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Montage sind immer doof - oder?


 
 
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LoveDoroT
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 55
Beiträge: 22
Wohnort: Thüringen


Beitrag25.12.2015 08:29
Montage sind immer doof - oder?
von LoveDoroT
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Ihr Lieben, nein, dies ist auch keine Weihnachtsgeschichte...

Wünsche dennoch auf diesem Weg weiterhin besinnliche Stunden an den Weihnachtsfeiertagen, auch wenn aufgrund der Temperaturen viele an Ostern denken...

Hätte gern Eure Meinung/Kritik/Anregung zu Nachfolgendem...

Das Kursive für mich verzichtbar, was noch... Danke im voraus... LG Doro


Grau und etwas neblig war dieser Novembermorgen, ein doofer Montag wie immer. Dachten sie beide in dieser frühen Morgenstunde, auf dem Weg zur Schule. Sie saßen im Auto, hörten ihren Lieblingssender, Antenne Thüringen. Jeder hing seinen Gedanken nach. Jäh wurde die Stille zwischen ihnen unterbrochen. Aus dem Radio kam: „Ab heute neu. Wir verlosen Tickets für das Silbermond Geheimkonzert, Ende dieser Woche. Registriert euch per Mail, wenn ihr Lust darauf habt!“ D. hatte es zwar gehört, doch nicht wirklich wahrgenommen. Ihre Tochter schon, unterbrach plötzlich das Schweigen. „Mama, kannst Du da nicht mitmachen? Bitte!“ Gerade angekommen, etwas später als sonst, schaute D. zur Seite, erhaschte noch etwas von dem flehenden Blick, der diese Bitte unterstrich. Ein Erinnerungsblitz durchschoss sie. „Mal sehen“, antwortete sie knapp. Kalt wirkte ihre Antwort, doch für mehr reichte die Zeit nicht aus. Das erste Schulklingeln war schon ertönt.

Sie fuhr zurück, allein im Auto, den Kopf voll mit Aufgaben. „Was Du heute kannst besorgen…“, unter diesem Aspekt hatte sie wieder ihren persönlichen Plan erstellt. Ein sehr langer Zettel erwartete sie zum Abarbeiten, bei vollem Akku überhaupt kein Problem.  Drei Stunden standen ihr dafür zur Verfügung. Nicht mehr, leider, dann musste sie schon wieder „Fahrdienst“ spielen. Gut, dass sie Autofahren liebte. In ihr gedankliches Abarbeiten funkte aber der flehende Blick ihrer Tochter, ihr geäußerter Wunsch. Keine Zeit, egal, sie musste kurz anhalten, ihre Liste schnell ergänzen. Sie schrieb: Registrierung Antenne! Das durfte sie auf keinen Fall vergessen! Einen Versuch war es wert. Es war wichtig für sie beide, sie wusste auch genau warum! Wann sie dazu kam, keine Ahnung, aber tun wollte sie es. Nun konnte sie beruhigt weiter fahren, lächelnd und sie summte ein ihr so vertrautes Lied vor sich hin. „Du bist das Beste, was mir je passiert ist…“ Zum ersten Mal überkam sie nicht die altbekannte Traurigkeit dabei. Ganz im Gegenteil.

Nun war es früher Nachmittag. „Hurra, Plan erfüllt bis jetzt“, jubelte sie innerlich mit Stolz. Wieder saßen beide im Auto, gemeinsames Einkaufen nun erwünscht. Jetzt herrschte kein Schweigen mehr zwischen ihnen. Sie plauderten munter miteinander, tauschten lebhaft ihr Vormittagsgeschehen aus. Im Hintergrund lief wieder Antenne, logisch. Überraschend wurden sie gestört. Eine unbekannte Nummer brachte D.´s Handy zum Klingeln. „Mama, willst Du nicht ran gehen?“ Nein, wollte sie nicht! Bei unbekannter Rufnummer war sie auf Werbeattacken gefasst. Darauf hatte sie jetzt überhaupt keinen Bock! Sie waren eh gleich da, keine Zeit für lästige Anrufer. Aber da bewies jemand Durchhaltevermögen, es klingelte weiter. Wirklich genervt von der eintönigen Melodie war D. versucht, den Anruf abzuweisen. (Allen ihr wichtigen Personen hatte sie spezielle Klingeltöne zugeordnet. Hätte man auch für Standardanrufe machen können, schoss es ihr in den Sinn, dann käme jetzt wenigstens etwas Vernünftiges. Muss ich unbedingt tun, nahm sie sich vor!) Sie wartete gespannt darauf, dass endlich die Mailbox ansprang, dem Ganzen ein Ende bereitete. „Blöde Technik“, schimpfte sie vor sich hin. Zu mehr kam sie nicht. „Und wenn es wichtig ist?“ warf ihre Tochter ihr an den Kopf. Ihre Standardantwort lautete: „Wozu gibt´s ´ne Mailbox. Kann jeder drauf sprechen.“ Doch dieses verdammte Teil wollte heute ja nicht. Zufall?

Inzwischen gelandet, noch genervt vom Klingeldauerton, ging sie nun doch dran. Soviel Ausdauer musste belohnt werden oder siegte bloß die Neugier? Etwas barsch hatte sie sich gemeldet. Ihr Gesprächspartner trug ihr dies jedoch in keinster Weise nach. Zum Glück. Ihre Tochter, noch neben ihr sitzend, warf ihr fragende Blicke zu, je länger sie telefonierte. Sie registrierte es aus den Augenwinkeln. Nein, es war definitiv kein Werbeanruf! Jetzt war sie froh, ans Handy gegangen zu sein. Lauschte aufmerksam, wurde immer unruhiger und begriff, dass sie nicht träumte. „Montage sind nicht immer doof“ sagte sie ganz laut, als sie auflegte. Sie strahlte! Ihre Tochter verstand nur Bahnhof…



_________________
Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir uns nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind. (Albert Schweitzer)

Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert. - Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt. (Albert Einstein)
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Oktoberkatze
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 314

Ei 1 Ei 9


Beitrag25.12.2015 11:45
Re: Montage sind immer doof - oder?
von Oktoberkatze
Antworten mit Zitat

Hallo LoveDoroT,

deine kleine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dein Schreibstil ähnelt einem Telegrammstil, was hier zwar die Hektik der Mutter gut unterstreicht, aber auch ein wenig dem Lesevergnügen schadet. Vielleicht könntest du dies zumindest im zweiten Teil etwas verändern, als die Mutter ja nicht mehr so gestresst war, weil sie ihren Aufgabenzettel erfolgreich abgearbeitet hat?

