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elvispressler
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Alter: 54
Beiträge: 9
Wohnort: München


Beitrag08.02.2017 10:45
Wir sind die Guten
von elvispressler
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Wieder ertappte er sich bei dieser dummen Angewohnheit. Immer, wenn seine Seele für sich sein wollte, sich entführen lassen wollte, von Farben und erlebten Gerüchen seiner wie bei jedermann eingebildeten  Altheit, dann begann er damit, sanft mit der Zungenspitze am Fingernagel seines linken Daumennagels zu lecken. Das war nicht eklig oder auffällig. Im Grunde sahen das nur Menschen, die ihn besonders gut kannten. Ein Spleen eben. Jeder hat einen, die guten Menschen erzählen sich ihre untereinander. Das Ritual erinnerte ihn doch so an seine süße Jugend, an seinen roten Schlafanzug aus Frottee. Er war furchtbar verwaschen, jedoch mochte er ihn zu sehr und er rollte als Bub immer vor dem Einschlafen, in dem einen Moment, in dem die Wahrheit kommt, den letzten Teil des Ärmels des rechten Arms zu einer kleinen Rolle, steckte dann seinen Mittelfinger in diese als eine Art Schiene, und bewegte dann diese Rolle im Durchmesser eines Fingers über seine Oberlippe und dem Nasenansatz sanft von links nach rechts und wieder zurück und genoss die Weichheit des Stoffes und war selbst in diesen jungen Jahren darüber erstaunt, wie sehr die physische Wohligkeit dieser Empfindung sich mit der Sehnsucht seines Herzens nach Erlösung in diesem Moment deckte.

Er sah aus dem Fenster ihres Holzhauses auf den See hinaus. Es war Nachmittag, die Sonne schien von den hinter dem Haus liegenden Hügeln hinab auf das Wasser, den Teppich aus Bäumen und versprach, obwohl noch sehr stark, schon jetzt einen der lauen und verträumten Sommerabende, die man im Winter so sehr herbeisehnt. Sein Freund, sein bester und letzter Freund hantierte mit allerlei Werkzeug weiter unten an der kleinen Anlegestelle mit dem Steg herum, wo das kleine Boot festgemacht war, das zu dem gemieteten Ferienhaus gehörte. Sie beide hatten nun endlich den einen Traum wahr gemacht, dem sie so lange hinterher gelaufen waren. Einen jener Art, für den in den letzten Lebenstagen keine Zeit mehr ist. Sie hatten es in der Tat geschafft und waren zu zweit, ohne Frauen und Kinder, so alleine wie sie sich einst kennen und lieben gelernt hatten, nach Norden gefahren, hatten sich ein viel zu großes und viel zu teures Wohnmobil und dieses Haus mit Boot gemietet. Vieles, vielleicht alles, was sie sich erträumt hatten, war zermalmt worden von der Verantwortung des Alters, von der Borniertheit der Frauen, vom eigenen Versagen. Vom Schwätzen in geselliger Runde, von der Gewöhnung an gesichertes Einkommen, von der Angst vor der Wahrheit, nämlich dass man die Schwüre der Jugend längst verraten hatte. Aber beide hofften unausgesprochen zwischen ihnen auf das Geschenk der Wiederholung, das wie beide ahnten, nie kommen würde, aber sich das einzugestehen sich beide weigerten. Denn das hieße Kapitulation. Und die lernt man erst kurz vor dem Ende. Wenn, dann hätte man immer selbst noch das letzte Wort. Als Mann.
Sieben Tage waren sie bereits hier, davon erst fünf im Haus. Es lag ziemlich abseits der nächsten Behausungen. Nach der Übernahme des Wohnmobils waren sie extra langsam und mit vielen Stopps in Richtung des Hauses aufgebrochen. Schneller als erwartet lösten sie sich auf in einem freien Tagesablauf, der von den sinnfreien Beschäftigungen, die das Leben der modernen Welt vorzuschreiben scheint, komplett befreit war.  Sie machten für Männer Ende vierzig zu kindische Sachen, über die man im Kino als zu kitschig lästert, die man dann aber selbst doch eben auch tut. Sie tranken zu viel und immer zu schnell. Sie hatten die Zeit, die sie sich so lange erträumt hatten und waren geheimnisvoll, doch getrieben.
Die Ankunft dann im Haus wurde ein Fest des Schweigens, das keine Frau je ergründen wird. Es wurde Nuance für Nuance dekliniert. Gefühle wurden zu Stimmungen und Ideen. Gesprochen wurde ohne Gras oder Alkohol fast nie. Der Tagesablauf war nur einer Instanz geweiht. Der Freiheit. Wer Hunger hatte, ging fischen, wer schlafen wollte, schlief. Hatte man einen wertvollen Gedanken gefangen, wurde dieser abends in einem würdigen Rahmen auf Gültigkeit überprüft. War das geklärt, wurde weiter am Leben erhalten. Man suchte sich seine Arbeiten. Niemals kamen die beiden sich auch nur zufällig in die Quere. Alles lief nach einem klaren Plan. Schien es vorerst von außen, jeder würde eine recht sinnvolle Aufgabe für sich alleine erledigen, erwuchs sobald die Dämmerung schon zu kuscheln begann wie von Zauberhand aus dem ganzen fließenden Treiben ganz allmählich immer ein tatsächlich sichtbarer Erfolg, zusammengesetzt aus kleinen Einzelteilen. Der Tag machte Sinn und schuf einen Grund, am Abend sein Leben und die Welt zu lieben, sich auf die morgigen Aufgaben zu freuen.
Dann saßen sie unten am Steg beim Feuer, oder auf der kleinen Veranda mit dem grünen Tisch und den gelben Stühlen, und redeten über ihr erstes Leben. Das, welches ohne Sorgen daherkommt, das nur leichtes Abenteuer ist, weil im Tornister die widerliche Last der Erfahrung noch fehlt. Und natürlich kamen ihre Frauengeschichten vor und sie wurden dann immer neu sentimental. Sie versuchten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften die alten Zeiten an alten Seilen herbei zu zerren. Und beide kämpften hart und wussten um das Ergebnis. Aber sie kämpften wenigstens, dachten sie mit ihren Blicken. Es hatte früher keine Instanz gegeben, für die man hätte Verantwortung übernehmen wollen oder müssen. Oder dürfen. Selbst auf das Wohl seines eigenen Lebens wurden Beträge gesetzt. Die Zeit, in der man spürt, dass noch unendlich viele Dinge zu entdecken sind, und im Laufe dieser Zeit sich die Erkenntnis mehrt, und dazu noch die staubige Erfahrung kommt und man der Endlichkeit immer näher kommt, ohne es zu wissen.

Sein Freund war indes in das Boot gestiegen und fuhr mit schwacher Kraft und tuckernd wie einst Huck hinaus auf den See, das anfangs kleine V von sich weg immer größer werdend. Er würde sicher zu dieser ominösen Stelle fahren, deren Besuch nur ihm alleine gestattet war. Eine Begründung hatte es dafür nie gegeben. Es war nicht mal ganz klar, was er dort überhaupt trieb. Er hatte zwar immer seine Angeln dabei, war allerdings noch nie und kein einziges Mal mit einem Fisch zurück gekommen. Aber das alles war ja auch vollkommen unwichtig.
Während er kitschig aus dem Fenster über der Veranda auf sein kurzes Paradies schaute, verspürte er einen Hungergruß und beschloss im Moment, sich etwas zu Essen zu machen. Frischen Fisch würde es heute wohl nicht geben. Er besah die Speisekammer, die sich dafür, daß zwei Männer alleine für deren Organisation und Vollständigkeit verantwortlich zeichneten, in einem perfekten Zustand befand. Bier, Bohnen, Speck in Reserve. Schnaps, sowohl für Zwischendurch, als auch zum Captain's Dinner nach dem Abendessen auf der Veranda mit den grünen und gelben Möbeln. Also auch Wasser und Alibi-Obst und Ballaststoffe und fettarme H-Milch und all solche Dinge, die nicht für Männer sind. Er entschied sich für drei Büchsbier, um sich das Laufen zu sparen, dazu Chips und Bohnen, und weil sein Gewissen ihn plagte, legte er noch zwei getrocknete Datteln dazu. Er setzte sich draußen hin und schickte ein sehr zufriedenes Lachen in den bunten Wald.

Die kleine Wolke, die man ab und an hinter dem ersten und ganz kurz vor dem zweiten Hügel weiter nördlich von ihrem Haus sehen konnte, sobald ein Auto dort fuhr und wenn der Kies der Straße trocken genug war und wenn man zufällig hinsah war ihm indes vorher trotz seiner träumerischen Laune nicht entgangenen und während er seine Bohnen aß wurde er den Eindruck nicht los, ein Auto wäre auf dem Weg zu ihrem Haus.
Bevor er aufstand, um dem oder den Besuchern im Stehen zu begegnen, um wie er es nennen würde, eine Brise Martial Art zu fahren, nahm er zur Sicherheit noch einen gewaltigen Schluck von dem eiskalten Bier und stieß einen unglaublich langen, lauten und widerlichen Rülpser aus. Gerne hätte er jetzt wie die Helden der Western wenigstens Hosenträger an, oder zumindest Stiefel. Er sah auf seine Birkenstock herunter und fragte sich drängender, wer in Gottes Namen die beiden hier in ihrer Heiligkeit zu stören wagen würde. Schnell war die Angst vor den eigenen Frauen gebannt. Die waren selbst um jeden Tag alleine froh und außerdem wären diese geilen Schotterwege, auf denen man ohne Cops stundenlang driften üben konnte so anstrengend zu fahren. Irgendetwas illegales hatten sie nicht angestellt, zumindest einer von ihnen hätte sich daran erinnert. Der weiße Geländewagen war nun deutlich zu erkennen und kam näher wie die Spinne genau dahin, wo man sie am wenigsten will.
Er vernahm den Wunsch, die Zukunft weg zu drücken, währenddessen das Auto darauf drängte, das Dasein anzuschieben. Seine Verwunderung hätte nie grösser sein können, als in dem Moment, als er erkannte, wer die beiden mit seinem Besuch belästigte. Es war Dr. Bowers, für dei beiden mittlerweile Sarah. Sie lenkte das Automobil in einer schon geradezu sexy Art und Weise von der Straße weg unter die vollen braunen Bäume. Der Motor ging aus und während ein paar Augenblicken kramte Sarah ihre obligatorischen Frauensachen in eine obligatorische Handtasche. Sicher hatte sie schwarze Unterwäsche an.
Er konnte sich keinen einzigen Grund denken, der erklären konnte, warum sie hier herkommen sollte und der einer nicht irren Relevanz geschuldet gewesen sein könnte. Noch auf der Suche nach einer Taktik, wie er sie begrüßen sollte, entstieg sie bereits dem Auto und kam mit wippenden Brüsten auf ihn zu. Ihre Mode, die immer genau ihre Stimmung und Darstellung als begehrenswerte Frau vervollkommnete, haute ihn immer um. Sie umarmten sich den einen Moment zu lange für eine reine Freundschaft und küssten sich nicht. Er wollte ihr irgendetwas abnehmen, als ihm erst klar wurde, dass sie nichts mehr als ihre obligatorische Handtasche bei sich trug.

