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Wahrscheinlich stimmt das alles überhaupt nicht

 
 
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
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Beiträge: 2836



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Beitrag13.09.2015 19:00
Wahrscheinlich stimmt das alles überhaupt nicht
von Rübenach
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Wahrscheinlich stimmt das alles überhaupt nicht

Natürlich regt es mich auf, wenn sie diese Tür zuschlagen, wenn es diesen lauten Knall gibt, der mir schier das Trommelfell zerreißen will, ich habe sogar den Eindruck, dass sie absichtlich zu mir ins Kaminzimmer kommen, irgendeinen Vorwand finden sie immer, oder soll ich sagen: Am Anfang fanden sie ihn, aber jetzt benehmen sie sich so, als suchten sie überhaupt keinen Vorwand mehr; mir ist, als kämen sie ausschließlich und einzig aus dem Grund ins Kaminzimmer, damit sie die Tür hinter sich zuschlagen können, nicht nur, wenn sie das Zimmer verlassen, das könnte ich ja vielleicht noch verstehen, nein, schon beim Betreten des Raums schmeißen sie die Tür hinter sich zu, geben sich in der einen oder anderen Art geschäftig, nicken mir zu, gönnerhaft oder wie in einem stummen Einverständnis, dabei weiß ich genau, dass das alles geheuchelt ist, dass sie einzig und allein in mein Kaminzimmer kommen, damit sie die Tür hinter sich zuschmeißen können, einmal beim Eintreten und kurz danach beim Herausgehen. Besonders die Kleine, dieses platinblonde Miststück mit ihrem kurzen Rock, mit ihrem gerade-noch-nicht-zu kurzen Rock, die mich, wahrscheinlich genau wegen dieses Rocks, die ganze Zeit an die Bergmannsche erinnert, aber das ist lange her und eine ganz andere Geschichte, aber die Bergmannsche konnte das auch, sie hatte dieses Gerade-noch-so-Schickliche gewissermaßen perfektioniert und mich fast in den Wahnsinn getrieben, damals, vor bald zwanzig Jahren. Fehlt nur noch, dass sie jetzt auch noch auftaucht, die Bergmannsche mitsamt ihrem lächerlichen Gatten. Auszuschließen wäre es nicht, immerhin verkehrte sie damals auch in diesem Haus, galt als eine der intimsten Freundinnen der Hausherrin, ach soll sie doch kommen, ist mir doch völlig egal, und sie könnte die Tür auch ruhig offen lassen, so wie sie es immer gemacht hat, nie konnte sie eine Tür richtig schließen, die Bergmannsche, sperrangelweit offen ließ sie die Tür oder, wenn sie versuchte, wenn sie aus irgendeinem Grund tatsächlich versuchte, die Tür hinter sich zuzumachen, dann sprang sie aus dem Schloss, mit einem kurzen, metallischen Klicken, welches mich immer so aufgeregt hatte, damals, aber wahrscheinlich war es nicht dieses Klicken gewesen, nicht der enge, aber gerade-noch-nicht-knallenge Rock, den sie immer trug, oder dieser fast-zu-tiefe Ausschnitt ihrer um-ein-Haar-zu-engen Bluse. Mir ist, als sei dieses platinblonde Miststück, welches eben die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zufallen lassen hat, geradewegs die Tochter der Bergmannschen, vom Alter her könnte das passen und perfide genug scheint sie zu sein mit ihrem kurzen Rock und den spöttischen Blicken, mit denen sie mich mustert, abschätzig mustert, ja, ich bin mir sicher, sie ist die Tochter der Bergmannschen, und wenn ich mir vorstelle, wie dieser lächerliche Gatte die Bergmannsche bestiegen haben muss vor fast zwanzig Jahren, obwohl die Bergmannsche ja eigentlich mit mir zusammen gewesen war, oder zumindest zusammen gehört hätte, dann bräuchte sie überhaupt keine Türen zuzuwerfen, dann bräuchte überhaupt niemand eine Tür auch nur zu schließen um mir den Tag zu verderben, also endgültig zu verderben, denn genaugenommen habe ich mir den Tag ja schon selbst verdorben, als ich heute Morgen diese Einladung annahm, die mich überhaupt in dieses fürchterliche Haus mit diesem noch fürchterlicheren Kaminzimmer gebracht hat. Was wollte ich überhaupt hier, was hatte mich bewogen diese Einladung anzunehmen, eine Einladung zur „after-show-party“, wie die Hausherrin, diese affektierte Kuh, sich ausgedrückt hatte, after-show-party, direkt nach der Vernissage, auch der Künstler wird anwesend sein und die Rosinskis werden kommen und vielleicht auch dieser Hufschmitt, der im Moment einer der einflussreichsten Literaturagenten sein soll. Oder war es die Aussicht auf den Weinkeller der Hausherrin gewesen, oder hatte ich insgeheim doch darauf gehofft, die Bergmannsche wiederzusehen, idealiter ohne ihren bescheuerten Gatten, aber statt dessen wuselte ihre Tochter, die strenggenommen meine Tochter sein könnte, aber dann wäre sie dezenter, würde die Tür schließen, wie ein vernünftiger Mensch eine Tür schließt, mit einem sanften Ploppen würde die Tür ins Schloss fallen, nein, nicht fallen, gleiten würde die Tür, ja, gleiten wäre das richtige Wort und alles wäre gut, wenn sie meine Tochter wäre. Ich schließe die Augen, versuche, das dämliches Gesicht dieses lächerlichen bergmannschen Gatten aus meinem Kopf zu bekommen, aber es gelingt mir nicht, weil irgend jemand ständig diese Tür, eigentlich ist sie ganz hübsch mit ihren blonden Haaren und sie bewegt sich geschmeidig, fast grazil, also nicht so wie die Bergmannsche, die bei aller vorgetäuschten Eleganz doch immer ein wenig plump gewesen ist und schon gar nicht wie der Gatte der Bergmannschen, nein, seine Tochter kann sie nicht sein, ganz bestimmt nicht. Vielleicht sollte ich ihr Grüße auftragen, liebe Grüße an ihre Mutter, ja vielleicht sollte ich das tatsächlich tun. immerhin hab ich von der Bergmannschen fast zwanzig Jahre nichts mehr gehört, wollte auch nichts von ihr hören.  Aber. Wahrscheinlich stimmt das alles überhaupt nicht.

