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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Dichte Weite 02/2017
Wenn Olivier vereint mit Magma

 
 
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gold
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Beitrag17.02.2017 20:00
Wenn Olivier vereint mit Magma
von gold
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kein Ruf des Muezzin
            Kein Glockengeläut
                     Nur Geheul
                         Und das Dumpfe Verschoben werden von Stühlen.
            Vom Sturm. Nennen wir ihn Olivier. Den Sturm. Er entriss dem
                          Boden
                  den einzigen Olivenbaum.
           Ödness hat sich ausgebreitet.
Die flackernden Lichter
                 kommen nicht an gegen die kriechende Gräue. Umhüllt
          den Kegel.
                 Abweisung, der Kellner. Tanzt inmitten von Magma, an Tischen
         vorbei. Nimmt Menschen aus. Lemurengleich behend.
            Fragen unerwünscht.
           Fragende werden nicht bedient.   Verachtung, sein Kollege.
                 Grau wie die ihn umgebende Asche, wackelt mit Hüften.
     Divagleich. Die Mundwinkel. Verdächtig.
            Holztauben gurren. Mäuse huschen. Mit Ohren, die jedem
          Fernsehenden bekannt. Abstehend, gezackt und riesengroß.
                   Aber sie sind stumm,        die Mäuse. Geben keine
          arabischen Laute von sich. Rotten ihr Volk nicht aus.
               Frömmelnde Blicke richten sich hier auf Magma,
              nicht auf Maria.
            Magma hat zwar auch zwei A. Das ist aber auch schon alles.
                 Ein Ave Magma gibt es nicht. Dafür Hammel. Er wird
                       auf ihr
                            gegart.
        Man stellt sich gut mit Magma. Die, ist sie heiss,
                    glühend lockt.
                 Sie zischt und brodelt.
Und Olivier lauert. Scharrt
     mit Füßen.
Ist
                    sie orange-rot-    lila, nimmt er sie ein. Sie fährt
             ihre Krallen
                aus. Faucht.

          Er legt los und tobt. Menschen ducken sich, suchen das Weite.
                Unter Stöhnen reckt Magma ihre Schenkel. Laszives Keuchen.
                    Das Finish. Gewirbel von Autos, Lemuren, Stofftieren.

          Post coitum der Tod.
        An deine Gestade, Magma, werden Leichen gespült.
                 Die Kastenmäuse wimmeln drumherum.  
                Auf dir liegt schwarz auf
                          schwarz ein Gesicht. Ohne Augen. Vielleicht war
                                   es eine Frau, eine Mutter vielleicht.
Jetzt kann
                                    man nur noch erahnen, wie
                    sie war. Magma, an deinen Gestaden.
                    WEIN blüht in deinen Magmaringen. Leichen   
                     werden/wurden angespült.
        Magma Leichen.  TAUSENDE JUNGE, LIEBE….GETÖTET Von Dir Magma,
                        getötet von ….

    Blenden durchbricht schwarzblauen Himmel. Sonne genannt. Unbarmherzig. Schonungslos.
          
    Das Gesetz der Welt, Magma, hältst auch du ein.
                     Das Gesetz der       
           Eruption. Explosion, hinterfotzig.
                  mit verengten Duerteaugen,
        Trumpscher Gestik, Assad’schen Wackelohren.
                      Dazu das Häubchen mit der   
     Klorolle. Obligatorisch. Obrigado. So lenkst du ab.
                            Versuchst du zu
                   besänftigen. Bedenken zu zerstreuen.

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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag18.02.2017 13:19
Re: Wenn Olivier vereint mit Magma
von traumLos
Antworten mit Zitat

O Long Johnson hat Folgendes geschrieben:

            Magma hat zwar auch zwei A. Das ist aber auch schon alles.
                 
          Er legt los und tobt. Menschen ducken sich, suchen das Weite.
                Unter Stöhnen reckt Magma ihre Schenkel. Laszives Keuchen.
                   


