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Eine Unterschrift wäre mir lieber,


 
 
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Firilion
Geschlecht:männlichEselsohr
F


Beiträge: 316



F
Beitrag09.04.2008 00:53
Eine Unterschrift wäre mir lieber,
von Firilion
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

denn dieses Gedicht hat keinen Titel, keine Überschrift, sondern eine Unterschrift:


Ein Schein, der blind durch Wolken fliegt,
während die Welt im Schlafe liegt.
Träume speisen seine Kraft,
mit der er neue Hoffnung schafft.

Licht fällt fahl ins Dunkel ein;
es wollte nur alleine sein.
Kämpft mit ihm um jeden Raum;
stört die Ruhe tief im Traum.

Sieger in verlorener Schlacht,
der nur zu später Stund' erwacht.
Mut dem einsamen Wanderer spendend,
zum Tage sein Gesicht abwendend.
Mondschein...

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chinablue
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 62
Beiträge: 136



Beitrag09.04.2008 08:30

von chinablue
Antworten mit Zitat

Bei all dem Schönen, was Du sonst so schreibst: Dieses Mondgedicht No. 1 000 000 001 musste wirklich nicht sein. Es ist weder gut geschrieben, noch offenbart es irgendeinen besonders tiefen oder gar neuen Gedanken. Außerdem sind die "Traum"-Sequenzen in Strophe 1 und 2 für mich widersprüchlich. Tut mir Leid.

Liebe Grüße
Andreas
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1610
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag09.04.2008 11:17

von pna
Antworten mit Zitat

Servus Firilion,

Grundsätzlich respektiere ich jeden Versuch, ein Gedicht in Reim und Versmaß zu bringen.

Ich distanziere mich mit meiner Kritik jetzt mal von chinablue, der bemängelt, dies sei das einhundertmillionste Gedicht über den Mond. Sei´s drum; wieviele Gedichte gibt es über die Liebe, den Tod, den Krieg? Über Eifersucht, Gier, Neid und stinkende Socken?

Ne, dass ist es nicht, woran Dein Gedicht scheitert.
Ein Gedicht rechtfertigt sich durch verdichtete Bilder, die aufeinander abgestimmt, einen Gesamteindruck hinterlassen, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Und weil Du noch nicht ganz sattelfest bist, opferst Du teilweise Deine sprachlichen Möglichkeiten (Die sehr wohl gegeben sind), den formalen Ansprüchen an das Gedicht.
Weiters stört mich als Leser, dass Du ein "So ist es" Gedicht geschrieben hast. Der Mond ist so, wie ich es schreibe.

Doch der Mond über Schlachtfeldern, Schlafenden und Menschen, die in Liebe verschlungen sind, kann so viel mehr sein, als Dein eher spärlicher Abriss.
Ich würde eher ein Gedicht über den Mond begrüßen, in dem sehr bildlich (und ja: sinnlich) beschrieben wird, was der Mond auslöst, wie er in Träume greift, die Farbe von Blut auf frostigen Schlachtfeldern verwandelt.

Ich habe den starken Eindruck, dass Du wesentlich mehr kannst, als hier gezeigt, und dass Du Dich ein wenig aus den Fesseln formaler Ansprüche lösen musst, um zunächst einmal die Bildgewalt in Dir zu entfesseln. Wenn Du das kannst, dann wird auch die formale Verpackung Deiner Verse wuchtig und wortgewaltig sein.

lg/Peter
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chinablue
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 62
Beiträge: 136



Beitrag09.04.2008 11:54

von chinablue
Antworten mit Zitat

Hallo Peter,

ich meinte nicht, dass man kein Mondgedicht mehr schreiben darf (ich hab selber zwei). Nur sollte es dann eben ein wenig origineller oder wenigstens handwerklich sehr gut verarbeitet sein.

