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Steff92
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 31
Beiträge: 19
Wohnort: Baden Württemberg


S
Beitrag09.03.2018 22:58
Titel noch unbekannt
von Steff92
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Hallo allerseits,

wage ich auch mal meinen ersten Schritt hier Very Happy
Habe schon viel gelesen und einiges gelernt. Klasse, das es sowas hier gibt.
Bin dabei meinen eigenen ersten Fantasy Roman zu schreiben, und stell einfach mal den Anfang und eine kleine andere Szene rein, die eine Eigenschaft des Protas etwas näher bringt. Ob ich den Anfang so lasse, weiß ich noch nicht, lasse ihn mal so stehen. Ob ich einen Prolog drauß mache, mal schauen. Nur eine Frage dazu, falls ich das so stehen lassen würde, oder generell sowas im Buch einbaue: Kann man das so machen? So ähnlich wie in einem Film. Also XY denkt an die Vergangenheit und dann gibts einen Flashback, wo das Geschehen genau so geschildert wird, wie es eben ablief. Die Perspektive im Buch soll personal sein, die Flashbacks dann auktorial.

Schonmal ein fettes Danke, an die die sich das zu Gemüte führen Very Happy

Anfang Kapitel 1

Solas lehnte sich zur Seite, hielt einen kurzen Moment inne und pustete die Flamme mit einem Hauch aus. Er genoss den Geruch der frisch ausgeblasenen Kerze, und inhalierte den aufkommenden Rauch. Er schloss dabei seine Augen, legte sich anschließend in sein wohlig, warmes Bett zurück, und ließ die Gedanken kreisen. Erinnerungen seiner Kindheit kamen auf, als ihm sein Großvater Hogar am Bettrand Jagdgeschichten aus längst vergangener Zeit erzählte.

» Vorsichtig «, flüsterte Hogar. » Pass auf, wo du hintrittst. Wenn du weiterhin solch laute Geräusche machst, schreckst du den Bentirong noch auf, und die ganze Familie hat heute Abend nichts zu essen  auf dem Teller. Willst du das? «

Altuin machte einen großen Bogen um das Geäst und ergründete sorgfältig den moosigen, mit Laub übersäten Untergrund, um seine nächsten Schritte mit mehr Bedacht zu setzen. Die viel zu kurze warme Jahreszeit war im Land so gut wie vorüber. Die Bäume warfen ihre letzten Blätter ab, die Sonnenstrahlen wurden schwächer, und besonders die Jagd wird im bevorstehenden Winter sehr mühselig.

» Meinst du wir sind schon nahe genug dran, um ihn zu erwischen? «, murmelte Altuin, während sie lauernd hinter einem breiten Baumstamm das Ziel vor sich anvisierten.
» Besser wir pirschen uns noch ein Stück näher heran. Gehen wir nach da vorne. «
Hogar lief in geduckter Haltung voraus, und Altuin folgte ihm auf Schritt und Tritt, was sich an so manch düsteren Tagen bei schlechter Sicht als nicht einfach erwies. Sein Rücken war nur schwer von den vielen Baumstümpfen im Wald zu unterscheiden, da er so massiv, und seine Statue so hoch, wie jene wirkte.

Der Bentirong saß auf seinem Hintern, und naschte die letzten Beeren von den Sträuchern, bevor der Winter hereinbrach. Er fraß sich ausreichend Fett an, um für seinen Winterschlaf unter der Erde bestmöglich gerüstet zu sein. Nur leider wird er sich mit seinen langen Klauen kein Loch mehr in die Erde buddeln, sondern sein Kopf wird als Jagdtrophäe zwischen ausgestopftem Wildschein,  Reh und Hase im Wohnbereich der Familie landen - Hogar hatte ein Faible dafür.

Sie tasteten sich unauffällig und behutsam in Richtung des Tieres voran. Als sie hinter ihm an der geplanten Stelle ankamen, holte Altuin seinen Wurfspeer hervor. Er griff am Schafft fest zu, und hob langsam den Arm in die Höhe, um den Bentirong mit der tödlichen Speerspitze anzuvisieren. Hogar sah ihm aufmerksam zu, fasste dabei an seinen Ellenbogen, um die Armposition ein wenig zu korrigieren.
Das Tier spitzte seine Ohren und roch durch seine lange, schmale Nase die anbahnende Gefahr, die ihm drohte. In dem Moment, als Altuin zu seinem tödlichen Wurf ausholte, und den Speer mit voller Wucht zum Tier hin katapultierte, drehte der Bentirong seinen Kopf nach hinten. Er machte einen gewaltigen Satz zur Seite. Der Speer streifte sein rechtes Hinterbein. Es ließ ihn einknicken und laut Aufheulen.

Hogar gab Altuin einen Klaps auf den Hinterkopf. » Wie zum Henker konntest du den jetzt noch verfehlen!? «
Als das Tier die beiden wieder lokalisierte, rannte es umgehend auf die beiden zu.  Sie zogen ihre Dolche, und machten sich bereit für einen unvermeidlichen Kampf.
» Genau sowas wollte ich heute vermeiden «, sagte Hogar mit nun angespannter Miene.

