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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Run around - You or me


 
 
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Ansreng
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Alter: 28
Beiträge: 6



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Beitrag14.11.2015 18:08
Run around - You or me
von Ansreng
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eure Gefühle und Gedanken, die ihr beim Lesen habt, würden mich brennend interessieren.

Bitte seht nach, dass es sehr einfach geschrieben ist. Das ist gewollt.

„Hey, hey, hast du schon das mit Loko gehört? Er soll sich vorne an der Kirche erhängt haben!“
„Loko? Der Sohn von diesem Priester?“
„Ja, der Freund von meinem Vater ist bei der Polizei und der sagte man hat ihn heute Morgen gefunden, als die Putzfrau sauber machen wollte.“
Caron und C saßen zusammen um einen der alten Holztische, die sie in der Schule als Schreibpulte benutzten. Gemeinsam mit Leslie steckten sie ihre Köpfe so nahe beieinander, dass sie sich fast berührten. Nichts neues, auch nicht der Geruch von altem Kreidewasser, mit dem die Tafel immer gewischt wurde.
„Bestimmt nur wieder so ein Gerücht. Hat sich Samantha sicher wieder ausgedacht. So viel, wie sie immer quatscht.“ kam gedehnt von Leslie. Ihr Gesicht zeigte genau was sie davon hielt.
Caron stand geräuschvoll auf. „Es ist wahr! Wir werden ja sehen, ob er heute zur Schule kommt!“
Es war ein Tag wie jeder andere. Die Sonne geht nur langsam auf in Ville. Vögel zwitschern, Schlamm spritzt und nach und nach schlendern die Schüler mit unterschiedlicher Lust zur Schule. Caron wollte gerade wieder lautstark anfangen zu sagen, dass sie Recht habe, als die Tür aufging. Ein Junge mit einer dünnen Mütze, die ihm kaum über die Ohren geht, schleppt sich zu seinem Platz. Die Mädchen stecken wieder die Köpfe zusammen. „Ah, nur N“
Während sie sich weiter über den neusten Fall unterhalten, packt N seine Sachen aus. Er ist immer recht früh in der Schule, er hat ja auch sonst nicht viel zu tun. Er hat ein paar Freunde in der Schule, aber außerhalb unternimmt er nie etwas mit irgendwem anders. Langsam atmet er aus.
„Ich sag es euch doch, er hat sich aufgehangen!“
N reißt seine Augen schlagartig auf. „Entschuldigung, wer hat sich aufgehangen?“
Sie ignorieren ihn und stützen sich weiter auf den knarrenden Tisch.
„Entschuldigung“ rief er nun lauter. „Wer soll sich aufgehangen haben?“
Normalerweise hätte N sich so etwas niemals getraut, aber das war etwas wirklich wichtiges. In Schneckentempo und mit genervten Gesichtern drehen sie sich zu ihm um. „Loko.“ Sofort stecken sie wieder die Köpfe zusammen. N atmet langsam aus.
Er könnte es nicht verkraften falls einer seiner Freunde auf einmal weg sein würde. Nicht, dass er sonderlich an ihnen hängen würde, aber in der Schule braucht man Freunde um einigermaßen angenehm durch den Alltag zu kommen. Von Loko hatte er schon ein paar Mal gehört, weil er während des Unterrichts weg durfte, um seinem Vater bei Priestersachen zu helfen. Er geht in eine Parallelklasse, oder anscheinend ging er in eine. „Tod oder nicht“ dachte N niedergelassen „ich werde meine Zeit hier trotzdem absitzen müssen.“
So langsam kamen auch die anderen Schüler, der Leuschen-Schule und es wurde nach und nach lauter. Zuerst begrüßten alle ihre Clique und sammelten sich um Tische. Schon bald gab es nur noch ein Gesprächsthema: Loko. Aus der erst ausgelassenen Stimmung wurde eine Mischung der Aufgelöstheit. Manche waren aufgebracht, andere sahen so aus, als ob sie gleich in Tränen ausbrechen würden. Unbeteiligt auf sein Handy blickend, legte jemand seine Hand auf Ns Schulter.
„Morgen, du hast es bestimmt schon gehört“ ein bedrückter M starrte ihn an.
N war verwirrt. „Du kanntest Loko?“
„Nun ja, ein bisschen so, eigentlich nicht wirklich. Denke ich habe ihn ein paar Mal auf dem Gang gesehen oder so.“
Mit einem hochgezogenen „Dann ist ja in Ordnung“ widmete er sich wieder seinem etwas in die Jahre gekommenem Handy. M wendet sich dem Tisch neben ihm zu und setzt sich, ohne etwas weiteres zu unternehmen. Sein nachdenklicher Blick haftet sich an die Decke. So warteten beide, bis sich der Raum komplett gefüllt hat. Die Stimmung ähnelte einem angespannten Begräbnis. Voller Erwartung blickten die Schüler Herr Rande an, der die Tür öffnete. Mit schweren Füßen ging er zu seinem Pult durch einen stillen Raum. Er sah aus, als käme er von einem harten Arbeitstag nach Hause. Selbst N packte sein Handy weg und starrte Rande an.
„Wie ich sehe hat euch die Nachricht bereits erreicht. Ich muss euch leider sagen, dass euer Mitschüler heute morgen nicht mehr am Leben aufgefunden worden ist“
Stille schnürrte allen die Mägen zu.
„Also hat er sich wirklich aufgehängt?“ Carons Aufregung von vorhin war weg. Aus ihr kam nicht mehr als eine hohe, gequälte Stimme.
„Ich bitte darum sämtliche Gespräche darum bis nach der Schule warten zu lassen. Wir Lehrer wissen, dass es hart für euch ist, aber es bringt nichts den Unterricht deswegen leiden zu lassen. Bitte schlagt eure Mathebücher auf.“
Niemand der nicht am jahrelangen Unterricht der Leuschen-Schule teilgenommen hat könnte verstehen, wie jeder im Raum Angst im Bauch bekam und unangenehm schwindlig wurde. Herr Rande gehörte zu der Sorte Lehrer, die niemals bitte sagte. Nie. Die Möglichkeit gab es gar nicht. Mit nur einem Wort wurden sich alle der Realität bewusst und änderte das Leben von jedem einzelnem. Die Luft im Raum schnürte  allen die Kehle zu.