Er hasste Überraschungen. Das war nicht immer so gewesen. Früher hatte er Überraschungen geliebt, am besten bei jeder Gelegenheit, bei sich selbst oder bei Anderen. Er träumte sogar davon, einmal die Fähigkeit zu erlangen, sich selbst überraschen zu können. Aber eine zeit lang nun schon war das Geschichte und diese ganze Sache hier war definitiv so etwas wie die Mutter aller nachfolgenden Überraschungen. Ihm gefiel ihr Besuch schon jetzt in keinster Weise. Es musste wieder etwas mächtig aus der Reihe tanzen, das war klar. Er beruhigte sich aber ein wenig, als er sich klar machte, dass die schlimmste aller Überraschungen sie bereits durchlebt hatten.
Aus irgendeinem Grund war die Stimmung angenehm lässig. Seine ersten Probewitzchen griffen gut und das Gespräch nahm an Fahrt auf. Sie war unglaublich hungrig, wie sie sagte und sammelte Big Points, indem sie mit Inbrunst auf Bohnen und Bier beharrte. Das Licht begann sich zu ändern und den Lebewesen anzukündigen, dass die Zeit der Ruhe kommen würde. Die Geräusche nahmen ab und die Seelen erwachten aus schwarzen Steinen. "Du bist sicher aus einem wichtigen Grund hier, Du riskierst schließlich dein Leben, uns hier zu unterbrechen in unserer Kontemplation. Mit Männern tut man sowas nicht. Also denke ich, wir sollten keine Zeit vergeuden, es ist wohl was wichtiges." Er wusste auf einmal nicht, ob er das witzig oder ernst gemeint hatte und lächelte sie an wie ein dummer Hund. Sie sagte nichts und sah auf den See hinaus. Der Schub der Ankunft und des Wiedersehens wich der Pflicht des Berichtens. Vom Boot war nichts mehr zu sehen. Kein V mehr. Sie griff sich seine zweite Dose und ließ es zischen. Mit ursprünglicher Eleganz, wie sie nur wenige Frauen im Repertoire haben, trank sie ihre nächsten Schlucke. Die Sonne beleuchtete ihre makellosen, glatten Haare im genau richtigen Winkel und Licht. Ihre Haut schien weise und orange. Im Moment war er sprachlos, weil sie die Situation alleine mit ihrer Anwesenheit in einer napoleonischen Weise vollkommen bestimmte. Es ging eine Macht von ihr aus. Manche Menschen haben so etwas.
Die drei kannten sich nun seit gut neun Monaten. Sie hatten während dieser Zeit Dinge durchlebt, die ihnen alles wie neun Jahre erscheinen ließen. Als alles begann, dachte er oft daran, er könne überflüssig sein, alles gut gemeinte könne als Gott weiß was ausgelegt werden können. So viele Fallen auf dem Weg der Suche. Alles war ja im Grunde so unbeschreiblich einfach und klar, und am nächsten Tag war das Leben eine nie endende Quelle von Fragen und so schmerzlichen Quälereien.  Es wurde so schwer einen normalen Tag zu durchleben. Das Schicksal verteilt die Rollen willkürlich, nicht nach Talent.
Er ließ sich gerne Zeit beim Drehen. Für ihn bedeutete Zeit für sich die absolute Grundlage des Menschseins. Nur mit der unvermeidbaren und unbedingten Anerkennung der Zeit, also unter Zeitdruck, findet ein suchender die richtigen Fragen, die ihn reifen lassen, die die Quelle jeder gefühlten Authentizität sich selbst gegenüber darstellt. Er hatte so eine Ahnung und vor dem Anzünden holte er lieber noch vier frische Dosen.
"Ich muss mit Dir reden. Wo ist er gerade?" Sie bewegte ihren Kopf mit dem Blick auf den See fast verführerisch zu ihm hin, während er anfing zu reden. "Er ist raus auf den See zu dieser Stelle von der keiner was wissen darf. Gott weiß, was er dort tut." entgegnete er, während er sanft rollte.
Sie fasst sich und ging es an. "Es ist alles nur ein Scherz gewesen. Ein Test, ein Spiel, eine Verarschung oder Lektion, nenne es wie Du meinst. Es ist vorbei, aus."
Die Zeit schoss an ihm vorbei. Er nahm ihre Worte mit Bedacht auf, drehte fertig und zündete. Etwas sehr wichtiges näherte sich seinem Bewusstsein, das war klar. Seine Seele hatte bereits verstanden, die weltlichen Sinne mussten noch hinterher. Er wollte erst nachspüren und verstehen, bevor er redete. Verwirrt zwischen Traum und Qual und unsicher, ob er in der Interpretation ihrer Worte richtig lag. Er benötigte ein wenig Zeit, um sicher zu sein, benötigte dafür sie und ihr Verhalten beim nächsten Blick, den sie austauschen würden. Sie war eine kluge Frau und wusste das. Sie hatte als Ärztin viele tiefe Gespräche geführt und wusste, was auch Blicke und Gesten sagen konnten, wie wichtig sie sind. Sie sahen sich an im vollkommenen Frieden, der es gar nicht war und den es auch nie mehr geben würde, hier an dem See im orangenen Licht. Sie synchronisierten sich ohne Worte und sie ließ ihm Zeit, sich neu zu orientieren.
An wessen Leid sollte er nun zuerst denken? Wer war der Größte Verlierer? Was ist das für ein Leben, in dem die Brocken, die das Schicksal einem hinwirft, von selbst nicht zu bewegen sind, sich aber durch seltsame Mächte im nächsten Moment leicht tanzend wie Elfensilber aus dem Staub machen? Wie soll man Schicksal begreifen, wie erklären?
Seit neun Monaten waren die drei verschnürt. Sein bester Freund, dessen Ärztin und er. Vor neun Monaten wurde gesagt, sein bester Freund würde bald sterben. Eine Information, wie sie jeden Tag Tausende von Menschen und Freunden bekommen. Auch morgen wieder und das seit Beginn der Menschheit. Nur ist das so besonders? Wo genau war der Unterschied, zwischen ihnen Dreien? Es gab im Grunde nicht mehr Information als für alle auch. Ort, Datum und Umstände, auch die Ursache blieb bei allen gleich. Es gibt nichts anderes als die allen gleiche Gewissheit.
Die Ruhe setzte in seiner Seele ein und er war bereit für einen weiteren Schritt auf seinem Weg des Suchens.
"Wie hast Du davon erfahren?". "Es war vorgestern, die Laborwerte seiner letzten großen Untersuchung vor eurem Urlaub waren gekommen. Es hat sich alles in Luft aufgelöst, Amigo. Er hat die Werte eines Sechzehnjährigen. Ich habe sofort das Labor und dessen Leiter angerufen. Ich kenn' ihn gut und lange, er ist sorgfältig. Auch ihm war das aufgefallen und hat deswegen persönlich drei weitere Tests durchgeführt, ehe er das Ergebnis an mich weiterleitete. Hier sollte man keinen Fehler begehen. Verstehst Du, er ist frei! Wir alle sind es!"
Sie saßen sich auf der Veranda mit den Stühlen gegenüber. Beide fühlten sich, als hätten sie das Schicksal selbst in den Händen. Er legte seinen Ellenbogen auf den Tisch und stütze den Kopf in die Handfläche, blickte auf den See hinaus, wo noch keine Spur des Bootes zu sehen war. Die Dunkelheit würde noch ein wenig auf sich warten lassen, so dass noch kein Grund zur Eile bestand.
"Ich habe den Eindruck, dass er sein Leben noch nie intensiver und ehrlicher geführt hat als in den vergangenen Monaten. Verstehst Du, es geht um diese klarste Ehrlichkeit seinem Leben gegenüber. Es geht nicht um Reisen, Abenteuer oder Wünsche. Es geht um die Umarmung des Lebens selbst. Der klarste Blick aus sich heraus, wie ein kühler Wind am Meer. Kann eine andere Situation, eine andere Konstellation so etwas wirklich auch herbeiführen? Er ist im Moment vielleicht genau dort, wo alle Fragenden hin möchten. Wozu war all diese Schinderei mit der Seele und den Ärzten und das Erlahmen gut? Ich meine, ich suche keinen Sinn oder dergleichen, so naiv bin ich nicht. Ich brauche nur Werkzeug an die Hand, um in die richtige Richtung zu graben. Mehr verlange ich nicht. Im Moment jedenfalls ist es so, dass alle Gerüste, die meine Persönlichkeit als lebendige Seele halten, erneut zusammenfallen. Und sie waren so neu und fühlten sich dieses Mal so stark an."
Er richtete sich auf und befand das Bier für einen guten Begleiter seiner Melancholie. Auch Sarah nahm wieder Haltung an, nachdem sie kurz vom süßen Geist genascht hatte, dessen Verheißung die naive Einbildung war. Sie wiederholte die Worte von ihm in sich noch einmal und erkannte die Andeutung von ihm zuerst erschrocken, weil neu für sie, dann mehr und mehr interessiert. Sie saßen sich nun direkt gegenüber und blickten sich ab und an direkt in ihre Augen. Immer dann, wenn einer von ihnen seinem Ernst und seiner Überzeugung ein wenig mehr Gewicht mit auf dem Weg zum Anderen mitgeben wollte.
"Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Es ist schwer und ich habe keine Ahnung, ob man das packen kann. Du willst nichts anderes , als Schicksal spielen. Nur rückwärts." Sie lächelte eine wenig, weil sie wieder einmal überfordert war damit, oder es zumindest glaubte, für ihre Gefühle, von denen sie dachte, sie wären sehr feminin, die richtigen Worte zu finden. Keine Erfahrung, die helfen konnte. Blind im Minenfeld bei Dunkelheit. Ihre Gedanken waren bedeutend und stolz.
Das Gespräch wurde jetzt mehr zu einem transzendentalen Brummen. Worte für seine Gedanken finden, die Vergangenheit und die Zukunft gemeinsam auf einen Wert stellen zu können, jetzt und hier, das war Aufgabe.
Aus Erfahrung wusste er, dass man sich bei der Lösung eines Seelenrätsels immer am besten durch Worte näher könnte, und so störte er mit einer kleinen Kraftanstrengung die Stille der Gedanken. "Weißt Du, wir sind hier nun in einer Situation, die es im Leben nicht oft gibt. Die letzte Instanz, die Dich nun zu einem Urteil, zu einem Fortbestehen Deiner Würde und Deiner Authentizität führt, ist Deine tiefste Veranlagung des Lebens selbst, im Grunde Deiner einzigartigen Seele selbst. Nur Du bist Richter und darfst es auch sein. Das musst Du Dir klarmachen. Und danach, wenn Du diese Instanz als das, was es ist, nämlich, also von mir aus, Gott gewollt annimmst, dann gehst Du den richtigen Weg. Du wirst es spüren." Er wunderte sich ein wenig über seine Worte und hatte Angst, eventuell missverstanden werden zu können. Er hasste es, einen Gedanken klar vor sich zu haben, aber dann im Versuch, dieses Wunder mit Worten in die sogenannte Realität zu überführen, Fehler zu machen und Zeit mit neuen Erklärungsversuchen verschwenden zu müssen.
Man konnte die Kraft, die die beiden für ihre Gedanken und individuellen Erklärungsversuche für ein Leben ohne Fehler aufwenden mussten, in der Luft wabern spüren. Die von ihm nun präziser werdende Möglichkeit war ihr in Ihrem Berufsleben als Palliativmedizinerin in dieser Konstellation noch nie vorgekommen. Ihre Rolle wurde auf einmal zu dem, was sie im normalen Leben der normalen Menschen eben ist: überflüssig. Ihre Künste wurden nur dann benötigt, wenn Menschen ihr Leben auf links leben mussten. Sie wurde ihrer Rolle entmündigt und es war zum Glück möglich, von jetzt auf gleich eine komplett konträre zu übernehmen. Eine sehr angenehme Entfernung vom Alltag.
Sie war intelligent genug, das Eine von dem Anderen trennen zu können. Sie war hier, nicht aufgrund ihrer Profession und Berufung. Sie war hier, weil sie Freunde waren und es echte Freundschaft war. Und dieses besondere Gefühl der Zuneigung, dieser eigenartigen Art der Liebe, musste man dienen, genauso wie man bedient werden musste. Man muss auch aushalten, wenn andere helfen müssen. Das kann grausam sein. Ihr Schicksal war derart verkeilt, dass nur die gemeinsame physische Gegenwärtigkeit zusammen mit dem Anblick des Schicksals eine Richtung, eine Lösung, weisen konnte. Der See lag fett und glitzerte souverän. Das Bier war genau richtig und sie tranken weiterhin in großen Schlucken und wunderten sich. Ihr aller Leben war eine Raupe aus Quecksilber.
