Reim: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Der DSFo.de Leitfaden
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Kategorie zugefügt)
Zeile 66: Zeile 66:


Zäsurreim: Die Worte vor einer Zäsur reimen.
Zäsurreim: Die Worte vor einer Zäsur reimen.
<!--ab hier bitte nicht löschen-->
[[Category:Übersicht Hauptseite]]

Version vom 12. Juli 2017, 20:43 Uhr

Beim Reim wird reiner Reim und unreiner Reim unterschieden. Als reine Reime gelten jene, die in Klang und Schriftbild vom letzten betonten Vokal an übereinstimmen. Alle anderen gelten als unrein, wobei die Augen- und Ohrenreime eine Sonderform darstellen.

Reime binden die reimenden Worte stark aneinander, lassen sie in Beziehung zueinander treten und ordnen das Gedicht zusätzlich zum Rhythmus. An ihnen orientiert sich der Leser und Hörer im Text, sie sind quasi wie Wegmarken im Lesefluss. Außerdem unterstreichen sie im Normalfall das Ende einer kleinen Sinneinheit.

Die Übereinstimmung von Wörtern wird in der Analyse durch gleiche Kleinbuchstaben angezeigt:

Z.B. in dem bekannten Lied von Matthias Claudius:

Der Mond ist aufgegangen ============>a

die goldnen Sternlein prangen =========>a

am Himmel hell und klar.==============>b

Der Wald steht schwarz und schweiget===>c

und aus den Wiesen steiget============>c

der weiße Nebel wunderbar.============>b

Refrains, also immer gleich wiederkehrende Verse, werden mit R oder, bei mehrzeiligen, reimenden Refrains mit gleichlautenden Großbuchstaben bezeichnet.

Reimt eine Zeile mit keiner anderen im Gedicht, spricht man von einer Waise. Sie wird durch ein "x" oder "w" berücksichtigt.

Ein extra Feld nehmen die verschiedenen Reimschemata ein, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Davon gibt es allein im europäischen Raum sehr viele, weswegen nur eine Übersicht der gängigen gegeben werden kann.

Alliteration (Stabreim): Die Anfangskonsonanten betonter Silben stimmen überein, beim Stabreim sind das mindestens drei von vier betonten Silben. ( Das Haus, der Hof, der Hund genommen...)

Anapher: Das Wort am Versanfang wird in einem nächsten wiederholt.

Anfangsreim: Die Versanfänge reimen.

Binnenreim: Die Schwierigkeit besteht oft darin, den Binnenreim genau zu definieren. Daher werden hier alle Phänomene, die innerhalb des Verses stattfinden, zusammengefasst dargestellt.:

- Schlagreim: zwei aufeinander folgende Worte reimen (Ich werde Dir den Kragen schlagen)

- Inreim: zwei Worte in einem Vers reimen (Du kannst und willst Dir Deinen Wanst...)

- Mittenreim: Worte aufeinanderfolgender Verse reimen (Die Fliege kommt, die Fliege geht/ Ich bete prompt ein Stoßgebet)

Blockreim: (früher umarmender Reim) abba cddc usf.

Echoreim oder rührender Reim: Auch die Konsonanten vor der Reimsilbe sind gleich, d. h. es handelt sich um die gleichen Worte. Diese Reimart ist nur bei Sinnwechseln legitim: (Da bin ich vorhin hingefallen,/ da ist mir diese Straße aufgefallen.)

Endschallender Reim: Zwei aufeinanderfolgende Schlagreime reimen (ich werde Dir den Kragen schlagen/ und dann was über'n Magen sagen.).

Gebrochener Reim: Er stellt eine Potenzierung des Enjambements dar, indem er eine Silbe aus dem Wortinneren zur Reimfindung benutzt. (Meine Liebste, die Be-/ dingungen für Liebe)

Gespaltener Reim: Dabei verteilen sich die Reime auf zwei Worte. (Klar ist - sogar ist)

Grammatischer Reim: Verschiedene Worte desselben Wortstammes oder unterschiedliche Beugeformen desselben Wortes reimen miteinander. (Du läutest - Geläute; fing - gefangen)

Haufenreim: aaa... bbb... ccc... usf.

Kreuzreim: abab cdcd usf.

Paarreim: aa bb cc usf.

Reicher Reim: Hierbei reimt mehr als die letzte betonte Silbe (viel ertragen - Spiel vertagen).

Schüttelreim: Ein Doppelreim, bei dem die Stammkonsonanten der zusammengehörenden Reimpaare vertauscht werden. (Er würgte eine Klapperschlang'/ bis ihre Klapper schlapper klang.)

Schweifreim: aabccb

Verschränkter Reim: abc(d) abc(d); abc bac u. v. a. m.

Zäsurreim: Die Worte vor einer Zäsur reimen.