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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Dichte Weite 02/2017
Feuerfluten

 
 
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6151
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag17.02.2017 20:00
Feuerfluten
von V.K.B.
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Feuerfluten


Der Seelenhalle leichter Spuk
   schon aufgeräumt, vergessen
    fließt der dunkle Fluss
        die Feuerfluten tragen mich
   fortan, das Himmelsfeuer
           schon erloschen, ein Silberlicht
                  ersetzt dir Wärme, trage mich
                       hinfort – Willkommen sei der Spuk
                          erneut, die Stunden rasend fließen
                     zäh hinfort und tragen mich
                                                           wohin?


                   Ein valentines Rot ist Feuer
             Wasser gleichermaßen ein Verlangen
         folgt dem brennenden Gestein
und Feuerfluten tragen mich
   Geschmack, Gefühl, die Zunge einer
       Schlange gleich das Nest erreicht,
         fortan die Feuerfluten tragen mich
                       willkommen wildes Bildgewitter
                                    und keine Furcht, der Tod ist
                                       leicht – nur Illusion heut Nacht
                                           Gewalt und Wahn, und dort im Zentrum der
                                           Spirale Feuerfluten drehen mich
                                                  hinfort und alle Wege führen
                                           schienengleich ins Auge
                                   dieses Sturms.


             Vergessen ist die Sicherheit, nur sicher wenn
                       der Stift nicht schreibt und Feuerfluten
                                              tragen mich nochmal.
                                          Ein tiefes Schwarz ist Feuer auch
                                               der Asche grau sie tragen mich
                                                  nachhaus. So Seele sprich, wo
                                   warst du schon, wo hat das Feuer dich
                             getragen überall der Schrei verstummt
                   sie hört ihn doch er
              schweigt.


                       Gebunden sei der Schlaf –verdammt
                sei alles Wachen und wenn die Erde sich
                    verzogen, Feuerfluten tragen mich
                     hinfort. So geht es Zeit um Zeit das
               Leben ist sehrwohl kein Traum und
    nein, er hilft heut nicht, auch gestern nicht
er spricht der Worte Messerstich und
sie verstummt, gibt auf, und wünscht
       dass einmal – einmal nur! – er hören mag
           und endlich tut was sie nicht darf. Verdammt
                sei alles Leben wacher Fluss und Feuerfluten
                                        tragen mich nochmal, ich danke
                                        ihnen, weg von hier nur fort,
                               hinfort, doch nur wohin?
                         Ruf du die Geister, ich den
                                      Tag und Feuerfluten
                                                             tragen uns
                                                                            für immer.


                                                     Nein!

                   Der Seelenhalle schwerer Spuk
                          auch aufgeräumt, vergessen
                             fließt der schwarze Fluss, wo er
                     schon floss da lebe ich doch nicht
            nur ich, sie weiß was man versteht
verdrängt das Wort und Feuerfluten
tragen mich
ins Dunkel.


    Endlich Zentrum schlägt die Stunde
          schneller werdend und die Zeit friert
              gletschergleich an beiden Enden dieses Bild
     und Feuerfluten tragen es


behutsam–

   Weck es nicht! Weil sonst
            auch du und ich und wir
                                 erwachen und


                 das Feuer ist nicht
                   mehr und reinigt nicht
                          es nimmt und frisst
                 und Feuerfluten tragen uns
                                     nie
                         mehr.

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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

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Beitrag18.02.2017 21:59

von traumLos
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Ein optischer Parforceritt, atemlos den Text mäandernd, den Feuerfluten folgend, und zum Schluss starr vor Atemlosigkeit.
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


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Beitrag19.02.2017 12:37

von Zinna
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Kommentarplatzhalterplatz, wird (hoffentlich) ersetzt werden

Hallo Inko,

Bewertungen aus dem subjektiv/objektiv gemischten Bauchgefühl.

Die Fluten aus dem Titel sind optisch ansprechend, die Verse sind angenehm in Klang und Bewegung, das Magma als ein zwischenmenschliches umgesetzt.   

Mittlere bis obere Ränge


Gruß
Zinna


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Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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V.K.B.
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Beitrag19.02.2017 23:05

von V.K.B.
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Hallo ich,
weil es Tradition ist, kommentiere ich auch meinen Text. Diesmal aber nur kurz, denn ich will gar keine langen Erklärungen abgeben. Antizipieren, wie es ankommen wird und was bemängelt werden könnte kann ich nicht wirklich. Mal sehen. Lyrik ist für mich immer ein Experiment.

