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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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13.02.2017 15:17 KUNST BEGREIFEN von James Blond
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Eher zufällig geriet ich kürzlich auf eine Vernissage, als ich noch spät abends an den Arkaden spazieren ging. Der gut besuchte, hell erleuchtete Innenraum erregte meine Neugier. An der Tür hing ein Plakat mit der Aufschrift "KUNST BEGREIFEN" und darunter ein kleineres Schild mit dem Hinweis "geschlossene Gesellschaft", das ich geflissentlich übersah und die Galerie betrat.
Der Raum war angefüllt mit Besuchern, die, wie auf Vernissagen allgemein üblich, weniger Interesse an den Gemälden zeigten, als an den umstehenden Anwesenden, mit denen sie sich in angeregter Unterhaltung befanden. Unweit des Eingangs befand sich ein Tischchen, auf dem noch einige Proseccos sprudelten. Ich schnappte mir eines und ließ mich durch das Gedränge treiben.
Vom gleichmäßigen Klang vieler Stimmen und vom Sekt bereits etwas eingelullt, gelangte ich zu Bildern, die in respektvollem Abstand an den Wänden hingen. Auf den Leinwänden waren wolkenartige Strukturen zu erkennen, deren farbenfrohe Ränder aufregende Verläufe zeigten. Schwer zu sagen, ob es sich dabei um Stillleben oder apokalyptische Visionen handelte, möglicherweise auch um beides.
Die Ähnlichkeit der Gemälde war allerdings so groß, dass meine Aufmerksamkeit bald mehr ihren Betrachtern galt. Genau genommen handelte es sich eigentlich nicht um Betrachter; sie stellten vielmehr alles Mögliche an. Einige fuhren mit den Händen an den Bildkanten entlang, um anschließend das "großartige Format" oder ein "hervorragendes Seitenverhältnis" zu loben. Andere hatten es auf die Rahmen abgesehen, deren Stärke und Ausführung sie zu faszinieren schien, noch andere grapschten mit ihren Fingern direkt auf die Leinwand und lobten den "pastösen Farbauftrag" und den "energischen Strich", aus denen ihnen "Mut und Entschlossenheit einer konsequentialistischen Konzeption" entgegendrängte, wobei einer auch monierte, dass "der Auftrag rechts unten noch etwas klebrig" sei.
Damit nicht genug: Wieder andere beschnüffelten die Oberfläche und waren vom "harzigen Duft der Firnis" "vollkommen überzeugt". Ein ganz Mutiger begann sogar damit, die Gemälde der Reihe nach abzulecken, ihr "nussartiges Aroma" in "allen Variationen" auskostend.
Zunächst konnte ich mir keinen Reim auf das eigenartige Verhalten machen, als ein Besucher offensichtlich unbeabsichtigt an den Lichtschalter geriet: Bis auf ein schmales beleuchtetes Schild über dem Ausgang und den Schein der Straßenlaterne wurde es in der ganzen Galerie plötzlich dunkel. Doch schien das niemanden weiter zu stören, ja, man nahm nicht einmal Notiz von dem Ausfall: Weder Überraschungsrufe noch Unmutsäußerungen wurden laut, sämtliche Unterhaltungen und Begutachtungen wurden fortgeführt, als wäre nichts geschehen. Da wurde mir schlagartig klar: Sie waren allesamt blind! Ich war auf einer Vernissage der Blinden!
Weitere Werke von James Blond:
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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13.02.2017 16:55
von Ralf Langer
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Hallo James,
sehr schöne, skurrile Idee, die jenseits des "Lachers" auch und gerade
bedenkenswert ist!
gern gelesen
Ralf
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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16.02.2017 11:26 Hmm ... von James Blond
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Ich danke für die Kommentare,
auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine Intention überhaupt angekommen ist:
Die "skurrile" Szene einer Vernissage der Blinden will sich weder nicht über Blinde lustig machen, noch Vorurteile gegenüber Blinden entlarven.