Er kam im Sprint auf sie gestürmt. Mittels seiner kräftigen Hinterbeine sprang er wie eine gelöste Feder auf Altuin zu. Er konnte nicht mehr ausweichen, und der Bentirong krallte sich an ihm fest. Er versuchte ihn abzuschütteln, aber es misslang. Hogar kam von der Seite zur Hilfe herbei geeilt. Er versetzte dem Tier einen Hieb am Rücken. Es ließ los, landete auf dem grasigen Untergrund und machte einen Satz nach hinten. Altuins Klamotten waren zerrissen, und Blut floss von seiner Brust Richtung Unterleib hinab. Er hatte Schmerzen, doch schien es so, als würde er sie überhaupt nicht wahrnehmen.
» Geh nach links und lenke ihn ab «, brüllte Hogar im Eifer des Gefechts.

Altuin machte das Gesagte augenblicklich wahr, hielt seinen Blick scharf auf den Bentirong gerichtet, und versuchte ihn zu sich zu locken. Er rannte aber in Hogars Richtung, machte erneut einen riesen Sprung zur Seite, und wich seiner Attacke gekonnt aus. Altuin sputete zu ihm, während das widerspenstige Tier, voller Adrenalin, und getrieben seines unermesslichen Überlebenswillens, auf Hogars Rücken schnellte.
» Aaarghh, verdammt sollst du sein, du Mistvieh! «
» Vater, schau nach links, da kommen noch mehr angerannt«, rief er, als Hogar noch immer damit beschäftigt war, den aggressiven Bentirong abzuschütteln. » Ich glaube seine Freunde haben gemerkt, was hier vor sich geht. «
Sie kamen in einem rasanten Tempo angestürmt, um ihrem Artgenossen zu helfen. Altuin versetzte derweil dem Tier nochmals einen erheblichen Schlag, was dazu führte, dass es zu Boden fiel und sich vor Schmerzen wälzte.

» Wir können nicht mehr weg. Mache dich bereit. «
Insgesamt vier weitere Bentirongs waren kurz davor die beiden anzugreifen. Der Vorderste fuhr seine  langen Krallen aus, und sprang in hohem Bogen auf Hogar zu. Noch bevor er sich auf ihm festkrallen konnte, holte Hogar mit seinem muskulösen Arm weit aus. Frontal verpasste er dem Tier einen Schmetterschlag seines Gleichen, was das Tier bewusstlos zu Boden fallen ließ.

Derweil stand Altuin den Anderen alleine gegenüber. Der Kleinste und Wendigste davon huschte durch seine Beine hindurch, und versetzte ihm hinterrücks tiefe Wunden an der linken Wade. Daraufhin knickte er ein, konnte aber dem Mittelgroßen den Dolch seitwärts in den Bauch rammen. Von der rechten Flanke stürzte sich obendrein der mit Abstand am größte und älteste Bentirong auf ihn. Das schwere Gewicht drückte Altuin schlagartig zu Boden. Er musste seine Verteidigungswaffe notgedrungen loslassen, die aber weiterhin im Tier steckte und es schließlich verbluten ließ.

Er lag flach auf dem Rücken. Das Tier auf ihm. Es hakte sich in seinen Schultern fest, und streckte sein weit geöffnetes Maul in sein Gesicht. Er stemmte sich mit voller Kraft gegen den Kopf des Bentirongs, unterdessen Hogar, den kleinen, Wendigen problemlos außer Gefecht setzte.

Er sah schwer verletzt seinem Tode ins Auge, drückte beharrlich mit schier unerschöpflicher Kraft gegen den Schädel des Bentirongs, während dessen Speichel über sein Gesicht triefte. Als ihn jedoch langsam seine Energiereserven verließen, hörte er einen kraftvollen Schrei seines Vaters, wurde kurz darauf mit Blut überströmt, und sah die Spitze seines Speeres durch den Mund des Tieres ragen.

Hogar packte am Schaft zu und zerrte das Tier von seinem Sohn herunter. Er atmete tief durch und packte die Hand, die ihm entgegenstreckt wurde. Er rappelte sich auf und sein Vater drückte ihm die Wurfwaffe in die Hand.  » Dort drüben ist noch einer für dich übrig. «

Sein Sohn humpelte wortlos zu dem bewusstlosen Bentirong und versetzte auch ihm den Gnadenstoß.
» Drei zu zwei. «, sagte er, als er sich siegesbewusst zu seinem Vater umdrehte.

» So etwas darf dir nie wieder passieren. Ein Wurf darf sein Ziel in so einer Situation niemals verfehlen. Du siehst, was schlimmstenfalls eintreten kann.  «
» Tut mir leid Vater. Womöglich hätte ich ihn aber erwischt, hättest du mich nicht korrigiert. «
» Gib nicht mir die Schuld. Erstens wäre dein Wurf wohl völlig danebengegangen und zweitens lasse ich es dich das nächste Mal selbst erledigen. Du bist alt genug. «
» Was meinst du, wo die die Anderen plötzlich herkamen? Wir haben heute bis auf den Ersten keine weiteren Fährten entdeckt. «
» Ich nehme an, dass sie schon länger in einem Erdloch verharrten und das Kampfgeschrei wahrnahmen. Das tut aber nichts zur Sache. Auch für solche Umstände musst du in Zukunft vorbereitet sein. Schnapp dir einen von den Biestern und wir gehen erstmal nach Hause unsere Wunden versorgen. Danach holen wir die Restlichen. «
» Das Fleisch wird uns viele Tage reichen. Mutter wird sich freuen. «
Sie wandten sich in Richtung Westen, wo ihnen die Abendsonne ins Gesicht schien, und sie schließlich auf einer riesigen Lichtung ankamen, die bergab in ein großes Tal mündete, wo sich ihre kleine Heimatstadt befand.