Ich habe mich darauf konzentriert, den Magmastrom einerseits im Metrum darzustellen, das einem klaren Rhythmus folgt, der aber immer wieder (bei bedeutungsschweren Stellen) unterbrochen wird, wie der Magmastrom ins Stocken gerät. Visuell folgt das ganze, wie hoffentlich zu erkennen ist, Lava, die einen Berg runterfließt. Eben ein gedanklicher Vulkanausbruch.

Inhaltlich wirds schwer. Der Magmastrom als Methapher für eine kaputte zwischenmenschliche Beziehung, die nur noch in Träumen und Erinnerungen funktioniert, aber dennoch als dumpfes Verharren in der Resignation weiterfließt oder sich wie ein Magmastrom durch die Zeit wälzt. Ist jetzt zwar nicht autobiographisch, aber ich kenne viele solcher Beziehungen. Magma ist stumpf und nicht filigran, daher verwende ich auch eine relativ stumpfe Sprache und verzichte (größtenteils) auf komplizierte Ausdrücke. Klappt das? Kann man sich von dem Strom tragen lassen und etwas mitfühlen? Will man das überhaupt?

Ich weiß es nicht. Jetzt seid ihr dran. Ich bin gespannt.


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BlueNote
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Beitrag20.02.2017 08:56

von BlueNote
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Das Gedicht hat zwar seinen Reiz, ist mir persönlich aber zu überlyrikt. Bei einem Langedicht würde ich mir doch eher eine mehr prosaorientiertere Ausrichtung wünschen. Dieser rückwärtsgewandte Tonfall ist es, der mich generell bei zeitgenössischer Lyrik abschreckt, Worte, Formulierungen wie aus der Zeit der Romantik. Nein, ich muss sagen, das mag ich nicht! Vielleicht ist das ja unter irgendwelchen Gesichtspunkten qualitativ hochwertig, aber der Ton trifft zu 100 % an meinem Geschmack vorbei.

Dennoch ist ein gewisses Können nicht zu leugnen. Ich würde mir aber wünschen, der Autor würde sich ein bisschen "mäßigen" und nicht so schwelgen in Seele, in Fluten im tiefen Schwarz, in Inversionen baden und wie eine Rokokofigur auf einer Spieluhr tänzelnd in großer Hingabe zu sich selbst allein im Kreise nur zu tänzeln.
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dürüm
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Beitrag20.02.2017 19:44

von dürüm
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Hallo Inko,

Dein Gedicht ist mein absoluter Favorit. Ich habe ihn inzwischen schon mehrmals laut gelesen und berausche mich an dem Fluss der Verse ...

Erinnert mich schwer an klassische Balladen (C.F.Meyer oder Schiller kommen mir spontan in den Sinn), ganz großes Kino. Danach kommt lange nichts.

Keine Schwachstelle. Diesen Text würde ich sowohl ausdrucken als auch auswendig lernen.

Douze points!

Gruß
Kerem


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Terhoven
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Beitrag20.02.2017 20:49

von Terhoven
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Der Titel gefällt mir. Einerseits ein Stabreim, andererseits zwei völlig gegensätzliche Begriffe, die Heißes und Kaltes umschreiben.

Die äußere Form ist auch gut gewählt, da fließt eindeutig Magma den Berg runter.

Zum Inhalt: ich dachte beim ersten Lesen, nanu, hat Goethes Faust noch einen Monolog über das Innere des Gebirges, an dem der Sumpf vorbeizieht, gehalten?

Irgendwie hat mich die Wortwahl daran erinnert. Finde ich bemerkenswert.
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Heidi
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Beitrag20.02.2017 21:03

von Heidi
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Sowohl durch die Formatierung, als auch inhaltlich und sprachlich fließt das Gedicht – so sehr, dass ich mich beim Lesen dazu zwingen muss, um auch mal innezuhalten und zu reflektieren. Diese Eigenschaft gefällt mir gut, die Formatierung passt sich also dem Text an, passt auch zur Vorgabe. Was mir fehlt, ist etwas Explosives, Aktives, Glühendes – der Fluss fließt fast zu schnell für zähes Magma, aber die Melodie klingt nach.

Deshalb: Sieben Punkte
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firstoffertio
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Beitrag21.02.2017 22:25

von firstoffertio
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Ich werde nicht genug Zeit haben, mich eingehend mit den Texten dieses Wettbewerbs auseinanderzusetzen.

Deswegen beschränke ich mich darauf, wie ich auf Geschildertes reagiere, und auf Relation von Inhalt und Formatierung.