Es ist vielmehr als eine Parabel auf Kritiker gedacht, wie sie sich häufig - selbst im DSFo - darstellen.
Grüße
JB
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 16.02.2017 11:43
von d.frank
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Ich habe die Intention ebenfalls bei der Kunst und den Kritikern gesehen.
Die Blinden sind nur ein "Werkzeug"
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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16.02.2017 14:03
von James Blond
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Ah, dann bin ich erleichtert!
Ich war mir nicht ganz sicher, worauf sich das "Vorurteil" bezog.
Hattest du dabei die Kritiker im Blick, die sich vorurteilsbeladen über Kunstwerke hermachen?
Grüße
JB
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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16.02.2017 15:01
von James Blond
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d.frank hat Folgendes geschrieben: | nicht ganz vorurteilsfrei gegenüber aufgeblasenen Kritikern |
Wer ist das schon, liebe Diana?
- Insbesondere wenn's die eigenen Werke betrifft.
Doch wieso Holzweg? Immerhin "entlarve" ich hier diese (Möchtegern-)Kritiker doch als "Blinde".
Grüße
JB
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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16.02.2017 16:17
von James Blond
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Ja, so hatte ich dich auch verstanden.
Ich habe - an anderer Stelle - auch schon herbe Kritik dafür einstecken müssen, dass ich mich hier über Blinde lustig machen würde, schließlich gibt es tatsächlich Kunstausstellungen speziell für Blinde.
Aber Bilderausstellungen für Blinde sind absurd: die wird es in der hier beschriebenen Weise auch nicht geben. Der Widerspruch soll auf meinen Eindruck hinweisen, dass Kritiker oft gar nicht "sehen" (können), was sie da betrachten. Ihre (aufgeblasene) Kritik geht an der Sache vorbei und gerät damit vollends zur Selbstdarstellung. Ein Eindruck, der sich in vielen Kommentaren (leider) immer wieder bestätigt hat.
Grüße
JB
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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17.02.2017 09:37
von James Blond
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d.frank hat Folgendes geschrieben: | Tatsächlich?
Dass man die Geschichte nicht bierernst und bildlich nehmen sollte, hat mir spätestens das genüssliche Belecken klargemacht.
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Dann bin ich beruhigt.
Ich habe mich ja darum bemüht, die Sache möglichst offensichtlich bis ins Absurde zu steigern und dennoch in Kommentaren Links zu Kunstangeboten für Blinde erhalten.
Mich hat immer wieder die moralische Brille überrascht, mit der selbst fiktionale Literatur im Internet gescannt wird, als wären die letzten 150 Jahre spurlos vorbeigerauscht. Ich denke, der Begriff bringt es auf den Punkt. Texte werden nicht mehr gelesen, sondern von Lesern gescannt, die ihn nach bestimmten Merkmalen sieben und anschließend stolz ihre "Steinchen" präsentieren.
Doch hilft es dem, der Landschaften des Verstehens sucht, wenig, wenn der Weg mit der Lupe nach Steinen abgesucht wird. So verfehlt die Fleißarbeit am Text häufig das Ziel. Wer "zu lange Schachtelsätze" moniert, sich an "Begrifflichkeiten" stößt, "verwirrende Plots" und "unnötige Details" beanstandet, hat mitunter gar nicht verstanden, worauf der Autor hinaus will.
Diese "Betriebsblindheit" stellt sich insbesondere bei Autoren ein, die selbst an eigenen Werken arbeiten und ihre Richtschnüre auf fremde Texte anwenden, bzw. daran entwickeln und erproben. Selbstverständlich kommentiert sich jeder auch in seinen besten Kommentaren zu 50% selbst, doch manche erreichen die Traummarke 100% ++ , wie hier dargestellt.
Dankeschön für deine Geduld und
liebe Grüße
JB
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Vincent Vice. Eselsohr
Alter: 33 Beiträge: 428 Wohnort: Heute
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17.02.2017 18:05
von Vincent Vice.