Mal so, eher Nein, mal so eher Ja, die Optik vielleicht Magma, aber wie ist die Symbiose mit dem Text. Für mich nicht erkennbar.

Passagen, die begeistern und welche, die Stirn runzeln lassen, in dubio pro reo.

Bin gespannt auf die Lesweisen.
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Zinna
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Beitrag19.02.2017 12:37

von Zinna
Antworten mit Zitat

Kommentarplatzhalterplatz, wird (hoffentlich) ersetzt werden

Hallo Inko,

Bewertungen aus dem subjektiv/objektiv gemischten Bauchgefühl.

Dieser Beitrag wirkt auf mich irgendwie, als sollen viel aktuell bewegende, "heiße" Themen eingeschmolzen werden. Ich finde es jedoch zu verkrampft.

Gruß
Zinna


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V.K.B.
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Beitrag19.02.2017 22:21

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,
erstmal vorweg, mir gefällt die Idee. Einige Metaphern finde ich aber zu schräg, wie der Sturm, der mit den Füßen scharrt. Oder Magma, das Leichen anspült. Hä? Magma ist im Erdinneren. Wenn, dann höchstens Lava, und auch die würde die Körper eher komplett verbrennen.

Die Struktur ist ganz okay, auch das gelegentliche Einfärben für die "Glutstellen". Ungeschickt: Gelbe Schrift auf weißem Grund, die ist nicht lesbar. Muss ich erst mit der Maus überfahren. Und das beim Höhepunkt.

Deine Message bleibt ein bisschen Undeutlich, nur das Ave Magma überzeugt. Die unterschwellige Glut der Religion als Naturgewalten, Sturm und Vulkan, jederzeit bereit, auszubrechen und Menschenleben zu fordern. Ich hoffe, ich hab das richtig interpretiert.

Jedenfalls gerne gelesen. Punkte verteile ich aber erst, wenn ich alles mehrfach gelesen habe.


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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BlueNote
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Beitrag20.02.2017 08:39

von BlueNote
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Dieser Beitrag gefällt mir noch ganz gut (z.B. wegen des Sturms, der dem Boden den einzigen Olivenbaum entriss), dennoch habe ich hier (wie den noch niedriger zu bewertenden Texten), dass hier oft ein Gedanke den anderen jagt (Assoziationen) und das dass einfach so sequenziell zu Papier gebracht wurde. Das Wesen des Langgedichtes (lang zu sein) hat also verhindert, dass der Autor auch wirklich auf den Punkt kommt oder seine Gedanken ordnet bzw. strukturiert.

Ich zähle diesen Text noch zu den besseren Beiträgen des Wettbewerbs.
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dürüm
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Beitrag20.02.2017 19:48

von dürüm
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Hallo Inko,

beim Lesen Deines Textes habe ich sofort die Gegend um den Ätna vor Augen, die Weinberge und Olivenhaine, die Zerstörung durch die Vulkanausbrüche.

Sowohl thematisch, als auch in der Formatierung überzeugend, stilistisch keine Brüche, sauber assoziiert, für mich ganz klar der zweite Platz.

Dix points

Gruß Kerem


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Heidi
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Beitrag20.02.2017 21:13

von Heidi
Antworten mit Zitat

Hier dient die Naturgewalt als erschütterndes Bild für Menschengewalt.

Es entsteht ein dunkle, zerstörende Atmosphäre, ein Schreckensszenario, dem ich mich nicht verschließen kann. Für meinen Geschmack zu viel Realität, zu wenig - ich nenne es mal - „Schwebendes“, das ich mit auf den Weg nehmen kann, woran ich zu knabbern habe, mich reiben kann, mich selbst entdecke. Dein Gedicht transportiert eher Tatsachen, die sich gerade in der Welt abspielen, nichts Allgemeinmenschliches, wonach ich vordergründig in der Literatur suche.

