|
|
Autor |
Nachricht |
Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 432
|
03.05.2017 12:39 Ein Gedicht über nichts, außer alles hinten im Hof von Cholyrika
|
|
|
Ein Gedicht über nichts, außer alles hinten im Hof
Eine Mülltonne.
So einen für den Alltag.
Sophie fickt Kalle,
Kalle liebt Gudrun.
Man sitzt im Hof.
Alte Bank mit
abblätternder Farbe.
Wie in den Gesichtern,
die hier alt wurden.
Zwischendrin spielen
ein paar Kinder.
Eins, zwei, drei,
ich komme
Es riecht nach Grünkohl
und Armut.
Dieser Geruch,
den man nicht abwaschen,
oder mit Parfüm kaschieren kann.
Armut stinkt.
Hinter Gardinen
sterben die Nachbarn.
Judith hat überlebt.
Alleine.
Irgendwer bringt Bier.
Ein anderer Wurst und Käse.
Wie spielen Leben
und grinsen dem Verfall
ins ignorante Gesicht.
Später,
wenn es dämmert,
fangen manche an zu singen
und zu lachen..
Sie lachen so laut
dass selbst der Tod
sich fürchtet,
sie zu holen.
Gudrun ist neu hier.
Es ist zum Kotzen,
weil man weiß was in ein paar
Jahren sein wird.
Gut,
Kalle wird sie dann
um sie kümmern.
Aber das macht es
auch nicht besser.
Weitere Werke von Cholyrika:
|
|
Nach oben |
|
|
Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
|
03.05.2017 13:11
von Stimmgabel
|
|
|
-
Hallo Inko,
das Stück ist mir persönlich zu sehr (eintönig) auf Abfickerei gebastelt und getrimmt ... wird mir die Lese 'so' schnell langweilig. Dagegen hat die versatzstückende Bildanordnung ihren pro_Reiz, mit mMn variierenden Inhalten.
... und z.b. in S2 : warum gemoppelt und unten das Präteritum?
Man sitzt im Hof.
Alte Bank mit
abblätternder Farbe. ... alt und abblätternd erscheint mir verdächtig redundant
Wie in den Gesichtern,
die hier alt wurden. ... werden sie es jetzt nicht mehr
... vielleicht so, mal ne Idee ... auch im Duktus dann ähnlich zu S1 ...
Ich sitze im Hof.
Auf einer Bank.
Die Farbe blättert,
Gesichter auch
neben mir,
schaun auf die Wand.
Gruß Stimmgabel ...
-
|
|
Nach oben |
|
|
Tula Klammeraffe
Beiträge: 903 Wohnort: die alte Stadt
|
06.05.2017 23:15
von Tula
|
|
|
Hallo
wie auch bei den anderen, gefallen mir hier durchaus die Bilder des Hinterhofes, des Milieus abseits der gesellschaftlichen Haupttrasse. Zum Beispiel, dass die Armut stinkt, und dass man sich in diesem Umfeld aber auch schnell zusammenfindet (jeder bringt etwas mit), wie menschlich tief oder oberflächlich diese Geselligkeit in Wirklichkeit sein mag, finde ich überzeugend beschrieben.
Starke Kritik aber an der ersten Strophe: ich glaube nicht, dass hier jemand vor den Augen der anderen seinen Geschlechtsverkehr hat, also passt es nicht ins Bild. Und warum hier jemand zur Mülltonne des anderen wird, wo doch auch "geliebt" wird, passt viel weniger. Also die erste Strophe vollkommen streichen, sie macht das Gedicht allenthalben vulgär, wo es doch auch einige schöne Nuancen aufweist.
In der Zeile mit Kalle soll es sicherlich "sich" heißen.
Im Stil teilweise etwas zu abgehackt. Da dies aber eben auch zum persönlichen Stil gehört, ist es ok.
LG
Tula
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|