"Hätten wir denn das Recht darauf? Würden wir weiterleben können mit diesem Schatz? Würden wir uns nicht wie der alleinig wissende Entführer fühlen, ohne das Versteck zu verraten? Würden wir uns es einfach oder schwierig machen?" Er bemerkte ihre Unsicherheit, die viel mehr als die Suche nach entlastenden Antworten, nach den so oft so sehnlichst herbei gewünschten Absolutionen war. Sie befand sich auf einer moralischen Wiese im Morgentau. Alles war neu und frisch. Die kommende Sonne versprach Wärme. Sie konnte hin, wo immer sie wollte. Kein Zaun begrenzte, kein Gatter war um die Wege. Doch das Problem für sie war die übermächtige Freiheit ihrer Entscheidung. Und keine Hilfe. Kein Rat und keine Erfahrung. Die Schule und ihre Ausbildung nutzten hier nichts. Sie musste eine Entscheidung treffen auf der Basis ihres Innersten, ihres Eigenstes. Auf der Basis und der Summe aller Atome ihres Daseins, die in ihrer unfassbaren Art und Weise im göttlichen Zusammenspiel sie als Individuum auszeichnete. Sie musste das tun, was den Menschen schon so lange versucht wurde, abdressiert zu werden: Sie musste eine eigenverantwortliche Entscheidung treffen, dir vor der Summe ihrer Biographie würde standhalten können.
Nach einer Delle von Schweigen nahm er das Wort wieder auf, nicht ohne sich noch eine Zigarette zu feuern. "Dir ist bewusst, dass er in wenigen Minuten dort auf dem See erscheinen wird und wir bis dahin eine Entscheidung getroffen haben müssen? Das ist dir bewusst?" Sie hatte Angst gehabt vor diesem Moment und dieser Frage. Ahnen und Hören hassen sich, vor allen in Situationen, in denen sie gleichen Wertes sind und es eigentlich nicht sein dürften. In Verbindung mit Wünschen und Hoffnungen ist es noch schlimmer. Sie ahnte, das Gleiche würde zutreffen bei der Entscheidung, die beide treffen mussten.
"Wir können das Schicksal eines Menschen bewegen. Wir können nehmen und geben, ganz gleich welche Seite die gute und welche die schlechte ist. Wir kennen die Vergangenheit und die Gegenwart. Wir können beides beurteilen und stoppen oder weiterführen. Wir können uns für eine Qualität der Zukunft entscheiden. Und es ist wohl gemerkt nicht nur seine eigene Qualität. Es dreht sich auch um unsere Überzeugungen und Fundamente, für was wir bereit sind zu kämpfen. Ist in dieser wahnwitzigen Zeit heutzutage Unwissen nicht auch schon ein Menschenrecht? Du bist Ärztin. Du hast geschworen, Deinen Patienten nicht zu schaden." Erschöpft und beseelt kehrte er kurz zum Fühlbaren zurück und rieb sich sein Gesicht einige Male in seinen schmutzigen Händen. Er stöhnte kurz. "Kann denn Wahrheit schaden?"
"Wenn er zurück kommt wird er wissen wollen, was genau Du hier treibst. Er würde sich Gedanken machen und Du weißt, dass er kein Dummkopf ist. Egal, was wir hier nun zur Wahrheit erheben: es muss ihn überzeugen. Ich für meinen Teil kenne meine Antwort bereits."
Sie erschrak im Nu. "Willst Du damit sagen, ich wäre nun an der Reihe, den Daumen zu senken oder nicht? Willst Du das sagen?"
"Ich will nur, dass Du mir sagst, was schon von Anfang an in Dir drin ist. Du hast Deine Entscheidung bereits getroffen, Du hast nur Angst vor einem konsequenten Schritt, weil Dir die Tradition der Sicherheit und der Verantwortungsabgabe unseres kranken Systems schon fast ganz zu eigen ist. Ich will nichts und verlange nichts. Aber bitte sage mir, was Du von Anfang an in Dir gefühlt hast, seit Du mir diese Nachricht überbracht hattest. Uns"
Er redete in der warmer Atmosphäre, die sie gern hatte. Wenn er wollte, konnte er das sehr gut. Dann machte reden sehr viel Spaß, auch wenn es sich um schwierige Themen handelte. Gott, wie viele dieser Gespräche hatten die Drei schon geführt.
"Ich weiß, wie sehr er gelitten hat und ich bin der Meinung, dass er seinen Frieden gefunden hat. Man kann dies nur, wenn man selbst betroffen ist. Alles Gerede von außen, all diese gutgemeinten Reden sind überflüssig und lästig. Jeder stirbt für sich alleine und ich bin mir sicher, es ist wertvoll, diesen Prozess bewusst erleben zu müssen. Leider ein Wert des Schmerzes. Nimmt man das Vorzeichen weg mit Sicherheit die Krönung aller Emotionen." Sie faltete ihre Hände.
"Ziel dieses Prozesses ist die letztliche und vollkommene Akzeptanz der Endlichkeit. Leider habe ich keine Ahnung, wie das zu schaffen ist, aber es geht anscheinend. Er zum Beispiel ist über diesen Zaun bereits gesprungen." Sie nahm sich das Feuerzeug und zündete sich eine ihrer sehr seltenen Zigaretten an. Zwei schwere Züge ließ sie sich Zeit.
"Wir werden ihm nichts sagen. Auch nicht mit der Option auf später. Und es kann mit der Zeit den Charakter eines Versuches bekommen, aber ist das nicht Tradition aller Kulturen, die sich mit dem Auslaufen der individuellen Zeit und der Ohnmacht davor jemals beschäftigten? Wir schwören uns ewige Treue und Liebe vor Gott, obwohl wir wissen, dass wir damit die Verantwortung für unsere eigene Freiheit abgeben in erwünschte höhere Mächte. Ganz egal, was wir tun, wir verletzen und zerstören. Zu groß ist unser Egoismus. Und um es deutlich zu verschweigen: ich weiß, wie er sich an unserer Statt entscheiden würde."
Das leise näher kommende Getucker des Außenborders hämmerte in den orangen Abend. Es hörte sich an wie ein Sonntagabend in einem alten Indianerdorf, wenn die Familien in Frieden an einem Feuer sitzen und konzentriert auf ihren guten Trommeln die Musik von Erkenntnis und Gnade spielen.
Das V kam nun wieder auf sie zu und bald war er so nah, dass er erkannte, wer zu Besuch gekommen war. Sie winkten sich zu. Sie dort oben bei Rauch und Trank, er dort unten in dem Zustand, wie er sie verlassen hatte. Er war so rein.
Das Boot kam schneller näher als sie dachten, vielleicht auch als sie es sich wünschten. Man konnte erkennen, dass er nicht zum ersten Mal das Manöver des Ankommens an den kleinen Steg unternahm. Der Winkel, in dem er das Boot heran manövrierte passte bei ersten Anschlag. Er warf das Seil über den Steg, weit genug, daß es halten konnte, solange er noch mit dem Aussteigen beschäftigt sein sollte und entstieg dem Boot. Er verzurrte es fest an einem Pfosten und begann damit, noch mancherlei Kram an Land zu holen. Den Motor lies er im Leerlauf noch weiterlaufen, womöglich um ihm Gelegenheit zu geben, sich von der vorangegangenen Schinderei erholen zu können.
Sie beobachteten ihn von ihrem erhobenen Stand nicht einmal hundert Meter entfernt und dachten das gleiche. Sie stellten sich vor, dass er sich unten extra viel Zeit ließ. Dass er seine Aufgaben extra sauber erledigte, weil er sich so sehr freute auf ihren Überraschungsbesuch und auf einen Abend, der in dieser wunderschönen Idylle alles mitbrachte, was es brauchte, um haltbare Erinnerungen für's Leben zu schaffen. Und dem Tod sollte man nur wunderbare Erinnerungen oder Lügen entgegnen. Die beiden oben gönnten sich nun hemmungslos viel Bier und hofften, während der verstreichenden Minuten auf eine kommende Klarheit, die ihnen langsam und Schritt für Schritt signalisieren sollte, dass ihre Entscheidung richtig wäre. Denn trifft man wichtige Entscheidungen, macht sich die Richtigkeit schnell mit einem wohligen Gefühl im Bauch breit. Andersherum natürlich auch. Und sie atmeten beide von Zeit zu Zeit tief und sagten Worte wie: "... das alles ist Wahnsinn."
Er stand dann am Ufer und wickelte ein scheinbar unendliches Seil über seiner linken Schulter. Sie hatten nun keinen Blickkontakt mehr gehabt. Langsam und stetig nahm er mit beiden Händen unten Seil auf, und hatte er genug, ließ er es auf den Boden fallen, maß eine weitere Schlaufe mit den Augen ab, klemmte diese über den schön gebundenen Rest, schwang den großen Ring über seine linke Schulter und der Arbeitsschritt konnte von vorne beginnen. In einem Moment nahm der Motor an Fahrt auf. Eine stete Konstante an Lärm im System. Doch der Lärm war zu schnell zu hoch. Irgendetwas war unten passiert oder passierte noch. In Bruchteilen waren sie wie Kolosse aufrecht zu Stein und starrten ob ihrer Angst mit kindlicher Hoffnung auf Gutes auf die Szene, die ihrer Angst zuvor gerecht wurde.
Aus irgendeinem Grund hatte der Motor seine Drehzahl in kürzester Zeit erhöht. Er selbst konnte es nicht gewesen sein, denn sie nahmen seine Statur noch immer am Ufer wahr. Allerdings war um den Motor eine Menge aufgewirbeltes Wasser und Schaum, das Wasser dunkel und schwer. Und erst jetzt nahmen sie auf, dass es kein Motorengeräusch mehr gab. Im Gegenteil, ihre Ohren fühlten sich an wie nach einem Rockkonzert, das bleiernes Brummen hinterlässt. Und auch jetzt erst trauten sie ihren Augen und sprinteten nach unten an den Steg. Sul vorneweg und schneller. Er für seinen Teil wollte zumindest eine Taschenlampe aus dem Haus mitnehmen und so viel Zeug, das sich auch nur im Entferntesten nach erster Hilfe ausgab, wie er finden konnte. Denn die Statur, die sie noch Sekunden vorher wahrgenommen zu haben glaubten, war in Wirklichkeit ein Körper, am Boden liegend in einer perfekt zuckenden Krümmung.
Je näher sie kamen, desto mehr wurde aus Nichts eine Realität. Jeder Atemzug näher zu ihm setzte ein weiteres Teil einer Irrealität zum Ganzen. Anscheinend hatte sich die Schraube des Motors in Bewegung gesetzt und hatte mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft das Seil, an dem er beschäftigt gewesen war regelrecht ein gesogen. Blitzartig hatte sich die Schlaufe um seine Schulter zusammengezogen und ihm den linken Arm abgerissen. In irgendwelchen wirren Blicken versuchten sie, in der Umgebung den Arm zu finden, sahen aber nur schnelle Blitze. Sie beugten sich über ihn und nestelten an seinem Körper und seiner Kleidung herum. Das wenige Verbandszeug, das aufzutreiben war, war bereits tropfnass von seinem Blut, das nun nicht mehr aus dem fetzigen Stumpen herauspumpte, sondern weich und zufrieden wie der Mond einfach warm verfloss. Sarah nahm seinen Kopf zwischen ihre Beine und streichelte sein Gesicht. Es war unrasiert und stellte Leben dar. Leben, das sich gleich verpissen würde. Sie befanden sich gefangen in der Ewigkeit. Selbst die Zeit hat Respekt vor solchen Momenten. Alle nahmen die Gewissheit, dass er hier und jetzt sterben werde müssen mit einem würdevollen Stolz an. Stolz kann ein wichtiger Freund beim Sterben sein.
Seine Haut wurde kühler und er begann heftig zu zittern. Ihre Blicke waren für die letzten Minuten miteinander verschweißt. Die Gewissheit, auf die ein jeder von uns all die Zeit wartet, dass der Eine geht, der Andere bleibt, war gekommen. Die Sicht-Liebe Schranke wurde zum ersten Mal seit ihrer beider Geburt durch ihre Mitte erneut geöffnet.
"Wie schön Dich noch einmal zu sehen. Ich muss mich entschuldigen...", er musste heftig husten. "Ich will eigentliche keinen Ärger machen, wollte nachher noch mit Euch feiern."
Sie sprach nicht "Du musst schweigen. Halte Durch. Wir holen sofort Hilfe. Nichts, nur Schweigen." Alles war eingewickelt und sehr weich. Töne von außen wurden zu Musik übersetzt, bevor sie im Bewusstsein Schaden anrichten könnten.
"Warum bist Du zu uns gekommen? Was möchtest Du uns sagen?"
Der Augenblick raste wie die Guillotine in die Realität hinein, und sie überlegte keine Zeiteinheit, bevor sie ihm antwortete:
"Du bist gesund. Es tut mir leid."
Er begann zu lächeln vor seinen letzten Worten.
"Quäl Dich nicht, es muss Dir nicht leid tun. Ich wusste es."