Was mir noch aufgefallen ist:

LoveDoroT hat Folgendes geschrieben:

Grau und etwas neblig war ein stärkeres Verb wäre zeigte sich dieser Novembermorgen, ein doofer Montag wie immer. Dachten sie beide kann man aus Sicht von zwei Personen schreiben? in dieser frühen Morgenstunde, auf dem Weg zur Schule. Sie saßen im Auto, hörten ihren Lieblingssender, Antenne Thüringen. Jeder hing seinen Gedanken nach. Jäh wurde die Stille zwischen ihnen unterbrochen. Aus dem Radio kam ein stärkeres Verb wäre tönte: „Ab heute neu. Wir verlosen Tickets für das Silbermond Geheimkonzert, Ende dieser Woche. Registriert euch per Mail, wenn ihr Lust darauf habt!“ D. warum kein voller Name? hatte es zwar gehört, doch nicht wirklich wahrgenommen. Ihre Tochter schon, unterbrach plötzlich das Schweigen. „Mama, kannst Du da nicht mitmachen? Bitte!“ Gerade angekommen, etwas später als sonst, schaute D. zur Seite, erhaschte noch etwas von dem flehenden Blick, der diese Bitte unterstrich. Ein Erinnerungsblitz durchschoss finde ich doppelt gemoppelt sie. „Mal sehen“, antwortete sie knapp. Kalt wirkte ihre Antwort, doch für mehr reichte die Zeit nicht aus. Das erste Schulklingeln war schon ertönt.

Sie fuhr zurück, allein im Auto, den Kopf voll mit Aufgaben. „Was Du heute kannst besorgen…“, unter diesem Aspekt hatte sie wieder ihren persönlichen Plan erstellt. Ein sehr langer Zettel erwartete sie zum Abarbeiten, bei vollem Akku überhaupt kein Problem. Drei Stunden standen ihr dafür zur Verfügung. Nicht mehr, leider, dann musste sie schon wieder „Fahrdienst“ spielen. Gut, dass sie Autofahren liebte. In ihr gedankliches Abarbeiten funkte aber der flehende Blick ihrer Tochter, ihr geäußerter Wunsch. Keine Zeit, egal, sie musste kurz anhalten, ihre Liste schnell ergänzen. Sie schrieb: Registrierung Antenne! Das durfte sie auf keinen Fall vergessen! Einen Versuch war es wert. Es war wichtig für sie beide, sie wusste auch genau warum! Wann sie dazu kam, keine Ahnung, aber tun wollte sie es. Nun konnte sie beruhigt weiter fahren, lächelnd und sie summte ein ihr so vertrautes Lied vor sich hin läuft jetzt nicht mehr das Radio oder summte sie das Lied mit, weil es dort gerade gespielt wurde?. „Du bist das Beste, was mir je passiert ist…“ Zum ersten Mal überkam sie nicht die altbekannte Traurigkeit dabei. Ganz im Gegenteil.

Nun war es früher Nachmittag. „Hurra, Plan erfüllt bis jetzt“, jubelte sie innerlich mit Stolz. Wieder saßen beide im Auto, gemeinsames Einkaufen nun erwünscht. Jetzt herrschte kein Schweigen mehr zwischen ihnen. Sie plauderten munter miteinander, tauschten lebhaft ihr Vormittagsgeschehen aus. Im Hintergrund lief wieder Antenne, logisch. Überraschend wurden sie gestört. Eine unbekannte Nummer brachte D.´s Handy zum Klingeln. „Mama, willst Du nicht ran gehen?“ Nein, wollte sie nicht! Bei unbekannter Rufnummer war sie auf Werbeattacken gefasst. Darauf hatte sie jetzt überhaupt keinen Bock! Sie waren eh gleich da, keine Zeit für lästige Anrufer. Aber da bewies jemand Durchhaltevermögen, es klingelte weiter. Wirklich genervt von der eintönigen Melodie war D. versucht, den Anruf abzuweisen. (Allen ihr wichtigen Personen hatte sie spezielle Klingeltöne zugeordnet. Hätte man auch für Standardanrufe machen können, schoss es ihr in den Sinn, dann käme jetzt wenigstens etwas Vernünftiges. Muss ich unbedingt tun, nahm sie sich vor!) finde ich auch nicht unbedingt erforderlich Sie wartete gespannt darauf, dass endlich die Mailbox ansprang, dem Ganzen ein Ende bereitete. „Blöde Technik“, schimpfte sie vor sich hin. Zu mehr kam sie nicht. „Und wenn es wichtig ist?“ warf ihre Tochter ihr an den Kopf. Ihre Standardantwort lautete: „Wozu gibt´s ´ne Mailbox. Kann jeder drauf sprechen.“ Doch dieses verdammte Teil wollte heute ja nicht. Zufall? haben die beiden jetzt kein Radio mehr an? Rolling Eyes

Inzwischen gelandet, noch genervt vom Klingeldauerton, ging sie nun doch dran. Soviel Ausdauer musste belohnt werden oder siegte bloß die Neugier? Etwas barsch hatte sie sich gemeldet. Ihr Gesprächspartner trug ihr dies jedoch in keinster Weise nach. Zum Glück. Ihre Tochter, noch neben ihr sitzend, warf ihr fragende Blicke zu, je länger sie telefonierte. Sie registrierte es aus den Augenwinkeln. Nein, es war definitiv kein Werbeanruf! Jetzt war sie froh, ans Handy gegangen zu sein. Lauschte aufmerksam, wurde immer unruhiger und begriff, dass sie nicht träumte. „Montage sind nicht immer doof“ sagte sie ganz laut, als sie auflegte. Sie strahlte! Ihre Tochter verstand nur Bahnhof…
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Papa Schlumpf
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Beitrag25.12.2015 18:25

von Papa Schlumpf
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Hallo, Doro,
gern gelesen, recht flüssig, soweit gut.
Du verwendest sehr intensiven Lokalbezug, kann man machen, aber für die Story selbst sind Sender und Band unerheblich; die wesentlich bedeutsamere Protagonistin kürzt Du dagegen mit einem Anfangsbuchstaben ab. Andersrum könnte ein schicker Schuh draus werden.
Ein anderer Punkt, der nicht so wirklich gelungen ist: der Spannungsbogen. Die Story plätschert heiter dem Ende entgegen, an dem nicht einmal ein richtiger Cliffhanger wartet. Da fehlt nur ein Bisschen Handwerk, das man lernen kann, um Spannung und Interesse zu erzeugen.
Du kannst interessante Sätze bilden. Aber Du solltest auch jedes Hilfsverb darauf prüfen, ob es nicht eine stärkere Vokabel gibt, die dessen Funktion vielleicht noch besser erfüllt, Oktoberkatze machte darauf aufmerksam, mir sprang dieser Satz entgegen:
Zitat:
Das erste Schulklingeln war schon ertönt.
Welche Bedeutung besitzt der Umstand, dass es schon vorbei ist? Dann bemerken es die Ankommenden doch nicht. Ich holte den Vorgang in die Gegenwart, die hier Präteritum heißt: "Das erste Schulklingeln ertönte." Dieses Geräusch treibt die Handelnden nochmal zusätzlich an, und ich entledige mich eines Hilfsverbs.
Aber das sind eigentlich alles Kleinigkeiten. Schön, dass Du die Story eingestellt hast.
LG
P. S.


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LoveDoroT
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Beiträge: 22
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Beitrag26.12.2015 08:52

von LoveDoroT
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Liebe Oktoberkatze, lieber P.S.,

ich habe Eure Hinweise aufmerksam gelesen. Vielen Dank.

An der Umsetzung arbeite ich nun mit sehr viel Freude, sobald die Zeit zur Verfügung steht.

Es ist wirklich schön, hier zu sein...

LG Doro


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LoveDoroT
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 55
Beiträge: 22
Wohnort: Thüringen


Beitrag02.01.2016 14:15

von LoveDoroT
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Ihr Lieben...

habe versucht, Eure Ratschläge im Schreiben umzusetzen...

