Reginstadt

[LeviathanII]

Keine Stadt gleicht Reginstadt noch, nirgends gibt es solche Schönheit,
wie in Lichterland im Berge, wie in Alfheims jüngstem Sprössling,
Regins Neugeburt der Zeiten, seiner neu erschaff'nen Zählung.

Nennen mag ich ihre Wunder, dieses eignen Wunders Größe,
bis der Hörer sich entschließe, selber die Entscheidung treffe,
hinzufahren nach dem Lande, streben will nach meiner Heimstatt,
rennen will, über die Flüsse, und ihr klares, kaltes Wasser,
durch die kupferbraunen Wiesen, durch die weiten Steppenlande,
zu den Bergen, Silberhäuptern, stillen Schläfern weit im Norden.

Reginstadt heißt meine Heimat, Wein und Ruß bin ich entstiegen,
euch zu künden von den Wundern, euch zu wundern durch Verkündung,
dieser herrlich hohen Dinge in dem Himils-gleichem Staate:

Drei wohl zählt die Stadt an Toren, Türen in die weiten Welten:
Eine offen, nie verschlossen, neun mal neun des Ochsen Höhe,
zeigt nach Süden, Sunnas Heimat, lässt hinein die Sonnenstrahlen;
Eine oben, gut verborgen, in der Berge luftlos Höhen,
in den eisbedeckten Wipfeln, wo die wilden Stürme wirbeln:
Nur die Letzte ist nicht findbar, führt in eine and're Welt,
in das große Land der Götter, zu der grimmlos' Toten Stadt.

Lichter brennen alle Stunden, Lampen leuchten alle Zeiten,
in den Stollen, stummen Gängen, in den vollen, lauten Straßen,
in den goldbehang'nen Häusern und den Hütten der Geringen,
nur nicht in des Schlafes Kammern, nur nicht in den Schlummersälen.

Denn die Träume sind uns heilig, zeigen sie doch Himmels Willen,
ist doch jedes Träumers Schlafland, nicht entfernt vom endlos Schlummern.

Heilig ist uns auch der Richtspruch, herrlich die Gesetzestafeln,
richtig ist uns jede davon, Rechte schenken sie auch Schwachen,
dass sie nicht zu Tieren werden, auch als Sklaven Rechtsspruch haben,
dass auch Sklaven man nicht mordet, nicht mit Peitschen diese totschlägt.

[...]

Versuchter strenger Trochäus. (Ich experimentiere momentan auch mit einem lockerem Anfang der Zeile, was relativ gut klingt, da die Zwangsbetonung auf Wörtern, wie 'zu' seltener vorkommt, aber auch seine Schwierigkeiten mit sich bringt und lieber in neuen Versen ausprobiert werden sollte).
Achtsilbiger Vers und Variationsvers - Ausnahmen absichtlich - Ob diese auffallen, ob sie stören, wäre eine wichtige Information...
Lockerer Stabreim, da ich auf denselben nicht den Fokus gesetzt habe. Also keine Beschränkung auf die wichtigsten Silben, sowie keine bewusste Unterscheidung zwischen Stabreimen, wie 'Wind und Wetter', und starken Stabreimen, wie 'Wal und Wagnis'. Manchmal sogar gar kein Stabreim.
Eure Meinung und eure Vorschläge sind mir wichtig [/spoiler]

[BlueNote]

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