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[Aus dem Augenwinkel] Die Bibliothek

 
 
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Betze
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 33
Beiträge: 9
Wohnort: NRW


Beitrag03.03.2017 20:49
[Aus dem Augenwinkel] Die Bibliothek
von Betze
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich hoffe, ich habe die Aufgabe so richtig verstanden.
Ich habe auch die kurze Geschichte nicht weiter geschrieben. Erstens aus dem Grund, da ich denke, die Aufgabe schon zu diesem Punkt (theoretisch) erfüllt zu haben - nämlich die Bibliothek zu beschrieben - und zweitens, da mir nichts weiter einfiel. Rolling Eyes

Jetzt würde ich gerne um Meinungen bitten, ob die Ausführung richtig ist und möglicherweise auch noch ansprechend Wink


Die Bibliothek
Als Markus bemerkte, dass die hohe Eichentür nicht selbstständig zufiel, drehte er sich zum Schließen extra um. Die Stille in der Bibliothek war umfassend und schon beim Eintreten sah er, wie der Bibliothekar am entfernten anderen Ende über seine schmale Lesebrille hinweg ihn musterte. Mit Vorsicht drückte er die eiserne Klinke herunter und schloss die Tür. Er verzog den Mund. Ein leises Knarren bereitete ihm Unbehagen und er vermutete, dass der Bibliothekar auch dies mit Blicken quittierte.

Markus ging langsam über einen ergrauten Teppich auf den Bibliothekar zu und schaute sich dabei um. Das Gebäude war alt, stilvoll und vor allem groß. Einschüchternd groß, wie er empfand. Durch Fenster in den Dachschrägen trat Sonnenschein und Staub funkelte in der trockenen Luft auf. Rechts und links von ihm standen zahlreiche hohe Bücherregale, die die einfallenden Strahlen rasch verschluckten, sodass die Seitengänge im Zwielicht lagen. Einzig kleine Lampen halfen zwischen den Regalen gegen das dämmrige Licht und das Surren ihrer alten Glühfäden waren zusammen mit Markus gedämpften Schritten die einzigen Geräusche.

Er kam dem anderen Mann näher. Sein schlaksiger Körper war mit krummen Rücken über dutzende Dokumente gebeugt. Ein nahestehender Computerbildschirm hüllte sein Gesicht in ein fahles Weiß. Der Bibliothekar erschien wie Mitte vierzig, jedoch war Markus sich sicher, dass die Halbglatze, die ernste Brille sowie der altmodische Strickpullunder sein Alter verfälschten. Er war vertieft in seine Arbeit - oder tat zumindest so. Markus trat an den Eichentisch heran und grüßte. Sein Gegenüber hielt kurz inne, atmete hörbar aus und legte seinen Stift, bewusst und exakt parallel zu dem Schriftstück, ab. Markus hob unweigerlich eine Augenbraue.

“Was kann ich für Sie tun?” Seine Stimme war sanft, doch schien es bemüht.
“ Ich …” Markus musste sich räuspern.
Der Bibliothekar verzog eine Grimasse, als wenn er Schmerzen erlitt.
“Entschuldigen Sie. Die trockene Luft.”
 Keine Reaktion.
“Ich suche ein Buch …”
“Ach.”
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag15.03.2017 19:19

von Mogmeier
Antworten mit Zitat

Hallo Betze,

da hast du dir ja gleich eine der [wie ich meine] schwersten Schreibübungen überhaupt rausgepickt.

So ganz hat mich dein Textchen hinsichtlich der Aufgabenstellung noch nicht so richtig überzeugen können, was aber vermutlich daran liegt, dass du dich hier mehr auf die Geschichte als auf das Erzeugen einer gewissen Grundstimmung konzentriert haben könntest.

Ich denke fast, die Schwierigkeit dieser Aufgabe besteht so ziemlich darin, sich im Vornherein über die entscheidenden Details bewusst zu sein, die zur Grundstimmung der Szene (wie in deinem Beispiel: Bibliothek) beitragen könnten. Und dabei meine ich nicht in etwa allgemeine Dinge, die jeder kennt oder zu kennen glaubt, sondern eben diese Kleinigkeiten, die man nur aus den Augenwinkeln heraus wahrnimmt; diese Kleinigkeiten gilt es aufzugreifen und in das Ganze einzubringen. Und damit du nicht in Versuchung kommst, an einer Stelle die Person und an einer anderen Stelle das Inventar der Bibliothek zu beschreiben, gibt es einen kreativen Trick, der da lautet: Beschreibe die Person nur mit Attributen, die du im Inventar der Bibliothek vorfindest. Oder andersherum: Beschreibe die Bibliothek nur mit den Eigenschaften, die die jeweilige Person mitbringt, die sich in der Bibliothek befindet. – Das Ganze sollte dann aber weniger durch „wie-Vergleiche“ gestaltet werden.

Beste Grüße,
Mog


_________________
»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse
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malu_vs
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
M

Alter: 43
Beiträge: 72
Wohnort: Hessen


M
Beitrag11.01.2019 10:47

von malu_vs
Antworten mit Zitat

Auch wenn der Beitrag schon ziemlich alt ist, möchte ich gerne noch etwas zu schreiben.
Versuch doch den Ort zu beschreiben, ohne das Wort Bibliotheke zu benutzen. Wenn du es schaffst, dass der Leser merkt, wo er ist, ohne die Erwähnung, dann passt es.
Ich habe mich bei dem Text auch sehr distanziert gefühlt. Obwohl die Tür ein schöner Anfang war.
Dann erklärst du aber, anstatt zu schreiben,  sie war gross und alt. Das kann man wunderbar zeigen. Die Regale erstreckten sich bis zur Decke, so dass man die oberstenn Reihen nur noch mit einer Leiter ereichen konnte, (die vielleicht sogar irgendwo steht), oder ich musst den Kopf in den Nacken legen um die Decke (beschreibung eines beeindruckenden Deckengewölbes oder schöne bemalte Decke)
Das Mauerwerk war aus rotem sandstein und blubber irgenwie verschnörkelt im viktorianischen Stiel oder so was in der Art. Wie sehen die Fenster aus, spitzbogen etc, das glas und so weiter.


_________________
Malu Volksky
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