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D
Beitrag08.02.2017 20:09

von d.frank
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Hallo,

also schlecht ist das ganz sicher nicht, aber abschreckend viel Text!
Vielleicht als PFD hinterlegen oder Stück um Stück einstellen.
Ich bin so ungefähr bis zur Mitte gekommen, als die Dame im schnellen Auto auftauchte. Dann rutschte das Ganze ein bisschen ins Stereotype. Frauen kommen bei dir anscheinend allgemein nicht so gut weg?...wink
Den Stil fand ich gar nicht so schlecht, trotz kleiner Fehlerchen, er ist ungewöhnlich, und ich persönlich mag einen eigenen Ton, der die Geschichte trägt. Ich werde das bei Gelegenheit auch zu Ende lesen.
Gerade schwimmt mir ein bisschen der Blick. wink

Grüße
diana
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Beitrag09.02.2017 00:16

von elvispressler
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Hallo Diana,

ja, das mit der Länge. Das G'schichterl liegt schon so lange rum und ich hab' mich nicht getraut, weil eben zu lang, und dann dacht' ich mir eben. Scheiss drauf Smile
Bei der Stereotype hast Du sehr recht, denke ich. Da fehlt eine souveränere Distanz.

Meine größte Sorge aber hier, mit Dir: Dein Eindruck, Frauen kämen bei mir schlecht weg. Erreichen möchte ich das Gegenteil, ohne Frauen wären die Männer noch ärmere Wichte. Nun, meine Sorge ist nun: Entweder hast Du entgegen Deiner Analyse doch keine Ahnung von Literatur, oder aber ich habe das nicht so hinbekommen wie beabsichtigt.

Ich werde also an mir arbeiten Smile

LG ede


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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag09.02.2017 02:35

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo elvispressler,

ich vermute, dass in deiner Brokeback-Mountain-beginnenden Story eine ambitionierte Geschichte steckt, aber ich kam nicht dazu, sie bis zum Ende zu lesen. Der Gründe gibt es einige, die mich davon abgehalten haben und ich in meinem Lesen ständig rausgeworfen worden bin.

Aufgrund der Einstellung in die Werkstatt, gehe ich ins Detail und ich denke, meine Anmerkungen zu deinem Anfang zeigen dir, wo für mich die Problematiken deines Textes stecken.

