihen Sie, deshalb müssen Sie leider noch ein bisschen zuhören.
Ich habe Sie mir allerdings ein bisschen anders vorgestellt, wenn ich ehrlich bin, irgendwie bodenständiger. Ich mag Bodenständigkeit, weil Beständigkeit mitklingt.
Jedenfalls habe ich keinen Ohrring erwartet, das überrascht mich wirklich. Nicht, dass es mich stört, verstehen Sie mich nicht falsch. Wir sind ja alle so eingefahren in unseren Vorstellungen. Aber in Ihrem Job einen Ohrring, werden Sie da nicht häufig drauf angesprochen? Oder ist das normal? Ich kenne mich da eigentlich gar nicht aus. Verzeihen Sie meine Offenheit. Etwas ist mit mir passiert, ich kann wohl nicht mehr schwindeln, nur der Höflichkeit halber. Das habe ich mein ganzes Leben getan und geholfen hat es mir nicht.
Friedrich wäre jetzt entsetzt. Er hat immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass meine Umgangsformen tadellos sind.


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Ansch
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Tarrantio
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 37
Beiträge: 17
Wohnort: Langenhagen


T
Beitrag08.05.2017 21:45

von Tarrantio
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Zitat:
immer noch ein As, das


Du meinst bestimm ein Ass Wink

Ansonsten habe ich mich eingangs über fehlende Anführungszichen o. ä. gewundert, aber schnell gemerkt, dass hier alles gesprochen wird. Ich finde deinen Text gut; er ist flüssig und macht Lust auf mehr.

Zitat:
wenn du hinfällst, steh auf, richte dein Krönchen und geh weiter,


Ist mit persönlich zu sehr Jugendsprache^^ Aber du bekommst gut die Kurve, indem Miriam die Krone bekommen soll. Finde ich gut.
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag09.05.2017 02:56

von Ansch
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Hi Tarrantio,

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! Und der Fehlerteufel: Natürlich meinte ich "Ass"-  und auch "Schulbrot" und nicht, wie mir noch auffiel, "Schubrot", das klingt auch gar nicht lecker...

LG
Ansch


_________________
Ansch
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag09.05.2017 09:13
...
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

dein Einstieg in die Geschichte gefällt mir und ich bin neugierig, wie es weitergeht.

Du könntest ab und an  ein "also" oder "sehr" streichen, obwohl es in der gesprochenen Sprache erzählt wird, der Satz klänge besser.

Soweit erstmal.

Liebe Grüße

Muskat[/list]
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag09.05.2017 09:21

von Ansch
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Danke, Muskat!

Hast du bestimmte Streich-Stellen im Kopf? Wo bist du gestolpert?


_________________
Ansch
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag09.05.2017 09:57
...
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

du wolltest es so! Und nun ist es etwas mehr geworden.
Es sind bloß Vorschläge, wenn sich mein Kommentar auch nicht so anhört. Doch die knappen Anmerkungen sind der mangelnden Zeit geschuldet.

Schau halt, was du brauchen kannst.

Die Vorschläge also:

Zitat:
das ist jetzt nur mit Nervosität oder Gewohnheit zu erklären.


Vorschlag: ...weil ich es so gewöhnt und nervös bin.

Oder in der Art, weil ich denke, dass beim Sprechen eher weniger Nomen verwendet werden.

Zitat:
Tja, da sind wir also jetzt.


hier ist das „also“ entbehrlich.

Zitat:
einer ganz ähnlichen Wohnung gewohnt wie jetzt.


hier: „gelebt“ statt „gewohnt“, um die Wiederholung zu vermeiden.


Zitat:
Gleich hier neben der Tür ist das Bad


An der Stelle das „gleich“ streichen, es folgt eines im nächsten Satz.

Zitat:
Die ganze letzte Zeit war ziemlich nervenaufreibend, aber heute war es ganz schlimm.


„ganze“ streichen und vielleich so fortfahren:

... nervenaufreibend und heute war es ganz schlimm.

Du hast einige „aber“ im Text.

Zitat:
Der Rat meiner Mutter war stets, wenn du hinfällst, steh auf, richte dein Krönchen und geh weiter, und daran habe ich mich viel zu lange gehalten. In diesem Punkt war sie zu sehr Kind ihrer Zeit.


Hier könntest du .... und daran habe ich mich viel zu lange gehalten ...streichen oder eben umstellen: Erst den letzten Satz, weil er noch zur Mutter gehört und dann mit und daran... fortfahren.

Zitat:
Das Sofa ist leider viel zu groß für diesen Raum.


