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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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12.05.2016 12:22 der alte garten von Berni
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Der alte garten
er reichte bis ans ende der welt
vater hatte irgendwo zwischen hier und dort
eine schaukel aufgehängt
die trug uns bis nach afrika
der garten ist heute so klein
ohne die eltern
dort hinten am knorrigen baum
hängt noch ein stück seil
von der schaukel vielleicht
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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14.05.2016 06:51
von Zinna
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Guten Morgen Berni,
gefällt mir, wie du die Bilder übereinander legst und unterschiedliche Stimmung zeigst. In dem früheren die Weite, das Alles möglich scheinende.
Angelegt die Möglichkeiten durch Hand/Schaffen des Vaters und eigenen Einsatz (Schaukel).
Mit heute-Augen betrachtet wirkt die Welt enger. Die Realität holt jeden ein(?)
Das "so" muss nicht unbedingt sein?
Gern gelesen und mitgeschwungen
Liebe Grüße
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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14.05.2016 23:42
von firstoffertio
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Ich bin beim Lesen Kind, dann Alte, die das nun auch metaphorisch liest:
Da war mal eine freiere, einfachere , offenere Welt zu erfahren...
Vielleicht ließe es sich noch ein wenig prägnanter machen, mit Betonung von Heute in Vers 4 am Anfang:
Heute ist der Garten so klein
Und dem Weglassen von "vielleicht" am Ende?
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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15.05.2016 00:13
von Berni
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Zinna hat Folgendes geschrieben: | Guten Morgen Berni,
gefällt mir, wie du die Bilder übereinander legst und unterschiedliche Stimmung zeigst. In dem früheren die Weite, das Alles möglich scheinende.
Angelegt die Möglichkeiten durch Hand/Schaffen des Vaters und eigenen Einsatz (Schaukel).
Mit heute-Augen betrachtet wirkt die Welt enger. Die Realität holt jeden ein(?)
Das "so" muss nicht unbedingt sein?
Gern gelesen und mitgeschwungen
Liebe Grüße
Zinna |
Lb. Zinna,
danke dir für deinen Kommentar. Schön, dass dir der Text etwas sagt. Du hast Recht, auf das "so" kann man verzichten. Werde ich bei einer Überarbeitung berücksichtigen.
LG und schöne Pfingsttage,
Berni
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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15.05.2016 00:19
von Berni
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Ich bin beim Lesen Kind, dann Alte, die das nun auch metaphorisch liest:
Da war mal eine freiere, einfachere , offenere Welt zu erfahren...
Vielleicht ließe es sich noch ein wenig prägnanter machen, mit Betonung von Heute in Vers 4 am Anfang:
Heute ist der Garten so klein
Und dem Weglassen von "vielleicht" am Ende? |
Lb. firstoffertio,
danke für deine "Stimme" aus Irland.
Ja, ich glaube, die Umstellung in Vers 4 würde dem Text guttun. Werde ich mir vormerken wie weiter oben den Vorschlag von Zinna.
Auf das "vielleicht" möchte ich nicht verzichten.Ich weiß, dass ich zuweilen und damit auch hier einen etwas verdrehten Schluss finde, aber ich mag dieses Zögern, dieses Eventuell, dieses Offene und Zweifeln.