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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag14.09.2015 07:50

von Merope
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- Thema erfüllt: Ja.
- Originalität: Ja - Thema ungewöhnlich umgesetzt.
- Form: Bandwurmsätze ohne Struktur - eine Herausforderung. Wenigstens den einen oder anderen Absatz hättest Du mir gönnen können!
- Fehler: --
- Passt der Titel: Ja
- Bleibt etwas davon im Gedächtnis: Ja
- Wie hat's mir gefallen: Irgendwie schon.
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag14.09.2015 08:12

von Rübenach
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Textbaustein:
[X] Geh Häkeln!
[X] Kauf dir 'nen Duden!
[X] Das kannst du besser! Nimm dir nächstes Mal mehr Zeit.
[X] Und dafür brauchst du zwei Stunden?

Die erste Grundregel des literarischen Schreibens lautet: Arbeite dich nicht an Thomas Bernhard ab. Benutze kein bernhardsches Setting! Versuche niemals, seine Sprachgewalt zu imitieren. NIEMALS! NIE! Vor allem dann nicht, wenn du nur zwei Stunden Zeit hast.

Dabei wollte ich ursprünglich etwas leichtes schreiben, etwas eingängiges. Chick-lit oder Romance. Welcher Teufel hat mich geritten?

Die dem Text zugrunde liegende Idee war, neben der vordergründigen Szenerie eine Geschichte im Hintergrund nicht auszuerzählen, sondern nur anzudeuten. Keine Ahnung, ob's geklappt hat. Wahrscheinlich müsste ich noch mehrmals drübergehen, also über den Text. "Die Bergmannsche" durch "die Bergmann" ersetzen, klingt doch arg bernhardesk, außerdem könnte ich einige Kommas einstreuen und dafür so manchen Punkt opfern. Und einiges mehr.

Bin gespannt auf eure Kommentare.

Edit: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Gerade meinen Text hier http://ich-schreibe-wie.de/ eingegeben und analysieren lassen. Nix Bernhard. Ich schreibe wie Joanne K. Rowling! Jetzt werd ich reich und berühmt und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen.


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"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag14.09.2015 14:15

von Seraiya
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Hallo Inko,

Mir waren die Sätze oft viel zu lang, obwohl genau das auch einen Teil des Charmes des Textes für mich ausgemacht hat.
Den Film, den sich der Prota fährt und sich immer weiter hineinsteigert, finde ich klasse. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er in seinem Sessel vor dem Kamin sitzt und sich aufregt. Hätte immer so weiter gehen können, musste aber ja irgendwann ein Ende finden. Anfangs fand ich es zu abrupt, das ganze Konstrukt mit einem einzigen Satz so enden zu lassen, passt aber.
Hat mir sehr gut gefallen.
Der Titel machte mich neugierig und passt für mich.


