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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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14.03.2016 22:58
von Nemo
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Lieber Autor, liebe Autorin,
für diesen Text vergebe ich Punkte, weil er anhand eines gut gewählten Protagonisten eine zeitgenössische Gesellschaftsdiagnose betreibt, die Aufmerksamkeit verdient hat. Bemerkenswert finde ich, dass es diesem Protagonisten nicht klischeehaft darum geht, im "falschen" Körper zu sein oder sich mit Homosexualität auseinander zu setzen. Es geht ihm/ihr schlicht um Schönheit. Für wen diese Schönheit? Für sich? Das zweite Ich, für einen anderen Menschen? Der Text lässt an diesem Punkt richtigerweise Spiel zum Nachdenken. Das Thema der Nacht wird hier nicht bloß als Zeit zwischen den Tagen verstanden, sondern auch als Raum, in dem sich bewegt, was angefeindet und geschmäht wird. Womöglich ist die Nacht hier ein Fluchtort, obendrein vergeblich, das ist die Tragik. Die Königin der Nacht leidet, aber bricht nicht.
Beste Grüße
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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15.03.2016 15:51
von Abari
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Interessante Verarbeitung des Themas. Die Einarbeitung der Zitate finde ich gelungen, ist ja auch eine spannende Vorlage. Gern gelesen.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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15.03.2016 17:16
von BlueNote
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Zumindest steckt mal ne Idee hinter dem Text. Die Wiederholungen nerven ein bisschen. Da ich die Texte im Wettbewerb insgesamt ziemlich schlecht finde, ist das eine der besseren.
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Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
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17.03.2016 08:38
von Lorraine
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Hallo
Zu lange musste ich das Kommentieren aufschieben. Zu oft habe ich Texte hier gelesen. Die Luft ist raus.
Mir gefällt, welches Thema du ausgesucht hast, wie du das Zitat einbaust. Weniger gut finde ich diese Art Sprechsprache mit den vielen Auslassungszeichen, bin mir nicht sicher, ob (mir) das zur Figur passt. Am Ende, im vorletzten Satz ist ein "nur" zuviel, finde ich.
Aber nochmals: Das Sujet, das ist gut gewählt. Wohin, im eigenen Land? Wenn man bedroht, gejagt wird, weil man Farben wagt.
Grüsse,
Lorraine
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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17.03.2016 23:24
von crim
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Interessant wie sich eine unverwechselbare Stimme entwickelt, durch die stets gleiche Satzstellung und die apostrophierten Auslassungen. Ein bisschen mehr Variation hätte es aber auch getan für meinen Geschmack. Am Ende flirrt das Richtung Pathos weg, hätte ich persönlich nicht gebraucht. Die Frage bleibt offen, wozu die Zitate? Wenn ich richtig zähle 25 Worte zitiert. Das ist natürlich beträchtlich und ich denke, das wäre auch in eigenen Worten zu handhaben gewesen. Ändert jetzt aber auch nichts an meiner Wertung.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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18.03.2016 02:49
von V.K.B.
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Das ist einer der Texte, denen ich gerne ein paar Punkte gegeben hätte, aber leider keine mehr hatte. Denn ich fand ihn eigentlich nicht schlecht. Besonders die Wiederaufnahme des ersten Satzes am Ende hat mir gefallen.
Leider finde ich das Thema zu abgegriffen. Klar, Diskriminierung und Gewalt sind ein ernstes und wichtiges Thema, aber man hat schon soviel darüber gelesen (oder sogar von Freunden und Bekannten gehört, die wegen ihrer sexuellen Ausrichtung Ähnliches erleben mussten), aber dein Text hat dem für mich nichts neues hinzugefügt und bleibt deshalb subjektiv gesehen oberflächlich. Auch das Thema Nachtseite steht nicht wirklich im Mittelpunkt, sondern ist quasi nur Randbedingung. Daher leider keine Punkte von mir.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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18.03.2016 08:20
von Constantine
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Bonjour!
Von der Idee her eine interessante Umsetzung der Themenvorgabe, leider krankt für mich dein Beitrag an seiner stilistischen Inhomogenität.
Zitat: |
Dann ging alles sehr schnell. Am Anfang Pöbeleien. Sie nennen mich Tunte (lass sie reden!) Tucke, Homo, schwules Schwein! Dann Fäuste, Gegröle, Tunte <-- würde ich streichen. Das Gegröle hast du bereits mit dem grün Markierten deutlich gemacht. Hier die Steigerung mit den Fäusten.(lass sie reden! Was gäben sie darum, einmal so wie du zu sein?) Fußtritte, immer wieder Fußtritte. Immer wieder, immer weiter. Blutrot meine Lippen, endlich war schwarz. |
Was sollen die Einschübe in Klammern? Würde ich auch streichen.
Das violett Markierte kommt mir fast schon zu lyrisch vor, so distanziert abgehoben, statt mittendrin im Getreten-werden und dem Schmerz.
Im Vergleich mit anderen Themenumsetzungen reichte es hier nicht ins Punkteranking.
Es tut mir leid: zéro points.
Merci beaucoup.
Constantine
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Gefühlsgier Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 421
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18.03.2016 11:55
von Gefühlsgier
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Liebe/r Unbekannte/r,
ich bin beim Lesen regelrecht erstarrt. Der Ausgang dieser Geschichte ist für mich relativ offen weil weit interpretierbar. Ich dachte erst einmal an den schlimmsten der Ausgänge. Leider ist der Großteil der Gesellschaft doch nicht so tolerant, wie oftmals behauptet wird und einige gehen dabei mehr als zu weit.
Die Farbsymbolik gefällt mir auch sehr gut - und dass du mit "weiß" beginnst und zugleich abschließt und damit abrundest.
