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A.I.E. - Autonome Intelligente Einheiten

 
 
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag15.11.2015 20:00
A.I.E. - Autonome Intelligente Einheiten
von holg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

A.I.E. - Autonome Intelligente Einheiten

Durch die Panoramafenster im Aufenthaltsraum beobachte ich die fortschreitende Blattfärbung, die Entlaubung der Bäume. Astgewirr, wo vor wenigen Tagen noch buschige Baumkronen waren. Naturschauspiel, jährlich sich wiederholendes Krebsleiden. Ich weiß, dass das Frühjahr Genesung bringt. Solange will ich nicht hier bleiben, auf diesen absurd überdimensionierten Sofas in der Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses ausharren.
Ich will nach Hause, an die Arbeit, raus aus dieser Klinik voller Kranker. Ich will, dass mein Körper wieder funktioniert, mit diesen Sperenzchen aufhört, die mich in den Wahnsinn treiben. Plötzliches Herzrasen, Atemnot, minutenlange Unfähigkeit zu sprechen. Minutenlanges Bangen, ob es doch das Herz ist, der Infarkt, obwohl die Quacksalber meinen, mein Herz schlage wie ein Uhrwerk, tadellos in Ordnung, die Pumpe, und in meinem Alter sei nichts zu befürchten. Minutenlange, ewige Furcht vor dem Ersticken, der Wahnsinn greifbar wie mein Kragen, den ich aufreiße, nach Luft ringend, die nicht einströmen will in meine Lungen.

Wir trinken Tee aus pastellfarbenen Tassen. Reden mehr aus dem Fenster heraus, als miteinander. Aus der Fernsehecke dringt der Ton einer Doku-Sendung herüber:

„Jeder Schritt hin zu mehr Automatisierung, zu mehr Autonomisierung der Maschinen führte zu höherer Komplexität, größerer Entfremdung des Menschen von seinem Tun, führte zu einem Verkümmern seiner Fertigkeiten bis hin zum völligen Nicht-Durchschauen dessen, was die Maschinen taten, und dem vollständigen Verlust der Fähigkeit, im Konflikt- oder Störfall die Aufgaben der Maschinen zu übernehmen.“

Neben mir sitzt der Soldat. Hat in Syrien gedient. Vernetzte Einheit. Livebilder von autonomen Drohnen, taktische Karten im Helmdisplay. Solche Sachen.
Sein letzter Einsatz endete mit Lazarett, Heimtransport im künstlichen Koma, Beatmungsmaschine, Kühlkapsel. Amputation des rechten Armes.
Sprengfalle. Helm und Schutzweste haben Schlimmeres verhindert.
"Konnte mich nie ans Linkshändersein gewöhnen", sagt er. Die funktionale Prothese eines ganzen Armes inklusive Hand mit myoelektrischen Sensoren, Elektroden, die messen, welche Muskeln man bewegen will, kam nicht in Frage. Zu komplex.

„Nehmen sie beispielhaft die Entwicklung der Flugzeugtechnik seit der letzten Dekade des Zwanzigsten Jahrhunderts. Das System Flugzeug wurde so komplex, so stark automatisiert, so nah an den Grenzen der Aerodynamik und jenseits der menschlichen Handhabungsmöglichkeiten betrieben, dass die jeweilige Situation für den Piloten, der zur Untätigkeit verurteilt nur noch Überwachungsaufgaben wahrnehmen konnte (wohlgemerkt einer eingeschränkten Vielzahl ausgewählter, audiovisuell dargebotener Parameter, über Zeiträume hinweg, die die menschliche Aufmerksamkeitsspanne weit übersteigen), kaum noch zu erfassen war.“

Er bekam einen Titanarm, der eigentlich einem humanoiden Roboter gehören sollte. Haben sie dem DLR abgeluchst und direkt an sein Knochengerüst angeschraubt. Jetzt sieht er aus wie der Terminator, nachdem er die Haut von seinem Arm abgezogen hat. Dazu eine ECoG-Elektrode, ein mit Sensoren bestücktes Kunststoffnetz, das unter die Schädeldecke gepflanzt wird, und jahrelanges Training. Seine Frau hat ihn verlassen, fand ihn unmenschlich.

"Du, ja, das kann ich echt voll verstehen", sagt die Lehrerin, Burnout mit fünfunddreißig, Tattoos am Arm, im Dekolletee, Piercings in Nase, Mund und weiß-nicht-wo, LED-Leuchtfeld unter der Haut, "damit das Tattoo krasser rüber kommt, weißt du. Zeig ich dir mal, wenn es dunkel ist".
In der Hand hat sie einen Chip implantiert, auf dem ihre Daten gespeichert sind, und ein Code zum Öffnen der Haustür. "Nee, echt, das tut gar nicht weh. O.k., jetzt, beim Einsetzen ein bisschen, wie so ein Piercing. Aber dann ist es nur noch geil.“

Der Soldat hat Schmerzen im Arm. Nicht dem Titanding - dem alten, echten, den es nicht mehr gibt; kann das manchmal nicht vom Sensorfeedback des Roboterarmes unterscheiden. Und ohne das kann er nicht arbeiten.
"Was? Temperatur? Nein nein." Er hebt die Tasse ein wenig. "Nur Druck. Fast wie Tastsinn. Keine Ahnung, ob die Tasse heiß ist." Er arbeitet in seinem gelernten Beruf: Schreiner.

„Der Mensch war nicht mehr dazu in der Lage, jederzeit im Falle eines plötzlich auftretenden Systemfehlers oder in einer dynamischen Situation die Automatik abzuschalten und die Sache - im wahrsten Sinne des Wortes - selbst in die Hand zu nehmen, geschweige denn, das System Flugzeug ohne Assistenzsysteme zu betreiben. Das resultierte nicht nur in einigen ebenso tragischen wie spektakulären Flugunfällen, sondern auch in einem wachsenden Gefühl des ausgeliefert Seins.“

Mein Großvater war Dreher. Er konnte auf einer dreißig Jahre alten Drehbank von Hand perfekte Kugeln drehen, fertigte mithilfe von ein paar Handkurbeln Musterstücke, an denen die Qualität der Werkstücke aus den CNC-Maschinen gemessen wurde. Oft dauerte die Einrichtung der Maschinen mehrere Tage. In der Zeit hatten mein Großvater und seine Kollegen ganze Kleinserien fertig produziert. Aber die Maschinen wurden besser, leichter zu programmieren, schließlich übernahmen Algorithmen die Programmierung der Drehmaschinen direkt aus den Konstruktionszeichnungen. Irgendwann hießen Dreher Feinwerkmechaniker und waren die Leute, die Drehmaschinen putzen. Da war mein Großvater schon längst in Rente, drehte auf der antiken Maschine in der Garage Schachfiguren und Ersatzteile, die niemand mehr herstellte.

