Metrum

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Das Metrum ("Versmaß") unterscheidet sich vom Rhythmus dadurch, dass es eine streng geordnete Größe darstellt. Zwar sind alle Gedichte in ihrer Form rhythmisch geordnete Gebilde, unterwerfen sich aber nicht zwangsläufig dem Metrum, wie es seit der Antike tradiert wird. Es wurden verschiedene metrische Grundformen herausgebildet, die in Zusammensetzung Verse und Strophen bilden.

Die antiken Metren sind nicht ohne einen Umweg ins Deutsche übertragbar, da die griechische Lyrik, woher sie stammen, nach Silbenlängen und -kürzen (quantitierendes Versprinzip) unterschieden hat. Dem steht das akzentuierende Versprinzip heutiger Sprachen gegenüber, das nach Hebung und Senkung unterscheidet. D. h. auf eine ehemals lange Silbe entfällt heute eine Hebung (betonte Silbe), auf eine kurze eine Senkung (unbetonte Silbe).

Das Metrum setzt sich aus Versfüßen zusammen, das sind die kleinsten, sich wiederholenden metrischen Einheiten. Je ein Versfuß bildet einen einzelnen Takt eines Verses. In der neueren Literatur werden die Takte oft weggelassen, da der Auftakt, das ist eine unbetonte Silbe vor der ersten betonten Silbe des Verses, bei den antiken Metren oft als eigenständiger Versfuß berücksichtigt ist. Es gibt verschiedene Methoden, das Metrum darzustellen:

◡ —; x ´x; x X; - ´-: In allem eine Senkung mit darauffolgender Hebung. Normalerweise wechseln sich Hebung und Senkung bzw. Doppelsenkung ab. Allerdings gibt es auch den Fall, dass zwei Hebungen aufeinandertreffen, dann wird die erste Hebung beim Sprechen etwas mehr betont, was im Schriftbild so realisiert wird: ´- `-. Fällt dieser Hebungsprall, wie er vom natürlichen Rhythmus unserer Sprechgewohnheiten nich vorkommen kann, in die Mitte eines Verses, spricht man zuweilen von schwebender Betonung, also einer weitgehend gleichberechtigten Betonung. Er wird "~ ~" dargestellt.


Metrische Grundformen

Trochäus: ´- -

Jambus: - ´-

Daktylus: ´- - -

Anapäst: - - ´-

Amphybrachus: - ´- -

Kretikus: ´- - ´-

Sehr selten:

Spondeus: ´- ´-

Adonäus: ´- - - ´- -