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Mario Satyrius Bittner Erklärbär
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Beiträge: 2 Wohnort: Görlitz
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1443
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25.11.2015 00:00
von Jack Burns
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Hallo,
manchen Schriftstellern liegt die komplexe Struktur eines Romans einfach nicht. Falls Du noch nicht ganz weg vom Schreiben bist, versuch doch Kurzgeschichten daraus zu basteln.
Die Ideen hören sich jedenfalls interessant an.
Gruß
Jack
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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26.11.2015 12:12
von Poolshark
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Hallo Mario,
bist du an die ganze Sache mit dem Schreiben schon mal vom Standpunkt des Handwerks herangegangen? Das Schreiben ist nämlich eines und es gibt eine Menge an Literatur, Kurse und Podcasts zu diesem Thema.
Du könntest vielleicht mal mit der Erzählstruktur von Romanen/Filmen anfangen und schauen ob sich deine Ideen in das klassische Vier-Akte-Schema einbinden lassen. Und schon hättest du ein Gerüst für einen Roman, den du "nur" noch herunterschreiben müsstest. Mir hat dieses handwerkliche Herangehen sehr bei meinen Blockaden geholfen.
Vielleicht hilft dir auch die Schneeflockenmethode um deine Ideen auszuarbeiten.
Aufgeben und deine Ideen hier weiterreichen halte ich für ungünstig. Zumal es den meisten von uns ja ohnehin nicht an Ideen fehlt und wir uns ja alle mit der Umsetzung herumplagen.
Ich denke viele von uns mussten sich durch Anfangsschwierigkeiten durchbeißen und sich ihren Weg zum fertigen Manuskript hart erarbeiten. Mehrfach.
Wirf also nicht gleich die Flinte ins Korn und beiß dich durch. Vielleicht solltest du auch nicht erst mit deiner Lieblingsideen anfangen, das kann manchmal sehr blockieren. Probier dich aus und arrangier dich damit, dass alles was du produzierst erst mal hinter deinen Erwartungen zurückbleiben wird.
Gutes Gelingen.
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
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Zettelhexe Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 136
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26.11.2015 12:31
von Zettelhexe
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Prinzipiell finde ich den Gedanken gut, Ideen weiterzuverschenken.
Allerdings würde ich mir das sehr genau überlegen. Vielleicht willst du ja irgendwann eine deiner Ideen *doch* verwenden.
Ideen verschenken macht dann Sinn, wenn du dir sicher bist, dass du das nie schreiben wirst. Wenn du z.B. eine Idee für einen Krimi hast, obwohl du dem Genre nichts abgewinnen kannst. Oder du dich intensiv mit einem Thema befassen müsstest, dass dich schon immer gelangweilt hat.
Aber eine Idee wegwerfen oder verschenken, nur weil (noch) die handwerkliche Übung oder das Hintergrundwissen fehlt oder weil es im Moment gerade hakt? Würde ich nicht machen.
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Erin Leseratte
Beiträge: 137
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27.11.2015 00:34
von Erin
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Ein nettes Angebot, doch das würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen. Auch wenn du momentan, aus welchen Gründen auch immer, nicht schreiben kannst, muss das doch nicht ewig so bleiben. Ich habe auch eine Zeitlang nicht geschrieben und würde mir jetzt in den Hintern beißen, hätte ich eine Idee verschenkt. Eine meiner Ideen hat sogar zehn Jahre gebraucht, um in einem verwinkelten Teil meines Gehirns zu reifen und Gestalt anzunehmen. Jetzt ist das Buch fertig.
Ich würde an deiner Stelle meine Ideen erst einmal für mich behalten und mein Hauptaugenmerk auf das Erlernen des schriftstellerischen Handwerks legen, wie auch Poolshark schrieb. Und/oder, wie auch Jack Burns meinte, mit Kurzgeschichten anfangen. Konkretere Tipps, wie z. B. die Rohfassung bewusst schlecht schreiben, kann ich dir leider nicht geben, da ich keine Ahnung habe, woran genau es bei dir hapert. Deinen Begrüßungspost hab ich gelesen, aber keine genaueren Informationen gefunden (oder sie überlesen ).