Am Telegrammstil gearbeitet, außerdem probiert die Prota zu beschreiben, inwieweit dies gelungen ist, dazu fehlt mir die nötige Erfahrung!

Bin deshalb dankbar, für jede Rückäußerung, Tipps, Kritik - egal...

Fortsetzung wie durch ... gekennzeichnet möglich.

Wünsche auf diesem Weg allen hier viel persönlichen Erfolg im Jahr 2016 und sage schon mal danke für Eure Meinung...

LG Doro



Montage sind immer doof – oder?
Thea liebte es, wenn alle noch schliefen, gemütlich in ihrer Küche sitzend, den neuen Tag langsam erwachen zu sehen. Sie genoss die Stille, die jetzt noch vorherrschte, immer und immer wieder auf´ s Neue. Diese erste Stunde jedes beginnenden Tages gehört nur ihr ganz allein. Einzig das leise, brodelnde Geräusch ihrer Kaffeemaschine durfte um diese Zeit erklingen! Dabei zusehend, wie der neue Tag erwachte, schlürfte sie gemütlich ihren Milchkaffee, Tasse für Tasse. Ihre kleine persönliche Auszeit, dieses morgendliches Ritual, bedeutete für sie einen guten Start in den Tag.

Aufstehen fiel ihr noch nie schwer, auch heute wachte sie vor dem Klingeln des Weckers auf. Andere schimpften, wenn das Wochenende zu schnell zu Ende ging, Thea nicht mehr, gutgelaunt und voller Tatendrang wollte sie auch diese neue Woche beginnen. Zu den Morgenmuffeln zählte sie noch nie, jedoch die Lebensfreude, die sie seit einiger Zeit wieder verspürte, empfand sie als persönliches Glück.

Doch heute missglückte der erwünschte, ruhige Start in den Montagmorgen, ihre heißgeliebte Kaffeemaschine verweigerte einfach ihr Tun. „So ein Müll“ wollte sie nach mehrfachen, erfolglosen Versuchen diese in Gang zu bringen, am liebsten laut schreien. Das durfte sie aber nicht, so brummelte sie es nur leise vor sich hin. „Technik, die begeistert!“, toller Slogan, schoss es ihr in den Kopf. An Altersschwäche konnte ihre Maschine doch noch nicht erkrankt sein! Wo hab ich den Kassenbon hin, überlegte sie fieberhaft, während sie nach einer Ersatzlösung suchte, um ihre Sucht mit dem duftenden Koffein-Saft doch noch zu befriedigen. Sonst kam sie nicht in die Gänge, Einbildung ist auch ´ne Bildung! In ihrer Küche wurde Thea trotz verzweifelter Suche nicht fündig. „Ich will und brauche Kaffee - jetzt“, lechzte es in ihr. Draußen dämmerte es bereits und einer Eingebung folgend, verließ sie leise schleichend kurz ihre Wohnung. Im Hinterkopf hoffend die Lösung ihres Suchtproblems im Keller vorzufinden. Hurtig suchen hieß es jetzt, genug Zeit schon unabsichtlich vertrödelt. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Da, ganz hinten in der Ecke, stand in staubiger Verpackung das Uraltteil ihrer Mama, noch nicht entsorgt, gut dass dafür bisher die Zeit fehlte. Thea schnappte sich das Monstrum sofort. „Hurra, endlich, gleich gibt es den geliebten Bohnensaft“, schmunzelte sie nun entspannter, wieder in ihrer Küche eintreffend. Dabei warf Thea versehentlich einen Blick auf ihre Armbanduhr, traute ihren Augen nicht. „Verdammter Mist“ schimpfte sie nun wie ein Rohrspatz, denn ihr blieb keine Zeit mehr das Fundstück auszuprobieren, geschweige denn ihre Sucht zu befriedigen.

Kaffee los und etwas verärgert über die Verschwendung ihrer persönlichen Stunde stürzte sie ins Kinderzimmer. Platzte einfach hinein ins Traumreich von Alice und erschrak diese mit ihren lauten Worten: „Doofer Montagmorgen!“ „Warum denn“, stöhnte es ihr aus dem Dunkeln verschlafen entgegen. So einen Weckruf gab es für ihre Kleine noch nie. Auf sich selbst noch wütend, erwiderte Thea gespielt fröhlich und knapp: „Bin auf Kaffeeentzug. Maschine kaputt. Tut nichts mehr.“ Doch Alice durchschaute die aufgesetzte Fröhlichkeit und kommentierte leise: „Na das kann ja heiter werden, du ohne Kaffee. Das geht mal gar nicht! Soll ich lieber liegen bleiben?“ „Soweit kommt es noch“ hörte Thea sich nur noch halb so wütend antworten „wohl keine Lust auf Schule?“ Alice kicherte kurz auf und gestand ehrlich: „Ach Mami. Du weißt, wie gern ich in die Schule gehe, aber Montage finde ich einfach doof.“ Und im November besonders vollendete Thea diesen Satz ihrer Tochter im Kopf, sprach es aber nicht mehr aus. Traurigkeit passte jetzt einfach nicht und so rief sie im scherzenden Befehlston: „Los jetzt, auch ohne Kaffee, wir müssen, raus aus den Federn!“ „Na gut, Du bist eh´ stärker als ich“ kommentierte Alice und beide lachten. „Schön, dass du das einsiehst, mein Kind“, mit diesen Worten half sie ihr aus dem kuschligen Bett, die morgendliche Routine setzte ein. Und siehe da, es ging auch ohne Kaffee, Thea war begeistert!

Etwas verspätet verließen sie gemeinsam das Haus, wurden empfangen von einem grau und etwas neblig wirkenden Morgen. Endlich im Auto sitzend und die aufsteigende, wollige Wärme genießend, fuhren sie auf dem altbekannten Weg der Schule entgegen. Gewohnheitsmäßig lief nur das Radio mit ihrem Lieblingssender, sie schwiegen. Thea lächelte vor sich hin und Alice wirkte noch schläfrig. Jäh wurde die Stille unterbrochen, denn aus dem Radio tönte: „Ab heute neu. Wir verlosen Tickets für ein Geheimkonzert am Ende dieser Woche. Wollt ihr dabei sein, registriert euch einfach per Mail und mit etwas Glück…“. Thea hörte es wohl, doch nahm es nicht wirklich wahr. Sie träumte vor sich hin, oft in den letzten Wochen. Gerade beim Autofahren formulierte sie Sätze in ihrem Kopf, um diese später aufzuschreiben. Deshalb entging ihr völlig, dass der Moderator abrupt verstummte, nicht weitersprechen durfte. Alice hatte ihm den Mund gestopft, indem sie das Radio einfach abdrehte. Nun riss sie Thea etwas unsanft mit: „Maaammmiiiiii, mach da mit! Biiittteee!“, in die Realität zurück. Gerade am Schulgelände angekommen und  sich aufs Einparken konzentrierend, erhaschte Thea noch etwas von dem flehenden Blick, der diese Bitte begleitete und unterstrich. „Mal sehen“ lautete ihre knappe Antwort, die ziemlich kalt wirkte, doch zu mehr reichte die Zeit nicht aus. Das erste Schulklingeln ertönte bereits und die Schulbegleiterin erwartete sie ungeduldig.

