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Bei anderen Veröffentlichungsplattformen und bei Selbstveröffentlichungen können sich durchaus 70% für den Autoren am Nettoerlös ergeben. | |||
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Version vom 30. Juni 2020, 15:56 Uhr
Verlags- und Vergütungsmodelle
Fall 1: es wird Lektorat+ Marketing+ Verkauf+ Druckerei kostenfrei angeboten, dann ist es ein Verlag (egal ob das ein Einmann-Betrieb ist oder einhundert Leute daran arbeiten, ein e-Book, Paperback oder Hardcover ist)
1 a: es wird Vorschuss geleistet und der Autor wird am Erlös beteiligt, meistens ab den Punkt, wenn der Erlös der verkauften Bücher den Vorschuss übersteigt. Das ist das typische Großverlagsmodell.
1 b: es wird kein Vorschuss geleistet, der Autor wird am Erlös beteiligt. Fall 1b findet sich oft im Kleinverlagbereich.
Fall 2: es wird nur das Drucken des Buches, eventuell mit Covergestaltung angeboten, dann handelt es sich um einen Dienststleister (egal, ob ich Lektorat und Mini-Marketing dazu kaufen kann, denn dann sind Lektorat, Marketing und Verkauf sind in Eigenleistung zu erbringen). Die Preise fürs Drucken sind reell.
Der Autor erhält keinen Vorschuss. Da er das Buch selbst vertreibt, bekommt er den gesamten Erlös minus der Druck- und eventuell Lagerkosten.
Fall 3: Es wird unverhältnismäßig viel Geld für die Dienstleistung Drucken verlangt = Unfairer DKZV. Der Autor wird kein Geld verdienen.
Vorschuss / Garantiezahlung
Der Vorschuss, auch Garantiezahlung genannt, wird entweder als Ganzes oder in Teilen ausbezahlt. Weitere Zahlungen aus den Verkaufserlösen erfolgen erst nachdem der Erlös die Höhe der Garantiezahlung überschritten hat.
Honorarempfehlung des Verbands deutscher Schriftsteller
Es wird empfohlen, für Original-Buchveröffentlichungen folgende Honorarsätze nicht zu unterschreiten:
Hardcover und andere gebundene Ausgaben:
Grundvergütung von der ersten Auflage an: 10% vom Nettoladenpreis Staffelung bei weiteren Auflagen nach Anzahl der verkauften Exemplare. Taschenbuch (Original)
Grundvergütung von der ersten Auflage an: 6 % vom Nettoladenpreis Staffelung bei weiteren Auflagen nach Anzahl der verkauften oder gedruckten Exemplare.
Bei Erstveröffentlichungen wird meist ein Taschenbuch produziert, und der Verlag wird sich an die Empfehlung halten, also dem Autor 6 Prozent des Nettopreises bezahlen. Bei Klein- Mittelverlagen ist eine erste Druckauflage von 500 - ungefähr 1000 Stück üblich.
E-Book
Typische Vergütung für ein e-Book, das von einem Verlag herausgegeben wird, liegt zwischen 20-40% des Nettoverkaufspreises. Der Unterschied zum Buch liegt auf der Hand: Es gibt keine Händlerrabatte und Kommissionen, die von Ertrag abgezogen werden müssen.
Bei anderen Veröffentlichungsplattformen und bei Selbstveröffentlichungen können sich durchaus 70% für den Autoren am Nettoerlös ergeben.
Tantiemen
Zusätzlich zum Garantiehonorar erhält der Autor Tantiemen auf Basis der verkauften Exemplare.
Nettoladenpreis
Nettoladenpreis = Ladenverkaufspreis - USt
Beim Nettoladenpreis handelt es sich um Ladenverkaufspreis abzüglich der Mehrwertsteuer. Beispiel: ein Taschenbuch kostet im Laden 11,99 €, so ist dessen Nettoladenpreis 11,22 € Tantiemen sollten sich nur auf den Nettoladenpreis beziehen, d.h. der Autor bekommt zum Beispiel 10% von 11,22 €.
Nettoverlagserlös
Nettoverlagserlös = Ladenverkaufspreis - 7% USt - Rabatte - Handelskosten
Beim Nettoverlagserlös kann der Verlag auch Rabatte und eventuell besondere Vertriebskosten abrechnen, der Autor erhält dann zum Beispiel nur 10% von 8 €.
Verlagsabgabepreis
Verlagsabgabepreis = Ladenverkaufspreis - 7% USt - Händlerrabatte
Wie der Nettoverlagserlös ist der Verlagsabgabepreis von den individuellen Rabatten der Händler abhängig und daher für den Autor schlecht kalkulierbar.
Quellen
Honorarempfehlungen des Verbandes deutscher Schriftsteller
Vertrag Vergütung Belletristik
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