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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Prolog zu Jugendbuch/ All Age


 
 
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Lissasgeschreibsel
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 43
Beiträge: 28
Wohnort: Hamburg


Beitrag25.03.2016 18:33
Prolog zu Jugendbuch/ All Age
von Lissasgeschreibsel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich würde mich zum Einstand über Feedback zu dem Prolog meines fast fertigen Manuskript aus dem Bereich Jugendbuch/ All Age freuen.
Vielleicht könnt ihr mir neben allgemeiner Textkritik auch noch sagen, ob der Prolog schon zu viel über die Geschichte verrät.

Vielen Dank schon einmal!

Viele Grüße,

Lissasgeschreibsel


Barfuß lief ich durch den nassen Sand. Es fühlte sich warm und weich und dabei angenehm schlammig an. Die Ebbe hatte das Wasser weit zurückgedrängt – nicht einmal ein Rauschen konnte ich vernehmen. Tief sank ich mit den Füßen ein und es überraschte mich, wie viel Kraft mich meine Schritte kosteten. Die Wasserkante lag weit in der Ferne, doch ich fragte mich, ob sie auch weit genug entfernt war? Würde mir die Strecke ausreichen, um all die Gedanken in meinem Kopf zu sortieren? Ich wollte das dumpfe Gefühl der Enttäuschung und diese leise brodelnde Wut abschütteln, die seit dem gestrigen Ausflug von mir Besitz ergriffen hatte.
Es sah immer mehr danach aus, dass ich meinen Vater nicht finden würde. Doch was war es eigentlich, das ich suchte? Hatte ich nicht meiner Mutter lediglich vorgehalten, dass sie mir nichts Genaues über meinen Vater und meine Herkunft erzählt hatte? Ich kannte diese Geschichte nun. Ich befand mich sogar an dem Ort des Geschehens. Es gab nichts, was ich meiner Mutter vorwerfen konnte.
Eine Gruppe von Algensammlerinnen kam mir entgegen. Ihre in bunte Tücher gehüllten Körper krümmten sich über schwer beladene Plastikeimer. Eine von ihnen, die größte Frau, die als einzige mit gestrecktem Rücken ihren Eimer trug, erzählte etwas und die anderen Frauen lauschten gebannt und nur hin und wieder unterbrachen sie mit zustimmenden Kommentaren. Immer wieder entfernte sich eine der Frauen leicht von der Gruppe, sammelte etwas vom Boden auf oder befestigte eines der bunten Tücher neu an ihrem Körper – doch immer wieder fanden sie schnell zur Gruppe zurück. Wie ein bunter Schwarm Fische, der sich durchs Wasser treiben ließ. Sie gingen einige Meter entfernt an mir vorbei, einige der Frauen lächelten und winkten, und gerne hätte ich verstanden, wovon die große Frau erzählte. Doch ich war an einem Ort, an dem ich so vieles nicht verstand. Wieder musste ich an den gestrigen Tag denken – die lange Fahrt, der zwielichtige Gemeindevorsteher, seine Frau, mit dem süßlich-herben Geruch und schließlich – die Enttäuschung.  
Nach einer Weile erreichte ich die Wasserkante. Das Meer plätscherte leise und unaufgeregt, eine leichte Brise wehte. Die Matembwe Bungalows, unsere Unterkunft auf der Insel, waren von hier aus kaum noch zu erkennen, ein wenig weiß und blau schimmerte durch die dichte Reihe der Palmen. Auch die Algensammlerinnen waren jetzt nur noch ein paar kleine Punkte am Horizont. Ich blickte aufs Wasser und wie so oft zuvor hoffte ich, ein paar Antworten zu finden, einen klaren Kopf zu kriegen oder vielleicht auch nur die richtigen Fragen formulieren zu können. Doch die Gedanken schossen unaufhörlich kreuz und quer in meinem Kopf herum. Ich dachte über meine Mutter nach. Wieso hatte sie diese Reise bloß vorgeschlagen? Was würde das alles bedeuten, sollte ich meinen Vater nicht finden? Und während ich noch überlegte, ob ich wütend auf sie war oder auf meinen Vater, der vom Erdboden verschluckt schien, musste ich an meine Großeltern denken. So vieles, was ich vielleicht eigentlich gar nicht wissen wollte, hatte ich in den letzten Tagen über sie erfahren. Doch ich schaffte es nicht, einen Gedanken zu Ende zu führen. Nicht nur die letzten Tage und Wochen, sondern auch Erlebnisse, Gedanken und Erinnerungen aus den Monaten und Jahren davor, verknoteten sich in meinem Kopf wie ein kaum noch zu entwirrendes Wollknäuel.  
Das Wasser half mir nicht. Es beruhigte mich zwar, doch stellte es in meinem Kopf keine Ordnung her. Weder das dumpfe Gefühl der Enttäuschung noch die leise brodelnde Wut hatten nachgelassen.
Und auf einmal kam Alev mir in den Sinn. Alev, die beste Freundin meiner Mutter. Alev, die immer irgendwie wusste was zu tun war und die es mit ihrer lächelnden Stimme immer schaffte, sowohl Mama als auch mich zu beruhigen. Kurz bevor wir durch das Gate am Flughafen gegangen waren, hatte sie mir noch ein kleines Päckchen zugesteckt: „Vielleicht hast Du ja Lust, deine Erlebnisse nieder zu schreiben“, hatte sie mit ihrem schönen Lächeln gesagt. „Manchmal hilft das ja dabei, Dinge zu sortieren, ihnen eine Ordnung zu geben.“ Es war ein kleines Büchlein mit einem rosaroten Einband und einer Unzahl an feinlinierten, unbeschrifteten Seiten. Noch nie hatte ich ein Tagebuch geführt und ich wusste noch, dass ich mir ein wenig falsch vorkam, als ich Alev mit einer Umarmung für das Geschenk dankte. Doch als ich mich nun von der Wasserkante abwandte, wusste ich, dass mir Alevs Geschenk helfen würde. Ich sank nicht mehr so tief in dem Sand ein und meine Schritte fühlten sich ein wenig leichter an, als ich zurück auf die Matembwe Bungalows zusteuerte.

