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Hat noch keinen Titel (weiß selber noch nicht wohin die Reise geht) :)


 
 
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Bier
Erklärbär
B


Beiträge: 1



B
Beitrag26.05.2016 00:59
Hat noch keinen Titel (weiß selber noch nicht wohin die Reise geht) :)
von Bier
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
ich fange mal ganz ehrlich an. Das ist mein erster Versuch ein Buch zu schreiben und ich habe keine Ahnung ob es gut oder schlecht ist. (Schreibe hauptsächlich aus Spaß an der Freude) smile

Er erwachte, noch immer fiebrig aber bei klarem Verstand. Dumpfe Schreie erreichten sein Ohr, woraufhin er schlagartig die Augen weit Aufriss und plötzlich einen brennenden Schmerz im rechten Bein verspürte. Nachdem er kurz heftig durchatmete und sein Gesicht sich vor Schmerzen nochmals zu einer Grimasse verzog, tastete er behutsam mit seinen Blutverschmierten Händen seinen Körper nach Verwundungen ab. Bis auf ein gebrochenes Bein und ein paar Prellungen schien sein Körper noch zu funktionieren. „Warum lebe ich noch?“, fragte er sich, als in jenem Moment eine junge Frau mit dunkelblondem Haar, welches sich leicht gelockt bis zu ihrem Nacken erstreckte, mit einem Eimer Wasser vorsichtig und verängstigt durch die Scheunentür eintrat. Sie bemerkte, dass der junge Mann bei Bewusstsein war und eilte so schnell wie sie mit dem Eimer Wasser nur laufen konnte zu dem Strohhaufen auf dem sich der Verwundete befand. Er sah sie mit fragendem Gesicht an, verspürte sogleich aber eine überwältigende Dankbarkeit sie zu sehen. „Wa … Was ist passiert?“, stotterte er heraus und musterte dabei leicht errötend die vor ihm kniende Frau. Sie senkte traurig die Augenlieder, fasste sich jedoch direkt wieder und fing an zu erzählen: „Unser Dorf wurde von Räubern überfallen und“, sie schluchzte kurz auf und Tränen rollten über ihre roten Wangen „un.. und“, sie erhob ihren Kopf „sie sind alle tot!“, sie schlug ihre Hände vors Gesicht und fing an immer stärker zu weinen. Er zog sie zu sich. Sie legte, noch immer schluchzend, ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, während er sie schweigend und sanft in seine Arme schloss und sie vor Erschöpfung einschliefen.
Als er aufwachte lag sie noch immer auf seiner Brust leicht atmend und seinen Oberkörper fest umschlungen. Er sah sie voll Mitleid an und strich ihr, nachdem er seine linke, freie Hand im Eimer gewaschen hatte, durchs Haar. Dabei verspürte er unglaubliche seelische Schmerzen „Was hat man dir nur angetan.“, dachte er und ein heftiger stichartiger Schmerz fuhr durch seinen Magen. Ihm lief eine Träne die Wange runter. „Wie können Menschen nur so grausam sein? Wie kann man menschliches Leben nur so verachten?“, eine unglaubliche Wut breitete sich in ihm aus und hätte er in diesem Moment einen der Verantwortlichen dieses Blutbades zu fassen bekommen so hätte er alle Schmerzen vergessen und hätte demjenigen, rasend vor Wut, den Schädel mit seinen bloßen Händen in Stücke gerissen. All seine Muskeln waren zum Zerbersten gespannt, er schob, die auf ihm liegende Frau, so sanft wie es ihm nur möglich war bei Seite und wollte die Welt mit einem einzigen Schlag vernichten, so allumfassend war in diesem Moment seine Verachtung der Welt gegenüber. Nach einer kurzen Weile beruhigte er sich und schaute wehleidig die Frau neben ihm an bis er schließlich nochmals, aufgrund des Blutverlustes und vor Erschöpfung, einschlief.
Als sie am nächsten Morgen aufwachten brannte ihnen die Lungen, es lag ein Dunst von Verwesung und verbranntem Holz in der Luft. Sie öffnete vorsichtig ihre leuchtend blauen Augen in denen noch immer der Verlust des letzten Tages tief und dunkel erkennbar war. Sie erschrak. „Oh Gott, bin ich eingeschlafen bevor ich seine Wunden gesäubert habe?“, dachte sie und sprang auf. Er stöhnte kurz auf, blieb liegen, öffnete kurz ein Auge, sah in die Ihrigen und schloss seines wieder. Sie nahm einen Lappen aus dem Eimer und fing an seine Wunden zu säubern, wobei er immer wieder vor Schmerzen kurz aufzuckte. „Wieso hat er mich gerettet? Wir sind uns doch noch nie begegnet und doch fühlt er sich so vertraut an, so warm, so liebevoll, so unendlich mit mir verbunden.“ Dieser Gedanke beruhigte ihr Herz und sie legte sanft ihre Hand auf seine Wange. Ein kurzes, den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck verdrängendes, lächeln huschte über seinen Mund. Er ergriff ihre Hand, öffnete seine grünlich aufblitzenden Augen und sah sie mit einem Ausdruck aus Dankbarkeit und tiefer Hingabe an.

