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Lutz Andreas Bleidorn Schneckenpost
Alter: 61 Beiträge: 5 Wohnort: Sinzig
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11.03.2016 21:47 Kern der Seele von Lutz Andreas Bleidorn
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Wenn Glauben sich will in dir finden,
kannst glaubend du dich ihm verbinden.
Willst du Höherem in dir den Weg bereiten,
musst glaubend du nach innen schreiten.
In dir, er ist nicht weit noch fern,
wirst du ihn finden, deiner Seele Kern.
Hast du glaubend in dir deine Seele gefunden,
hat in dir sich das Höchste, auf ewig verbunden.
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Quadratschädel Leseratte
Q Alter: 69 Beiträge: 159 Wohnort: Berlin-Ost
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Q 16.03.2016 07:51
von Quadratschädel
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Hallo Lutz Andreas Bleidorn
es geht um den Glauben in diesem Gedicht, unkritisch, beschwörend, als wäre er eine Selbstverständlichkeit für den heutigen Menschen. Das drückst du in einfachen, ungekünstelten Worten aus. Das Gedicht impliziert indirekt, dass Menschen, die keine Religion haben, nicht zu humanen, höheren Werten fähig sind. Damit redet das Gedicht den Predigern das Wort, die von der Kanzel gegen die "Ungläubigen" eifern, und das ist mir als Gedicht zu inhaltsarm und indirekt auch aggressiv. Mir würde das Gedicht mehr geben, wenn du Rede und Gegenrede, Für und Wider benutzt hättest, statt den Gestus des Predigers. So aber bleibt das Gedicht völlig in der von dir nicht anzuzweifelnden Gedankenwelt des Religiösen.
Das kurze Gedicht ist im Paarreim geschrieben, im jambischen Metrum, mit einer unregelmäßigen Anzahl von Hebungen. Das Handwerk ist dir noch nicht allzu geläufig, ist mein Eindruck, es gibt mehrere Verletzungen des Metrums in dem Gedicht. So zum Beispiel im Vers "Willst du Höherem in dir den Weg bereiten". Dasselbe noch einmal im Vers "Hast du glaubend in dir deine Seele gefunden", genauso im letzten Vers "hat in dir sich das Höchste auf ewig verbunden" (ohne Komma bitte).
Zusammenfassend würde ich sagen, das Gedicht ist handwerklich noch nicht zureichend. Es drückt die Sehnsucht nach Ruhe und Bewahrung des Althergebrachten aus, so gesehen spinnt es sich ein in einen Kokon aus Konservatismus und religiösem Eifer.
Quadratschädel
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Lutz Andreas Bleidorn Schneckenpost
Alter: 61 Beiträge: 5 Wohnort: Sinzig
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16.03.2016 11:10 Glaube älter als jede Religion von Lutz Andreas Bleidorn
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Lieber Quadratschädel ;
Ich danke Dir für Deine persönliche Interpretation meines kleinen Verses.
Ja ich bin so frei und frisch dabei, will mich nicht messen, bin nicht versessen.Wollt einfach einräumen, wovon wir alle nur träumen.Doch Glauben hat nicht immer nur, mit Religion zu tun, keine Spur.
Danke für deine hilfreichen Worte.
Alles Liebe LAB
_________________ Alle höchsten Werte liegen im Unsichtbaren und nur in der Sichtbarkeit können sie erobert werden!
(Bo Yin Ra) |
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Frank D. Badenius Gänsefüßchen
Alter: 64 Beiträge: 27 Wohnort: Lindau (Bodensee)
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16.03.2016 14:22
von Frank D. Badenius
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Hi Lutz,
ja, zugegeben, ein wenig unausgegoren kommt mir das Gedicht auch vor. Zudem frage ich mich, warum es an manchen Stellen so verschwurbelt daher kommt? Ich meine, statt
"Wenn Glauben sich will in Dir finden..."
könnte (!) man ja auch einfach
"Willst Du den Glauben in Dir finden
..."
nehmen.
Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Nicht so gefällt mir die wechselnde Perspektive. Ich verstehe beispielsweise nicht, warum und wie sich Glaube in mir finden will? Was sucht der denn da? Kann er nicht vorher anrufen?
In der Regel sucht man ja von sich aus. Und wird nicht vom Glauben entdeckt. Oder doch?
Und dann die Folgefrage: Wie soll sich der Glaube "glaubend" mit mir verbinden? Das verstehe ich schlicht nicht.
Dann ist es mal der Kern meiner Seele, dann wieder doch nur die Seele als solche.
Und zum Schluss hat sich in mir plötzlich das Höchste – und dann auch noch gleich "auf ewig" – verbunden. Aber was hat das denn nun mit mir zu tun? Und warum haben die mich vorher nicht gefragt?
Verstehst Du? Einerseits ist es eine ziemlich heftige Ansage, nach dem Motto "So geht's und nicht anders". Andererseits stößt Du mich als Leser mal hier- mal dort hin.
Dabei willst Du doch eigentlich nur sagen: Glauben findet man nur in sich selbst – sobald man nicht mehr "wissen" will. Oder so ähnlich.
Versuchs vielleicht nochmal.
