Sage

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Die Sage ist eine Form der Erzählung. Allen Sagen ist gemein, dass sie ursprünglich nur mündlich überliefert wurden und der eigentliche Urheber deshalb im Regelfall unbekannt ist. Im Gegensatz dazu wird der Name des Verfassers der ersten Niederschrift jedoch meistens mit überliefert.

Ursprünge

Anders als das inhaltlich verwandte Märchen, das als gezielt konstruierte Symbolik mit belehrendem Hintergrund angelegt ist, ist eine Sage eine dichterisch freie Nacherzählung und Ausschmückung von tatsächlichen Ereignissen. Im Verlaufe der Jahrhunderte der Überlieferung wurde die Sage durch mündliche Weitergabe immer weiter verändert, erweitert und dem jeweiligen kulturellen Gedankengut angepasst, bis sie ihre heutige Form erreichte. Durch die Vielzahl der Veränderungen, die Sagen im Verlaufe ihrer Existenz durchmachen, ist es heute oftmals schwer, den tatsächlich Ursprung einer Sage zu ergründen. Trotzdem existieren für viele Sagen mehr oder weniger wahrscheinliche Erklärungsmodelle. So geht beispielsweise eine Theorie davon aus, die bekannte Artus-Sage sei auf den Britannisch-Römischen Heerführer Riothamus zurückzuführen, der im späten fünften Jahrhundert den Titel "König der Brittonen" trug.

Eine andere Form der Sage versucht Erklärungsmodelle für natürlich vorkommende Strukturen wie etwa Felsen oder für kulturelle Traditionen wie Volksfeste zu liefern. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Sage vom hockenden Weib, die die Entstehung der gleichnamigen Felsformation auf den Dörenther Klippen einer heldenhaften Mutter zuschreibt, die während einer Flut ihre Kinder über das aufsteigende Wasser hielt. Der Sage nach versteinerte die Frau, um dem Wasser standzuhalten, doch die Kinder überlebten die Flut dank dem Opfer ihrer Mutter.