Solas mochte als Kind Großvaters Geschichten – auch wenn die Jagd heute absolut nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Wie er im Laufe der Jahre allerdings erkannte, waren Hogars Erzählungen nicht unbedingt reif für Kinderohren, konnte sie sich damals trotzdem stundenlang von ihm mit großer Begeisterung anhören.
An diesem Abend konnte er absolut nicht einschlafen. Egal wie er sich drehte und wendete, er lag eine lange Zeit hellwach im Bett und grübelte über die verschiedenste Dinge nach.

Szene Kapitel 2

Solas dachte an Baladors Schaudergeschichte, die ihm, wie zerschmolzenes Eis, kalt den Rücken hinunterlief sobald er nur einen Gedanken daran verlor. Er merkte, wie sich seine Bauchgegend zunehmend verkrampfte, und sein Gefühl ließ ihn nicht los, dass es nicht Balador, sondern ein Anderer gewesen sein musste, der seinem Vater davon berichtete. So, wie er den alten Mann bereits kennen gelernt hatte, schätzte er ihn nicht als Schwindler ein, und glaubte ihm trotz seiner doch sehr weit hergeholten Beschreibung über das verweste Tal. Wenn es also tatsächlich so wäre, dass zwei unabhängige Menschen davon erzählten, dann musste ein Funken Wahrheit dahinter stecken, was sich weit abseits seiner Heimat zusammenbraute - auch wenn es nur schwer vorstellbar war.

Er stand einfach nur da – regungslos, Fingernägel kauend, starrte ins Leere, nahm weder das Gebrüll einen Stock tiefer wahr, noch bemerkte er, dass seine Mutter den Raum verlassen hatte. Seine Grübelmonster waren wieder da. Er konnte sich ihnen nicht entziehen, war wie versteinert. Seinem Gedankenkarussell ausgesetzt, kreiste er seinen Kopf, den Blick auf die kahle Wand gerichtet. Einzelne, unabhängige Gedankenfetzen über das tote Tal, Balador, Tealas und viele weitere schossen ihm wie Blitze durchs Hirn.  Zusammenhängend ergaben sie keinen tieferen Sinn, stießen sich wie zwei Magnete ab, verschwanden so schnell, wie sie kamen und schufen Platz für die Nächsten, die sich wie Gewitterwolken anbahnten. Das Herz pochte derart schnell, so hätte es schier den Blutkreislauf zweier Menschen versorgen können. Panik kam auf, verbreitete sich im gesamten Leib, blitzschnell, wie eine Lawine, die ins Rollen kam. Seine Sinne waren verstärkt, der ganzer Körper in Alarmbereitschaft – einer Unnatürlichen,  von Gedanken Verursachte.
Was wenn der Tod  sich nähert? Zu uns, in unsere Stadt? Was sollen wir tun? Ich will nicht nach Tealas. Ich muss bald wieder hin. Ich will einfach nicht.
Er kaute schneller, schien den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die negative Energie wuchs unaufhörlich, staute sich, wollte entfliehen, konnte nicht, war gefangen in sich selbst. Er fing an, auf und ab zu laufen, zitterte am ganzen Leib, und kalter Schweiß lief den Rücken hinunter. Er wollte aufschreien, blieb aber stumm.

» Solas, komm endlich runter. «, rief sein Vater.
Er schreckte auf, war noch immer unter Strom.
» Ja …, ja ich komme schon. «

Seine Anspannung blieb noch eine ganze Weile, beruhigte sich aber zunehmend. Er nahm die Treppe nach unten, ging hinters Haus, wo sich das kastanienbraune Pferd den Sonnenstrahlen ergötzte und der Karren bereit zum Beladen stand. Hawer half ihm die Waren aus dem Schuppen auf den Karren zu hieven, als Hogar mit harschem Blick von der Brüstung des Hauses aus auf sie hinabschaute - wie ein König, der seinen Untertanen bei der Arbeit beaugapfelte.

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag10.03.2018 00:05

von Stefanie
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Der Anfang ist nicht schlecht. Du schreibst flüssig und lebendig. Die Szene ist spannend.
An ein paar Stellen könnte man etwas kürzen. Was fehlt, sind ein bisschen Informationen.
Sie jagen mit Speer - eine Steinzeitszene? Oder sind wir im Mittelalter? Postapokalyptische Szene?
Wie sieht ein Bentirog aus? Ich lese da keinen Unterschied zu einem Bären, außer, dass er vielleicht etwas wendiger ist.
Vergiss nicht, dass der Leser die Szene nicht automatisch vor Augen hat, sondern darauf angewiesen ist, was du erzählst.

Mit der 2. Szene  kann ich gar nichts anfangen. Ich weiß nicht, wer die Leute sind, worum es geht und was das alles soll.
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Steff92
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 31
Beiträge: 19
Wohnort: Baden Württemberg


S
Beitrag10.03.2018 01:09

von Steff92
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Ui, ging ja schnell, danke dir fürs Feedback. Ja, okay hast recht, Kumpel von mir meinte auch, ein paar mehr Infos zu dem Tier wären gut. In den nachfolgenden Sätzen von Kapitel 1 wird dann klar, dass es sich in einer mittelalterlich ähnlichen Zeit abspielt, so ala Herr der Ringe.