Der Rest des Schultages verlief wie im Traum. Jeder unterhielt sich nur über Nebensächlichkeiten, als ob man das Thema auf jeden Fall vermeiden wollte. Einmal erwähnte Caron es noch, aber als daraufhin jeder aufhörte zu reden ließ auch sie es sein. N verfolgte alles mit fernen Gedanken und tagtäglicher Demotiviertheit, selbst dann als M ihn weiter darüber ausquetschte, was er darüber dachte, als sie alleine auf dem Männerklo waren. Er verstand einfach nicht, dass es für ihn keinen Unterschied machte. Das einzige was es ihm gab war eine nebensächliche Neugier, einer von denen, denen man nicht weiter nachging, weil man einfach zu wenig Lust hat. Irgendwann gab auch M auf und versuchte N zu überreden mit ihm etwas Sport nach der Schule zu machen. Nichts hasste er mehr, aber diesen Aufwand musste er nun mal machen, wenn er M als Freund behalten wollte. Sogar etwas, das man entfernt als Muskeln bezeichnen konnte hatte er angelegt. Nicht dass es ihn kümmern würde.
So hingen sie beide am Klettergerüst eines nahe gelegenen Spielplatzes, wo N unansehnlich versuchte seinen dritten Klimmzug zu machen. M lachte ihn niemals deswegen aus, ganz im Gegenteil, er betrachtete das ganze mit großem Ernst und feuerte ihn an wie ein Fußballtrainer bei einem entscheidenden Spiel. Vollkommen erschöpft lässt N sich in den Sand fallen.
„War doch gar nicht so schlecht, wenn du keine Kraft mehr hast, hast du gut trainiert.“
Mit sichtbaren Strapazen stand N auf: „Halt den Mund.“
Immer wenn er so etwas sagte, konnte M nicht anders als zu lachen. Er versuchte sogar noch ihn in den Schwitzkasten zu nehmen, doch hörte auf, als es drohte in eine echte Schlägerei auszuarten. N ging so glücklich nach Hause wie schon lange nicht mehr.
Sein Haus war weder sonderlich schick, noch sonderlich heruntergekommen, ein mittelklassiges Haus, wie man es dörflichen Vorstädten kennt. Ob er eher froh ist, dass er abends die Schule verlassen kann oder morgens sein Haus kann er nicht sagen. Der Weg dazwischen wäre das angenehmste, wenn er nicht so anstrengend gehen müsste. Vorsichtig öffnete er die Tür, tapst rein und schließt sie mit einem gedämpften Klick. Er atmet langsam aus.
„Hey N! Rate mal was ich neues bekommen habe!“ Vor ihm stand sein kleiner Bruder L mit dem üblichen breiten Grinsen und einer Pose ausgelassener Zufriedenheit. In seiner rechten Hand befand sich ein nagelneuer Spielzeugroboter in Puppengröße. Breitbeinig, aber nicht zu breitbeinig, stand er im Gang vor ihm mit erwartungsvollen Augen.
„Aus dem Weg.“
N schubst ihn den nächsten Zimmereingang.
„Hey du Arschloch! Das sag ich Mama!“
„Tu's doch.“
„Tu ich auch!“ Voller Rage rennt L raus in den Garten, um seiner Wut freien Lauf zu lassen.
Langsam atmete er aus. Hoffentlich das letzte mal für heute. Nur noch ein paar Meter trennten ihn von seinem sicheren Zimmer. Die Tür zu sehen ließ ihn wie eine Sucht fühlen. Jeder Zentimeter zwischen ihm und ihr war zu viel und der Drang zog ihn hin wie einen Süchtigen. Sogar seine Augen weiteten sich und ein Blick den Fremde vielleicht als unheimlich-kribbelnd empfinden würden, bildete sich auf seinem Gesicht. Ja, ja, gleich bin ich da, dröhnte es in seinen Gedanken. Man muss keine Filme schauen, um sich in eine Traumwelt rein zu versetzen, es genügt schon ein Ort, den man ganz für sich alleine hat. Einer der abgeschnitten ist von der restlichen Welt. N kam es so vor als würde er zu einer anderen Welt gehören.
Als ob ihn jemand aus dem Wasser an die Luft reißen wollte, hörte er seine Mutter brüllen, dass er herunterkommen sollte. Sofort. Panik schoss in seine Brust. Eine Entscheidung war zu treffen. Üblicherweise fügte er sich einfach und tat was seine Mutter von ihm verlangte. Doch dieser Tag war schon sehr anstrengend gewesen, mehr Anstrengung, als er eigentlich verkraften kann. Blind, gedankenlos und mit letzter Muskelanstrengung springt er zu seiner Tür und öffnet sie mit Gewalt. Schritte auf der Treppe. Panische Angst. Zitternd, so schnell wie möglich schließt er die Tür ab. Noch bevor sich eine Stimme im Haus erhebt, setzt er seine Kopfhörer auf.
Langsame Metallmusik füllt seine Ohren und bald auch seinen Kopf. Tiefe Gitarrenriffs und eine hohe Frauenstimme lassen seine Gefühle abklingen. Im Zimmer herrschte eine Ordnung, die man N niemals zutrauen würde. Penibel und symmetrisch lag alles an seinem Platz, genau so wie immer. Nichts unerwartetes, nur sein gewohntes Zimmer. Natürlich hatte er sich auch schon mal in Mädchen verliebt, aber nichts übertraf die Liebe, die er zu diesen Wänden und seinen Möbeln spürte. Die Gitarre setzte aus und ein Klavier spielte. Sanfte Frauenvocals ließen seine Muskeln entspannen und Kopfschmerzen verschwinden. Weiß-glatte Möbel mit freundlich-blauen Polstern. Er sinkt nieder auf sein Bett und vergisst die Zeit.

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Leveret Pale
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Beitrag14.11.2015 19:10

von Leveret Pale
Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht. Es ist eigentlich vom Stil recht gut geschrieben, abgesehen von ein paar Fehler bei der Kommastellung und den Zeiten. Manchmal wechselt du sie einfach zwischendurch, aber das kann man ja korrigieren.

Zitat:
Als ob ihn jemand aus dem Wasser an die Luft reißen wollte, hörte er seine Mutter brüllen, dass er herunterkommen sollte. ( Ich glaube hier kommt solle statt sollte und auch finde ich diese Formulierung etwas unglücklich)

Zitat:
„Tu ich auch!“ Voller Rage rennt L raus in den Garten, um seiner Wut freien Lauf zu lassen. ( Warum ist dieser Satz im Präsens? )

Zitat:
Er sinkt nieder auf sein Bett und vergisst die Zeit. Warum wieder plötzlich Präsens während der Großteil der vorherigen Geschichte im Präteritum war


Abgesehen von den kleinen Fehler stört mich noch etwas am Text, was ich nicht genau ausmachen kann. Er reißt mich einfach nicht mit und ist staubtrocken langweilig. Liegt vielleicht an deinem Stil, dieser erscheint durch seine Einfachheit sehr gut, aber vermittelt schlecht Emotionen, was vielleicht auch an dem bisher etwas teilnahmslosen Hauptcharakter liegt.
Generell finde ich die Idee seinen Stil so zu schreiben, dass ihn möglichst viele Leute lesen können nicht so gut. Vielleicht können ihn ja viele lesen und einfach verstehen, aber werden ihn viele lesen wollen? Am Ende ist der Stil nicht so wichtig, sondern eher der Inhalt. FSoG hat zB. Abermillionen Leser mit einem ****Stil.
 Jemand dessen Stil, auch wenn ich kein großer Fan von ihm bin, sehr kurz, aussagekräftig und gut ( oder zumindest beliebt) war, ist der von Hemingway. Vielleicht kannst du etwas von ihm lernen. Wobei, wie ich bereits sagte, ich bin kein Freund zu starker Vereinfachung, die kann man für Kinderbücher verwenden, aber nicht für Romane.
EDIT: Das ist aber eine generelle Aussage, denn so extrem simpel ist dein Text nun wieder auch nicht geschrieben.
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Ansreng
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Beitrag14.11.2015 19:19

von Ansreng
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Leveret Pale hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht. Es ist eigentlich vom Stil recht gut geschrieben, abgesehen von ein paar Fehler bei der Kommastellung und den Zeiten. Manchmal wechselt du sie einfach zwischendurch, aber das kann man ja korrigieren.