Draußen, wo das goldene Nachmittagslicht, das jedes Foto wie gephotoshopped aussehen lässt, langsam verblasst, schwitzt der Profi vor sich hin, tritt die nächste Runde Bälle in das Fußballtor, das sein Verein der Klinik gespendet hat, als er hier einzog. Ich hatte nie von ihm gehört, bevor wir hier zusammen am Frühstückstisch saßen.
"Tja", sagte er, "so ist das, wenn man erste Liga spielt, aber zweite Wahl ist. Niemand kennt dich. Irgendwann kriegst du deine Chance und gehst verletzt in der zwölften Minute vom Platz. Dann Reha, gesund Spritzen, Aufbautraining, Feintuning, Mannschaftstraining und wieder alles vorne. Jeden Tag alles geben. Funktionieren musst du. Roboten. Motiviert sein. Alles für den Platz in der Elf. Und dann haut sich ein Teamkollege eine Überdosis rein."
"So möchte man auch keine zweite Chance kriegen", murmelte ich in meine Kaffeetasse hinein.
Er starrte mich eine Weile an.
"Was glaubst du, was ich hier mache. Ich bin nicht rausgegangen, an dem Abend. Habe in der Umkleide gesessen, konnte mir die Schuhe nicht zubinden. Totaler Blackout."
"Und? Bist du jetzt gefeuert?“
"Nö. Die halbe Mannschaft ist durch den Wind, nach dem Selbstmord. Der Verein steht hinter mir. Die zahlen alles hier. Der Trainer kommt alle paar Tage vorbei. Ich soll mir die Zeit nehmen, die ich brauche."

„Die Herausforderung ist, dass je komplexer die Systeme werden, desto mehr der Mensch ausgesperrt wird. Ziel muss also sein, nicht das System möglichst autonom zu machen, sondern den Menschen wieder stärker einzubinden.
Die Schnittstelle im Mensch-Maschine-System ist das Problem. Der Mensch ist grundsätzlich schlecht darin, Abstrakta zu verarbeiten, Zahlen zu lesen und zu interpretieren. Er ist sehr gut darin, taktile, situative Reize zu verarbeiten. Die logische Konsequenz ist, technische Parameter erfahrbar, fühlbar zu machen.
Bringt den Menschen zurück in die Maschine!“


„Nehmen sie sich alle Zeit, die sie brauchen“, hat Direktor Holzmann gesagt, mein Chef, in dem gleichen Tonfall wie damals bei der Beförderung: „Herr Heller ist die Firma.“
Ich bin erledigt. Es wird dunkel. Der Profi sammelt die Bälle ein. Beim Abendessen wird er mir wieder erklären, warum Roboter immer gegen menschliche Spieler verlieren werden. Ich werde wie immer sagen: "2050, Mann. Das sind noch zwanzig Jahre. Die K.I. holt auf."

Die Lehrerin summt. Sie springt auf, spricht in die leere Luft.
"Oh, hi, janee, gar nicht, du …" Sie verzieht sich zum Telefonieren in eine stille Ecke. Cochlea-Implantat, eigentlich für Gehörlose, über Bluetooth mit ihrem Handy gekoppelt. Das Mikrofon ist in den Unterkiefer eingesetzt. Vor ein paar Jahren noch Militärtechnologie. Die Einheit des Soldaten hatte damit ausgerüstet werden sollen, aber alle hatten sich geweigert, von wegen körperlicher Unversehrtheit, und dagegen geklagt, als der Befehl kam.

Und ich?
Ich bin Projektkoordinator, Robotik, K.I., Hirn-Computer-Vernetzung, Subdirektionsebene. Eile von Meeting zu Meeting, leite Teamsitzungen, erstatte Bericht. Ich bin ganz oben. Kinder aus dem Haus, Frau zurück im Job, nettes Häuschen am Stadtrand, Fünfer BMW.
"Wie verbringen sie Ihre Freizeit?", fragte der Psychologe in der ersten Sitzung hier.
"Ich mache Sport, Fitness-Studio, dreimal die Woche. Lese. Schreibe."
"Bücher?"
„Rundschreiben, Budgetpläne, Positionspapiere."
"Und zur Entspannung?"
"Hören sie", habe ich gesagt, lauter, als ich wollte, "ich will hier keinen Wellness-Urlaub machen. Ich will, dass mein Körper wieder funktioniert. Ich will die Kontrolle zurück. Ich kann es mir nicht leisten, wieder …"
Und da war sie. Die Stummheit, die mir die Kehle zuschnürte. Und mit ihr das Herzrasen. Ich schnappte nach Luft. Eine unserer A.I.E. mit solchen Steuerungsfehlern ginge zurück in die Werkstatt.
"Und was macht das jetzt mit ihnen, Herr Heller?", fragte der Psychologe. Ich wollte ihn schlagen.

Eines Tages, als ich nicht zum Koordinationsmeeting erschien, fanden sie mich in meinem Büro; unter dem Tisch hockend, das Hemd aufgerissen, die Finger in die Augen gekrallt, die Hände vor dem Mund, der schreien wollte, aber nicht konnte.

"Gibt Abendessen." Der Soldat steht auf, kratzt sich am Unterarm, dem aus Metall. Dann schnappt er sich seine Tasse und geht zum Buffet. Ich sehe aus dem Fenster; hinein in die Spiegelung des Aufenthaltsraumes. Ein überlanges Sofa. Darauf sitzt eine defekte A.I.E.

