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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Fünfzig, ein Tag wie jeder andere...


 
 
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag18.10.2016 15:24
Fünfzig, ein Tag wie jeder andere...
von asriel66
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier etwas über humorvolles über einen runden Geburstag. Ich werde das am Samstag an meinem Geburstag vortragen. Wie findet ihr das? Gibt es Vorschläge zur Verbesserung?

-----
Fünfzig, ein Tag wie jeder andere?
Es ist still. Ich liege im Bett und versuche einzuschlafen. Aber es gelingt mir nicht. Immer wieder schwirrt mir eine Zahl durch den Kopf. Zuerst tänzelt ein Fünfer vor mir her. Die Zahl bleibt stehen und lächelt mich an. Ganz schelmisch, so als würde es sagen "warte, das ist noch nicht alles."
Zögerlich blendet sich vom schwarzen nichts eine weitere Zahl ein und führt mir vor Augen wie die Jahre vergangen sind.

Sie hüpft unerträglich lange vor meinen Augen rum und setzt sich dann im vordersten Bereich, des präfrontale Cortex fest. Die Zahl fünfzig ist nun plötzlich allgegenwärtig, obwohl es ein Tag ist wie jeder andere.

Ich frage mich... Was wird denn mit fünfzig so anders sein?

Grübelnd schlendere ich in die Küche und mache das Radio an. Das Gedudel lenkt mich ab, die Zahl verschwindet für einen kurzen Augenblick. Der Kaffee läuft durch die Maschine, ich schmiere mir in aller Ruhe ein Brot mit Marmelade... eben wie immer und wie jeden Morgen.

Ich komme zur der Meinung das mit fünfzig gar nichts anders seien wird. Ich werde immer noch die gleiche Strecke zu Arbeit fahren, in derselben Wohnung morgens mein Marmeladenbrötchen schmieren und den gleichen Gesichtern begegnen....

Aber dann im Bad sehe ich plötzlich das ich quasi über Nacht gealtert bin. Ohne den anfallenden runden Geburtstag hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht so genau im Spiegel wahrgenommen. Aber jetzt…

Meine Haut ist faltiger geworden, ein Rest von brauner Haare hat ins graue gewechselt, der Bauch ist fülliger geworden... und dann steht da noch dieses  Blutdruckgerät... mit 49 hatte ich das noch nicht gebraucht.

Die Welt und ich...
Ich verlasse ernüchtert meine Wohnung und werde erneut damit konfrontiert was es mit der Zahl fünfzig auf sich hat.

Ich begegne Menschen, viele Menschen. Sie laufen mit gesenkten Blicken mir entgegen, starren auf ein Plastikteil oder glotzen irgendwo in die Ferne und reden damit. Als würden sie mit einem geister reden. Es sind vor allem junge, dynamisch gutaussehende Typen die ins nichts reden. Es ist denen völlig egal ob ich mithöre, die reden einfach drauf los… einfach so.
Andere drücken wild drauf rum, gestikulieren und tragen das flache Dünne Ding bei sich, als wäre es an den Händen angeschweißt. Egal wo man steht oder geht, ohne Handy scheint deren Welt nicht mehr zu funktionieren.

Ich überlege, schüttle den Kopf und frage mich was ich eigentlich früher ohne Handy gemacht? Zugleich zucke  ichmit den Achsel, hol mein Handy aus der Tasche und Google „Geburtstag, Feiern, fünfzig“...

Nein danke, so Feier ich lieber nicht...

Ich Sitze im Café. Der Tisch wackelt und mein Kaffee schwappt leicht über den Rand. Mit dem Taschentuch wische ich Gedankenverloren den Kaffee weg.

Ich hab die Liste der geladenen Gäste auf mein Handy hochgeladen. Die Liste ist lang! Sehr lang. Aus der Arbeit, im Bekanntenkreis und alle Verwandten, jeder mit Anhang und deren Kinder… eine wirklich lange Liste. Heiraten wollte ich jetzt doch nimmer, denk ich mir. Da kämme ja der andere Teil von Freunden, Bekannten und Verwandten noch dazu!!!

