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shatgloom Eselsohr
Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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13.09.2015 18:00 Abfallzahlen von shatgloom
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Morgens verlässt Vater immer als Erster das Haus. Ich bin noch im Bad, als ich das Zuknallen der Haustür höre. Kurz danach fällt laut die Küchentür ins Schloss. Sie haben wieder Streit. Wenn ich dabei bin, tun sie so, als wäre nichts. Aber ich höre es am Klang der Türen. Als ich runterkomme, hantiert Mutter fahrig in der Küche herum und ihre Wangen sind gerötet. Ich glaube, sie hat geweint und ich weiß nicht, wo ich hinschauen soll. Etwas tut in mir weh.
In der Schule gibt Frau Zahn die Rechenaufgaben zurück. Sie sagt erst nichts zu mir, aber ich weiß auch so, dass es wieder Ärger geben wird. Das sehe ich an ihrem mitleidigen Blick.
Nach der Stunde ruft sie mich nach vorne. Mein Freund Tom raunt mir im Vorbeigehen zu, dass er draußen auf mich wartet und berührt kurz meine Schulter.
„Also Jonas“, fängt Frau Zahn an. Ich hoffe, dass sie mich nicht so lange aufhält, ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll.
„Was soll ich nur mit deiner Arbeit im Rechnen anfangen? Ein paar Aufgaben hast du vollkommen richtig und andere machst du einfach nicht. Kannst du mir mal erklären, warum?“
„Ich kann die nicht.“ Ich starre auf meine Schuhe.
„Du versuchst es bei einigen gar nicht. Dividieren kannst du doch ganz gut, nur bei den Aufgaben, bei denen ein Rest bleibt, hast du Probleme. Was ist zum Beispiel fünf durch zwei?“
„Weiß ich nicht.“ Ich versuche, nicht zu weinen.
„Zwei geht in Fünf zweimal, bleibt als Rest Eins. Weiter sind wir doch noch gar nicht. Mehr musst du nicht machen. Das ist doch nicht schwer.“
„Ich will das nicht machen, ich kann das nicht, ich will nicht, dass ein Rest bleibt. Reste sind doof“, schreie ich und laufe davon.
Tom hat auf mich gewartet und geht nun schweigend neben mir her. Irgendwann muss aber einer was sagen. Ich fange an.
„Ich hab ’ne Fünf.“
„Wieso hast du die Fünf, du konntest das doch immer besser als ich?“
„Ich glaub, meine Eltern lassen sich scheiden, dauernd schmeißen sie die Türen so laut zu, wenn sie streiten, dauernd.“
„Scheiße“, meint Tom, „das ist ja echt übel, aber warum dann die Fünf im Rechnen?“
„Ich mag keine Aufgaben mit Rest, ich mache die einfach nicht. Das ist wie sowas, das übrig bleibt. Wie Abfall. Eben Abfallzahlen. So wie ich, wenn sie sich scheiden lassen.“
„Scheiße“, sagt Tom nochmal. Eine Weile gehen wir stumm weiter. Dann boxt er mir in die Seite. „Aber überleg mal, besser ein Rest als kein Rest.“
Ich will zwar nicht, aber ich muss grinsen.
Weitere Werke von shatgloom:
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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14.09.2015 03:22
von Jack Burns
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Sorry, ich kriege keine guten Kommentare hin. Deshalb von mir nur die Wertung. Ich hab mich an den Vorgaben und meinem Geschmack orientiert. Wenn beides passt, gibt es Punkte.
Viel Glück!
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2837
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R 14.09.2015 15:17
von Rübenach
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Schwierig zu bewerten. EIne Geschichte aus der Perspektive eines Drittklässlers. Passt die Sprache des Ich-Erzählers zum Alter des Protagonisten? Keine Ahnung. Wie plausibel sind die Figuren? Hm. Ich vermute mal, Tom und Jonas sind einigermaßen plausibel gezeichnet, bei der Lehrerin bin ich mir nicht so sicher. Oder sind Grundschullehrerinnen immer noch so schlecht ausgebildet, wie es die Volksschullehrer zu meiner Zeit waren? Sie hat doch erkannt, das Jonas die Divisionsaufgaben, bei denen ein Rest übrig bleibt, nicht mal versucht zu lösen. Also könnte sie annehmen, das seine Probleme nicht mathematischer Natur sind. Aber selbst wenn, eine Äußerung wie
„Du versuchst es bei einigen gar nicht. Dividieren kannst du doch ganz gut, nur bei den Aufgaben, bei denen ein Rest bleibt, hast du Probleme. Was ist zum Beispiel fünf durch zwei?“
ist doch in wirklich jeder Hinsicht hanebüchen. Aber wahrscheinlich mache ich mir Illusionen über unser Schulsystem und die Grundschullehrerin ist realistisch dargestellt.