Mit gut gemeinten Grüßen,
Frank
_________________ Dies ist meine Signatur. Prima. |
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Lutz Andreas Bleidorn Schneckenpost
Alter: 61 Beiträge: 5 Wohnort: Sinzig
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16.03.2016 16:03 Hausaufgaben machen von Lutz Andreas Bleidorn
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Hallo Frank;
danke für deine Beurteilung.Du hast recht mit deinen Fragestellungen, es ist die alte Sprachform, die zu der Unausgegorenheit dazukommt.Es ist gut für mich, daß ihr mir solche Sachen sagt, damit ich es ändern kann.Ist angekommen,war nicht so toll als Einstand, wobei vielleicht doch, um mir klar zu machen, wo die Reise hingeht.Habe an diesem Abend noch drei andere Verse von mir euphorisch einstellen wollen, weil ich das Regelwerk nicht ganz genau gelesen hatte. Dann kam auf einmal ein Stop und dieser Vers ist von den vier Versen übrig geblieben.Tja, entweder sind die jetzt weg, oder warten irgentwo darauf von mir abgeholt zu werden.Bin halt noch nicht so vertraut mit der Technik.Was nicht ist, das kann noch werden, so ist´s hier doch auf dieser Erden.Schön das zumindest zu erkennen war, was ich sagen wollte, oder eher gesagt habe, so für mich als Ansatz.
Herzlichen Dank nochmal Frank.
Liebe Grüsse LAB
_________________ Alle höchsten Werte liegen im Unsichtbaren und nur in der Sichtbarkeit können sie erobert werden!
(Bo Yin Ra) |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 884
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16.03.2016 17:29
von Babella
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Hallo Lutz,
erst mal willkommen im Forum! Du kannst dich hier umsehen, experimentieren, ausprobieren, mach einfach, das wird schon.
Ich bin an deinen Zeilen hängengeblieben, weil ich altertümliche Formulierungen mag und weil ich dann wissen wollte, ob sich da ein religiöser Eiferer hinter verbirgt. Dies scheint nicht der Fall zu sein. Aber aus mir spricht da dieses etwas formelhafte "Werde, der du bist" bzw. "Du musst nur an dich glauben".
Was nun ist der Seele Kern? Möchte man der wirklich immer begegnen? Was hat man von einem wie auch immer gearteten Glauben? Wo ist das Höhere, zu dem sich dein Lyrisches Ich offenbar berufen fühlt?
Ein Gedicht darf diese Fragen ruhig aufwerfen, ohne sie zu beantworten, wobei ... es dürfte gern ein neuer Gedanke dabei sein.
Allerdings ruckelt es noch ein bisschen, du solltest da noch ein bisschen nachschleifen. Wenn du magst.
Viel Spaß noch hier!
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Lutz Andreas Bleidorn Schneckenpost
Alter: 61 Beiträge: 5 Wohnort: Sinzig
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16.03.2016 21:40 Der Glaube an sich selbst, gefällt mir! von Lutz Andreas Bleidorn
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Danke für Deine nette Begrüssung Babella;
Mir geht es so, wie Du sagst. Es wollte so wie es ist aus mir raus. Gut dann überarbeite ich noch ein oder zwei oder dreimal, ha und dann fühlt sich´s gut an.... für mich. Klar das bei der Formulierung der eine oder andere oder manchmal Alle, aber meistens keiner was dagegen hat, sobald ich es dann vortrage. Irgentwie schon jeck, was so abgeht in einem mit keimenden Reimen. Das kennst du doch auch? Doch, ich habe ein gutes Gefühl hier unter Euch zu sein, das sage ich nicht nur einfach zum Schein, denn wir sind hier um andren Freude zu bereiten, das ist viel besser als miteinander zu streiten. Mit dem Ruckeln schaue ich, wie ich das hinkriege, da bin ich mögend dabei.
Danke vielmals Babella
Liebe Grüsse LAB
P. S.
Empfindung, wenn man sie nicht selbst hat, ist gedanklich kaum, wenn nicht gar nicht nachvollziehbar und zu erklären, meistens, wenn nicht immer, nicht richtig durchführbar. Ist es nicht?
Das zu meistern ist doch das Ziel, wer das nicht will, erreicht nicht viel... oder so. Okay, ich bin dann bei den Hausaufgaben.
_________________ Alle höchsten Werte liegen im Unsichtbaren und nur in der Sichtbarkeit können sie erobert werden!
(Bo Yin Ra) |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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16.03.2016 23:21
von Harald
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Wr denkt, er wäre sehr geschickt,
weil alles er in Reimen strickt,
dabei klammheimlich etwas zickt,
verhält sich etwas ungeschickt.
Ich weiß. ich hab es auch gemacht,
Schluss, aus und eine gute Nacht …
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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17.03.2016 00:16
von firstoffertio
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Der Titel verspricht etwas, ist das Kernigste an deinem Gedicht. Dieses selber finde ich sehr enttäuschend. Inhaltlich vage und postulierend, dabei ziemlich verschwurbelt. Sprachlich und metrisch unschön.
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Lutz Andreas Bleidorn Schneckenpost
Alter: 61 Beiträge: 5 Wohnort: Sinzig
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18.03.2016 04:39 Aller Anfang von Lutz Andreas Bleidorn
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Lieber Harald und lieber firstoffertio;
Danke für eure Worte und eure Mühe, die ihr euch gemacht habt.
Liebe Grüsse LAB
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(Bo Yin Ra) |
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writingaway Erklärbär
W
Beiträge: 1
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W 07.05.2016 19:29
von writingaway
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Hallo Lutz,
ich finde dein Gedicht schön, weil es - meine ich herauszulesen - eine persönliche Erfahrung teilt und Persönliches kann eben auch berühren.
Liebe Grüße,
writing
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