Alice für die nächsten Stunden gut versorgt wissend, stieg sie ins Auto, fuhr zurück, den Kopf voll mit Aufgaben und auch neuen Ideen zum Schreiben. „Was Du heute kannst besorgen…“, unter diesem Aspekt hatte sie wieder ihren persönlichen Plan erstellt. Einen sehr langen Zettel am gestrigen Abend in Ruhe geschrieben und dieser erwartete sie jetzt zum Abarbeiten. „Kein Problem bei vollem Akku, selbst in nur drei Stunden schaffst Du das locker“ versprach Thea sich selbst. Gerade ihre Liste im Kopf durchgehend, die Reihenfolge dabei festlegend, funkte immer wieder der flehende Blick ihrer Tochter, ihr geäußerter Wunsch dazwischen. Nicht viel Zeit, das interessierte Thea jetzt nicht, sie hielt kurz an und ergänzte auf ihre Liste einen wichtigen Punkt. Sie schrieb es ganz fett, das durfte sie auf keinen Fall vergessen! Wann sie dazu kam, wusste sie nicht, doch einen Versuch war es definitiv wert! Mit sich selbst zufrieden, kramte sie kurzentschlossen aus dem Handschuhfach eine mehr als sechs Jahre alte CD heraus. Legte sie ein, Angst vor der ihr bekannten Traurigkeit empfand sie momentan nicht, im Gegenteil. Sie fuhr lächelnd und beruhigt weiter, drehte lauter und summte dieses ihr so vertraute Lied mit. Wieder und wieder hörte sie „das Beste“ an diesem Vormittag, sang mit, die erstaunten Blicke manches Vorbeikommenden ignorierend. Den Text beherrschte sie noch immer perfekt und ihr fiel dabei ein, wie gern sie früher andere mit ihrer Singerei begeisterte. Thea genoss die Endlosschleife sichtlich, entfernte die CD aber vorsichtshalber wieder, bevor sie erneut Fahrdienst spielte. Sie ging lieber kein Risiko ein, denn wie Alice darauf reagieren würde, wusste sie nicht.

Das Grau, die Kälte und der Nebel des Morgens schon lange verschwunden, erstrahlte inzwischen ein wunderschöner, sonniger Nachmittag, der zum Genießen einlud. Der Physiotherapie gerade entkommend, jubelte Thea innerlich voller Stolz: „Hurra, Plan bis jetzt zu 100 Prozent erfüllt!“ und strahlte voller Lebensfreude mit der Sonne um die Wette. Munter miteinander plaudernd fuhr das eingespielte Team ihrem nächsten Ziel entgegen. Einkaufen hieß der vorletzte Punkt auf ihrer heutigen Liste, obwohl der Kühlschrank noch nicht vor Leere gähnte. Sie tauschten gerade sehr lebhaft ihr Vormittagsgeschehen aus, im Hintergrund lief logischerweise leise wieder ihr Lieblingssender. Überraschend unterbrach Theas Handy die Unterhaltung der beiden, eine unbekannte Nummer störte mit monotonem Gebimmel. „Mami, Dein Handy klingelt. Willst Du nicht ran gehen?“ „Bin zwar schon alt, aber nicht taub“, erwiderte sie fröhlich. Nein, sie wollte nicht rangehen! Null Bock auf Werbeattacken gerade jetzt empfindend, denn dies assoziierte Thea mit unbekannten Rufnummern. Gleich am Einkaufsmarkt landen wollend, blieb jetzt keine Zeit für lästige Anrufer! Thea ignorierte also ihr Handy gekonnt, darin war sie echt gut. Es bimmelte ununterbrochen weiter und störte sie, denn da bewies wirklich jemand Durchhaltevermögen. Langsam aber sicher verlor sie ihre gute Laune, dies zeigte sich auch deutlich in ihrer Mimik, sie wirkte genervt. Vergeblich erwartete sie das Einsetzen ihrer Mailbox. „Wieso springst Du nicht an?“, murmelte sie, nun mit dem Einparken beschäftigt, vor sich hin. Sie standen jetzt am Supermarkt, mit dem Abwürgen des Autos erlosch auch das Radio und nun meckerte sie lauter: „Blöde Technik, heute früh die Kaffeemaschine und jetzt die Mailbox, nicht zu glauben!“ Alice tippte sie unvermittelt an und piepste vorsichtig: „Und wenn es wichtig ist?“ Mehr traute sie sich nicht bei dem offensichtlichen Unmut ihrer Mami. Thea zweifelte zwar an der Wichtigkeit des Anrufs, doch um des lieben Friedens Willen antwortete sie: „Also gut, ich geh´ ran, überredet“ und ein bisschen Neugier schwang schon in ihrer Stimme mit. Barscher als üblich, vielleicht sogar unfreundlich klingend, meldete sie sich. Doch zum Glück trug der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ihr dies in keinster Weise nach. Sie presste das Handy ganz fest ans Ohr, aufmerksam lauschend, jedes einzelne Wort aufsaugend. Aus den Augenwickeln registrierte sie die fragenden Blicke ihrer Tochter. Unruhig rutschte sie auf ihrem Fahrersitz hin und her, je länger das Gespräch dauerte. War es ein Traum? Nein, sie träumte nicht, doch um sicher zu gehen, kniff sich selbst kurz. „Autsch“, hörte nun außer Alice auch ihr Telefonpartner die Reaktion die der Kniff auslöste. Nun wissend, dass alles real war, legte sie, gefühlte Ewigkeiten später, auf, zwinkerte Alice zu und sagte geheimnisvoll lächelnd: „Montage sind nicht immer doof und der Heutige erst recht nicht!“ Ihre Tochter verstand nur Bahnhof, versuchte sie jedoch sofort mit Fragen bezüglich des ominösen Anrufs zu löchern. Thea fiel es sehr schwer, hart zu bleiben, dass gerade Erfahrene für sich zu behalten. Sie gab nur „dies war kein Werbeanruf“ preis, mehr durfte und wollte sie jetzt noch nicht verraten, vielleicht am Dienstag oder Mittwoch oder gar erst am Donnerstag.…


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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag02.01.2016 17:02

von fancy
Antworten mit Zitat

[quote="LoveDoroT"]Ihr Lieben...

habe versucht, Eure Ratschläge im Schreiben umzusetzen...

Am Telegrammstil gearbeitet, außerdem probiert die Prota zu beschreiben, inwieweit dies gelungen ist, dazu fehlt mir die nötige Erfahrung!

Bin deshalb dankbar, für jede Rückäußerung, Tipps, Kritik - egal...

Fortsetzung wie durch ... gekennzeichnet möglich.

Wünsche auf diesem Weg allen hier viel persönlichen Erfolg im Jahr 2016 und sage schon mal danke für Eure Meinung...

LG Doro



Montage sind immer doof – oder?
Thea liebte es, wenn alle noch schliefen, gemütlich in ihrer Küche sitzend, den neuen Tag langsam erwachen zu sehen.
Das ist ein Schachtelsatz. Ich denke, wenn du ihn entschachtelst, wird er besser verstanden. So zum Beispiel:
Thea liebte es, den neuen Tag langsam erwachen zu sehen. Wenn alle noch schliefen, saß sie in ihrer Küche und begrüßte ihn (ganz alleine.).