Außerdem habe ich die Pointe am Schluss nicht verstanden. Jonas' Problem mit dem Rest schon. Aber Toms Bemerkung nicht. Wieso muss Jonas lächeln? Was habe ich überlesen?
Und, wenn Tom Recht hat, wird Jonas die nächste Arbeit genauso in den Sand setzen, weil er jetzt nur noch die Divisionsaufgaben löst, bei denen ein Rest rauskommt?
Zur Themenvorgabe:
Die Türen knallen und Jonas' Tag ist ruiniert. Was zwar weniger an den zuknallenden Türen als am (vermuteten) Anlass liegt, aber geschenkt. Metaphernwut finde ich keine, jedoch ist der gesamte Text um eine Metapher herumkonstruiert. Der Titel? Zu schwach um den Text im Zweifelsfall einen oder mehrere Ränge hochzustufen, gut genug, um ihn im Zweifel nicht herunterzustufen.
Fazit:
schwierig, der Text wird vermutlich im Bewertungsmittelfeld landen. Möglich, dass es für Punkte reicht.
Edit:
Am Ende die Nummer elf auf meiner Liste, hauptsächlich, weil ich mich entschieden habe, einigen (guten) Texten, bei denen ich massive Schwierigkeiten habe, den Themenbezug zu erkennen, doch ein paar Punkte zu geben.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Seraiya Mondsüchtig
Beiträge: 924
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14.09.2015 19:35
von Seraiya
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Hallo Inko,
trauriger Text. Das mit den "Abfallzahlen" gefällt mir irgendwie.
Hier geht es für mich mehr um das Matheproblem als um den Effekt des Türen zuknallens. Die Tragik der Situation hat mir trotzdem gefallen.
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Tjana Reißwolf
Alter: 63 Beiträge: 1791 Wohnort: Inne Peerle
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14.09.2015 23:30
von Tjana
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Elternstreit. War naheliegend bei dem Thema. Aber gut umgesetzt und gut geschrieben. Das Ende kommt etwas zu jovial daher, hier hätte ich mir aus Freundesmund was anderes gewünscht.
Titel originell
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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Wolfgang Rill Gänsefüßchen
Beiträge: 31 Wohnort: Fulda
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15.09.2015 03:51
von Wolfgang Rill
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Der Text pass zum Thema "Risse" in diesem Wettbewerb. Er ist aber viel kindlicher und versöhnlicher. Die direkte Verbindung von drohender Scheidung der Eltern mit dem Schulversagen, auch wenn der mathematische "Rest" dabei symbolisch aufgeladen wird und beides verbindet, finde ich zu unvermittelt. Gut aber der Umgang mit der wörtlichen Rede und die kleine Pointe am Schluss.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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15.09.2015 11:09
von hobbes
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Hm. Schwierig. Kind im Grundschulalter erzählt. Ich bin etwas unschlüssig, ob man der Erzählstimme trauen kann. Also, ob die schlüssig ist für das Alter.
Andererseits wird ja eh nicht viel erzählt. Was wiederum vielleicht für die Schlüssigkeit spricht. Oder auch nicht.
Ach, ich weiß auch nicht. Mich haut dieser Vergleich mit den Restzahlen einfach nicht sonderlich vom Hocker. Andererseits passt das irgendwie auch wieder.
Hm. Schwierig. Aber das sagte ich ja schon mal.
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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15.09.2015 12:37
von Literättin
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In dieser kleinen Geschichte knallt die Tür im Streit der Eltern, die sich scheiden lassen. Das Kind als Protagonist bekommt darauf hin Probleme in der Schule, hier insbesondere in Mathematik, weil es sich innerlich und auch konkret im Handeln dagegen sträubt, dass irgendwo Reste übrig bleiben. Es selbst, sieht sich als Rest, der übrig bleibt - nach der Scheidung der Eltern.
Eine schlichte kleine Geschichte, die durchaus nett zu lesen ist, sprachlich rund läuft und in sich stimmig das Thema verarbeitet hat.
Von mir gibt es hierfür drei Punkte.