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag14.09.2015 14:23

von Jack Burns
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Sorry, ich kriege keine guten Kommentare hin. Deshalb von mir nur die Wertung. Ich hab mich an den Vorgaben und meinem Geschmack orientiert. Wenn beides passt gibt es Punkte.
Viel Glück!


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag14.09.2015 16:35

von Tjana
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Gerne gelesene Variante von Watzlawicks Hammer.

Obwohl mir nicht klar wird, wer spricht, wer im Kaminzimmer sitzt.
After-Show-Party  - Ist er der Künstler?


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Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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hobbes
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Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag14.09.2015 21:39

von hobbes
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Oh, ein neues Wort. Idealiter hatte ich bis eben noch nie gehört/gelesen. Wieder was gelernt.

Aber - puh. Was ein Block. Schön sieht das nicht aus. Lesen ist auch schwierig (bin ich jetzt in die richtige Zeile gesprungen?).
Wäre das kein Wettbewerb, wäre ich wohl ausgestiegen.
Und das wäre schade gewesen, denn ich mag das. Die Türen spielen zwar trotz häufiger Nennung eher eine Nebenrolle, aber das macht ja nix, sagt erstens keiner, dass sie eine Hauptrolle spielen müssen und zweitens passt das auch zu dieser Art der Erzählens, dass eine Nebenrolle eine Rolle spielt (Tschuldigung. Schlechter Wortwitz).

schmeißen ist übrigens auch so ein Wort, das ich gar nicht leiden kann (wie Türe, aber von der ist hier ja zum Glück gar nicht die Rede), ob es nun passt oder nicht. Aber das nur nebenbei.

Ach ja, sagte ich schon mal, dass mir das gefällt? Ich vermute jetzt einfach mal, das ist so eine Geschichte, die mit mehrmaligem Lesen dazugewinnt. Aber abwarten.

Und der Titel! Bzw. der letzte Satz! Sehr schön, das. Denn - was stimmt jetzt nicht? Es könnte alles mögliche gemeint sein und das ist ja das Schöne daran.
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag15.09.2015 15:47

von holg
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Ich weiss, was du mit diesem Text getan hast. Das heißt, ich bin mir nicht sicher. Plötzlich nicht sicher, ob du den Bernhard kopiert oder kopiert hast. Also, ob du einfach einen Text genommen (das klingt sehr nach Holzfällen) und ein paar Worte ausgetauscht hast, oder aus dem Nichts, deiner eigenen Vorstellungskraft eine Hommage verfasst hast.

Das ist die Frage. Eins oder setzen, sechs. Ich bin mir nicht sicher. Und das ärgert mich.


_________________
Why so testerical?
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag19.09.2015 17:03

von BlueNote
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Neutraler Kommentar, um bewerten zu können.
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Drakenheim
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 386
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Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag19.09.2015 20:43

von Drakenheim
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Schön, wie sich dein Prota in seine Gedanken reinsteigern kann. Ich weiß zwar nicht, wer er ist, wo er ist oder warum er dort ist. Aber ich weiß trotzdem schon eine Menge über ihn.

Themenvorgabe eingehalten, Text im Präsens, Titel passt.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4998
Wohnort: Berlin


Beitrag19.09.2015 23:10

von Nina
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Lange Sätze und Beschreibungen, flüssiger Stil, schöne Beschreibungen - ich lausche bzw. lese gespannt. Den Part der Bergmannschen und das um sie herum erzählen und beschreiben, finde ich nicht so interessant. Dennoch: Die Geschichte ist rund, Türen sind auch drin, aber ein paar Absätze fehlen. Zum Luftholen für die Leser. Die Zeit war knapp, ich weiß. Fehler sind mir keine aufgefallen. Schön, dass Du mitgemacht hast.

_________________
Liebe tut der Seele gut.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag20.09.2015 16:52

von Constantine
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Bonjour!

Dein Block von Text liest sich für mich sehr anstrengend und aufgrund der aufgesetzt wirkenden Sprache und vielen Redundanzen unnötig langatmig. Ich spare mir die Kennzeichnung der redundanten Stellen, erwähne beispielhaft Begriffe wie Tür (16x), Kaminzimmer (4x), Bergmannsche (13x) , platinblondes Miststück (2x), Rock (5x), kurz (in Verbindung mit Rock, 3x), Tochter (6x), schließen (4x).
Einige Absätze mehr, Kürzungen und etwas mehr sprachliche Variation hätten deiner Geschichte sicherlich gut getan.