LG Erin
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6476 Wohnort: München
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27.11.2015 12:04
von sleepless_lives
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Nach meiner Erfahrung in siebeneinhalb Jahren Forumsmitgliedschaft ist Ideenlosigkeit möglicherweise das letzte Problem der Forenmitglieder. Ideen hat so gut wie jeder, oft zu viele; woran es mangelt ist die Fähigkeit, sie umzusetzen, stilistisch, erzählerisch, dramaturgisch, und das Durchhaltevermögen, wenn die eigentlich geliebte Tätigkeit des Schreibens zu Arbeit wird. Wie man in mittlerweile 9. FFF-Wettbewerben im Forum, bei denen den Teilnehmern nur zwei Stunden für ihren Beitrag zur Verfügung stehen, sehen kann, sprudelt es nur so von Ideen - und das trotz vorgegebenen Themas und anderer zu berücksichtigender Vorgaben. Aber die Arbeit im Bodensatz des Schreibens, Satz für Satz, Absatz für Absatz, das ist es, wo die Schwierigkeiten liegen.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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27.11.2015 13:04
von Akiragirl
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Nach meiner Erfahrung in siebeneinhalb Jahren Forumsmitgliedschaft ist Ideenlosigkeit möglicherweise das letzte Problem der Forenmitglieder. Ideen hat so gut wie jeder, oft zu viele; woran es mangelt ist die Fähigkeit, sie umzusetzen, stilistisch, erzählerisch, dramaturgisch, und das Durchhaltevermögen, wenn die eigentlich geliebte Tätigkeit des Schreibens zu Arbeit wird. Wie man in mittlerweile 9. FFF-Wettbewerben im Forum, bei denen den Teilnehmern nur zwei Stunden für ihren Beitrag zur Verfügung stehen, sehen kann, sprudelt es nur so von Ideen - und das trotz vorgegebenen Themas und anderer zu berücksichtigender Vorgaben. Aber die Arbeit im Bodensatz des Schreibens, Satz für Satz, Absatz für Absatz, das ist es, wo die Schwierigkeiten liegen. |
*unterschreib*
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8664 Wohnort: Bayern
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28.11.2015 16:13 Re: Tausend und eine Idee von Merlinor
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Mario Satyrius Bittner hat Folgendes geschrieben: | ... Da sogar das schreiben dieses Threads zu Problemen bei mir führt, wars das erst mal ... |
Hallo Mario Satyrius Bittner
Was sind das denn für Probleme?
Wenn es um eine körperliche Problematik geht, dann könntest Du die umgehen, indem Du die Texte diktierst. Dafür gibt es heute sogar schon recht brauchbare Software.
Wenn es um psychisch bedingte Probleme geht (Blockade, Computeraversion etc.), dann könntest Du es dennoch auf ähnliche Weise versuchen, also einfach erst einmal die Geschichte erzählen und Dich dabei aufnehmen.
Schriftlich ausarbeiten kannst Du sie dann in einem weiteren Arbeitsgang, zum Beispiel auch mit Hilfe einer solchen Software, oder in Co-Produktion mit einer Schreibkraft, vielleicht sogar als Teamwork mit einem anderen Autor.
Du hast Ideen, hast also Geschichten. Das ist doch toll ...
Wenn sie gut sind, solltest Du sie meiner Meinung nach nicht verschenken, sondern einen Weg finden, sie auszuarbeiten und in Buchform zu bringen.
Einen gangbaren Weg gibt es eigentlich fast immer.
Ansonsten schließe ich mich den Worten der anderen an. Schreiben ist Handwerk und das kann man lernen.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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28.11.2015 16:42
von Nayeli Irkalla
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Ich glaube allerdings, das man sich niemals "in den Hintern beißen würde", wenn man Ideen verschenkt. In meinen Schreibseminaren sehe ich immer wieder, wie unterschiedlich Teilnehmer Schreibaufgaben zu der gleichen "Idee" lösen, soll heißen, selbst wenn hundert Leute nach der gleichen Idee schreiben, können hundert sehr unterschiedliche Geschichten dazu entstehen. "Mädchen trifft Junge" ist zum Beispiel nie eine schlechte Idee, und "Mörder auf freiem Fuß muss gefasst werden" ist auch nicht so originell, dass man dafür den Nobelpreis bekommt, und funktioniert trotzdem meistens.
Eine Geschichte ist im Idealfall ein komplexes Ineinandergreifen von Idee, Figur, Umfeld, Schwierigkeiten, innerer und äußerer Entwicklung, Symbolik, ineinanderverschachtelten Ebenen, Gesellschaftsanalyse, inneren Konflikten, zwischenmenschlichen Konflikten und Konflikten zwischen Mensch und Naturgewalten in Form von System, Krankheit oder tatsächlicher Naturgewalt. All das wird idealerweise durch die Gewalt der Geschichte in einen metaphorischen Schmelztiegel gegossen und zusammengepresst und geschmiedet, bis es ein hübsches Schmuckstück oder ein Meisterwerk ergibt.
Die Homogenität dieser Geschichte, das Zusammenfließen aller Aspekte, ist etwas, was im Kopf des Künstlers entsteht, durch das, was in ihm Widerhall auslöst. In mir löste neulich das Spiegeln einer Hausbeleuchtung in einer vom Nieselregen beleuchteten Straßenpfütze, als ich in viel zu dünner Kleidung wegen eines falsch gelesenen Fahrplans bei Nacht eine halbe Stunde auf meine Anschlussstraßenbahn warten musste, einen Schlüsselreiz für die Symbolsprache meines neuen Romans aus, der all die schon längst sicher geglaubten Fäden und Fragestellungen, zu denen mich meine Idee geführt hatte, neu beleuchtete und zusammenfügte. Ein Gefühl, das durch und durch ging und bis in die Fingerspitzen kribbelte und die Angst vor dem für mich ganz neuen Genre "Psychothriller" in wilde, verblüffte Vorfreude und Erregung verwandelte.