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schrei.ben.
Wortedrechsler
S


Beiträge: 94



S
Beitrag26.03.2016 09:54

von schrei.ben.
Antworten mit Zitat

Hallo!

Liest sich flüssig und angenehm, weiter so!
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Wolfin
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg


Beitrag26.03.2016 10:18

von Wolfin
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Guter Anfang. Flüssiger Text. Macht Lust auf mehr.

_________________
Mir reicht, dass ich weiß, dass ich könnte, wenn ich möchte.
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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag26.03.2016 10:26

von Aneurysm
Antworten mit Zitat

Hi Lissasgeschreibsel,

mir hat der Prolog ganz gut gefallen. Du könntest ihn vielleicht noch etwas kürzen, indem du unwichtige Details streichst, aber er liest sich flüssig.

Zitat:
Tief sank ich mit den Füßen ein


Besser: Ich sank tief mit den Füßen ein. Oder hat das tiefe Einsinken eine besondere Bedeutung?

Zitat:
doch ich fragte mich, ob sie auch weit genug entfernt war?


Aus grammatikalischer Sicht müsste da ein normaler Punkt hin. Du kannst es aber so lassen, wenn es dir mit einem Fragezeichen besser gefällt.

Zitat:
Weder das dumpfe Gefühl der Enttäuschung noch die leise brodelnde Wut hatten nachgelassen.


"dumpfe Gefühl der Enttäuschung", "leise brodelnde Wut": Das hast du vorher im Text schon genauso geschrieben. Besser fände ich: Weder die Enttäuschung noch die Wut hatten nachgelassen.

Insgesamt ist das meiner Meinung nach ein gelungener Einstand, der - soweit ich das einschätzen kann - keinen einzigen Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufweist.

Liebe Grüße
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag26.03.2016 13:28
Re: Prolog zu Jugendbuch/ All Age
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Lissasgeschreibsel hat Folgendes geschrieben:



Barfuß lief ich durch den nassen Sand. Es Er fühlte sich warm und weich und dabei angenehm schlammig an. Die Ebbe hatte das Wasser weit zurückgedrängt – nicht einmal ein Rauschen konnte ich vernehmen. Tief sank ich mit den Füßen ein und es überraschte mich, wie viel Kraft mich meine Schritte kosteten. Die Wasserkante lag weit in der Ferne, doch ich fragte mich, ob sie auch weit genug entfernt war? Würde mir die Strecke ausreichen, um all die Gedanken in meinem Kopf zu sortieren? Ich wollte das dumpfe Gefühl der Enttäuschung und diese leise brodelnde Wut abschütteln, die seit dem gestrigen Ausflug von mir Besitz ergriffen hatte.

