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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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23.12.2015 16:53 Sei leise und bete, denn still ist die Nacht von Nayeli Irkalla
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Ganz unversehens brach heute ein Gedicht aus mir heraus, von dem ich noch gar nicht so genau weiß, was ich davon halten soll ... Ich schreib sonst fast nie welche. Seid bitte gnädig mit eurer Kritik, da es sich nur um einen Entwurf handelt, aber konstruktiv und kreativ mit eventuellen Verbesserungsvorschlägen.
Versteck deine Träume, der Schnee fällt
Es glitzert und funkelt überall in der Welt
Die Nacht holt Atem, die Straßen verstummen
Hörst du das dumpfe Zentralheizungsbrummen?
Werde das Lächeln, für das jeder dich hält.
Backe und koche, die Gäste erscheinen
Du wirst es schaffen, beherrsch dich, nicht weinen
Bereite die Bühne, die Welt ist perfekt,
In deinen vier Wänden, idyllisch versteckt
Alles ist friedlich bei dir und den Deinen.
"Wie nett, du planst jetzt große Reisen?
Ich reise weiter, ich werd's dir beweisen."
"Dein Kuchen ist lecker. Mein Kompliment."
"Zu schade, das bei dir immer alles verbrennt."
Dein Lächeln schmerzt, als wär es aus Eisen.
Das war nur ein Scherz, hey, ich hab doch gelacht.
Egal, was du gut machst, ich hab's besser gemacht.
Ich klage dich an! Du hast einen Traum.
Ich klage zurück! Du kennst mich doch kaum.
Sei leise und bete, denn still ist die Nacht.
Und draußen, alleine, im Licht der Sterne
Hörst du die Verlassenen von Ferne
Das Klappern der glatten Computertastatur
Das Schleichen der Alten im Treppenhausflur
Das Wummern der Fernheizungswärme.
Weitere Werke von Nayeli Irkalla:
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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24.12.2015 00:56
von firstoffertio
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Ich finde das nicht unspannend. Aber, da du gereimt hast, sollte die Metrik stimmen, und da holpert es noch.
Ich bin da auch nicht so Expertin, aber ein paar Vorschläge möchte ich doch machen:
Versteck deine Träume im Schnee, der fällt
Es glitzert und funkelt überall in der Welt
Die Nacht holt Atem, die Straßen verstummen
Hörst du das dumpfe Zentralheizungsbrummen?
Werde das Lächeln, für das man dich hält.
Backe und koche, die Gäste erscheinen
Du wirst es schon schaffen, beherrsch dich, nicht weinen
Bereite die Bühne, die Welt ist perfekt,
In deinen vier Wänden, idyllisch versteckt
Alles ist friedlich bei dir und den Deinen.
"Wie nett, du planst jetzt größere Reisen?
Ich reise weiter, ich werd's dir beweisen."
"Dein Kuchen ist lecker. Mein Kompliment."
"Zu schade, das beii dir immer alles verbrennt."
Dein Lächeln schmerzt mich, als wär es aus Eisen.
Das war nur ein Scherz, hey, ich hab doch gelacht.
Egal, was du gut machst, ich hab's besser gemacht.
Ich klage dich an! Du hast einen Traum.
Ich klage zurück! Du kennst mich doch kaum.
Sei leise und bete, denn still ist die Nacht.
Und draußen, alleine, im Licht dieser Sterne
Hörst du die Verlassenen hier nun von Ferne
Das Klappern der glatten Computertastatur
Das Schleichen der Alten im Treppenhausflur
Das Wummern der Fernheizungswärme.
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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24.12.2015 14:46
von Erman
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Liebe Irkalla, bitte wie meinen?
Ein Text, der laut seiner Autorin, von derselben gar nicht so genau gewusst wird, für was es gehalten wird? Des weiteren; die Autorin schreibt sonst fast nie solch welche Texte.
Zuletzt und obendrauf; der Leser wird für diesen Text (der plötzlich aus heiterem Himmel kam und bei der Autorin für Ratlosigkeit sorgte) dennoch um gnadenvolle Kritik gebeten.