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Schreibhand
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Beiträge: 105



Beitrag16.11.2015 03:51

von Schreibhand
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Sehr interessanter Schreibart, hat mir sehr gut gefallen Wink
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1836
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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag16.11.2015 09:56

von Literättin
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Eine SiFi-Story, die mit genretypischen Elementen arbeitet. Sie spielt 2030, beinhaltet etliche wiedererkennbare Techniken heutiger Zeit und transportiert einige der heutigen technischen Entwicklungen in die nähere Zukunft.

Es handelt sich um einen eher fragmentarischen Text, wobei ich gestehen muss, dass meine Vorstellung vom Fragment im Laufe des Wettbewerbs eher unklarer, als klarer wurde. Dieses hier hat Hand und Fuß, aber nicht im Sinne einer klassischen Kurzgeschichte. Ich werte die Forderung ans Fragmentarische als erfüllt. Irrtum nicht ausgeschlossen.

Thematisch kreist der Text einerseits um die Entwicklung der Technik, andererseits um den sich anbahnenden Kontrollverlust des Menschen nicht nur über dieselbe, sondern auch über sich selbst.

Als "Cyborg" taucht der Soldat mir seinem Titanarm auf.

Aus handwerklich-literarischer Sicht störe ich mich etwas an den scheinbar willkürlich herangezogenen Figuren.

Der lakonische Soldat, der von Beruf Schreiner ist (der allerdings heute schon als Ausbildungsberuf Tischler heißt), die leicht dümmlich geschilderte Lehrerin, die Geschichte des Großvaters und zuletzt der Profi-Fußballer, der offenbar mit seiner Mannschaft gegen Roboter angetreten ist, ergeben ein leicht wirres Bild, das aber nicht im positiven Sinne dem Fragment, oder dem zu transportierenden Inhalt geschuldet scheint, sondern eher beliebig und wie zufällig zusammengesetzt wirkt.

Der Text an sich liest sich nicht schlecht, bringt für mich aber weder formal, noch inhaltlich etwas rüber, das mich nachhaltiger beschäftigen würde und rangiert in meiner Wertung daher nicht im oberen Drittel.
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Vanir7777
Wortedrechsler
V


Beiträge: 96



V
Beitrag20.11.2015 09:48

von Vanir7777
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Bei meinen Bewertungen gehe ich nach folgendem Schema vor:
Inhalt/Hat es zum Denken angeregt?
Sprache/Stil (Ich bin kein Germanist! Ich finde ein guter Schreibstil schlägt sich darin nieder, dass man den Text liest und nicht über Sätze, seltsame Metaphern o.Ä. stolpert.)
Subjektiver Eindruck
Am Ende entscheidet mein Eindruck, da ich der Meinung bin, dass Texte schwer objektiv bewertet werden können. Ich versuche aber bei Inhalt und Stil auf die Gründe einzugehen.

Ernste Literatur, Fragmente? Ja. Depremierend? Ja. Eindrücklich und deutlich? Nein. Ich musste den Text zweimal, dreimal lesen, um ihm etwas abgewinnen zu können. Für mich zu experimentell und dabei trotzdem irgendwie unausgereift. Eine Lehre aus dem Text kann ich nicht ziehen, dafür ist das Szenario zu realistisch gewählt, es gibt nichts was überrascht oder wachrüttelt. Nicht mein Text.
Hatte irgendwie das Gefühl der Schreiber wusste nicht, wie er sich stilistisch verhalten soll. Oszilliert mMn zwischen langatmigen Beschreibungen und mechanischer Sprache. Letzteres hätte, im gesamten Text verwendet, ein deutlich homogeneres, passenderes Bild ergeben.
Keine Punkte von mir.
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Lilly_Winter
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 43
Beiträge: 250
Wohnort: Dortmund


Beitrag21.11.2015 22:03

von Lilly_Winter
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Hallo Inko,
ich finde es interessant, wie unterschiedlich du das Thema in deinem Text umgesetzt hast, auf der einen Seite die Maschinenmenschen, der Soldat und die Lehrerin, die durch Implantate und Prothesen dazu werden, der eine ungewollt, um den verlorenen Arm zu ersetzen, mit der Konsequenz, dass ihn seine Frau verlässt, die andere bewusst aus Bequemlichkeit oder auch zur Verschönerung.
Dann der Fußballspieler, der in seiner Mannschaft funktionieren muss, egal wie das eigene Befinden ist und der Protagonist, dessen Maschine "Körper" versagt.
Das Fragmentarische ist für mich auch gegeben, die einzelnen Gespräche könnten alle zur gleichen Zeit, am selben Tisch stattfinden, könnten aber auch an unterschiedlichen Tagen stattgefunden haben, was für die Geschichte an sich unwichtig ist.

lg Lilly
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wwwave
Gänsefüßchen
W


Beiträge: 27
Wohnort: Hinterm Mond


W
Beitrag23.11.2015 16:04

von wwwave
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Den Einstieg fand ich etwas holprig: Der Vergleich des entlaubten Baumes mit dem Krebsleiden liest sich wie eine Beschreibung und lässt kein Bild vor meinem geistigen Auge entstehen. Danach bin ich sofort über "Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses" gestolpert. Nach mehrmaligem Lesen verstand ich es, aber wenn ich in ein Buch hinein geblättert hätte, wäre das die Stelle gewesen, an der ich es wieder zurückgelegt hätte.

Die Idee, den Fernseher immer wieder Infos einstreuen zu lassen, finde ich gut, aber die Umsetzung gefällt mir nicht. Die Sätze sind zu lang und komplex. Man kann den Inhalt auch mit einfacheren und kürzeren Sätzen noch so rüber bringen, dass man es als Dokumentation im Fernsehen erkennt.

Die anderen Insassen werden hervorragend dargestellt. Ich kann sie mir richtig gut vorstellen und finde sie auch interessant genug, um mehr über sie lesen zu wollen.

Es gab immer wieder Wörter, die nicht so richtig zu der erzählenden Figur passen wollten und mich deshalb aus dem Erlebnis gerissen haben. "Sperenzchen" "gephotoshopped" (abgesehen davon, dass ich "gephotoshopt" schreiben würde)

Das Thema ist meiner Meinung nach gut umgesetzt.
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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag24.11.2015 12:42

von rieka
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Hallo Inco.
Es ist ziemlich schwierig für mich, den Texten dieses Wettbewerbs gerecht zu werden. Ich versuche es:
Ich finde, dein Text ist eine Interessante Ausführung der Themenstellung: Verknüpfung der Mechanisierung der Arbeitsprozesse mit der Mechanisierung des Menschen, was zur Auslaugung führt,  zum Burnout, hier verbunden mit einer Herzneurose; halt die Entfremdung des Menschen von sich selbst.
Plastischer, stolperfreier Textverlauf, leichter flüssiger Sprachstil bei trotzdem differenzierten,  an Details reichen Textinhalten.  

