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Leon_ Gänsefüßchen
Alter: 25 Beiträge: 20
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10.08.2016 01:17 Vom Umgang mit den Erinnerungen an dunklere Tage von Leon_
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Wenn man kein Liebhaber von Dingen sein will, die schon längst tot sind, dachte ich, sollte man Leichen begraben, bevor sie faulig werden, anfangen zu stinken und giftige Pilze sich ihrer annehmen.
Ich habe ihr den Kopf abgeschlagen, sie erdrosselt, ihr einen schnellen Tod für sich selbst, einen langsamen Tod für mich ermöglicht. Lange überlegte ich, ob ich sie unter diesem Garten vergraben und vergessen sollte, oder ob sie einen Grabstein verdiente. Ob die Erinnerungen es wert waren, daraus zu lernen, oder ob ich um ihren Tod gleichgültig hinweg sehen sollte, um diese lästigen Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen. Bilder, von heftigen Streitereien, von vernichtenden Worten, vom Bedrängnis zur Besserung, von langen Nächten voller Tränen, Rosen und auch dem Mondschein, der oft neutral und unentwegt den Szenerien fast schon ein wenig Romantik verlieh, obwohl sie auf so negative Weise belastet waren und meinem Hirn permanente Schmerzen bereiteten. Schmerzen, die mir besser erspart bleiben sollten, denke ich.
Ich nahm mir letztendlich das Medaillon, welches sie immer bei sich zu tragen pflegte, und damit das Bild von ihr, das ich mir von ihr gemacht hatte, hängte es daheim wie eine Trophäe an meine Wand, als Zeichen dafür, dass ich ihre reale Erscheinung überlebt hatte und als Zeichen für ihre Schönheit, während ich die Leiche unter einem Garten ohne Grabstein vergammeln ließ.
_________________ "It is myself I have never met, whose face is pasted on the underside of my mind." |
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Kalyptra Schneckenpost
Beiträge: 13
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10.08.2016 01:51
von Kalyptra
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Hi Leon,
ich finde den Text interessant. Ist er damit abgeschlossen oder nur ein Anfang?
Ich würde ein paar Wörter verändern, um den Lesefluss zu erleichtern.
Wenn man kein Liebhaber von Dingen sein will, die schon längst tot sind, dachte ich, sollte man Leichen begraben, bevor sie faulig werden. anfangen zu stinken und giftige Pilze sich ihrer annehmen. würde den Satz davor beenden, weil er meiner Meinung nach trotz weiterer Bilder an Wirkung verliert.
Ich habe ihr den Kopf abgeschlagen, sie erdrosselt, (wie erdrosselt man eine Leiche ohne Kopf?) ihr einen schnellen Tod für sich selbst geschenkt (?), einen mir den langsamen Tod für mich ermöglicht. Lange überlegte ich, ob ich sie unter diesem Garten vergraben und vergessen sollte, oder ob sie doch einen Grabstein verdiente. Ob die Erinnerungen es wert waren, daraus zu lernen, oder ob ich um über ihren Tod gleichgültig hinweg sehen sollte, um diese lästigen Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen. Bilder, von heftigen Streitereien, von vernichtenden Worten, vom Bedrängnis zur Besserung, von langen Nächten voller Tränen, Rosen und auch dem Mondschein, der oft neutral und unentwegt den Szenerien fast schon ein wenig Romantik verlieh, (finde die Kombi aus neutral, unentwegt und Romantik verleihend etwas befremdlich) obwohl sie auf so negative Weise belastet waren und meinem Hirn permanente Schmerzen bereiteten. Schmerzen, die mir besser (hätten // oder aber: in Zukunft) erspart bleiben sollten, denke ich.
Ich nahm mir letztendlich das Medaillon, welches sie immer bei sich zu tragen pflegte, und damit das Bild von ihr, das ich mir von ihr gemacht hatte, hängte es daheim wie eine Trophäe an meine Wand, als Zeichen dafür, dass ich ihre reale Erscheinung (reale Erscheinung ist für mich ein Widerspruch in sich) überlebt hatte und als Zeichen für ihre vergangene Schönheit, während ich die Leiche unter einem Garten ohne Grabstein vergammeln ließ. (Satz finde ich unnötig lang)
Geschichten aus der Sicht eines Psychopathen habe ich aber schon immer gern gelesen ^^
Liebe Grüße
Kalyptra
_________________ And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain
Thrilled me - filled me with fantastic terrors never felt before.
E.A.P |
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Heldin_der_Nacht Gänsefüßchen
H
Beiträge: 30
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Leon_ Gänsefüßchen
Alter: 25 Beiträge: 20
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10.08.2016 14:59
von Leon_
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Wie der Titel eigentlich zeigen sollte, ist die Geschichte rein symbolisch zu verstehen, nicht wörtlich zu nehmen.
So geht es hier nicht etwa um eine reale Leiche. All diese Tötungsarten, oder viel mehr deren Aufzählung, bilden eine einzige Metapher, so wie die Leiche selbst nur ein Symbol ist und deswegen der Zwang zur Logik bei der Abfolge der Tötungsarten wegfällt.
Ansonsten danke für's Korrekturlesen
_________________ "It is myself I have never met, whose face is pasted on the underside of my mind." |
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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20.08.2016 15:22
von Bunt Speck
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Es ist immer gut aus Erinnerungen zu lernen. Wir reflektieren. Das macht uns zum Menschen.
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