Liebe Grüße
Andreas
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Firilion
Geschlecht:männlichEselsohr
F


Beiträge: 316



F
Beitrag09.04.2008 12:52

von Firilion
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bitte quält euch durch den untenstehenden Text, es ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit und vielleicht auch die Eure


Ich danke euch für eure Kommentare, da sie eine klare Ansage sind. Ich kann verstehen, das stets nach neuer Erkenntnis gesucht wird, nach etwas Frischem. Ebenso verstehe ich den Wunsch nach niveauvollem künstlerischem Anspruch in einem Gedicht, nach den vielen versteckten Facetten. Insbesondere hier in einem Forum für Schriftsteller, wo man mehr seinesgleichen trifft als den "Leser von der Straße".

Doch, nun nutze ich diesen Thread einmal dafür, wurde ich schon öfters, vor allem von Freunden (die meisten sind mit mir an der Uni gewesen, allerdings Naturwissenschaftlicher Studiengang im Bereich Informatik) gefragt: "Sag mal, du schreibst doch Gedichte, kannst damit kein Geld verdienen?" Und stets antworte ich: "Nein, Lyrik verkauft sich schlecht, wird selten verlegt und ist heutzutage kaum noch gefragt." "Aber warum? Woran krankt es? Kann ich vielleicht einmal einige deiner Gedichte lesen?" "Natürlich kannst Du" antworte ich dann meist und gebe einige Werke her. Das Fazit ist einfach zu ziehen. Solche Gedichte, die schwer sind, lange Einarbeitung brauchen, sehr zum Nachdenken anregen führen meist zur Ablehnung: "Puh, das ist nicht einfach. Da muss ich lange nachdenken, das ist hart. So viel Zeit und Muße habe selten. Hast Du nicht auch etwas schönes, was einen erheitert oder eine schnelle Emotion oder ein Bild zaubert?" Das ist der Moment wo ich so etwas wie dieses Gedicht hier hergebe und das wirkt. Nicht nur das, sondern viele solcher eher schlichten, langweiligen, schon tausend mal gelesenen Gedichte oder einfache Naturlyrik. Fern der Erkenntnis, des Anspruchs.

Und ich glaube dies ist ein Kernproblem der Lyrik an sich heutzutage. Einerseits wollen wir alle wie Rilke sein, andererseits hat sich die breite Masse des Publikums gewandelt. Wer liest denn noch Rilke? Natürlich, ihr sagt mir, das lesen noch ganz Viele. Richtig und Falsch. Die Mehrheit der Leute, deren Geld wir gerne hätten, liest es nicht mehr. Die sind und längst entglitten. Indem wir stets das höchste an Anspruch fordern, reduzieren wir unseren Leserkreis drastisch. Dieser mag zwar bereit sein, dafür zu zahlen, aber es reicht selten für ein lohnendes Geschäft, was ein betriebswirtschaftliches Unternehmen wie ein Verlag allerdings anstrebt.
Ich sage es einfach mal hart heraus: Die Mehrheit der heutigen Durchschnittsleser schert sich einen Dreck um Versmaß, Metrum, Stilmittel, Erkenntnis, Anspruch, Form. Sie wollen unterhalten werden! Auf einfache, direkte, primitive Art. Es muss klick machen und dann wars gut und der Kick war seine paareurofuffzig wert.
Das gefällt mir ebensowenig wie es euch gefallen wird, ist aber leider die Wahrheit. Dies betrifft nahezu alle Bildungsschichten, die - wie heißt es so schön - "bildungsfernenen" Schichten eher als Andere. Aber selbst vermeintlich intellektuelle Menschen geben sich heute lieber der leichten Kost hin, als sich durch schwere Brocken zu kämpfen.
Ich habe fast die Vermutung, würde heutige Lyrik mehr im Stile der ganzen seichten Unterhaltungsbelletristik ausgelegt sein, sie würde sich deutlich besser verkaufen und für einige Verlage attraktiv sein.
Das widerspricht eurer Auffassung, eurer Definition von Lyrik? Korrekt, auch meiner. Aber wer nicht mit der Zeit geht, den wird die Zeit unter ihrem verinnenden Sand begraben.