Hier züngeln Inhalt und Formatierung gut miteinander. Verstärkt wird das durch der Aktivitäten der Feuerfluten.

Interessanterweise erscheint der Text, wenn ich kommentiere, unformatiert, und auch dann bewegt sich dieser Text.
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Lorraine
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


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Beitrag22.02.2017 13:03

von Lorraine
Antworten mit Zitat

Hallo!

Es wurden ganz bewusst keine inhaltlichen Vorgaben zum Thema gegeben, mit der »Struktur eines Magmas« sollte sich formal auseinandergesetzt werden. »Ein Magma ist e i n Magma«, hieß es, mir bleibt also beim Lesen eines jeden Gedichts, zu schauen: wie setzt sich dieses hier zusammen, was ist für mich erkennbar, welche Motive sind eingeschmolzen, gibt es Verhärtungen, wieder Aufgelöstes, Hinweise auf hohen Druck oder beginnende Erkaltung? Ist es Magma, das auf einen Aufbruch aus ist, oder wird es, im Gegenteil, dort wo es sich befindet, bleiben, immer neu verschmelzend, einem zähen, langanhaltenden Prozess unter hohem Druck zwar unterworfen, aber nicht zu einem aus der Tiefe an die Oberfläche gelangenden Streben, zu keiner Richtung gezwungen?

Formales in der Lyrik, vielleicht noch speziell in einem Langgedicht, das heißt für mich: Was für sprachliche Mittel, welche Art von Figuren werden eingesetzt: Wort- und Klangfiguren; Symbole, Vergleiche, Metaphern, also Tropen im weiteren Sinn; Satzfiguren?
Wie wirkt auf mich – und das ist in diesem Wettbewerb auffällig oft zur Anwendung gelangt – all das, was der konkreten Poesie entliehen ist? Vereinfacht ausgedrückt wäre meine Frage an die Texte, wie oder wodurch im Einzelnen visuell ausgedrückt werden sollte, was Sprache allein nicht hat leisten können; erhält dieser oder jener Text einen Mehrwert durch eine vollständige oder teilweise Gestaltung als eine Art Piktogramm?

Wie funktioniert An- oder Abwesenheit der Sprache und gibt es da einen Widerspruch zu dem, was gerade ein Langgedicht kann oder könnte, nämlich die Sprache aus ihrer Verknappung zu entlassen, ihr Gelegenheit zu geben, innerhalb eines Textes auf jegliche Einschränkung zu verzichten (eine, die in anderen, kürzeren Gedichtformen für einen Verfasser keine Einschränkung darstellt)? Ein Verzicht, der das Langgedicht vielleicht seiner Möglichkeiten beraubt?
Gibt es unter den vorliegenden Texten einen oder mehrere, die eine (in meinen Augen) gelungene Kombination versuchen?

Was ich hier vorausschicke, sollte dazu dienen, mir klar zu werden, unter welchen Aspekten ich versuchen kann, mich nicht ausschließlich über ein Gefallen/Nicht-Gefallen zu nähern. Und wenn es schon um ein Beurteilen gehen sollte, wollte ich jedem Text möglichst »vorurteilsfrei« begegnen, soweit das überhaupt ginge, angesichts meines inzwischen recht ausgeprägten »Eigensinns«, was die Rezeption von Lyrik und gerade auch die Erwartungen an längere Texte angeht. Was ich zu den einzelnen Texten zu sagen habe, kann immer nur der Versuch sein, mein Lesen zu beschreiben – ich wehre mich dagegen, einem Gedicht ungefragt Veränderungen oder gar Verbesserungen vorzuschlagen, so etwas ist Sache des Verfassers, dem es vorbehalten bleibt, seinen Text so oft und so lange neu zu bedenken, bis er in ihm ein zufriedenstellendes Maß an Qualität zu finden glaubt.