Dir schöne Pfingsttage nach Irland,
Berni
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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15.05.2016 01:14
von Berni
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der alte garten
er reichte bis ans ende der welt
vater hatte irgendwo zwischen hier und dort
eine schaukel aufgehängt
die trug uns bis nach afrika
heute ist der garten klein
ohne die eltern
dort hinten am knorrigen baum
hängt noch ein stück seil
von der schaukel vielleicht
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GlasaugeBill Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 14
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24.05.2016 21:25
von GlasaugeBill
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Berni,
Im alten Garten findet das Lyrische Ich Zugang zu einer Erinnerung in der das Bild der Schaukel im Zentrum einer endlosen, kindlichen Welt zugleich die Leichtigkeit eben dieser Kindheit als auch das plötzliche (unbemerkte?) Verschwinden der jungen Welt/Werte-Vorstellung im Prozess des Älterwerdens symbolisiert. Die erste Strophe nimmt den Leser dabei mit in eine fröhliche Zeit voller Phantasie und Spiel, wobei vor allem „bis ans ende der welt“, „irgendwo zwischen hier und dort / eine schaukel “, „trug uns bis nach afrika“ hervorragend ineinander greifen. Als Unterton schwingt zusätzlich bereits eine leise Melancholie, welche bei mir durch das Adjektiv „alt“ im Titel und die Erwähnung des Vaters eingeleitet wird und schließlich die zweite Strophe vorbereitet. Hier dann ein Erwachen des LI, ein Zeitsprung, das bei mir bekannte Situationen assoziieren da ich an Dinge denken muss, die ich selbst als Kind „groß“ oder „weit“ empfand und die heute „klein“ und „nah“ sind. Die Umstellung des einleitenden Verses in deiner neuen Version löst m.M. den Bezug der Größe des Gartens vom (nicht) Vorhandensein der Eltern (und damit dem Erwachsenwerden) und verändert damit die Stimmung, in diesem Fall für mich sogar von einer Melancholie in eine leichte Gleichgültigkeit des LI. Auf das „vielleicht“ im letzten Vers würde ich auch ungerne verzichten. Ich denke die Unsicherheit passt zu den wagen kindlichen Erinnerungen, in denen nicht der Ort der Schaukel im speziellen, sondern diese als Gegenstand kindlicher Freude an sich im Mittelpunkt stand.
Glasauge Bill
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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25.05.2016 08:36
von Berni
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Hallo Bill ,
danke dir für deinen Kommentar und das Interesse an dem Text. Da hast du wirklich sehr genau hineingefühlt, wie man so "schön" sagt. Das hat mich gefreut.
LG
Berni
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menetekel Exposéadler
Alter: 103 Beiträge: 2447 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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27.05.2016 05:44
von menetekel
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Hallo Berni,
mich spricht das Gedicht ebenfalls an.
Wenn überhaupt, könntest du (neben dem "so") m. E. auf das "Stück" verzichten, denn das Seil reicht eigentlich (auch klanglich besser) und weist auf einen Pfad, den ich selber ohnehin sofort beschritten hatte - nämlich den gedanklichen Tod des Vaters. "Vielleicht" einen selbstgewählten.
Dieser offene Ausgang ist für mich das Herausragende am Gedicht. -
Du stellst den Freuden und dem Fantasieleben der Kinderzeit ein Trauma gegenüber. Fast unbemerkt (wie man liest ), aber vorhanden. Und in seiner Wirkung stark.
Liebe Grüße
M.
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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27.05.2016 09:16
von Berni
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menetekel hat Folgendes geschrieben: | Hallo Berni,
mich spricht das Gedicht ebenfalls an.
Wenn überhaupt, könntest du (neben dem "so") m. E. auf das "Stück" verzichten, denn das Seil reicht eigentlich (auch klanglich besser) und weist auf einen Pfad, den ich selber ohnehin sofort beschritten hatte - nämlich den gedanklichen Tod des Vaters. "Vielleicht" einen selbstgewählten.
Dieser offene Ausgang ist für mich das Herausragende am Gedicht. -
Du stellst den Freuden und dem Fantasieleben der Kinderzeit ein Trauma gegenüber. Fast unbemerkt (wie man liest ), aber vorhanden. Und in seiner Wirkung stark.
Liebe Grüße
M. |
Hallo Menetekel,
freut mich, dass du Gefallen am Text finden konntest.
Den Hinweis auf das "Stück" verstehe ich. Mir war nur "Seil" allein zu direkt. Mir war halt wichtig, dass es nur ein Rest ist, der da hängt. Aber am Ende ist das vielleicht auch Geschmacksache.
LG
Berni
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