Auf jeden Fall ist sie bei meinen Favoriten dabei! Nämlich: mit 12 Punkten
_________________ "Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"
~
Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"
~
semidysfunktional |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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18.03.2016 17:44
von nebenfluss
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Ein Text über einen Transvestiten, soweit ich das verstanden habe. Die Funktion der Einsprengel des Hoffmann-Liedes ist mir nicht ganz klar, zumal nicht erwähnt wird, wo der Übergriff stattfindet. Einer der vielen Beiträge, die auf der Klippe stehen zwischen Punkte- und Nichtpunkte-Bereich.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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18.03.2016 22:00
von hobbes
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Ha! Dachte ich mir's doch. Das kann man natürlich hinterher immer sagen, so sicher, dass ich "Lieber Herr Rübenach" statt, ähm, gar keiner Anrede, geschrieben habe, war ich mir dann doch nicht, und die Klammern waren natürlich ein geschickter Ablenkungsschachzug, aber doch, doch ich hatte dich schwer in Verdacht.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2837
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R 21.03.2016 07:15
von Rübenach
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Zunächst mal ein Dankeschön fürs Kommentieren und Bepunkten.
@Einar
Wenn du ins Salambo willst, bist du ein paar Jahre zu spät. Wenn du es dir nochmal anhören willst, dann gibt es eine bessere Alternative zu "Westend", die Doppel-LP ein Konzert von 1980.
@Literättin
Ja, die verschluckten Endsilben. Ich dachte mir, der Text bekäme dadurch einen anderen Rhythmus. Die Apostrophe hätt' (sic!) ich weglassen können. Das Zitat haben ja auch andere bemängelt. Ich habe es benutzt, um die Ich-Perspektive aufzubrechen. Ist wohl nicht so ganz gelungen.
@Oktoberkatze
Eigentlich ganz einfach. Die kursiven Stellen sind aus dem Hofmann-Song zitiert. (Lohnt sich, zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=sZQ9PBFRnJ8)
@Mermaid
Die von dir angesprochene Stelle überzeugt mich -jetzt, da ich ein wenig Abstand zum Text habe - auch nicht. (Das ist mein Problem mit diesen Wettbewerben, es ist zu wenig Zeit, einen Text mal "abhängen" zu lassen und mit etwas zeitlichem Abstand nochmal zu überarbeiten.
@firstoffertio
Schade, dass dich der Text nicht erreicht. Konstruiert ist er, klar, aber das sind all meine Texte. Vielleicht liegt dein Unbehagen daran, dass der Text die zu Grunde liegende Geschichte nicht erzählt, sondern nur andeutet?
@rieka
Eine Liebesgeschichte? Auch, aber nicht nur. Und ja: Der Stilbruch ist beabsichtigt.
@Tjana
Freut mich, dass du den Text "toll" fandest, auch wenn es für Punkte augenscheinlich nicht gereicht hat.
@Jenni
Nein, den Film kenne ich nicht. Bin aber auch nicht so der Kinogänger.
@Lapidar
Normalerweise sollte ich den Text nicht erklären, aber für dich tu ich es trotzdem. Schwarz meint einfach: Schwarz vor den Augen.
@Nemo
Gute Analyse, so ungefähr hab ich mir die Wirkung des Texts vorgestellt, zumindest beschreibst du eine der intendierten Lesarten. Danke.
@Lorraine
Ja, die Apostrophe. Hätte ich weglassen können. Und das von dir angesprochene "nur" wird einer Nachbearbeitung vermutlich auch nicht standhalten. Deiner Lesart kann ich nur zustimmen. (Anders ausgedrückt: Du hast, wie immer, recht)
@crim
Die Zitate ... Ich hab ja weiter oben schon etwas dazu geschrieben. Sie ermöglichen es mir, die Ich-Perspektive aufzubrechen. Und 25 von knapp 200 Wörtern, das ist gerade mal ein Achtel. (Ich erinnere mich an einen Text von mir, der zu 100% aus montierten Zitaten besteht. Scheint ne Marotte von mir zu sein)
@V.K.B.
Abgegriffenes Thema? Mag sein, aber muss man bei jedem Text das Rad neu erfinden? Das mit der nicht im Mittelpunkt stehenden Nachtseite seh ich, auch mit zeitlichem Abstand, anders.
@Constantine
Für die Klammern kann ich nichts, sie sind Teil des kursiv markierten Zitats. Und markieren dort den Textteil, der vom Chor gesungen wird.
@Gefühlgier, Seraiya, Piratin
Bei so viel Lob fällt mir eine angemessene Antwort schwer. Also einfach nur: Danke!
@nebenfluss
Den Übergriff kann man doch verorten. Nach dem Verlassen des Hauses.
Also allen nochmal vielen Dank für die Auseinandersetzungen mit dem Text.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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21.03.2016 11:31
von Oktoberkatze
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Hallo Rübenach,
das mit den zitierten Stellen war mir schon klar, aber sie hätten auch in einem ähnlichen Zusammenhang wie in deiner Geschichte vorkommen können. Sind sie nicht, das weiß ich jetzt. Wahrscheinlich hätte ich danach recherchieren sollen, aber es waren so verdammt viele gute Geschichten
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 818
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21.03.2016 12:01
von rieka
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: |
@rieka
Eine Liebesgeschichte? Auch, aber nicht nur. Und ja: Der Stilbruch ist beabsichtigt.
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Hallo Rübenach
Ich habe auch keineswegs die Liebesgeschichte im Vordergrund gesehen. Sonst hätte ich den Text nicht mit ‚Nachtseite‘ verbunden.
Es täte mir leid, wenn du es so aufgefasst hast, aber dafür hättest du keine Punkte bekommen.
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