„viel“ ist entbehrlich

Zitat:
aber als ich jung war, sah ich schon noch etwas besser aus.


hier ist „etwas“ entbehrlich

Zitat:
Mir ist völlig klar, dass ich meine Redzeit überschreite. Je schöner eine Frau ist, umso ausführlicher darf sie sich äußern.


An der Stelle würde ich umstellen, der Klarheit wegen:

Erst: Je schöner eine Frau ist, um so ausführlicher darf sie sich äußern. Dann: Mir ist klar (völlig entbehrlich), dass ich meine Redezeit überschreite.

Zitat:
Es ist aber sehr wichtig für mich


„sehr“ streichen.

Zitat:
Ich kenne mich da eigentlich gar nicht aus.


„eigentlich“ entbehrlich.


Wie ich schrieb, der Einstieg gefällt mir und das Obige sind halt Vorschläge zum Text.

Liebe Grüße

Muskat
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag09.05.2017 13:14
Muskat!
von Ansch
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Vielen Dank! Mit fast allen Vorschlägen hast du a) Recht und bin ich b) einverstanden.

Vielen Dank!


_________________
Ansch
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag09.05.2017 14:15
...
von Muskat
Antworten mit Zitat

Das freut mich. Bin auf die Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße

Muskat
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag09.05.2017 19:18

von d.frank
Antworten mit Zitat

gefällt auch mir gut!

1. Spricht die Situation komplett für sich. Nichts wirkt gestellt oder konstruiert.
Du lässt deine Prota meistens glaubwürdig daherreden, sich verhaspeln, resümieren. Ich habe sofort ein einsames, aufopferndes Hausmütterchen vor Augen und frage mich nun natürlich, wie sie dazu kommt, sich jemanden ins Haus zu bestellen. Und da sind wir auch schon bei

2. Du streust die Spannung und die offenen Fragen gekonnt über den Text aus. zuerst ist nicht klar, mit wem die Dame überhaupt redet, dann fragt man sich, warum sie zu dieser Tat schreitet und entlassen wird man dann mit: Was wird passieren? Wird sie weiter nur reden? Wird er auch etwas sagen? Wer genau ist er überhaupt? Damit weckst du das Interesse, das ein Autor von seinen Lesern ersehnt, man will weiterlesen.

3. Bekommst du ganz gut die Kurve,bevor es unglaubwürdig wird. Zwischendurch wirkte mir die Dame fast zu redselig. Ich fragte mich, wenn sie so ein stilles, ergebenes Persönchen ist, warum quatscht die da jetzt wie ein Wasserfall mit einem völlig Fremden? Da kam auch schon der Einschub

Zitat:
Verzeihen Sie meine Offenheit. Etwas ist mit mir passiert, ich kann wohl nicht mehr schwindeln, nur der Höflichkeit halber. Das habe ich mein ganzes Leben getan und geholfen hat es mir nicht.
,

den du aber vielleicht um ein "nicht mehr schweigen Können" erweitern könntest. wink

Ansonsten bin auch ich über die beiden Stilbrüche gestolpert:
Krönchen und Back to the roots

Man kann sich hier natürlich auch fragen, ob da jemand versucht, etwas aufzuholen. wink lol2 Aber so wirklich passen, will es auf den ersten Blick nicht. Wahrscheinlich lässt sich erst etwas dazu sagen, wenn der Rest Gestalt angenommen hat. Denn ich denke, die Charakterisierung ist hier noch nicht abgeschlossen.

Jedenfalls mag ich den Blickwinkel, den Aufbau und im Großen und Ganzen auch den Stil, weil er die Figur transportiert.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Ansch
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 71
Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag09.05.2017 20:00

von Ansch
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Liebe d.Frank,

vielen Dank für die Mühe! Über das Krönchen ist schon mal jemand gestolpert, das werde ich überdenken.

LG
Ansch


_________________
Ansch
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Terhoven
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 401



Beitrag09.05.2017 21:00

von Terhoven
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

mir hat dein Text auch gefallen. Ich finde, die Aufgeregtheit der Frau wird sehr gut über die Sprache eingefangen. Ich wäre gegen die Streichung von Füllwörtern, die Sprache ist so sehr lebendig.

Eine inhaltliche Sache war mir nicht ganz klar. Wie kann Miriam das Riesensofa in die Wohnung der Protagonistin bringen lassen, wenn diese nicht zu Hause ist? Es wirkte so, als ob sie einen Schlüssel gehabt hätte, doch das ist doch eher unwahrscheinlich, oder?