Ich habe im SPIEGEL ein interessantes Interview gelesen, aktuelle Ausgabe Nr. 15, Seite 159 mit Karl Otto conrady, der nun ein Hörbuchprojekt namens "Lauter Lyrik" bearbeitet. Dort wird er gefragt, ob der Sprachmüll, mit dem uns die Mediengesellschaft überhäuft, nicht die Empfingsamkeit für Gedichte nimmt. Seine Antwort ist verblüffend einfach und kann Hoffnung sein, denn es sagt, das er das Gegenteil glaubt. In einer Welt der Abkürzungen, ist das Bedürfnis nach einer knappen, genauen Sprache groß. Das liefert das Gedicht durch seine Form und vielleicht finden die Lyriker ja noch neue Formen.

Hier ist unser Ansatzpunkt. Ich finde, er hat recht. Aber um das umzusetzen müssen wir uns von einigen Dingen loslösen, mehr um das tägliche, normale, durchschnittliche Geschehen bemühen. Ohne 10,000 versteckte Metaphern, ohne komplizierte Verschachtelungen des Denkens ohne die strikte Auslegung von Formen und Konventionen. Die Mehrheit wird es nicht interessieren, ob man strikt einen dreihebigen Jambus einhält. Sie wünschen sich einen  flüssigen, angenehmen Lesegenuß mit "Aha" Effekt.

Vielleicht sollten wir uns einmal genauer mit diesere Problematik beschäftigen, um aktiv zu versuchen die Lyrik aus ihrem Schattendasein zu befreien. Denn wenn wir uns weiter in unsere Welt abkapseln, werden wir auch immer in ihr bleiben und irgendwann den Horizont zur Außenwelt verlieren.

Es wäre eventuell von Vorteil, wir würden dies einmal in einem eigenen Thread durchsprechen und direkt und aktiv nach Lösungen suchen, gemeinsam. Ich weiß, es gibt so einen Thread im Allgemeinen Board "Wird wirklich keine...", aber ich bin der Meinung, wir hier als der Lyrik stark zugetane Personen und Persönlichkeiten sollten dies im kleinen Kreise beraten. Dabei dürfen wir natürlich nicht in Betriebsblindheit verfallen, wie es oft passiert. Das wäre fatal. Wir sollten versuchen unsere sonst anonym-schweigende Leserschaft zu motivieren dort mitzuteilen, was wir denn verbessern könnten. Wir sagte  mir Egopus in meinem Gedicht "...dünnes Eis" *klick* so schön: aber wir autoren schreiben ja nicht nur für uns, um uns gegenseitig unsere individuelle stärke aufzuzeigen, sondern für alle leser.
Recht hat der Michael da, absolut Recht!
Daher bitte ich auch unsere Leserschaft zu aktiver Mitarbeit uns, den Autoren zu helfen, besser zu werden.

Und ja, mein Gedicht hier erfüllt nicht das, was ich in den Absätzen darüber geschrieben habe. Dessen bin ich mir auch bewußt, keine Sorge.
Ich hoffe, ich klinge nicht zu arrogant oder überheblich, es soll auch keine Kritik an den beiden Kritiken sein, es bot sich hier nur die Gelegenheit etwas anzusprechen, das mir seit längerem auf der Seele brennt.


hier noch Anmerkungen zu dem Gedicht an sich
Ich hatte gehofft, es würde nicht als Mondgedicht, standard, reimverpackt, Nr. 08/15 gelesen werden. Ich werde es mir für die Zukunft merken die Bilder klarer zu verpacken und mich stärker vom Gewohnten zu distanzieren. Eventuell schaut sich der geneigte Leser einige andere Gedichte an und liest sie einmal gegen. Vielleicht gibt dies einen besseren Einblick

Dieses Gedicht hat nichts mit Gewalt oder Schlachtfeldern erlebt. Es ist lediglich eine ganz persönliche Beschreibung eines Zustandes. Gerne werde ich hier einmal die Entstehungsgeschichte kurz zusammenfassen:

Strophe 1:
Billiger Abriß über den Mond, wie ich ihn wahrnehme. Schlaf bedeutet mir Segen, weil es die einzige Zeit meines Lebens ist, in der ich nicht nachdenken muss. In der mein Kopf mich nicht plagt und zwingt alles zu überdenken. Darum liebe ich den Mond denn er verheißt mit für wenige Stunden Frieden in meinem Kopf.