Das Sterben der Natur mit einem Krebsleiden zu vergleichen, störte mich. Ich finde, das Bild stimmt nicht. Altern und Dahinwelken ist etwas anderes, als durch einen zerstört zu werden. Zwar finde ich vergleichende Bilder schön, dieses würde ich persönlich jedoch durch ein anderes ersetzen.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag24.11.2015 13:38
Re: A.I.E. - Autonome Intelligente Einheiten
von lupus
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Guten Abend,

natürlich musste ich googeln, aber nun ja, das gehört ja dazu zum Lesen. Und zum Schreiben. Jedenfalls hab ich herausgefunden, das autonome, intelligente Einheiten, also sowas wie Agenten, Software sind. Und dann besteht kein Zusammenhang zu deinem Text. Aber: das ist jetzt einmal nicht sooo wichtig.

Alles in Allem ist das kein schlechter Text.

Sprachlich bewegst du dich auf relativ hohem Niveau, versuchst variantenreich zu schreiben (Satzbau), die Einführung und Charakterisierung der Lehrerin gelingt, auch der Soldat ist interessant dargestellt. Weniger gelungen: der Zweitligist - das kommt etwas ungelenk. Der Grund, warum der Ich-Erzähler in dieser 'Anstalt' ist, nun, der ist zu vorhersehbar, die System-Kritik zu oberflächlich. Jetzt ist an sich nichts dagegen zu sagen, Probleme nur an der Oberfläche zu benennen und dem Leser die Analyse zu überlassen. Genau das tust du aber nicht. Du lieferst die Analyse mit, diese fällt aber zu oberflächlich aus.
Womit eigentlich auch schon die inhaltlichen Minus-Punkte angedeutet sind.

Als E-Text würd ich A.I.E. nur bedingt durchgehen lassen. Eben wegen der INhaltlichen Kritik (s.o.), die im Übrigen auch dazu führt, dass ich nicht angeregt werde weiter zu denken, mich inhaltlich mit dem Text weiter zu beschäftigen. Sprachlich schon eher, wobei hier dann einige Ungereimtheiten hervorstechen. Als Beispiel etwa:

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
A.I.E. - Autonome Intelligente Einheiten

Durch die Panoramafenster im Aufenthaltsraum
genau genommen sind Fenster niemals in einem Raum - > eher des A-Raumes

Solange will ich nicht hier bleiben, auf diesen absurd überdimensionierten Sofas in der Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses ausharren.
der Satz scheint mir gewollt verdreht zu sein, ein - m.E. zumindest - Tribut ans 'E', der leider nicht so ganz funktioniert

Reden mehr aus dem Fenster heraus, als miteinander.
wenn der Ich-Erzähler im Raum ist -> hinaus
ist er im Freien -> heraus



Gut die Idee des Doku-Textes, wobei genau dieser mit verantwortlich ist für die mitgelieferte Analyse. Gelungen ist die 'andere' Sprache.

Dann noch einige Anmerkungen:
die Erwähnung des Jahres 2030 schient mir überflüssig zu sein. Dass es sich um eine Begebenheit in der ZUkunft handelt warziemlich klar - mir scheint, hier hast du dem Leser zu wenig zugetraut, dass dann 2030 ein Fünfer-BMW erwähnt wird - nun ja.
Der Schluss-Absatz wäre mE nicht nötig.

Was ich nicht verstehe: warum sollte ein Titanarm mit Kunststoffnetz unter der Kopfhaut weniger komplex sein soll als eine funktionale Prothese, erschließt sich mir nicht. Hier aber: liegt wohl an mir.

Und: ob das ein Fragment ist? Eher nicht.

Gesamteindruck:
guter Text mit kleinen Mängeln, die im DSFO-Normalmode leicht zu beheben wären, jedenfalls versuchst du Genremerkmale so weit als möglich zu vermeiden und Emotionen sind nicht tragendes Transportmittel.

strukturell ansatzweise E
sprachlich und inhaltlich kratzt der Text am E

kaum Fragment

lgl


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag25.11.2015 11:31

von Michel
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Autonome Humanoide Einheit mit Systemausfall. Nicht erst seit den Panikattacken.
Das, was die Geschichte erzählt, erlebe ich - in leicht reduzierter Form - häufiger im Beruf. Zwangspause durch Panikattacken, wenn die Signale, die der Körper sendet, überhört werden, weil sie nicht ins  emotionsreduzierte, überhöhte Selbstbild passen. Das ist hier sehr präzise eingefangen und sprachlich gelungen umgesetzt. Nicht nur die Freaks, die ich anfangs eher als schmückendes Beiwerk erlebe, sondern auch der Manager ist nicht mehr menschlich genug.
Etwas irritierend die Einsprengsel der Sendung, die sich erst im letzten kursiven Absatz zu einer Einheit formen.
Sehr gelungen. Mein Favorit.
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag25.11.2015 20:30

von Jenni
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In einem Sanatorium treffen Menschen aufeinander, an denen du verschiedene Variationen des Themas Menschmaschine erprobst: Der Soldat, dem ein Roboterarm den verlorenen ersetzt, ein menschlicher „Defekt“ also durch eine Maschine behoben ist, aber auch nicht richtig (das verstehe ich nicht so ganz: eine Prothese ist ihm zu komplex, jedoch mit einem hochtechnologischen Roboterarm, der mit seinem zentralen Nervensystem verbunden ist, kann er leben?). Die Lehrerin, die durch zahlreiche für ihr Überleben unnötige Implantate auch nicht ihre Lebensfreude erhöhen (oder: jung bleiben, sich der Zeit anpassen?) konnte und im Burnout endete. Der Fußballer, der nicht mehr richtig „funktioniert“ nach einem schlimmen Erlebnis. Der Erzähler, der seltsam unsichtbar bleibt, bis er zuletzt alles zusammenbringt(?): er ist Robotikspezialist und vergleicht sein eigenes Versagen (nochmal Burnout?) mit der mangelnden Funktionstüchtigkeit einer Maschine, die er ausrangieren würde. Eigentlich geht es wohl darum: Alle vier sind ausrangierte menschliche Maschinen, die ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen.