Zu der zweiten Szene habe ich vielleicht vergessen zu erwähnen, dass ich da nur so bisschen Feeback wollte über den Ausdruck der Szene. Solas ist ein ängstlicher Typ. Da beschreibe ich eine kleine Panikattacke, die er da bekommt. Also wie das im gesamten auf euch wirkt, ohne jetzt genau die Personen kennen zu müssen.
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag10.03.2018 18:30
Re: Titel noch unbekannt
von PhilipS
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Hallo Steff,

vorweg: der Anfang ist alles in allem gelungen. Du schreibst anschaulich und erschaffst Beschreibungen, die alles Nötige sagen, Bilder im Kopf entstehen lassen und dabei nicht ausufern. Ich habe einige Anmerkungen zu spezifischen Textstellen, die ich im Folgenden dahinter setze. (Ich hoffe, Du bist nicht rot/grün-blind.)  Zum Schluss sage ich noch etwas zu dem ganzen Text.

Steff92 hat Folgendes geschrieben:

Anfang Kapitel 1

Solas lehnte sich zur Seite, hielt einen kurzen Moment inne und pustete die Flamme mit einem Hauch aus. Er genoss den Geruch der frisch ausgeblasenen Kerze, und inhalierte den aufkommenden Rauch. Er schloss dabei seine Augen, legte sich anschließend in sein wohlig, warmes Bett zurück, und ließ die Gedanken kreisen. Erinnerungen seiner Kindheit kamen auf, als ihm sein Großvater Hogar am Bettrand Jagdgeschichten aus längst vergangener Zeit erzählte.

» Vorsichtig «, flüsterte Hogar. » Pass auf, wo du hintrittst. Wenn du weiterhin solch laute Geräusche machst, schreckst du den Bentirong noch auf, und die ganze Familie hat heute Abend nichts zu essen  auf dem Teller (Ja, das mag ein verbreiteter Ausdruck sein, ist aber überflüssig). Willst du das? «

Altuin machte schlug/ging in einem - "machte" ist ungelenk einen großen Bogen um das Geäst und ergründete sorgfältig den moosigen, mit Laub übersäten Untergrund, um seine nächsten Schritte mit mehr Bedacht zu setzen. Die viel zu kurze warme Jahreszeit war im Land so gut wie vorüber. Die Bäume warfen ihre letzten Blätter ab, die Sonnenstrahlen wurden schwächer, und besonders die Jagd wird im bevorstehenden Winter sehr mühselig.

» Meinst du wir sind schon nahe genug dran, um ihn zu erwischen? «, murmelte Altuin, während sie lauernd hinter einem breiten Baumstamm das Ziel vor sich anvisierten.
» BesserKOMMA - es handelt sich um einen elliptischen Satz wir pirschen uns noch ein Stück näher heran. Gehen wir nach da vorne. «
Hogar lief in geduckter Haltung voraus, und Altuin folgte ihm auf Schritt und Tritt, was sich an so manch düsteren Tagen bei schlechter Sicht als nicht einfach erwies. Sein Rücken war nur schwer von den vielen Baumstümpfen im Wald zu unterscheiden, da er so massiv, und seine StatueStatur (Statue=Abbild, Statur=Körperbau so hoch, wie jene wirkte wirkte sie so hoch oder war sie es?.

Der Bentirong saß auf seinem Hintern, und naschte die letzten Beeren von den Sträuchern, bevor der Winter hereinbrach. Er fraß sich ausreichend Fett an, um für seinen Winterschlaf unter der Erde bestmöglich gerüstet zu sein. Wir wissen bereits, dass der Winter bevorsteht, das musst Du nicht noch einmal betonen. Nur leider wird er sich mit seinen langen Klauen kein Loch mehr in die Erde buddeln, sondern sein Kopf wird als Jagdtrophäe zwischen ausgestopftem Wildschein,  Reh und Hase im Wohnbereich der Familie landen - Hogar hatte ein Faible dafür.

Sie tasteten sich unauffällig und behutsamM. E. unnötige Doppelung. in Richtung des Tieres voran. Als sie hinter ihm an der geplanten Stelle ankamen, holte Altuin seinen Wurfspeer hervor. Er griff am Schafft fest zu, und hob langsam den Arm in die Höhe, um den Bentirong mit der tödlichen Speerspitze anzuvisieren. Hogar sah ihm aufmerksam zu, fasste dabei an seinen Ellenbogen, um die Armposition ein wenig zu korrigieren.
Das Tier spitzte seine Ohren und roch durch seine lange, schmale Nase die anbahnende Gefahr, die ihm drohte. Vielleicht zu klugscheißerisch, aber: Die Gefahr ist der Speer, bzw. anstehende Speerwurf. Riecht der Bentirong das? Oder nicht vielmehr die Menschen, die vielleicht eine Gefahr darstellen? In dem Moment, als Altuin zu seinem tödlichenAuch hier: wir haben es verstanden. Der Speer ist eine Waffe, Altuin ein Jäger. Wurf ausholte, und den Speer mit voller Wucht zum Tier hin katapultierte, drehte der Bentirong seinen Kopf nach hinten. Er machte einen gewaltigen Satz zur Seite. Der Speer streifte sein rechtes Hinterbein. Es ließ ihn einknicken und laut Aufheulen.

