Benutzer:Hardy-Kern

Aus Der DSFo.de Leitfaden
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Meine Gedanken zur Problematik des Show und Tell, sowie einige Bemerkungen zur Dialogproblematik.

1. Beispiel: Direkter Dialog.

So ging das dann erst einmal einige Tage. Später war jeder Solo für den Dienstablauf verantwortlich. Jeder hatte seine Schicht und es musste geprobt werden. Man darf dabei nicht vergessen; wir waren erst 20 Jahre alt. 120 junge Männer mit hungrigen Mäulern mussten rund um die Uhr verpflegt werden. Und wir waren uns fremd, keiner hat den anderen gekannt. Dann noch vier Mann zusammen auf einer Bude, Tag und Nacht. Hier lief eine hochqualifizierte Maschinerie welche genauestens aufeinander eingespielt war oder werden musste. Und die Rädchen waren wir. Nur, dass wir das damals nicht so genau wussten.

Ich konnte meinem Spieß keine Antwort zu Nina geben. Es scheint so, als hätte er mir das abgekauft. „Wo bleibst du, alles muss man allein machen!“, meckert mich Milser an, als ich endlich in die Küche entlassen werde. Er ist vor Wut rot angelaufen. „Dann geh du doch zu Egon und lass dich zusammen scheißen“, maule ich. „Was geht mich denn deine Schnecke Nina an. Das musst du schon selbst erklären“, schnauzt er. Jetzt werden wir beide etwas ungehalten. „Und wo hast du dich den ganzen Vormittag herumgetrieben? Kaum bist du einen Tag hier, hängst du schon bei Frau Duft im Konsum fest. Ich brauche die Milch um Pudding zu machen, und ihr versaut mir mit euren dreckigen Schnapsflaschen alles. Wenn die Ertel das mitbekommt. Du bist du noch nicht einmal richtig bei ihr angekommen und schon durch!“, knuckert der Küchenchef mich wieder an. „Und du auch! Du unterstützt doch diesen Alkoholzirkus und hängst mit dieser Frau Gerda zusammen, um deine Unteroffiziersclique mit Fusel zu versorgen! Halte ja dein dämliches Maul, Milser. Warum hast du mich nicht gewarnt? Weil du selbst drin steckst, du Pfeife“, griene ich zurück.

Hier stecken in den Dialogen vier verschiedene Verben drin. (kursiv u. fett gekennzeichnet) Wenn auf die gegebene Situation angewandt, dienen sie sicherlich einer Forcierung des Handlungsablaufes und zeigen auch Charaktere auf.


2. Beispiel: Beschreibung der Intentionen ohne Kommentar.

..."Er wird jetzt lauter, muss aber zurück stecken. Dieser abgebrochene „Ostsee-Hering“ ist eifersüchtig auf mich. Das hat mir gerade noch gefehlt. Was kann ich dafür, wenn der Spieß ihn als Pfeife betituliert. Wenn ich den Befehl von Egon bekomme mit ihm Kaffee zu trinken, ist das nicht meine Sache. Und, dass der Küchenchef die Kaffeebrühe noch selbst kochen muss kommt schon fast einer Degradierung seiner Person nahe. Ausbaden muss ich es trotzdem..."

Diese aufgeführten Sätze könnte man ohne weiteres auch in einen Dialog legen, nur würde es dem Verlauf der Handlung wahrscheinlich nicht guttun, da zu übertrieben. Man kann nicht jede Emotion oder sein Gefühl im Dialog preisgeben, da man das später noch für das Erzählen benötigt. Es dient sozusagen als Vorbereitung für weitere Auseinandersetzungen. Ich denke, diese Aussage reicht dann wenn es länger wird.

Hardy-Kern