Ich wäre euch sehr über ein ehrliches Feedback Dankbar wink

Liebe Grüße,
Michael

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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag26.05.2016 02:14
Re: Hat noch keinen Titel (weiß selber noch nicht wohin die Reise geht) :)
von Tjana
Antworten mit Zitat

Hallo Bier (ist der Name Programm? Laughing )

Ich versuche mal, meinen Eindruck zu vermitteln und hoffe, es hilft dir.

Ich fühle mich in ein früheres Jahrhundert versetzt (Scheune, Strohhaufen). Ein Dorf wurde überfallen, ausgelöscht. Ich frage mich, warum er (wer ist er?) überlebt hat und wie er in den Raum gelangte. Schließlich scheint er schwer verletzt zu sein. Diese Frage wird stärker, als die Frau darüber nachdenkt, dass und warum er sie gerettet hat.
   
Ich bin nicht sicher, wer hier erzählt. Manchmal klingt es nach dem allwissenden, dann wieder nach einem personalen Erzähler. Das stört mein Lesen. Wenn ich wüsste, ob und was in deiner Absicht lag, könnte ich dir genauere Hinweise geben.

Dein Stil hat gute Ansätze, braucht aber m.E. noch etwas Übung. Zum Teil bleibst du sehr distanziert, obwohl der Szene mehr "Leben" gut täte. Auf einige Adjektive könnte verzichtet, manche Formulierungen sollten überdacht werden, weil sie recht "abgegriffen" wirken, oder im jeweiligen Zusammenhang fast ins Kitschige rutschen. Ich markiere die mal orange, damit du siehst, was ich meine. Rechtschreib- und Kommafehler markiere ich nicht. Lass mal ein Programm drüber laufen. Pfiffig Blinzeln

Bier hat Folgendes geschrieben:

Er erwachte, noch immer fiebrig aber bei klarem Verstand. Dumpfe Schreie erreichten sein Ohr, woher kommen die? es sind doch alle tot woraufhin er schlagartig die Augen weit Aufriss und plötzlich einen brennenden Schmerz im rechten Bein verspürte. Nachdem er kurz heftig durchatmete und sein Gesicht sich vor Schmerzen nochmals zu einer Grimasse verzog, tastete er behutsam mit seinen Blutverschmierten Händen seinen Körper nach Verwundungen ab. Bis auf ein gebrochenes Bein und ein paar Prellungen schien sein Körper noch zu funktionieren. „Warum lebe ich noch?“, fragte er sich, als in jenem Moment eine junge Frau mit dunkelblondem Haar, welches sich leicht gelockt bis zu ihrem Nacken erstreckte, mit einem Eimer Wasser vorsichtig und verängstigt durch die Scheunentür eintrat. Sie bemerkte, dass der junge Mann bei Bewusstsein war und eilte so schnell wie sie mit dem Eimer Wasser nur laufen konnte zu dem Strohhaufen auf dem sich der Verwundete befand. Er sah sie mit fragendem Gesicht an, verspürte sogleich aber eine überwältigende Dankbarkeit sie zu sehen. „Wa … Was ist passiert?“, stotterte er heraus und musterte dabei leicht errötend die vor ihm kniende Frau. Sie senkte traurig die Augenlieder, fasste sich jedoch direkt wieder und fing an zu erzählen: „Unser Dorf wurde von Räubern überfallen und“, sie schluchzte kurz auf und Tränen rollten über ihre roten Wangen „un.. und“, sie erhob ihren Kopf „sie sind alle tot!“, sie schlug ihre Hände vors Gesicht und fing an immer stärker zu weinen. Er zog sie zu sich. Sie legte, noch immer schluchzend, ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, während er sie schweigend und sanft in seine Arme schloss und sie vor Erschöpfung einschliefen.
Als er aufwachte lag sie noch immer auf seiner Brust leicht atmend und seinen Oberkörper fest umschlungen. Er sah sie voll Mitleid an und strich ihr, nachdem er seine linke, freie Hand im Eimer gewaschen hatte, durchs Haar. Dabei verspürte er unglaubliche seelische Schmerzen „Was hat man dir nur angetan.“, dachte er und ein heftiger stichartiger Schmerz fuhr durch seinen Magen. Ihm lief eine Träne die Wange runter. „Wie können Menschen nur so grausam sein? Wie kann man menschliches Leben nur so verachten?“, eine unglaubliche Wut breitete sich in ihm aus und hätte er in diesem Moment einen der Verantwortlichen dieses Blutbades zu fassen bekommen so hätte er alle Schmerzen vergessen und hätte demjenigen, rasend vor Wut, den Schädel mit seinen bloßen Händen in Stücke gerissen. All seine Muskeln waren zum Zerbersten gespannt, er schob, die auf ihm liegende Frau, so sanft wie es ihm nur möglich war bei Seite und wollte die Welt mit einem einzigen Schlag vernichten, so allumfassend war in diesem Moment seine Verachtung der Welt gegenüber. Nach einer kurzen Weile beruhigte er sich und schaute wehleidig die Frau neben ihm an bis er schließlich nochmals, aufgrund des Blutverlustes und vor Erschöpfung, einschlief.
Als sie am nächsten Morgen aufwachten brannte ihnen die Lungen, es lag ein Dunst von Verwesung und verbranntem Holz in der Luft. Sie öffnete vorsichtig ihre leuchtend blauen Augen in denen noch immer der Verlust des letzten Tages tief und dunkel erkennbar war. Sie erschrak. „Oh Gott, bin ich eingeschlafen bevor ich seine Wunden gesäubert habe?“, dachte sie und sprang auf. Er stöhnte kurz auf, blieb liegen, öffnete kurz ein Auge, sah in die Ihrigen und schloss seines wieder. Sie nahm einen Lappen aus dem Eimer und fing an seine Wunden zu säubern, wobei er immer wieder vor Schmerzen kurz aufzuckte. „Wieso hat er mich gerettet? Wir sind uns doch noch nie begegnet und doch fühlt er sich so vertraut an, so warm, so liebevoll, so unendlich mit mir verbunden.“ Das geht aber schnell! Wo sie doch verängstigt den Raum betrat und sie kaum ein Wort gewechselt haben  Dieser Gedanke beruhigte ihr Herz und sie legte sanft ihre Hand auf seine Wange. Ein kurzes, den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck verdrängendes, lächeln huschte über seinen Mund. Er ergriff ihre Hand, öffnete seine grünlich aufblitzenden Augen und sah sie mit einem Ausdruck aus Dankbarkeit und tiefer Hingabe an.