Hogar gab Altuin einen Klaps auf den Hinterkopf. » Wie zum HenkerSprichwörter und Flüche sind immer auf die Kultur bezogen, in der sie benutzt werden. Nutze die Gelegenheit, um uns mehr über diese zu verraten! Etwa: "Wie im Namen von (Gott der Jagd) .." oder etwas Ähnliches. konntest du den jetzt noch verfehlen!? «
Als das Tier die beiden wieder lokalisiertebemerkte, sah, auf sie aufmerksam wurde ... - sie haben sich doch nicht wegbewegt, oder? Dann muss der Bentirong sie nicht wieder lokalisieren., rannte es umgehend auf die beiden zu.  Sie zogen ihre Dolche, und machten sich bereit für einen unvermeidlichen Kampf.
» Genau sowas wollte ich heute vermeiden «, sagte Hogar mit nun angespannter Miene.

Er kam im Sprint auf sie zugestürmt. Mittels seiner kräftigen Hinterbeine sprang er wie eine gelöste Feder auf Altuin zu. Er konnte nicht mehr ausweichen, und der Bentirong krallte sich an ihm fest. Er versuchte ihn abzuschütteln, aber es misslang. Hogar kam von der Seite zur Hilfe herbei geeilt. Er versetzte dem Tier einen Hieb am Rücken. Es ließ los, landete auf dem grasigen Untergrund und machte einen Satz nach hinten. Altuins Klamotten waren zerrissen, und Blut floss von seiner Brust Richtung Unterleib hinab. Er hatte Schmerzen, doch schien es so, als würdenähme er sie überhaupt nicht wahrnehmen.
» Geh nach links und lenke ihn ab «, brüllte Hogar im Eifer des Gefechts.

Altuin machte das Gesagte augenblicklich wahr macht er doch nicht, denn der Bentirong wird nicht abgelenkt. Also: gehorchte, folgte, o. Ä. Ist auch kürzer., hielt seinen Blick scharf auf den Bentirong gerichtet, und versuchte ihn zu sich zu locken. ErDer/Dieser - macht klarer, wer handelt. rannte aber in Hogars Richtung, machte erneut einen riesen Sprung riesigen Sprung oder Riesensprung oder am besten: sprang zur Seite, und wich seiner wieder unklarer Bezug. "der Attacke" oder "Altuins Attacke". Attacke gekonnt aus. Altuin sputete zu ihm, während das widerspenstige Tier, voller Adrenalin, und getrieben seines unermesslichen Überlebenswillensvon seinem unermesslichen..., auf Hogars Rücken schnellteBewegt es sich in die Richtung? Dann: "zuschnellte". Landet es auf dem Rücken? Anscheinend. Dann sag das auch so..
» Aaarghh, verdammt sollst du sein, du Mistvieh! «
» Vater, schau nach links, da kommen noch mehr angerannt«, rief erAltuin, als Hogar noch immer damit beschäftigt war, den aggressiven Bentirong abzuschütteln. » Ich glaube seine Freunde haben gemerkt, was hier vor sich geht. «
Sie kamen in einem rasanten Tempo angestürmt, um ihrem Artgenossen zu helfen. Altuin versetzte derweil dem Tier nochmals einen erheblichenkräftigen, harten, starken, heftigen... Schlag, was dazu führte, dass es zu Boden fiel und sich vor Schmerzen wälzte.

» Wir können nicht mehr weg. Mache dich bereit. «
Insgesamt vier weitere Bentirongs waren kurz davor die beiden anzugreifen. Der Vorderste fuhr seine  langen Krallen aus, und sprang in hohem Bogen auf Hogar zu. Noch bevor er sich auf ihm festkrallen konnte, holte Hogar mit seinem muskulösen Arm weit aus. Frontal verpasste er dem Tier einen Schmetterschlag seines Gleichenich vermute, Du meinst "sondergleichen"? Oder "der seinesgleichen suchte"., wasder das Tier bewusstlos zu Boden fallen ließ.

Derweil stand Altuin den Anderen alleine gegenüber. Der Kleinste und Wendigste davon huschte durch seine Beine hindurch, und versetzte ihm hinterrücks tiefe Wunden an der linken Wade. Daraufhin knickte er ein, konnte aber dem Mittelgroßen den Dolch seitwärts in den Bauch rammen. Von der rechten Flanke stürzte sich obendrein der mit Abstand am größte und älteste Bentirong auf ihn. Das schwere Gewicht drückte Altuin schlagartig zu Boden. Er musste seine Verteidigungswaffe notgedrungen loslassen, die aber weiterhin im Tier steckte und es schließlich verbluten ließ.

Er lag flach auf dem Rücken. Das Tier auf ihm. Es hakte sich in seinen Schultern fest, und streckte sein weit geöffnetes Maul in sein Gesicht. Er stemmte sich mit voller Kraft gegen den Kopf des Bentirongs, unterdessenwährend Hogar,kein Komma den kleinen, Wendigen problemlos außer Gefecht setzte.

Er sah schwer verletzt seinem Tode ins Auge, drückte beharrlich mit schier unerschöpflicher Kraft gegen den Schädel des Bentirongs, während dessen Speichel über sein Gesicht triefte. Als ihn jedoch langsam seine Energiereserven verließen, hörte er einen kraftvollen Schrei seines Vaters, wurde kurz darauf mit Blut überströmt, und sah die Spitze seines Speeres durch den Mund des Tieres ragen.