Sie genoss die Stille, die jetzt noch vorherrschte, immer und immer wieder auf´ s Neue.
ggf. nach Stille einen Punkt setzen. Dass die Stille jetzt vorherrscht, ist dem Leser klar, auch wenn du es nicht extra erwähnst.

Diese erste Stunde jedes beginnenden Tages gehört nur ihr ganz allein. Einzig das leise, brodelnde Geräusch ihrer Kaffeemaschine durfte um diese Zeit erklingen! Dabei zusehend, wie der neue Tag erwachte, schlürfte sie gemütlich ihren Milchkaffee, Tasse für Tasse.
Wenn diese dabei zusehend, in der Küche sitzend u.s.w. zu oft vorkommen, ist das nicht schön. Achte bitte auch auf Wortwiederholungen. Zu viele sollten vermieden werden.

Ihre kleine persönliche Auszeit, dieses morgendliches Ritual, bedeutete für sie einen guten Start in den Tag.

Aufstehen fiel ihr noch nie schwer, auch heute wachte sie vor dem Klingeln des Weckers auf.
Eben saß sich schon in der Küche und jetzt liegt sie wieder im Bett? Richtig müsste es heiße: Aufstehen war ihr noch nie schwer gefallen, auch ...
 Andere schimpften, wenn das Wochenende zu schnell zu Ende ging, Thea nicht mehr, (Punkt und neuer Satz) gutgelaunt und voller Tatendrang wollte sie auch diese neue Woche beginnen. Zu den Morgenmuffeln zählte sie noch nie, jedoch die Lebensfreude, die sie seit einiger Zeit wieder verspürte, empfand sie als persönliches Glück.
Hier wiederholst du dich. Eben hast du schon erwähnt, dass sie kein Morgenmuffel ist. Ich würde den Schwerpunkt (am Satzanfang) auf die Lebensfreude legen.

Doch heute missglückte der erwünschte, ruhige Start in den Montagmorgen, (Punkt und neuer Satz) ihre heißgeliebte Kaffeemaschine verweigerte einfach ihr Tun. (ihren Dienst?) Der Füllwortanteil eines Textes sollte um die 5 % liegen.
 „So ein Müll“ wollte sie nach mehrfachen, erfolglosen Versuchen diese in Gang zu bringen, am liebsten laut schreien.
Tut sie aber nicht? Ich würde den Satz umstellen und mit dem Anfang beginnen. 1. sie versucht die Maschine in Gang zu setzen, 2. scheitern, 3. Müll!
 Das durfte sie aber nicht, so brummelte sie es nur leise vor sich hin. Wenn du sagst, sie dürfe es nicht, könntest du dem Leser eine Begründung mit auf den Weg geben. „Technik, die begeistert!“, toller Slogan, schoss es ihr in den Kopf. An Altersschwäche konnte ihre Maschine doch noch nicht erkrankt sein! Wo hab ich den Kassenbon hin, überlegte sie fieberhaft, während sie nach einer Ersatzlösung suchte, um ihre Sucht mit dem duftenden Koffein-Saft doch noch zu befriedigen.
Umständliche Formulierung. Versuche das zu vereinfachen. Da es die ganze Zeit um Kaffee geht, braucht der Koffeein-Saft nicht extra erwähnt zu werden.
 Sonst kam sie nicht in die Gänge, Einbildung ist auch ´ne Bildung!
??? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Sie bildet sich nur ein, nicht in die Gänge zu kommen? Das ist allerdings keine bloße Einbildung.
In ihrer Küche wurde Thea trotz verzweifelter Suche nicht fündig. „Ich will und brauche Kaffee - jetzt“, lechzte es in ihr. Draußen dämmerte es bereits und einer Eingebung folgend, verließ sie leise schleichend kurz ihre Wohnung.
Ich glaube, das muss erklärt werden. Ich würde nicht unbedingt immer Dinge mit und verbinden, die nichts miteinander zu tun haben.

 Im Hinterkopf hoffend (Komma) die Lösung ihres Suchtproblems im Keller vorzufinden.
Hier wäre ich aus dem Text ausgestiegen. Im Hinterkopf verzweifelnd, ob dieser Redewendung. Aber ich halte durch und mache weiter. Auf Überarbeitung hoffend ... Wink

 Hurtig suchen hieß es jetzt, schon genug Zeit schon unabsichtlich vertrödelt. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Da, ganz hinten in der Ecke, stand in staubiger Verpackung das Uraltteil ihrer Mama, noch nicht entsorgt, gut dass dafür bisher die Zeit fehlte.
Vereinfache diesen Satz bitte.

Thea schnappte sich das Monstrum sofort. „Hurra, endlich, gleich gibt es den geliebten Bohnensaft“, schmunzelte sie nun entspannter, wieder in ihrer Küche eintreffend.
Gedanken denkend, Kaffeekochend, Bohnensaft trinkend ... Grr

Dabei warf Thea versehentlich einen Blick auf ihre Armbanduhr, traute ihren Augen nicht. „Verdammter Mist“ schimpfte sie nun wie ein Rohrspatz, denn ihr blieb keine Zeit mehr das Fundstück auszuprobieren, geschweige denn ihre Sucht zu befriedigen.
Ganz was Neues? So ein Frühstück. Muss erst mal ausprobiert werden!
Eben durfte sie nicht schimpfen, jetzt ist es kein Problem mehr?


Kaffee los und etwas verärgert über die Verschwendung ihrer persönlichen Stunde stürzte sie ins Kinderzimmer. Platzte einfach hinein ins Traumreich von Alice und erschrak diese mit ihren lauten Worten: „Doofer Montagmorgen!“
Hm.
„Warum denn“, stöhnte es ihr aus dem Dunkeln verschlafen entgegen. So einen Weckruf gab es für ihre Kleine noch nie. Auf sich selbst noch wütend, erwiderte Thea gespielt fröhlich und knapp: „Bin auf Kaffeeentzug. Maschine kaputt. Tut nichts mehr.“
Dafür, dass Alice eben noch im Traumbereich schlummerte, ist sie erstaunlich schnell wach und munter.

Doch Alice durchschaute die aufgesetzte Fröhlichkeit und kommentierte leise: „Na das kann ja heiter werden, du ohne Kaffee. Das geht mal gar nicht! Soll ich lieber liegen bleiben?“ „Soweit kommt es noch“ (Komma) hörte Thea sich nur noch halb so wütend antworten „wohl keine Lust auf Schule?“ Alice kicherte kurz auf und gestand ehrlich: „Ach Mami. Du weißt, wie gern ich in die Schule gehe, aber Montage finde ich einfach doof.“ Und im November besonders (Komma) vollendete Thea diesen Satz ihrer Tochter im Kopf, sprach es aber nicht mehr aus. Traurigkeit passte jetzt einfach nicht und so rief sie im scherzenden Befehlston: „Los jetzt, auch ohne Kaffee, wir müssen, raus aus den Federn!“ „Na gut, Du bist eh´ stärker als ich“ (Komma) kommentierte Alice und beide lachten. „Schön, dass du das einsiehst, mein Kind“,(Punkt und groß weiter.)  mit diesen Worten half sie ihr aus dem kuschligen Bett, die morgendliche Routine setzte ein. Und siehe da, es ging auch ohne Kaffee, Thea war begeistert!