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Hallo James Blond,
mir hat Dein Text im Gegensatz zu Deinen anderen Werken leider nicht so gut gefallen.
Die Auflösung konnte mich in der Art ihrer Umsetzung nicht mitnehmen.
Das wirkte irgendwie recht ausgelutscht.
Den Grundgedanken Deiner Aussage finde ich allerdings wirklich gut.
Kritiker, die mit der Art Ihrer Kritik Selbstdarstellung betreiben.
Ist sicher ein interessanter Ansatz, über den auch manche im Forum mal nachdenken könnten, bevor Sie ein Werk kommentieren.
Oder?
LG
W
_________________ Wenn der scheiß Berg nicht zum Propheten kommt, fahr ich halt ans Meer. |
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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18.02.2017 12:19
von James Blond
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Vincent Vice. hat Folgendes geschrieben: |
Ist sicher ein interessanter Ansatz, über den auch manche im Forum mal nachdenken könnten, bevor Sie ein Werk kommentieren.
Oder?
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Hehe, der Wink mit dem Zaunpfahl?
Schon verstanden. Natürlich werde ich mich als Kritiker nicht von dieser Brut ausnehmen. Nur erlaube ich mir für die semantischen Verrenkungen am Objekt der Begierde zugleich ein Lächeln: "Nimm dich nicht zu ernst!" möchte es sagen und diesen Rat gebe ich gern an alle Kollegen weiter, die hier allzu gern nur dem einen Schutzpatron huldigen:
Wird der Heil'ge Ernst beschworen,
stopft euch Watte in die Ohren!
Der Patron schützt die im Wahne,
Dilettanten, Scharlartane!
Vincent Vice. hat Folgendes geschrieben: |
Die Auflösung konnte mich in der Art ihrer Umsetzung nicht mitnehmen.
Das wirkte irgendwie recht ausgelutscht.
Den Grundgedanken Deiner Aussage finde ich allerdings wirklich gut.
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Danke für dein Feedback.
Leider verstehe ich nicht ganz, was du meinst.
Art der Umsetzung:
Geht es um die Gattung (Art der Umsetzung), also die Parabel, oder geht es um die Vernissage für Blinde als Bild für die "blinde" Kritik?
Und was ist daran ausgelutscht?
Sicher wird Kunstkritik häufiger auf die Schippe genommen, man amüsiert sich über die Äußerungen der Experten in Satiren, der die Verständnislosigkeit des Publikums über "moderne Kunst" zugrunde liegt. Dort geht es also vorrangig um die zweifelhafte Qualität der von Experten hochgelobten Kunstwerke. (Stichwort: "Junge Wilde aus Afrika")
Hier geht es aber weniger um die Kontrastierung normaler und professioneller Sichtweisen auf umstrittene Kunst, das Kunstwerk spielt eigentlich keine Rolle, weil es nicht gesehen werden kann. Was der Kritiker "begreift", geht an der Sache vorbei, er sieht gar nicht, worum es geht, weil ihm die Sinnesmodalität dazu abhanden gekommen ist.
Das ist schon ein Unterschied.
Grüße
JB
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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18.02.2017 18:57
von BlueNote
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Tolle Geschichte! Gefällt mir saugut!
Das hier:
Zitat: |
Ist sicher ein interessanter Ansatz, über den auch manche im Forum mal nachdenken könnten, bevor Sie ein Werk kommentieren.
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empfinde ich allerdings als seltsame "Lehre" aus dieser Geschichte. Genauso gut könnten ja diejenigen im Forum mal nachdenken, die sich (immer wieder) vorschnell ein (negatives) Urteil über Kritiker (= die Blinden) und Analysten erlauben. So mancher Leser hat wohl vorschnell eine Persiflage auf lästige und übertrieben agierende Kritiker in dem Text sehen wollen, als die sich diese "Parabel" dann letztendlich gar nicht herausstellte.
