passiert!

[elvispressler]

und ich denk an Dich und nehm dich mit
gleich zusammen nur die augen berührend fliegen wir hoch rauf
nur die seelen lenken und sie lenken uns gleich
wie unsere großmütter mit dem einzigen geruch
wir schauen hinunter auf die fesseln und wissen, dass wir zurück ins eisen gehen
und wir lächeln weil zu oft erlebt
und die paar augenblicke
so leicht und erbauend
ein seelengrinsen, verstehend
die weite und die zeit verkringeln sich
und drücken uns an die schöpfung
damit wir sie erraten wie die narren
und wir lächeln weil zu oft erlebt
und lassen unser geheimnis offen liegen
damit der andere hinsehen soll
und wir erklären uns, dass es kein geheimnis gibt
sondern nur den atem unserer lichter
für immer.

[ricochet]

Hallo elvispressler,

das Verrätseln des Inhaltes gehört zu den klassischen Aufgaben eines Menschen, der Lyrik erstellt. Soweit, so gut. Allerdings kann man auch das Guten zuviel tun. Für meine Begriffe haben wir hier so einen Fall. Der Verzicht auf Großschreibung und Interpunktion macht es nicht leichter, zumal er durchaus unnötig ist. Dadurch wirkt das Gedicht auf mich wie eine kaum strukturierte Wörterwüste, mit willkürlichen Zeilenumbrüchen, in der du wirklich alles unternommen hat, um ja nicht verstanden zu werden.
Die Folge ist, dass dein Gedicht zur reinen Projektionsfläche für die Interpretation der Leser wird. Dabei führst du eigentlich eine recht angenehme, kultivierte Sprache, aber mit Großmüttern und ihrem einzigen Geruch kann ich eben wenig anfangen. Sorry.

LG


rico
PS: Weniger ist oft mehr.

[elvispressler]

Hallo rico,

Danke für Deine Zeit und Meinung! Alles richtig!
Des Guten zuviel. Richtig!
Gross/Klein, keine Interpunktion macht es nicht leichter. Richtig!
Wörterwüste. Wunderbar!
Als richtiges Kompliment aber nehm ich auf: reine Projektionsfläche.
Aber Spass beiseite: ja, es ist ein wenig Chaos, viel /.Gier./, Farbe und vielleicht eingebildetes Künstlertum. Aber ab und zu habe ich das Gefühl, daß ich doch in der Lage bin, mit Worten ganz nahe daran zu kommen, was meine Seele zu mir ins Bewusstsein lässt. Und wenn ich das Glück habe, das irgendwie in Worte fassen zu können, dann kann ich nicht anders: dann ist das nicht dazu gedacht oder geeignet, mit Kommas und Regeln zu hantieren. Dann kann das auch nur schwer leicht nachvollziehabr sein. Dann muss ich mit den bescheidenen Mitteln, die ich habe, das Unmögliche versuchen. Das kommt dann dabei raus Was Du aber sagst, kann ich nur bestätigen. Leider und Gott sei Dank!