Zitat:
Als ob ihn jemand aus dem Wasser an die Luft reißen wollte, hörte er seine Mutter brüllen, dass er herunterkommen sollte. ( Ich glaube hier kommt solle statt sollte und auch finde ich diese Formulierung etwas unglücklich)

Zitat:
„Tu ich auch!“ Voller Rage rennt L raus in den Garten, um seiner Wut freien Lauf zu lassen. ( Warum ist dieser Satz im Präsens? )

Zitat:
Er sinkt nieder auf sein Bett und vergisst die Zeit. Warum wieder plötzlich Präsens während der Großteil der vorherigen Geschichte im Präteritum war


Abgesehen von den kleinen Fehler stört mich noch etwas am Text, was ich nicht genau ausmachen kann. Er reißt mich einfach nicht mit und ist staubtrocken langweilig. Liegt vielleicht an deinem Stil, dieser erscheint durch seine Einfachheit sehr gut, aber vermittelt schlecht Emotionen, was vielleicht auch an dem bisher etwas teilnahmslosen Hauptcharakter liegt.
Generell finde ich die Idee seinen Stil so zu schreiben, dass ihn möglichst viele Leute lesen können nicht so gut. Vielleicht können ihn ja viele lesen und einfach verstehen, aber werden ihn viele lesen wollen? Am Ende ist der Stil nicht so wichtig, sondern eher der Inhalt. FSoG hat zB. Abermillionen Leser mit einem ****Stil.
 Jemand dessen Stil, auch wenn ich kein großer Fan von ihm bin, sehr kurz, aussagekräftig und gut ( oder zumindest beliebt) war, ist der von Hemingway. Vielleicht kannst du etwas von ihm lernen. Wobei, wie ich bereits sagte, ich bin kein Freund zu starker Vereinfachung, die kann man für Kinderbücher verwenden, aber nicht für Romane.
EDIT: Das ist aber eine generelle Aussage, denn so extrem simpel ist dein Text nun wieder auch nicht geschrieben.



Das mit den Zeiten stimmt, muss ich noch ändern. Reißt dich der Text nur  nicht mit oder willst du dabei wirklich lieber aufhören zu lesen?
Und was hältst du von den Charakteren?
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Leveret Pale
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Beitrag14.11.2015 19:47

von Leveret Pale
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Ich fand es irgendwie langweilig und schwer ihn zu lesen. Von den Charakteren weiß ich noch nicht soviel, aber bis jetzt wirken sie sehr verschieden und meistens realistisch. Die Namen finde ich etwas merkwürdig. Haben sie eine Bedeutung? Sind das Platzhalter?

Ah und dieser Satz ist etwas deplatziert und für mich schwer verständlich :
Zitat:
Niemand der nicht am jahrelangen Unterricht der Leuschen-Schule teilgenommen hat könnte verstehen, wie jeder im Raum Angst im Bauch bekam und unangenehm schwindlig wurde.


Den Anfang finde ich übrigens super und er reißt mich auch mit:
Zitat:
„Hey, hey, hast du schon das mit Loko gehört? Er soll sich vorne an der Kirche erhängt haben!“
„Loko? Der Sohn von diesem Priester?“
„Ja, der Freund von meinem Vater ist bei der Polizei und der sagte man hat ihn heute Morgen gefunden, als die Putzfrau sauber machen wollte.“
Caron und C saßen zusammen um einen der alten Holztische, die sie in der Schule als Schreibpulte benutzten. Gemeinsam mit Leslie steckten sie ihre Köpfe so nahe beieinander, dass sie sich fast berührten. Nichts neues, auch nicht der Geruch von altem Kreidewasser, mit dem die Tafel immer gewischt wurde.
„Bestimmt nur wieder so ein Gerücht. Hat sich Samantha sicher wieder ausgedacht. So viel, wie sie immer quatscht.“ kam gedehnt von Leslie. Ihr Gesicht zeigte genau was sie davon hielt.

Aber ab da war der Stil und die Handlung irgendwie langweilig. Du lässt nach bis zu der Stelle mit den Klimmzüge, die ist wieder ganz gut gelungen ,der Rest wieder nicht. Du musst etwas am Text arbeiten, dann ist er im Ganzen gut. Das Potenzial dazu hat er.
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Seraiya
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Beitrag14.11.2015 19:53

von Seraiya
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Hallo Ansreng,

Meine Meinung ist subjektiv. smile

Hm. Ich werde mit dem Text so gar nicht warm. Die erwähnten Charaktäre bleiben oberflächlich und langweilig. Zeitfehler verwirren und stören den Lesefluss.
Rechtschreibfehler wie :
Zitat:
Tod <- hier bitte mit t am Ende oder nicht“ dachte N niedergelassen   
müssen nicht sein.

Und überhaupt ...
Zitat:
  Er könnte es nicht verkraften falls einer seiner Freunde auf einmal weg sein würde. Nicht, dass er sonderlich an ihnen hängen würde, aber in der Schule braucht man Freunde um einigermaßen angenehm durch den Alltag zu kommen. Von Loko hatte er schon ein paar Mal gehört, weil er während des Unterrichts weg durfte, um seinem Vater bei Priestersachen zu helfen. Er geht in eine Parallelklasse, oder anscheinend ging er in eine. „Tod oder nicht“ dachte N niedergelassen „ich werde meine Zeit hier trotzdem absitzen müssen.“  

Diese Konstruktion hier ist furchtbar. Was soll das dem Leser sagen? N hat keine Freunde, sondern nur eine Zweckgemeinschaft, kennt den Toten nicht, tut schockiert oder was auch immer, scheißt aber in Wirklichkeit darauf, weil der Tote ohnehin nicht sein Freund war und er die Zeit in der Schule absitzen muss? Confused

 
Zitat:
Langsam atmete er aus. Hoffentlich das letzte mal für heute. Nur noch ein paar Meter trennten ihn von seinem sicheren Zimmer. Die Tür zu sehen ließ ihn wie eine Sucht fühlen. Jeder Zentimeter zwischen ihm und ihr war zu viel und der Drang zog ihn hin wie einen Süchtigen. Sogar seine Augen weiteten sich und ein Blick den Fremde vielleicht als unheimlich-kribbelnd empfinden würden, bildete sich auf seinem Gesicht.  

1. Will er heute nicht mehr ausatmen? Das steht so zumindest im Text.
2. "Die Tür ließ ihn wie eine Sucht fühlen." Da fehlt etwas.
3. Eben war er übrigens noch glücklich. Jetzt redest du etwas von Sucht und süchtig und er muss unbedingt in sein Zimmer. Und das nicht ansprechend oder realistisch rübergebracht.


Was du hier in diesem Text als "einfache Sprache" bezeichnest, liest sich für mich hingeklatscht. Der Text vermittelt weder irgendwelche greifbaren Emotionen noch weckt das Genannte meine Neugierde.
Die Zeitfehler und Kommafehler sind mein geringstes Problem. Lesegenuss für mich persönlich gleich null.


LG,
Seraiya


_________________
"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Ansreng
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A
Beitrag14.11.2015 20:23

von Ansreng
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Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ansreng,

Meine Meinung ist subjektiv. smile

Hm. Ich werde mit dem Text so gar nicht warm. Die erwähnten Charaktäre bleiben oberflächlich und langweilig. Zeitfehler verwirren und stören den Lesefluss.
Rechtschreibfehler wie :
Zitat:
Tod <- hier bitte mit t am Ende oder nicht“ dachte N niedergelassen   
müssen nicht sein.