Du hast es leider nicht in meine Top Ten geschafft: zéro points.

Merci beaucoup.

Constantine
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag22.09.2015 09:35

von Jenni
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Dieser atemlos drauflosplaudernde Erzählfluss ist schon reichlich unterhaltsam und klingt so ganz typisch nach ... Aber ich vermute jetzt einfach mal gar nichts.

Ich finde, die ein oder andere Atempause hätte dem Text gar nicht so schlechtgetan, mal irgendeinen Gedanken zum Ende bringen oder noch besser an einem hängenbleiben, das hätte dem Erzähler schon angestanden und mir zu folgen erleichtert. Und dann hätte seine Ausdrucksweise für mich nicht zwingend so ins Ordinäre abzudriften brauchen (Miststück ist jetzt zwar kein so ordinäres Wort an sich, aber wirkte im Kontext seiner Sprache auf mich wie ein Tourette-Anfall).

Ist aber auch völlig egal und keine wirkliche Kritik, denn höre ich dem Erzählstrom zu (und stimmt meine Vermutung, dann wünsche ich mir eine Audio-Version), dann erfahre ich da eine wirklich feine Geschichte, die aus dem Thema hervorgeht, auf allen Ebenen Sinn macht, in sich konsistent ist und in ein perfektes Ende führt (die höchste Kunst beim FFF), womit auch der Titel ideal passt: der Erzähler ruiniert sich selbst den Abend, indem er das Türschlagen in Zusammenhang mit einer Episode aus seiner Vergangenheit phantasiert, gar nicht so unplausibel allerdings, am Ende fast schon auch wahr - aber wahrscheinlich stimmt das alles überhaupt nicht.

12 Punkte von mir. Aber wahrscheinlich ... wink
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag22.09.2015 11:25

von Literättin
Antworten mit Zitat

Diese Geschichte kommt mir zu geschraubt, zu geballt, zu verwirrend daher. EIn einziges Gedränge. Ich verliere mich im Textgewühl, kann gerade so die Bergmannsche identifizieren und dann wieder auch nicht.

Mir ist nicht ganz klar, worum es hier eigentlich geht. Beim zweiten Versuch mich hier durch zu wühlen, werde ich nicht viel schlauer. Es scheint etwas wie Witz und Ironie auf. Mehr erkenne ich erst einmal nicht. Es scheint mir auch zu viel Gezeter im Text, der von Anfang bis Ende dem gleichen Tenor folgt. Es sei denn, mir fehlt es einfach an genügend Konzentration.

Es mag ein ambitionierter Ansatz darin stecken. Mir ist es zu viel Arbeit, diesen freizulegen. Und vielleicht, oder vermutlich tue ich dem Text sogar Unrecht, indem ich hier null Punkte gebe.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag23.09.2015 19:29

von Nihil
Antworten mit Zitat

Ein Text für Leute mit literarischem Crushing-Fetisch. Auch wenn ich diese Absatzlosigkeit nur wenigen Leuten aus dem Forum zutraue, muss ich doch mal sagen, dass gerade am PC so etwas extrem schwer zu lesen ist. Zumal mit einer Auflösung von 1920x1080 und einer Augenentzündung. Heulen über Luxusprobleme Ende.

Ich habe die Textmauer also eigenmächtig in mundgerechte Trümmer zerhauen und sie mir anschließend zusammengedacht. Was ich da las, war eine erschreckend epigonale gut modellierte Geschichte, die sich erstaunlich gut am Stile Bernhards orientiert hat. (Das durchgestrichene Wort war ein Witz, ich meine das als großes Lob!) Um sowas in zwei Stunden schreiben zu können, muss man die Art und Weise zu schreiben wirklich internalisiert haben. Atemloses Rummosern über den Literaturbetrieb und das Lästern über Seilschaften und alte Bekannte. Wirkt fast, als hättest du das Zitat bereits vorher auswendig gekannt und brauchtest dann nur noch den Kontext drumherum bzw. abschreiben. Aber selbst das Abschreiben wäre in zwei Stunden schon eine Leistung gewesen.

