Valerie, die Rettungsassistentin

[Gewürz]

Hi Mandalakind,

ich möchte ein paar andere Anmerkungen machen die mir aufgefallen sind. So wie du schreibst klingt es als ob du entweder im Rettungsdienst arbeitest oder ein naher Bekannter/Verwandter. Ich bin Rettungsassistentin und Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ich kann mich also in beiden Arbeitsfelder wiederfinden.

Dein Titel heißt: Valerie, die Rettungsassistentin. Doch gleich im ersten Satz schreibst du, die Notfallsanitäterin. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Der Notfallsanitäter ist ein neues Berufsbild und geht drei Jahre. Alle RA's die weiter arbeiten wollen müssen sich derzeit zum NFS umschulen lassen. Der NFS hat deutlich mehr Rechte und Freiheiten als der RA (theoretisch-je nach Land und den dortigen Gesetzen). Und später das gleiche SPiel, dann sind es nur noch Sanitäter. Wie gesagt ich selbst bin RA und bin da immer nicht so glücklich wenn ich als Sanitäter abgestempelt werde, denn auf einem RTW muss mindestens ein RA sitzen. Der Sanitäter ist der Helfer, der der Anreicht und Material holt, dem AUfgaben delegiert werden. Der RA hat das Sagen, die Verantwortung und leitet den Einsatz.

Mal davon abgesehen wäre ich persönlich bei so einer Einsatzmeldung auch ruhig und gelassen, deshalb kann ich die Reaktion des Rettungspersonals verstehen. Erstens hilft Hektik niemandem, auch wenn das die Privatsender gerne vermitteln, und zweitens ist die Einsatzmeldung oft nur halb so schlimm. Schließlich fahre ich inzwischen ja auch mit Blaulicht zum Schnupfen und Atemnot war gemeldet ...

[TheMandalakind]

Danke Mermaid
Jetzt bin ich beruhigt
Es gibt halt kaum protokollmäßiges im gesamten Roman. Es gibt noch die Sicht von Luisas Mutter und der besten Freundin. Durch die vielen Namen möchte ich das halt abgrenzen. (Okay, ich bringe gerade nicht rüber, warum mir das wichtig ist. Mist. ^^)

@Gewürz - Wie cool! Darauf habe ich gehofft
Stimmt, eigentlich kenne ich die Begrifflichkeiten. Im Eifer des Gefechts habe ich das irgendwie vergessen ^^

[ArtFaulII]

Hallo!

Zu dem Berichtmäßigen (auch auf die Gefahr hin, dir damit auf die Nerven zu fallen ):

Ich glaube, was die meisten hier vorschlagen möchten, ist, anstelle des berichtmäßigen Erzählstils zu einem Allgemeineren zu wechseln, der trotzdem genauso nüchtern und professionell distanziert sein kann.

Du sagst aber, dass dir das Berichtmäßige wichtig ist - also lass es so! Ist ja dein Text!
Aber dann bleib auch konsequent dabei, weil mich der Anfang zugegebenermaßen so immer noch irritiert, mal Bericht, dann wieder nicht, was denn nun…?

[TheMandalakind]

Nee, du nervst nicht
Es soll kein kompletter Bericht sein, der Rahmen soll es aber sein. Die "Einleitung".
Nochmal: Erst kommt Luisa, dann ein Absatz/neues Kapitel und damit der Leser weiß, wo er sich gerade befindet, kommt erst mal die "Einleitung", wer da ist, was da ist. Dann kommt Valerie und die ist eben emotional.
Und am Schluss ist es dann eher wieder der Rahmen, der Rettungswagen startet wieder und der Leser merkt: Außenperspektive fertig - Luisa go.

[Jack Burns]

[TheMandalakind]

Hi Jack

nein, verunsichern lasse ich mich nicht. Meine Geschichte ist im Kopf stark präsent. Darum spüre ich auch, was ich passend finde und was nicht. (Siehe Datum/Nachname). Ich lese es mir durch und finde es besser als zuvor. Wenn ich von einem Vorschlag nicht überzeugt bin, vom Bauchgefühl her, lasse ich es.