Gib dir Zeit. Das kann besser werden.
LGT


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MoL
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Beiträge: 1838
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag26.05.2016 11:16

von MoL
Antworten mit Zitat

Lieber Bier!

Die Idee Deines Textes gefällt mir: Die Einstiegsszene ist gut gewählt und macht neugiereig, Lust auf mehr.

Allerdings hast Du schon ein wenig geschludert. Manche Sätze sind einfach nicht gut bzw. falsch.
Bsp.:
"Nachdem er kurz heftig durchatmete und sein Gesicht sich vor Schmerzen nochmals zu einer Grimasse verzog, tastete er (...)"
Da müsste es heißen "Nachdem er kurz heftig durchgeatmet HATTE".
Oder:
"Als er aufwachte lag sie noch immer auf seiner Brust leicht atmend und seinen Oberkörper fest umschlungen"
-> Oha. Das müsste "Als er aufwachte KOMMA lag sie noch immer leicht atmend auf seiner Brust und hielt seinen Oberkörper fest umschlungen" heißen.

Da frage ich mich, wie das geht? Das würde ja bedeuten, dass er auf ihren Händen liegt. Und warum atmet sie leicht? Atmet sie "nur noch leicht", weil sie verletzt ist und bald stirb?

Und: " „Oh Gott, bin ich eingeschlafen bevor ich seine Wunden gesäubert habe?“, dachte sie und sprang auf." passt GAR NICHT, das ist ja ein völlig sinnloser Perspektivwechsel mittendrin.

Ein paar Kommas würden dem Text auch gut tun. Wink

Insgesamt denke ich, dass Du eine tolle Phantasie hast, aber schlicht und ergreifend zu viel des Guten tust.
Allein schon: "Dabei verspürte er unglaubliche seelische Schmerzen „Was hat man dir nur angetan.“, dachte er und ein heftiger stichartiger Schmerz fuhr durch seinen Magen."
Würde ein Stich an sich nicht ausreichen? ODER ein Schmerz? Übrigens stimmt hier die Reihenfolge nicht. Da der Mann nicht sooo schwer verletzt ist - zumindest nicht im Magen - würde ich sagen, ist der "unglaubliche seelische Schmerz" die Steigerung und gehört somit an die zweite Stelle.


Du wirfst mit so vielen Beschreibungen um Dich ("öffnete seine grünlich aufblitzenden Augen"), dass darunter meiner Meinung nach schon die Geschichte an sich leidet. Mein Vorschlag: Dein Text zählt 637 Wörter. Streich davon mindestens 1/4 weg, besser mehr. Kürzen tut weh, aber meiner Erfahrung nach ist das wie eine Frischekur für den Text. Versuch es mal, ich bin mir sicher, dass er sich dann wesentlich besser lesen lässt.
Also: Weitermachen! Smile
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag26.05.2016 17:34

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Bier,


Ich brauchte ein paar Anläufe den kurzen Text bis zu seinem Ende zu lesen. Die langen, verschachtelten Sätze haben es mir nicht leicht gemacht.

Zitat:
  Er erwachte, noch immer fiebrig aber bei klarem Verstand.   

Interessanter Einstieg. Die Dopplung des "er" direkt am Anfang stört mich hier. Wenn du magst, könntest du den Satz umstellen. Und ich frage mich, ob es das "bei klarem Verstand" wirklich braucht. Nur weil man Fieber hat, ist man ja nicht automatisch neben der Spur. "Fiebrig wachte er auf." wäre eine Idee.