Zu: Feuerfluten

Zum Ende hin gibt es diese Stelle

Zitat:
Endlich Zentrum schlägt die Stunde
schneller werdend und die Zeit friert
gletschergleich an beiden Enden dieses Bild
und Feuerfluten tragen es


behutsam–

Weck es nicht! Weil sonst
auch du und ich und wir
erwachen und


... die mir beinah wie eine Aufforderung vorkommt, dem Bild, dem Arrangement der Feuerflut doch nicht zu nahe zu kommen ... aber gerade jetzt, beim Versuch, deinen Text zu kommentieren, lese ich ihn ja in einem Fenster, das ihn ohne jede grafische "Unterstützung" zeigt, sozusagen den reinen Text. Wörter, die auch schon auf dem Strom schwammen, oder den Wellen aus der Reihe tanzten, fallen jetzt noch mehr auf - vielleicht ist es dir ja recht, dass gerade solche Antiquiertheiten wie "fortan" und "hinfort" an Vergangenes erinnern, auch "er spricht der Worte Messerstich" wird deutlicher, ebenso die Emphase "dass einmal - einmal nur! er hören mag" - und dein Text ohne die Formatierung, diese Wellen, den Strom (der mich, ehrlich gesagt, zusammen mit der Metaphorik um die Feuerfluten, wohl eher an einen Lavastrom hätten denken lassen) "leben" könnte, dass die Bewegungen, ob zäh oder strudelig, eben der Sprache gedankt sind und nicht auf die visuelle Gestaltung angewiesen sind.
Das LI verschmilzt teilweise mit einem Du, auch gibt es ein erweitertes Wir. Ich lese da eine Art universeller Geschichte, ein Verstehen, ein Mitfühlen, Vergleichen.
Verlangen und Vergänglichkeit, Fluch der Todesahnung, der sich, von Lust und Leichtigkeit zur Flucht verholfen, in den Strom speist und damit Teil bleiben wird:
Zitat:
Ein valentines Rot ist Feuer
Wasser gleichermaßen ein Verlangen
folgt dem brennenden Gestein
und Feuerfluten tragen mich
Geschmack, Gefühl, die Zunge einer
Schlange gleich das Nest erreicht,
fortan die Feuerfluten tragen mich
willkommen wildes Bildgewitter
und keine Furcht, der Tod ist
leicht – nur Illusion heut Nacht
Gewalt und Wahn, und dort im Zentrum der
Spirale Feuerfluten drehen mich
hinfort und alle Wege führen
schienengleich ins Auge
dieses Sturms.


Ob hier und im Folgenden der Mangel an Klarheit der Bezüge so gewollt oder ein wenig dem Zufall des magmatischen Wirbelns und Schmelzen überlassen wurde, damit auch dem Leser abverlangt, sich alles entweder hinzubiegen oder dem Text zu glauben, er werde es schon wissen - ich kann es nur vermuten, will aber hier, vor dem Erwachen, enden.

Grüsse von hier,
Lorraine
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HerbertH
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 544
Wohnort: terra sol III


Beitrag23.02.2017 21:18

von HerbertH
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Feuerfluten und Seelenhallen
Sind das die Schlüsselbegriffe?

Festzustellen ist, dass es sich lyrisch anfühlt beim Lesen, ein Wortfluss, der mäandert und beim Lesen trägt.

Die Struktur ist grafisch magmatisch anzusehen.

Inhaltlicht bin ich mir nicht ganz sicher.


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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag24.02.2017 20:07

von gold
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Hallo Long Johnson,

deine Sprache, die Bilder und die Gedanken, sehr gewaltig- das alles gefällt mir gut. Bis auf das:
 
Zitat:
und Feuerfluten
tragen mich nochmal.

"Nochmal" gleich zweimal. Dieser Ausdruck wirft mich aus dem Lesefluss.

Ansonsten: Daumen hoch

LG gold


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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

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Beitrag25.02.2017 00:24

von Jenni
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Du erzeugst mit deinen Worten genau den Fluss, den du auch optisch durch die Formatierung andeutest. Du reisst mich auch sofort hinein, und das ist wie ein Strom, der flüstert und fließt, mit schnelleren und langsameren Passagen, Richtungswechseln, aber immer fließt - und mich richtiggehend einlullt. Ich habe Schwierigkeiten, mich auf den Inhalt zu konzentrieren, so werde ich mitgeschwemmt. Inhaltlich geht es um eine Reise ins Innere, einen dunklen Fluss, der reinigend ist, den Tod? In sich ist das jedenfalls wohlig stimmig und konsequent umgesetzt. Die Assoziation zum Magma ist mir nicht ganz so schlüssig, zumindest stelle ich mir darunter keinen (schnell)fließenden Strom vor, wenn Bewegung, dann eher eine langsame, Widerstände überwindende. Das hier kommt mir eher wie ein unterirdischer Strom vor und vielleicht Styx, die das Totenreich umfließt - wobei man die wiederum mit dem Magma, das den Erdkern umgibt, in Bezug setzen könnte, da ist sie ja doch, die Assoziation, und alles bleibt so wohlig stimmig.
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 834
Wohnort: nach wie vor


Beitrag26.02.2017 10:43

von poetnick
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Hallo Autor,

neutraler Kommentar um Punkte vergeben zu können.
Danke für Deinen Beitrag!