Die Wortkombination "betreutes Wohnheim" kommt mir seltsam vor, gibt es das so? Ich kenne "betreutes Wohnen" oder (Senioren)wohnheim und bei zweitem würde ich die Betreuung als selbstverständlich ansehen.
Oder soll die Wortwahl der Protagonistin hier zeigen, dass sie es nicht so genau weiss, das wäre dann aber vielleicht ein Widerspruch zu ihrem Charakter.

Zum Krönchenrat hätte ich den Vorschlag, so einen Spruch wie "Hinfallen ist keine Schande, Liegenbleiben aber schon" zu bringen und dann einen gürtellinigen Seitenhieb auf Miriam zu machen, die ja jetzt neben dem Ex "liegenbleibt" -- wenn es nicht zu sehr ihrem Charakter widerspricht.

Und statt back to the roots würd ich einfach die deutsche Übersetzung nehmen und fertig ist das Gartenhäuschen.

Und interessehalber: was ist ein Toni? Eine Brotbüchse? Oder der Schulranzen?

Sie hat sich einen Callboy eingeladen, stimmts? Sag ich so als neugierige Nachbarin, die im Treppenhaus lauscht. Und in dieser Erwartungshaltung finde ich es total großartig, dass sie sich so an seinem Ohrring stört.
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manon
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 111



Beitrag09.05.2017 22:33
Re: Abgründe
von manon
Antworten mit Zitat

Hallo Ansch,

wie lang ist denn deine Kurzgeschichte, dass du sie nicht komplett eingestellt hast?

Es geht um eine Frau, die jemanden zu sich nach Hause eingeladen hat und ihm etwas sagen möchte, bevor ... ja, das bleibt noch im Dunkeln. Smile

Es ist ein Monolog, indem die Leserin erfährt, wer die Frau ist. Das hast du toll gelöst, ich habe die Geschichte gern gelesen. Allerdings könnte sie etwas gestrafft werden, es zog sich etwas.


Zitat:
Ich empfange hier selten jemanden, aber es ist aufgeräumt, eben habe ich sogar noch Staub gewischt und den Müll hinuntergebracht, das ist jetzt nur mit Nervosität oder Gewohnheit zu erklären.

Das würde ich streichen, weil es erklärt, aber du zeigst es ja schon.

Zitat:
Meine Mutter pflegte immer zu sagen, Männer und Müll müssen morgens vor die Tür. Aber hier lebt kein Mann mehr, deshalb habe ich Sie ja auch angerufen, letztlich.

Das hatte ich erst beim zweiten Mal lesen verstanden. Beim ersten Lesen dachte ich, dass Männer mit dem Müll rausmüssen, und da sie keinen Mann mehr hat, musste sie ihn rausbringen. Very Happy
Gibst du "morgens" eine Zeitangabe? Denn sonst würde es nicht passen.

Zitat:
Tja, da sind wir also jetzt. Hier wohne ich. Nicht besonders beeindruckend, ich weiß. Ich musste mich erst mal wieder an die Enge gewöhnen.

Das zeigst du gleich viel schöner, als er über den Wohnzimmertisch krabbeln muss, um sich aufs Sofa zu setzen.

Zitat:
Gleich hier neben der Tür ist das Bad, hinten durch die Küche, hier links das Wohnzimmer und rechterhand das Schlafzimmer.

Diese Erklärung fällt ein bisschen raus. Sie erzählt die ganze Zeit über sich und hier beschreibt sie die Wohnung. Sollte im späteren Teil, was wir hier nicht haben, darauf zurückgekommen werden, passt es, ansonsten würde ich es weglassen.

Zitat:
Wir kommen gleich zur Sache, keine Sorge. Aber erst möchte ich mit ihnen reden, Ihnen alles erzählen. Bitte, das ist mir wichtig. Sie sollen wissen, wer ich bin. Sonst verstehen Sie mich nicht und darum geht es doch am Ende bei so einer Angelegenheit. Dass Sie mich verstehen.

Durch die Andeutungen erzeugst du Spannung, sehr schön.

Zitat:
Die ganze letzte Zeit war ziemlich nervenaufreibend, aber heute war es ganz schlimm.


Hier verstehe ich nicht, worauf es sich bezieht und es ist mir zu allgemein.

Zitat:
Ich habe immer funktioniert wie eine Maschine. Friedrich konnte sich blind auf mich verlassen. Wann immer er auf Geschäftsreisen ging, und das war oft, zuhause lief alles reibungslos, das Haus war tiptop, die Kinder hatten ein gesundes Schubrot im Toni und alle Stempel im Impfpass. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, nie, und trotzdem – na, Sie sehen ja hier, wohin es mich gebracht hat.


Du beschreibst Dinge, die du anschließend zeigst. Die Beschreibungen würde ich löschen, dann wird es auch dichter und interessanter.