LG, Mandala

[ArtFaulII]

Das ist eine gute Einstellung!
Viel Spaß beim Schreiben und halt uns auf dem Laufenden!

[LillyWho]

Hallo MandalaKind, ich finde die Geschichte sehr interessant und würde gern mehr lesen. Colle Idee, dass Valerie sich dem Chefarzt geöffnet hat!

Man merkt beim Lesen dass du Ahnung hast.

Magst du noch mehr einstellen oder einen Überblick über die Geschichte geben? Klingt ja traurig

[Lapidar]

Hallo, ich habe mich durch deine Versionen gelesen und werd nicht allzuviel dazu sagen, denn das Wichtigste haben ja schon andere gemacht.
Der Text hat was. Nur eine kleine Frage: wenn du um sieben Uhr morgens mit einer zwölf Stunden Schicht anfängst, wann ist dann deine Schicht zu Ende?

Klar, kann, wenn ein Einsatz um 18:30 kommt, die Schicht erst gegen 20 Uhr beendet sein, mit Einsatzbericht, RTW herrichten und so. Aber wenn die zwei dann noch Essen bestellen, dass sie dann nicht verzehren können, weil der nächste Einsatz kommt ... 24 Stunden Schichten sind glaube ich, heutzutage im Rettungsdienst nicht mehr üblich.

Edit: hab gerade gesehen, dass du das mit den 24 Dienst oben erklärst, aber im Text wars unverständlich. Trotzdem ... 24 Stunden ?

[TheMandalakind]

Hi Lilly,
danke für deinen Kommentar.
Da musste ich gerade lachen:

[LillyWho]

Hallo MandalaKind,

ja gewundert hat es mich auch. wobei ich es noch schwieriger finde, wenn Valerie es dann Luisa erzählen würde. Magst du noch auf meine andere Frage antworten?

Die 24HSchicht ist dann wohl Bereitschaft?

[TheMandalakind]

Hi Lilly,
einen Überblick *denk*
Schwierig Luisa ist zu Beginn 14 Jahre alt, hat eine 3-jährige Schwester, deren Vater (und Stiefvater Luisas) während einer geplanten nächtlichen Festnahme erschossen wurde.
Luisas Mutter kommt irgendwann darüber hinweg und Luisa beginnt, sich selbst zu verletzen. Joa, das ist so die Grundstory, in der die Entwicklung Luisas mit ein Schwerpunkt ist.
Intention: Ein exemplarisches Bsp. wie man damit anfangen kann und süchtig wird.
Fürs Erste.
24 Stunden Dienst, ganz genau weiß ich es nicht, es gibt auf jeden Fall Schutzregelungen. Kannst du ja mal schauen, wie das ist, wenn es dich interessiert.

[LillyWho]

Ah danke.

Ja ich hatte zu Arbeitsrecht 24h gegoogelt, aber wenig gefunden.

Bist du Rettungssanitäterin?

[TheMandalakind]

Vermutlich weil man sich damit schon abgefunden hat.
Nein, bin ich nicht, dafür ist mir meine Gesundheit zu wichtig und die Bezahlung zu schlecht.

[Gewürz]

24h Dienste im Rettungsdienst sind gegen das geltende Arbeitsgesetz da die Ruhezeiten von 13h (mindestens aber 9) nicht eingehalten werden können, da ja niemand garantieren kann dass genau in dieser Zeit mal neun bis 13h kein Einsatz kommt.

Im Notarztdienst gibt es diesen Dienst allerdings schon, doch auch der ist eigentlich gesetzeswidrig. Dank schlauer Wortspielen und verschachtelten Sätzen und Nutzung von "Das ist ja dann Bereitschaftszeit und keine Arbeitszeit" wird es bei den Ärzten geduldet.

[LillyWho]

also kann Valerie nicht 24h >Dienst haben?