Und überhaupt ...
Zitat:
  Er könnte es nicht verkraften falls einer seiner Freunde auf einmal weg sein würde. Nicht, dass er sonderlich an ihnen hängen würde, aber in der Schule braucht man Freunde um einigermaßen angenehm durch den Alltag zu kommen. Von Loko hatte er schon ein paar Mal gehört, weil er während des Unterrichts weg durfte, um seinem Vater bei Priestersachen zu helfen. Er geht in eine Parallelklasse, oder anscheinend ging er in eine. „Tod oder nicht“ dachte N niedergelassen „ich werde meine Zeit hier trotzdem absitzen müssen.“  

Diese Konstruktion hier ist furchtbar. Was soll das dem Leser sagen? N hat keine Freunde, sondern nur eine Zweckgemeinschaft, kennt den Toten nicht, tut schockiert oder was auch immer, scheißt aber in Wirklichkeit darauf, weil der Tote ohnehin nicht sein Freund war und er die Zeit in der Schule absitzen muss? Confused

 
Zitat:
Langsam atmete er aus. Hoffentlich das letzte mal für heute. Nur noch ein paar Meter trennten ihn von seinem sicheren Zimmer. Die Tür zu sehen ließ ihn wie eine Sucht fühlen. Jeder Zentimeter zwischen ihm und ihr war zu viel und der Drang zog ihn hin wie einen Süchtigen. Sogar seine Augen weiteten sich und ein Blick den Fremde vielleicht als unheimlich-kribbelnd empfinden würden, bildete sich auf seinem Gesicht.  

1. Will er heute nicht mehr ausatmen? Das steht so zumindest im Text.
2. "Die Tür ließ ihn wie eine Sucht fühlen." Da fehlt etwas.
3. Eben war er übrigens noch glücklich. Jetzt redest du etwas von Sucht und süchtig und er muss unbedingt in sein Zimmer. Und das nicht ansprechend oder realistisch rübergebracht.


Was du hier in diesem Text als "einfache Sprache" bezeichnest, liest sich für mich hingeklatscht. Der Text vermittelt weder irgendwelche greifbaren Emotionen noch weckt das Genannte meine Neugierde.
Die Zeitfehler und Kommafehler sind mein geringstes Problem. Lesegenuss für mich persönlich gleich null.


LG,
Seraiya



Danke für die Rückmeldung. Der Hauptcharakter ist tatsächlich so drauf wie du geschrieben hast.

Das mit dem ausatmen ist wirklich unklar, ändere ich.
Das mit der Tür und dem  fehlenden Realismus nehme ich auch mit auf, vor allem auf letzteres wäre ich nicht gekommen.

Fehlende Emotionen habt ihr ja beide genannt, da muss ich meinen Schreibstil überdenken, denn ich will möglichst viele Leute ansprechen.

Dagegen, dass es dir gesamt nicht gefällt kann ich nichts machen. Vielleicht einfach nicht deine Lieblingsstory, vielleicht mache ich sie zu langweilig.


Vielen Dank an euch beide, die Tipps helfen mir viel weiter!
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Leveret Pale
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Beitrag14.11.2015 20:50

von Leveret Pale
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Zitat:
Fehlende Emotionen habt ihr ja beide genannt, da muss ich meinen Schreibstil überdenken, denn ich will möglichst viele Leute ansprechen.

Könntest du vielleicht erläutern warum du so viele Leute ansprechen willst? Ist meinen Erachtens nach nämlich der falsche Ansatz.
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Beitrag14.11.2015 20:59

von Ansreng
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Leveret Pale hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Fehlende Emotionen habt ihr ja beide genannt, da muss ich meinen Schreibstil überdenken, denn ich will möglichst viele Leute ansprechen.

Könntest du vielleicht erläutern warum du so viele Leute ansprechen willst? Ist meinen Erachtens nach nämlich der falsche Ansatz.


Es wäre einfacher, wenn ich meinen natürlichen Schreibstil nehme und ein speziellerer/höherer würde was ich schreibe literarisch wertvoller machen. Aber für möglichst viele Leute und auch solche, die weniger lesen zu schreiben  ist auch schwer. Ich sehe es als Herausforderung, an der ich Spaß habe.
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Ansreng
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Beitrag14.11.2015 22:43

von Ansreng
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Überarbeitete Version mit 2 weiteren Abschnitten. Ich hoffe die Emotionslosigkeit hat sich etwas gebessert.