Zitat:
  Dumpfe Schreie erreichten sein Ohr, woraufhin er schlagartig die Augen weit Aufriss und plötzlich einen brennenden Schmerz im rechten Bein verspürte  

"Erreichten" klingt für mich, als kämen die Schreie angerannt. "Aufriss" schreibt man klein. Allgemein finde ich den Satz umständlich und fremd.
Ein Schrei wirkt unmittelbar besser, finde ich. Die Reaktionen ebenfalls. Wörter wie "woraufhin" bremsen aus.
"Ein dumpfer Schrei ertönte. XY riss die Augen weit auf, fuhr hoch und spürte brennenden Schmerz im rechten Bein."
Ist nur ein Beispiel. Vielleicht verdeutlicht es besser, was ich meine. Das heißt nicht, dass du es so schreiben sollst.

Zitat:
  Nachdem er kurz heftig durchatmete und sein Gesicht sich vor Schmerzen nochmals zu einer Grimasse verzog, tastete er behutsam mit seinen Blutverschmierten Händen seinen Körper nach Verwundungen ab   

Den finde ich ganz schlimm. Versuch den Leser mitzureißen, ihn unmittelbar erleben zu lassen. Und eines nach dem anderen.

Zitat:
   Bis auf ein gebrochenes Bein und ein paar Prellungen schien sein Körper noch zu funktionieren  

Dachte er hat blutverschmierte Hände. Altes Blut?

Zitat:
   „Warum lebe ich noch?“, fragte er sich Punkt als in jenem Moment eine junge Frau mit dunkelblondem Haar, welches sich leicht gelockt bis zu ihrem Nacken erstreckte, mit einem Eimer Wasser vorsichtig und verängstigt durch die Scheunentür eintrat.  

"Eine junge Frau mit dunkelblondem Haar betrat die Scheune. Mit einer Hand strich sie sich durch die Locken, die anderen trug einen Wassereimer."
Versuch infos über Aussehen oder Umgebung in die Handlung verteilt einfließen zu lassen. Das liest sich oft angenehmer.

Zitat:
   Sie bemerkte, dass der junge Mann bei Bewusstsein war und eilte so schnell wie sie mit dem Eimer Wasser nur laufen konnte zu dem Strohhaufen auf dem sich der Verwundete befand.   

Du musst nicht schreiben, dass sie das bemerkt, sondern kannst sie auch direkt handeln lassen. Der Leser weiß das, was du ihm erzählst und es ist nur logisch, dass sie sein Bewusstsein wahrnimmt.
Er liegt in einer Scheune, man denkt automatisch an Stroh. Oder du könntest ihn das Stroh beim Aufwachen ertasten lassen. So eingeschoben liest es sich zu erklärend, bremst aus und lenkt ab.

Zitat:
Er sah sie mit fragendem Gesicht an, verspürte sogleich aber eine überwältigende Dankbarkeit sie zu sehen. „Wa … Was ist passiert?“, stotterte er heraus und musterte dabei leicht errötend <- Zeitfehler? die vor ihm kniende Frau   

Ich habe das Gefühl, dass du es dir unnötig kompliziert machst. Die Sätze klingen für mich zu gewollt und dadurch unecht.

Zitat:
  Sie senkte traurig die Augenlieder, fasste sich jedoch direkt wieder und fing an zu erzählen: „Unser Dorf wurde von Räubern überfallen und“, sie schluchzte kurz auf und Tränen rollten über ihre roten Wangen „un.. und“, sie erhob ihren Kopf „sie sind alle tot!“, sie schlug ihre Hände vors Gesicht und fing an immer stärker zu weinen.  

Das Adjektiv am Anfang braucht es nicht. Lass die Geste für sich sprechen.
Davon abgesehen, wieso fasst sie sich? Sie hat nur den Blick gesenkt und ist hier noch nicht in Tränen ausgebrochen. Dann schreibst du, wie sie den Kopf hebt. Ich gehe davon aus, wenn sie den Blick senkt und sich wieder "fasst", dass sie dann ohnehin wieder aufsieht. Und dann fängt sie ja doch an zu heulen, was man z.B. durch glasige Augen, Zittern, bebende Stimme oder Ähnliches einleiten könnte.