Ihre Geschichten bleiben unreflektiert nebeneinander stehen, die kritische (und erklärende) Stimme kommt aus dem Fernseher: die Menschen haben die Komplexität der Maschinen so weit getrieben, dass sie nicht mehr in der Lage seien sie zu verstehen oder gar zu kontrollieren. In Bezug auf die Personen in deiner Geschichte ist das wohl so zu deuten, dass ihr Leben zu komplex geworden ist, um es kontrollieren zu können? Oder der eigene Anspruch zu funktionieren zu groß. Das finde ich schon interessante Fragen und eine passende Umsetzung des Themas.
Dann sind allerdings die buchstäblichen Maschinenelemente (Roboterarm, Beruf des Erzählers, transplantierte LEDs) eher nur Gimmicks, die davon ablenken, oder? Mehr auf die zentralen Fragen des Textes fokussieren, hätte der dann zuviel „Hand und Fuß“ bekommen?

Auch die Sprache könnte für meinen Geschmack an einigen Stellen (gerade am Anfang) fokussierter sein, sprich: prägnanter. Zudem hätte mir besser gefallen, der Erzähler wäre von Anfang an in Erscheinung getreten, bzw. gefällt mir nicht die Art wie er es dann am Ende plötzlich tut. Er hat ja eine Meinung zu alldem, ganz offenbar, dann dürfte die für mich auch (schon vorher) deutlich zutage treten.
Hm, aber das so „meckern auf hohem Niveau“ … Es hat mir Spaß gemacht, mich mit deinem Text zu beschäftigen, der zum Weiterdenken einlädt.

-> 8 Punkte
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Tjana
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Beitrag25.11.2015 21:04

von Tjana
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Die Umsetzung gefällt mir.
Einerseits der eingeschobene, kaum beachtete Sprecher im Fernsehen und andererseits  der Erzähler, der krank wurde, weil er wie eine Maschine funktionierte – und nichts daraus gelernt hat
Zitat:
Ich will nach Hause, an die Arbeit, raus aus dieser Klinik voller Kranker. Ich will, dass mein Körper wieder funktioniert, mit diesen Sperenzchen aufhört, die mich in den Wahnsinn treiben.

Kleine Einblicke in das Schicksal der Mitpatienten nehmen mich mit, die wenigen Worte zeigen mir Bilder -  so möchte ich das auch können


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Akiragirl
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Beitrag25.11.2015 22:35

von Akiragirl
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Hallo Inko,

das Positive zuerst: Ich finde, dir ist in diesem Text eine sehr schöne und dichte Atmosphäre gelungen. Die sprachliche Gestaltung hat mir wirklich gut gefallen und auch die verschiedenen Figuren und ihre „Verflechtungen“ mit Maschinen sind interessant gezeichnet. Das Thema „Menschmaschine“ wurde deutlich eingebracht und in meinen Augen erfüllt der Text auch eindeutig die Kriterien des Fragmentarischen. Insofern: Daumen hoch.

Ein paar Dinge haben mich aber auch etwas gestört. Zum einen fand ich manche Formulierungen bzw. Sätze zu verschachtelt, zu unübersichtlich, musste sie 3, teilweise 4-mal lesen und bin mir jetzt noch nicht sicher, ob sie korrekt formuliert wurden. Da hatte ich ein wenig das Gefühl, dass der Text auf E getrimmt werden sollte, aber das hatte er nicht nötig. Beispiele:

„Solange will ich nicht hier bleiben, auf diesen absurd überdimensionierten Sofas in der Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses ausharren.“

„Das System Flugzeug wurde so komplex, so stark automatisiert, so nah an den Grenzen der Aerodynamik und jenseits der menschlichen Handhabungsmöglichkeiten betrieben, dass die jeweilige Situation für den Piloten, der zur Untätigkeit verurteilt nur noch Überwachungsaufgaben wahrnehmen konnte (wohlgemerkt einer eingeschränkten Vielzahl ausgewählter, audiovisuell dargebotener Parameter, über Zeiträume hinweg, die die menschliche Aufmerksamkeitsspanne weit übersteigen), kaum noch zu erfassen war.“

Bei dem zweiten Zitat kommt noch erschwerend hinzu, dass du es als Aussage aus einer Doku verkaufst. Solche Schachtelsätze würden aber nicht mal in der intelektuellsten, abgehobensten Arte-Doku jemals formuliert werden.
Generell fand ich die Einschübe nicht notwendig für das Verständnis der Geschichte. Sie tragen nichts bei als einer Kritik an zuviel Technikgläubigkeit, die man aus der Geschichte selbst aber bereits mühelos herauslesen konnte.

Schließlich bleibt vielleicht noch als eher subjektiver Kritikpunkt meinerseits, dass mir die Technikkritik ein wenig zu einseitig und holzhammerhaft eingetrichtert wurde und die Verflechtungen der Personen mit der Technik („funktionieren“ wie ein Roboter, künstliche Gliedmaßen, Chips unter der Haut usw) ein bisschen zu naheliegend und zu oft gelesen erschienen, um wirklich originell zu sein.

Dennoch ein leicht überdurchschnittlicher Text, der 1 Punkt von mir bekommen wird.

LG
Anne


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Beitrag25.11.2015 23:55

von tronde
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Hallo!

Fragment: hat eine Art Ende, allerdings fragmentarisch/Prozess
MenschMaschine: ja
Sprachlich gut.