Strophe 2:
Hier ist nicht der Mond gemeint. Gemeint ist die Straßernlaterne auf der anderen Seite, gegenüber meines Fensters, deren dummes Licht, wenn mein Vorhang nicht ganz ordentlich zugezogen oder durch einen Windhauch bewegt wird, direkt auf mein Bett fällt. Es stört mich, weckt mich zuweilen, doch habe ich Verständnis für das Liccht, das auch nur alleine sein mag....aber warum grad in meinem Schlafzimmer

Strophe 3:
Hier mischt sich der Mond mit der Laterne und setzt ihn auf eine Ebene und fügt mich ein. Wir drei sind Sieger. Der Mond, ein Held, weil er mir endlich Frieden verschafft. Hier bin ich der Sieger an seiner Seite. Die Laterne auch, sie schafft es mit ihrem grellen Neonlicht mich zu wecken, sie gewinnt auch. Verloren sind wir auch. Der Mond und die Laterne, die am Tage zu schweigen haben. Der einsame Wanderer? Ich, der neuen Mut fasst, den nächsten Tag zu bestehen, an dem mich meine Gedanken aufsa neue quälen.

Untertitel:
Ich gebe zu, er ist zu eng gewählt. Leider zu spät gemerkt.
Ich ändere ihn ab in "Nachtlichter"


Wir lernen ein jeder täglich dazu, sofern wir es zulassen. Ich danke daher für diese Kritik, die mich ein Stück auf diesem Weg des Lernens begleitet, ihn wieder ein Stück länger zieht, so daß ich nimmermüde voranschreite.

Liebe Grüße
Matthias
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Manuel M. Lorenz
Klammeraffe
M


Beiträge: 746



22 Gedichte - Unterm Strich war es ein guter Tag
M
Beitrag09.04.2008 20:47

von Manuel M. Lorenz
Antworten mit Zitat

Ich habe das kurze Interview ebenfalls gelesen und hatte ganz ähnliche Gedanken.

Letztlich geht es ja um die Funktionsdebatte von Kunst - die die Lyriker bisher verschlafen haben.
Entweder wir finden neue Formen (in meinen Augen auch und besonders interdisziplinäre)
oder wir ziehen uns weiter zurück in die Ästhetisierung!

Ich finde deinen Vorschlag wichtig und richtig!
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Firilion
Geschlecht:männlichEselsohr
F


Beiträge: 316



F
Beitrag09.04.2008 23:20

von Firilion
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wir kämpfen ja jetzt schon weitestgehend nur noch Rückzuggefechte und sind allenfalls um eine Frontlinienbegradigung bestrebt. Wir haben die, wie du so schön sagst, Funktionsdebatte tatsächlich verschlafen oder versuchen sie auszusitzen.

Das kann nicht funktionieren. Wir müssen kämpfen, improvisieren und innovativ sein, denn unsere Konkurrenz schläft nicht und ist sehr stark. Wir kämpfen ja nicht nur gegen andere Formen von Text, wir kämpfen gegen alles, was dem Menschen in seinen freien Zeit - und genau diese wollen wir ja in Anspruch nehmen - ein Vergnügen bereiten kann.

Das sind natürlich die Bücher, anspruchsvolle wie seichte, aber es sind vor allem auch Medien wie das Fernsehen, das Internet, Computerspiele. Wir sind im steten Grabenkampf mit diesen, ich sage nun einmal plakativ, Feinden und das einzige, was uns bisher einfiel war, uns tiefer einzugraben und die ausgehobene Erde zum Schutze über uns wieder aufzufüllen, anstatt einmal in die Offensive zu gehen. Wir könnten beweisen, das Lyrik weit mehr als Goethe und Rilke ist, weit mehr als angestaubte Phrasen, strenge Formen und langweilige Themen, die meist die eigene Seele behandeln.