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Lilly_Winter Eselsohr
Alter: 43 Beiträge: 250 Wohnort: Dortmund
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15.09.2015 18:01
von Lilly_Winter
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Hallo Inko,
ich werde meine Punkte erst verteilen, nachdem ich jeden Text gelesen habe. Ich versuche jeden Text unabhängig voneinander zu bewerten, wobei ich die Kriterien des Wettbewerbs beachten werde.
Negative Punkte bei meiner Kritik bedeuten also nicht automatisch, dass der Text von mir keine Punkte bekommt.^^
Zum Text:
Der Protagonist leidet unter den Streitereien der Eltern. Türen werden zugeschlagen, er vermutet Trennung. Darunter leiden seine schulischen Leistungen, obwohl er die Aufgaben rechnen kann, will er sie nicht rechnen, weil ein Rest übrig bleibt. Er hat Angst davor, ebenfalls als Rest zu enden, wenn seine Eltern sich scheiden lassen.
Ein emotionales Thema, das mir im Prinzip gefällt. Mir gefällt seine Erklärung über die Zahlen und der Begriff "Abfallzahlen" ist sehr schön. Leider wird hier das Türenzitat lediglich als Einführung für die Geschichte benutzt, es hätte mir gefallen, wenn es im Text noch einmal an Bedeutung bekommen hätte.
Zitat: | hantiert Mutter fahrig in der Küche herum |
Das "fahrig" würde ich streichen.
Zitat: | Etwas tut in mir weh.
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Den Satz finde ich unschön formuliert.
Zitat: | Sie sagt erst nichts zu mir, aber ich weiß auch so, dass es wieder Ärger geben wird. Das sehe ich an ihrem mitleidigen Blick. |
Ärger mit wem? Die Lehrerin oder die Eltern? Wenn er Ärger mit der Lehrerin bekommt, passt mMn nicht der mitleidige Blick, dann wäre sie eher wütend. Ich vermute also, die Eltern sind gemeint, dann aber ruft die Lehrerin ihn zu sich und mir wird klar, dass er sie doch meinte.
Der Dialog zwischen den Prota und Tom gefällt mir sehr gut, ich kann mir vorstellen wie sie nebeneinander herlaufen und sich unterhalten.
Protas Grinsen am Ende lässt hoffen.
Die Überschrift hat mir gut gefallen. Ich mag den Begriff "Abfallzahlen".
Ich konnte keine großen Fehler entdecken, sauber gearbeitet.
In der kurzen Zeit ist dir ein schöner Text gelungen.
lg Lilly
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Merope Klammeraffe
Beiträge: 716 Wohnort: Am Ende des Tals
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17.09.2015 16:21
von Merope
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- Thema erfüllt: Ja.
- Originalität: Sehr kreativ!
- Form: Gut lesbar!
- Fehler: Keine
- Passt der Titel: Ja, sehr gut
- Bleibt etwas davon im Gedächtnis: Aber sicher!
- Wie hat's mir gefallen: Sehr gut!
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Drakenheim Eselsohr
Alter: 44 Beiträge: 374 NaNoWriMo: 50166 Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm
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17.09.2015 17:55
von Drakenheim
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Deine Geschichte berührt mich. Ich kann Jonas Gefühle verstehen, seine Verweigerung nachvollziehen. In knapp zwei Stunden ist ein junger Prota entstanden, für den ich hoffe, dass seine Eltern sich wieder einkriegen.
Themenvorgabe eng eingehalten, Präsens stimmt (und das, ohne in die Ich-Perspektive zu rutschen), Titel passt zur Story.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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19.09.2015 16:05
von BlueNote
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Neutraler Kommentar, um bewerten zu können.
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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19.09.2015 21:54
von Nina
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Die Idee finde ich gut. Die Übertragung von persönlichem, seelischen Schmerz, der erlitten wird, übersetzt in Mathe-Aufgaben, die für den Protagonisten seine Situation darstellen. Mir gefällt auch das Grinsen am Ende der Geschichte. Das Thema Türen kommt beim morgendlichen Streit der Eltern zum Tragen. Den Dialog finde ich an einigen Stellen sehr schön, an anderen etwas träge, allerdings weiß ich, dass angesichts der Zeit für diesen Wettbewerb, Abstriche gemacht werden müssen und man aufgrund der Zeitknappheit bestimmte Dinge durchgehen lassen muss, die man ansonsten vermutlich ausgemerzt hätte. Insgesamt eine runde Geschichte erzählt, die eine Idee verfolgt und diese bis zum Ende erzählt.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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20.09.2015 15:24
von Constantine
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Bonjour!
Der Titel macht neugierig und passt sehr gut zum Text.