Vielleicht Punkte

Grüße
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Flotte Schreibefeder
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Beitrag26.11.2015 11:36

von Flotte Schreibefeder
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Mir gefällt an deinem Text besonders, dass du gleich mehrer Beziehungen von Mensch und Maschine beschrieben hast und das ganz ohne Wertung. Schön fand ich, die kursiven Enwürfe (Gedanken?) und das die einzelnen Teile so nahtlos ineinander übergehen. Nach dem Lesen habe ich tatsächlich auch viele Fragen, mehr als ihm Text beantwortet werden Smile

Trotzdem hat sich das für mich, wie eine abgeschlossene Geschichte angefühlt. Deshalb bin ich mir mit dem Fragment nicht ganz sicher.
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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag26.11.2015 15:03

von Eredor
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Hi! Vorweg: Ich kann diesem Text leider keine Punkte geben. Im Folgenden versuche ich zu beleuchten, warum:
- Ich verstehe nicht das Bild des jährlichen Krebsleidens - bzw., ich kann den Krebs nicht auf herabfallende Blätter abstrahieren.
- Der Ich-Erzähler, und dann auch noch im Präsens, ist mMn. die schwierigste Erzählform. Schon im ersten Absatz zeigen sich da bei deinem Text Unstimmigkeiten. Niemand denkt "Ich beobachte [...]"  
- Weiterhin kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der vielleicht einen Herzinfarkt hatte und unter Atemnot leidet, folgenden Gedanken hervorbringen kann: "Die Sperenzchen meines Körpers treiben mich in den Wahnsinn." In den Wahnsinn? Nee. Das würde ja nicht mal eine Maschine denken. Solche sprachliche Unsicherheiten zeigen sich auch bei Wörtern wie "Nicht-Durchschauen, Linkshändersein, beispielhaft (statt beispielsweise), ausgeliefert-Seins" - der Erzähler scheint sich nicht wohl in seiner Perspektive zu fühlen und wird aus meiner Sicht nur an einer Stelle völlig kongruent mit der Sprache, und zwar hier:

Zitat:
Neben mir sitzt der Soldat. Hat in Syrien gedient. Vernetzte Einheit. Livebilder von autonomen Drohnen, taktische Karten im Helmdisplay. Solche Sachen.
Sein letzter Einsatz endete mit Lazarett, Heimtransport im künstlichen Koma, Beatmungsmaschine, Kühlkapsel. Amputation des rechten Armes.
Sprengfalle. Helm und Schutzweste haben Schlimmeres verhindert.
"Konnte mich nie ans Linkshändersein gewöhnen", sagt er. Die funktionale Prothese eines ganzen Armes inklusive Hand mit myoelektrischen Sensoren, Elektroden, die messen, welche Muskeln man bewegen will, kam nicht in Frage. Zu komplex.


das ist ganz große Klasse. Schade, dass der Text nicht durchgehend so geschrieben ist, aus dieser Perspektive, mit dieser Sprache, ansonsten hätte ich wohl sehr viele Punkte verteilt.

LG Dennis


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- Lütfiye Güzel
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Beitrag26.11.2015 15:52

von anderswolf
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Nach pseudolyrischem Gebrummsel über Blattkrebs eine seltsame Beschreibung: "die Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses", was ich ja weniger als Farbe denn als Muster bezeichnet hätte. Und dann das überdramatische Pathos eines minutenlangen (oder ewigen?) Erstickens.

Dann immer mal wieder als journalistische Leistung getarnte Infodumps, auch ansonsten sprachliche Unschärfen oder Unwahrscheinlichkeiten. Außerhalb des Rehazentrums der versehrten Menschmaschinen jeden Typs bleibt nicht viel, die Geschichte ist schon vor dem Ende vorbei.

Interessant aber die allen A.I.E. gemeine Unfähigkeit zu kommunizieren, die vielleicht, arbeitete man sie heraus, einen viel schlimmeren, weil nicht offensichtlichen Defekt darstellt. So aber neben zu wenig Dichte und Fragment auch zu Nachhall.
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nebenfluss
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Beitrag27.11.2015 13:54

von nebenfluss
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Toller Beitrag, der im Schwerpunkt die Beschleunigung des Berufslebens durch die Konkurrenz und Allgegenwärtigkeit von Maschinen thematisiert. Sowie die Folge für die Betroffenen: Leistungsdruck, Burn-Out-Syndrom oder auch Resignation und Anpassung, mit Beispielen aus Sport, Schule, Militär. Die Prota selbst treibt diese Entwicklung durch ihre Arbeit voran, ist aber selbst eine "Unversehrte", die ohne Elektronik im Körper im Köper auskommt. Moralisch aber wirkt sie durchaus demoliert, was dann auch im Schlusssatz bestätigt wird.
Ein Text der zum Reflektieren anregt ist das definitiv, viel weiterzudenken gibt es aber für mich nicht, scheint alles gesagt - mal abgesehen davon, dass die vielen düsteren Techno-Visionen in diesem Wettbewerb natürlich immer implizit die Frage stellen, wie man eine solche Entwicklung verhindern oder aufhalten könnte. Die Auslegung als "Fragment" klappt bei mir nicht so ganz, weil gerade der Schlusssatz für mich etwas von einer "Pointe" hat, nicht im Sinne einer Witzpointe natürlich bzw. einer Wendung, aber von der abschließenden Funktion her.
Auch mit den Einsprengseln aus der Fernsehdokumentation bin ich nicht ganz einverstanden. Sie stören nicht gerade, aber geben dem Text auch keine zusätzliche Dimension. Kurz gesagt: Hätte es für mich nicht gebraucht.
Von der Sprachgestaltung und der teilweise ganz subtilen Metaphorik her - Krebsleiden des Herbstes, Sendeschlussfarbe des Sofas, auf dem die Prota nicht ausharren will - ist dies für mich einer der besten Beiträge in diesem 10K. Respekt!


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Nihil
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Beitrag27.11.2015 14:20

von Nihil
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    Sechs Punkte für Autonome Intelligente Einheiten

    Cyborgs auf der Couch
    Mehr als Freud'sche Verdrängung. Wo die Technik den Körper ersetzt und verbessert, nimmt die Seele Schaden. „Autonome Intelligente Einheiten“ zeigt ein Biographien-Blitzlicht von Figuren, die an der Zukunft scheitern.

