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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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11.09.2016 19:00 offen aufgenommen von HerbertH
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offen aufgenommen
stehe ich nachts und stelle
das objektiv auf dauerbelichtung
in richtung auf den nordstern
kann es auf dem foto zu wunder
kreisen kommen
wenn kein streulicht stört oder wolken oder vorbeifahrende
aber das kann ich anders nutzen
vom dach aus hinab auf die strand
straße finde ich später andere
muster voller licht in rot weiß gelb
mit ampelkreisen und schlieren
heller und nicht so erhebend
Weitere Werke von HerbertH:
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drusilla Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 224 Wohnort: Schweiz
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12.09.2016 20:40
von drusilla
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Hallo Inko oder Inka
Danke für dein Gedicht. Fotografieren ist auch eines meiner Hobbys, habs darum gern gelesen. Aber irgendwie fehlt mir was, einen tieferen Sinn konnte ich dahinter nicht entdecken, das mir mehr gäbe, als nur das Wunderwerk der Fotografie. Ein persönlicher Gedanke vielleicht oder ein Gefühl.
LG Drusilla
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Strichpunkt Leseratte
S
Beiträge: 166
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S 13.09.2016 17:26
von Strichpunkt
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Hallo Unbekannter
Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Finde es enorm schwierig, die Texte zu kommentieren. Ich habe deinen als ersten ausgewählt, weil er mir gefühlsmässig einen Ansatzpunkt gibt - find ich gut. Du hast dich bemüht, was Rundes zu schaffen. Ich kann dem Text folgen. Das Thema finde ich nicht unbedingt kreativ umgesetzt, aber ich möchte noch keine Einschätzung im Vergleich zu den anderen Texten abgeben.
Die Bewertung folgt nach Durchsicht und Kommentierung der weiteren Texte. Vorneweg: Wahrscheinlich im vorderen Mittelfeld.
Grüsse
Strichpunkt
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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13.09.2016 20:06
von HerbertH
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die erste strophe ist vielleicht nur für den hobbyastronomen klar, der schon einmal ein solches foto gesehen hat.
die letzte beschreibt wohl ein schlierenbild, bei langer belichtungszeit aufgenommen vom verkehr. so etwas haben sicher viele schon gesehen.
alles ist etwas zu technisch beschrieben, um hier im forum anzukommen.
der titel und die letzte zeile laden allerdings zum nachdenken ein.
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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13.09.2016 22:29
von firstoffertio
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Ich dachte mir doch, dass "Bewegungsunschärfe" etwas mit Fotografieren zu tun hat.
Diese Schilderung ist interessant, aber mir fehlt etwas, wie auch bei meinem eigenen Beitrag hier. Irgendwie bleiben wir bei der Beschreibung. Und auch das Ende ist etwas enttäuschend.
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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14.09.2016 09:22 Re: offen aufgenommen von menetekel
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | offen aufgenommen
stehe ich nachts und stelle
das objektiv auf dauerbelichtung
in richtung auf den nordstern
kann es auf dem foto zu wunder
kreisen kommen
wenn kein streulicht stört oder wolken oder vorbeifahrende
aber das kann ich anders nutzen
vom dach aus hinab auf die strand
straße finde ich später andere
muster voller licht in rot weiß gelb
mit ampelkreisen und schlieren
heller und nicht so erhebend |
Dich trieb Ähnliches um wie mich selbst, nämlich das Fotografieren.
Dein Gedicht wirkt unaufdringlich im positiven, aber auch ohne Höhepunkte im negativen Sinne. Andererseits versuchst du natürlich gerade die Ruhe "deines" Künstlers wiederzugeben.
Ich hätte mir gewünscht, dass der mehr für sein Werk brennen, mehr Enthusiasmus zeigen würde. - Das Enjambement der "wunder kreise" finde ich auch nicht so sonderlich gut gelungen.
Sei nicht traurig, Lyrik lässt sich halt nur sehr selten angemessen in zwei Stunden herstellen.
m.
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MoL Quelle
Beiträge: 1838 Wohnort: NRW
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14.09.2016 12:05
von MoL
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"aber das kann ich anders nutzen " -
Schön pragmatisch!
