Diskussion:Kurzgeschichte

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Alte Diskussionen 2009

Zitat: Alles, was nötig ist, aber nichts Wichtiges auslassen.

Das macht keinen Sinn ... du meinst wohl eher etwas wie: So wenig wie möglich, aber nichts Wichtiges auslassen? --Valeska 11:41, 8. Apr 2009 (CEST)

"Alles Überflüssige streichen, aber nichts Wichtiges auslassen."--DasProjekt 12:24, 8. Apr 2009 (CEST)
Kein Thema. Ich schreibe es gerade um... Danke! --Michael 14:25, 8. Apr 2009 (CEST)
shit, siehste. ich lass die finger davon. Michael, ich hab einen Satz ergänzt. Schmeiß einfach wieder raus ;) Aber ich bin weit gekommen!
Longo, 9.4.2008: Habe den offenen Schluss / Pointe hinzugefügt. :)
Und ich hab mal eben einen kleinen Rechtschreibfehler ausgebügelt ;o) --DasProjekt 05:49, 9. Apr 2009 (CEST)
Maria, 9.4.2009, Handlungsstrang/Perspektive eingefügt

Grundsätzliche Überlegungen

Grundsätzlich wäre ich vorsichtig bei Prosa von 'muss' zu sprechen. Es handelt sich weniger um Vorgaben, als mehr um parallel/nachträgliche entstehende Einordnungen. Prosa ist in der Form wesentlich freier, eine Kurzprosa kann auch noch zu Kurzgeschichten gerechnet werden, wenn sie von einzelnen Elementen abweicht. Der Artikel enthält das wesentliche, im Detail schaue ich nochmal.

Zur Frage, warum der Schluss offen ist. Wie Bobby anmerkte ist die short story eng mit dem Zeitungswesen verbunden. Pragmatisch gesehen: da ist kein Platz für ein Ende. Oder weniger flappig: Durch die Begrenzung auf wenige Zeilen entstand eine eigene Form der Erzählung bzw. wurde dort genutzt. Da ich die Jugend meines Protas nicht ausführen kann, deute ich die Beziehung zu seinem Vater nur in wenigen Sätzen an. Dadurch entsteht Spielraum für den Leser, Vieldeutigkeit aber auch eine Offenheit. Die ich nutzen kann oder aber die ein Problem darstellen kann. Der Schluss: Wenn der Einstieg in eine KG wie das Aufspringen auf einen Zug ist, so ist das Ende der Absprung. Ein pointierter, unerwarteter Absprung, der das weitere der Phantasie des Lesers überlässt.

Ich berufe mich mal auf Weltliteratur - Stephen King. Thema 'Verwandlung' In Thommyknockers - einem Roman - ist der Raum (und die Notwendigkeit) nicht nur für Figrurenentwicklung und Hintergrund, sondern: Ursprung, Verwandlung an sich, Folgen der Verwandlung und wie sie die Viecher wieder loswerden. In der Kurzgeschichte mit der ColaDose (ich finde sie auf die Schnelle nicht, hier auch egal) Der Prota, kurz aufgebaut, trinkt eine Dose Cola in der ein ekeliges Ding drin ist - und verwandelt sich in eine schleimige Dingens. Die Verwandlung ist der pointierte Schluss (und so wie King das erzählt, ist es auch einer) und er ist offen: denn niemand weiß, was dieses Ding, in das er sich verwandelt, so alles anstellt. Diese Offenheit meint nicht 'kein Abschluss' sondern ein Zurücklassen in wohligem Schauer.

Dasselbe Thema, aber eben mit zwei grundlegend verschiedenen Genren umgesetzt. KG leben von einer hohen Dichte, einer gewissen Atemlosigkeit. Da gibt es kein Ausklingen.

Zum Roman und zur Abgrenzung: es gibt immer weniger echte Romane in den Buchhandlungen. Insb. in der U-Lit. setzen sich immer mehr die Stilmittel der KG durch: nämlich kaum Beschreibung, extrem hohes Tempo, wenig/kaum Nebenhandlungen, geringe Weiterentwicklung der Figur, offener Schluss (der Zombie hebt doch noch mal die Hand) + eine Ausrichtung auf Fortsetzung. Fantasyromane gibt es bspw. oft in Serien, HK und Krimi ebenso. Zwar wird alles über 80 Seiten als Roman verkauft, aber das hat Marketinggründe und ist als literarische Einordnung mit Vorsicht zu genießen.

Zu den Märchen: die sind ganz vertrackt, denn die bestehen aus Motiven. Einzelnen Bausteinen, die Teils sogar miteinander in Widerspruch stehen können. Nicht jedes Märchen verfügt übrigens über einen echten Schluss oder gar einen klassischen Aufbau. Manche gemahnen stark an Kurzprosa. Aber das geht jetzt endgültig zu weit.

Frage: es ist ein Wagnis, aber man könnte einen Erklärung/Interpretationsversuch zu den Stilmitteln/Merkmalen der KG durchaus in/unter den Artikel stellen. Eventuell sogar mit Widerspruch, unterschiedlichen Ansichten/Ansätzen. Nicht so hingeworfen, wie ich jetzt gerade, aber in die Richtung. --Debruma 15:37, 2. Aug 2011 (CEST)