Das mit den Blinden war jedenfalls eine hervorragende Idee. Sie erinnert mich an einen Besuch in einer Blinden-Begegnungsstätte, in der mehrere Holzmodelle von gotischen Kirchen ausgestellt waren, auf dass diese erfühlt werden konnten (und es war tatsächlich eine interessante Erfahrung, diese mit geschlossenen Augen und nur mit den Fingern zu erforschen, d.h. Kunst (in diesem Falle Architektur) zu "begreifen").
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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19.02.2017 15:30
von Ralf Langer
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Hallo nochmal,
ich finde man sollte diese Kleinstgeschichte nicht totdisputieren, erfüllt sie doch in ihrer winzigen Szenigkeit so einiges an Vorgaben für einen gelungenen Kurzprosatext:
Sie hat einen gelungenen und überaschenden Plot. ( aber : Sie hat eben einen)
Sie hat eine erzählerisch eindeutige Ebene.
und sie hat eine vielschichtige Metaebene, über die sich ob ihrer Aussage trefflich streiten lässt.
Aber sie ist gut, will heissen gelungen geschrieben, und darauf kommt es doch in einer kurzgeschichte an.
Für manche bestimmt nur eine Fingerübung, aber als Beispiel für szenisches Schreiben ist sie allemal trefflich.
Lg
Ralf
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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20.02.2017 08:43
von James Blond
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Dankeschön, Ralf!
Ja, es stimmt: Dies war ja auch eine Fingerübung, eine szenische Skizze. Und es freut mich, dass du sie von der formalen Seite aus würdigst.
Die Aussage ist in der Tat mehr als nur Kritikerbashing und nicht so eindeutig, wie es zunächst scheint. Mitunter reicht ein kleiner Kippschalter schon aus, um ein Gefühl der Befremdung auszulösen. Was eben noch kurios erschien, verdeutlicht schlagartig, wie wir bei aller Kommunikation und Nähe in verschiedenen Welten leben.
Grüße
JB
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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20.02.2017 09:01
von James Blond
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Hallo BlueNote,
es freut mich, dass du über das Naheliegende hinaus blickst.
BlueNote hat Folgendes geschrieben: | So mancher Leser hat wohl vorschnell eine Persiflage auf lästige und übertrieben agierende Kritiker in dem Text sehen wollen, als die sich diese "Parabel" dann letztendlich gar nicht herausstellte.
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Vermutlich hat sich hier jeder schon einmal von der Kritik ungerecht behandelt gefühlt. Doch dies allein den Kritikern anzulasten, wäre wohl zu einfach.
Grüße
JB
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Aurel Erklärbär
A
Beiträge: 1
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A 21.02.2017 00:38 Kunst schönreden von Aurel
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Zugegeben genau diese Geschichte überredete mich, in diesem Forum nicht nur zu lesen, sondern tatsächlich zu inskribieren, um zu reagieren,
denn ich finde diese Geschichte ist hochaktuell.
Ich verstehe allerdings nicht, warum es in der Kommentare-Diskussion um Kritiker geht.
Da ist kein einziger Kritiker zugegen, denn der wäre neben dem IchErzähler - hoffentlich - ein weiterer Sehender unter all den Blinden und würde - hoffentlich -
ehrliches Tacheles reden und würde den spontan laienhaften Eindruck des Erzählers fachmännisch bestätigen und an dem informellen Geschmier keinen guten Farbklecks lassen........
Kunstkritiker sind eine verhasste aussterbende Art.
Vielmehr Kunstvermittler sind gefragt, die das Publikum mit Pseudofachbegriffen überreden, für alles und jedes ausgestellte Artefakt,
so bizarr und abstrus es auch sein mag, Verständnis und Gefallen zu bekunden, um letztendlich Kunden bzw. Käufer zu generieren.