Zwei Punkte
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gold
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Beitrag21.02.2017 15:25

von gold
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Naja, si tacuisses...

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Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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firstoffertio
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Beitrag21.02.2017 22:47

von firstoffertio
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ch werde nicht genug Zeit haben, mich eingehend mit den Texten dieses Wettbewerbs auseinanderzusetzen.

Deswegen beschränke ich mich darauf, wie ich auf Geschildertes reagiere, und auf Relation von Inhalt und Formatierung.

Dieser Text ist alleine inhaltlich und sprachlich sehr bewegt. Mich lenkt die Formatierung davon ab, sie tut dem Abbruch.
Auch dieser erscheint beim Kommentieren nicht formatiert, und ich finde ihn dann überzeugender.
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Terhoven
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Beiträge: 401



Beitrag21.02.2017 23:51

von Terhoven
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Hier musste ich an das Mittelmeer denken. Ziemlich bedrückende Stimmung, gut eingefangen.

Lieblingsstelle: Holztauben gurren.
Warum sie da sind, weiß ich nicht, aber es ist schön, dass sie da sind.
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HerbertH
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Wohnort: terra sol III


Beitrag23.02.2017 21:41

von HerbertH
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die erste Zeile kommt mir aus einem anderen Gedicht seltsam vertraut vor, aber das ist bestimmt nur Zufall...

Inhaltlich und gestalterisch sehr magmatisch

Tippe mal auf einen der vorderen Plätze...


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Jenni
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Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag25.02.2017 00:19

von Jenni
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Ein Sturm namens Olivier (Olivenbaum) entwurzelt den letzten Olivenbaum, Symbol für Frieden sowohl im Christentum als auch im Islam, und vorbei ist es dementsprechend mit beiden Religionen: Man betet jetzt Magma an, die angsteinflößend und ziemlich hedonistisch zu sein scheint, und an ihren Gestaden werden Tote angespült. Die Symbolik all dessen, auch in seiner Kritik, naheliegend. Was es mit dem Kellner, den Mäusen und Tauben auf sich hat, hat sich mir (noch?) nicht erschlossen. Servilität und Gehorsam könnte der erste symbolisieren. Die Mäuse … Gleichförmigkeit, Massenträgheit? Die Menschen, die sich besänftigen und ihre Bedenken zerstreuen lassen? Ach, da war auch noch ein Bezug zu irgendeinem Fernsehen. Kenne ich nicht oder erkenne ich nicht.
Wäre eine Rückkehr zu Religiösität denn eine Lösung? Ich kann dir nicht mal dahingehend folgen, dass dem Unfrieden eine Abkehr zugrunde läge.
Sprachlich sind da ein paar Formulierungen drin, dir mir nicht recht gefallen wollen, „Lemurengleich behend“, schöne Wortwahl aber holpernd in der Betonung, oder schlicht ungelenke Ausdrücke wie „das Dumpfe Verschoben werden von Stühlen“ nur als Beispiele unterbrechen für mich den Sprachfluss.
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Lorraine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 648
Wohnort: France
Das goldene Stundenglas Ei 10
Lezepo 2017 Pokapro 2016


Beitrag25.02.2017 15:48

von Lorraine
Antworten mit Zitat

Hallo!

Es wurden ganz bewusst keine inhaltlichen Vorgaben zum Thema gegeben, mit der »Struktur eines Magmas« sollte sich formal auseinandergesetzt werden. »Ein Magma ist e i n Magma«, hieß es, mir bleibt also beim Lesen eines jeden Gedichts, zu schauen: wie setzt sich dieses hier zusammen, was ist für mich erkennbar, welche Motive sind eingeschmolzen, gibt es Verhärtungen, wieder Aufgelöstes, Hinweise auf hohen Druck oder beginnende Erkaltung? Ist es Magma, das auf einen Aufbruch aus ist, oder wird es, im Gegenteil, dort wo es sich befindet, bleiben, immer neu verschmelzend, einem zähen, langanhaltenden Prozess unter hohem Druck zwar unterworfen, aber nicht zu einem aus der Tiefe an die Oberfläche gelangenden Streben, zu keiner Richtung gezwungen?

