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Der Zahnlose


 
 
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wohe
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W
Beitrag20.01.2016 15:09
Der Zahnlose
von wohe
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Hallo Freunde,

ursprünglich nur aus Spaß am Schreiben (ist immer besser als Fernsehen) habe ich eine m.E. amüsante Geschichte (Titel: Der Zahnlose) verfaßt, die nun immerhin ca. 500 Normseiten unfaßt.
Irgendwann kam mir der Gedanke, daß dies ja doch einer gewissen Arbeit entspricht und ich diese gern gewürdigt sehen würde, und zwar, indem sie als Buch veröffentlicht und von jedem Erdenbürger (naja, vielleicht reichen auch ein paar) gelesen wird.
Also habe ich ein Exposé zusammengestellt und mit den ersten 30 Seiten meines Textes an verschiedene Literaturagenturen geschickt.
Deprimierenderweise waren die Reaktionen nicht so begeistert, wie von mir erwartet.
Sie blieben nämlich entweder aus oder waren ablehnend.
Von unseren Forumadministratoren sind an dieser Stelle max. 2000 Wörter empfohlen. Dies etspricht nur 1/4 dieser 30 Seiten, aber vielleicht reicht es ja schon aus, um die Empfehlung "Einstampfen" auszusprechen oder auszuschließen.
Ich mich sehr freuen, falls jemand mal Lust verspüren sollte, einen Blick darauf zu werfen.

Dank im Voraus
Wohe


1. Der Zahnlose

„Da kannst du noch so lange gucken. Es bleibt leer.“ Die Bedienung zeigte auf W.H.s Bierglas.
„Das“, sagte W.H., „stimmt.“
Er trauerte ein wenig über die Schnelllebigkeit in der heutigen Zeit, die mangelnde Muße bei jeglichem Tun und insbesondere über das Tempo, mit dem neuerdings Biergläser leer zu werden pflegten.
„Ich sag dir, was dir fehlt“, sagte Gaby, die Bedienung. „Du bist schon zu lange allein. Der Mensch ist nicht geboren, um so lange allein zu sein.“ Sie scharwenzelte noch ein wenig um ihn herum und brachte dann in einem Anfall von Eigeninitiative ein unbestelltes, aber dennoch gern genommenes Bier.
Auch dieses Bierglas wurde trotz genauester Observation leer und leerer.
Jemand gesellte sich hinzu und half beim Beobachten.
„Hallo Bert“, sagte W.H. „Auch mal wieder in Berlin?“
„Hallo“, sagte Bert und berichtete sogleich das Neueste: „Der Zahnlose ist wieder draußen.“
„Na sowas. Wie kommt das denn?“
„Ich nehme an, man hat ihn entlassen.“
„Na sowas.“
Sie starrten noch ein wenig auf das leere Bierglas.
„Hat ihn denn schon jemand gesehen?“
„Ja.“
„Wer denn?“
„Ich.“
„Wo denn?“
„Hier“, sagte der Zahnlose und brachte je ein Bier für W.H. und sich selbst und eine Cola für Bert.
Sie prosteten sich zu.
„Willkommen in der Freiheit“, sagte W.H..
Der Zahnlose schnalzte mit der Zunge. „Das schmeckt.“
„Das Bier oder die Freiheit?“
„Gibt’s da einen Unterschied?“
Bert und der Zahnlose luden ihre Taschen in W.H.s Taxi und fuhren mit zu ihm nach Haus.
W.H. liebte es geradezu, mit offenkundigem Unsinn zu provozieren.
„Nun Zahnloser“, sagte er, „man munkelt, du wolltest ab jetzt auf dem Pfade der Tugend wandeln und einem ehrlichen Broterwerb nachgehen?“
„Wer munkelt das?“
„Man.“
„Es stimmt“. Der Zahnlose vermochte es, Seriosität, Aufrichtigkeit, guten Willen und was er noch so alles nicht hatte, in die Aussprache nur zweier Wörter zu kleiden.
„Ehrlich?“
„Sicher.“
W.H. und Bert waren irritiert. Sollten sie ihre Kleidung jetzt etwa ganz normal einkaufen?
Zwar zählten sie sich selbst zu dem Teil der Bevölkerung, der eigentlich unter den beruflichen Aktivitäten des Zahnlosen am meisten zu leiden hatte, nämlich zur Menge der normalen Bürger, privilegierterweise waren sie jedoch als Mitglieder der Untermenge der Freunde des Zahnlosen vor dessen Angriffen geschützt und als Elemente der Unter-Untermenge der Abnehmer seiner Waren sogar Bestandteile der Menge der Proviteure.
„Bevor du diesen unbedingt zu befürwortenden Vorsatz in die Tat umsetzt“, warf Bert ein, „ich bräuchte einen neuen Mantel.“
„Das kann doch nicht wahr sein.“ W.H.s tat empört. „Der da will ein neues Leben beginnen und du versuchst, ihn zu unredlichem Tun zu überreden.“
„Ich versuche gar nichts. Ich darf doch aber wohl noch auf den bedauerlichen Umstand meiner abgenutzten Kleidung hinweisen.“ Bert blickte traurig auf sein mangels schützendem Mantel den Unbilden eventueller Witterung ausgesetztes Lacoste-Hemd und die schöne Boss-Jeans herab.
"Abgesehen davon jammerst du selbst auch schon die ganze Zeit, dass du neue Klamotten brauchst.“
„Ich habe aber nie gefordert, dass der Zahnlose sie mir besorgen soll. Ich habe nur eine unbestreitbare Tatsache herausgestellt.“
„Und warum hast du dann nicht schon längst was Neues gekauft? Du verdienst doch wahrlich genug.“
„Eben nicht. Schließlich bin ich nur ein armer studierender Taxifahrer. Überdies ist da noch die Inflation. Essen wird immer teurer, Trinken wird immer teurer und Klamotten werden auch immer teurer.“
„Und wo ist da das Problem? Dann ißt du eben mal in der Mensa, säufst weniger und kaufst deine Klamotten bei C&A“:
W.H. schwieg. Dazu fiel ihm nichts ein.
Sie polterten in die Wohnung.
„Sieh an“, keuchte Hasso. „Der Zahnlose ist wieder draußen.“
Der Zahnlose und Bert warfen ihre Sachen ins Besucherzimmer.
Bert klatschte Hasso die Hand auf die Schulter und suchte dann nach einer Möglichkeit, den Schweiß wieder abzuwischen. „Warum trainierst du eigentlich immer nachts?“ fragte er.
„Ich trainiere nicht immer“, korrigierte Hasso, „sondern nur ab und zu nachts“
„Wenn du tagsüber draußen laufen würdest, hätten die Welt aber mehr Gelegenheit, dich zu bewundern.“
Hasso hatte sein Spinningrad vor dem großen Garderobenspiegel positioniert und bewunderte sich gerade ausgibigst selbst.
Er betrachtete fasziniert seinen unbekleidet auf dem Rad transpirierenden Astral- und Realleib und schleuderte genießerisch mit jedem Tritt sein Gemächte von einer Sattelseite auf die andere. Dabei dozierte er: „Das tut sie auch so schon genug. Im Übrigen ist dies ein Trieb. Ich lebe nur meine Bedürfnisse aus. Also nerv nicht.“
„Was sagen eigentlich eure Untermieter?“, fragte der Zahnlose. „Dieses Tretrad dröhnt doch geradezu höllisch.“
„Die denken, die Waschmaschine ist kaputt und empfehlen eine neue“, sagte W.H. „Und zwar ziemlich dringend.“
W.H., der nach Bier immer Hunger bekam, holte sich zwei Scheiben Toastbrot mit Nutella und zwei Becks und marschierte in sein Zimmer - Richtung Sessel.
„Ich gehe noch mal raus“, rief Hasso. „Willst du mit?“
„Nein, ich muss ruhen. Ich leide“
„Woran“
„An Dummheit“, erklärte Bert. „Außerdem an akutem Frauen-, Geld- und Mangel an Lebenszweck.“
Die Tür knallte hinter W.H. ins Schloss.
Hasso sprang vom Rad und steckte den Kopf in W.H.s Zimmer. „Was ist eigentlich mit der Kleinen aus dem Filou.“
„Wer, was?“ Bert und der Zahnlose steckte ihre Köpfe dazu.
„Nichts“, erwiderte W.H.
„Warum nicht? Die sieht doch ganz gut aus. Zugegeben, sie ist zwar nicht ganz Brigitte Bardot, aber mit Sicherheit schon nah genug dran, um zu schade für dich zu sein.
Und komischerweise interessiert sie sich auch noch für dich.“
„Das tut sie? Woher weißt du das?“, fragte Bert. „Egal“, fügte er hinzu, „das merkt der sowieso nicht.“
„Was merke ich nicht?“, fragte W.H.
„Wenn sich, was sowieso unglaublich wäre, irgend jemand mal für dich interessieren würde.“
“Ich merke alles. Ich bin ausgesprochen sensibel und empfänglich für jede Gefühlsströmung.“
„Das“, sagte der erstaunte Hasso, „ist nun allerdings neu.“
„Laßt mich in Frieden“, forderte W.H. „Ich muß denken.“
„Auch das“, meinte Hasso, „ist neu. Aber es bleibt dabei, daß du Frauen immer erst dann bemerkst, wenn sie dir ihr Interesse direkt ins Ohr posaunen.“
„Ích bin eben“, betonte W.H., „ein zurückhaltender Typ und habe diese naßforsche Art eh nicht drauf. Zum zweiten vergeude ich so bei Nichtinteresse keine Energie und drittens belästige ich so niemanden.
Und dann ist Abwarten eben auch am bequemsten.“
„Das Argument“, sagte Hasso, „glaube ich dir sogar.“