„Hey, hey, hast du schon das mit Loko gehört? Er soll sich vorne an der Kirche erhängt haben!“
„Loko? Der Sohn von diesem Priester?“
„Ja, der Freund von meinem Vater ist bei der Polizei und der sagte man hat ihn heute Morgen gefunden, als die Putzfrau sauber machen wollte.“
Caron und Kamilla saßen zusammen um einen der alten Holztische, die sie in der Schule als Schreibpulte benutzten. Gemeinsam mit Leslie steckten sie ihre Köpfe so nahe beieinander, dass sie sich fast berührten. Nichts neues, auch nicht der Geruch von altem Kreidewasser, mit dem die Tafel immer gewischt wurde.
„Bestimmt nur wieder so ein Gerücht. Hat sich Samantha sicher wieder ausgedacht. So viel, wie sie immer quatscht.“ kam gedehnt von Leslie. Ihr Gesicht zeigte genau was sie davon hielt.
Caron stand geräuschvoll auf. „Es ist wahr! Wir werden ja sehen, ob er heute zur Schule kommt oder nicht!“
Es war ein Tag wie jeder andere. Die Sonne geht nur langsam auf in Ville. Vögel zwitschern, Schlamm spritzt von den Schuhen und nach und nach schlendern die Schüler xxx zur Schule. Caron wollte gerade wieder lautstark protestieren, dass sie Recht habe, als die Tür aufgezogen wurde. Ein Junge mit einer dünnen Mütze, die ihm kaum über die Ohren geht, schleppt sich melancholisch zu seinem Platz. Die Mädchen stecken wieder die Köpfe zusammen. „Ah, nur N“
Während sie sich weiter über den Selbstmord unterhalten, packt N seinen vollgestopften Block und Stift aus. Mehr hat er nicht mit. Sein Blick haftet lustlos an der Decke. Er ist immer recht früh in der Schule, er hat ja auch sonst nicht viel zu tun. Ein paar Freunde hat er in der Schule, aber außerhalb unternimmt er fast nie etwas mit irgendwem anders. Langsam atmet er aus.
„Ich sag es euch doch, er hat sich aufgehangen!“
N reißt seine Augen schlagartig auf. „Entschuldigung, wer hat sich aufgehangen?“
Sie ignorieren ihn und stützen sich weiter auf das morsche Holz mit Kaugummis in den Rillen.
„Entschuldigung“ rief er nun lauter. „Wer soll sich aufgehangen haben?“
Normalerweise hätte N sich so etwas niemals getraut, aber das war etwas wirklich wichtiges. Widerwillig und mit genervten Gesichtern drehen sie sich zu ihm um. Sein Gesicht wurde unangenehm heiß und schwitzig. „Loko.“ Sofort stecken sie wieder die Köpfe zusammen. N atmet langsam aus.
Er könnte es nicht verkraften falls einer seiner Freunde auf einmal weg sein würde. Nicht, dass er sonderlich an ihnen hängen würde, aber in der Schule braucht man Freunde um einigermaßen angenehm durch den Alltag zu kommen. Von Loko hatte er schon ein paar Mal gehört, weil er während des Unterrichts weg durfte, um seinem Vater bei Priestersachen zu helfen. Er geht in eine Parallelklasse, oder anscheinend ging er in eine. „Tot oder nicht“ dachte N niedergelassen „ich werde meine Zeit hier trotzdem absitzen müssen.“
Mit den anderen Schülern, die kamen, wurde es schon bald lauter und lauter in der Leuschen-Schule. Zuerst begrüßten alle ihre Clique, mal cool mal voller Freude, und sammelten sich um  die Tische der Cliquenführer. Verstreute Einzelgänger lasen Schulbücher oder tippten auf ihren Handys. Schon bald gab es nur noch ein Gesprächsthema: Loko. Aus der erst ausgelassenen Stimmung wurde schon bald eine Mischung der Aufgelöstheit. Manche waren aufgebracht, andere sahen so aus, als ob sie gleich in Tränen ausbrechen würden. Unbeteiligt auf sein Handy blickend, legte jemand seine Hand auf Ns Schulter.
„Morgen, du hast es bestimmt schon gehört“ ein bedrückter M starrte ihn an.
„Hat jeder.“ N war verwirrt. „Du kanntest Loko?“
„Nun ja, ein bisschen so, eigentlich nicht wirklich. Denke ich habe ihn ein paar Mal auf dem Gang gesehen oder so.“
Mit einem hochgezogenen „Dann ist ja in Ordnung“ widmete er sich wieder seinem etwas in die Jahre gekommenem Smartphone. M setzt sich neben ihn und starrt an nachdenklich an die Tafel, ohne etwas weiteres zu unternehmen. Es war wie ein Begräbnis, von dem niemand etwas wissen wollte. Voller Erwartung und innerer Anspannung schreckten alle Augen zu Herr Rande, der die Tür öffnete. Gefühlte Ewigkeit stand er im Rahmen, bevor er mit schweren Füßen durch einen stillen Raum zu seinem Pult ging. Er sah aus, als hätte er zwei Tage nicht geschlafen. Selbst N steckte sein Handy weg und sah Rande wissbegierig an.
„Wie ich sehe hat euch die Nachricht bereits erreicht. Ich muss euch leider sagen, dass euer Mitschüler heute morgen nicht mehr am Leben aufgefunden worden ist“
Eine neue Stille schnürte allen die Mägen zu.
„Also hat er sich wirklich aufgehängt?“ Carons Aufregung von vorhin war weg. Aus ihr kam nicht mehr als eine hohe, gequälte Stimme.
„Ich bitte darum sämtliche Gespräche darum bis nach der Schule warten zu lassen. Wir Lehrer wissen, dass es hart für euch ist, aber es bringt nichts den Unterricht deswegen leiden zu lassen. Bitte schlagt eure Mathebücher auf.“
Niemand der nicht am jahrelangen Unterricht der Leuschen-Schule teilgenommen hat könnte verstehen, wie jedem im Raum unangenehm schwindlig wurde. Herr Rande gehörte zu der Sorte Lehrer, die niemals bitte sagte. Nie. Diese Möglichkeit gab es gar nicht. Mit nur einem Wort schlug jedem die Realität in den Kopf. Die Luft wurde zu Blei.

Der Rest des Schultages verlief wie im Traum. Jeder unterhielt sich nur über Nebensächlichkeiten, als ob man das Thema auf jeden Fall vermeiden wollte. Einmal versuchte Caron es noch zu erwähnen, aber als daraufhin jeder aufhörte zu reden ließ auch sie es sein. N verfolgte alles mit fernen Gedanken und alltäglicher Demotiviertheit, selbst dann als M ihn weiter darüber ausquetschte, was er darüber dachte, als sie alleine auf dem Männerklo waren. Er verstand einfach nicht, dass es für ihn keinen Unterschied machte. Das einzige was es ihm gab war eine nebensächliche Neugier, einer von denen, denen man nicht weiter nachging, weil man einfach zu wenig Lust hat. Manch einer würde sagen, dass N ein kaltes Arschloch war, doch er selbst hielt es für praktisch, sich nicht zu sehr mit anderen zu befassen. Irgendwann gab auch M auf und versuchte N zu überreden mit ihm etwas Sport nach der Schule zu machen. Nichts hasste er mehr, aber diesen Aufwand musste er nun mal machen, wenn er M als Freund behalten wollte. Sogar etwas, das man entfernt als Muskeln bezeichnen konnte hatte er angelegt. Nicht dass es ihn kümmern würde.
So hingen sie beide am Klettergerüst eines nahe gelegenen Spielplatzes, wo N unansehnlich versuchte seinen dritten Klimmzug zu machen. M lachte ihn niemals deswegen aus, ganz im Gegenteil, er betrachtete das ganze mit großem Ernst und feuerte ihn an wie ein Fußballtrainer bei einem entscheidenden Spiel. Vollkommen erschöpft lässt N sich in den Sand fallen.
„War doch gar nicht so schlecht, wenn du keine Kraft mehr hast, hast du gut trainiert.“
Mit sichtbaren Strapazen stand N auf: „Halt den Mund.“
Immer wenn er so etwas sagte, konnte M nicht anders als zu lachen. Er versuchte sogar noch ihn in den Schwitzkasten zu nehmen, doch hörte auf, als es drohte in eine echte Schlägerei auszuarten. N ging so glücklich nach Hause wie schon lange nicht mehr.
Sein Haus war weder sonderlich schick, noch sonderlich heruntergekommen, ein mittelklassiges Haus eben. Nicht ohne Verlangen den kitschigen Gartenzwerg in die Blumen zu kicken, folgt er dem Backsteinweg. Vorsichtig öffnet er die Haustür, tapst rein und schließt sie mit einem gedämpften Klick. Er atmet langsam aus.
„HEY N! Rate mal was ich neues bekommen habe!“ Vor ihm stand sein kleiner Bruder L mit dem üblichen breiten Grinsen und einer Pose ausgelassener Zufriedenheit. In seiner rechten Hand befand sich ein nagelneuer Spielzeugroboter in Puppengröße. Breitbeinig, aber nicht zu breitbeinig, stand er im Gang vor ihm mit erwartungsvollen Augen.
„Aus dem Weg.“
N schubst ihn den nächsten Zimmereingang.
„Hey du Arschloch!“ rauft er sich seine kinnlangen Haare „Das sag ich Mama!“
„Tu's doch.“
„Tue ich auch!“ Voller Rage rennt L über die Terrasse in den Garten, um seiner Wut freien Lauf zu lassen. Am Gartenzwerg.
Langsam atmet er aus. Hoffentlich war das der letzte unangenehm stressige Moment für heute. Mühsam steigt er die nötigen Treppenstufen und nur noch ein paar Meter trennen ihn von seinem sicheren Zimmer. Die Tür zu sehen fühlte sich an wie eine Sucht. Jeder Zentimeter zwischen ihm und ihr war zu viel und der Drang zog ihn hin wie einen Abhängigen. Sogar seine Augen weiteten sich und ein Blick, den Fremde vielleicht als unheimlich-kribbelnd empfinden würden, bildete sich auf seinem Gesicht. Ja, ja, gleich bin ich da, dröhnte es in seinen Gedanken. Man muss keine Filme schauen, um sich in eine Traumwelt rein zu versetzen, es genügt schon ein Ort, den man ganz für sich alleine hat. Einer der abgeschnitten ist von der restlichen Welt. N kam es so vor als würde er zu einer anderen Welt gehören.
Als ob ihn jemand aus dem Wasser an die Luft reißen wollte, hörte er seine Mutter brüllen, dass er herunterkommen solle. Sofort. Panik schoss in seine Brust. Eine  wichtige Entscheidung war zu treffen. Üblicherweise fügte er sich einfach und tat was seine Mutter von ihm verlangte. Doch dieser Tag war schon sehr anstrengend gewesen, mehr Anstrengung, als er eigentlich verkraften kann. Blind, gedankenlos und mit letzter Muskelanstrengung springt er zu seiner Tür und öffnet sie mit Gewalt. Schritte auf der Treppe. Panische Angst. Zitternd, so schnell wie möglich schließt er die Tür ab. Noch bevor sich eine Stimme im Haus erhebt, setzt er seine Kopfhörer auf.
Langsame Metallmusik füllt seine Ohren und bald auch seinen Kopf. Tiefe Gitarrenriffs und eine hohe Frauenstimme lassen seine Gefühle abklingen. Im Zimmer herrschte mentale Ruhe und eine Ordnung, die man N niemals zutrauen würde. Penibel und symmetrisch lag alles an seinem Platz, genau wie immer. Nichts ungewolltes, nichts unerwartetes, einfach nur sein gewohntes Zimmer. Sein Zimmer. Natürlich verliebt er sich ab und zu auch in Mädchen, aber nichts übertraf die Liebe, die er zu diesen Wänden und seinen Möbeln spürte. Die Gitarre setzte aus und ein Klavier spielte. Sanfte weibliche Vocals ließen seine Muskeln entspannen und Kopfschmerzen verschwinden. Hell-weiße Wände. Weiß-glatte Möbel mit freundlich-blauen Polstern.  Er sinkt auf sein Bett und vergisst die Zeit.