Also, wie sollte ich nun meinen runden Geburtstag feiern? Eine richtig große Fete. Mit allen Drum und Dran? Viele Gäste, große Büfett und Live Musik??

Plötzlich sehe ich im Geiste wie sich der Saal so nach und nach füllt. Ich schüttle viele Hände, sehr viele Hände und begrüße jeder einzelner Gast. Immer wieder hör ich mich, mit einem aufgesetzten Lächeln die gleiche Floskeln sagen.

Ja, vielen Dank...freut mich das du gekommen bist… ja, ja ich fühle mich gut…  oh ja, jetzt hab ich die fünfzig auch geknackt...

Irgendwann macht sich dann die ganze Meute über das Essen her. Wie hungrige Wölfe ziehen sie mit ihren Tellern in der Hand zur Futterquelle. Im Hintergrund läuft Musik und verschluckt die Geräusche von Geschirrgeklapper und Gemurmel.

Plötzlich steht einer auf und geht an das Mikrofon. Die Person kann ich nicht erkennen. Es scheint aber eine Person zu sein die mir wohlgesonnen ist. Denn es sind Wärmende, herzliche, humorvolle Worte. Ich schaue nach rechts und nach links, geht es da wirklich um mich?
Ja, es geht um mich. Die Band macht es mit einem Ständchen ganz deutlich und alle im Saal singen mit schiefen Tönen mit. Mein Puls beschleunigt, mir wird heiß, ich bin es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen.

Am Ende will man mir einen großen Korb mit lauter Fressalien überreichen Als wäre mein Kühlschrank leer. Ich kann es mit den Augen sehen wie die silbrige glitzernde Zahl, die am Henkel baumelt näher kommt, sie kommt immer näher und ich kann nichts mehr dagegen tun...es ist Grauenvoll, so unerbittlich...

Dann plötzlich, eine Hand berührt mich an der Schulter. ich schaue hoch. Gottseidank, es ist die Kellnerin vom Kaffee. Sie schaut mit besorgt an und fragt nach ob es mir gut geht.

Nein, mir geht es gar nicht gut. Sofort pfeife ich mir ein paar Blutdrucksenker rein....

Ich komme ins Zweifeln und nehme mir erneut die Liste der geladenen Gäste vor. So ein großes Fest ist nichts für mich. Ich leg mein Handy zur Seite und verlange nach Stift und Papier.

Ich Male einen Kreis. Drumherum zeichne ich noch vier weitere Kreise. In innersten Kern notiere ich die Namen die Familie und Verwandten. Davon Streiche ich gleich einige, den sie wohnen entweder zu weit oder man sich aus den Augen verloren. Im zweiten notiere ich die Menschen auf mit denen ich gerne zusammen und Spaß habe. Im dritten und vierten sind es nette Begegnungen die sich vielleicht mal vertiefen, entfernen oder es bleibt einfach so wie es ist.

Am Ende reduziert sich die Liste auf fünfzehn Personen. Ich atme tief durch, mein Blutdruck senkt sich rasch und das jetzt sicher auch ohne Blutdrucksenker. Ja, so einfach kann es gehen...

Wir sind dann mal weg...
Tage später versende ich die Einladungen. Wir sind dann mal weg... in Prag...

Noch vor einem Jahr war es einfach nur ein Gedanke... eine Träumerei... so eine fixe Idee die mich nicht mehr losgelassen hat. Wir kennen das alle... Sätze die wir über unsere Lippen gehen lassen, durchaus ernst meinen, im Gedanke haben aber es nie wirklich leben lassen.

Aber, wir! Wir sind jetzt hier...Trotz einiger Widerstände 523 Kilometer von zu Hause weg. Tja, nicht nur ich, auch die Welt ist um ein Jahr älter geworden. So erhebe ich mein Glas und feiere lieber dass 4,55 Milliarden Jahr der Erde.

Fünfzig, pah, jetzt erscheint mir diese Zahl lächerlich. Eben, fünfzig ein Tag wie jeder andere...

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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag18.10.2016 15:26
Gut
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Sehr schöner Text.