W.H. schälte sich mühsam aus seinem Kokon aus Schlaf und Decken.
Er ging ins Bad, dann in die Küche, wo die Kaffeemaschine  eingeschaltet und kannenlos auf  dem Tisch stand. Er holte sich eine Tasse und marschierte in den Wintergarten, goß sich aus der dort stehenden Kanne ein und trank einen Schluck.
„Du lernst es nicht“, schüttelte er sich. „Das Zeug ist wieder mal ungenießbar.“
„Guten Morgen“, erwiderte Bert und legte die Zeitung zur Seite. „Mein Kaffee ist wie üblich exzellent.“
Sie schlürften einträchtig nebeneinander her und sahen aus dem Fenster.
„Schau mal, wer da kommt“, sagte Bert. „Dein Nachbar samt Bauch und Jogginghose.“ Er gluckste vor sich hin. „Und er hat tapfer weiter zugenommen.“
„Stimmt. Und ebenso tapfer raucht er weiter. Mal sehen, wie lange er diesmal braucht.“
Der junge Mann, der aus einem der gegenüberliegenden Häuser gekommen war, schnippte gekonnt seine Zigarette fort und warf sich dann hektisch über seinen Wagen, um sie vom Autodach hinunterzuwischen. Er stieg ein, zündete sich eine neue an und rauchte einige Züge. Dann hängte er den Arm mit der Zigarette aus dem Fenster und ließ den Motor röhren.
„Wow“, sagte Bert, „das war mindestens ein Liter Super.“
„Normal“, korrigierte W.H. „Diese großen amerikanischen Motoren brauchen zwar wahnsinnig viel, aber dafür nur Normalbenzin.“  
Unter mächtigem Donnern hüpfte der Wagen davon. Unter seinem hochgesetzten Heck  leuchtete das rot gestrichene Differential obszön zwischen den von funktionslosen Stoßdämpfern unbeeinflußt wippenden Blattfedern hindurch.
W.H. sah auf seine Uhr. Dann standen sie spalierartig am Wintergartenfenster, der Eine bekleidet mit Kaffeetasse und Armbanduhr und der Andere mit Kaffeetasse und prinzipiell weißer Feinripp-Eingriffunterhose.
„Zehn Minuten“, sagte W.H., als der Wagen wieder auftauchte und seine alten Parkplatz belegte.
„Er ist schneller geworden“, stellte Bert fest.
„Kein Gedanke. Aber er fährt jetzt nur noch um die Ecke, bleibt in zweiter Reihe stehen, läßt den Motor laufen und holt die Kippen vom Automaten. Einmal morgens und einmal nachmittags. Seinen Parkplatz hat er in letzter Zeit jedenfalls immer wieder bekommen.“
„Und direkt gegenüber ist ein Tabakhändler.“
„Stimmt. Aber das ist so was Ähnliches wie Hunde ausführen bei alten Leuten. Er kommt mal raus, führt sein Auto aus und pflegt seine Sozialkontakte.“
„Mit dem Zigarettenautomaten.“
„Genau."
Einige Minuten später: „Schläft der Zahnlose noch?“, fragte W.H.
„Nein. Der ist  das frühe Aufstehen noch vom Knast her gewöhnt und wollte erstmal nachsehen, wie es seinem Daimler geht.“
W.H. war erstaunt. „Ich dachte, den hätten sie längst weggeräumt.“
„Nee, nee. Irgendwie muß er es geschafft haben, die Garagenmiete zu bezahlen.“
„Bezahlen zu lassen?“, fragte W.H.
„Wahrscheinlich“, antwortete Bert. „Sie werden ihm wohl kaum extra Ausgang gegeben haben, damit er den Stellplatz für genau den Wagen bezahlt, den die Bullen schon ewig suchen. Ein paar Brüche hat er damit schließlich schon gemacht.“
„Vielleicht hätte er angeben sollen“, dachte W.H. laut, „daß er sich um sein Arbeitsgerät kümmern muß. Für sowas gibt’s bestimmt Freigang.“
„Das ist überhaupt die Idee“, stimmte Bert zu. „Er müßte den Wagen sogar als Arbeitsmittel steuerlich absetzen können.
Was der Pflug den Bauern, ist der Daimler den Klauern.“
Angesichts solcher Dichtkunst verharrten sie eine Zeitlang ehrfürchtig schweigend.
Dann kam Bert selbst drauf. „Allerdings hat der Zahnlose noch nie in seinem Leben Steuern gezahlt.“
„Stimmt“, sagte W.H. „Aber die Idee an sich ist gut.“
Sie tranken weiter ihren Kaffee und sahen, was beinahe schon so eine Art Ritus war, stillvergnügt den draußen hektisch Herumeilenden und Arbeitenden zu.
Deren Strebsamkeit ermüdete Bert derart, daß er prompt wieder einnickte.
W.H. trollte sich ins Bad und kam dann frisch, aber keineswegs munter, noch einmal im Wintergarten vorbei.
Er goß sich den Rest des Kaffees ein und merkte gerade noch rechtzeitig, daß dieser inzwischen kalt geworden war.
„Erst dein Gebräu und nachher Pappbecherkaffee in der Uni. Der Tag wird schlecht“, fürchtete er.
„Training heute?“, fragte der wieder erwachte Bert.
„Ja. Um drei im Mommsenstadion?“
„Ich bin da“, behauptete Bert.
„So so“, zweifelte W.H. „Paß auf, daß Du nicht verfährst.“
„Ich verfahre mich nie.“
W.H. war kurzzeitig sprachlos. „Irgendwie glaube ich mich zu erinnern, daß du es kürzlich geschafft hast, dich bei deinem tausendsten Aufenthalt in Berlin auf dem Weg vom KaDeWe zum Bahnhof Zoo zu verfahren?“
„Lüge. Alles gelogen.“
„Und wann bist du bitte das letzte Mal auf der Autobahn nach München statt auf der nach Hannover gelandet? Zufällig letzte Woche?“
„Ebenfalls gelogen. Kein Wort ist wahr. Überdies fahre ich immer die beste Strecke, nicht die bekannteste. Daher mag ab und zu bei Unbedarften und Kenntnisfreien der Eindruck von unorthodoxer Streckenführung aufkommen. Tatsächlich ist meine Fahrtroute stets absolut optimiert.“
„Wou!“ W.H. war beeindruckt. „Wie auch immer, ich laufe pünktlich los. Ich muß danach noch arbeiten.“