Formales in der Lyrik, vielleicht noch speziell in einem Langgedicht, das heißt für mich: Was für sprachliche Mittel, welche Art von Figuren werden eingesetzt: Wort- und Klangfiguren; Symbole, Vergleiche, Metaphern, also Tropen im weiteren Sinn; Satzfiguren?
Wie wirkt auf mich – und das ist in diesem Wettbewerb auffällig oft zur Anwendung gelangt – all das, was der konkreten Poesie entliehen ist? Vereinfacht ausgedrückt wäre meine Frage an die Texte, wie oder wodurch im Einzelnen visuell ausgedrückt werden sollte, was Sprache allein nicht hat leisten können; erhält dieser oder jener Text einen Mehrwert durch eine vollständige oder teilweise Gestaltung als eine Art Piktogramm?

Wie funktioniert An- oder Abwesenheit der Sprache und gibt es da einen Widerspruch zu dem, was gerade ein Langgedicht kann oder könnte, nämlich die Sprache aus ihrer Verknappung zu entlassen, ihr Gelegenheit zu geben, innerhalb eines Textes auf jegliche Einschränkung zu verzichten (eine, die in anderen, kürzeren Gedichtformen für einen Verfasser keine Einschränkung darstellt)? Ein Verzicht, der das Langgedicht vielleicht seiner Möglichkeiten beraubt?
Gibt es unter den vorliegenden Texten einen oder mehrere, die eine (in meinen Augen) gelungene Kombination versuchen?

Was ich hier vorausschicke, sollte dazu dienen, mir klar zu werden, unter welchen Aspekten ich versuchen kann, mich nicht ausschließlich über ein Gefallen/Nicht-Gefallen zu nähern. Und wenn es schon um ein Beurteilen gehen sollte, wollte ich jedem Text möglichst »vorurteilsfrei« begegnen, soweit das überhaupt ginge, angesichts meines inzwischen recht ausgeprägten »Eigensinns«, was die Rezeption von Lyrik und gerade auch die Erwartungen an längere Texte angeht. Was ich zu den einzelnen Texten zu sagen habe, kann immer nur der Versuch sein, mein Lesen zu beschreiben – ich wehre mich dagegen, einem Gedicht ungefragt Veränderungen oder gar Verbesserungen vorzuschlagen, so etwas ist Sache des Verfassers, dem es vorbehalten bleibt, seinen Text so oft und so lange neu zu bedenken, bis er in ihm ein zufriedenstellendes Maß an Qualität zu finden glaubt.



Zu:  Wenn Olivier vereint mit Magma

Zeitgemäss gibt sich das. Magma, die  personifizierte verblendete und verblendende Passion, zerstörerisch. Nicht weniger destruktiv: die sich mit ihr vereinende, entwurzelnde Kaft des Olivier, tobender Sturm seines Zeichens.
Ob es hier irgendwo eine zu beziehende Stellung gibt, bleibt unklar (finde ich), und ich werde das Gefühl nicht los, dass inmitten aller Zerstörung selbst eine Meinungsbildung auf der Strecke bleibt.

Zitat:
Das Gesetz der Welt, Magma, hältst auch du ein.


Falls ich mich frage, welches Gesetz das sein soll, werde ich hier sofort bedient*. Dann noch ein wenig Spiessertum-Bashing, ein Wortspiel, dessen Sinn ich nicht verstehe, vielleicht soll das portugiesische "Danke" einen Bezug zu Verpflichtendem darstellen oder zum lapidaren Schluss überleiten. Elf oder zwölf mal "Magma", einmal Trump, einmal Assad, alles drin, und jetzt?