[Lapidar]

ich kann nur für unsere Dienststellen sprechen, und selber fahr ich nur als Praktikantin.
Aber es sind 12 Stunden Schichten von 7 bis 19 uhr oder von 19 bis 7 uhr, es kann schon mal passieren, wenn ein Einsatz, wie zb eine Verlegung an einen anderen Ort stattfindet und das eben Kurz VOR Schichtende, dass sich der Dienst dehnt..auch mal auf 24 Stunden. Also zB. Verlegung eines Patienten in eine andere Großstadt..
Ja das mit Bereitschaft hab ich auch gehört. Dann sind 8 Stunden bezahlte Arbeit und der Rest wird als Bereitschaft abgerechnet.

[Gewürz]

@Lapidar:
Das sollte aber so auch nicht möglich sein, denn hier kommen Lenk und Ruhezeiten dazu. Bei einer geplanten KTW(Krankentransport) Fernfahrt z.B. dann vielleicht ja, aber dann auch nur mit Übernachtung unterwegs oder am Zielort. Mit dem Primär-RTW funktioniert das sowieso nicht, da der keine ungeplanten Fernfahrtenverlegungen macht, sonst würde der in der Stadt/Gemeinde/Kreis fehlen. Geplant ja, aber Strecken über 5h Fahrtzeit sind mit einem RTW unrealistisch. Das zahlt keine Krankenkasse. Mit einem RTW wohlgemerkt, KTW geht. Aber wenn er einen RTW braucht, dann stellt sich da die Frage warum er z.b. 600km wo anders hin muss. Heimatnah? Bestimmt nicht. Wie gesagt, da macht die KK nicht mit.

Dienst darf sich dehnen bei einem 12hDienst aber wenn er die 13h Grenze überschritten hat, darf er streng genommen am anderen Tag nicht arbeiten sofern die Ruhezeit von 13h danach unterschritten wird.
In der Regel ist es aber so, selbst wenn ein Einsatz kurz vor Schluss kommt und du nochmal rausfährst, wenn es deutlich länger wie ne Stunde dauert, dann kommt auch mal die Folgeschicht an den Einsatzort um dich dort auszulösen.

@LillyWho: Nein, Valerie dürfte eigentlich keinen 24h Dienst machen dürfen ...

[TheMandalakind]

Okay, dann ändere ich den 24h Dienst noch

[Yvo]

Moin Mandalakind,

ich finde die letzte Version vom Stil her schon recht gut. Drei Änderungsvorschläge hätte ich dennoch:

1.) Der Titel. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass der so verwendet wird, erinnert mich "Valerie, die Rettungsassistentin" zu sehr an "Bob, der Baumeister" oder "Günther, der Treckerfahrer" .

2.) Ich finde, Luisa gibt zu schnell zu viel von sich preis. Zwei Sätze von Valerie, und sie weiß im Endeffekt alles. Und das, obwohl Luisa "murrt", "schnaubt", "abschätzig" ist und "trotzig" blickt.
Ich fänd es wesentlich effektvoller, wenn Luisa schweigen würde. Und man (an der Stelle?) noch nichts über die Hintergründe weiß - wie das für Rettungskräfte wohl auch der Regelfall ist.

3.) Ich bin mir noch nicht so sicher, wie professionell Valerie ist. Am Anfang krampft sich ihr Magen zusammen, sie geh noch von einem Unfall aus, am Ende ist sie erstaunt über die professionelle Distanz. Klingt alles nach blutiger Anfängerin. Im nächsten Augenblick bestellt sie aber chinesisches Essen und alle Gedanken sind wie weggeblasen. Und auch vor Ort agiert sie sehr souverän, professionell und routiniert. Da würde ich entweder das eine oder das andere ändern. Derzeit verwirrt mich Valerie eher...

[TheMandalakind]

Hi Yvo,

keine Sorge, der Titel erscheint nicht im Roman.
Zu 2: Luisa ist aufgewühlt, dazu impulsiv und mitten in der Pubertät. Für mich ist es stimmig. Zu Valerie: Den Körper kann man nicht beherrschen und sie denkt nicht wirklich, dass es ein Unfall war. Es ist mehr die Hoffnung, dass es ein Unfall gewesen sein könnte. Kennst du es nicht, dass man bei Hufgetrappel lieber zunächst an Zebras denkt, weil man Pferde nicht mag?
Das Erstaunen über die Distanz ist Ironie.

LG, Mandala