Die Beschreibung ist mir etwas zu wirr gestaltet, ich habe das Gefühl, hier schreibst du dich warm, du sagst im Grunde mehrmals das selbe.
Dann kommt, was denn eigentlich passiert. Die Prota ist wütend und enttäuscht. Das spüre ich davor nicht. Das ist ein typischer Fall des tells.
Zitat:

Es sah immer mehr danach aus, dass ich meinen Vater nicht finden würde. Doch was war es eigentlich, das ich suchte? Hatte ich nicht meiner Mutter lediglich vorgehalten, dass sie mir nichts Genaues über meinen Vater und meine Herkunft erzählt hatte? Ich kannte diese Geschichte nun. Ich befand mich sogar an dem Ort des Geschehens. Es gab nichts, was ich meiner Mutter vorwerfen konnte.

Das ist mir zu schnell. Die Prota sucht nach ihrem Vater. Und schon weiß sie auch, dass es eigentlich gar nicht ihr Ziel ist.
Zitat:

Eine Gruppe von Algensammlerinnen kam mir entgegen. Ihre in bunte Tücher gehüllten Körper krümmten sich über schwer beladene Plastikeimer. Eine von ihnen, die größte Frau, die als einzige mit gestrecktem Rücken ihren Eimer trug, erzählte etwas und die anderen Frauen lauschten gebannt und nur hin und wieder unterbrachen sie mit zustimmenden Kommentaren. Immer wieder entfernte sich eine der Frauen leicht von der Gruppe, sammelte etwas vom Boden auf oder befestigte eines der bunten Tücher neu an ihrem Körper – doch immer wieder fanden sie schnell zur Gruppe zurück. Wie ein bunter Schwarm Fische, der sich durchs Wasser treiben ließ. Sie gingen einige Meter entfernt an mir vorbei, einige der Frauen lächelten und winkten, und gerne hätte ich verstanden, wovon die große Frau erzählte.

Okay, ihr kommen paar Frauen entgegen. Auch hier habe ich das Gefühl, du sagst mehrmals das selbe.
Beispiel:
erzählte etwas und die anderen Frauen lauschten gebannt und nur hin und wieder unterbrachen sie mit zustimmenden Kommentaren.
Warum ist das wichtig? Warum kann die Prota nicht einfach bemerken, dass die Frauen miteinander sprechen?
Gleiches gilt auch für die Frau mit den durchgestreckten Oberkörper. Warum ist ihre Beschreibung so wichtig?
Zitat:

Doch ich war an einem Ort, an dem ich so vieles nicht verstand. Wieder musste ich an den gestrigen Tag denken – die lange Fahrt, der zwielichtige Gemeindevorsteher, seine Frau, mit dem süßlich-herben Geruch und schließlich – die Enttäuschung.  

Da ist wieder dieses Tell.
Zitat:

Nach einer Weile erreichte ich die Wasserkante. Das Meer plätscherte leise und unaufgeregt, eine leichte Brise wehte. Die Matembwe Bungalows, unsere Unterkunft auf der Insel, waren von hier aus kaum noch zu erkennen, ein wenig weiß und blau schimmerte durch die dichte Reihe der Palmen. Auch die Algensammlerinnen waren jetzt nur noch ein paar kleine Punkte am Horizont. Ich blickte aufs Wasser und wie so oft zuvor hoffte ich, ein paar Antworten zu finden, einen klaren Kopf zu kriegen oder vielleicht auch nur die richtigen Fragen formulieren zu können. Doch die Gedanken schossen unaufhörlich kreuz und quer in meinem Kopf herum. Ich dachte über meine Mutter nach. Wieso hatte sie diese Reise bloß vorgeschlagen? Was würde das alles bedeuten, sollte ich meinen Vater nicht finden? Und während ich noch überlegte, ob ich wütend auf sie war oder auf meinen Vater, der vom Erdboden verschluckt schien, musste ich an meine Großeltern denken. So vieles, was ich vielleicht eigentlich gar nicht wissen wollte, hatte ich in den letzten Tagen über sie erfahren. Doch ich schaffte es nicht, einen Gedanken zu Ende zu führen. Nicht nur die letzten Tage und Wochen, sondern auch Erlebnisse, Gedanken und Erinnerungen aus den Monaten und Jahren davor, verknoteten sich in meinem Kopf wie ein kaum noch zu entwirrendes Wollknäuel.  

Wasserkante. Ich hab den Begriff mal gegoogelt, weil ich mir nicht mehr sicher bin. Und wenn mich nichts irrt, benutzt du ihn falsch. Ich hatte nämlich sofort die Nordsee im Kopf, jetzt sprichst du jedoch von Palmen. Ich war zwar nur einmal in meinem Leben an der Nordsee, aber Palmen habe ich dort keine gesehen.