Tja, wäre wohl mein Favorit, aber die mangelnden Absätze und beträchtliche Zusatzarbeit, die mir das Setzen ebenjener bereitet hat, machen eine Bepunktung unmöglich. Die wahre Wahrheit ist, dass ich mit den abgefeuerten Punkten diesen Textberg zertrümmert habe. Es wäre zu wünschen, dass dir davon einer an den Schädel gerummst ist, damit du beim nächsten Mal Absätze setzt. Die wären nämlich durchaus möglich gewesen, ohne dem Text sein Fortfließen und seine Unrast zu nehmen.

Übrigens mag ich Absätze.
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag24.09.2015 00:17

von tronde
Antworten mit Zitat

Hallo!
Das Sinnieren über eine alte Jugendliebe? geschickt mit dem Jetzt verknüpft, für mich aber zu langatmig. Vielleicht auch durch die fehlenden Absätze, aber mit Gedankenfluss-Lesen habe ich immer so meine Schwierigkeiten.
Zitat: die tägliche Regelmäßigkeit fehlt mir.
Titel/Text: ja

Packt mich nicht.

Grüße
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3376
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag24.09.2015 08:47

von Michel
Antworten mit Zitat

Erste Furcht: Noch ein Psychiatrie-Stück.
Zweite Furcht: Gesamter Text in einem Satz.
Beides nicht eingetreten. Danke.

Ein durchgehender, fast etwas atemloser Gedankenstrom, der einen hineinnimmt in die Wahrnehmung und die Urteile der Hauptfigur. In ihren Wertungen zeichtet sie sich selbst für den Leser. Sehr gelungen, nicht beim ersten Lesen zu knacken. Titel und Textabschluss sind einfach klasse. Vielen Dank, sehr gern gelesen und bepunktet.
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Olifant
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 417
Wohnort: München


Beitrag26.09.2015 14:54

von Olifant
Antworten mit Zitat

Im Normalfall, wäre der Satzbau in die Kategorie „eigenartig“ einzuordnen. Manche Sätze sind verdammt lang. Aber ich argwöhne, dass das ganz im Sinne des Autors lag. Das legt zumindest die Rechtschreibqualität nahe, die weitaus professioneller ist als der Satzbau dies vermuten ließe.
Mit eigenartigem Satzbau meine ich aber auch Stellen wie diese:
Zitat:
…nichts von ihr hören.  Aber. Wahrscheinlich stimmt das…


Ob die Vorgaben eingehalten wurden, kann ich bei diesem Text extrem schwer beurteilen. Inhaltlich sehe ich keinen großen Zusammenhang. Abgesehen davon ist die Platzierung des Zitats gleich am Anfang der Story für meinen Geschmack ein wenig gekünstelt.
Das finde ich aber noch nicht tragisch. Ich hab ein anderes Problem.
Es gibt Geschichten, bei denen tut man sich echt schwer. Diese hier gehört dazu. Es war nicht schwer, sie zu lesen, nein. Bei Sprache und Verständnis und auch rein formal gibt es kaum etwas auszusetzen.
Ich möchte aber wetten, dass da trotzdem neben mir noch ein paar andere rätseln, ob da hinter dem Text mehr steckt, als das, was man liest. Zunächst hatte ich auf so eine Art „Hitler-lebt-und-schreibt-Tagebuch“ spekuliert. Wenn ich mir den Text mit Adis bescheuertem Tonfall á la „Äch hock in meinem Bonkerrr, mätten in Berrrlin…“ vorlese, dann ergibt das sogar einen gewissen, humoristischen Sinn. Der dann aber inhaltlich mit dem Zitat überhaupt nichts mehr zu tun hätte. Also ist es das wahrscheinlich nicht.
Vielleicht ist es einfach so, dass da jemand einer alten Liebe nachtrauert und eifersüchtig ist, weil diese Liebe mit einem anderen Mann glücklich wurde und eine Tochter hat.

Ich werd wirklich nicht ganz schlau aus dem Text. Trotzdem berührt er mich. Und er ist gut geschrieben. Hat irgend sowas aus den frühen Sechzigern.
Bin gespannt auf die Auflösung.


_________________
Liebe Grüße,

Olifant
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halcyonzocalo
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Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag26.09.2015 18:56

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Das ist ein sehr interessanter Text, wie ich finde. Es ist ehrlich interessant, wie viele Misanthropen es in diesem Wettbewerb gibt. Laughing Aber im Ernst: Den Beitrag finde ich ziemlich stark und das liegt vor allem an der verwendeten Sprache. Diese endlosen Sätze, die Brüche, die wiederkehrenden Gedanken an "die Bergmannsche" und den lächerlichen Gatten - das wirkt sehr authentisch und erlaubt es dem Leser, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Stilistisch gefällt mir das also sehr gut. Besonders den Schluss finde ich interessant und dieser wirkt auf mich, als würde der Erzähler für den Moment resignieren - nur um einen Moment später wieder aufs Neue zu beginnen. Insgesamt also definitiv einer der stärkeren Beiträge, gefällt mir gut.