W.H. saß auf den oberen Rängen des Sportstadions und sah den Leichtathletinnen des dort beheimateten Sportclubs beim Training zu.
Hasso, wie üblich nach neuesten modischen Vorgaben mit Netzhemd und ultrakurzer, seitlich geschlitzter Sporthose bekleidet, stand plötzlich neben ihm. „Willst Du mitlaufen? Ich mach ne Saubuchtrunde.“
„Nein danke. Ich habe schon zwei Runden hinter mir.“
„Laß mich raten. Eine allein und eine mit Bert, als er eine Stunde zu spät kam.“
„Stimmt. Wenn du ihn übrigens triffst, sag ihm den Weg an.“
„Hat er sich schon wieder verlaufen?“
„Ich nehme es an. Er meinte, ich solle mal warten, verschwand zum Pinkeln im Gebüsch und kam nie wieder zum Vorschein. Also ist er wohl nach vollbrachter Tat in die falsche Richtung gerannt. Direkt neben dem rettenden Weg. Das ist insofern ein neuer Rekord.“
Eine der Läuferinnen winkte zu ihnen hoch.
Hasso winkte zurück.
„Häh?“, fragte W.H.
„Carola.“
W.H. sah genauer hin. „Aus dem Barollo?“
„Stimmt.“
„Ich wußte gar nicht, daß die läuft.“
„Du weißt so manches nicht. Z.B. wie es sich mit Sportlerinnen schläft. Statt ihnen beim Training zuzusehen, solltest Du Sie lieber mal besamen. Äußerst belebende Sache das.“
W.H., der genau dies gern getan hätte, jedoch nicht wußte, wie er es initiieren sollte, bedauerte sich erstmal ein wenig. Dann jedoch bewunderte doch lieber wieder den weiblichen Nachwuchskader.
„Ich lauf mal los“, sagte Hasso „Viel Spaß noch.“
„Ähm“, sagte W.H.
Er kontrollierte noch, ob sein Eindruck, die Läuferinnen seien bereits beim Training schneller als er im Wettkampf, korrekt war und ging, als er dieses bestätigt sah, leicht deprimiert duschen.

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V.K.B.
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Beitrag21.01.2016 02:20

von V.K.B.
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Hallo,
da du eine ehrliche Meinung wolltest, gebe ich dir meine:  Ich sehe Potential, einige kleine Gags gefielen mir (bekleidet mit Kaffeetasse und…) nur da muss für meinen Geschmack wesentlich mehr von sowas rein. Insgesamt hat der Text mich eher gelangweilt, auch wenn er nicht schlecht geschrieben ist. Ich konnte nur irgendwie keine Richtung erkennen, wo das hingehen soll. Du hängen zusammen ab und unterhalten sich, aber ihre Unterhaltungen sind (bis auf einige Stellen, wo dann doch ein guter Humor durchblinkt) relativ nichtssagend und uninteressant. Verzeih mir das Wortspiel, aber für Satire ist mir das alles zu zahnlos. Mach es viel bissiger, das Potenzial dafür ist definitiv da.