Wo sind die aktuellen Gedichte? Hier finde ich sie kaum. Wo ist das Aktuelle, das Kritische, das Politische, das Gesellschaftliche. Viel zu selten greifen wir Themen aus dem Leben auf. Viel zu oft beschränken wir uns auf metaphysische Gedankenkonstrukte, mit denen wir uns selbst übertrumpfen wollen, ein interner Wettkampf, der im Angesicht unserer Feinde sehr grotesk wirken muss.

Wer soll denn diese Grundsatzdebatte führen, wenn nicht wir? Diese Arbeit nimmt uns niemand ab, wer denn auch? Professionelle Dichter? Ein internationaler Dichterverband? Ich glaube kaum. Das muss von uns ausgehen, einer muss den Anfang wagen und das muss kein Etablierter sein, das könnten wir als einen Versuch beginnen und wenn wir es richtig angehen, wird es uns gelingen.

Ich würde mich über weitere Stimmen der Lyriker hier freuen, ebenso über Stimmen der Leserschaft.
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Gast







Beitrag13.04.2008 12:15

von Gast
Antworten mit Zitat

Firilion hat Folgendes geschrieben:
Kann ich vielleicht einmal einige deiner Gedichte lesen?" "Natürlich kannst Du" antworte ich dann meist und gebe einige Werke her. Das Fazit ist einfach zu ziehen. Solche Gedichte, die schwer sind, lange Einarbeitung brauchen, sehr zum Nachdenken anregen führen meist zur Ablehnung: "Puh, das ist nicht einfach. Da muss ich lange nachdenken, das ist hart. So viel Zeit und Muße habe selten. Hast Du nicht auch etwas schönes, was einen erheitert oder eine schnelle Emotion oder ein Bild zaubert?" Das ist der Moment wo ich so etwas wie dieses Gedicht hier hergebe und das wirkt. Nicht nur das, sondern viele solcher eher schlichten, langweiligen, schon tausend mal gelesenen Gedichte oder einfache Naturlyrik. Fern der Erkenntnis, des Anspruchs.

Oh, wie kommt mir das bekannt vor. Wink Deshalb gebe ich meine "anspruchsvollen" Sachen niemals jemand zu lesen (und die werden auch nicht veröffentlicht). Die sollen sich mit meinen Unterhaltungsromanen begnügen. Die verstehen sie wenigstens.  Rolling Eyes

Firilion hat Folgendes geschrieben:
Aber um das umzusetzen müssen wir uns von einigen Dingen loslösen, mehr um das tägliche, normale, durchschnittliche Geschehen bemühen. Ohne 10,000 versteckte Metaphern, ohne komplizierte Verschachtelungen des Denkens ohne die strikte Auslegung von Formen und Konventionen. Die Mehrheit wird es nicht interessieren, ob man strikt einen dreihebigen Jambus einhält. Sie wünschen sich einen  flüssigen, angenehmen Lesegenuß mit "Aha" Effekt.

Das hat Heinz Erhardt getan – und er war großartig –, aber ein Dichter? Was ist ein Dichter, ein Lyriker überhaupt? Warum schreiben Leute lieber Gedichte als Prosa? Warum lesen die meisten Leute lieber Prosa als Gedichte, und wenn, dann die von Heinz Erhardt?

Du sagst, eigentlich entspricht das Knappe des Gedichts mehr der heutigen, abkürzungswütigen Zeit – ich sage nur: SMS-Sprache. Grauenhaft! –, und das finde ich einen guten Ansatz, dem ich auch zustimmen würde, aber was hält dann die Leute davon ab, Gedichte zu lesen? Denn definitiv verkaufen Gedichte sich nicht. Jedenfalls nichts, was über Grußkartengedichte hinausgeht. Also was ist der Grund?

Liebe Grüße
Angela
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