Etwas verspätet verließen sie gemeinsam das Haus, wurden empfangen von einem grau und etwas neblig wirkenden Morgen.
Wie? Er wirkt nur nebelig, ist es aber nicht?
Endlich im Auto sitzend und die aufsteigende, wollige Wärme genießend, fuhren sie auf dem altbekannten Weg der Schule entgegen.
Gasgebend, lachend, ... Sie fahren also nur in die Nähe der Schule?

Gewohnheitsmäßig lief nur das Radio mit ihrem Lieblingssender, sie schwiegen.
Selbst wenn sie nicht schweigen würden, würden sie nicht laufen, oder?

Thea lächelte vor sich hin und Alice wirkte noch schläfrig. Jäh wurde die Stille unterbrochen, denn aus dem Radio tönte: „Ab heute neu. Wir verlosen Tickets für ein Geheimkonzert (wer spielt?) am Ende dieser Woche. Wollt ihr dabei sein, registriert euch einfach per Mail und mit etwas Glück (Vorm Dreipunkt immer ein Leerzeichen.) …“. Thea hörte es wohl, doch nahm es nicht wirklich wahr. Sie träumte vor sich hin,  wie oft in den letzten Wochen. Gerade beim Autofahren formulierte sie Sätze in ihrem Kopf, um diese später aufzuschreiben. Deshalb entging ihr völlig, dass der Moderator abrupt verstummte, nicht weitersprechen durfte.
Er darf sprechen, auch wenn das Radio abgestellt wird.
Alice hatte ihm den Mund gestopft, indem sie das Radio einfach abdrehte. Nun riss sie Thea etwas unsanft mit: „Maaammmiiiiii, mach da mit! Biiittteee!“, in die Realität zurück. Gerade am Schulgelände angekommen und  sich aufs Einparken konzentrierend, erhaschte Thea noch etwas von dem flehenden Blick, der diese Bitte begleitete und unterstrich.
So, hier steige ich dann wirklich aus. Wenn du überarbeitest, schaue ich noch einmal drüber.

Hallo LoveDoroT,

ich habe dir ein paar Anmerkungen dagelassen. Schau, ob was für dich dabei ist.

Liebe Grüße

fancy
[/s]


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Oktoberkatze
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Ei 1 Ei 9


Beitrag02.01.2016 18:19

von Oktoberkatze
Antworten mit Zitat

Hallo LoveDoroT,

die erste Version hat mir besser gefallen. Durch deine Ergänzungen kommt die hektische Stimmung längst nicht mehr so schön zur Geltung. Ich denke sogar, die Ergänzungen bringen einige Widersprüche zutage. Die jetzt eher langen Sätze, die manchmal reichlich verschachtelt sind, lassen sich auch nicht besonders schön lesen. Außerdem verwendest du jetzt häufig das Partizip I als Adjektiv. Ich finde, das macht die Textstellen unnötig statisch.

In diesem Text sehe ich eine ziemlich zerrissene Thea vor mir, die zwar auch einen langen Aufgabenzettel zu bewältigen hat, aber offensichtlich auch genug Zeit zum Schreiben und Tagträumen. Für diesen kurzen Text sind mir das zu viele Eigenschaften, weshalb ich nicht von allein auf die für dich wesentliche schließen kann. Da wäre also weniger deutlich mehr für den Text gewesen.

Alles Weitere im Text:

LoveDoroT hat Folgendes geschrieben:

Montage sind immer doof – oder?
Thea liebte es, wenn während alle noch schliefen, gemütlich in ihrer Küche sitzend, den neuen Tag langsam erwachen zu sehen. Sie genoss die Stille, die jetzt noch vorherrschte, immer und immer wieder auf´ s nach dem Apotroph kommt dann kein Leerzeichen soweit ich weiß Neue. Diese erste Stunde jedes beginnenden Tages gehörte nur ihr ganz allein. Einzig das leise, brodelnde Geräusch ihrer Kaffeemaschine durfte um diese Zeit erklingen! Dabei zusehend, wie der neue Tag erwachte, schlürfte sie gemütlich ihren Milchkaffee, Tasse für Tasse. Eigentlich hast du das alles schon einmal weiter oben geschrieben. Ihre kleine persönliche Auszeit, dieses morgendliches Ritual, bedeutete für sie einen guten Start in den Tag.

Aufstehen fiel ihr noch nie schwer, auch heute wachte sie vor dem Klingeln des Weckers auf. Andere schimpften, wenn das Wochenende zu schnell zu Ende ging, Thea nicht mehr, auf was bezieht sich das "nicht mehr"? gutgelaunt und voller Tatendrang wollte sie auch diese neue Woche beginnen. Zu den Morgenmuffeln zählte sie noch nie, jedoch die Lebensfreude, die sie seit einiger Zeit wieder verspürte, empfand sie als persönliches Glück.

Doch heute missglückte der erwünschte, ruhige Start in den Montagmorgen, ihre heißgeliebte Kaffeemaschine verweigerte einfach ihr Tun. „So ein Müll“ wollte sie nach mehrfachen, erfolglosen Versuchen, diese in Gang zu bringen, am liebsten laut schreien. Das durfte sie aber nicht, warum nicht? so brummelte sie es nur leise vor sich hin. „Technik, die begeistert!“, toller Slogan, schoss es ihr in den Kopf. An Altersschwäche konnte ihre Maschine doch noch nicht erkrankt sein! Wo hab ich den Kassenbon hin, überlegte sie fieberhaft, während sie nach einer Ersatzlösung suchte, um ihre Sucht mit dem duftenden Koffein-Saft doch noch zu befriedigen. Sonst kam sie nicht in die Gänge, das widerspricht sich jetzt aber mit deinen beiden ersten Absätzen, wo du sie als Frühaufsteher darstellst Einbildung ist auch ´ne Bildung! In ihrer Küche wurde Thea trotz verzweifelter Suche nicht fündig. „Ich will und brauche Kaffee - jetzt“, lechzte es in ihr. Draußen dämmerte es bereits und einer Eingebung folgend, verließ sie leise schleichend finde ich doppelt gemoppelt, laut schleichen geht ja nicht kurz ihre Wohnung. Im Hinterkopf hoffend, die Lösung ihres Suchtproblems im Keller vorzufinden. Hurtig suchen hieß es jetzt, genug Zeit schon unabsichtlich vertrödelt. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Da, ganz hinten in der Ecke, stand in staubiger Verpackung das Uraltteil ihrer Mama, noch nicht entsorgt, gut dass dafür bisher die Zeit fehlte. Thea schnappte sich das Monstrum sofort. „Hurra, endlich, gleich gibt es den geliebten Bohnensaft“, schmunzelte sie nun entspannter, wieder in ihrer Küche eintreffend. Dabei warf Thea versehentlich einen Blick auf ihre Armbanduhr, traute ihren Augen nicht. „Verdammter Mist“ schimpfte sie nun wie ein Rohrspatz, denn ihr blieb keine Zeit mehr, das Fundstück auszuprobieren, geschweige denn ihre Sucht zu befriedigen.