Meine Empfehlung: Nicht einstampfen, aber bau den Humor stärker aus und kürze die Dialoge, die nur so dahinplätschern. Und lass uns einen Plot erkennen, irgendwas, was die planen und sie in groteske Schwierigkeiten bringen wird. Ich denke mal, das ist auf Ganovengroteske ausgelegt, ich mag sowas eigentlich, es wäre nur besser, wenn man auf den ersten Seiten schon etwas davon mitbekommt und sich auf viele seltsame Verwicklungen und absurde Situationen freuen kann, wo die bestimmt noch reingeraten werden.


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Graven
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Beitrag21.01.2016 09:30

von Graven
Antworten mit Zitat

Hallo wohe,

ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um Deine Geschichte durchzulesen. Ich kam nicht rein. Der Anfang ist für mich zu verwirrend und zu karg. Ich hänge im leeren Raum, höre Leuten zu und kann zum Teil gar nicht identifizieren, wer spricht. Zu viele Personen werden am Anfang eingeführt, was verwirrt. Ich versuche unten Dir die Stellen zu zeigen.

Was mir noch aufgefallen ist, Du könntest sinnlicher schreiben. Das bedeutet alle Sinne benutzen. Wie sich etwas anfühlt, wie es riecht, schmeckt, usw.

Was mir positiv aufgefallen ist, Deine Sprache ist nicht mit unnötigem Ballast aufgebläht.
Allerdings zu viele Substantive.


„Da kannst du noch so lange gucken. Es bleibt leer.“ Die Bedienung zeigte auf W.H. (Die Abkürzung stört mich. Ein Name wäre besser. Außerdem würde ich die Sätze tauschen) s Bierglas.
„Das“, sagte W.H., „stimmt.“
Er trauerte ein wenig über die Schnelllebigkeit in der heutigen Zeit, die mangelnde Muße bei jeglichem Tun und insbesondere über das Tempo, mit dem neuerdings Biergläser leer zu werden pflegten.
„Ich sag dir, was dir fehlt“, sagte Gaby, die Bedienung. „Du bist schon zu lange allein. Der Mensch ist nicht geboren, um so lange allein zu sein.“ Sie scharwenzelte noch ein wenig um ihn herum und brachte dann in einem Anfall von Eigeninitiative ein unbestelltes, aber dennoch gern genommenes Bier.
Auch dieses Bierglas wurde trotz genauester Observation leer und leerer.
Jemand nenne ihn gleich beim Namen, sonst klingt es komisch gesellte sich hinzu und half beim Beobachten.
„Hallo Bert“, sagte W.H. „Auch mal wieder in Berlin?“
„Hallo“, sagte Bert und berichtete sogleich das Neueste: „Der Zahnlose ist wieder draußen.“
„Na sowas. Wie kommt das denn?“
„Ich nehme an, man hat ihn entlassen.“
„Na sowas.“
Sie starrten noch ein wenig auf das leere Bierglas.
„Hat ihn denn schon jemand gesehen?“
„Ja.“
„Wer denn?“
„Ich.“
„Wo denn?“
„Hier“, sagte der Zahnlose
hier haust Du mich völlig raus. Die Figur bringst du völlig zusammenhanglos ins Geschehen. Ich weiß nicht mehr, wer wer ist. und brachte je ein Bier für W.H. und sich selbst und eine Cola für Bert.
Sie prosteten sich zu.
„Willkommen in der Freiheit“, sagte W.H..
Der Zahnlose schnalzte mit der Zunge. „Das schmeckt.“
„Das Bier oder die Freiheit?“
„Gibt’s da einen Unterschied?“
Bert und der Zahnlose luden ihre Taschen in W.H.s Taxi und fuhren mit zu ihm nach Haus. Hä? Trinken sie nicht gerade noch in der Kneipe Bier? Der Übergang ist zu plötzlich.
W.H. liebte es geradezu, mit offenkundigem Unsinn zu provozieren.
„Nun Zahnloser“, sagte er, „man munkelt, du wolltest ab jetzt auf dem Pfade der Tugend wandeln und einem ehrlichen Broterwerb nachgehen?“
„Wer munkelt das?“
„Man.“
„Es stimmt“. Der Zahnlose vermochte es, Seriosität, Aufrichtigkeit, guten Willen und was er noch so alles nicht hatte, in die Aussprache nur zweier Wörter zu kleiden.
„Ehrlich?“
„Sicher.“
W.H. und Bert waren irritiert. Sollten sie ihre Kleidung jetzt etwa ganz normal einkaufen?
Zwar zählten sie sich selbst zu dem Teil der Bevölkerung, der eigentlich unter den beruflichen Aktivitäten des Zahnlosen am meisten zu leiden hatte, nämlich zur Menge der normalen Bürger, privilegierterweise waren sie jedoch als Mitglieder der Untermenge der Freunde des Zahnlosen vor dessen Angriffen geschützt und als Elemente der Unter-Untermenge der Abnehmer seiner Waren sogar Bestandteile der Menge der Proviteure.
Die vielen Substantive machen für mich die Sprache sehr hölzern. Das Problem zieht sich durch den Text. Versuche mehr mit Verben zu arbeiten.
„Bevor du diesen unbedingt zu befürwortenden Vorsatz in die Tat umsetzt“, warf Bert ein, „ich bräuchte einen neuen Mantel.“
„Das kann doch nicht wahr sein.“ W.H.s tat empört. „Der da will ein neues Leben beginnen und du versuchst, ihn zu unredlichem Tun zu überreden.“
„Ich versuche gar nichts. Ich darf doch aber wohl noch auf den bedauerlichen Umstand meiner abgenutzten Kleidung hinweisen.“ Bert blickte traurig auf sein mangels schützendem Mantel den Unbilden eventueller Witterung ausgesetztes Lacoste-Hemd und die schöne Boss-Jeans herab.
"Abgesehen davon jammerst du selbst auch schon die ganze Zeit, dass du neue Klamotten brauchst.“
„Ich habe aber nie gefordert, dass der Zahnlose sie mir besorgen soll. Ich habe nur eine unbestreitbare Tatsache herausgestellt.“
„Und warum hast du dann nicht schon längst was Neues gekauft? Du verdienst doch wahrlich genug.“
„Eben nicht. Schließlich bin ich nur ein armer studierender Taxifahrer. Überdies ist da noch die Inflation. Essen wird immer teurer, Trinken wird immer teurer und Klamotten werden auch immer teurer.“
„Und wo ist da das Problem? Dann ißt du eben mal in der Mensa, säufst weniger und kaufst deine Klamotten bei C&A“:
W.H. schwieg. Dazu fiel ihm nichts ein.