Hogar packte am Schaft zu und zerrte das Tier von seinem Sohn herunter. Er atmete tief durch und packte die Hand, die ihm entgegenstreckt wurde. Er rappelte sich auf und sein Vater drückte ihm die Wurfwaffe in die Hand.  » Dort drüben ist noch einer für dich übrig. «

Sein Sohn humpelte wortlos zu dem bewusstlosen Bentirong und versetzte auch ihm den Gnadenstoß.
» Drei zu zwei. «, sagte er, als er sich siegesbewusst zu seinem Vater umdrehte.

» So etwas darf dir nie wieder passieren. Ein Wurf darf sein Ziel in so einer Situation niemals verfehlen. Du siehst, was schlimmstenfalls eintreten kann.  «
» Tut mir leid Vater. WomöglichWahrscheinlich, bestimmt... - Altuin ist sich doch sicher, oder? hätte ich ihn aber erwischt, hättest du mich nicht korrigiert. «
» Gib nicht mir die Schuld. Erstens wäre dein Wurf wohls. o. völlig danebengegangen und zweitens lasse ich es dich das nächste Mal selbst erledigen. Du bist alt genug. «
» Was meinst du, wo die die Anderen plötzlich herkamen? Wir haben heute bis auf den Ersten keine weiteren Fährten entdeckt. «
» Ich nehme an, dass sie schon länger in einem Erdloch verharrten und das Kampfgeschrei wahrnahmenhörten oder vernahmen. Das tut aber nichts zur Sache. Auch für solche Umstände musst du in Zukunft vorbereitet sein. Schnapp dir einen von den Biestern und wir gehen erstmal nach Hause unsere Wunden versorgen. Danach holen wir die Restlichen. «
» Das Fleisch wird uns viele Tage reichen. Mutter wird sich freuen. «
Sie wandten sich in Richtung Westen, wo ihnen die Abendsonne ins Gesicht schien, und sie schließlich auf einer riesigen Lichtung ankamen, die bergab in ein großes Tal mündete, wo sich ihre kleine Heimatstadt befand.

Solas mochte als Kind Großvaters Geschichten – auch wenn die Jagd heute absolut nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Wie er im Laufe der Jahre allerdings erkannte, waren Hogars Erzählungen nicht unbedingt reif für Kinderohren, konnte sie sich damals trotzdem stundenlang von ihm mit großer Begeisterung anhören.
An diesem Abend konnte er absolut nicht einschlafen. Egal wie er sich drehte und wendete, er lag eine lange Zeit hellwach im Bett und grübelte über die verschiedenste Dinge nach.


Zum Formalen: Warum Leerzeichen zwischen Anführungszeichen und dem nächsten Wort, bzw. dem Wort und den Anführungszeichen? Das ist m. W. nicht üblich und stört ein bisschen.

Dann: Du benutzt für Ausdrücke über die Zukunft das gewöhnliche Futur. Soweit ich weiß, ist der Konjunktiv gebräuchlich, wenn das Präteritum als Erzähltempus verwendet wird, also "die Zähne des Tiers würden an der Wand hängen".

Du hast viele Wendungen, die auf Substantive zurückgreifen, wenn Handlungen beschrieben werden. Da werden Hiebe versetzt und Sprünge, bzw. Sätze gemacht. Damit solltest Du sparsam sein, weil irgendwann die immer gleichen Sätze wiederkehren. Außerdem sind die Verben kürzer.

Außerdem kommt es mir vor, als wolltest Du im permanenten Superlativ schreiben. Sprünge sind sofort Riesensprünge, Krallen immer lang, Hiebe stark, der Überlebenswille unermesslich, der Speer wird nicht geworfen, sondern katapultiert und das auch noch mit voller Wucht, der Dolch wird nicht gestoßen oder gestochen sondern gerammt ... Das wirkt auf Dauer übertrieben. Übrigens ist mir das auch in der zweiten Szene aufgefallen (und damit erschöpft sich die Rückmeldung, die ich Dir dazu geben kann). Da solltest Du nochmal drübergehen.

Dann habe ich noch eine inhaltliche Frage: ich wüsste gerne, warum Du diese Szene als Anfang gewählt hast. Wie ich es verstehe, liegt Solas im Bett und denkt an die Geschichten seines Großvaters. Die folgende Szene ist eine Jagd, von der dieser Solas erzählt hat. Wir haben es also mit einer Rückblende in einer Rückblende zu tun. Das kann unter Umständen verwirrend werden, weil Hogar und Altuin dem Leser nahegebracht werden und dann Solas, über den wir kaum etwas erfahren, in den Mittelpunkt der Handlung gerückt wirkt. Vielleicht erübrigt sich das im Anschluss an diese Jagdszene, das kann ich nicht beurteilen. Mit dem, was Du hier gepostet hast, habe ich mir die Frage aber gestellt.


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Valentin
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 177



Beitrag10.03.2018 22:48
Re: Titel noch unbekannt
von Valentin
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Hallo Steff92,

ich bin selber noch neu hier und habe mich bisher nicht getraut einen anderen Text zu kommentieren. Was weiß ich schließlich von der Kunst des Schreibens? Habe noch nie ein Buch geschrieben, geschweige denn eines verkauft.
Deshalb vorweg: Sieh meine meine Vorschläge nur als Anregungen eines Laien. Gefällt dir einer, dann übernimm ihn, und die anderen ignorierst du am Besten ohne jegliche Gewissensbisse.  