Zitat:
Wieder ertappte er sich bei dieser dummen Angewohnheit. Immer, wenn seine Seele für sich sein wollte, sich entführen lassen wollte, von Farben und erlebten Gerüchen seiner wie bei jedermann eingebildeten  Altheit, dann begann er damit, sanft mit der Zungenspitze am Fingernagel seines linken Daumennagels <-- die Wortwiederholung würde ich überdenken und an dieser Stelle den Satz umformulieren. Mögliche Vorschläge: "... Fingernagel seines linken Daumens zu lecken." oder ... linken Daumennagel zu lecken. zu lecken. Das war nicht eklig oder auffällig. Im Grunde sahen das nur Menschen, die ihn besonders gut kannten. <-- Ich bin mir dieser Wertung "nicht auffällig" nicht sicher und wundere mich, wie man das nicht als auffällig betrachten kann, sähe man jemanden an seinem Daumen lecken. Es kommt natürlich noch darauf an, wie dies jemand tut. Du beschreibst es mit "sanft mit der Zungenspitze", aber, ob ich es sanft mit der Zungenspitze mache oder sonst wie, sich am Daumen zu lecken, fällt auf. Da verstehe ich die Begründung, dass dies nur Leute sehen, die den Protagonisten besonders gut kennen, nicht. MMn könntest du das Rot-markierte streichen.  Ein Spleen eben. Jeder hat einen, die guten Menschen erzählen <-- Mich hat die Verwendung des Präsens in diesem Satz beim Lesen raus gehauen, weil die Geschichte im Präteritum erzählt wird. Warum verwendest du hier Präsens und nicht Präteritum? Hier wird noch von guten Menschen gesprochen, die sich untereinander ihre Spleens erzählen. Mir fehlt das der Zusammenhang zum Vorherbeschriebenen (es geht ja um Sinneseindrücke und eine Art emotinales Abtauchen während einer eingebildete Altheit und das Daumennagellecken als Spleen) bzw. eine Weiterführung dieser betonten Unterscheidung. Dieser Satz führt mich in eine Sackgasse und stattdessen kommt die Verbindung des Spleens zu einer Jugenderinnerung an einen roten Schlafanzug. Der Bezug der eingebildeten Altheit zur Jugenderinnerung hingegen passt. sich ihre untereinander. Das Ritual erinnerte ihn doch so an seine süße Jugend, an seinen roten Schlafanzug aus Frottee. Er war furchtbar verwaschen, jedoch mochte er ihn zu sehr und er rollte als Bub immer vor dem Einschlafen, in dem einen Moment, in dem die Wahrheit kommt <-- Warum hier Präsens?, den letzten Teil des Ärmels des rechten Arms <-- Warum so umständlich? Warum schriebst du nicht "den letzten Teil des rechten Ärmels" und vermeidest die Quasi-Dopplung der Verwendung Arm/Ärmel? zu einer kleinen Rolle, steckte dann seinen Mittelfinger in diese als eine Art Schiene, und bewegte dann diese Rolle im Durchmesser eines Fingers über seine Oberlippe und dem Nasenansatz sanft von links nach rechts und wieder zurück und genoss die Weichheit des Stoffes und war selbst in diesen jungen Jahren darüber erstaunt, wie sehr die physische Wohligkeit dieser Empfindung sich mit der Sehnsucht seines Herzens nach Erlösung in diesem Moment deckte. <-- Dieser Satz kommt mMn sehr umständlich daher und es stecken direkte oder indirekte (Sinn-)Wiederholungen drin. Z.B. könntest du auf "in diesen Jungen Jahren" verzichten, da klar ist, dass es sich um eine Jugenderinnerung handelt und der Protgonist ein Bub ist, sprich, ein junges Alter besitzt. Insgesamt könntest du diesen Satz überdneken und einiges umformulieren.

Er sah aus dem Fenster ihres Holzhauses auf den See hinaus. Es war Nachmittag, die Sonne schien von den hinter dem Haus liegenden Hügeln hinab auf das Wasser, den Teppich aus Bäumen <-- Mir kommt das vom Bild her zu spät. Du führst mich als Leser mit der Sonne den Hügel hinab zum See, warum dann wieder die Kehrtwende zurück zum Hügel und den Bäumen? Den "Teppich aus Bäumen" würde ich im Satz vorstellen: Es war Nachmittag, die Sonne schien von den hinter dem Haus liegenden Hügeln über einen Teppich aus Bäumen hinab auf das Wasser und versprach, obwohl noch sehr stark <-- ich verstehe die Verwendung von "obwohl" nicht, da es für mich relativierend wirkt, anstelle zu betonen, dass die Sonneneinstrahlung einen lauen Abend verspricht. Die Sonne scheint obwohl noch sehr stark und verspricht einen lauen und verträumten Sommerabend? Ich denke, du kannst auf diese ganze Formulierung verzichten und es wird dem Leser weiterhin klar sein, dass es einen lauen Sommerabend geben wird. , schon jetzt einen der lauen und verträumten Sommerabende, die man im Winter so sehr herbeisehnt. <-- Warum hier die Verwendung von Präsens? Sein Freund, sein bester und letzter Freund(KOMMA) hantierte mit allerlei Werkzeug weiter unten an der kleinen Anlegestelle mit dem Steg herum <-- dieser Satz ist ziemlich aus dem Leim geraten aufgrund der Detailanordnungen, der häufigen Präpositionen und der Detailversessenheit und wird für mich missverständlich. Hier würde ich einiges umstellen und umformulieren: ... hantierte weiter unten am Steg der kleinen Anlegestelle, wo das kleine Boot festgemacht war, das zu dem gemieteten Ferienhaus gehörte, mit allerlei Werkzeug herum. , wo das kleine Boot festgemacht war, das zu dem gemieteten Ferienhaus gehörte. Sie beide hatten nun endlich den einen Traum wahr gemacht <-- "einen Traum wahr machen" stilistische unschöne und ungelenke Formulierung und ich vermisse ein "sich" in dieser Formulierung. Alternativ: Sie beide hatten sich endlich den einen Traum erfüllt, dem sie so lange hinterher gelaufen waren. Einen jener Art, für den in den letzten Lebenstagen keine Zeit mehr ist.<-- Warum die Verwendung von Präsens?  Sie hatten es in der Tat geschafft <-- Warum wiederholst du dich von der Aussage her? Im Satz zuvor schreibst du "Sie hatten (sich) endlich den einen Traum wahrgemacht...", hier nun, "Sie hatten es in der Tat geschafft...". GEhört sies Schaffen nicht zum Plan, zum erfüllten Traum?  und waren zu zweit, ohne Frauen und Kinder,
so alleine
<-- ist klar und kann weggelassen werden.  wie sie sich einst kennen und lieben gelernt hatten, nach Norden gefahren, hatten sich ein viel zu großes und viel zu teures Wohnmobil und dieses Haus mit Boot gemietet.<-- Hier wiederholst du die Info von zuvor mit dem gemieteten Ferienhaus und dem Boot, das am Steg der kleinen Anlegestelle festegemacht ist. Dahingehend würde ich überdenken, ob es der Wiederholungen der Infos bedarf.  Vieles, vielleicht alles, was sie sich erträumt hatten, war zermalmt worden von der Verantwortung des Alters, von der Borniertheit der Frauen, vom eigenen Versagen. Vom Schwätzen in geselliger Runde, von der Gewöhnung an gesichertes Einkommen, von der Angst vor der Wahrheit, nämlich(KOMMA) dass man die Schwüre der Jugend längst verraten hatte. Aber beide hofften unausgesprochen zwischen ihnen auf das Geschenk der Wiederholung <-- den holprigen Anfang des Satzes würde ich umformulieren, ein "aber" einsparen: Ohne es auszusprechen, hofften beide auf das Geschenk der Wiederholung, das(KOMMA) wie beide ahnten, nie kommen würde, aber sich das einzugestehen sich beide weigerten. Denn das hieße Kapitulation. Und die lernt <-- Konjunktiv: lernte man erst kurz vor dem Ende. Wenn, dann hätte man immer noch selbst noch das letzte Wort. Als Mann.



Dein Text wirkt verkrampft, überfrachtet und nicht stilsicher, sei's in manchen sprachlichen oder grammatikalischen Punkten, wodurch du mich als Leser bereits früh verlierst.
Es tut mir leid. Allein in diesem kurzen Fragment deines Textes muss vieles überarbeitet werden und ich denke, dies trifft auf den Rest deines Textes genauso zu.

Vielleicht ist etwas Hilfreiches unter meinen Anmerkungen.

LG,
Constantine
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d.frank
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D
Beitrag09.02.2017 11:33

von d.frank
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Hallo elvis,

ich habe den zweiten Anlauf unternommen, aber leider bin ich wieder rausgeflogen. Es ist einfach zu viel haltloses Geschwafel. Du willst philosophisch wirken und hast mitunter auch gute Sätze da drin, aber du drehst und drehst dich im Kreis. Man kann deine Figuren nicht ernst nehmen, weil sie alle aus dem Guss des Poeten gemacht scheinen.
Steckt auf jeden Fall einer in dir, aber das musst du noch ein wenig ins Effiziente lenken.

Grüße
diana
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Ithanea
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Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag09.02.2017 20:41

von Ithanea
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Hallo,
ich habe es andersrum gemacht und stattdessen das Ende gelesen und auch nicht so richtig den Rest vom Text.
Tja. Bei diesem Ende ist es aufgrund der Wendung natürlich ein bisschen besonders doof, wenn die Leute gar nicht erst so weit kommen (nicht, dass das bei einem Text ohne Wendung nicht doof wäre, aber du weißt schon.)
Warum ich mit dem Ende angefangen habe, hat wohl denselben Grund, weswegen die anderen irgendwo am Anfang oder mittendrin rausgeflogen sind. Den ersten Satz fand ich sehr gut. Der zweite ließ schon künftige Probleme erahnen, aber ich versuchte mir noch brav die Reihenfolge erlebte Gerüche - > eingebildete Altheit -> sanft -> Zungenspitze -> Fingernagel -> linker Daumennagel vorzustellen (ich bin da eher bildlich unterwegs. Sonst könnte ich mir das Lesen irgendwie sparen). Aber ab letzter Teil des Ärmels -> des rechten Arms -> kleine Rolle -> Mittelfinger -> Schiene -> Rolle im Durchmesser eines -> Fingers -> über seine Oberlippe -> Nasenansatz verknoteten sich meine Hirnwindungen komplett und hatte Lust, "WAS?!" zu rufen.

Am meisten hat mich rausgehauen, dass er jetzt seinen linken Daumennagel legt und früher mit seinem rechten Finger irgendwas gemacht hat und das nun miteinander vergleicht. Ich denke wirklich über sowas nach. Also, was da jetzt vergleichbar sein soll, wo es doch gerade nicht dieselben Finger oder Daumennägel oder Ärmel oder wieauchimmer waren, die Frage, ob rechte oder linke Irgendwas aber offenbar eine so große Rolle spielt, ganz genau benannt zu werden. Und darüber nachzudenken macht nicht wirklich Spaß.

Ich hab dann also weitergescrollt und gesehen, dass es nicht im Erinnerung-an-Körperteile-Stil weitergeht, sondern irgendein See, irgendein Freund, eine Krankheit, eine völlig unübliche Arzt-Patient-Beziehung und am Schluss plötzlich ein Tod vorkommen, der aber eben nichts mit o.g. Krankheit zu tun hat, was ich wiederum interessant fand, interessant genug um den Schluss zu lesen, bei dem ich irgendwie gut fand, wie lapidar der Armverlust aufgeschrieben war, und bei dem ich irgendwie nicht so gut fand, dass die Ärztin-Patient-Unterhaltung, das Augenblicken und die berühmten letzten Worte so episch daher kamen.
Was ich damit sagen will: Keine Ahnung, aber du wirst damit schon was anzufangen wissen.


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elvispressler
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Beitrag11.02.2017 21:54

von elvispressler
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Liebe KritikerInnen,

als erstes will ich mich herzlich bedanken, dass Ihr den langen Text auf Euch genommen habt, sogar, wie ich finde, nicht nur gute Kritik abgegeben, sondern auch echt viel Arbeit und Aufmerksamkeit reingelegt habt.
Danke!
Und auch noch ein paar Anmerkungen von mir: Ihr habt recht, dass das erste Drittel, vielleicht mehr, eher dünne Suppe ist. Das muss aufmerksamer werden, der Leser darf sich nicht als Opfer fühlen. Effizienz war da das passende Wort. Ich glaub', ich hab' verstanden, was Ihr, jeder für Euch, aber alle ähnlich, sagen wolltet.

Aber es ist ja bei uns so, wie Ithanea so trefflich sagt:

Keine Ahnung, aber du wirst damit schon was anzufangen wissen.

Darum geht's doch am Ende Cool


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Paradigma
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Beitrag12.02.2017 17:57

von Paradigma
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Zitat:
Wieder ertappte er sich bei dieser dummen Angewohnheit. Immer, wenn seine Seele für sich sein wollte, sich entführen lassen wollte, von Farben und erlebten Gerüchen seiner wie bei jedermann eingebildeten  Altheit, dann begann er damit, sanft mit der Zungenspitze am Fingernagel seines linken Daumennagels zu lecken. Das war nicht eklig oder auffällig. Im Grunde sahen das nur Menschen, die ihn besonders gut kannten. Ein Spleen eben. Jeder hat einen, die guten Menschen erzählen sich ihre untereinander. Das Ritual erinnerte ihn doch so an seine süße Jugend, an seinen roten Schlafanzug aus Frottee. Er war furchtbar verwaschen, jedoch mochte er ihn zu sehr und er rollte als Bub immer vor dem Einschlafen, in dem einen Moment, in dem die Wahrheit kommt, den letzten Teil des Ärmels des rechten Arms zu einer kleinen Rolle, steckte dann seinen Mittelfinger in diese als eine Art Schiene, und bewegte dann diese Rolle im Durchmesser eines Fingers über seine Oberlippe und dem Nasenansatz sanft von links nach rechts und wieder zurück und genoss die Weichheit des Stoffes und war selbst in diesen jungen Jahren darüber erstaunt, wie sehr die physische Wohligkeit dieser Empfindung sich mit der Sehnsucht seines Herzens nach Erlösung in diesem Moment deckte.