_________________
Lais
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag18.10.2016 15:33

von asriel66
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank, ich bin an Feedback interessiert....
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag18.10.2016 16:58

von asriel66
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hmm, der Schluss gefällt mir noch nicht...der ist nicht knackig, zu schwabbelig...aber im Moment fällt mir nichts besseres ein... Kopf an die Wand ...Ideen?
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag18.10.2016 19:53
Re: Fünfzig, ein Tag wie jeder andere...
von Heidi
Antworten mit Zitat

Hallo asriel66,

ich hab deinen Text ein wenig mit Farbe versehen. Wegen deinem runden Geburtstag habe ich auch Rechtschreibfehler ausgebessert smile Da sind noch einige Kommafehler drin, aber ich bin selbst nicht so sicher damit, deshalb hab ich nur die ausgebessert, bei denen ich weiß, dass sie falsch sind.

Insgesamt finde ich den Text süß. Das Ringen deines Erzählers wird nachvollziehbar, diese eine Zahl bringt ihn zum Verzweifeln, zum Schluss kann er sie dann aber gut annehmen, diese Fünfzig, die sich so "groß" anfühlt und am Ende doch nur eine Zahl ist.
Einiges ist wiederholt, das habe ich markiert. Auch sprachlich könntest du bei einigen Sätzen noch wesentlich mehr rausholen, wenn du versuchst überlegter zu formulieren.
Du setzt oft Gedankenpunkte mMn. zu oft. Das liest sich dadurch manchmal zäh. An wenigen Stellen finde ich das in Ordnung, aber besser nicht zu oft.

Diesen Satz finde ich so zum Abschluss richtig gut:

Zitat:
Tja, nicht nur ich, auch die Welt ist um ein Jahr älter geworden.


Das Ende finde ich soweit in Ordnung, obwohl ich nicht so recht verstehe, ob er jetzt mit den fünf gewählten Personengruppen feiert, oder ob er mit einer anderen Person (wer es ist, steht da nicht) nach Prag fährt.

asriel66 hat Folgendes geschrieben:

-----
Fünfzig, ein Tag wie jeder andere?
Es ist still. Ich liege im Bett und versuche einzuschlafen. Aber es gelingt mir nicht. Immer wieder schwirrt mir eine Zahl durch den Kopf. Zuerst tänzelt ein Fünfer vor mir her. Die Zahl bleibt stehen und lächelt mich an. Ganz schelmisch, so als würde es <-- sie sagen <-- hier fehlt ein Doppelpunkt "warte <-- Satz groß anfangen  das ist noch nicht alles."
Zögerlich blendet sich vom schwarzen nichts <-- Nichts eine weitere Zahl ein und führt mir vor Augen wie die Jahre vergangen sind.

Sie hüpft unerträglich lange vor meinen Augen rum und setzt sich dann im vordersten Bereich, des präfrontale Cortex <-- ich finde die Fachbezeichnung passt nicht zum restlichen Stil der Geschichte fest. Die Zahl fünfzig ist nun plötzlich allgegenwärtig, obwohl es ein Tag ist wie jeder andere.

Ich frage mich... <-- vor den Gedankenpunkten ein Leerzeichen (bei weiteren im Text spreche ich das nicht mehr an) Was wird denn mit fünfzig so anders sein?

Grübelnd schlendere ich in die Küche und mache das Radio an. Das Gedudel lenkt mich ab, die Zahl verschwindet für einen kurzen Augenblick. Der Kaffee läuft durch die Maschine, ich schmiere mir in aller Ruhe ein Brot mit Marmelade... eben wie immer und wie jeden Morgen.

Ich komme zur <-- zu der Meinung (Komma) das <-- dass mit fünfzig gar nichts anders seien <-- sein wird. Ich werde immer noch die gleiche Strecke zu Arbeit fahren, in derselben Wohnung morgens mein Marmeladenbrötchen schmieren und den gleichen Gesichtern begegnen.... <-- besser nur drei Gedankenpunkte setzen und Leerzeichen davor (wie bereits angesprochen)

Aber dann im Bad sehe ich plötzlich (Komma) das <-- dass ich quasi über Nacht gealtert bin. Ohne den anfallenden runden Geburtstag hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht so genau im Spiegel wahrgenommen. Aber jetzt…

Meine Haut ist faltiger geworden, ein Rest von brauner Haare hat ins graue <-- Graue gewechselt, der Bauch ist fülliger geworden... und dann steht da noch dieses  Blutdruckgerät... mit 49 <-- ich persönlich finde es schöner, wenn Zahlen ausgeschrieben werden hatte ich das noch nicht gebraucht.