Das beschriebene Publikum ist von solchen Kunst-schön-rednern schon ganz gut herangezüchtet, die Augen sind zwar nach wie vor ungeöffnet, niemand sieht,
was für ein Mist die Wände ziert, aber alle versuchen, sich als Kenner und Insider der "geschlossenen Gesellschaft" alias des Kunstmarkts zu beweisen,
indem sie die schwierigsten Fachbegriffe im Munde führen, deren Verballhornung der Verfasser mit Hochgenuss vertextet..........
Das vernichtende Kritikerurteil ist längst out und begraben.
Stattdessen wird vielmehr Alles-und-jedes-Verstehn-und-schön-Reden praktiziert.
Ich finde, dieser Text ist eine höchst gelungene und höchst aktuelle Variation des Märchens von des Kaisers neuen Kleidern :
Ich hab es zum Vergleich aufgesucht, wie und wo da das "Nicht-sehen" und "Schön-reden" beginnt :
"....eines Tages kamen auch zwei Betrüger, die gaben sich für Weber aus und sagten, daß sie das schönste Zeug, was man sich denken könne, zu weben verstanden. Die Farben und das Muster seien nicht allein ungewöhnlich schön, sondern die Kleider, die von dem Zeuge genäht würden, sollten die wunderbare Eigenschaft besitzen, daß sie für jeden Menschen unsichtbar seien, der nicht für sein Amt tauge oder der unverzeihlich dumm sei."
http://gutenberg.spiegel.de/buch/hans-christian-andersen-m-1227/114
Aurel
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Vincent Vice. Eselsohr
Alter: 33 Beiträge: 428 Wohnort: Heute
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21.02.2017 11:22
von Vincent Vice.
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Hallo JB,
sorry für meine verspätete Antwort.
klar war mein letzter Kommentar auch ein bisschen als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen.
Aber natürlich nicht böse gemeint. Danke, dass Du es nicht in den falschen Hals bekommen hast!
"Ausgelutscht" war vielleicht nicht treffend formuliert.
Ich meinte damit, dass mir die Überraschung, das Neue gefehlt hat.
Ich versuche es noch mal von vorn:
Eigentlich lese ich Deine Texte wirklich gerne und mag die Art wie sie auf mich wirken.
Hier hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ich mit der Aussage nichts anfangen konnte. Die Auflösung hat mich nicht sonderlich überrascht, da ich schon vorher die Idee hatte, es könnte sich um blinde Gutachter handeln. Warum ich bereits vor der Auflösung diese Intention hatte, kann ich Dir leider nicht genau sagen.
Natürlich verstehe ich das Absurde daran. Das Bild wird nicht mehr nach der Optik bewertet. Und ich verstehe auch den Vergleich, den Du damit zu Kunstkritikern ziehst.
Mich reißt das einfach nur nicht so recht vom Hocker.
Aber mit dieser Meinung stehe ich ja ziemlich alleine, wenn man sich die anderen Kommentare ansieht.
Jedem kann man´s nicht recht machen und die Mehrheit mag Deinen Text.
Wird also schon so passen und nur einfach meinen Geschmack nicht treffen.
LG
W
_________________ Wenn der scheiß Berg nicht zum Propheten kommt, fahr ich halt ans Meer. |
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James Blond Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 448 Wohnort: HAMBURG
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21.02.2017 11:45
von James Blond
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@VinceV
OK, danke für die Antwort: Ich habe deinen Kommentar jetzt besser verstanden: Die Auflösung hat dich nicht mehr überrascht, weil du sie im Grunde schon erwartet hattest. Schlaues Kerlchen!
@Aurel
Danke für den Kommentar und schön, dass dich der Text nicht zum Abmelden überredete.
Danke auch für den Hinweis auf Andersens Parabel von des Kaisers Kleidern. Dort ist es ein Kind und bei mir der zufällige Fremde, die mit den Gepflogenheiten noch unvertraut sind. Nur gelingt bei Anderson noch die Rückkehr zur "naiven" Wahrnehmung, während diese hier nach Feststellung der Blindheit ausgeschlossen wird.
Grüße
JB
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