Liebe Grüsse - Poetnick


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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albaa
Geschlecht:weiblichLeseratte
A


Beiträge: 131



A
Beitrag26.02.2017 19:52

von albaa
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Sorry, ich bin mit dem Kommentieren nicht fertig geworden bzw. nicht damit zufrieden gewesen. Mit dem Bepunkten bin ich teilweise auch nicht ganz glücklich (nur bei meinem Favoriten bin ich ganz sicher, schon bei Platz zwei und drei hab ich mehr oder weniger zwischen zwei Texten gewürfelt, die mir beide eigentlich gleich gut gefielen). Vielleicht liegt meine Unsicherheit auch daran, dass ich mich bei dieser Langdings-Schwurbel-Form auch nicht wirklich wohl fühle - weder als Schreiber (ich habs einfach einmal versucht) noch als Leser (beim überwiegenden Teil der Beiträge zumindest). Als Teilnehmer muss ich aber wohl auch Punkte vergeben. Ich habe mich wirklich bemüht und immer wieder gelesen. Also tut mir leid, falls sich jemand ungerecht bepunktet fühlt.

Lieben Gruß
albaa
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V.K.B.
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Beitrag27.02.2017 18:32

von V.K.B.
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traumLos hat Folgendes geschrieben:
Ein optischer Parforceritt, atemlos den Text mäandernd, den Feuerfluten folgend, und zum Schluss starr vor Atemlosigkeit.
Schöne Beschreibung! Danke für deine Punkte!

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Beitrag27.02.2017 18:34

von V.K.B.
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Zinna hat Folgendes geschrieben:

Die Fluten aus dem Titel sind optisch ansprechend, die Verse sind angenehm in Klang und Bewegung, das Magma als ein zwischenmenschliches umgesetzt.   
Gruß
Zinna
Auch dir danke für die Punkte.

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Beitrag27.02.2017 18:40

von V.K.B.
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Dennoch ist ein gewisses Können nicht zu leugnen. Ich würde mir aber wünschen, der Autor würde sich ein bisschen "mäßigen" und nicht so schwelgen in Seele, in Fluten im tiefen Schwarz, in Inversionen baden und wie eine Rokokofigur auf einer Spieluhr tänzelnd in großer Hingabe zu sich selbst allein im Kreise nur zu tänzeln.
Okay, voll erwischt. Besonders das mit dem "in Inversionen baden". Und dem um-sich-selbst-drehen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich mit zeitgenössischer Lyrik wenig anfangen kann. Und, dass ich eigentlich gar nicht mitmachen wollte, mich dann eines nachts aber doch die Experimentierwut überkam.

Danke, dass du mir noch drei Punkte gegeben hast, trotz dass ich 100% an deinem Geschmack vorbeigeschrieben habe.


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Beitrag27.02.2017 18:43

von V.K.B.
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dürüm hat Folgendes geschrieben:
Diesen Text würde ich sowohl ausdrucken als auch auswendig lernen.

Viel Spaß dabei! Und danke für die volle zwölf. Interessant, dass du die von mir auch gekriegt hast, wir also gegenseitige Favoriten waren.


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Beitrag27.02.2017 18:45

von V.K.B.
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Terhoven hat Folgendes geschrieben:

Zum Inhalt: ich dachte beim ersten Lesen, nanu, hat Goethes Faust noch einen Monolog über das Innere des Gebirges, an dem der Sumpf vorbeizieht, gehalten?
Irgendwie hat mich die Wortwahl daran erinnert. Finde ich bemerkenswert.
Wortwahl vielleicht, aber die Klasse doch bestimmt nicht. Very Happy
Danke dir für die Punkte.


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Beitrag27.02.2017 18:49

von V.K.B.
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
Was mir fehlt, ist etwas Explosives, Aktives, Glühendes
Question Shocked ohh Shocked Danke für deine Punkte!

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Beitrag27.02.2017 18:52

von V.K.B.
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Interessanterweise erscheint der Text, wenn ich kommentiere, unformatiert, und auch dann bewegt sich dieser Text.
Schön, dass das klappt. So habe ich ihn auch ursprünglich geschrieben und die Formatierungen erst kurz vorm Abschicken hinzugefügt, weil ich Bedenken hatte, das Thema sei sonst nicht umgesetzt genug.

Danke für die Höchstpunktzahl!


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