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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17.09.2016 11:44
von Literättin
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Das hat was. Das eröffnet mir einen poetischen Raum, in dem ich mich gerne tummele: offen aufgenommen in dieses kleine Gedicht, das nicht mehr belichtet, als einen Fotografen, der den Nordstern ins Visier nimmt. Ich weiß nicht, was Wunderkreise sind (abgesehen von den Lichtbahnen auf der fertigen Fotografie, beziehe ich mich hier auf das "Wunder" im Begriff), also die tiefere Bedeutung von "Wunderkreisen"*), aber sie werden mir hier sehr charmant und heimelig vorgestellt. Ich stehe da selbst nachts am Strand mit offener Blende und bin eins mit diesem Anblick.
Auch die Wende ins profane: die störenden Lichter, das sichtbare Auto im fehlenden Vers, das aufs Autodach klettern und eine andere Perspektive einnehmen, eine, die im letzten Vers schlicht "nicht so erhebend" genannt wird, das hat Charme. Ich mag das und dieses Gedicht landet ohne weitere viele Worte irgendwo oben in der Wertung.
*Vielleicht verhält es sich mit den Wunderkreisen in etwa so ähnlich wie mit den Sternschnuppen am Himmel, bei denen man sich etwas wünschen kann ..., jedenfalls hat es was, die schlichte Schilderung in geraden Worten und dann dieses "Wunderkreise".
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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18.09.2016 20:56
von poetnick
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Ohne Kommentar, um werten zu können.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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19.09.2016 20:37
von MrPink
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Hallo,
dein Gedicht gefällt mir ganz gut.
Zitat: | vom dach aus hinab auf die strand
straße finde ich später andere |
den Zeilenumbruch empfinde ich als sehr störend beim Lesen.
Ansonsten klare Bilder, verständlich umgesetzt. Die fehlende Zeile ist gut zu füllen.
Hat was.
Gruß
MrPink
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
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20.09.2016 07:07
von Lorraine
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Hallo,
die eigentliche Seite des Themas wurde umgesetzt, der Titel ist der Ort, wo die uneigentliche Sprache geparkt wurde, in meinen Augen.
Belichtungszeit, entsprechende Blende, dann folgt die Beschreibung dessen, was erwartbar ist, wenn ... danach dasselbe für Nachtaufnahmen, wie wir sie alle kennen, was bleibt: "nicht so erhebend".
Prosaisch (was in sich keine Kritik darstellen soll), ungelenk: "stelle ... in Richtung auf den Nordstern ...", ingesamt hinterlässt das Gedicht keine Wunderkreise. Muss ja nicht.
Grüsse,
Lorraine
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Matthias Jecker Eselsohr
M
Beiträge: 328
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M 20.09.2016 07:56
von Matthias Jecker
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o.k. Hab's doch noch gemerkt.
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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21.09.2016 22:04
von Zinna
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Hallo Inko,
Hier ist das Thema Bewegungsunschärfe direkt optisch umgesetzt.
Kamera nimmt Nachthimmel und Stadtlichter auf. (Möglich jedoch nur bei Richtungswechsel?)
"Lichtverschmutzung" bekommt eine hübsche Seite.
Strophe 2 fehlt der Vers, ist aber gut selber füllbar.
Liebe Grüße
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 23.09.2016 08:05
von Rübenach
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fff-lyrik ist immer schwierig zu bewerten. insgesamt fand ich das niveau der gedichte diess mal beachtlich, wenn ich an die äußerdt knappe zeit denke, in denen die texte entstanden sind.
In meiner persönlichen Rangliste liegt offen aufgenommen im Mittelfeld
3 Punkte
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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23.09.2016 16:36
von holg
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Photogedicht. diesmal mit besserem equipment.
_________________ Why so testerical? |
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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24.09.2016 19:47
von HerbertH
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Vielen Dank für alle Kommentare und allen Wertern.
Der einzige Punkt, an dem ich noch etwas ändern würde, ist der zu Recht angemahnte Zeilenumbruch nach Lied.
Insgesamt ein gemischtes Bild, irgendwie unscharf.
Dabei habe ich beim Halten der Kamera kaum gezuckt.
Ich bin ehrlich überrascht, welche Bandbreite die Wertungen hatten.
Ich freue mich, dass ich diesmal im Mittelfeld gelandet bin.
_________________ schiefwinklig ist eine kunst
© herberth - all rights reserved |
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