Zitat:
Der Rat meiner Mutter war stets, wenn du hinfällst, steh auf, richte dein Krönchen und geh weiter, und daran habe ich mich viel zu lange gehalten. In diesem Punkt war sie zu sehr Kind ihrer Zeit.


Da auch sie sich daran hielt, wäre ja auch sie ein Kind dieser Zeit. Deshalb passt der Satz mMn nicht.

Zitat:
Vielleicht hätte ich einfach mal liegenbleiben sollen. Stattdessen bin  aufgestanden, habe stumm meine Sachen gepackt und Miriam meine Krone überlassen.

Ich gehe davon aus, dass Miriam die Geliebte oder neue Frau ist? Sehr schön geschrieben.

Zitat:
Aber setzen Sie sich doch bitte. Sie müssen da vorne an der Ecke über den Couchtisch hinwegsteigen.
Das Sofa ist leider viel zu groß für diesen Raum.

Mit dem ersten Satz zeigst du schön, wie eng es dort mit dem Sofa ist. Den zweiten Satz würde ich umschreiben, damit du auch da zeigst und nicht beschreibst.

Zitat:
Da hat sich mein Vater nach dem Tod meiner Mutter in einem betreuten Wohnheim eingekauft. Mit dem alleine Wohnen war er überfordert, sein Gedächtnis lässt auch etwas nach.

Hat sich der Vater dort eingekauft, weil sein Gedächtnis nachlässt oder lässt das erst jetzt nach? Je nachdem müsste die Zeitform anders sein.

Zitat:
Ich bin ein paar Tage geblieben, ich habe immer ein schlechtes Gewissen, weil wir ihn nicht zu uns geholt haben, aber Friedrich wollte ihn nicht im Haus haben, sagte, er sei froh, dass die Kinder endlich ausgezogen seien und wir endlich mehr Zeit für uns haben. Da habe ich ihm dann zugestimmt, wie ich das meistens getan habe. Allerdings habe ich da auch noch gedacht, dass dieses “wir” mich mit einschloss.

Die Informationen sind vermutlich wichtig, sonst würdest du es nicht schreiben. Aber so langsam bräuchte ich eine Andeutung, in welche Richtung es geht. Ich als Leserin weiß nicht, wie ich die ganzen Informationen einsortieren soll und werde ungeduldig.

Zitat:
Miriam hätte Ihnen sicher auch besser gefallen als ich.


Hat sie sich einen Lover besorgt?

Zitat:
Ich war nie die Frau, nach der sich alle Männer umgedreht haben, aber als ich jung war, sah ich schon noch etwas besser aus.  Mir ist völlig klar, dass ich meine Redzeit überschreite. Je schöner eine Frau ist, umso ausführlicher darf sie sich äußern. Deshalb rechne ich auch nicht mit einer Sonderbehandlung, allenfalls mit dem Standardprogramm.


Hier könnte es auch im Mord gehen.

Zitat:
Es ist aber sehr wichtig für mich, dass Sie mir trotzdem Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, verzeihen Sie, deshalb müssen Sie leider noch ein bisschen zuhören.

Wie oben beschrieben. Mir fehlt der Grund oder auch Informationen, damit ich weiß, in welche Richtung ich denken soll. Dann höre ich gern weiter zu.

Auch wunderte es mich, dass der Zuhörer nicht vehementer widerspricht. Das könntest du zeigen, indem sie auf seine Erwiderungen eingeht.


Alles in allem ein schöner Anfang einer Kurzgeschichte, die mich neugierig macht, nur etwas Länge hat oder mir mehr Andeutungen geben müsste, damit die Spannung oben bleibt.

Viele Grüße
Smile
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Wohnort: Düsseldorf


A
Beitrag14.05.2017 17:11

von Ansch
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Terhoven, liebe Manon,

sorry fürs späte Reagieren auf eure brauchbare und nette Kritik. Habe mich sehr gefreut und kann das meiste nachvollziehen, manche Sachen kann man natürlich nicht verstehen, wenn man das Ende nicht kennt.
So gibt es z.B. natürlich eine logische Erklärung für das Sofa.

Und ein Toni ist ein Schultornister, dass ist die übliche Abkürzung hier im Rheinland dafür. Könnte ich natürlich auch Ranzen nennen, dann wäre es bundesweit verständlich, aber die Geschichte spielt ja in Düsseldorf, das kommt zumindest bei den Stadtteilen mal rüber.

Ansonsten merkt man, dass ihr geübt lest. Vielen Dank für euer Feedback! Sowas hilft einem sehr!
LG

Ansch


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