Plonk! N regt sich kurz und sinkt wieder in den Schlaf. Plonk! Er dreht sich genervt unter der Decke um. Plonk! Er reißt die Augen auf. Plonk! Plonk! Mit einem Adrenalinstoß springt er aus seinem Bett ans Fenster. Es war mitten in der Nacht. Mitten in der Nacht warf jemand Steine an sein Fenster.  Winkend und Hampelmann machend stand M in seinem Garten.
„Bist du bescheuert?!“ öffnete er das Fenster. Nur so laut, wie es sein Flüstern erlaubte.
„Komm raus, N!“ M flüsterte ebenfalls, im überlangen Gras stehend.
„Warum sollte ich? Verschwinde.“
Scheinbar trägt er 4 Schichten Kleidung übereinander und sieht damit aus wie ein übergewichtiger Eskimo. Wäre es nicht 2 Uhr nachts, hätte N wahrscheinlich gelacht.
M zeigt sich unbeeindruckt, wie so oft: „Komm schon. Komm mit!“
„Wohin?“
Eine von diesem Taschenlampen aus dem Bergbau, die man sich um den Kopf binden konnte, hing an seinem Kopf und strahlte N mit voller Helligkeit an. Seine Augen zogen sich gereizt zu engen Schlitzen zusammen.
„Na wohin wohl? Zur Kirche natürlich! Dort wo Loko sich aufgehangen hat, das wird bestimmt super aufregend, glaub mir.“ Explodierender Tatendrang strahlte aus seiner Figur.
Wenig beeindruckt und mit heruntergezogenem Gesicht legte sich Ns Aufregung.
„Nein, danke.“
Empört stampft sein Freund auf dem Boden auf und verfehlt nur knapp einen herumliegenden Gartenzwerg.
„Das ist eine einmalige Gelegenheit einen echten Selbstmordplatz zu sehen, so was räumen die schnell wieder auf. Morgen wird jeder staunen, was wir zu erzählen haben! Vielleicht wird sogar Caron einen Blick auf dich werfen.“
„Als ob ich das möchte.“
„Schlechter Lügner. Zieh dir ein paar warme Sachen an, es ist kalt draußen.“
Unlust war gar kein Ausdruck, geschweige denn Müdigkeit. Die Antwort ist klar.
„Ich werde mir Sachen anziehen. Morgen früh, wenn ich zur Schule muss.“
„Du wirst es noch bereuen nicht mitgekommen zu sein.“
„Natürlich werde ich das nicht bereuen!“
Nach kurzen Warten peinlicher Stille dreht M sich um und fängt mit bedachten Schritten an zu gehen. Das Fenster schon halb geschlossen, packt N sein Gewissen. Er schiebt es wieder auf.
„Sorry M, aber ich möchte wirklich nicht mitkommen. Tut mir Leid.“
Immer noch enttäuscht, aber leicht aufgeheitert blickt M nochmal zurück. Die Taschenlampe blendet wieder. Gereizte Augen.
„Nicht so schlimm. Wir sehen uns dann morgen in der Schule.“
„Bis morgen.“
Gut gehandelt, klopft N sich selbst auf die Schulter, nicht ohne einen Gewissen Stolz. Ich mag Caron überhaupt nicht, versuchte er sich zu überzeugen, aber er wusste, dass das nur eine Lüge zum Selbstschutz war. Etwas zu behutsam schließt er das Fenster nun wirklich.