Dein Wunsch hat einen Seltenheitswert. Bei allem Respekt, Deine Formulierungen verglühen fast vor Unschuld.
Mensch, warum denn sooo bescheiden?
Jetzt zu deinem Text.
Aus Deinem Text ist sehr deutlich ein Erzählmuster, der eher für Prosa typisch ist zu erkennen.
Das hier ist kein Gedicht, es hat aber trotzdem an ein paar Stellen lyrische Momente, das für Anfänger gar nicht schlecht ist.
Beispiele:
S1V1: Versteck deine Träume, der Schnee fällt .
S1V2: Die Nacht holt Atem, die Straßen verstummen.
S3V4: Dein Lächeln schmerzt, als wär es aus Eisen.
S4V3: Ich klage dich an! Du hast einen Traum.
Das ist Lyrisch.
Der Rest aber sind eher wie Passagen aus einem Roman etc. und hat mit Lyrik nichts zu tun.
Das soll dich aber nicht entmutigen.
Einige Beispiele:
S1V4:Hörst du das dumpfe Zentralheizungsbrummen?
S5V3:Das Klappern der glatten Computertastatur.
S5V5:Das Wummern der Fernheizungswärme.
Ich würde Dir vorschlagen zuerst mit kurzen Texten und freien Versen, Rhythmen zu üben, also ohne Reimschema, da musst Du Dich an kein Metrum halten.
Nach einiger Zeit, wenn Du Dich mit poetischen Texten lange genug auseinandergesetzt hast, kannst Du leichter die metrisch strikten Reimformen üben.
Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung und Geschmack, ob man in freien oder in gereimten Versen ein Gedicht verfasst. Beide Varianten haben ihren Reiz.
Noch mal, lass dich bitte durch meinen Kommentar nicht entmutigen, alles was ich sagen kann, ist; viel über Lyrik Lesen, üben, üben und wieder üben.
LG Erman
_________________ Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman |
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Gast
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24.12.2015 16:35
von Gast
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Hallo Nayeli Irkalla,
das gefällt mir. Inhaltlich mag ich nicht viel sagen; ich will aber der wirklich selten dämlichen Behauptung "Das hier ist kein Gedicht" widersprechen (selbstverständlich ist es eins) und in Richtung Firstoffertio anmerken, dass man die Verse gut als Knittel lesen kann, also als Vierheber mit freier Senkungsfüllung; ich habe mir die Verse jetzt zweimal vorgesprochen und immer eine spannungs- und abwechslungsreiche Bewegungslinie, die zum Reim hinführt, gefunden. Feine Sache, das!
("von ferne", also klein, oder?)
Gruß,
Ferdi
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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24.12.2015 18:59
von Erman
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Liebe Nayeli Irkalla,
ich möchte mich bei Dir vorab in aller Form entschuldigen, da der Kommentar des Users ferdi eigentlich auch an meine Wenigkeit gerichtet ist und ich es so unbeantwortet nicht stehen lassen kann.
ferdi, dein '' … selten dämlichen Behauptung … '' Giftpfeil, ist für mich nur ein Flohbiss, der mich dennoch zutiefst erschüttert hat.
Edit: Lass Dich bitte vom lyrisch unbegabten User ferdi, der zu Deinem Text ''Inhaltlich nicht viel sagen vermag'' aber dafür nach wiederholten Anläufen ''immer eine spannungs- und abwechslungsreiche Bewegungslinie, die zum Reim hinführt, gefunden.'' haben soll nicht irreführen. Sein Lyrikverständnis kommt nicht weiter, als zum Experimentellen zwei bis vierzeiler Kaugummi Textversuchen.