Dein Text gefällt mir, obwohl (oder gerade weil) ich nicht genau sagen kann wieso. Deshalb habe ich ihn durchgearbeitet, verstehe aber immer noch nicht, was das gewisse Extra ist, das mich anspricht. Smile Wenn der Groschen fällt, schreibe ich dir.

Steff92 hat Folgendes geschrieben:


Anfang Kapitel 1

Solas lehnte sich zur Seite, hielt einen kurzen Moment inne und pustete die Flamme mit einem Hauch aus. (ODER hauchte die Flamme aus - Mit einem Hauch auspusten finde ich seltsam). Er genoss den Geruch der frisch ausgeblasenen Kerze, und inhalierte den aufkommenden Rauch. Er schloss dabei seine Augen, legte sich anschließend in sein wohlig, warmes Bett zurück, und ließ die Gedanken kreisen. Erinnerungen seiner Kindheit kamen auf, als ihm sein Großvater Hogar am Bettrand Jagdgeschichten aus längst vergangener Zeit erzählte. (erzählt hatte)

» Vorsichtig «, flüsterte Hogar. » Pass auf, wo du hintrittst. Wenn du weiterhin solch laute Geräusche machst, schreckst du den Bentirong noch auf, und die ganze Familie hat heute Abend nichts zu essen  auf dem Teller. Willst du das? « (Alternativ-Vorschlag: »Pass auf, wo du hintrittst und stampf nicht so. Du willst den Bentirong doch nicht aufschrecken, oder? Schließlich soll heute Abend endlich wieder Fleisch auf den Tisch.«)

Altuin machte einen großen Bogen um das Geäst umrundete das Geäst in einem großen Bogen und ergründete inspizierte sorgfältig den moosigen, mit Laub übersäten Untergrund, um seine nächsten Schritte mit mehr Bedacht zu setzen. Die viel zu kurze warme Jahreszeit war im Land so gut wie vorüber. neigte sich dem Ende entgegen. Die Bäume warfen ihre letzten Blätter ab, die Sonnenstrahlen wurden schwächer verloren ihre Wärme, und besonders die Jagd wird im bevorstehenden Winter sehr mühselig. der nahende Winter prophezeite entbehrungsreiche Monate und mühselige Jagden.

» Meinst du KOMMA wir sind schon nahe genug dran, um ihn zu erwischen? «, murmelte Altuin, während sie lauernd hinter einem breiten Baumstamm das Ziel vor sich anvisierten.
» Besser wir pirschen uns noch ein Stück näher heran. Gehen wir nach da vorne. «
Hogar lief in geduckter Haltung schlich geduckt voraus, und Altuin folgte ihm auf Schritt und Tritt, was sich an so manch düsteren Tagen bei schlechter Sicht als nicht einfach erwies. (Du sprichst hier im Allgemeinen, obwohl es doch genau in dem Moment der Fall ist. - Alternative: Einmal mehr erkannte Altuin Hogar's Geschick. Trotz seiner jugendlichen Ausdauer vermochte er nicht dem alten Mann zu folgen. Hogar's breiter Rücken mit der braunen Felljacke verschmolz in dem Zwielicht mit den Baumstümpfe und Altuin hatte Mühe sie zu unterscheiden. Sein Rücken war nur schwer von den vielen Baumstümpfen im Wald zu unterscheiden, da er so massiv, und seine Statue so hoch, wie jene wirkte.

Der Bentirong saß auf seinem Hintern, und naschte die letzten Beeren von den Sträuchern, bevor der Winter hereinbrach. Er fraß sich ausreichend Fett an, um für seinen Winterschlaf unter der Erde bestmöglich gerüstet zu sein. Nur leider wird würde er sich mit seinen langen Klauen kein Loch mehr in die Erde buddeln, sondern vielmehr würde sein Kopf wird als Jagdtrophäe zwischen ausgestopftem Wildschein, doppel-Leerzeichen Reh und Hase im Wohnbereich der Familie landen - Hogar hatte ein Faible dafür.

Sie tasteten sich unauffällig und behutsam in Richtung des Tieres voran. Als sie hinter ihm an der geplanten Stelle ankamen die angepeilte Stelle erreichten, holte Altuin seinen Wurfspeer hervor. Er griff am Schafft fest zu, und hob langsam den Arm in die Höhe, um visierte den Bentirong mit der tödlichen Speerspitze anzuvisieren. Hogar sah ihm musterte ihn aufmerksam zu, fasste dabei dann an seinen Ellenbogen, korrigierte um die Armposition ein wenig zu korrigieren.
Das Tier spitzte seine Ohren und roch durch seine lange, schmale Nase die anbahnende Gefahr, die ihm drohte schnüffelte mit der schmalen Nase in der Luft, schien die drohende Gefahr zu ahnen. In dem Moment, als Altuin zu seinem tödlichen Wurf ausholte, und den Speer mit voller Wucht zum Tier hin katapultierte, drehte der Bentirong seinen Kopf nach hinten. Er machte einen gewaltigen Satz zur Seite. Der Speer streifte sein rechtes Hinterbein. Es ließ ihn einknicken und laut Aufheulen. (Hier finde ich es schwierig zu verstehen, wer gerade gemeint ist. Anstatt ES fände ich verständlicher: Das Tier knickte ein und heulte auf.)