In diesem Absatz habe ich viel Erfahren, das ich nicht wissen wollte, und nichts von dem, was mich interessiert hätte: Warum möchte der Protagonist "das seine Seele für sich ist".

Statt dessen erfahre ich Farbe und Material des Schafanzugs, den er als Kind getragen hat ... der Text kommt von Hölzchen auf Stöckchen, eine Aneinanderreihung von uninteressanten Details, die mich genau GAR NICHT interessieren. Pseudophilosophisches Geschwafel.

Zitat:
Er sah aus dem Fenster ihres Holzhauses auf den See hinaus. Es war Nachmittag, die Sonne schien von den hinter dem Haus liegenden Hügeln hinab auf das Wasser, den Teppich aus Bäumen und versprach, obwohl noch sehr stark, schon jetzt einen der lauen und verträumten Sommerabende, die man im Winter so sehr herbeisehnt.


Hier hab ich dann aufgehört. Vom Blick aus einem Fenster auf Sehnsucht nach Sommerabenden im Winter zu kommen ... tut mir leid, das ist für mich nicht im mindestens lesenswert. Zeitvergeudung. Komm zur Sache oder lass es.

Gruß, Para


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag12.02.2017 20:53

von Constantine
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elvispressler hat Folgendes geschrieben:
[...]Und auch noch ein paar Anmerkungen von mir: Ihr habt recht, dass das erste Drittel, vielleicht mehr, eher dünne Suppe ist. Das muss aufmerksamer werden, der Leser darf sich nicht als Opfer fühlen. [...]

Hallo elvispressler,

verwundert über deine Aussage "..., der Leser darf sich nicht als Opfer fühlen." und nicht sicher, was mit der Vokabel "Opfer" in Bezug auf mich als (kommentierenden) Leser gemeint ist, möchte ich anfragen:
An welcher Stelle meiner Anmerkungen habe ich dir den Anschein gegeben, ich hätte mich beim Lesen deines Textes als Opfer gefühlt?

LG,
Constantine
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elvispressler
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Beitrag12.02.2017 22:04

von elvispressler
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Hallo Constantine,
ich hoffe, ich gerate jetzt nicht auf die schiefe Bahn der Missverständnisse.
Ich habe mir Deine Kommentare so angesehen und hatte plötzlich Mitleid mit Dir/Euch, daß Ihr immer Fragen zum Text und Sinn hattet und doch weitergelesen habt und ich Euch habe 'arbeiten' lassen während des Lesens, wo das doch eher nicht der Fall sein sollte. Zumindest nicht in meinen Augen.
Lesen soll so funktionieren, daß man als Leser das Werk immer gerne so weiterlesen wollte, wie es der Author eben auch geschrieben hat. Diesem Ideal sollte man sich verschreiben, zumindest versuchen.
War also in jedem Fall äußerst nett gemeint  Smile


_________________
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag12.02.2017 22:49

von Constantine
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Hallo elvispressler,

elvispressler hat Folgendes geschrieben:
Hallo Constantine,
ich hoffe, ich gerate jetzt nicht auf die schiefe Bahn der Missverständnisse.

ich denke, ein wenig gerätst du schon auf die schiefe Bahn der Missverständnisse. Mehr dazu weiter unten.

elvispressler hat Folgendes geschrieben:

Ich habe mir Deine Kommentare so angesehen und hatte plötzlich Mitleid mit Dir/Euch, daß Ihr immer Fragen zum Text und Sinn hattet und doch weitergelesen habt und ich Euch habe 'arbeiten' lassen während des Lesens, wo das doch eher nicht der Fall sein sollte. Zumindest nicht in meinen Augen.

Dein Mitleid ehrt dich, ist aber mMn unangebracht. Dahingehend wohl mein Missverständnis, dass du deinen Text in die Werkstatt des Forums gesetzt hast, wo ausdrücklich ein (Detail-)Arbeiten am Text vom Autor erwünscht und/oder gewollt ist.
Insofern scheinst du mit deinem Text vollauf zufrieden zu sein und ihn als vollendet anzusehen. Dahingehend wäre vielleicht der Prosa Feedback-Bereich die bessere Wahl zum Einstellen deiner Geschichte gewesen (du kannst einen Moderator darum bitten, deine Geschichte zu verschieben), als hier in die Werkstatt.

elvispressler hat Folgendes geschrieben:

Lesen soll so funktionieren, daß man als Leser das Werk immer gerne so weiterlesen wollte, wie es der Author eben auch geschrieben hat. Diesem Ideal sollte man sich verschreiben, zumindest versuchen.

Dieses Ideal kann und muss sicherlich vom Autor an den Leser gefordert werden und bestimmt muss sich ein Leser in gewisser Weise auf einen Text einlassen (wollen). Wenn dies aber bei mir als Leser dazu führt, das Lesen aufgrund mMn handwerklicher, stilistischer und inhaltlicher Mängel abzubrechen, funktioniert mein Lesen nicht und leider auch nicht das vom Autor geforderte Ideal.

elvispressler hat Folgendes geschrieben:

War also in jedem Fall äußerst nett gemeint  Smile

Mein Fazit:
Ich scheine nicht zu deiner Zielgruppe zu gehören.
Du hast von mir erfahren, warum ich deine Geschichte nicht zu Ende gelesen habe und dies sagt vielleicht mehr über mein Lesen als über dein Schreiben aus.

LG,
Constantine
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Zauberzunge
Gänsefüßchen
Z


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Z
Beitrag02.03.2017 18:36

von Zauberzunge
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Hallo elvispressler

Leider muss ich mich den umfassend negativen Kommentaren anschließen: Der Text hinterlässt bei mir hauptsächlich große Fragezeichen und Verwirrung. In schlicht unverständlichem Sinne. Ich weiß in einem Großteil des Textes einfach nicht, was diese Sätze sagen sollen. Deshalb kann ich auch leider nicht wirklich positives Feedback geben. Interessant fand ich die "gegensätzliche" Nachricht - darüber, dass der Freund eben keine tödliche Krankheit hat. Doch seine Reaktion am Schluss hat mich verwirrt: Wie könnte er das schon wissen und warum sollte es ihm trotzdem, wie es scheint, relativ "egal" sein, ob er stirbt?

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Es ist einfach zu viel haltloses Geschwafel. Du willst philosophisch wirken und hast mitunter auch gute Sätze da drin, aber du drehst und drehst dich im Kreis. Man kann deine Figuren nicht ernst nehmen, weil sie alle aus dem Guss des Poeten gemacht scheinen.

Muss ich leider im Kern bestätigen. Du verwendest eine Menge Metaphern bzw. Formulierungen, die irgendwie aussehen wie Metaphern, die aber keinen Bezug zum Text herstellen oder keinen Sinn ergeben. Oft sind Formulierungen auch nicht miteinander kompatibel oder passen nicht gut zusammen. (kompatibel sein heißt, dass bestimmte Wörter oder Satzglieder zusammen verwendet werden können bzw. dass sie gut zusammenpassen. "Der Käfer bellt" wäre vielleicht rein "formal" korrekt (es ist richtig flektiert), aber vom Sinn her falsch (Käfer bellen eben nicht...))
Die "philosophischen" Anspielungen sind... ich meine gerade so zu erkennen, dass so etwas beabsichtigt ist, aber ich kann keinerlei philosophische Gedanken erkennen. Nur Metaphern(versuche), die philosophische Begriffe wie "Seele" enthalten. Und etwa alle Erwähnungen von Seele finde ich in dem Zusammenhang aufgeblasen und unverständlich.

Ich bin zwar leider nicht ganz durchgekommen; hoffe aber, dass du damit erst mal arbeiten kannst.





Wieder ertappte er sich bei dieser dummen Angewohnheit. Immer, wenn seine Seele für sich sein wollte, Was soll das bedeuten? Gut, die Seele ist kompliziert, aber das hier klingt einfach schief und erweckt den Eindruck, dass der Text durch ein "großes" Wort aufgebläht werden soll. sich entführen lassen wollte, von Farben und erlebten Gerüchen seiner wie bei jedermann eingebildeten  Altheit das Wort gibt es nicht (offiiziell) und es klingt schief. Altsein wäre korrekt , dann begann er damit, sanft mit der Zungenspitze am Fingernagel seines linken Daumennagels zu lecken. Äh... Was? Das war nicht eklig oder auffällig. Im Grunde sahen das nur Menschen, die ihn besonders gut kannten. Stimme im Übrigen dem vorigen Post zu. Zumindest in dieser sprachlichen Form ist das enorm auffällig. Ein Spleen eben. Jeder hat einen, die guten Menschen erzählen sich ihre untereinander. Das Ritual erinnerte ihn doch so an seine süße Jugend, an seinen roten Schlafanzug aus Frottee. Er war furchtbar verwaschen, jedoch mochte er ihn zu sehr und er rollte als Bub immer vor dem Einschlafen, in dem einen Moment, in dem die Wahrheit kommt, den letzten Teil des Ärmels des rechten Arms zu einer kleinen Rolle, steckte dann seinen Mittelfinger in diese als eine Art Schiene, und bewegte dann diese Rolle im Durchmesser eines Fingers über seine Oberlippe und dem Nasenansatz sanft von links nach rechts und wieder zurück und genoss die Weichheit des Stoffes und war selbst in diesen jungen Jahren darüber erstaunt, wie sehr die physische Wohligkeit dieser Empfindung sich mit der Sehnsucht seines Herzens nach Erlösung Sehnsucht wonach? Erlösung wovon? Ohne irgendeinen Bezug wirkt diese Wortwahl überladen und ohne Sinn. in diesem Moment deckte.
Ein Junge mit der Angewohnheit seinen Daumen zu lecken und der seinen Finger in einen roten Frotte einwickelt? Letzteres ist... hm, ja, macht er halt. Schön. Vielleicht ganz süß und kindlich. Ein Spleen wie du es nennst. Aber es hat rein gar nichts mit dem folgenden Text oder der eigentlichen Handlung zu tun. Es charakterisiert die Figur nicht einmal (wenn es denn dieselbe Figur ist).

Er sah aus dem Fenster ihres Holzhauses auf den See hinaus. Es war Nachmittag, die Sonne schien von den hinter dem Haus liegenden Hügeln hinab auf das Wasser, den Teppich aus Bäumen und versprach, obwohl noch sehr stark, was ist stark? schon jetzt einen der lauen und verträumten Sommerabende, die man im Winter so sehr herbeisehnt. Sein Freund, sein bester und letzter Freund, hantierte mit allerlei Werkzeug weiter unten an der kleinen Anlegestelle mit dem Steg herum, wo das kleine Boot festgemacht war, das zu dem gemieteten Ferienhaus gehörte. Sie beide hatten nun endlich den einen Traum wahr gemacht, dem sie so lange hinterher gelaufen waren. Einen jener Art, für den in den letzten Lebenstagen keine Zeit mehr ist. Aber sieht er der beste Freund das nicht gerade als seine letzten Lebenstage, da er davon ausgeht, an einer tödlichen Krankheit zu leiden? Sie hatten es in der Tat geschafft und waren zu zweit, ohne Frauen und Kinder, so alleine wie sie sich einst kennen und lieben gelernt hatten, nach Norden gefahren, hatten sich ein viel zu großes und viel zu teures Wohnmobil und dieses Haus mit Boot gemietet. Vieles, vielleicht alles, was sie sich erträumt hatten, war zermalmt worden von der Verantwortung des Alters, von der Borniertheit der Frauen, vom eigenen Versagen. Vom Schwätzen in geselliger Runde, Ok, dann halten sie ihre Frauen also für borniert und für einen Mitgrund warum ihre Träume gescheitert sind. Nur was hat geselliges Schwätzen jetzt mit der ganzen Sache zu tun? Soll das jetzt auch etwas "Zermalmendes" sein? von der Gewöhnung an gesichertes Einkommen, von der Angst vor der Wahrheit, nämlich dass man die Schwüre der Jugend längst verraten hatte. Aber beide hofften unausgesprochen zwischen ihnen auf das Geschenk der Wiederholung, holprig das, wie beide ahnten, nie kommen würde, aber sich das einzugestehen sich beide weigerten. Grammatisch falsch oder zumindest holperig, besser: sie beide weigerten sich das einzugestehen oder, noch besser, umformulieren: Aber das wollten sie sich beide nicht eingestehen. Denn das hieße Kapitulation. Und die lernt man erst kurz vor dem Ende. Grammatisch zwar richtig, aber "die Kapitulation lernen" klingt für micht trotzdem schief. Außerdem: Der Freund denkt doch gerade, er sei kurz vor dem Ende. Wenn, dann hätte man immer selbst noch das letzte Wort. Als Mann.
Aha. Männer haben das letzte Wort. Weil sie Männer sind. Raue, harte Männer. Ohne viel Geschwätz mit bornierten Frauen. Aha. Im Allgemeinen kommen recht viele relativ strikte Geschlechterstereotype bzw. -bilder vor. Soll das deinen Protagonisten charakterisieren? Wenn ja finde ich das nicht gelungen. Es wirkt wie mit dem Holzhammer aufgereiht und wirkt sehr unglaubwürdig. Und es lässt deinen Protagonisten dabei auch nicht sehr gut wegkommen.
elvispressler hat Folgendes geschrieben:
Meine größte Sorge aber hier, mit Dir: Dein Eindruck, Frauen kämen bei mir schlecht weg. Erreichen möchte ich das Gegenteil, ohne Frauen wären die Männer noch ärmere Wichte.