Edit: Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, deinem Text 10 Punkte zu geben. Mein Sieger stand direkt als ich ihn gelesen habe, fest. Zwischen den Plätzen 2-4 ist mir die Entscheidung sehr schwer gefallen, aber da mich dieser Text stilistisch am meisten anspricht, gehört der zweite Platz dir.  smile


_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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nebenfluss
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Beitrag27.09.2015 00:24

von nebenfluss
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Ich hatte in diesem FFF, durch die Notwendigkeit im Präsens zu bleiben, eigentlich mehr Gedankenstrom-Monologe wie diesen erwartet. Stattdessen hat der Text eine gewisse Außenseiterposition, die kurioserweise noch dadurch betont wird, dass er der letzte in der alphabetischen Liste ist.
Es riecht ein wenig nach Altmännerliteratur.
Kurz dachte ich, den Prota erkennen zu müssen/sollen, aber da ich der Bergmann und den Rosinskis keine Personen aus dem realen Kulturbetrieb zuordnen konnte, führte das nirgends hin. Schade eigentlich.
Tja, und was will mir dieser Schlusssatz, der ja auch für den Titel verantwortlich ist, nun sagen? Keine Ahnung. Vielleicht meint er einfach nur, dass die junge Frau, die da jetzt mit den Türen knallt, nicht die Tochter der Bergmann ist.


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Nathan Pascal
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Beiträge: 39



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Beitrag27.09.2015 06:39

von Nathan Pascal
Antworten mit Zitat

Okay, letzter Kommentar, endlich, kein Grund mehr, sich kurz zu fassen:

Verzichten wir auf die Formvorlage von Inhalt und Sprache, Thema und Titel, und Wertung. Dieser Text wirkt auf mich, mit größtmöglichem Respekt ausgedrückt, freud- und inspirationslos heruntergeschrieben, bewegt sich inhaltlich weder wirklich vor, noch zurück, ist vergleichsweise mühsam zu lesen und weist auch sprachlich keine große... Besonderheit auf.
Thema ist notdürftig angeschnitten, beschränkt sich leider darauf, dass Türenschlagen eben nervt und von einem "immer" kann auch keine Rede sein, da es sich bei der beschriebenen Situation um eine einmalige Gelegenheit an einem dem Erzähler sonst fernen Ort handelt.
Am schlimmsten ist wohl der Titel, der schon vorwegnimmt, dass der ganze Text eigentlich... naja, offen gesagt seinen eigenen Wert abstreitet, und das nicht auf eine sympathische-ironische Weise, oder sehe ich das zu kritisch?
Genau wie am Ende, wo letztlich steht: Danke für ihre Lebenszeit. Quittungen sind aus.
Beim allerersten Kommentar (die ich alphabetisch abgearbeitet habe) erwähnte ich, dass ich kein Anhänger der Praxis bin meine Lebenszeit zurückzufordern. Ich überdenke.

Gut, war jetzt alles etwas überzogen ausgedrückt, aber wahrscheinlich versuche ich gerade nur die Stimmung beim Schreiben dieses Textes nachzuempfinden. Spiegelneuronen, und so. Natürlich gilt auch diesem Verfasser / dieser Verfasserin meine Würdigung für die erbrachte Leistung, der Text hinterlässt einfach nur ein ziemlich mieses Gefühl bei mir. Auch eine Art von Wirkung, deren Wert man nicht leugnen sollte.

Entschuldigend
Nathan Pascal
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Lilly_Winter
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 43
Beiträge: 250
Wohnort: Dortmund


Beitrag27.09.2015 17:37

von Lilly_Winter
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Hallo Inko,

an sich gefällt mir der Text, wie der Prota sich immer mehr in seine Gedanken hineinsteigert, allerdings hat mir das Fehlen von Abschnitte das Lesen erschwert, meine Augen mögen diese kleinen Pausen, wenn sie zu einem neuen Absatz springen ^^.
Aber ich mochte den Gedankengängen deines Protas gerne folgen und konnte deswegen darüber hinweg lesen.

lg Lilly[/quote]
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