Zitat:

Das Wasser half mir nicht. Es beruhigte mich zwar, doch stellte es in meinem Kopf keine Ordnung her. Weder das dumpfe Gefühl der Enttäuschung noch die leise brodelnde Wut hatten nachgelassen.
Und auf einmal kam Alev mir in den Sinn. Alev, die beste Freundin meiner Mutter. Alev, die immer irgendwie wusste was zu tun war und die es mit ihrer lächelnden Stimme immer schaffte, sowohl Mama als auch mich zu beruhigen. Kurz bevor wir durch das Gate am Flughafen gegangen waren, hatte sie mir noch ein kleines Päckchen zugesteckt: „Vielleicht hast Du ja Lust, deine Erlebnisse nieder zu schreiben“, hatte sie mit ihrem schönen Lächeln gesagt. „Manchmal hilft das ja dabei, Dinge zu sortieren, ihnen eine Ordnung zu geben.“ Es war ein kleines Büchlein mit einem rosaroten Einband und einer Unzahl an feinlinierten, unbeschrifteten Seiten. Noch nie hatte ich ein Tagebuch geführt und ich wusste noch, dass ich mir ein wenig falsch vorkam, als ich Alev mit einer Umarmung für das Geschenk dankte. Doch als ich mich nun von der Wasserkante abwandte, wusste ich, dass mir Alevs Geschenk helfen würde. Ich sank nicht mehr so tief in dem Sand ein und meine Schritte fühlten sich ein wenig leichter an, als ich zurück auf die Matembwe Bungalows zusteuerte.


Mir sind die Gedanken der Prota zu viel. Sie sind wirr und ungeordnet. Das mag zwar genau dem entprechen, was sie fühlt, doch mich bringt es nur durcheinander.

Ihre Gefühle und ihre Handlung wiederspricht sich. Sie ist enttäuscht und wütend, doch davon spürt man absolut nichts in Text. Vielleicht gehe ich auch mit Wut und Enttäuschung anders um, als andere Menschen, aber ich könnte mir vorstellen in so einer Situation zu heulen, Steinbrocken ins Wasser zu werfen, zu schreien, zu stampfen, eine Handvoll nassen Sand gegen das Wasser schleudern, zu rennen, etc.
Sie läuft dagegen gemütlich den Strand entlang, denkt über Gott und die Welt nach und ist dabei eher melancholisch, fast apathisch, als wütend und enttäuscht. Auch die ganze Szenerie passt meines Erachtens nicht zu ihren Gefühlen: Strand, Meer, Palmen. Und vermutlich schönes Wetter.

Es finden sich weiterhin zahlreiche Fehler, vor allem Kommafehler. Dass "du" schreibt man klein. Nur in Briefen schreibt man es groß, wenn man zwar auf Du ist, aber keine Freunde.

Mich haut der Prolog, der übrigens sich nicht so anfühlt, nicht um. Als Vielleserin von Jugendromanen würde ich das Buch nicht kaufen nach dieser Leseprobe.

LG NIR


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Ylajali
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Alter: 41
Beiträge: 89



Beitrag26.03.2016 21:51

von Ylajali
Antworten mit Zitat

Liebe Lissa...,

insgesamt möchte ich mich der Meinung meines Vorposters anschließen, ABER ich bin trotzdem neugierig geworden, was es mit der Geschichte der Erzählerin (ich gehe einfach mal davon aus, dass es eine "Sie" ist) und dieser Suche nach dem Vater auf sich hat!

Zum Stil: Du versucht mit deinen Umgebungsbeschreibungen eine Atmosphäre zu schaffen, die die melancholische Stimmung der Erzählerin unterstreicht, wenn ich das richtig sehe. Viele der Bilder, die du verwendest, gefallen mir ausgesprochen gut und auch die Stimmung wird spürbar.

Aber: Zu viele Wiederholungen bzw. Variationen des Themas, die Frauengruppe hat meines Erachtens auch zu viel Raum (Oder sind die für die spätere Story wichtig? Dann würde ich sagen "o.k."). Wenn du sie hingegen als Kontrast zur Stimmung der Erzählerin einsetzt, könntest du das viel kürzer halten.

Es sind einige Signalbegriffe drin, die neugierig machen, insbesondere die Mtembwe-Bungalows - da dachte ich allerdings auch Huch? Sind wir gar nicht in Deutschland? Vorher war ich irgendwie davon ausgegangen. Vielleicht wie nothingisreal wegen der "Wasserkante".

Ich habe ein Problem mit Sätzen dieser Art:

Zitat:
Barfuß lief ich durch den nassen Sand.


Zitat:
Nach einer Weile erreichte ich die Wasserkante.


Ich glaube nicht, dass man in Gedanken  (es ist ja ein Innerer Monolog) so mit sich selber sprechen würde. Es wirkt künstlich bzw. wie ein Bericht, der eigentlich nicht zu dem "atmosphärischen Stil" (ich nenne es einfach mal so) passt.