Noch in derselben Nacht sitzen zwei Männer auf einer Parkbank. Der Park ist weitläufig und liegt in der Innenstadt, mit dem Anspruch, dass auch gut verdienende Leute sich dort wohlfühlen sollen. Verstreut lagen mehrere Bänke, doch sie saßen genau auf der, dessen Straßenlampe ausgefallen war. Im dunkeln schaut es so aus, als würden sie auf nichts blicken und auch nichts denken, doch die Verkrampftheit des größeren stört diesen Eindruck.
Ganz im Gegenteil lehnt sich der Andere mit einem leichten Lächeln vor und verbirgt seine Hände in den Taschen seines langen Mantels. Er musste mindestens 20 sein, doch sein Gesicht zeigt eine aufkeimende Verspieltheit zusammen mit einer ausdruckslosen Augenpartie. Der Große presst seine Hände zusammen und spannt seine Arme an, als müsste er Druck loswerden. Ein wirklich unharmonisches Paar.
„Und was dann? Wenn es einfach aus ist weg, weg und nehmen es einfach für sich? Und einen Typen für ihre merkwürdige Sippe. Einen der schlimm ist, noch schlimmer als der Jetzige. Was dann? Was dann!? Dann ist es aus. Sie haben alles und wir haben versagt. Sollte ich überhaupt mitmachen? Ich will nicht mitmachen. Lass sie doch alles nehmen, ist nicht unser Problem, oder, oder? Was sagst du? Ist doch in Ordnung!?“
Das verspielte Lächeln des Mantelträgers hatte sich kein Stück verändert. Sein Atem glitt sichtbar weg von dem bauschigen Fell, den sein Mantel an der unteren Seite, den Ärmeln und besonders am Kragen hat. Seine Augenlieder legen sich leicht müde ein kleines Stück runter.
„Ach komm schon, komm schon. Der Junge hat sich nun also „erhängt“ was heißt das schon? Reiner Zufall. Nichts als ein unbedeutender Zwischenfall, bestimmt. Und außerdem, was sind wir schon? Lachhaft, nichts. Du bist vielleicht etwas. Ich kann es kaum aushalten hier zu sitzen. Siehst du!?“ Hektisch blickt er nach links und rechts, in Erwartung von irgendwas, obwohl nichts kam und sie auch nichts erwarteten.
Lange, braune Locken fallen dem großen Mann übers Gesicht. Anscheinend ist das seine übliche Frisur. Zusammen mit den verängstigten vor Grauen erstarrenden Augen, die aus diesen Locken hervorschauen passt er eher in eine Irrenanstalt, als in einen Stadtpark.
Das Kragenfell regt sich als der Mantelträger aufsteht, noch immer die Worte seines Partners ignorierend. Kerzengerade, locker, Hände nun in den Hosentaschen und den Mantel zurück, sieht er er geradeaus. Sämtliche Müdigkeit aus seinen Augen ist verschwunden, das ausdruckslose Gesicht mit dem zuckungslosen Lächeln an seinem Platz.
„Gehen wir.“ Mantel wehend geht er nach links los, ohne sich auch nur im Geringsten nach seiner Begleitung umzuschauen.
„Oh, manno.“ voller Hektik und mit ungelenken Bewegungen versucht der Lockenkopf ihm zu folgen, ein Redeschwall von Einwänden, der sich von der Bank entfernt und immer leiser wird.
Lampen dämmern schwach. Grillen zirpen leise.
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag14.11.2015 23:41

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo nochmal smile

Zitat:
„Hey, hey, hast du schon das mit Loko gehört? Er soll sich vorne an der Kirche erhängt haben!“
„Loko? Der Sohn von diesem Priester?“
„Ja, der <- hier impliziert "der" dass die angesprochene Person diesen Freund kennt. Ansonsten würde ich "ein Freund" schreiben. Freund von meinem Vater ist bei der Polizei und der sagte man hat ihn heute Morgen gefunden, als die Putzfrau sauber machen wollte.“
Caron und Kamilla saßen zusammen um einen der alten Holztische,die sie in der Schule als Schreibpulte benutzten. <- hier spricht der Autor und bringt mich als Leser raus. Gemeinsam mit Leslie steckten sie ihre Köpfe so nahe beieinander, dass sie sich fast berührten. Nichts neues, auch nicht der Geruch von altem Kreidewasser, mit dem die Tafel immer gewischt wurde. <- das hier klingt jetzt personal.
„Bestimmt nur wieder so ein Gerücht. Hat sich Samantha sicher wieder ausgedacht. So viel, wie sie immer quatscht.“ kam gedehnt von Leslie. Ihr Gesicht zeigte genau was sie davon hielt. <- Zunächst einmal ergibt sich aus ihrer Wortwahl, was sie davon hält, weswegen du es nicht noch einmal erwähnen musst. Abgesehen davon klingen kurze, knappe Sätze nicht gedehnt.
Caron stand geräuschvoll auf. „Es ist wahr! Wir werden ja sehen, ob er heute zur Schule kommt oder nicht!“
Es war ein Tag wie jeder andere. Die Sonne geht nur langsam auf in Ville. <- Zeitfehler (ich markiere nicht jeden) Vögel zwitschern, Schlamm spritzt von den Schuhen und nach und nach schlendern die Schüler xxx zur Schule. <- hier erklärt mir wieder der Autor etwas. Aus welcher Perspektive schreibst du? Auktorial? Personal? Gemischt? Caron wollte <- Zeit gerade wieder lautstark protestieren, dass sie Recht habe, als die Tür aufgezogen wurde. Ein Junge mit einer dünnen Mütze, die ihm kaum über die Ohren geht, schleppt <- Zeit sich melancholisch zu seinem Platz. Die Mädchen stecken wieder die Köpfe zusammen. „Ah, nur N“ <- Niemand sagt "Ah", es sei denn, er ist beim Zahnarzt.
Während sie sich weiter über den Selbstmord unterhalten, packt N seinen vollgestopften Block und Stift aus. Mehr hat er nicht mit. Sein Blick haftet lustlos an der Decke. Er ist immer recht früh in der Schule, er hat ja auch sonst nicht viel zu tun. Ein paar Freunde hat er in der Schule, aber außerhalb unternimmt er fast nie etwas mit irgendwem anders. Langsam atmet er aus. <- klingt furchtbar. Das Ganze. Handlung, eingeschobene Erklärung, die unschön formuliert ist, Handlung. Man kann sich nur schwerlich in deine Protagonisten hineinversetzen, wenn du mir 1. sowas aufs Brot schmierst und ihnen 2. nichts Interessantes mitgibst.
„Ich sag es euch doch, er hat sich aufgehangen!“
N reißt seine Augen schlagartig auf. „Entschuldigung, wer hat sich aufgehangen?“
Sie ignorieren <- Zeit ihn und stützen sich weiter auf das morsche Holz mit Kaugummis in den Rillen.
„Entschuldigung“ rief <- Zeit er nun lauter. „Wer soll sich aufgehangen haben?“
Normalerweise hätte N sich so etwas niemals getraut, aber das war etwas wirklich wichtiges. Widerwillig und mit genervten Gesichtern drehen sie sich zu ihm um. Sein Gesicht wurde unangenehm heiß und schwitzig. „Loko.“ Sofort stecken sie wieder die Köpfe zusammen. N atmet langsam aus. <- er hat eben schon ausgeatmet.
Er könnte es nicht verkraften falls einer seiner Freunde auf einmal weg sein würde. Nicht, dass er sonderlich an ihnen hängen würde, aber in der Schule braucht man Freunde um einigermaßen angenehm durch den Alltag zu kommen. Von Loko hatte er schon ein paar Mal gehört, weil er während des Unterrichts weg durfte, um seinem Vater bei Priestersachen zu helfen. Er geht in eine Parallelklasse, oder anscheinend ging er in eine. „Tot oder nicht“ dachte N niedergelassen „ich werde meine Zeit hier trotzdem absitzen müssen.“
Mit den anderen Schülern, die kamen, wurde es schon bald lauter und lauter <- ich weiß nicht ... in der Leuschen-Schule. Zuerst begrüßten alle ihre Clique, mal cool mal voller Freude, und sammelten sich um  die Tische der Cliquenführer. <- dein Ausdruck lässt einfach zu wünschen übrig. Das ist kein Stil. Verstreute Einzelgänger lasen Schulbücher oder tippten auf ihren Handys. Schon bald gab es nur noch ein Gesprächsthema: Loko. Aus der erst ausgelassenen Stimmung wurde schon bald eine Mischung der Aufgelöstheit. <- eine Mischung bringt mehr als nur ein Gefühl mit sich. Manche waren aufgebracht, andere sahen so aus, als ob sie gleich in Tränen ausbrechen würden. Unbeteiligt auf sein Handy blickend, legte jemand seine Hand auf Ns Schulter.
„Morgen, du hast es bestimmt schon gehört“ ein bedrückter M starrte <- Zeit ihn an.
„Hat jeder.“ N war verwirrt. „Du kanntest Loko?“
„Nun ja, ein bisschen so, eigentlich nicht wirklich. Denke ich habe ihn ein paar Mal auf dem Gang gesehen oder so.“ <- wer spricht denn so?
Mit einem hochgezogenen „Dann ist ja in Ordnung“ widmete <- Zeit er sich wieder seinem etwas in die Jahre gekommenem Smartphone. M setzt <- Zeit sich neben ihn und starrt an nachdenklich an die Tafel, ohne etwas weiteres zu unternehmen. <- was sollte er denn auch unternehmen? Confused Es war wie ein Begräbnis, von dem niemand etwas wissen wollte. <- Weswegen? Eben noch war es Gesprächsthema Nr. 1 Voller Erwartung und innerer Anspannung schreckten alle Augen zu Herr Rande, der die Tür öffnete. Gefühlte Ewigkeit <- hier fehlt etwas stand er im Rahmen, bevor er mit schweren Füßen durch einen stillen Raum zu seinem Pult ging. Er sah aus, als hätte er zwei Tage nicht geschlafen. Selbst N steckte sein Handy weg und sah Rande wissbegierig an.
„Wie ich sehe hat euch die Nachricht bereits erreicht. Ich muss euch leider sagen, dass euer Mitschüler heute morgen nicht mehr am Leben aufgefunden worden ist“ <- weiß ja nicht, was für eine Schule das sein soll, aber kaum ein Lehrer würde hereinkommen und mit dem Tod eines Mitschülers auf diese Weise umgehen. Zumindest meiner Erfahrung nach nicht.
Eine neue Stille schnürte allen die Mägen zu. <- Also kam der Stille eine neue Stille hinzu ...
„Also hat er sich wirklich aufgehängt?“ Carons Aufregung von vorhin war weg. Aus ihr kam nicht mehr als eine hohe, gequälte Stimme.
„Ich bitte darum sämtliche Gespräche darum bis nach der Schule warten zu lassen. Wir Lehrer wissen, dass es hart für euch ist, aber es bringt nichts den Unterricht deswegen leiden zu lassen. Bitte schlagt eure Mathebücher auf.“ <- Unfug ... Noch gefühlskälter geht ja kaum. Einfach unrealistisch, sorry.
Niemand Komma der nicht am jahrelangen Unterricht der Leuschen-Schule teilgenommen hat Komma könnte verstehen, wie jedem im Raum unangenehm schwindlig wurde. Herr Rande gehörte zu der Sorte Lehrer, die niemals bitte sagte. Nie. Diese Möglichkeit gab es gar nicht. <- hier neigst du zur Übertreibung Mit nur einem Wort schlug jedem die Realität in den Kopf. Die Luft wurde zu Blei.