Bestimmt ist mir vor lauter Magma entgangen, was da alles in der Schmelze rockt. Originalität dank "Ödess" oder nur klangliche 'Verbesserung' von Ödnis oder Einöde? 'Abweisung' und 'Verachtung', die beiden Kellner-Kollegen, Schattenwesen in aschgrauer Umgebung. (Vulkan-) Kegel, Tanz ... klar. Aber "inmitten von Magma" werde (auch) ich nicht bedient*.

Dein Magma "strebt" also nach Eruption, steht weniger für Schmelze denn für Zerstörung (aus dem Hinterhalt):

Zitat:
Das Gesetz der
Eruption. Explosion, hinterfotzig.


In deinem Text wird viel "getriggert", das ist mein Eindruck. Frei nach dem Motto "Irgendwas bleibt immer hängen" versucht der Text etwas ... aber was? Das geht soweit, dass ich mir denke ... der Verfasser verlasse sich darauf, seine Komposition werde schon das transportieren, wovon er selbst nicht so genau weiss, was es eigentlich ist oder sein könnte. Ich übertreibe? Vielleicht. Ich werde mir dies möglicherweise bei der Lektüre weiterer Kommentare beantworten können.

Grüsse,

Lorraine
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poetnick
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Beiträge: 834
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Beitrag26.02.2017 10:47

von poetnick
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Hallo Autor,

die andere Perspektive, zeitgenössische Elemente
und Elementares, haben mich hier angesprochen.
Möchte 6 Punkte einreichen und tue das.
Vielen Dank!

Liebe Grüsse - Poetnick


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Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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albaa
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Beiträge: 131



A
Beitrag26.02.2017 19:49

von albaa
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Sorry, ich bin mit dem Kommentieren nicht fertig geworden bzw. nicht damit zufrieden gewesen. Mit dem Bepunkten bin ich teilweise auch nicht ganz glücklich (nur bei meinem Favoriten bin ich ganz sicher, schon bei Platz zwei und drei hab ich mehr oder weniger zwischen zwei Texten gewürfelt, die mir beide eigentlich gleich gut gefielen). Vielleicht liegt meine Unsicherheit auch daran, dass ich mich bei dieser Langdings-Schwurbel-Form auch nicht wirklich wohl fühle - weder als Schreiber (ich habs einfach einmal versucht) noch als Leser (beim überwiegenden Teil der Beiträge zumindest). Als Teilnehmer muss ich aber wohl auch Punkte vergeben. Ich habe mich wirklich bemüht und immer wieder gelesen. Also tut mir leid, falls sich jemand ungerecht bepunktet fühlt.

Lieben Gruß
albaa
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gold
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Beitrag26.02.2017 21:28

von gold
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Hallo, liebe KommentatorInnen,

herzlichen Dank für eure Zeilen und die Punkte. Ich bin ganz platt, hatte ich doch mit dem letzten Platz gerechnet und freue mich sehr. Very Happy love

Ein besonderes Juchuh habe ich bei den Punkten von Kerem und HerbertH verlauten lassen!!! Very Happy

Liebe Grüße
an euch alle

gold

Edit: Olivier hat gleich seine Kurve mitgebracht. lol Ach ne, Rolling Eyes stimmt nicht, er hat das Grün etwas verändert, ist schriller geworden...


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gold
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Beitrag27.02.2017 18:35

von gold
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Hallo Lorraine,

okay, habe verstanden, mein Text entspricht nicht deiner Vorstellung.
Aber vielleicht steigst du mal runter von deinem lyrischen Ross und lässt den spöttischen Unterton.* Gerade von dir, die du der Sprache so mächtig bist, hätte ich einen feinfühligeren Kommentar erwartet.

Beispiele*:
Zitat:
Falls ich mich frage, welches Gesetz das sein soll, werde ich hier sofort bedient*. Dann noch ein wenig Spiessertum-Bashing, ein Wortspiel, dessen Sinn ich nicht verstehe.