Hier höre ich auf. wie gesagt, es ist nur meine Meinung. Nimm, was Dir nützlich erscheint, vergiss den Rest.
Viele Grüße Graven
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Sillja
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Beitrag21.01.2016 10:31

von Sillja
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Ich schließe mich V.K.B. und Graven an. Mir fehlt in erster Linie der Einstieg, lieber wohe, der mich in die Geschichte zieht und zum Weiterlesen animiert. Vielleicht kannst du dafür den Text umstellen, Zündendes nach vorn holen, das Kapitel, von dem du denkst, es ist dir besonders gelungen.

Die teils langen Gespräche kannst du kürzen und interessanter strukturieren. Hier bräuchte ich auch Beschreibungen, die Atmosphäre aufbauen.

Das Amüsante, wie du es einleitend definierst, wirkt auf mich stellenweise aufgesetzt und optimierbar. Da geht mehr.

Die stark verschachtelten Sätze sind schwer lesbar und nehmen Tempo raus.

Rechtschreibfehler, vergessene Wörter und Satzzeichen sind mir auf Dauer lästig und stören den Lesefluss.

Ein Überarbeiten wäre der Story auf jeden Fall zuträglich. Ich bin gespannt. smile
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wohe
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Beitrag21.01.2016 13:11

von wohe
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Hallo Freunde,

danke für Eure Kommentare.
Hieraus folgt für mich:
Der Gedanke war, dass sich Personen durch das, was sie sagen bzw. tun, selbst beschreiben --> Scheint aber so nicht zu klappen --> also gleich identifizieren.
Beschreibung der Gesprächsatmosphäre, Gespräche kürzen --> Hm, ich dachte, die Atmosphäre ergebe sich gerade aus der Gesprächsführung und dem Inhalt des Gesagten. Schade.
Verschachtelte Sätze kommen später noch mehr --> Muss ich wohl noch mal drüber.
Übergänge zu abrupt --> Idee: Absätze einbauen.
Den abgekürzten Namen hielt ich für eine gute Idee. Zumal der Protagonist eine Entsprechung in der Realität hat und dort ebenfalls so tituliert wird.
Zündendes nach vorn holen scheint mir eine Spitzenidee. Alternative scheint mir, diesen Anfang ganz zu vergessen.

Gruß Wohe
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Graven
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Beiträge: 281



Beitrag21.01.2016 13:35

von Graven
Antworten mit Zitat

wohe hat Folgendes geschrieben:


Den abgekürzten Namen hielt ich für eine gute Idee. Zumal der Protagonist eine Entsprechung in der Realität hat und dort ebenfalls so tituliert wird.


Gruß Wohe


Wohe, das ist nur mein subjektiver Eindruck. Ich kann es Dir nicht einmal erklären, warum es mich stört. Vielleicht, weil ich mir bei einem realen Namen den Charakter besser vorstellen kann. Vielleicht reicht es auch, wenn Du schreiben würdest: Herbert, H.W. genannt.

Geht es in Deiner Geschichte nur um Gags, oder gibt es eine fortlaufende Handlung, ein Ziel, den Dein Prota zu erreichen versucht? Das möchte der Leser wissen.
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wohe
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Beitrag21.01.2016 15:10

von wohe
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Hi Graven,

Die von Dir angesprochenen Gags ergeben sich aus den teils erstaunlichen bis absurden Dialogen und Aktionen.

Die Geschichte ist in Form einer chronologisch aufeinander folgenden Reihe von Episoden geschrieben (zuzüglich einiger verbindender Elemente), die jede einen eigenen Höhepunkt haben.
Die Handlung fasse ich mal ganz grob zusammen:
Rahmen_1: Der Zahnlose, der zwar Titelgeber, aber nicht Hauptperson, kommt aus dem Gefängnis, erlebt und erzählt einige Abenteuer und wandert zum Schluss wieder ins Gefängnis.
Rahmen_2: Liebesgeschichte zwischen W.H., dem eigentlichen Protagonisten + Gaby = sie kommen zusammen, trennen sich und kommen am Ende wieder zusammen.

Das Ziel des/der Hauptperson/en ist mit den Themen "Frauen, Bier, Studium, Geld" beschreibbar.

So habe ich mir das jedenfalls gedacht.
Gruß Wohe
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V.K.B.
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Beitrag22.01.2016 01:49

von V.K.B.
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wohe hat Folgendes geschrieben:

Das Ziel des/der Hauptperson/en ist mit den Themen "Frauen, Bier, Studium, Geld" beschreibbar.


Das finde ich schade, denn das ist nichts Festes. So kann das Buch nur von seinen Charakteren leben, und es ist ziemlich schwierig hinzukriegen, dass sowas wirklich funktioniert und auch interessant genug bleibt, um zum Weiterlesen zu animieren. Ich denke, ein richtiger Plot wäre besser als ein paar lose zusammenhängende Geschichten.

Ist aber nur meine Meinung.


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Willebroer
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Beitrag22.01.2016 03:14

von Willebroer
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Hallo wohe,

ich hab mir erst mal die ersten Absätze angeschaut. Der Rest ist mir noch zu lang. Vielleicht klappt es später. Ich sehe allerdings keinen Ansatz einer Entwicklung. Wahrscheinlich würde ich nicht weiterlesen, wenn ich das als dicker Schinken mit 500 Seiten auf dem Tisch liegen hätte.

Was mir vor allem auffällt, sind einige umständliche Formulierungen, die wie Steine den sonst eher flapsigen Text aufhalten, häufig als aufgeblähte Partizipialkonstruktionen:

Zitat:
ein unbestelltes, aber dennoch gern genommenes Bier.

privilegierterweise waren sie jedoch als Mitglieder

diesen unbedingt zu befürwortenden Vorsatz

sein mangels schützendem Mantel den Unbilden eventueller Witterung ausgesetztes Lacoste-Hemd

bewunderte sich gerade ausgibigst selbst

seinen unbekleidet auf dem Rad transpirierenden Astral- und Realleib

goß sich aus der dort stehenden Kanne ein

der aus einem der gegenüberliegenden Häuser gekommen war

zwischen den von funktionslosen Stoßdämpfern unbeeinflußt wippenden Blattfedern hindurch


Oft geht es besser mit einem Nebensatz oder einfach verkürzt, z. B.:

und kannenlos auf dem Tisch stand. Er holte sich eine Tasse und marschierte in den Wintergarten, goß sich aus der dort stehenden Kanne ein und trank einen Schluck.  --> .... und ohne Kanne auf dem Tisch stand. Mit einer Tasse marschierte er in den Wintergarten, goß sich aus der Kanne dort ein und trank einen Schluck.