    Da gibt es den Soldaten, der bei einem Auslandseinsatz einen Arm verloren hat. Ersetzt wurde der organische durch einen synthetischen Arm aus Titan. Da gibt es die Lehrerin, die ihren Körper mit allerlei technischem Gerät nützlicher und vor allem interessanter gemacht hat. Ein Tatoo mit LED-Lampe, Mikrochip mit sensiblen Daten unter der Haut. Und da gibt es den Ich-Erzähler, der Projektkoordinator im Bereich Robotik ist – was auch sonst. Ihn plagen vielmehr die Arbeitsbedingungen, die ihn zur Maschine machen. Rastlosigkeit, Leistungsdruck, Stress. Sie alle zeigen das gleiche Problem: Wenn Mensch und Technik aufeinandertreffen, zumal noch im eigenen Körper, ist das ein Treffen mit verhängnisvollen Folgen.
       „Autonome Intelligente Einheiten“ ist ein sehr aktueller Text, denn die in ihm beschriebenen Möglichkeiten sind längst in der Gegenwart angekommen. Die Frage ist nur, was von einem selbst noch bleibt, wenn man sich durch Technologie verbessern muss. Und was das mit einem macht, wer auch immer man (dann) noch ist. Die hier beschriebenen Figuren sind interessante Charaktere, die teilweise schon recht klischeehaft schillern, was aber in einem Fragment, das sie notwendigerweise auf ihre Essenz reduziert, kaum anders möglich ist. Verloren haben sie ihre Identitäten alle. Wenigstens in Teilen. Das aufgezeigt zu haben, ist eine der Stärken des Textes.
       Ein wenig mehr Tiefe und sprachliche Ausgefeiltheit hätten ihm auf der anderen Seite aber nicht geschadet. Durch die vielen Ellipsen und Aufzählungen gewinnt die Erzählung zwar eine Atemlosigkeit, die zur Psyche des Erzählers passt – aber eben konsequent auch in der Figurenrede etwa des Soldaten verwendet wird. So entsteht nicht nur der Eindruck fehlender Genauigkeit, sondern auch ein abgehackter Leserhythmus, der zudem sehr abstrakt wirkt. Gerne wäre man näher dran am Geschehen, hätte auch sprachlich mal die eine oder andere Abwechslung gehabt.
       Am Ende bleibt zu sagen, dass „Autonome Intelligente Einheiten“ in nicht allzu weiter Entfernung vom persönlichen Treppchen des Kritikers steht, um die Mühe des Erklimmens aber gerade noch herum gekommen ist. Der Text beleuchtet ein Thema, das in der nächsten Zukunft noch sehr relevant werden wird und stellt uns drei Figurentypen zur Ansicht, die wir weiterdenken können. Gelungen.
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Ithanea
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Beitrag27.11.2015 16:46

von Ithanea
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Gekonnt geschrieben, ein guter Text. Ich weiß nicht, ob mir meine Skepsis zur inhaltlichen Richtung, die dieser Text zu haben scheint, in die Punktevergabe reinpfuscht. Vielleicht missinterpretiere ich auch. Vieles aus der Fernsehdoku und den zynischen Kommentaren des Erzählers klingen so nach BöseTechnik und Früherwarallesbesser. Wollen wir wirklich zu der Zeit zurück, in der alles in Handarbeit gefertigt wurde, obwohl wir mit Technik vieles enfacher und/oder besser können und wäre das mehr als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?
Schreibstil gefällt mir, wie gesagt, Fragment erkenne ich. Aufgeworfene Fragen gibt es, aber mir fehlt es etwas an Belang.


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holg
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Beitrag04.12.2015 02:16

von holg
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Über Autonome intelligente Einheiten

Ich danke Euch allen dafür, dass ihr meinen Text aufs Treppchen gehoben habt und noch viel mehr für die ausführlichen, fundierten und sehr lehrreichen Kommentare. Ich komme mir da mit meinen Stakkato-Skizzen jetzt doch ein wenig kurz angebunden vor.

Was mich immer wieder fasziniert ist, wie unterschiedlich so ein Text aufgenommen wird. Damit meine ich einerseits die Vorgabenerfüllung, Fragment ja/nein, das Gelingen der Themenumsetzung, die niemals ganz auszudiskutierende Frage E oder U. Der meistkritisierte Satz, der mit den Sofas in der Farbe der Pixelkriege analogen Sendeschlusses war nie als Anbiederung an E gedacht. Ich trimme auch nicht auf E (eher im Gegenteil, aber dazu später). Ich denke und schreibe so. Und die Sofas, die real existieren, vor dem Panoramafenster DES Aufenthaltsraumes (danke Lupus, auch für die anderen Fehler, die du für mich gefunden hast), die sind wirklich so. Mehrere Schattierungen Grau und Weiß meliert, in einem Muster, das sich zu bewegen und Farben zu generieren scheint. Wie das Ameisengewimmel früher auf der Mattscheibe, wenn im Fernseher Sendeschluss lief. Ist das Bild wirklich so abwegig? Zu komprimiert? Oder ist es der doppelte Genitiv?

Die Probleme mit den kursiven Textpassagen verstehe ich da viel eher. Als eine Fernsehreportage nimmt mir das zu Recht (Anne) niemand ab, auch - oder erst recht nicht - in 15 Jahren, wenn das mit der Schulbildung so weiter geht. Das war der erste Textteil, den ich relativ spontan zu dem Thema verfasst habe.
Beschreibe das Mensch/Maschinen Dilemma in fünf einfachen Sätzen (und postuliere eine Lösung). Ok, die sind etwas lang geworden. Und sie bilden nur einen winzigen Teilaspekt des Themas ab. Einen, der unser tägliches Leben direkt beeinflusst. Weniger im Hinblick auf E, sondern eher als Positionspapier für meinen Text. Es enthält viele Erkenntnisse aus der Flugunfalluntersuchung (mit der ich mich beruflich nebenbei beschäftige) und wenig Extrapolation.

Dazu entstanden dann einzelne Skizzen, die Teilaspekte des Themas aus unterschiedlichen (anderen) Blickwinkeln zeigen sollten.