Zitat:
Elf oder zwölf mal "Magma", einmal Trump, einmal Assad, alles drin, und jetzt?

Zitat:
Bestimmt ist mir vor lauter Magma entgangen, was da alles in der Schmelze rockt. Originalität dank "Ödess" oder nur klangliche 'Verbesserung' von Ödnis oder Einöde? 'Abweisung' und 'Verachtung', die beiden Kellner-Kollegen, Schattenwesen in aschgrauer Umgebung. (Vulkan-) Kegel, Tanz ... klar. Aber "inmitten von Magma" werde (auch) ich nicht bedient*.

Zitat:
der Verfasser verlasse sich darauf, seine Komposition werde schon das transportieren, wovon er selbst nicht so genau weiss, was es eigentlich ist oder sein könnte. Ich übertreibe? Vielleicht.


Grüße
gold


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Beitrag03.03.2017 07:20
Re: Wenn Olivier vereint mit Magma
von gold
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traumLos hat Folgendes geschrieben:
O Long Johnson hat Folgendes geschrieben:

            Magma hat zwar auch zwei A. Das ist aber auch schon alles.
                 
          Er legt los und tobt. Menschen ducken sich, suchen das Weite.
                Unter Stöhnen reckt Magma ihre Schenkel. Laszives Keuchen.
                   


Mal so, eher Nein, mal so eher Ja, die Optik vielleicht Magma, aber wie ist die Symbiose mit dem Text. Für mich nicht erkennbar.

Passagen, die begeistern und welche, die Stirn runzeln lassen, in dubio pro reo.

Bin gespannt auf die Lesweisen.


Guten Morgen, lieber Traumlos,

deinen Eindruck kann ich gut nachvollziehen, ist es mir beim erneuten Durchgehen des Textes, nachdem ich ihn abgeschickt hatte, ähnlich ergangen. Ein Hin - und Hergerissensein
hatte mich erfasst.
Jedoch kann ich den Kritikpunkt der fehlenden Symbiose zwischen Optik und Text nicht nachvollziehen. Ich würde mich freuen, wenn du mir diesen Einwand etwas erläutern könntest.

Immerhin hast du dem Text einen Punkt gegeben. Dankeschön! Wink

Viele Grüße
gold


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Beitrag03.03.2017 08:08

von gold
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Zinna hat Folgendes geschrieben:
Kommentarplatzhalterplatz, wird (hoffentlich) ersetzt werden

Hallo Inko,

Bewertungen aus dem subjektiv/objektiv gemischten Bauchgefühl.

Dieser Beitrag wirkt auf mich irgendwie, als sollen viel aktuell bewegende, "heiße" Themen eingeschmolzen werden. Ich finde es jedoch zu verkrampft.

Gruß
Zinna


Liebe Zinna,


Schön wäre es, wenn man die heißen Themen alle einschmelzen könnte. Und da man das nicht kann, soll ich diese heißen Eisen vor sich hinglühen lassen und nicht miteinbeziehen?  

Hier dient, wie Heidi es so treffend formulerte, Natur- als Sinnbild für Menschengewalt.

Und die brodelt ständig und bricht aus, sodass dieses Thema ebenfalls in mir sein Unwesen treibt und mich nicht loslässt. Warum soll ich es dann also nicht in einem Gedicht zum Thema Magma mitverarbeiten?

Vielleicht habe ich dich ja auch missverstanden. Dann würde ich mich über eine Aufklärung freuen.

Viele Grüße
gold


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Beitrag03.03.2017 15:14

von gold
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Hallo V.K.B.,

Der mit den Füßen scharrende Sturm ist sicherlich Geschmackssache.

Zitat:
An deine Gestade, Magma, werden Leichen gespült.