Noch kürzer: Er ging ins Bad, dann in die Küche. Die Kaffeemaschine war eingeschaltet, die Kanne dazu fand er im Wintergarten. Er goß sich etwas ein und trank einen Schluck.

(Hier stellt sich die Frage, ob er die Kaffeemaschine nicht ausschaltet)

der aus einem der gegenüberliegenden Häuser gekommen war --> aus einem der Häuser gegenüber

Als Ironisierung auf den Versuch, gestelzt zu reden, klappt es auch nicht, dazu fehlt die Systematik.

Die einzelnen Szenen und Bilder sind durchaus unterhaltsam, am Ende aber interessiert mich das Schicksal der Leute kaum. Als wäre ich rein zufällig kurz dabei gewesen (vielleicht als Handwerker, der in dem Haus was repariert) und würde nun wieder meiner Wege gehen.
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wohe
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Beitrag27.06.2021 17:51

von wohe
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Hallo Freunde,

ich hatte mich dereinst mit dem obigen Beginn einer Geschichte bei Euch vorgestellt.
Diese war so schlecht geschrieben, dass ich sie verdrängt habe.
Jetzt habe ich mir das Ganze noch einmal angeschaut und musste feststellen, dass ich damals begonnen hatte, die Geschichte umzuschreiben.
Das Ergebnis scheint mir geeignet, es Euch zu präsentieren.
Würdet Ihr sowas weiter lesen?

MfG Wohe



„Kleptomanie nennt man das. Es handelt sich um die zwanghafte Sucht zu stehlen. Die Betroffenen wollen das gar nicht und es geht ihnen auch nicht ums Geld oder so, sondern sie müssen einfach. Sie leiden dabei regelrecht. Das ist wie aufs Klo gehen müssen, verstehst du?“ Berts psychologische Diagnose zeugte von konsequentem Spiegel-Lesen während der Vorlesungen.
„Quatsch“, sagte Wohe. „Der Zahnlose ist begeisterter Klogänger. Der kann ganze Stunden da verbringen. Und er leidet auch nicht, wenn er klaut, sondern freut sich über jede Mark, die er so ergattern kann.“
Ein Zebrastreifen stoppte Auto und Gespräch.
Bert und Wohe drehten die Köpfe synchron von einer Seite auf die andere.
„Wow“, sagte Bert.
„Jou“, bestätigte Wohe. „Es ist der beschwingte Schritt, der den Reiz ausmacht. Eine hervorragende Kombination von Biologie und Ästhetik.“
„Stimmt. Und was den  kulturellen Aspekt betrifft, kann man wohl sagen, dass der Minirock die größte Errungenschaft dieses Jahrhunderts ist.“
Nervendes Hupen schaltete Berts Hirn wieder ein und er fuhr an.
„Worüber haben wir gerade gesprochen“, fragte er.
„Keine Ahnung.“ Auch Wohe war gedanklich noch abwesend. „Weißt Du eigentlich, dass der Zahnlose seinen ersten Unfall gebaut hat, weil er den Mädels hinterher gesehen hat?“
„Nee. Erzähl.“
„Das war an dem Tag, als er seinen Führerschein gemacht hat. Er hatte vorher schon einen alten Karman-Ghia gekauft und war damit in der Gegend herumgekurvt. Leider hatte der Wagen einen total löchrigen Auspuff, den er mit Spachtelmasse zugeklebt hat. Hielt natürlich nicht und als er dann ganz stolz seinen Führerschein spazieren fuhr, fing das Zeug an zu schmoren oder so. Jedenfalls stank es höllisch und nach kurzer Zeit war der Wagen so laut wie zuvor. Er fuhr also um die Ecke, ein paar Mädels guckten, wohl wegen des Lärms, er dachte, seinetwegen und guckte zurück und so sah er nicht, dass ihm ein Auto entgegen kam. Bums. Ende des Karmann-Ghia.“
„Irre. Das wusste ich wirklich nicht. Dabei war so ein Karmann ein klasse Auto.“
„Dieses nicht. Weder vor noch nach dem Unfall. Aber das Beste weißt Du noch nicht. Sein Unfallopfer war nämlich der Hausmeister unserer Schule. Bei dem hatte der Zahnlose danach nichts mehr zu lachen. 'Machen Sie die Kippe aus, dafür haben wir hier einen Raucherraum' oder 'die Fußmatten sind nicht zur Dekoration da. Rennen Sie zu Hause auch immer mit schmutzigen Schuhen in die Stube?' und so weiter.“
„Das hast du dir doch ausgedacht.“
„Kein Gedanke. Ich war dabei.“
„Und die Mädchen?“
„Welche?“
„Na die, deretwegen er den Unfall gebaut hat?“
„Nix. Die haben sich kräftig amüsiert und sind weiter gegangen.“
„Ach ja“, sinnierte Bert, „so sind sie. So waren sie schon immer. Schon im Mittelalter haben sich die Männer die Lanzen in die Weichteile gerammt und die Frauen haben zugesehen.“
„Und sich die übrig Gebliebenen geschnappt.“
„Klar doch. Was sollten sie auch mit denen, deren Weichteile auf den Lanzenspitzen hingen.“
Frauen! Bei dem Thema brauchte Wohe Bier. „Setz mich vorm Filou ab.“
Bert fuhr zu Wohes Stammkneipe. „Ich komme später nochmal vorbei. Bist du dann noch da?“
„Wo soll ich schon hin?“

