Apostroph

Aus Der DSFo.de Leitfaden
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Der Apostroph (auch: das Hochkomma oder der Oberstrich) wird eingesetzt, um Auslassungen von Buchstaben zu verdeutlichen sowie um den Genitiv von Namen, die im Nominativ auf einen s-Laut enden, zu bilden. Der Apostroph wird nicht gesetzt bei Befehlsformen (Imperativen).

Typographische Darstellung

Der korrekte Apostroph in Times New Roman: normal, fett, kursiv, fett&kursiv

Das typographisch korrekte Zeichen (’) ähnelt einem hochgestellten Komma. Es wird unter Microsoft Windows durch Drücken von Alt + 0146 eingegeben.

Das Zeichen (') das durch Shift + # (nur bei deutschen Tastaturen) erzeugt wird, ist typographisch inkorrekt. Viele Schreibprogramme können allerdings so eingestellt werden, dass das falsche Zeichen automatisch durch den richtigen Apostroph ersetzt wird.

(Achtung: Die Einstellung einer Automatisierung betrifft unter Umständen auch die korrekte Darstellung weiterer Zeichen, welche für XML- oder HTML-Formatierungen notwendig sind. Üblicherweise werden diese mit einem &, anschließend der Einleitung für eine Nummer #, die Anweisung für Hexadezimal x und der zugewiesenen Nummer (für dieses Beispiel sind es die Nummern 27,91 und 92) als HTML-Code angegeben, um Verwechslungen zu vermeiden.)

Je nach gewählter Schriftart und Schriftformat können sich das korrekte und das inkorrekte Zeichen sehr ähneln. Bei der Darstellung im Web sind die unterschiedlichen Schriftsätze der Zeichencodes gegebenenfalls für fehlerhafte Darstellungen verantwortlich.

Auslassungen

Werden zu Beginn eines Wortes, im Inneren oder am Ende Buchstaben ausgelassen und wird das Wort dadurch schwer lesbar oder missverständlich, so wird zur Verdeutlichung anstelle der Auslassung der Apostroph gesetzt.

Beispiele

»’türlich komme ich«, sagte Lisa.
»Kommen S’ doch mit’m Zug!«

Zu beachten ist bei Auslassungen am Anfang von Worten, die eigentlich großgeschrieben werden müssten, dass der Apostroph wie ein Großbuchstabe zählt. Der erste Buchstabe nach der Auslassung wird also nicht großgeschrieben (wie im ersten Beispiel erkennbar). Wird durch eine Auslassung eine aus zwei Wörtern bestehende Wendung (wie mit dem, siehe zweites Beispiel) wie ein einzelnes Wort (mit'm) ausgesprochen, so wird das Leerzeichen zwischen diesen beiden Wörtern meist weggelassen.

Abkürzungen

Werden bei Abkürzungen im Wortinneren Buchstaben ausgelassen, setzt man ebenfalls einen Apostroph und schreibt klein weiter.

Beispiele

M’gladbach, Ku’damm

Genitive

Bei Eigennamen, die auf einen s-Laut enden, wird ein Apostroph anstatt des Genitiv-s gesetzt. Dies gilt auch, wenn der s-Laut stumm ist.

Beispiele

Franz’ Hut, Ines’ langes Haar, Herrn Strauß’ Erbe
Jaques’ Gitarre, Nantes’ Bürgermeister, Montgelas’ Reformen

Kein Apostroph steht dagegen, wenn der Eigenname in Verbindung mit einem Artikel auftritt.

Beispiele

die Schriften des Sokrates, die Party des Johannes

Neuerdings ebenfalls erlaubt ist die Einsetzung des Apostrophs zur Verdeutlichung der Grundform von Namen.

Beispiele

Carlo’s Frisiersalon, Familie Werther’s Grundstück

Adjektive zu Personennamen

Von Personennamen abgeleitete Adjektive auf -sch verlangen einen Apostroph, wenn der Eigenname großgeschrieben wird.

Beispiele

das Bohr’sche Atommodell, die King’schen Bestseller

Achtung: Kein Apostroph setzt man, wenn man das Adjektiv kleinschreibt. Folgende Alternativen sind ebenso korrekt wie die Variante mit Apostroph:

das bohrsche Atommodell, die kingschen Bestseller

Imperative

Imperative der 2. Person dürfen nach der neuen Rechtschreibung nicht mehr mir dem Apostroph gekennzeichnet werden, da keine Auslassung vorliegt.

Einzig richtig sind daher folgende Formen:

Komm nach Hause. Lauf schnell fort. Geh nicht weg.

Quelle