Magma, das Leichen anspült, ist natürlich Quatsch und so von mir nicht gemeint, sondern, im Zusammenhang mit Magma, können zum Beispiel Opfer eines Vulkanausbruchs und gleichzeitig eines Erdbebens ins Wasser geschleudert werden und dann an die Gestade der Magma (zurück-) gespült werden.

Ja, die gelbe Schrift, sie blendet wirklich. Etwas zu stark, da gebe ich dir Recht.
 
Zitat:
Die unterschwellige Glut der Religion als Naturgewalten, Sturm und Vulkan, jederzeit bereit, auszubrechen und Menschenleben zu fordern. Ich hoffe, ich hab das richtig interpretiert.


Ja, das ist ganz in meinem Sinn. Wink Hier ist Magma, die Gottheit, die alles bedroht und zusammen mit Olivier ein wütendes Duo.
Zitat:
Jedenfalls gerne gelesen. Punkte verteile ich aber erst, wenn ich alles mehrfach gelesen habe.


Vielen Dank für die Punkte und das Gern-Gelesen! Wink
Viele Grüße
gold


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Beitrag05.03.2017 09:28

von gold
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
 Das Wesen des Langgedichtes (lang zu sein) hat also verhindert, dass der Autor auch wirklich auf den Punkt kommt oder seine Gedanken ordnet bzw. strukturiert.

Ich zähle diesen Text noch zu den besseren Beiträgen des Wettbewerbs.


Hallo BN,

hatte schon einen Metakommentar geschrieben, aber leider hatte ich nicht aufgepasst und habe wohl nicht richtig abgesendet.

Also once more:

Zitat:
Dieser Beitrag gefällt mir noch ganz gut (z.B. wegen des Sturms, der dem Boden den einzigen Olivenbaum entriss)


das aus deinen Händen.... Wohow Wohow Wink Wink Wink

Zitat:
dennoch habe ich hier das Gefühl, dass hier oft ein Gedanke den anderen jagt (Assoziationen) und das dass einfach so sequenziell zu Papier gebracht wurde.


Ja, das stimmt, ist eben ein Langgedicht und für mich, als - manches Mal - Kürzestschreiber war es eine echte Herausforderung, der geforderten Wortzahl nachzukommen.Rolling Eyes

Zitat:
Das Wesen des Langgedichtes (lang zu sein) hat also verhindert, dass der Autor auch wirklich auf den Punkt kommt oder seine Gedanken ordnet bzw. strukturiert.


ja, der Grund s.o. und außerdem ist es sowieso nicht so sehr mein Ding, zu ordnen und gewisse Strukturen einzuhalten. Rolling Eyes

Danke dir für deinen Kommentar und die Punkte, die du meinem Text trotz der Mängel, die du aufgezeigt hast, verliehen hast. Wink

Viele Grüße
gold


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Beitrag05.03.2017 12:40

von gold
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dürüm hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,




Dix points

Gruß Kerem


Waaahnsinn, lieber Kerem,

ich habe mich sehr über deinen Kommentar und die vielen Punkte gefreut.

Zitat:
beim Lesen Deines Textes habe ich sofort die Gegend um den Ätna vor Augen, die Weinberge und Olivenhaine, die Zerstörung durch die Vulkanausbrüche.

Ich hatte Lanzarote vor Augen. Da gab es wahrscheinlich gar keinen Olivenbaum. Nun denn, es lebe die dichterische Freiheit. Schön, dass meine Beschreibung bei dir das Bild einer Vulkanregion entstehen ließ.

Zitat:
Sowohl thematisch, als auch in der Formatierung überzeugend, stilistisch keine Brüche, sauber assoziiert, für mich ganz klar der zweite Platz.


Ich freue mich darüber, dass Inhalt und Struktur, mein Text insgesamt, bei dir eine Lesart gefunden hat, wie ich sie beabsichtigt habe. Die Botschaft des Senders traf hier ungestört auf das Ohr des Empfängers. Wink

Viele Grüße
gold


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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Dichte Weite 02/2017
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