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Dirk Till Schneckenpost
Alter: 36 Beiträge: 12 Wohnort: Leipzig
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16.06.2016 17:14 es ging abwärts von Dirk Till
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Ich war noch klein. Ich war noch kleiner als ich es jetzt bin und die Gefühle flossen aus meiner Brust wie ein Strom - der meine Gedanken ausriss und sie den ewigen Weg nach vorn mit sich nahm bis sie (ganz rund gespült und feucht) an Orten angeschwemmt wurden die ich noch nicht kannte.Orte die im selben Licht standen wie ich. Orte ohne Horizont und ohne Zweck. Ein Tal in das man hinab-rollte wenn man nur bereit war - sich auf Seite gelegt - die Welt umher kreisen zu lassen so dass unzählige Schnüre aus Farbe den Verstand umwickelten. Ich stand in mitten dieser, sich drehenden Welt und drehte mich mit ihr. Aufgekratzte Knie pochten die Tränen aus meinen Augen. Ich weinte goldene Fluten die Ich ebenso liebte wie den Hauch-Medizin meiner Mutter auf die Wunde. Das Licht verging und streute kleine Sterne in die Nacht, aus der dann Träume wuchsen und wieder in den Abgrund fielen. Es gab keine Unterschiede, alles war Neu und tief. Es ging abwärts.
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jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 270 Wohnort: Leipzig
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J 17.06.2016 15:39 Re: es ging abwärts von jon
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Sehr schwer zu lesen. Die lyrische Auflösung des Konkret-Realen ist dafür sicher der Boden, den „Rest“ gibt dem Text aber die Komma-Abstinenz, die die ohnehin Konzentration erfordende „Übersetzungarbeit“ (mit der Lyrisches immer in besonderem Maße verbunden ist) nicht eben unterstützt.
Manche Bilder empfinde ich als bemüht oder überdreht, andere verstehe ich nicht.
Zitat: | Ich war noch klein. Ich war noch kleinerKOMMA als ich es jetzt binKOMMA und die Gefühle flossen aus meiner Brust wie ein Strom - der meine Gedanken ausriss und sie den ewigen Weg nach vorn mit sich nahmKOMMA bis sie (ganz rund gespült und feucht) an Orten angeschwemmt wurdenKOMMA die ich noch nicht kannte.LEERZEICHEN!Orte |
Überdreht: „Gefühle, die aus der Brust fließen“. Ist da ein (symbolisches) Loch? Eine Wunde?
Wenn die Gefühle rausfließen (so massiv vor allem), dann sind sie doch dann weg, oder?
Dass Gefühle Gedanken wegreißen, kann ich nachempfinden.
Was dieser "ewige Wag nach vorn" sein soll, verstehe ich in dem Kontext nicht.
Also der Strom reißt die Gedanken raus - dann liegen sie also danach "rundgespült" (also nicht mehr kantig und aneckend) und "feucht"(???) irgendwo außerhalb …
… und zwar an Orten, die er/sie noch nicht kannte. Davon hat er/sie aber nichts, weil die Gedanken ja nicht mehr in ihm/ihr sind.
Zitat: | Orte die im selben Licht standen wie ich. |
Verstehe ich nicht.
Zitat: | Orte ohne Horizont und ohne Zweck. |
Sehr bemühtes Bild (Orte haben sowieso nie einen Zweck. Es sei denn, du meinst die "Wohneinheit Ort"), aber ich glaube, das verstehe ich halbwegs.
Zitat: | Ein TalKOMMA in das man hinab-rollteKOMMA wenn man nur bereit war - sich auf Seite gelegt -KOMMA die Welt umher kreisen zu lassenKOMMA so dass unzählige Schnüre aus Farbe den Verstand umwickelten. |
Also sind die Orte alle im Tal? Wieso haben sie dann keinen Horizont?
Das mit den Schnüren finde ich schön gesagt.
Zitat: | Ich stand in mitten dieser,KEIN KOMMA sich drehenden Welt und drehte mich mit ihr. |
… was auf ihn/sie dann wirkt wie „alles rundrum steht still“. Was also soll die ganze Dreherei im diesem Satz?
Zitat: | Aufgekratzte Knie pochten die Tränen aus meinen Augen. Ich weinte goldene FlutenKOMMA die Ichich ebenso liebte wie den Hauch-Medizin meiner Mutter auf die Wunde. |
Das mit dem Pochen wirkt etwas bemüht (vor allem, weil es nur Kratzer sind), aber okay.
Was für goldene Fluten?
„die Hauch-Medzin“ ODER „den Hauch Medizin“ / „auf der Wunde“
Zitat: | Das Licht verging und streute kleine Sterne in die Nacht, aus der dann Träume wuchsen und wieder in den Abgrund fielen. |
Das hat zu nichts Bezug im Satz. Wenn damit die Sterne gemeint sind: „und die wieder fielen“. Wenn die Träume gemeint sind: „wuchsen, die wieder"
Zitat: | Es gab keine Unterschiede, alles war Neuneu und tief. Es ging abwärts. |
Keine Unterschiede zwischen was?
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
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llll Leseratte
L
Beiträge: 121
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L 17.06.2016 21:03 es ging abwärts von llll
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Ich mag diesen Text sehr und auch das hellbunte Bild dazu ! u.a. die
"unzähligen Schnüre aus Farbe, die den Verstand umwickelten", sind bezaubernd !
Ich hab keinerlei Verständnisschwierigkeiten und Fragen,
möchte nur minimale Rechtschreibverbesserungen
und andere Zeilenumbrüche eintragen
und kleine Veränderungen vorschlagen :
"Ich war noch klein. Ich war noch kleiner als ich es jetzt bin
und die Gefühle flossen aus meiner Brust wie ein Strom,
der meine Gedanken ausriss und sie den ewigen Weg nach vorn mit sich nahm,
bis sie (ganz rund gespült und feucht) an Orten angeschwemmt wurden,
die ich noch nicht kannte. Orte, die im selben Licht standen wie ich.
Orte ohne Horizont und ohne Zweck. Ein Tal, in das man hinabrollte,
wenn man nur bereit war, sich auf die Seite zu legen und die Welt umher
kreisen zu lassen, so dass unzählige Schnüre aus Farbe den Verstand umwickelten.
Ich lag inmitten dieser sich drehenden Welt und drehte mich mit ihr.
Aufgekratzte Knie pochten die Tränen aus meinen Augen.
Ich weinte goldene Fluten, die ich ebenso liebte
wie den Hauch Medizin meiner Mutter auf die Wunde.
Das Licht verging und streute kleine Sterne in die Nacht,
aus der dann Träume wuchsen und wieder in den Abgrund fielen.
Ohne Unterschied war alles neu und tief.
Es ging abwärts."
llll
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