Hm. Das klingt jetzt so, als wären die Frauen - oder besser: die eine Frau, die vorkommt, Dr. Bowers (interessanterweise aber die einzige Figur mit Namen, auch wenn der nur einmal vorkommt...) - nur dazu da, damit die Männer (bzw.: der Protagonist? oder (doch) auch der beste Freund) nicht so sehr ein armer Wicht ist. Finde ich bedenklich. Was du erreichen wolltest ist bei mir aber tatsächlich überhaupt nicht rübergekommen, stattdessen besagte Stereotype über Männer und Frauen, die mMn keines der Geschlechter so toll wirken lassen. Ich werde im Folgenden alle Geschlechterstereotype braun markieren.

Sieben Tage waren sie bereits hier, davon erst fünf im Haus. wo ist dann hier? Es lag ziemlich abseits der nächsten Behausungen. Nach der Übernahme des Wohnmobils waren sie extra langsam und mit vielen Stopps in Richtung des Hauses aufgebrochen. Schneller als erwartet lösten sie sich auf in einem freien Tagesablauf, Satzbau hakt und die Wörter passen nicht zusammen. Ein freier Tagesablauf ist nichts, worin man sich auflösen kann. der von den sinnfreien Beschäftigungen, die das Leben der modernen Welt vorzuschreiben scheint, komplett befreit war. Sie machten für Männer Ende vierzig zu kindische Sachen, über die man im Kino als zu kitschig lästert, die man dann aber selbst doch eben auch tut. Weil MännerTM einfach vielfältiger sind... Sie tranken zu viel und immer zu schnell. Das passt jetzt nicht einmal in den eben "pseudo-aufgehobenen" Stereotyp... Das ist wieder ein "Klassiker" Sie hatten die Zeit, die sie sich so lange erträumt hatten und waren geheimnisvoll, doch getrieben. Sie waren geheimnisvoll? Wie ist man das? Ganz schiefe Kombination, die obendrein so ziemlich nichts aussagt. Mir scheint es, als wäre die gewünschte Interpretation vorgegeben. Zeige, dass sie geheimnisvoll sind (und warum sollen sie das sein...?), aber setz es nicht einfach so vor die Nase. Der Teil mit dem Getrieben sein klingt enorm aufgebläht, als sollte es bedeutsam wirken. Etwas zu tragische Wortwahl, deren Wirkung einfach gar nicht rüberkommt.
Die Ankunft dann im Haus wurde ein Fest des Schweigens, das keine Frau je ergründen wird. Ähm... nein. Sollen wir wirklich glauben, dass diese Vierzigjährigen noch nie eine schweigende Frau erlebt haben? Es wurde Nuance für Nuance dekliniert. Das beißt sich. Passt nicht oder zumindest enorm schlecht zusammen. Und Gefühle wurden zu Stimmungen und Ideen. Gesprochen wurde ohne Gras oder Alkohol fast nie. Der Tagesablauf war nur einer Instanz geweiht. Der Freiheit. Wer Hunger hatte, ging fischen, wer schlafen wollte, schlief. Hatte man einen wertvollen Gedanken gefangen, wurde dieser abends in einem würdigen Rahmen auf Gültigkeit überprüft. War das geklärt, wurde weiter am Leben erhalten. Sie sich selbst? Holpert ganz furchtbar. Übrhaupt passt "am Leben erhalten" nich in die Reihe. Man suchte sich seine Arbeiten. Niemals kamen die beiden sich auch nur zufällig in die Quere. Alles lief nach einem klaren Plan. Aber eben ging es doch noch um Freiheit... Kann natürlich zusammengehen (freie Entscheidung für einen festen Plan), passt aber eindeutig nicht zur "Stimmung" und nicht zum "jeder macht was er will"-Gusto. Schien es vorerst von außen, jeder würde eine recht sinnvolle Aufgabe für sich alleine erledigen, erwuchs, sobald die Dämmerung schon zu kuscheln begann Geht nicht zusammen. Und wenn es eine Metapher sein soll wirkt sie extrem ungelenk und schief. wie von Zauberhand aus dem ganzen fließenden Treiben ganz allmählich immer ein tatsächlich sichtbarer Erfolg, ein sehr langes Satzstück mit mehreren Satzgliedern und Adjektiven, die zusammen einfach sperrig wirken. Wenn du mit einem "ganz allmählich" Stimmung erzeugen willst, dann versuch es doch mal mit kürzeren Sätzen - oder auf jeden Fall mit weniger Verschachtelung. zusammengesetzt aus kleinen Einzelteilen. Der Tag machte Sinn und schuf einen Grund, am Abend sein Leben und die Welt zu lieben, und sich auf die morgigen Aufgaben zu freuen.
Dann saßen sie unten am Steg beim Feuer, oder auf der kleinen Veranda mit dem grünen Tisch und den gelben Stühlen, und redeten über ihr erstes Leben. Das, welches ohne Sorgen daherkommt, das nur leichtes Abenteuer ist, weil im Tornister die widerliche Last der Erfahrung noch fehlt. Und natürlich kamen ihre Frauengeschichten vor und sie wurden dann immer neu sentimental. sprachlich schief. neu weglassen. Sie versuchten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften die alten Zeiten an alten Seilen herbei zu zerren. Und beide kämpften hart und wussten um das Ergebnis. Aber sie kämpften wenigstens, dachten sie mit ihren Blicken. inkompatibel Es hatte früher keine Instanz gegeben, für die man hätte Verantwortung übernehmen wollen oder müssen. Oder dürfen. Selbst auf das Wohl seines eigenen Lebens wurden Beträge gesetzt. Was für eine Instzanz? Wofür? Was für eine Verantwortung und wofür und warum? Was für Beträge? Sehr nebulös und nichtssagend. Die Zeit, in der man spürt, dass noch unendlich viele Dinge zu entdecken sind, und im Laufe dieser Zeit sich die Erkenntnis mehrt, Personen mehren keine Erkenntnis sondern die Erkenntnis mehrt sich (feststehende Redewendung) und dazu noch die staubige Erfahrung inkompatibel. Als Stilmittel schief kommt und man der Endlichkeit immer näher kommt, ohne es zu wissen.

Sein Freund war indes in das Boot gestiegen und fuhr mit schwacher Kraft und tuckernd wie einst Huck hinaus auf den See, das anfangs kleine V von sich weg immer größer werdend. wurde immer größer. Das Partizip passt hier nicht. Er würde sicher zu dieser ominösen Stelle fahren, deren Besuch nur ihm alleine gestattet war. Eine Begründung hatte es dafür nie gegeben. Es war nicht mal ganz klar, was er dort überhaupt trieb. Er hatte zwar immer seine Angeln dabei, war allerdings noch nie und kein einziges Mal mit einem Fisch zurück gekommen. Aber das alles war ja auch vollkommen unwichtig.
Während er kitschig passt nicht. abwertendes Wort für eine Sache, nicht Handlung aus dem Fenster über der Veranda auf sein kurzes Paradies schaute, verspürte er einen Hungergruß Was ist das? und beschloss im Moment, später nicht mehr? sich etwas zu Essen zu machen. Frischen Fisch würde es heute wohl nicht geben. Er besah die Speisekammer, die sich dafür, daß zwei Männer alleine für deren Organisation und Vollständigkeit verantwortlich zeichneten, in einem perfekten Zustand Glauben sie wirklich selber nicht, dass sie "eine Speisekammer organisieren" können? Wenn sie damit nicht gerechnet haben, warum haben sie sich dann überhaupt "getraut", ohne Frauen wegzufahren, wenn sie doch fürchten, sich nicht mit Essen versorgen zu können? Und wenn dem nicht so ist: Warum würde er es so in Gedanken formulieren? sie befand. Bier, Bohnen, Speck in Reserve. Schnaps, sowohl für Zwischendurch, als auch zum Captain's Dinner nach dem Abendessen auf der Veranda mit den grünen und gelben Möbeln. Das hast du schon erwähnt. Also auch Wasser und Alibi-Obst und Ballaststoffe und fettarme H-Milch und all solche Dinge, die nicht für Männer sind. Trinken sie den ganzen Tag nur Bier, weil sie MännerTM sind und MännerTM niemals etwas anderes als Bier trinken? Ballaststoffe gibt es übrigends nicht "für sich" zu kaufen - i.d.R. nimmt der Körper die über verschiedene Nahrung auf. Nahrung, die auch Männer essen. Und wenn das alles nichts für MännerTM ist, warum haben es dann die zwei Männer, die geplant hatten ohne weibliche Begleitung dort auf der Hütte zu bleiben, gekauft? Die Stereotype sind nicht einmal in sich schlüssig. Er entschied sich für drei Büchsbier, um sich das Laufen zu sparen, verhindert Biertrinken das Laufen? Lieber: damit er nicht zweimal laufen musste dazu Chips und Bohnen, und weil sein Gewissen ihn plagte, legte er noch zwei getrocknete Datteln dazu. Er setzte sich draußen hin und schickte inkompatibel ein sehr zufriedenes Lachen in den bunten Wald.

Die kleine Wolke, die man ab und an hinter dem ersten und ganz kurz vor dem zweiten Hügel weiter nördlich von ihrem Haus sehen konnte, sobald ein Auto dort fuhr und wenn der Kies der Straße trocken genug war und wenn man zufällig hinsah war ihm indes vorher trotz seiner träumerischen Laune nicht entgangenen und während er seine Bohnen aß wurde er den Eindruck nicht los, ein Auto wäre auf dem Weg zu ihrem Haus. Sehr langer Satz, am Besten kürzen und vereinfachen.
Bevor er aufstand, um dem oder den Besuchern im Stehen zu begegnen, um, wie er es nennen würde, eine Brise Martial Art zu fahren, Was heißt das? Ich kenne nur "Material Arts" als irgendwas mit Actionfilmen... nahm er zur Sicherheit noch einen gewaltigen Schluck von dem eiskalten Bier und stieß einen unglaublich langen, lauten und widerlichen Rülpser aus. Gerne hätte er jetzt wie die Helden der Western wenigstens Hosenträger an, oder zumindest Stiefel. Er sah auf seine Birkenstock herunter und fragte sich drängender, wer in Gottes Namen die beiden hier in ihrer Heiligkeit zu stören wagen würde. Schnell war die Angst vor den eigenen Frauen Was, Angst? Warum? Ergibt keinen Sinn in dem Zusammenhang. gebannt. Die waren selbst um jeden Tag alleine froh und außerdem wären diese geilen Schotterwege, auf denen man ohne Cops stundenlang driften üben konnte, so anstrengend zu fahren. Irgendetwas Illegales hatten sie nicht angestellt, zumindest einer von ihnen hätte sich daran erinnert. Der weiße Geländewagen war nun deutlich zu erkennen und kam näher wie die Spinne genau dahin, wo man sie am wenigsten will. Wer mag schon Spinnen? Klingt nicht sehr originell.
Er vernahm Wenn es sein eigener ist passt vernehmen nicht, da sich das eher auf eine Sinnenswahrnehmung bezieht. den Wunsch, die Zukunft weg zu drücken, währenddessen das Auto darauf drängte, das Dasein anzuschieben. Was? Das ist keine gute Metapher. Seine Verwunderung hätte nie größer sein können, als in dem Moment, als zweimal als? er erkannte, wer die beiden mit seinem Besuch belästigte. Es war Dr. Bowers, für die beiden mittlerweile Sarah. Sie lenkte das Automobil in einer schon geradezu sexy Art und Weise Das geht nicht. Schon gar nicht, wenn der Beobachter einige Meter weg vom verschlossenen Auto steht. Außerdem finde ich die Formulierung holprig. von der Straße weg unter die vollen braunen Bäume. Der Motor ging aus und während ein paar Augenblicken kramte man kann in etwas kramen, nicht ein Ding kramen oder etwas in etwas hineinkramen. Sarah ihre obligatorischen Frauensachen in eine obligatorische Handtasche. Also hat sie eine Tasche, weil alle FrauenTM eine haben? Das klingt enorm platt und sagt so gar nichts über sie aus. Wenn du sie charakterisieren willst, könntest du vielleicht die Tasche beschreiben. Oder eine andere Möglichkeit finden, die etwas von ihrer Person beschreibt statt ihre Acessiores. Sicher hatte sie schwarze Unterwäsche an. Es kommt extrem komisch rüber, dass er anhand vom Kramen in ihrer Handtasche sich so ganz sicher ist, was sie für Unterwäsche anhat. Unheimlich für sie beängstigend komisch...
Er konnte sich keinen einzigen Grund denken, der erklären konnte, warum sie hier herkommen sollte und der einer nicht irren Relevanz seltsame Wortwahl geschuldet gewesen sein könnte. Noch auf der Suche nach einer Taktik, Taktik? Ist das Ganze ein Feldzug? wie er sie begrüßen sollte, entstieg sie bereits dem Auto und kam mit wippenden Brüsten auf ihn zu. Ihre Mode, hat sie sie designt? Ansonsten, wenn sie "eine Mode" nur trägt passt das vom Sinn her nicht so ganz die immer genau ihre Stimmung und Darstellung als begehrenswerte Frau holpert enorm. Und wirkt seltsam. Er kennt sie also so gut, dass er weiß, dass sie sich gerade so fühlt, dass sie darstellen will, dass sie sich begehrenswert fühlt? Das scheint aus deinem Satz herauklingen zu sollen... Kann ja sein, passt aber nicht so sehr in den Kontext. Es klingt eher so (sexy Art und Weise des Wagen Vorfahrens?!; "haute ihn immer um") als ob er sie einfach nur begehrenswert findet. Naja, wenn du meinst. Das lässt sich eleganter bzw. lockerer formuliern. Aber ist das wirklich wichtig für die Handlung? Darum geht es ja im Kommenden gar nicht... Die zweite Deutung wäre, dass er sie nur als erotisches Ding sieht. Die Informationen von ihr, die bisher vorkamen und keine erotische Bedeutung hatten waren ihr Name und der holprige Satz mit der "irren Relevanz" für ihren Besuch, der nicht näher erklärt wurde, obwohl darin die eigentliche Bedeutung für die kommende Handlung ist. Gut, die Vorstellung war noch nicht lang, das kann ja durchaus der erste Eindruck sein, obwohl sie trotzdem als Figur wichtig ist, die nicht nur erotisch definiert ist. Aber ihre folgende Rolle im Dialog ist leider zu verwirrend als dass ich irgendeine Charakterisierung erkennen könnte. Weshalb diese Einführung, die aus einer "sexy Art und Weise", begehrenswerter Mode und Spekulationen über ihre Unterwäsche besteht, doch relativ einprägsam ist und eigentlich das Meiste "charakterisierende" über die Figur aussagt. Und es geht im Text nicht einmal um sexuelles Interesse! Das Ganze wirkt einfach nur vollkommen deplaziert, überflüssig und verzerrend. Und es erweckt den Eindruck, dass keine FrauTM als Figur vorkommen kann, die nicht eine erotische Bedeutung auf, den Protagonisten, einen MannTM, hat. Ja, sie ist die einzige Frauenfigur, die vorkommt, könnte auch ein "Zufall" sein. Aber die ganzen Geschlechterstereotype lassen das nicht wie einen Zufall wirken. Du solltest diese Figur (immerhin so in etwa die Zweitwichtigste und eine von nur zweien, die mehr als ein paar Worte Dialog hat, die obendrein noch einen Großteil der Handlung tragen (sollen)) im Allgemeinen und ihren ersten Eindruck im Besonderen nochmal gründlich überarbeiten bzw. erweitern.
 