Die "lächelnde Stimme" der Freundin Alev ist ein Ausdruck, der auf mich besonders unfertig wirkt (nur meine Meinung).
Ich weiß zwar, was du meinst und wie man sich die Frau vorstellen soll, aber du kannst bestimmt noch eine bessere Beschreibung finden. "Lächelnde Art", "warmherzige Stimme", "mit ihrem inneren Lächeln", "ich hatte ihre fröhliche / jugendliche Stimme immer noch im Ohr" wären so Beschreibungen, die mir in den Sinn kämen.

Ich hoffe, es ist etwas dabei, was dir hilft!

LG Ylajali
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Lissasgeschreibsel
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Beitrag27.03.2016 14:37

von Lissasgeschreibsel
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die Rückmeldungen! Das mit dem teilweise wirren Gedanken und Wiederholungen werde ich mir noch einmal genau ansehen. Ich wollte ja deutlich machen, dass die Prota eben gerade sehr viele Gedanken verarbeiten muss, ich will ja aber den Leser nicht von Anfang an total verwirren.
Falls es noch mehr an Rückmeldung gibt, bin ich daran natürlich weiterhin interessiert Smile
Viele Grüße,
Lissasgeschreibsel

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Mara
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Beitrag01.04.2016 17:41

von Mara
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Hallo Lisa...,

mir hat dein Text grundsätzlich gefallen, aber er ist mir etwas zu langatmig. Das Bild mit den Frauen, die du mit einem Fischschwarm vergleichst hat mir sehr gefallen.
Allerdings hatte ich große Schwierigkeiten mich zu orientieren: Wo sind wir? Man hört das Rauschen des Meeres gar nicht? Das hat mich irritiert. Dann dachte ich an die Ostsee (kenne ich nur aus Filmen, aber ich glaube mich daran zu erinneren, dass da das Meer sehr weit zurück weicht. Könnte auch die Nordsee gewesen sein). Und am Ende stellt sich heraus - die Ost- oder Nordsee ist es offenbar nicht.
Auch habe ich bis zum "rosafarbenen" Notizbuch nicht gewusst, ob ich es mit einem Jungen oder einem Mädchen zu tun hatte.
Ich habe mir in einem Workshop mit einem publizierten Autor sagen lassen, dass Leser dieses Rätselraten nicht lieben. Man sollte dem Leser möglichst schnell Orientierung schaffen: Wer befindet sich wo? (Eigentlich geht es um alle 5 W-Fragen).
Ich glaube, dass du den Leser so lange darüber im Ungewissen lasst (machst du das bewusst?), erhöht auch nicht die Spannung. Die entsteht ja durch den inneren Konflikt der Protagonistin.
So viel zu meinen Gedanken zu deinem Prolog ...
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Lissasgeschreibsel
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beitrag01.04.2016 17:55

von Lissasgeschreibsel
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Hei Mara,
vielen Dank für die Rückmeldungen - das ist sehr hilfreich und ich werde nochmal sehen, wie ich das einarbeiten kann.
Die Szene findet in der Tat nicht in Deutschland statt - aber ich glaube, so viel will ich dann doch noch nicht verraten am Anfang. Ein paar der anderen Dinge kann ich aber auf jeden Fall konkretisieren...
Viele Grüße,

Lissa
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Lissasgeschreibsel
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Wohnort: Hamburg


Beitrag01.04.2016 18:00

von Lissasgeschreibsel
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Liebe Mara,

mir ist gerade noch eine Rückfrage eingefallen: durch Titel und Klappentext hätte der Leser ja schon ein bisschen mehr Infos, die ihm oder ihr vielleicht helfen. Meinst du trotzdem, dass es besser wäre, das mit in den Prolog reinzunehmen?
Danke und lg,
Lissa
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Mara
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Beitrag01.04.2016 18:48

von Mara
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Hallo Lissa....,

wenn aus dem Klappentext klar ist, dass der Roman von einem Mädchen handelt, würde mir das reichen.

Ortsmäßig reicht vielleicht eine Andeutung, damit der Leser weiß, das die Handlung nicht in Deutschland spielt ? Keine Ahnung: Wärme, Palme, fremdartige Sprache der Frauen ... Ein bisschen klingt es ja schon durch die bunten Tücher der Frauen an, dass man nicht in D ist. Außer man weiß natürlich schon auf Grund deines Klappentextes wo man sich befindet.

Aber nie vergessen: Das ist alles nur mein Eindruck!

Liebe Grüße!
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