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Herbst


 
 
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Cheyenne
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 105



C
Beitrag03.08.2016 23:05
Herbst
von Cheyenne
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ach, wäre es doch des Frühjahrs Beginn,
Es wollten die Vögel wohl singen;
Kristall'ne Musik ließe Orpheus dazu
Im Saitenspiel zart erklingen.

Ach, hüllte das Laub die Bäume neu ein,
Der Trübsinn legte sich nieder.
Die Sonne spannte ihr helles Netz
Und Blumen lächelten wieder.

Ach, spielten heiteren Muts laue Winde,
Der Götter Hauch weckte Leben.
Die Herzen erstrahlten in sanftem Glanz,
Doch - der Herbst will sein graues Zelt weben.

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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1000



Beitrag04.08.2016 00:01

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Cheyenne!

Das ist, finde ich, gar nicht einmal schlecht gemacht. Ich zweifle aber trotzdem, ob du damit groß Eindruck machen kannst; denn der Anteil an "lyrischen Versatzstücken", an Gestaltungsmöglichkeiten vergangener Zeiten, die inzwischen aber sehr verbraucht und abgenutzt sind, ist hier sehr hoch.

Singende Vögel, lächelnde Blumen, das dreimalige "Ach" ... Hm. Dazu kommt, das manches auch recht unverbunden nebeneinandersteht: Warum taucht "Orpheus" als "Frühlingszeuge" auf? Welche "Götter" sind gemeint? Das sind alles so "große Worte", gegenüber denen die Leser und Hörer heute weitestgehend unempfindlich geworden sind. Man kann sie sicher noch verwenden, aber dann muss man schon einigen Einsatz zeigen, um sie "neu zu erfinden"; darauf verzichtet dein Text aber, er verlässt sich darauf, dass sie dieselbe Wirkung haben werden, die sie vor 200 Jahren gehabt haben. Und das gelingt ihnen eben nicht. Leider.

In diese Reihe gehören auch "Geschmacksverstärker" wie "sanft" und "zart"; das sind, eigentlich, lyrische Nichtwörter, und so gut wie jeder Text wird besser, wenn man sie einfach weglässt.

An einigen Stellen hadere ich auch mit dem Versbau, aber nun gut; das ist jetzt vielleicht nicht sooo entscheidend. Das "Winde" würde ich allerdings irgendwie auf ein "Wind" verkürzen, denn die strophische Einheit solltest du eigentlich nicht angreifen. "Ach, spielte heiteren Muts der Wind" - warum nicht; das "lau" ist ein weiteres, wenn auch nicht ganz so schädliches "Nicht-Wort" ...

Gruß,

Soleatus
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Cheyenne
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 105



C
Beitrag04.08.2016 11:44

von Cheyenne
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo soleatus,

vielen Dank für deine Antwort und deine Kritik.

Ich habe mir deine Worte durchgelesen und werde versuchen, das Gedicht über das WE noch etwas aufzupeppen.

Orpheus habe ich bemüht, um die Schönheit des Gesangs hevorzuheben, da ich auch die Natur, die Welt im Frühling am schönsten finde.
Inwieweit ich die Götter allgemein entweder herauslasse oder verdeutliche muss ich am WE sehen.

Meine Absicht ist es, mich mit eigenen Gedichtbeispielen durch die Zeiten und durch die Gedichtformen zu hangeln, um meinen eigenen Stil zu finden. Das Alte ist alt und das hochmoderne ist mir zu einseitig. Vielleicht eine Mischung aus beidem. Ich weiß es noch nicht.

Auf jeden Fall bin ich für jede Anregung, jede Idee und auch für jede Kritik aufgeschlossen.

Mit lieben Grüßen
Cheyenne
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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1000



Beitrag05.08.2016 11:59

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Cheyenne!

"Den eigenen Stil finden" klingt gut, wenn das auch einige Zeit braucht ... Insofern gehst du den richtigen Weg, und die angesprochene "Mischung aus Alt und Neu" ist da bestimmt ein sehr reizvolles Ziel. Noch ist für meinen Geschmack ein wenig zu viel "Alt" drin, aber das wirst du für dich entscheiden, unter anderem im Gespräch und Austausch mit Lesern und anderen Schreibenden. Bleib dran!

Gruß,

Soleatus
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