Die Welt und ich...
Ich verlasse ernüchtert meine Wohnung und werde erneut damit konfrontiert was es mit der Zahl fünfzig auf sich hat.

Ich begegne Menschen, viele <-- vielen Menschen. Sie laufen mir mit gesenkten Blicken mir entgegen, starren auf ein Plastikteil oder glotzen irgendwo in die Ferne und reden damit. <-- das könnte als Bild deuticher werden. Momentan sehe ich jemanden in die Ferne starren, deshalb liest sich: und reden damit, seltsam. Als würden sie mit einem geister <-- Geist reden. Es sind vor allem junge, dynamisch gutaussehende <-- ich finde, hier könnte ein Adjektiv gestrichen werden Typen die ins nichts <-- Nichts reden. Es ist denen völlig egal ob ich mithöre, die reden einfach drauf los… einfach so. <-- das hier könnte gestrichen werden (allein schon wegen der Wortwiederholung; und das Gefühl an sich kommt auch so rüber.
Andere drücken wild drauf rum, gestikulieren und tragen das flache Dünne <-- dünne Ding bei sich, als wäre es an den Händen angeschweißt. Egal wo man steht oder geht, ohne Handy scheint deren Welt nicht mehr zu funktionieren. <-- dieser Satz könnte auch gestrichen werden. Auch das kommt schon gut raus, bei dem Vorhergegangenen und gerade das "deren" klingt stark wertend.

Ich überlege, schüttle den Kopf und frage mich was ich eigentlich früher ohne Handy gemacht? Zugleich zucke ichmit <-- auseinander den Achsel <-- Achseln, hol mein Handy aus der Tasche und Google „Geburtstag, Feiern, fünfzig“...

Nein danke, so Feier <-- feier ich lieber nicht...
<-- An der Stelle sehe ich nicht, was der Erzähler sieht, deshalb erfahre ich auch nicht warum er lieber nicht so feiern will und kann deshalb seine Reaktion nicht nachvollziehen.
Ich Sitze im Café. Der Tisch wackelt und mein Kaffee schwappt leicht über den Rand. Mit dem Taschentuch wische ich Gedankenverloren <-- gedankenverloren den Kaffee weg.

Ich hab die Liste der geladenen Gäste auf mein Handy hochgeladen. Die Liste ist lang! Sehr lang. Aus der Arbeit, im Bekanntenkreis und alle Verwandten, jeder mit Anhang und deren Kinder… <-- schau dir den Satz noch mal an, das klingt ungelenk eine wirklich lange Liste. <-- das hast du bereits erwähnt, besser streichen. Heiraten wollte ich jetzt doch nimmer, denk ich mir. Da kämme ja der andere Teil von Freunden, Bekannten und Verwandten noch dazu!!! <-- diesen Teil verstehe ich nicht. Warum heiraten? Er feiert doch Geburtstag? Da fehlt mir was. Und: käme statt kämme.

Also, wie sollte ich nun meinen runden Geburtstag feiern? Eine richtig große Fete. Mit allen Drum und Dran? Viele Gäste, große Büfett und Live Musik?? <-- ich finde, auch diese Sätze könnten gestrichen werden (oder stark reduziert formuliert). Das wirkt sonst wiederholt.

Plötzlich sehe ich im Geiste wie sich der Saal so nach und nach füllt. Ich schüttle viele Hände, sehr viele Hände und begrüße jeder einzelner <-- jeden einzelnen Gast. Immer wieder hör ich mich, mit einem aufgesetzten Lächeln die gleiche Floskeln sagen.

Ja, vielen Dank...freut mich das du gekommen bist… ja, ja ich fühle mich gut…  oh ja, jetzt hab ich die fünfzig <-- Fünfzig auch geknackt...