Ein Drama: Der Prota bekommt die Streitigkeiten der Eltern durch zugeschlagene Türen mit und befürchtet, dass sie sich scheiden lassen und er, passend zum Titel, als Abfall zwischen den Eltern zurückbleibt. Parallel dazu die Szene in der Mathestunde. Der Prota hat eine Aversion gegen Divisionsrechnugnen, bei denen ein Rest übrig bleibt, weil ihn das zu sehr an seine eigene Situation erinnert.
Das Thema der Vorgaben ist erfüllt und in der Kürze der Zeit eine Szenerie zu erschaffen, die Division und Scheidungsthematik verbindet, hat mir von den Verbindung her gefallen.
Du hast es in meine Top Ten geschafft: quatre points.
Merci beaucoup.
Constantine
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2394 Wohnort: knapp rechts von links
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20.09.2015 16:55
von holg
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An sich eine schöne Geschichte, die das Thema gut einarbeitet. Nur das Problem mit den Restaufgaben finde ich ein bisschen weit hergeholt. Und leider wird ganz schön darauf herumgeritten. Dafür ist spätestens bei "Nur bei den Aufagbe, bei denen ein Rest bleibt, hast du Probleme" die Pointe raus.
Und das Türenschlagen, das ich nach dem Zitat eher teilursächlich betrachte, rückt völlig in den Hintergrund.
_________________ Why so testerical? |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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21.09.2015 10:47
von Ynishii
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Den seelischen Zustand eines Scheidungskindes (und wie es sich selber sieht) mit einem Teilungsrest zu vergleichen ist sicherlich gewagt, jedoch hilft es sehr dabei zu verstehen. Ich konnte mich durch diesen Vergleich sehr gut hineinversetzen. Schon alleine die Idee verdient Respekt und auch der Titel ist Klasse. Man fragt sich schon vorher, was damit gemeint sein könnte und ist neugierig darauf, die Geschichte zu lesen.
So entsteht ein kleines Schmuckstück, das noch dazu in extrem kurzer Zeit entstanden ist. Hut ab!
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 524
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T 21.09.2015 21:56
von tronde
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Hallo!
Die Sprache und Gefühlswelt eines Grundschülers finde ich gut getroffen. Ein Hoffnung lassendes Ende. Die Analogie der Divisionsreste, super. Es stört mich der Dialogteil mit der Lehrerin, der hätte für mich etwas kürzer sein können, nur ein Satz über die falschen Aufgaben.
Titel und Text: ja.
Zitat: ja
Vielleicht wieder so ein von hinten aufholender Text, da steckt viel drin, aber es packt mich nicht so recht.
Grüße
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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22.09.2015 00:21
von Nihil
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Als wenn die Symbolik nicht ohnehin schon offensichtlich genug gewesen wäre, schlägst du den Leser mit dem Holzhammer, oder besser dem Baseball-Schläger, damit k.o. Tut Mir Leid für die harten Worte gleich zu Beginn, aber das ist mir zu schwach. Ein bisschen Türenknallen als Präscheidungsatmosphäre, aus der heraus der Protagonist dann seine absourde Furcht vor Brüchen und Resten entwickelt. Ja, ich finde die absurd, auch wenn wir es mit einm Kind zu tun haben. Vielleicht auch gerade deswegen, weil ich sowas nur glauben würde, wenn es mir im echten Leben begegnet. Das wirkt mir zu sehr aus der Sicht eines Erwachsenen wahrgenommen, der die Ähnlichkeiten viel eher sieht als ein Kind. Dass Jonas sein Problem darüber hinaus so gut artikulieren kann, ein Wort wie „Abfallzahlen“ dafür findet, und seinem gleichaltrigen Freund, der sich ebenso altersfern benimmt („berührt kurz meine Schulter“), seine missliche Lage schildert. Tom hat erstmal nur zweimal „scheiße“ zu sagen, und ich sehe ihn schon mit bitterem Blick gen Horizont seine Kippe auf der Backsteinmauer ausdrücken. Nee, die Kinder finde ich überhaupt nicht getroffen und deswegen kann ich mit deinem Beitrag leider auch nichts anfangen.
Das Thema ist, was das Türenknallen angeht, getroffen. Allerdings hätte mich die familiäre Situation mehr interessiert als die Erklärung, wie man einen Bruch teilt. (Auch wenn das im Text natürlich Sinn macht.) Sprich: Mir ist das zu wenig nachvollziehbar. Bei der Wiederholung haben die Organisatoen wohl 5/4tel ihrer Augen zugedrückt, denn ich sehe wohl Rest und Fünf, aber kann man das wirklich anfassen? Hm.