Gaby, die Bedienung, zeigte auf Wohes Bierglas. „Es ist leer.“
„Stimmt. Schlimme Sache das.“ Wohe betrachtete es genauer. Besser das, als all zu offensichtlich auf Gabys T-Shirt zu starren.
„Nachschub?“
„Jou.“
Sie wand ihm das Glas aus der Hand und ging zum Tresen.
„Hübsch.“ Bert war hinzu gekommen und half beim hinterher Sehen.
„Sehr hübsch“, bestätigte Wohe.
„Ich war grade bei Euch und rate mal, wer auch grade seine Sachen hochgebracht hat.“
„Der Zahnlose.“
„Woher weißt du das?“
„Weil er sich für heute angemeldet hat. Es wäre sein Entlassungstag.“
„Ist es auch.“ Der Zahnlose stand plötzlich neben ihnen und nahm Gaby das frische Bier aus der Hand.
„Nachschub bitte“, bestellte Wohe.
Sie ging.
„Hübsch“, stellte der Zahnlose fest.
„Sehr hübsch.“ Bert und Wohe in Duett.
„Das schmeckt.“ Einige schnelle Schlucke und der Zahnlose winkte mit dem leeren Glas zum Tresen. Gaby griff zum Zapfhahn.
„Das Bier oder die Freiheit?“
„Das ist doch das Gleiche, oder? Das Thema Knast ist erledigt, ab jetzt beginnt ein anderes Leben. Karriere, Frauen, dolce vita.“
Bert war irritiert. „Karriere? Willst du etwa arbeiten?“
„Was heißt hier ‚etwa arbeiten‘? Meinst du, ich habe meine Brötchen durch Nichtstun verdient? Mensch, mein Job ist echte Maloche. Tagsüber observieren, nachts taktieren. Wow. Das reimt sich sogar. Stark. Wie auch immer: ich sage nichts. Nur, Lehrer oder Taxifahrer werde ich bestimmt nicht.“ Er schüttelte sich.
Wohe, der Taxi fahrende Student, fühlte sich irgendwie unterbewertet und auch Bert als Lehramtsanwärter runzelte die Stirn.
„Seid wann habt ihr eigentlich so ein Tretrad?“, fragte der Zahnlose.
„Seit ein paar Wochen und das Ding heißt Ergometer“, sagte Wohe.
„Stört das keinen, dass Hasso da mitten in der Nacht drauf rum trampelt? Das dröhnt doch höllisch.“
„Doch, tut es. Unsere Untermieterin empfiehlt jedenfalls den Kauf einer neuen Waschmaschine. Und zwar dringend.“
„Und warum hockt der da nackt drauf? Das ist doch gaga, wenn der sein Gemächte dauernd hin und her schaukelt. Links vom Sattel, rechts vom Sattel.“
„Hasso halt.“ Wohes Mitbewohner war etwas eigen.
Die neuen Biere und eine Cola für Bert kamen und gingen und kamen und gingen und ...
Irgendwann reichte es.
„Ihr könnt bezahlen“, entschied der Zahnlose und torkelte zum Ausgang.
Bert schob Wohe entschlossen zur Theke. Dazu gab es noch Lebenshilfetipps. „Sag was Nettes, Komplementmäßiges.“
„Was denn?“
„Irgend was. Und vor allem mach ein Date. Du kannst sie nicht immer nur in der Kneipe anhimmeln und ‚Bier‘ nuscheln.“
Wohe stellte sich vor die Kasse und lächelte sie an. Gaby, nicht die Kasse. „Ich würde gern zahlen.“
„Oh nee!“ Bert floh nach draußen.
„Sag mal“, sagte Wohe, „arbeitest du eigentlich auch mal nicht?“
„Tue ich“, sagte Gaby. Sie schaffte es, gleichzeitig sein Wechselgeld herauszugeben, ein Bier zu zapfen, ein Glas zu spülen und einem anderen Gast die Rechnung auszustellen. Da flogen die Haare nur so.
Sah natürlich trotzdem toll aus.
Es war nur nicht so der richtige Zeitpunkt. Mal wieder.
Wohe schlich zur Tür.
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Selanna
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Beitrag29.06.2021 18:57

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo wohe,
hier ein paar Kommentare und Anmerkungen Smile
Zitat:
Es handelt sich um die zwanghafte Sucht zu stehlen.

Knapper formulieren, damit es realistischer im Dialog klingt.
Zitat:
Berts psychologische Diagnose zeugte von konsequentem Spiegel-Lesen während der Vorlesungen.

Laughing
Zitat:
sondern freut sich über jede Mark, die er so ergattern kann.“

Wenn man klaut, spart man doch Geld, aber man ergattert keines, oder?
Zitat:
„Jou“,

Yo? Und ich würde in einem knappen Satz klarstellen: Eine Frau ging über die Straße.
Zitat:
dieses Jahrhunderts ist.“

Von 2021 aus gesehen: des letzten Jahrhunderts.
Zitat:
Karman-Ghia oder Karmann-Ghia.“

Zitat:
„Dieses nicht. Weder vor noch nach dem Unfall. Aber das Beste weißt Du noch nicht. Sein Unfallopfer war nämlich der Hausmeister unserer Schule. Bei dem hatte der Zahnlose danach nichts mehr zu lachen. 'Machen Sie die Kippe aus, dafür haben wir hier einen Raucherraum' oder 'die Fußmatten sind nicht zur Dekoration da. Rennen Sie zu Hause auch immer mit schmutzigen Schuhen in die Stube?' und so weiter.“

Das würde ich zusammenkürzen. Auch die Ermahnungen sind recht alltäglich, oder?
Zitat:
übrig Gebliebenen

Übriggebliebenen
Zitat:
fühlte sich irgendwie unterbewertet

Abgewertet – würde besser passen
Zitat:
Und vor allem mach ein Date

Fehlt da nicht ein „klar“ oder „aus“?

Es sind noch ein paar Flüchtigkeitsfehler drin, sollest Du noch mal genau drüberschauen.
Ansonsten: Es hat seinen eigenen Stil und seine eigene Atmosphäre, meistens recht lakonisch und etwas distanziert. Das kann durchaus klappen, mir hat’s gefallen. Es spielt aber schon vor einigen Jahrzehnten, kann das sein? Ich hoffe, Wohe und Gaby haben sich inzwischen gekriegt Wink
Was ich mich noch gefragt habe: Warum heißt der Zahnlose eigentlich der Zahnlose? Einfach, weil er keine Zähne mehr hat?
Ich wünsche Dir noch etliche Kommentare, frag mich, warum bisher keine da sind. Der Text hätte es verdient.
Liebe Grüße
Selanna


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wohe
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Beitrag30.06.2021 17:27

von wohe
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Hallo Selanna

danke für Deine Kommentare.
Hierzu:
Zitat:
Wenn man klaut, spart man doch Geld, aber man ergattert keines, oder?
Doch. Wenn man das Geklaute verkauft, schon.

In meiner Jugendzeit (und meiner Umgebung) wurde das "Jou" tatsächlich so ausgesprochen.

Zitat:
Eine Frau ging über die Straße
Hm, ich wollte eigentlich, dass sich dieses aus dem Nachfolgenden ergibt und dann im Minirock aufgelöst/gesichert wird.