Kaffee los wovon hat sich der Kaffee denn losgerissen? Laughing und etwas verärgert über die Verschwendung ihrer persönlichen Stunde stürzte sie ins Kinderzimmer. Platzte einfach hinein ins Traumreich von Alice und erschrak diese mit ihren lauten Worten: „Doofer Montagmorgen!“ „Warum denn“, stöhnte es ihr aus dem Dunkeln verschlafen entgegen. So einen Weckruf gab es für ihre Kleine noch nie. Auf sich selbst noch wütend, erwiderte Thea gespielt fröhlich und knapp: „Bin auf Kaffeeentzug. Maschine kaputt. Tut nichts mehr.“ Doch Alice durchschaute die aufgesetzte Fröhlichkeit und kommentierte leise: „Na das kann ja heiter werden, du ohne Kaffee. Das geht mal gar nicht! Soll ich lieber liegen bleiben?“ „Soweit kommt es noch“ hörte Thea sich nur noch halb so wütend antworten „wohl keine Lust auf Schule?“ Alice kicherte kurz auf und gestand ehrlich: „Ach Mami. Du weißt, wie gern ich in die Schule gehe, aber Montage finde ich einfach doof.“ Und im November besonders, vollendete Thea diesen Satz ihrer Tochter im Kopf in Gedanken, sprach es aber nicht mehr aus. Traurigkeit den Bezug sehe ich leider auch nicht passte jetzt einfach nicht und so rief sie im scherzenden Befehlston: „Los jetzt, auch ohne Kaffee, wir müssen, raus aus den Federn!“ „Na gut, Du bist eh´ stärker als ich“ kommentierte Alice und beide lachten. „Schön, dass du das einsiehst, mein Kind“, mit diesen Worten half sie ihr aus dem kuschligen Bett, die morgendliche Routine setzte ein. Und siehe da, es ging auch ohne Kaffee, Thea war begeistert!

Etwas verspätet verließen sie gemeinsam das Haus, wurden empfangen von einem grau und etwas neblig wirkenden Morgen. Endlich im Auto sitzend und die aufsteigende, wollige Wärme genießend, fuhren sie auf dem altbekannten Weg der Schule entgegen. Gewohnheitsmäßig lief nur das Radio mit ihrem Lieblingssender, sie schwiegen. Thea lächelte vor sich hin und Alice wirkte noch schläfrig dafür hat sie aber verdammt fix auf das Wecken und die Stimmung ihrer Mutter reagiert. Jäh wurde die Stille unterbrochen, denn aus dem Radio tönte: „Ab heute neu. Wir verlosen Tickets für ein Geheimkonzert am Ende dieser Woche. Wollt ihr dabei sein, registriert euch einfach per Mail und mit etwas Glück…“. Thea hörte es wohl, doch nahm es nicht wirklich wahr. Sie träumte vor sich hin, wie so oft in den letzten Wochen. Gerade beim Autofahren formulierte sie Sätze in ihrem Kopf, um diese später aufzuschreiben. Deshalb entging ihr völlig, dass der Moderator abrupt verstummte, nicht weitersprechen durfte. Alice hatte ihm den Mund gestopft, indem sie das Radio einfach abdrehte warum tat sie das?. Nun riss sie Thea etwas unsanft mit: „Maaammmiiiiii, mach da mit! Biiittteee!“, in die Realität zurück. Gerade am Schulgelände angekommen und  sich aufs Einparken konzentrierend, erhaschte Thea noch etwas von dem flehenden Blick, der diese Bitte begleitete und unterstrich. „Mal sehen“ lautete ihre knappe Antwort, die ziemlich kalt wirkte, doch zu mehr reichte die Zeit nicht aus. Das erste Schulklingeln ertönte bereits und die Schulbegleiterin erwartete sie ungeduldig.

Alice für die nächsten Stunden gut versorgt wissend, stieg sie ins Auto, fuhr zurück, den Kopf voll mit Aufgaben und auch neuen Ideen zum Schreiben. „Was Du heute kannst besorgen…“, unter diesem Aspekt hatte sie wieder ihren persönlichen Plan erstellt. Einen sehr langen Zettel am gestrigen Abend in Ruhe geschrieben und dieser erwartete sie jetzt zum Abarbeiten. „Kein Problem bei vollem Akku, selbst in nur drei Stunden schaffst Du das locker“ versprach Thea sich selbst. Gerade ihre Liste im Kopf durchgehend, die Reihenfolge dabei festlegend, funkte immer wieder der flehende Blick ihrer Tochter, ihr geäußerter Wunsch dazwischen. Nicht viel Zeit, das interessierte Thea jetzt nicht, sie hielt kurz an und ergänzte auf ihre Liste einen wichtigen Punkt. Sie schrieb es ganz fett, das durfte sie auf keinen Fall vergessen! Wann sie dazu kam, wusste sie nicht, doch einen Versuch war es definitiv wert! Mit sich selbst zufrieden, kramte sie kurzentschlossen aus dem Handschuhfach eine mehr als sechs Jahre alte CD heraus. Legte sie ein, Angst vor der ihr bekannten Traurigkeit empfand sie momentan nicht, im Gegenteil. Sie fuhr lächelnd und beruhigt weiter, drehte lauter und summte dieses ihr so vertraute Lied mit. Wieder und wieder hörte sie „das Beste“ an diesem Vormittag, sang mit, die erstaunten Blicke manches Vorbeikommenden ignorierend. Den Text beherrschte sie noch immer perfekt und ihr fiel dabei ein, wie gern sie früher andere mit ihrer Singerei begeisterte. Thea genoss die Endlosschleife sichtlich, entfernte die CD aber vorsichtshalber wieder, bevor sie erneut Fahrdienst spielte. Sie ging lieber kein Risiko ein, denn wie Alice darauf reagieren würde, wusste sie nicht.

