Schneeflocken-Methode: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. April 2009, 15:35 Uhr

Die Schneeflocken-Methode

Die “Schneeflocke” ist eine von verschiedenen Methoden, mit denen ein Autor den Plot für seine Geschichte bis ins kleinste Detail planen kann. Sie wurde von dem amerikanischen Romanautor Randy Ingermansson zuerst entwickelt und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Wie weit man dem Prinzip folgt, ist dem Autor dabei selbst überlassen und hängt von verschiedenen Faktoren, u.a. dem Genre des Romans, für den man plottet, ab. Die Methode kann dabei helfen, „Löcher“ im Plot zu füllen, Gleichgewicht zwischen verschiedenen Handlungssträngen zu erzielen und auch einen möglicherweise dünnen Plot „aufzublähen“.


Der erste Schritt

Die Methode funktioniert nur, wenn der Autor schon eine relativ klare Vorstellung hat, worum es in seiner Geschichte gehen soll. Denn im ersten Schritt brauchst du eine Ein-Satz-Zusammenfassung deines geplanten Projektes. Nimm dir Zeit dafür. Setz dich eine Stunde lang hin und denke darüber nach, was für eine Geschichte du erzählen willst, und schreibe die Grundidee in einem einzigen Satz auf. Randy Ingermanssons eigener Beispielsatz lautet: „Ein unberechenbarer Physiker reist in der Zeit zurück, um den Apostel Paulus zu töten.“ (aus seinem Erstlingsroman „Transgression“)

Tipps für diesen wichtigen ersten Satz: Je kürzer, desto besser. Versuche, nicht mehr als 15 Wörter zu schreiben. Keine Namen erwähnen, aber das Ziel der Hauptfigur klar herausstellen. Randy’s Tipp: Die Bestsellerliste der New York Times – hier finden sich zahlreiche Einzeiler, die ihr Dasein diesem ersten Schritt im Plot-Prozess verdanken!


Der zweite Schritt

Im zweiten Schritt erweiterst du deinen ersten Satz auf einen ganzen Abschnitt, der aus fünf Sätzen besteht. Strukturiere diesen Abschnitt so, dass der erste Satz den Ausgangspunkt deiner Geschichte darstellt, der fünfte Satz das Ende, und die drei Sätze dazwischen beschreiben „Katastrophen“, die zwischen dem Anfang und dem Ende der Story passieren. Wendepunkte, wenn man so will. Satz zwei kann dabei ein Konflikt „von außen“ sein, aber Satz drei und Satz vier sollten auf Entscheidungen des Protagonisten fußen, sollten Konfliktsituationen beschreiben, die der Protagonist sozusagen „sich selbst zu verdanken“ hat.

Wenn dein Absatz aus Schritt zwei – abgesehen vom letzten Satz – ganz stark nach dem Klappentext eines fertigen Buches aussieht, dann bist du auf dem richtigen Weg – denn genau das ist es!


Der dritte Schritt

Jetzt hast du einen schönen Blick "von oben" auf dein Projekt. Nun ist es Zeit, dir die Figuren etwas genauer anzusehen. Je mehr (potentielle) Hauptfiguren hast, desto mehr Handlungsstränge hast du, und im dritten Schritt definierst du eben diese Handlungsstränge.

Jetzt nimmst du dir jede deiner Hauptfiguren einzeln eine Stunde lang vor und arbeitest sie nach folgendem Schema aus:

- Name

- Ein-Satz-Zusammenfassung der Story aus der Sicht der Figur

- Die Motivation der Figur (was will die Figur allgemein erreichen?)

- Die Ziele der Figur (was will die Figur konkret?)

- Der Konflikt der Figur (wer oder was verhindert das Erreichen der Ziele?)

- Die Lernkurve der Figur (was hat die Figur am Ende der Geschichte gelernt, wie hat er / sie sich verändert?)

Und am Ende erweiterst du die Ein-Satz-Zusammenfassung vom Anfang noch auf den ganzen Abschnitt aus fünf Sätzen, wie du es in Schritt zwei für die ganze Story getan hast.

Wenn du jetzt plötzlich das Gefühl hast, dass du deine Arbeit aus Schritt eins oder Schritt zwei nochmal ändern musst, weil es sonst nicht mehr „passt“ – immer ran! Deine Figuren erzählen dir Dinge über die Geschichte, die du noch nicht wusstest! Geh so oft in den Schritten rückwärts, wie du musst. Das ist der Sinn bei dieser Art des Plottens... Interaktion mit deinen Figuren so früh wie möglich, und alle Veränderungen, die du jetzt machst, brauchst du später nicht mehr machen! Jeder neue Schritt hilft dir dabei, deine Story besser zu verstehen, und es wird sich nicht vermeiden lassen, dass sich aus den neuen Entwicklungen Veränderungen bei den früheren Schritten ergeben.


Der vierte Schritt

Der fünfte Schritt

Der sechste Schritt

Der siebente Schritt

Der achte Schritt

Der neunte Schritt

Der zehnte Schritt

Fazit

Quelle

[1]