Zitat:
Von 2021 aus gesehen: des letzten Jahrhunderts
Bert sagt dies in den frühen 80gern des letzten Jahrhunderts.

Zitat:
Das würde ich zusammen kürzen. Auch die Ermahnungen sind recht alltäglich, oder?
Stimmt, da muss ich nochmal ran. So wird nicht klar, wie nervig es ist, wenn jemand permanent hinter einem steht und penibel aufs Regelwerk pocht.

Zitat:
Ich hoffe, Wohe und Gaby haben sich inzwischen gekriegt
Haben sie. Zusammen -> getrennt -> zusammen.

Zitat:
Warum heißt der Zahnlose eigentlich der Zahnlose?
Der Zahnlose (der übrigens hervorragende Zähne hatte) kam zu seinem Spitznamen, weil ihm von einem Schularzt wegen mangelnder Mundhygiene eine frühe Zahnlosigkeit prognostiziert wurde.
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Selanna
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Beitrag30.06.2021 20:24

von Selanna
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Hallo wohe,
Zitat:
Doch. Wenn man das Geklaute verkauft, schon.

Aber geht aus dem Text hervor, dass das Geklaute verkauft wird, und ich hab’s nur nicht kapiert? Wie weit willst Du dem Leser da entgegen kommen bzw. wie weit solltest Du? Nicht dass er Dich der Logiklücken verdächtigt Wink
Zitat:
In meiner Jugendzeit (und meiner Umgebung) wurde das "Jou" tatsächlich so ausgesprochen.

Auch in meiner. Aber man schreibt es, soweit ich weiß: „Yo!“
Zitat:
Hm, ich wollte eigentlich, dass sich dieses aus dem Nachfolgenden ergibt und dann im Minirock aufgelöst/gesichert wird.

Ja, das klappt auch. Aber wenn ich der Autor wäre, hätte ich meinen vorgeschlagenen Satz trotzdem eingefügt, das würde mir besser gefallen. Aber ich bin ja nicht der Autor, sondern einfach nur dreist Wink
Zitat:
Haben sie. Zusammen -> getrennt -> zusammen.

love
Zitat:
Der Zahnlose (der übrigens hervorragende Zähne hatte) kam zu seinem Spitznamen, weil ihm von einem Schularzt wegen mangelnder Mundhygiene eine frühe Zahnlosigkeit prognostiziert wurde.

Danke Smile

Liebe Grüße
Selanna


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Meanwhile in Canada
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Beitrag30.06.2021 22:32

von Meanwhile in Canada
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Hallo wohe,

auf Selannas Wunsch hin - nein, Quatsch, sondern weil ich schon deine erste Version amüsiert gelesen habe und dann die zweite noch viel besser fand, schreibe ich dir auch einen Kommentar. Allerdings habe ich Selannas Vorschlägen nur wenig hinzuzufügen.

Mit dem "jou" habe ich kein Problem, ich finde, dass diese Schreibweise auch etwas ausdrückt ... gerade nicht kosmopolitischen, US-amerikanisch geprägten Hipster- oder Rapper-Jargon, sondern eher ziemlich kleinbürgerlich-deutschen Slang. Auch wenn die Aussprache gleich sein mag. Als Lektorin würde ich das sicherlich nicht monieren.

wohe hat Folgendes geschrieben:
Irgendwann reichte es.

Diesen Satz würde ich streichen oder verändern, er klingt so wertend, so als hätten die jetzt alle die Nase voll vom Bier und/oder voneinander. Vielleicht einfach direkt überleiten? "Irgendwann entschied der Zahnlose: 'Ihr könnt bezahlen' und torkelte zum Ausgang."

wohe hat Folgendes geschrieben:
„Sag was Nettes, Komplementmäßiges.“
--> Komplimentmäßiges

Irgendwo war auch noch ein irgend was --> irgendwas ... sonst ist mir nicht viel aufgefallen.

Ich find's echt schön zu lesen und würde auch weiterlesen wollen. Vor allem, nachdem du jetzt schon diese Teaser gebracht hast über Wohe und Gaby ... Wink das möchte ich jetzt gern genauer wissen!

Liebe Grüße
S.
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wohe
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Beitrag01.07.2021 15:54

von wohe
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Hallo Selanna, Meanwhile in Canada,

da einiges nicht gleich erklärt wird:
der o.a. Text ist der Anfang eines ganzen Romans, den ich vor 5-6 Jahren geschrieben habe und vieles ergibt/erklärt sich erst im Laufe des weiteren Geschehens. Leider ist diese Geschichte in ihrer ursprünglichen Fassung einfach nur schlecht geschrieben und die Überarbeitung habe ich damals nach einigen Kapiteln aufgegeben (keine Ahnung, warum (Prokrastination? Weil in Überarbeitung das Wort "Arbeit" steckt? Schmutzige Tastatur?)). Ich habe Euch den „neuen“ Beginn vorgestellt, um zu erfahren, ob diese Art zu schreiben überhaupt akzeptabel ist und den Versuch weiteren Neu-/Umschreibens rechtfertigt.

Btw. Da mir die Regeln z.T. unlogisch erscheinen, habe ich ein paar Probleme mit dem Zusammen- bzw Getrenntschreiben (oder zusammen Schreiben bzw. getrennt Schreiben?) von Wörtern und misstraue manchmal auch Gerolds Vorgaben.

MfG Wohe
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Meanwhile in Canada
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Beitrag01.07.2021 22:26

von Meanwhile in Canada
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Hallo wieder,

wohe hat Folgendes geschrieben:
Ich habe Euch den „neuen“ Beginn vorgestellt, um zu erfahren, ob diese Art zu schreiben überhaupt akzeptabel ist und den Versuch weiteren Neu-/Umschreibens rechtfertigt.


Wenn du mich fragst: JA!!

Lesenwollende Grüße,
S.
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Selanna
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Beitrag02.07.2021 14:29

von Selanna
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Hallo wohe,

ich stimme Meanwhile in Canada zu, ich denke auch, dass die Geschichte und ganz besonders dieser eigene Erzählstil es absolut wert sind, den Roman zu überarbeiten. Ich wünsche Dir viel Vergnügen damit!

Liebe Grüße
Selanna


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Calvin
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Beitrag06.07.2021 14:19

von Calvin
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Ich schließe mich meinen Vorrednern an und würde wirklich gerne wissen wie es weiter geht. Gerade auch deswegen, weil ich absolut keinen Plan habe wo das Ganze hinführen wird. Aber, ich glaube es wird lustig Very Happy
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