Das Grau, die Kälte und der Nebel des Morgens schon lange verschwunden, erstrahlte inzwischen ein wunderschöner, sonniger Nachmittag, der zum Genießen einlud. Der Physiotherapie gerade entkommend, jubelte Thea innerlich voller Stolz: „Hurra, Plan bis jetzt zu 100 Prozent erfüllt!“ und strahlte voller Lebensfreude mit der Sonne um die Wette. Munter miteinander plaudernd fuhr das eingespielte Team ihrem nächsten Ziel entgegen. Einkaufen hieß der vorletzte Punkt auf ihrer heutigen Liste, obwohl der Kühlschrank noch nicht vor Leere gähnte. Sie tauschten gerade sehr lebhaft ihr Vormittagsgeschehen aus, im Hintergrund lief logischerweise leise wieder ihr Lieblingssender. Überraschend unterbrach Theas Handy die Unterhaltung der beiden, eine unbekannte Nummer störte mit monotonem Gebimmel. „Mami, Dein Handy klingelt. Willst Du nicht ran gehen?“ „Bin zwar schon alt, aber nicht taub“, erwiderte sie fröhlich. Nein, sie wollte nicht rangehen! Null Bock auf Werbeattacken gerade jetzt empfindend, denn dies assoziierte Thea mit unbekannten Rufnummern. Gleich am Einkaufsmarkt landen wollend, blieb jetzt keine Zeit für lästige Anrufer! Thea ignorierte also ihr Handy gekonnt, darin war sie echt gut. Es bimmelte ununterbrochen weiter und störte sie, denn da bewies wirklich jemand Durchhaltevermögen. Langsam aber sicher verlor sie ihre gute Laune, dies zeigte sich auch deutlich in ihrer Mimik, sie wirkte genervt. Vergeblich erwartete sie das Einsetzen ihrer Mailbox. „Wieso springst Du nicht an?“, murmelte sie, nun mit dem Einparken beschäftigt, vor sich hin. Sie standen jetzt am Supermarkt, mit dem Abwürgen des Autos erlosch auch das Radio und nun meckerte sie lauter: „Blöde Technik, heute früh die Kaffeemaschine und jetzt die Mailbox, nicht zu glauben!“ Alice tippte sie unvermittelt an und piepste vorsichtig: „Und wenn es wichtig ist?“ Mehr traute sie sich nicht bei dem offensichtlichen Unmut ihrer Mami. Da schreibst du plötzlich aus Alice Perspektive Thea zweifelte zwar an der Wichtigkeit des Anrufs, doch um des lieben Friedens Willen antwortete sie: „Also gut, ich geh´ ran, überredet“ und ein bisschen Neugier schwang schon in ihrer Stimme mit. Barscher als üblich, vielleicht sogar unfreundlich klingend, meldete sie sich. Doch zum Glück trug der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung ihr dies in keinster Weise nach. Sie presste das Handy ganz fest ans Ohr, aufmerksam lauschend, jedes einzelne Wort aufsaugend. Aus den Augenwickeln registrierte sie die fragenden Blicke ihrer Tochter. Unruhig rutschte sie auf ihrem Fahrersitz hin und her, je länger das Gespräch dauerte. War es ein Traum? Nein, sie träumte nicht, doch um sicher zu gehen, kniff sie sich selbst kurz. „Autsch“, hörte nun außer Alice auch ihr Telefonpartner die Reaktion, die der Kniff auslöste. Nun wissend, dass alles real war, legte sie, gefühlte Ewigkeiten später, auf, zwinkerte Alice zu und sagte geheimnisvoll lächelnd: „Montage sind nicht immer doof und der Hheutige bezieht sich ja auf den Montag vorne im Satz erst recht nicht!“ Ihre Tochter verstand nur Bahnhof, versuchte sie jedoch sofort mit Fragen bezüglich des ominösen Anrufs zu löchern. Thea fiel es sehr schwer, hart zu bleiben, dass gerade Erfahrene für sich zu behalten. Sie gab nur „dies war kein Werbeanruf“ preis, mehr durfte und wollte sie jetzt noch nicht verraten, vielleicht am Dienstag oder Mittwoch oder gar erst am Donnerstag.…
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag02.01.2016 19:43

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo LoveDoroT,

mich vergrault der Einstieg in die Geschichte.
Es geht über drei Absätze hinweg lediglich darum, wie jemand Kaffee kocht oder es versucht.
Die Szene könnte dazu genutzt werden, die Protagonistin zu charakterisieren oder einen sich anbahnenden Konflikt einzuleiten. Aber hier wird nur über eine Allerweltsfigur erzählt, die einen normalen Tagesbeginn erlebt. Dass sie gerne Kaffee zum Wachwerden trinkt, ist trivial.

Zitat:
[...]gemütlich in ihrer Küche sitzend [...]
[...] Dabei zusehend, wie der neue Tag erwachte [...]
[...] und einer Eingebung folgend [...]
[...] wieder in ihrer Küche eintreffend.[...]


Diese Partizip-Konstruktionen klingen altbacken und ziehen den Text durch ihr gehäuftes Auftreten in die Länge.
Zitat:
Zu den Morgenmuffeln zählte sie noch nie, jedoch die Lebensfreude, die sie seit einiger Zeit wieder verspürte, empfand sie als persönliches Glück.

Hier wäre es interessant, zu erfahren, was ihr früher die Freude geraubt hatte.
Zitat:
Das durfte sie aber nicht, so brummelte sie es nur leise vor sich hin.

Auch hier wäre eine Hintergrundinformation von Vorteil.

Übrigens: Man kann Kaffee auch relativ problemlos mit Wasser aus dem Topf aufbrühen. Die Dramatik der funktionsuntüchtigen Maschine erschließt sich mir nicht in dem dargestellten Ausmaß.

Grüße
Jack


_________________
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How should I feel?
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LoveDoroT
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Alter: 55
Beiträge: 22
Wohnort: Thüringen


Beitrag03.01.2016 08:59

von LoveDoroT
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Fancy,

ich danke Dir für deine Mühe, für deinen ausführlichen Kommentar (die vorgeschlagenen Änderungen, Anmerkungen zu Satzbau, Wiederholungen etc). Die Überarbeitung nehme ich in Angriff. Schachtelsätze sind nicht meins. Daher werde ich die erste Version, die mir mehr lag, intensiv bearbeiten.

Und natürlich würde ich mich freuen, wenn Du über diese dann noch einmal drüber schaust. Smile



Hallo Oktoberkatze,

danke auch Dir für deinen neuen Kommentar und den Hinweis, dass die erste Version Dir besser gefallen hat. Mir definitiv auch. Wie schon oben bei Fancy erwähnt, werde ich deshalb diese weiter bearbeiten. Dabei gern die durch Euch neu hinzugekommenen Erkenntnisse beachten.

Und ja, Thea fühlt sich ziemlich zerrissen, Spagat zwischen ihren Aufgaben und der neu gewonnenen Lebensfreude, ihren neuen Träumen. Zeit ist ein riesiges Problem für Thea, sie fährt permanent „Achterbahn“, versucht zu viel auf einmal. Wie ich dies für den Leser darstellen kann, ohne zu viel vorauszusetzen, weiß ich noch nicht. Bin daher nach wie vor für jeden Hinweis dankbar! Rolling Eyes



Hallo Jack Burns,

auch Dir ein Dankeschön für Dein Feedback und dass Du überhaupt weitergelesen hast, obwohl dich der Einstieg in die Geschichte vergraulte.
 
Ich muss und möchte noch viel lernen, deshalb bin ich hier. (z. B. Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden) Heißt für mich, auch daran zu arbeiten, dass Thea nicht als Allerweltsfigur rüber kommt. Wann und ob mir dies gelingt? Ich werde es auf alle Fälle versuchen! Dazu dein erstes Zitat nutzen, wenn ich darf. Außerdem muss ich überlegen, wie ich die erwähnten, fehlenden Hintergrundinformationen (z. B. was ihr früher die Freude geraubt hat) einfließen lassen kann, ohne das Thea allzu traurig erscheint.


 Daumen hoch Ach ja und danke auch für den Tipp mit dem problemlos Kaffee kochen (Wasser aus dem Topf …). Sowohl Thea, als auch ich wissen um diese Möglichkeit, nur leider mögen wir Kaffee türkisch überhaupt nicht. Ein Filteraufsatz zum Überbrühen gehört für uns dazu, damit es beim Trinken nicht „krümelt“. Leider gibt es diesen weder in Thea´ s, noch in meiner Küche. Wink

Sorry - „wir“ hoffen, dass kommt jetzt so an, wie es gemeint ist, Jack Burns.


In diesem Sinne danke nochmal an Euch drei und einen schönen Sonntag

LG Doro


_________________
Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir uns nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind. (Albert Schweitzer)

Wer nie einen Fehler beging, hat nie etwas Neues ausprobiert. - Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt. (Albert Einstein)
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