 



Ich hab hier aufgehört.
Dein Text ist voller Stilgurken und seltsamen Satzstellungen. Mir scheint, du hast einfach nur geschrieben, ohne zu überlegen, wie die einzelnen Sätze besser klingen und insgesamt flüssiger und stimmiger zu lesen sind.
Die Zeitfehler sind immer noch drin.
Die Emotionen kommen nicht gut bzw. für mich gar nicht rüber, weil du zu distanziert erzählst. Ich höre den Autor und nicht das, was die Personen fühlen. Wenn du Emotionen erklärst, kommen sie nicht gut an. Ich würde dir nahelegen näher bei den Personen zu bleiben, das Ganze aus ihrer Sicht zu erzählen und zwischendrin nicht irgendwelche Erklärungen reinzuwerfen, sondern zu versuchen sie etwas geschickter in die allgemeine Handlung zu packen.
Ein Schüler ist tot, nicht nur das, er hat sich scheinbar selbst umgebracht und das vor der Kirche, in der sein Vater arbeitet. Die Geschichte hat durchaus Potenzial, wenn du an deinem Ausdruck arbeitest und aus dem, was du sagen möchtest, das Beste machst. So, wie es hier steht, wird das für mich nix.
(Ist aber nur meine Meinung. Gibt sicher noch andere, denen sowas gefällt.)

Soweit mein Senf. Bye. Wink


LG,
Seraiya


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Rodion
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Beitrag15.11.2015 02:04

von Rodion
Antworten mit Zitat

Hi Ansreng

Da dein Protagonist, also ich meine N, ziemlich seltsam zu sein scheint, kann ich mich nicht in ihn hineinversetzen. Sie, wie du die Beziehung zu seinem Zimmer beschrieben hast, würde ich mir das auch an anderen Stellen wünschen, um an ihn ran zu kommen. Denn so wie es jetzt ist, denke ich nur, er ist eben irgendein uninteressanter, kauziger Typ.
Beim Lesen dachte ich erst: aha, spannend, da ist jemand gestorben, wer weiß wohl warum und so weiter. Aber dann kommst du von dem Thema ab und sprichst über diesen langweiligen Typen. Könnte er nicht irgendetwas interessantes an sich haben?

Cliquenführer - das ist ja ein Wort! Es mag ja penibel klingen, aber wenn es an der Schule so etwas wirklich gibt ( ich habe sowas noch nie erlebt), dann kann das Niveau der Schüler nicht sehr hoch sein.
So. jetzt kennst du meine spontanen Gedanken dazu.

In welche Richtung soll die Geschichte gehen? Geht es vordergründig um die Psyche des N?

nun ja, ich wünsche dir erstmal viel Freude beim Überarbeiten und hoffe dir genützt zu haben.

LG
Rodion
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Ansreng
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Beiträge: 6



A
Beitrag15.11.2015 13:09

von Ansreng
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rodion hat Folgendes geschrieben:
Hi Ansreng

Da dein Protagonist, also ich meine N, ziemlich seltsam zu sein scheint, kann ich mich nicht in ihn hineinversetzen. Sie, wie du die Beziehung zu seinem Zimmer beschrieben hast, würde ich mir das auch an anderen Stellen wünschen, um an ihn ran zu kommen. Denn so wie es jetzt ist, denke ich nur, er ist eben irgendein uninteressanter, kauziger Typ.
Beim Lesen dachte ich erst: aha, spannend, da ist jemand gestorben, wer weiß wohl warum und so weiter. Aber dann kommst du von dem Thema ab und sprichst über diesen langweiligen Typen. Könnte er nicht irgendetwas interessantes an sich haben?

Cliquenführer - das ist ja ein Wort! Es mag ja penibel klingen, aber wenn es an der Schule so etwas wirklich gibt ( ich habe sowas noch nie erlebt), dann kann das Niveau der Schüler nicht sehr hoch sein.
So. jetzt kennst du meine spontanen Gedanken dazu.

In welche Richtung soll die Geschichte gehen? Geht es vordergründig um die Psyche des N?

nun ja, ich wünsche dir erstmal viel Freude beim Überarbeiten und hoffe dir genützt zu haben.

LG
Rodion


Ns Kauzigkeit ist gewollt und ich habe lieber einen unperfekten Hauptcharakter, als einen in den man sich hineinversetzen kann. Dass er uninteressant ist, ist allerdings ein großes Problem.

Ich denke ich werde am Anfang mehr über den Selbstmord und Loko einbringen, vielleicht in Gedanken, die N über die ganze Situation hat.
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