Sorry. Vielleicht kommen wir beim nächsten Mal wieder zusammen.
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3376 Wohnort: bei Freiburg
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22.09.2015 11:49
von Michel
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Schüler sackt mit den Leistungen ab, Hintergrund: Sich anbahnende Trennung der Eltern.
Was mir gut gefällt, ist das Spiel mit dem Teilen und dem Rest. Das bleibt symbolhaft, aber offen für Interpretationen. Eine Situation, die sich jeder gut vorstellen kann, mit einem Potential für leises Drama.
Was mich hinauswirft, ist (noch) die Umsetzung. Über die doppelten Zeilenumbrüche lese ich hinweg, aber unnötige "sagt er" o.ä. bremsen den Fluss und wirken noch nicht gereift. Vermutlich der knappen Zeit geschuldet.
Schade finde ich den Einstieg, der Potential verschenkt. Eigentlich ein knackiger Einstieg, die erste Szene: Schon beim Aufwachen gibt es Stunk in der Familie. Aber: "Immer wenn" distanziert mich schon von der ersten Zeile an. Lieber direkt ins Bild einsteigen; der Text zeigt schon, dass dies nicht der erste Streit ist.
Die Stimmungsdrehung am Schluss in Richtung Grinsen finde ich noch nicht stimmig. Nicht jeder Text muss depressiv enden, aber das kommt mir zu unvermittelt.
Fazit: Gute Idee, die handwerklichen Nachschliff braucht.
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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23.09.2015 12:40
von Jenni
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Ich mag das. Die Analogie der „Abfallzahlen“ mit Jonas' Angst übrigzubleiben. Jonas tut mir leid, und dann kommt das Ende, das einfach so nett ist. Die Sprache passt halt zu einem Dialog unter Kindern, kann man nichts sagen.
Thema gut umgesetzt, Titel passt auch. Also - Punkte: vier.
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Nathan Pascal Gänsefüßchen
N Alter: 30 Beiträge: 39
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N 25.09.2015 03:36
von Nathan Pascal
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Okay, schreiben wir einen Kommentar, machen wir es kurz und subjektiv, noch viel zu bewerten und wenig Zeit:
1. Inhalt und Sprache
Sprachlich sehr einfach und unauffällig, genau wie es dem Alter der Erzählers angemessen scheint, demnach passend und stimmig.
Fast ausschließlich wörtliche Rede, transportiert den Inhalt gut und ohne unnötige Komplikationen, wie ich sie wahrscheinlich unnötiger- und komplizierterweise eingebaut hätte. Schön.
Das Thema der Mathearbeit fügt sich ebenso schlicht und stimmig zum Sprachstil und bringt die Gefühlswelt des Erzählers auf einen klaren, eindeutigen Punkt ohne unnötige Komplikationen.
Nur, irgendwie fehlt mir irgendetwas bei dieser ganzen Schlichtheit und Direktheit, allerdings ist das wahrscheinlich nur meine Vorliebe für unnötige Komplikationen. Literarisch gesehen. Nichts, das ich direkt negativ werten könnte, aber auch kein besonders herausragender positiver Aspekt. Eben schlicht und stimmig, was ein Kompliment ist.
2. Thema und Titel
Thema soweit umgesetzt.
Regelmäßiges Türenknallen als Symptom für tieferliegende Probleme.
Ruinierter Tag deutlich erkennbar.
Sehr passender Titel, der erst wenig (keinen) Sinn macht und sich mit fortlaufendem Text erschließt, diesen dadurch trägt, und das Leid des Erzählers auf einen konkreten Punkt bringt. Wieder ein Lob für diese Klarheit und Direktheit.
Vielleicht mit einer der besten Titel des Wettbewerbs, für mich, subjektiv gesehen.
Wertung:
Außerhalb der Konkurrenz gesehen im guten mittleren Punkebereich, innerhalb betrachtet wird es sich zeigen unabhängig davon würdige ich die Mühe und Leistung des Verfassers / der Verfasserin unter dem Zeitdruck dieses Wettbewerbs.
Es zeichnet
Nathan Pascal
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Violet_Pixie Eselsohr
V
Beiträge: 410 NaNoWriMo: 20863
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V 25.09.2015 08:10
von Violet_Pixie
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Wehmuts-Gefallen! Wie viele Kinder gibt es da draußen, die sich ebenso fühlen ...
Ein nachdenklicher Text.
Thema gut umgesetzt.
Titel passt.
LG
Violet
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