Der Soldat entstand ursprünglich in Ich-Form, und ich bin ganz bei Dennis, dem diese Passage am besten gefällt. Mir auch.
Er ist trotz seiner schlimmen Verletzung der am wenigsten versehrte in der Runde. Die Technik, der Cyberarm, ist ein Segen für ihn.
(Da gab es ein Verständigungsproblem zwischen mir und vielen von Euch, was die Art und Komplexität der Prothese angeht. Ich hielt nach der kurzen Recherche einen mit myoelektrischen Sensoren angetriebenen Arm, der diese feinen Bewegungen, die er als Schreiner (Literättin - das ist eine in verschiednen Gegenden Deutschlands gebräuchliche Berufsbezeichnung, der Duden und Wikipedia sehen sie synonym zu Tischler, der Ausbildungsberuf heißt, glaube ich, Holzfachwerker) braucht, für nicht darstellbar - und zu wenig Science Fiction).
Sicher, er hat Phantomschmerzen. Aber die hätte er ohne den Arm auch. Sicher, seine Frau hat ihn verlassen, aber das ist ihr Problem. Er hat einen Beruf, der ihn erfüllt.

Der Dreher war ein anderes Fragment. In direktem Zusammenhang mit dem Soldaten. Er sollte einen Teil des Kursivtextes mit Leben füllen (oder, in einem anderen Entwurf, ersetzen), einen Menschen zeigen, der auf eine Gewisse Art mit seiner Maschine, der Drehbank verwachsen ist, eine Symbiose bildet. Als Gegensatz zu den Autonomen Dreh-Maschinen.

Die Lehrerin entstand als Gegenentwurf zum Soldaten. Sie soll nicht dümmlich rüberkommen. Ihren Burnout hätte ich im Nachhinein lieber nicht erwähnt, weil für die Geschichte nicht relevant. Dass die Anstalt eine psychosomatische Klinik ist, ist ohnehin klar.
Für sie ist die Wandlung in einen Cyborg nicht überlebensnotwendig. Sie sieht das als Ausdruck ihrer Individualität, ihres Glaubens an ihre persönliche Freiheit, Fortschritt, Schmuck, Kunst, als Mittel sich zu definieren. Was auch immer. Kurz vor dem 10.000 war Cyborg-Messe in Düsseldorf. Das Meiste, was sie hat, gibt es schon.

Der Fußballprofi kam als letzter dazu. Er hätte den Erzähler ersetzen können. Aber ich konnte leider nicht widerstehen, die beiden sich anfreunden zu lassen. Schon allein, weil 2050 eine Mannschaft humanoider Roboter den dann amtierenden Weltmeister schlagen können soll. So das ein wenig unernste Ziel des RoboCup, der Roboter-Fußball-Weltmeisterschaft.
Er und der Erzähler sind die wirklich kaputten Figuren. Ich denke, das ist klar geworden.

Denn da habe ich den Text schon sehr auf E wie Emotion getrimmt. Nachdem einige meiner letzten Texte auf totales Unverständnis gestoßen sind, wollte ich da ganz klar werden. Habe bewußt die Krankheit des Erzählers ausgewalzt und fürchterlich redundant beschrieben. Dass mir das keiner um die Ohren gehauen hat …
Die tatsächlich eigentlich überflüssige Betonung, dass das Szenario in 15 Jahren spielt, ist nur Lupus unangenehm aufgefallen.
Der Rest des hakeligen, aufgepropften, mehrmals gekürzten und wieder gelängten Anfangs mehreren (und ja, das Bild mit dem Krebs ist etwas schief, vor allem wegen der frühjährlichen Genesung).

Denn eigentlich hatte ich vor, voneinander unabhängige Bruchstücke nebeneinander zu stellen. So etwa wie Testimonials der einzelnen Charaktere. Ohne Kommentar und Bindungen. Bin aber davon abgekommen, weil ich Geschichtenfragment dann doch als ein zusammenhängendes Stück eines möglichen (aber nicht notwendigerweise existierenden) größeren Ganzen interpretiert habe. Also sollte es sich lesen wie ein Ausschnitt aus einem Roman.


Generell möchte ich Euch allen mit euren Anmerkungen und Interpretationen Recht geben. Zusammengenommen enthalten sie ungefähr alles, was ich sagen wollte. Oder zu dem Text sagen könnte. Denn vieles entsteht erst beim Leser und soll dort bleiben.

Ein Fragment, das leider rausgeflogen ist, weil unvereinbar mit dem zuletzt beschlossenen Konzept:

Cpt. Patricia Lausmann hat Folgendes geschrieben:
Ich stecke ein. Werde eins.
Weiter Himmel, eine tropische Zyklone weit unter uns. GPS-Koordinaten. Sollkurs. Flughöhe. Geschwindigkeit. Die Transpirationskühlung hält meine Schultern erträglich heiß. Ich weiß, dass die Messwerte der Temperaturproben im grünen Bereich liegen. Der Zahlenwert ist uninteressant. Ich fühle den Füllstand der Treibstofftanks in meinem Bauch, wohlig und satt. Ich spüre die Schwebung zwischen den Triebwerken, bevor Sensorenwerte eine leichte Abweichung in der Drehzahl bestätigen. Ein Subsystem regelt nach. Ich erkunde den Raum um mich herum. Radar, Satellitendaten, Abgleich mit den Flugsicherungscomputern. Die Zyklone zieht mit 35 km/h nach Ost-Nordost - weg von meinem Flugweg. 37 Flugzeuge, die meinen Korridor kreuzen, konventionelle Verkehrsflugzeuge, werden umgeleitet. Drei dunkle Flecken im Luftraum, links, Richtung Nordost. Schlechte Radarsignatur, kein Sekundärradar, kein Funkverkehr auf öffentlichen Frequenzen, näher kommend: Militär. Russen oder Chinesen.
"Ich sehe sie", sagt mein Geleitschutz. NATO-Aufklärer, neuste Technologie. Pilot in eine Box eingeschlossen mit einer KI, die den Laden schmeisst. Er schaut zu, hofft, nicht übernehmen zu müssen. Er sieht, was sie ihn sehen lässt. "Die wollen nur gucken."
Mein Piloten-Ich hat Direktzugriff auf alle Maschinenparameter, sensorisches Feedback, Hitze, Schmerz, Streicheleinheiten. Später, nach dem Wiedereintritt werde ich fühlen, wie die Luft über die meine Haut strömt und wissen, wie schnell ich bin. Es gibt keinen Autopiloten, den das Piloten-Ich ausschalten müsste um zu übernehmen. Ich steuere den Spaceliner Xperimental One von Hand. Jederzeit.
Ich bin ein Pilot/Aircraft-Hybrid.


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