Bei einer Idee, die nicht "meine" wäre, wäre diese Art von Resonanz vermutlich ausgeblieben; ergo würde eine solche Geschichte stärker auf der Oberfläche herumdümpeln als sie es täte, wenn du dich selbst damit auseinandersetzen würdest.
Ergo werden deine Ideen vermutlich sehr davon profitieren, wenn du dich ihnen stellst und den Mut aufbringst, dahin zu gehen, wohin sie dich führen. Jede Entscheidung für eine Idee ist immer eine gegen zwei weitere. Etwas, was du im Lauf des Schriftstellerlebens aber lernen und erfahren wirst: Für jede Idee, die du verworfen hast, weil eine andere dir noch fesselnder erschien, kommen später zwei, die noch mal besser sind. Irgendwann lernst du, darauf zu vertrauen, dass neue Ideen dir immer wieder zufliegen werden und es deswegen nicht relevant oder wichtig ist, wie viele alte Ideen du loslässt, weil die Zeit dafür inzwischen vorbei ist und sie in dir keine Resonanz mehr auslösen.
Du darfst sie auch dann loslassen und dich mit ganzem Herzen auf die neue Idee einlassen, die aktuell in dir brennt, wenn sich niemand anders findet, der die Geschichte zur alten Idee an deiner Stelle schreibt. Wenn du sie loslässt und sie wirklich gut war, wird sie eines Tages in neuem Gewand zu dir zurückkehren.
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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Erin Leseratte
Beiträge: 137
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28.11.2015 23:17
von Erin
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@Nayeli Irkalla: Ich stimme dir zu. Meine Aussage "ich würde mich in den Hintern beißen, wenn ich eine Idee verschenke" bezog sich auf Ausgereifteres. Das hätte ich konkretisieren müssen. Die Grundideen hatte Mario ja bereits angeboten, wollte über pn jedoch "die gesamte Idee" schreiben. Ich habe ihn - vielleicht fälschlicherweise - so verstanden, dass seine Ideen ausgereift sind und er ggf. angefangen hat zu Plotten oder ein Vorab-Exposé erstellt hat. Von diesem Zeitpunkt an wäre ich vorsichtig, da die Idee bereits konkrete Formen angenommen hat und/oder Teile des Hauptplots bereits stehen. Womöglich sind die Charaktere bereits entwickelt und Konflikte erarbeitet. Manchmal "flutscht" es trotzdem nicht und die Geschichte bleibt erst einmal liegen. Das war bei mir damals der Fall. Hätte ich das verschenkt, würde ich mir heute in den Hintern beißen, denn das Buch ist meinem Gefühl nach mein bisher bestes und ich hätte es in der Form nicht mehr schreiben können.
LG Erin
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sanjo11 Erklärbär
Alter: 49 Beiträge: 3 Wohnort: Bielefeld
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16.12.2015 22:34 Ideen weiterverschenken ist zwar nett, von sanjo11
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Ideen weiterverschenken ist zwar sehr nett, aber hilft dir nicht unbedingt weiter. Mein Kinderbuch(noch nicht veröffentlicht) hat einfach sehr lange gebraucht, um endlich fertig zu werden. Zum Einen war da natürlich das Zeitproblem, zum anderen hatte ich aber auch lange Phasen, in denen ich Zeit gehabt hätte und mich dann auch vor den Computer gesetzt habe... es kam wenig daBEI HERAUS: bei mir hatte das viel mit der richtigen Stimmung zu tun. Mir hat dann die richtige Musik geholfen. Jetzt mache ich mir ganz leise Musik von Era an (Würde ich sonst nie hören!, aber zum Schreiben für mich genau das Richtige). Außerdem zünde ich mir ein paar Kerzen an. Das hilft und es klappt viel besser. Wenn es dann immer noch nicht läuft, schreibe ich erstmal mit Papier und Stift und tippe es dann halt später ab. Vielleicht findest du ja etwas Vergleichbares? Denn, wenn es dir eigentlich Spaß macht... wäre doch schade.
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Mario Satyrius Bittner Erklärbär
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Beiträge: 2 Wohnort: Görlitz
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darkside Gänsefüßchen
D Alter: 49 Beiträge: 25
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D 26.12.2015 01:26
von darkside
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Ich denke, das Schwierige ist immer die Umsetzung. Ich habe auch viele Ideen im Kopf, aber sie umzusetzen ist noch ein anderes Thema.
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