vervollkommnete, haute ihn immer um. Sie umarmten sich den einen Moment zu lange für eine reine Freundschaft und küssten sich nicht. Er wollte ihr irgendetwas abnehmen, als ihm erst klar wurde, dass sie nichts mehr als ihre obligatorische Handtasche bei sich trug. Soll das für sie obligatorisch sein? Wenn ja wird das absolut nicht deutlich. Im Gegenteil, es wirkt, durch den Gesamtkontext, eher so, als ob ganz selbstverständlich die Handtasche für alle FrauenTM obligatorisch ist.

Er hasste Überraschungen. Das war nicht immer so gewesen. Früher hatte er Überraschungen geliebt, am besten bei jeder Gelegenheit, bei sich selbst oder bei Anderen. Er träumte sogar davon, einmal die Fähigkeit zu erlangen, sich selbst überraschen zu können. Aber eine Zeit lang nun schon war das Geschichte und diese ganze Sache hier war definitiv so etwas wie die Mutter aller nachfolgenden Überraschungen. Ihm gefiel ihr Besuch schon jetzt in keinster Weise. Widerspricht dem Vorigen, es sei denn er empfindet sein eigenes Begehren mit unangenehmen Gefühlen. Tut er? Denkbar ja, aber es scheint eher widersprüchlich als dass es ihn charakterisiert oder irgendetwas erklärt. Es musste wieder etwas mächtig aus der Reihe tanzen, nur jemand kann aus der Reihe tanzen, nicht etwas. inkompatibel das war klar. Er beruhigte sich aber ein wenig, als er sich klar machte, dass die schlimmste aller Überraschungen sie bereits durchlebt hatten. sie die schlimmste aller Überraschungen bereits durchlebt hatten.
Aus irgendeinem Grund war die Stimmung angenehm lässig. Seine ersten Probewitzchen griffen gut und das Gespräch nahm an Fahrt auf. Sie war unglaublich hungrig, wie sie sagte und sammelte Big Points, indem sie mit Inbrunst auf Bohnen und Bier beharrte. Obwohl hier "anders" bleibt das Klischee, dass FrauenTM nicht so "lässig" sind und Bier trinken, nur zu deutlich. Außerdem kann eine FrauTM anscheinend nur dann punkten, wenn sie tut/ mag was "normalerweise" ein MannTM tut/ mag. Mir ist dein Protagonist etwas zu versessen auf pseudo-"lockere", biertrinkende - "raue", "harte" - Männlichkeit als dass ich ihn als echte Figur ernst nehmen könnte.Das Licht begann sich zu ändern und den Lebewesen anzukündigen, dass die Zeit der Ruhe kommen würde. Die Geräusche nahmen ab und die Seelen erwachten aus schwarzen Steinen. Nein! Dieser mythische Einfall passt einfach nicht zum Text. Und was sollen die Seelen jetzt hier? "Du bist sicher aus einem wichtigen Grund hier, du riskierst schließlich dein Leben, uns hier zu unterbrechen in unserer Kontemplation. Leben riskieren? Sind der Protagonist und sein Kumpel berüchtigte Mörder? Vampire? Gibt es eine Warnung vor einer lebensbedrohlichen Wetterkatastrophe und die beiden Männer sind da, weil sie so umkommen wollen? Das Leben-riskieren wird nicht weiter erklärt und ist daher verwirrend. Und was ist eine Kontemplation? Mit Männern tut man sowas nicht. Tut man was nicht? Sie  auf ihrem gemeinsamen, einsamen, rauen Natur-wandertrip unterbrechen, den beste Freunde unternehmen, wenn einer von beiden anscheinend denkt, bald zu sterben? Und mit Frauen macht man das? Der Zusammenhang hinkt, so kann das Ganze deinen Protagonisten leider nicht näher beschreiben. Also denke ich, wir sollten keine Zeit vergeuden, es ist wohl was Wichtiges." Er wusste auf einmal nicht, ob er das witzig oder ernst gemeint hatte und lächelte sie an wie ein dummer Hund. Sie sagte nichts und sah auf den See hinaus. Der Schub der Ankunft und des Wiedersehens die schieben nicht wich der Pflicht des Berichtens. Vom Boot war nichts mehr zu sehen. Kein V mehr. Sie griff sich seine zweite Dose und ließ es zischen. Mit ursprünglicher Eleganz, wie sie nur wenige Frauen im Repertoire haben, trank sie ihre nächsten Schlucke. Ursprüngliche Eleganz - was soll das sein? Es klingt sehr aufgebläht und so, als ob uns unter die Nase gerieben werden soll, wie weiblichTM sie doch ist. Was soll das aussagen? Die Sonne beleuchtete ihre makellosen, glatten Haare im genau richtigen Winkel und Licht. Ist das ein Hollywoodfilm? Ihre Haut schien weiß und orange. Geht das gleichzeitig? Im Moment war er sprachlos, weil sie die Situation alleine mit ihrer Anwesenheit in einer napoleonischen Weise was soll das für eine Weise sein? Habe ich noch nie gehört, damit kann ich nicht das Geringste anfangen. Was hat ein französischer Feldherr aus dem 18. Jahrhundert damit zu tun? vollkommen bestimmte. Es ging eine Macht von ihr aus. Manche Menschen haben so etwas.
Die drei kannten sich nun seit gut neun Monaten. Sie hatten während dieser Zeit Dinge durchlebt, die ihnen alles wie neun Jahre erscheinen ließen. Als alles begann, dachte er oft daran, er könne überflüssig sein, alles gut gemeinte könne als Gott weiß was ausgelegt werden können. Grammatisch holprig (ausgelegt werden können - wozu der Konjunktiv?) Was gut Gemeintes wie (schlecht) ausgelegt? Der Sinn, den ich herauslesen kann, passt nicht in den Zusammenhang. So viele Fallen auf dem Weg der Suche. Alles war ja im Grunde so unbeschreiblich einfach und klar, und am nächsten Tag war das Leben eine nie endende Quelle von Fragen und so schmerzlichen Quälereien.  Es wurde so schwer einen normalen Tag zu durchleben. Das Schicksal verteilt die Rollen willkürlich, nicht nach Talent.
Er ließ sich gerne Zeit beim Drehen. Für ihn bedeutete Zeit für sich die absolute Grundlage des Menschseins. Nur mit der unvermeidbaren und unbedingten Anerkennung der Zeit, also unter Zeitdruck, aber Zeitdruck ist doch eher das Gegenteil von Zeit für sich... findet ein Suchender die richtigen Fragen, die ihn reifen lassen, die die Quelle jeder gefühlten Authentizität sich selbst gegenüber darstellt. Er hatte so eine Ahnung und vor dem Anzünden holte er lieber noch vier frische Dosen.
"Ich muss mit Dir reden. Wo ist er gerade?" Sie bewegte ihren Kopf mit dem Blick auf den See fast verführerisch zu ihm hin, Bildet er sich das ein? Es passt nämlich überhaupt nicht in den Kontext. während er anfing zu reden. "Er ist raus auf den See zu dieser Stelle, von der keiner was wissen darf. Gott weiß, was er dort tut.", entgegnete er, während er sanft rollte. was rollte? Da fehlt eine Information, sonst ist der Satz falsch.
Sie fasst Warum jetzt auf einmal Präsens? sich und ging es an. "Es ist alles nur ein Scherz gewesen. Ein Test, ein Spiel, eine Verarschung Ich glaube, das Wort gibt es nicht. oder Lektion, nenne es wie du meinst. Es ist vorbei, aus." Moment, der beste Freund ist fest überzeugt, eine tödliche Krankheit zu haben und bald zu sterben und das ist ein Scherz? Eine Lektion? Das glaube ich jetzt nicht. Ich sehe keinen Grund, warum irgendjemand eine potenzielle Strafe auf sich nehmen würde und sich so strafbar machen würde (ich bin mir ziemlich sicher, dass es medizinischen Fachkräften verboten ist, Leute darüber zu belügen, dass sie bald sterben werden...). Und ohne Grund ist mir das einfach zu abstrus.
Die Zeit schoss an ihm vorbei. Er nahm ihre Worte mit Bedacht auf, drehte fertig und zündete die Zigarette/ den Joint an. Notwendige Information, damit der Satz grammatikalisch stimmt. Etwas sehr Wichtiges näherte sich seinem Bewusstsein, komisches Bild, dass das Bewusstsein so funktionieren soll, dass sich ihm etwas nähert. Wieder eine dieser komischen Metaphern. das war klar. Seine Seele hatte bereits verstanden, Was verstanden? Klingt holprig und widersprüchlich. Was soll "die Seele" bei dir sein? Etwas, das versteht, also quasi der Verstandesteil, das Rationale? Aber vorher kann die Seele "zur Ruhe kommen"... das hinkt, das sind zwei ziemlich verschiedene Attribute. Und warum genau die Seele jetzt beides (oder: alles?) sein soll, ist auch nicht verständlich. Es klingt eher aufgebläht. die weltlichen Sinne mussten noch hinterher. Er wollte erst was? obligatorische Ergänzung nachspüren und verstehen, bevor er redete. Verwirrt zwischen man kann nicht zwischen etwas verwirrt sein, vielleicht zwischen zwei Dingen hin und hergerissen oder einfach nur zwischen. Wenn du nach verwirrt ein Komma oder Semikolon setzt funktionierts auch. Traum und Qual und unsicher, ob er in der Interpretation ihrer Worte richtig lag. Er benötigte ein wenig Zeit, um sicher zu sein, benötigte dafür sie und ihr Verhalten "Verhalten brauchen" passt nicht zusammen beim nächsten Blick, den sie austauschen würden. Warum Konjunktiv? Das machtdie Sache nur komplizierter. Sie war eine kluge Frau und wusste das. Sie hatte als Ärztin viele tiefe Gespräche holpert etwas. Ich kenne nur die Verbindung tiefschürfende/ tiefgründige Gespräche, fände das aber zu überladen. Vielleicht: bedeutsame geführt und wusste, was auch Blicke und Gesten sagen konnten, wie wichtig sie sind. Ja, gut, aber irgendwie kommt mir das als "ultimatives Ergebnis" einer langen Tätigkeit als Ärztin etwas spärlich und allgemein vor. Mir scheint das eher eine Erkenntnis zu sein, die alle finden könnten, die sich über nonverbale Kommunikation Gedanken machen. Oder sie nur erleben. Sie sahen sich an im vollkommenen Frieden, der es gar nicht war und den es auch nie mehr geben würde, Ich werde aus diesem Widerspruch nicht schlau. Soll das Stimmung aufbauen? Wenn ja, dann klappt das zumindest bei mir nicht, mich verwirrt das eher. hier an dem See im orangenen Licht. Sie synchronisierten Wirkt unpassend. Sie sind doch keine Smartphones. sich ohne Worte und sie ließ ihm Zeit, sich neu zu orientieren.
An wessen Leid sollte er nun zuerst denken? Wer war der größte Verlierer? Was ist das für ein Leben, in dem die Brocken, die das Schicksal einem hinwirft, von selbst nicht zu bewegen sind, Brocken, die einem hingeworfen werden, assoziiere ich als metaphorische "Essensbrocken" eher mit Teilen von Wunscherfüllung und Teilen von Möglichkeiten - eher nicht mit etwas, das sich bewegt. sich aber durch seltsame Mächte im nächsten Moment leicht tanzend wie Elfensilber aus dem Staub machen? Wie soll man Schicksal begreifen, wie erklären?
Seit neun Monaten waren die drei verschnürt. wirkt schief, klingt wie ein Paket. Sein bester Freund, dessen Ärztin und er. Vor neun Monaten wurde gesagt, sein bester Freund würde bald sterben. Eine Information, wie sie jeden Tag Tausende von Menschen und Freunden bekommen. Auch morgen wieder und das seit Beginn der Menschheit. Nur ist das so besonders? Wo genau war der Unterschied, zwischen ihnen Dreien? und wem oder was? Die drei sind die eine Komponente, für einen Vergleich brauchst du aber zwei Objekte. Richtig wäre bei ihnen dreien, aber das ist mir auch noch zu holperig. Besser: Was war denn bei ihnen so besonders/ anders?/ Warum sollte es bei ihenen irgendwie anders/ besonders sein? Es gab im Grunde nicht mehr Information Klingt etwas zu förmlich für eine doch eher subjektive Situation, mit dem eigenen baldigen Tod umgehen zu müssen - egal was für medizinische Fakten es gibt. für sie als für alle anderen auch. Ort, Datum und Umstände, auch die Ursache blieb bei allen gleich. Es gibt nichts anderes als die allen gleiche Gewissheit.
Die Ruhe setzte in seiner Seele ein Etwas setzt ein, aber nicht in etwas. Außerdem, warum wieder Seele? und er war bereit für einen weiteren Schritt auf seinem Weg des Suchens.
"Wie hast Du davon erfahren?"
[Absatz]
"Es war vorgestern, die Laborwerte seiner letzten großen Untersuchung vor eurem Urlaub waren In der wörtlichen Rede eher sind gekommen. Es hat sich alles in Luft aufgelöst, Amigo. Er hat die Werte eines Sechzehnjährigen. Ich habe sofort das Labor und dessen Leiter angerufen. Wen hatte sie denn dann an der Strippe, als sie das Labor angerufen hat? Den Sekretär? Ich kenn' ihn gut und lange, er ist sorgfältig. Auch ihm war das aufgefallen und hat deswegen persönlich drei weitere Tests durchgeführt, ehe er das Ergebnis an mich weiterleitete. Hier sollte man keinen Fehler begehen. Klingt etwas naiv. Ja, man sollte keine Fehler machen - aber verhindert das, dass man ohnehin welche macht? Und war es nicht oben noch ein Scherz, eine Lektion - aber kein Fehler? Der Fehler macht deutlich mehr Sinn, das solltest (ähm... ja...) du dahingehend anpassen. Verstehst du, er ist frei! Wir alle sind es!" Nicht falsch, aber Wir alle sind frei klingt, trotz Wiederholung, mMn besser.
Sie saßen sich auf der Veranda mit den Stühlen Die Stühle musst du nicht nochmal erwähnen. gegenüber. Beide fühlten sich, als hätten sie das Schicksal selbst in den Händen. Er legte seinen Ellenbogen auf den Tisch und stütze den Kopf in die Handfläche, blickte auf den See hinaus, wo noch keine Spur des Bootes zu sehen war. Die Dunkelheit würde noch ein wenig auf sich warten lassen, so dass noch kein Grund zur Eile bestand.
"Ich habe den Eindruck, dass er sein Leben noch nie intensiver und ehrlicher geführt hat als in den vergangenen Monaten. Verstehst du, es geht um diese klarste Ehrlichkeit seinem Leben gegenüber. Es geht nicht um Reisen, Abenteuer oder Wünsche. Es geht um die Umarmung des Lebens selbst. Der klarste Blick aus sich heraus, wie ein kühler Wind am Meer. Kann eine andere Situation, eine andere Konstellation so etwas wirklich auch herbeiführen? Er ist im Moment vielleicht genau dort, wo alle Fragenden hin möchten. Wozu war all diese Schinderei mit der Seele und den Ärzten und das Erlahmen gut? Ich meine, ich suche keinen Sinn oder dergleichen, so naiv bin ich nicht. Ich brauche nur Werkzeug an die Hand, um in die richtige Richtung zu graben. Mehr verlange ich nicht. Im Moment jedenfalls ist es so, dass alle Gerüste, die meine Geht es hier nicht eigentlich um den besten Freund des Protagonisten und nicht um ihn, den Sprecher? Persönlichkeit als lebendige Seele Was ist das/ soll das sein? Gibt es auch tote Seelen? Sind also Verstand, Emotion (Beruhigung) und Leben an sich jetzt alles "die Seele"? Bei genauerem Überlegen finde ich das willkürlich. Ich würde dir raten, dir, wenn das unbedingt so vorkommen soll, ein paar nähere Gedanken zu "der Seele" zu machen.halten, erneut zusammenfallen. Und sie waren so neu und fühlten sich dieses Mal so stark an."
Er richtete sich auf und befand das Bier für einen guten Begleiter seiner Melancholie. Auch Sarah nahm wieder Haltung an, nachdem sie kurz vom süßen Geist genascht hatte, dessen Verheißung die naive Einbildung war. holpert sehr und klingt geschwollen Sie wiederholte die Worte von ihm in sich noch einmal und erkannte die Andeutung Sollte das wirklich nur eine Andeutung sein und kein irgendwie spirituelles Brainstorming? Eine Andeutung stelle ich mir subtiler vor. von ihm zuerst erschrocken, weil neu für sie, etwas zu informell für den Kontext, lieber ein vollständiger Nebensatz: weil es neu für sie war dann mehr und mehr interessiert. Sie saßen sich nun direkt gegenüber und blickten sich ab und an direkt in ihre die Augen. Immer dann, wenn einer von ihnen seinem Ernst und seiner Überzeugung ein wenig mehr Gewicht mit auf dem Weg zum Anderen mitgeben wollte.
"Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Es ist schwer und ich habe keine Ahnung, ob man das packen kann. Du willst nichts anderes , als Schicksal spielen. Nur rückwärts." Verstehe ich nicht. Das Schicksal, wenn sie denn dran glaubt, hat kein rückwärts. Wie soll ich mir das hier vorstellen? Dass die Situation "anders rum" ist als in der "klassischen" Situation mit tödlicher Krankheit - dass die Ärztin über das Fehlen statt das Vorhandensein dieser informiert - ist kein "rückwärts" des Schicksals. Also wie kommt sie darauf? Was will sie damit sagen? Sie lächelte eine wenig, weil sie wieder einmal überfordert war damit, oder es zumindest glaubte, für ihre Gefühle, von denen sie dachte, sie wären sehr feminin, die richtigen Worte zu finden. Das passt nicht zum personalen Erzählen (Erfahrungshorizont einer Figur, hier der Protatonist) im Text, dein Protagonist kann nämlich nicht wissen, was sie denkt, wenn sie es nicht sagt. Und das tut sie nicht. Außerdem, was soll ich mir unter femininen Gefühlen vorstellen? Noch mehr Stereotype? Abgesehen davon: Die Interpretation der "femininen Gefühle" ist schon vorgegeben, ohne dass die Gefühle selbst (findest du wirklich keine bessere Möglichkeit, sie zu beschreiben, wenn du es schon willst?) überhaupt bestimmt, beschrieben oder auch nur genannt werden. Lieber die Gefühle zeigen statt zu "sagen", dass sie feminin sind. Keine Erfahrung, die helfen konnte. Blind im Minenfeld bei Dunkelheit. Ihre Gedanken waren bedeutend und stolz. holprig
Das Gespräch wurde jetzt mehr zu einem transzendentalen Brummen. Was? Klingt ziemlich seltsam. Ich kann mir ... nein, eigentlich nichts darunter vorstellen; die Beschreibung finde ich nicht sehr gelungen. Worte für seine Gedanken finden, die Vergangenheit und die Zukunft gemeinsam auf einen Wert stellen auf einen Wert einstellen funktioniert nur bei Messwerten und nicht, wie wahrscheinlich gemeint, ethischen/ moralischen/ sozialen Werten. zu können, jetzt und hier, das war ihre/ seine Aufgabe.
Aus Erfahrung wusste er, dass man sich bei der Lösung eines Seelenrätsels immer am Besten durch Worte näher könnte, kommen konnte und so störte er mit einer kleinen Kraftanstrengung die Stille der Gedanken. Holpert fürchterlich. Das meinte ich mit schiefen Metaphern.
[Absatz]
"Weißt Du, wir sind hier nun in einer Situation, die es im Leben nicht oft gibt. Die letzte Instanz, die dich nun zu einem Urteil, zu einem Fortbestehen besser klingt die Formulierung Würde bewahren deiner Würde und color=red]d[/color]einer Authentizität führt, ist deine Das hast du insgesamt öfter und hier ein paar Mal: Deklinationsformen von du (dich, dir, deiner, deine,...) werden innerhalb des Satzes genauso klein geschrieben wie alle Pronomina. tiefste Veranlagung des Lebens selbst, Es gibt keine Veranlagung des Lebens im Grunde deiner einzigartigen Seele selbst. Nur du bist Richterin und darfst es auch sein. Das musst du dir klarmachen. Und danach, wenn du diese Instanz als das, was es Instanz ist grammatisch femininum, deshalb wäre sie korrekt. Daran halte ich mich zwar auch nicht immer, aber hier klingt "es" etwas komisch ist, nämlich, also von mir aus, Gott gewollt besser: freiwillig annimmst, dann gehst du den richtigen Weg. holpriger Satz Du wirst es spüren." Er wunderte sich ein wenig über seine Worte und hatte Angst, eventuell missverstanden werden zu können. Warum Konjunktiv? Eher: zu werden Er hasste es, einen Gedanken klar vor sich zu haben, aber dann im Versuch, dieses Wunder mit Worten in die sogenannte Realität zu überführen, Fehler zu machen und Zeit mit neuen Erklärungsversuchen verschwenden zu müssen.
Man konnte die Kraft, die die beiden für ihre Gedanken und individuellen Erklärungsversuche für ein Leben ohne Fehler aufwenden mussten, in der Luft wabern spüren. Die von ihm nun präziser werdende Möglichkeit die Möglichkeit wird allein grammatisch nicht "von ihm" präziser. Und was den Sinn angeht wird bei mir gar nichts präziser, die Gedankengänge oder überhaupt die Aussage des Textes sind für mich nicht nachvollziehbar. war ihr in Ihrem Berufsleben als Palliativmedizinerin in dieser Konstellation Was für eine Konstellation? noch nie vorgekommen. Ihre Rolle wurde auf einmal zu dem, was sie im normalen Leben der normalen Menschen eben ist: überflüssig. Ihre Künste wurden nur dann benötigt, wenn Menschen ihr Leben auf links leben was heißt das? mussten. Sie wurde ihrer Rolle entmündigt und es war zum Glück möglich, von jetzt auf an gleich eine komplett konträre zu übernehmen. Eine sehr angenehme Entfernung vom Alltag. Sollte es nicht eher die konfliktbeladene Situation eines moralischen Dilemmas darstellen? Das ist doch, selbst wenn es für eine Ärztin zum Alltag gehört, wohl eher nicht angenehm. Höchstens noch, naja, "normal". Geht es in deiner Darstellung nicht eher darum, wie belastend diese Situation ist? Ich kann mir kaum vorstellen, warum es für deinen Protagonisten so schwer ist, für Sarah aber eine "angenehme Entfernung vom Alltag."
Sie war intelligent genug, das Eine von dem Anderen trennen zu können. Sie war hier, nicht aufgrund ihrer Profession und Berufung. Sie war hier, weil sie Freunde waren und es echte Freundschaft war. Und dieses besondere Gefühl der Zuneigung, dieser eigenartigen Art der Liebe, musste man dienen, genauso wie man bedient werden musste. Es gibt keine Pflicht, bedient zu werden. Grammatisch holpert das, im eigentlichen gemeinten Sinne ergibt das, nun, keinen Sinn und was für eine Art von Liebe gemeint ist wird auch nicht näher ausgeführt. Zeigen statt beschreiben. Anhand der fertig abgepackten Beschreibung habe ich überhaupt keine Vorstellung davon. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Beziehung zwischen den beiden Figuren so lau beschrieben ist, dass ich keine großen Liebesarten erkennen kann. Sie küssen sich am Anfang nicht, ok, ihm war es unangenehm, dass sie gekommen ist, dann sammelt sie Punkte; er weiß dass sie klug ist (ohne dass das wiederum mehr als nur gesagt wird, ohne weitere Bedeutung)...
Man muss auch aushalten, wenn andere helfen müssen. Was? Wem helfen? Anderen oder einem selbst? (In letzterem Fall: Nein.) Was heißt das hier im Kontext? Will er seinem Freund helfen und will sie dazu überreden/ zwigen, dass sie ihn dabei unterstützt? Das kann grausam sein. Ihr Schicksal war derart verkeilt, dass nur die gemeinsame physische Gegenwärtigkeit zusammen mit dem Anblick des Schicksals eine Richtung, eine Lösung, weisen konnte. Der See lag fett und glitzerte souverän. inkompatibel. Schlechtes Stilmittel zur Ausdruckssteigerung Das Bier war genau richtig und sie tranken weiterhin in großen Schlucken und wunderten sich. Ihr aller Leben war eine Raupe aus Quecksilber. komischer Vergleich
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