_________________ Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 24.12.2015 19:16
von Rübenach
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ach erman, ich glaub nayeli kann das ganz gut einschätzen.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Mettbrötchen Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 490 Wohnort: Rheinland
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24.12.2015 21:52
von Mettbrötchen
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Lass dich bitte nicht von dem lyrisch unbegabten User Erman beeinflussen und hör auf ferdi. Für Erman ist nur das ein Gedicht, was mit möglichst pathetischen und schwülstigen Metaphern, sowie Rechtschreib- und Grammatikfehlern daherkommt. Schwammig-nebulöse Gedankengrütze, in die per Zufallsgenerator lyrische Floskeln geflitscht werden.
Für das, was es bezwecken und ausdrücken soll, ist dir das ganz gut gelungen. Keine große Literatur, aber muss ja nicht. Worte wie "Zentralheizungswärme" brechen das Ganze auf angenehme Weise.
LG und frohe Weihnachten
David
_________________ I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong.
(Christopher McCandless |
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Flammenfreundin Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 100 Wohnort: Hamburg
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25.12.2015 17:35
von Flammenfreundin
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Hallo Nayeli,
schönes Gedicht. Ich kann inhaltlich etwas damit anfangen. Vielleicht erlaubst du mir ein paar Gedanken da zu lassen?
Zitat: | Versteck deine Träume, der Schnee fällt
Es glitzert und funkelt überall in der Welt |
In den ersten beiden Zeilen deutest du schon den Konflikt an, in dem das lyrische Ich sich hineinbegibt. Da gilt es Träume zu verstecken, es wird kühl, vielleicht auch im Inneren des LI oder in den später angeführten Beziehungen? Schnee fällt zumindest; gleichzeitig denke ich an eine besinnliche Weihnachtsstimmung, die das "Glitzern und Funkeln" vermittelt. Weihnachten als gemütliches, familiäres Zusammensein einerseits; andererseits als Herd für Konflikte. Ich denke an vordergründige Illusionen, ein Bild, dass die Familie/der Einzelne vermittelt. Darum geht es ja auch im Weiteren.
Zitat: | Hörst du das dumpfe Zentralheizungsbrummen? |
Sehr schön! Hier eine ironische Brechung neben Worten wie "Träume", "glitzert, "funkelt", "Straßen die verstummen". Das passt einfach; hier wird die Idylle schon aufgebrochen.
In den folgenden zwei Strophen entfaltet sich das Szenario. Das Gebaren der Eitelkeiten, das vortragen eines Image unter vermeidlich "friedlichen" und "idyllischen" Gegebenheiten.
Die letzte Strophe finde ich als eine Art Fazit sehr gelungen. Hier kehrt die Einsamkeit wieder ein. Diesmal reimst du die "Fernheizungswärme" auf "Licht der Sterne!", als Einfall toll und dem Gedicht, wie oben angeführt, in meinen Augen dienlich.
Übrigens, mir fällt auch gerade auf, dass dieser Moment, in dem man das Brummen der Heizung wahrnimmt einer der Stille, der Einsamkeit ist.
So, nun aber wieder Weihnachten machen. Dir auch ein frohes Fest
S.
P.S.: Ich bin zu harmoniesüchtig, offenbar. Warum immer dieses gegenseitige Bashing? Wahrscheinlich tief in der Forengeschichte verwurzelte Konflikte, oder so.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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25.12.2015 22:28
von BlueNote
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Irgendwie ... fehlt mir ein Schluss.
Aber allein das hier: Werde das Lächeln, für das jeder dich hält. hat mich über manch Triviales hinweg getröstet. Fazit: Insgesamt akzeptabel.
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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27.12.2015 16:42
von Nayeli Irkalla
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Jetzt hatte ich die letzten Tage tatsächlich so viel um die Ohren, dass ich nicht dazu gekommen bin, hier zu antworten oder (seit vorgestern) auch nur zu lesen. Das kommt noch, versprochen - aber vermutlich nicht mehr heute. Auf jeden Fall vielen Dank für eure vielen Antworten und die konstruktiven Verbesserungsansätze . Einiges schien sich auf andere an anderen Stellen gelaufene Diskussionen zu beziehen, hatte ich das Gefühl, mal sehen, wie viel ich davon dann im Einzelfall für mein Gereimsel umsetzen kann.
Danke schön!
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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