Irgendwann macht sich dann die ganze Meute über das Essen her. Wie hungrige Wölfe ziehen sie mit ihren Tellern in der Hand zur Futterquelle. Im Hintergrund läuft Musik und verschluckt die Geräusche von Geschirrgeklapper und Gemurmel.

Plötzlich steht einer auf und geht an das Mikrofon. Die Person kann ich nicht erkennen. Es scheint aber eine Person zu sein die mir wohlgesonnen ist. Denn es sind Wärmende <-- wärmende , herzliche, humorvolle Worte. Ich schaue nach rechts und nach links, geht es da wirklich um mich?
Ja, es geht um mich. <-- besser streichen, ist redundant Die Band macht es mit einem Ständchen ganz deutlich und alle im Saal singen mit schiefen Tönen mit. Mein Puls beschleunigt sich , mir wird heiß, ich bin es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen.

Am Ende will man mir einen großen Korb mit lauter Fressalien überreichen Als wäre mein Kühlschrank leer. Ich kann es mit den Augen <-- kann weg; womit sonst? sehen wie die silbrige glitzernde Zahl, die am Henkel baumelt näher kommt, sie kommt immer näher und ich kann nichts mehr dagegen tun...es ist Grauenvoll <-- grauenvoll, so unerbittlich...

Dann plötzlich, eine Hand berührt mich an der Schulter. ich <-- da du einen Punkt gesetzt hast, hier groß anfangen schaue hoch. Gottseidank, es ist die Kellnerin vom Kaffee. <-- kann auch weg Sie schaut mit besorgt an und fragt nach ob es mir gut geht.

Nein, mir geht es gar nicht gut. Sofort pfeife ich mir ein paar Blutdrucksenker rein....

Ich komme ins Zweifeln und nehme mir erneut die Liste der geladenen Gäste vor. So ein großes Fest ist nichts für mich. Ich leg mein Handy zur Seite und verlange nach Stift und Papier.

Ich Male <-- male einen Kreis. Drumherum zeichne ich noch vier weitere Kreise. In innersten Kern notiere ich die Namen die Familie und Verwandten. Davon Streiche ich gleich einige, den <-- denn sie wohnen entweder zu weit weg oder man hat sich aus den Augen verloren. Im zweiten notiere ich die Menschen auf mit denen ich gerne zusammen und Spaß habe. Im dritten und vierten sind es nette Begegnungen die sich vielleicht mal vertiefen, entfernen oder es bleibt einfach so wie es ist.

Am Ende reduziert sich die Liste auf fünfzehn Personen. Ich atme tief durch, mein Blutdruck senkt sich rasch <-- das könnte auch weg, klingt sonst arg schnell und das jetzt sicher auch ohne Blutdrucksenker. Ja, so einfach kann es gehen...

Wir sind dann mal weg...
Tage später versende ich die Einladungen. Wir sind dann mal weg... in Prag...
<-- besser einmal wir sind dann mal weg, streichen. Insgesamt würde ich diese Formulierung noch mal überdenken, da sie stark an Hape Kerkelings Jakobsweggeschichte erinnert.

Noch vor einem Jahr war es einfach nur ein Gedanke... eine Träumerei... so eine fixe Idee die mich nicht mehr losgelassen hat. Wir kennen das alle... Sätze die wir über unsere Lippen gehen lassen, durchaus ernst meinen, im Gedanke haben aber es nie wirklich leben lassen. <-- hier müsste noch deutlicher werden, mit wem er wann nach Prag fährt, das ist so eingeschoben etwas verwirrend.

Aber, wir! Wir sind jetzt hier...Trotz einiger Widerstände 523 Kilometer von zu Hause weg. Tja, nicht nur ich, auch die Welt ist um ein Jahr älter geworden. So erhebe ich mein Glas und feiere lieber dass <-- das 4,55 Milliarden Jahr der Erde.

Fünfzig, pah, jetzt erscheint mir diese Zahl lächerlich. Eben, fünfzig ein Tag wie jeder andere...


Vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderen Vorschlag was anfangen.

Liebe Grüße
Heidi
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag18.10.2016 23:02

von asriel66
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Heidi, vielen Dank für deine Gedanken. Du hast mir sehr geholfen, den so ganz glücklich war ich damit selber noch nicht.

Grüße Andreas
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