Zitat:
Sie legte, noch immer schluchzend, ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, während er sie schweigend und sanft in seine Arme schloss und sie vor Erschöpfung einschliefen.    

Vertrau deinem Leser. Ich gehe hier davon aus, dass sie noch immer heult. Versuch unnötige Adjektive und Dopplungen zu vermeiden. Wenn er nichts sagt, schweigt er automatisch.

Zitat:
  Als er aufwachte lag sie noch immer auf seiner Brust leicht atmend und seinen Oberkörper fest umschlungen.  

"Als er aufwachte, lag sie noch immer an seiner Brust, hielt seinen Oberkörper fest umschlungen."
Ist nur eine Idee.

Zitat:
Er sah sie voll Mitleid an und strich ihr, nachdem er seine linke, freie Hand im Eimer gewaschen hatte, durchs Haar.  

Dieser Einschub bremst und macht die zarte Geste kaputt. Außerdem wirft er Fragen auf. Kann er sich denn gut genug bewegen? Wo steht der Eimer? Sie wird durch die Bewegung nicht wach? Wie wäscht er die Hand, indem er sie nur ins Wasser taucht?
Wenn du am Anfang die "blutverschmierte" Hand weglässt, braucht es diesen Zusatz hier nicht.


Ich höre hier auf. Du siehst, was mich an dem Text stört. Ich halte es für am Besten, wenn man so schreibt, als würde man selbst daneben stehen, damit der Leser alles selbst miterleben und mitfiebern kann. Deine Sprache ist mir zu gekünstelt, zu gewollt. Mir fehlt die Leichtigkeit deines Ausdrucks. Doch du schaffst es bei mir Bilder zu erzeugen. Leider geht meine Neugierde auf den Rest der Geschichte in den konstruierten Sätzen unter.

Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.


LG,
Seraiya


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purpur
Klammeraffe


Beiträge: 964



Beitrag26.05.2016 21:07

von purpur
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Hallo Very Happy Bier,

der eingestellte Text deiner Geschichte gefällt mir, vor allem,
weil deine beiden HProta, obwohl sie sich zuvor nie trafen, doch
fürsorglich begegnen-als kannten sie sich schon ewig,
wie lange auch immer.
Das gefällt mir, das beschäftigt mich gerade sehr.
Geht das?! Ich kann's mir gut vorstellen.
 Kommt noch was?
HerzlichePpGrüße
Pia


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3210
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag26.05.2016 21:19
Re: Hat noch keinen Titel (weiß selber noch nicht wohin die Reise geht) :)
von Taranisa
Antworten mit Zitat

Hallo Bier,

ich gebe auch mal meinen Schnaps, äh, Senf dazu:

Bier hat Folgendes geschrieben:
Er erwachte, noch immer fiebrig aber bei klarem Verstand. Dumpfe Schreie erreichten drangen in sein Ohr, woraufhin er schlagartig (wird durch das Aufreißen klar) die Augen weit Aufriss und plötzlich einen brennenden Schmerz im rechten Bein verspürte. Nachdem er kurz heftig durchatmete und sein Gesicht sich vor Schmerzen (such mal nach Alternativen zu Schmerz / Schmerzen, da das Wort sehr oft vorkommt) nochmals zu einer Grimasse verzog, tastete er behutsam mit seinen Blutverschmierten Händen seinen Körper nach Verwundungen ab. Bis auf ein gebrochenes Bein und ein paar Prellungen schien sein Körper noch zu funktionieren. (Und wo kommt das Blut an den Händen her?) „Warum lebe ich noch?“, fragte er sich, als in jenem Moment eine junge Frau mit dunkelblondem Haar, welches sich leicht gelockt bis zu ihrem Nacken erstreckte, (siehe Kommentar von Seraiya) mit einem Eimer Wasser vorsichtig und verängstigt durch die Scheunentür eintrat. Perspektivenwechsel: Sie bemerkte, dass der junge Mann bei Bewusstsein war und eilte so schnell wie sie mit dem Eimer Wasser nur laufen konnte zu ihm dem Strohhaufen auf dem sich der Verwundete befand. Perspektivenwechsel: Er sah sie mit fragendem Gesicht an, verspürte sogleich aber eine überwältigende (nehm ich ihm nicht ab, klingt übertrieben) Dankbarkeit  sie zu sehen. „Wa … Was ist passiert?“, stotterte er heraus und musterte dabei leicht errötend (warum errötet er?) die vor ihm kniende Frau. Sie senkte traurig die Augenlieder, fasste sich jedoch direkt wieder und fing an zu erzählen: „Unser Dorf wurde von Räubern überfallen und“, sie schluchzte kurz auf und Tränen rollten über ihre roten Wangen „un.. und“, sie erhob ihren Kopf „sie sind alle tot!“, sie schlug ihre Hände vors Gesicht und ihr Leib krampfte sich heulend zusammen (o.ä.) fing an immer stärker zu weinen. Er zog sie zu sich. Sie legte, noch immer schluchzend, ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, während er sie schweigend und sanft in seine Arme schloss und sie vor Erschöpfung einschliefen. Das geht aber fix, sind es die letzten Überlebenden? Was ist mit seinen Verletzungen? ich würde mich erst darum kümmern und dann ans Schlafen denken.
Als er aufwachte lag sie noch immer auf seiner Brust leicht atmend und seinen Oberkörper fest umschlungen. Er sah sie voll Mitleid an und strich ihr, nachdem er seine linke, freie Hand im Eimer gewaschen hatte (der für ihn in praktischer Nähe stand) , durchs Haar. Dabei verspürte er unglaubliche seelische Schmerzen (nehme ich ihm nicht ab) „Was hat man dir nur angetan.“, dachte er und ein heftiger stichartiger Schmerz fuhr durch seinen Magen. Ihm lief eine Träne die Wange runter. „Wie können Menschen nur so grausam sein? Wie kann man menschliches Leben nur so verachten?“, eine unglaubliche Wut breitete sich in ihm aus und hätte er in diesem Moment einen der Verantwortlichen dieses Blutbades zu fassen bekommen so hätte er alle Schmerzen vergessen und hätte demjenigen, rasend vor Wut, den Schädel mit seinen bloßen Händen in Stücke gerissen. Mich würde erst einmal interessieren, in welchem Setting ich mich befinde und wer die Angreifer waren. All seine Muskeln waren zum Zerbersten gespannt, er schob, die auf ihm liegende Frau, so sanft wie es ihm nur möglich war bei Seite und wollte die Welt mit einem einzigen Schlag vernichten, so allumfassend war in diesem Moment seine Verachtung der Welt gegenüber. Nach einer kurzen Weile beruhigte er sich und schaute wehleidig die Frau neben ihm an bis er schließlich nochmals, aufgrund des Blutverlustes und vor Erschöpfung, einschlief.
Perspektivenwechsel: Als sie am nächsten Morgen aufwachten (und die Verletzungen noch immer nicht versorgt wurden...) brannte ihnen die Lungen, es lag ein Dunst von Verwesung und verbranntem Holz in der Luft. Sie öffnete vorsichtig ihre leuchtend blauen Augen in denen noch immer der Verlust des letzten Tages tief und dunkel erkennbar war. (Was hat sie verloren? Bis jetzt kenne ich nur die Scheune) Sie erschrak. „Oh Gott, bin ich eingeschlafen bevor ich seine Wunden gesäubert habe?“, dachte sie und sprang auf. Er stöhnte kurz auf, blieb liegen, öffnete kurz ein Auge, sah in die Ihrigen und schloss seines wieder. Sie nahm einen Lappen aus dem Eimer und fing an seine Wunden zu säubern, wobei er immer wieder vor Schmerzen kurz aufzuckte. „Wieso hat er mich gerettet? Wir sind uns doch noch nie begegnet und doch fühlt er sich so vertraut an, so warm, so liebevoll, so unendlich mit mir verbunden.“ (Er hat sie gerettet? Er konnte sich nicht rühren, sie schon.) Dieser Gedanke beruhigte ihr Herz und sie legte sanft ihre Hand auf seine Wange. Ein kurzes, den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck verdrängendes, lächeln huschte über seinen Mund. Er ergriff ihre Hand, öffnete seine grünen grünlich aufblitzenden Augen und sah sie mit einem Ausdruck aus Dankbarkeit und tiefer Hingabe an.


Achte bitte auf die Perspektive und wechsle die Länge der Sätze ab. Aus einigen kannst du mehrere machen. Ist dann angenehmer für die Leser.
Setz dich nochmal dran und vertiefe dich in die Szene/n (ist ja ein längerer Zeitabschnitt mit dem vielen Schlafen dazwischen). Oft ist weniger mehr. Smile

LG

Taranisa
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jon
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J

Alter: 57
Beiträge: 270
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag09.06.2016 13:17

von jon
Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich hat Michael/Bier gar kein Interesse an Hilfe, aber ich fasse mal grob zusammen, was mir so an Tipps einfällt:

Hallo Bier!

Nulltens: Mach dir einen Plan, was du überhaupt erzählen willst! Dieser Abschnitt macht den Eindruck, als ob du selbst nicht wüsstest, was in deiner Geschichte eigentlich los ist.

Erstens: Mach Absätze! Das erleichtert das Lesen ungemein und hilft vielleicht auch dir, den Text besser zu strukturieren.

Zweitens: Versuch mal, etwas realistischer zu bleiben, was die Figuren angeht!
Entweder sie kennen sich nicht, dann brauchst du gute Gründe für dieses Spontangeschmuse. Gemeinsam Erlebtes kann sowas sein. Aber weder erfährt man, dass sie was gemeinsam erlebten (außer irgendeine seltsame Rettung, an die er sich nicht erinnert), und erst recht nicht was (er regt sich zwar über irgenwelche Grasuamkeiten auf, weiß aber gar nicht, was konkret passiert ist). Natürlich können solche Regungen auch stattfinden, wenn man die Gründe nicht (mehr) kennt – aber dann sollte sich wenisgtens einer von beiden wundern, was da grade mit ihnen vorgeht.
Oder sie kennen sich, dann muss auch das anklingen. Es werden ja nicht beide unter Voll-Amnesie leiden, oder? Und selbst wenn: Dann gilt wieder das oben Erwähnte: Sie müssten sich anders verhalten, wenigstens aber anders fühlen und vor allem denken.

Drittens: Lesen, lesen, lesen! Und zwar halbwegs gute Texte. Das schult das Sprachgefühl oft am besten …

Und danach kann man über Kommas, Zeiten, Logik und Klischees reden …


LG jon


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Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag09.06.2016 14:46
Ohne Titel
von Muskat
Antworten mit Zitat

Halllo Bier,

ich stimme Jon in jedem Punkt zu. Strukturier das Ganze und überlege, was du schreiben willst.

Schau: Die Frau ist, außer dem Prota,  die einzig Überlebende. Warum?
Weiter trägt sie einen Eimer Wasser bei sich. Weiß sie von dem Verletzten? Wenn ja und das Wasser dafür gedacht ist, um seine Wunden zu säubern, warum tut sie es dann nicht?
Stattdessen eilt sie zu dem Strohhaufen? Nicht zum Prota? Dort schläft sie aber neben ihm ein, anstatt ihm zu helfen.

Er ist schwer verletzt,  aber in der Lage aufzuspringen?

Sowas zieht sich durch den gesamten Text.

Ich rate dazu, erst zu überlegen, wohin die Geschichte gehen soll, dann logisch zu strukturieren. Dann erst die Geschichte aufzuschreiben.


Liebe Grüße

Muskat
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