Hogar gab Altuin einen Klaps auf den Hinterkopf. » Wie zum Henker konntest du den jetzt noch verfehlen!? «
Als das Tier die beiden wieder lokalisierte entdeckte, rannte es umgehend auf die beiden sie zu.  Sie zogen ihre Dolche, und machten wappneten sich bereit für einen den unvermeidlichen Kampf.
» Genau sowas wollte ich heute vermeiden «, sagte Hogar mit nun angespannter Miene.

Er kam im Sprint auf sie gestürmt Der Bentirong stürmte auf sie zu. Mittels seiner kräftigen Hinterbeine sprang er wie eine gelöste Feder auf Altuin zu. Er konnte nicht mehr ausweichen, und der Bentirong krallte sich an ihm fest. Er versuchte ihn abzuschütteln, aber es misslang. Hogar kam von der Seite zur Hilfe herbei geeilt. Er versetzte stach dem Tier einen Hieb am in den Rücken. Es ließ los, landete auf dem grasigen Untergrund und machte einen Satz nach hinten. Altuins Klamotten waren zerrissen, und Blut floss von seiner Brust Richtung Unterleib (solange er nicht kopfüber hängt, fließt es immer in die Richtung) hinab. Er hatte Schmerzen, doch schien es so, als würde er sie überhaupt nicht wahrnehmen. (Alternativ-Vorschlag: Seinem Gesicht waren die Schmerzen nicht anzusehen.)
» Geh nach links und lenke ihn ab «, brüllte Hogar im Eifer des Gefechts. (finde ich too much)

Altuin machte das Gesagte augenblicklich wahr folgte den Anweisungen umgehend, hielt seinen Blick scharf fest auf den Bentirong gerichtet, und versuchte ihn zu sich zu locken. Er rannte  aber in Hogars Richtung, machte erneut einen riesen Sprung zur Seite, und wich seiner Attacke gekonnt aus. (Auch hier wird für mich erst im Nebensatz klar, dass der Bär das Subjekt ist und nicht, wie ich dachte, Altuin, um mich dann wieder rätseln zu lassen, wer der Attacke gekonnt ausgewichen ist. Der Vater?) Altuin sputete zu ihm, während das widerspenstige Tier, voller Adrenalin, und getrieben durch seinen seines unermesslichen Überlebenswillens, auf Hogars Rücken schnellte.
» Aaarghh, verdammt sollst du sein, du Mistvieh! «
» Vater, schau nach links, da kommen noch mehr angerannt«, rief er, als während Hogar noch immer damit beschäftigt war, den aggressiven (too much für mich) Bentirong abzuschütteln. » Ich glaube seine Freunde haben gemerkt, was hier vor sich geht. «
Sie kamen in einem rasanten Tempo angestürmt, um ihrem Artgenossen zu helfen. Altuin versetzte derweil dem Tier nochmals einen erheblichen Schlag, was dazu führte, dass es zu Boden fiel ging und sich vor Schmerzen wälzte.

» Wir können nicht mehr weg. Mache dich bereit. «
Insgesamt vier weitere Bentirongs waren kurz davor die beiden anzugreifen setzten zum Angriff an. Der Vorderste fuhr seine Doppel-Leerzeichen langen Krallen aus, und sprang in hohem Bogen auf Hogar zu. Noch bevor er sich auf ihm festkrallen konnte, holte Hogar mit seinem muskulösen Arm weit aus. Frontal verpasste er dem Tier einen Schmetterschlag, der seines Gleichen sucht. was das Tier bewusstlos zu Boden fallen ließ. Der Bentirong brach bewusstlos zusammen.

Derweil stand Altuin den Anderen alleine gegenüber. Der Kleinste und Wendigste davon huschte durch seine Beine hindurch, und versetzte ihm hinterrücks tiefe Wunden an der linken Wade. Daraufhin knickte er ein, konnte aber dem Mittelgroßen den Dolch seitwärts in den Bauch rammen. Von der rechten Flanke stürzte sich obendrein der mit Abstand am größte und älteste Bentirong auf ihn. Das schwere Gewicht drückte Altuin schlagartig zu Boden. Die Last presste ihn gegen den Boden, trieb ihm schlagartig die Luft aus den Lungen und löste die Finger vom Dolch. Panisch versuchte er den Dolch zu greifen, doch er entglitt seinen blutigen Finger, fiel außer Reichweite zu Boden.   Er musste seine Verteidigungswaffe notgedrungen loslassen, die aber weiterhin im Tier steckte und es schließlich verbluten ließ. (Das verstehe ich nicht ganz. Hier sagst du, dass das Tier verblutet, aber im nächsten Abschnitt lebt es noch und kämpft gegen Altuin. Wenn es schnell verbluten soll, dann ist es besser, wenn der Dolch nicht mehr in der Wunde steckt.)

Er lag flach auf dem Rücken. Das Tier auf ihm. Es hakte sich in seinen Schultern fest, und streckte sein weit geöffnetes Maul in sein Gesicht. Er stemmte sich mit voller Kraft gegen den Kopf des Bentirongs, unterdessen Hogar, den kleinen, Wendigen problemlos außer Gefecht setzte.

Er sah schwer verletzt seinem Tode ins Auge, drückte beharrlich mit schier unerschöpflicher Kraft gegen den Schädel des Bentirongs, während dessen Speichel über sein Gesicht triefte. Als ihn jedoch langsam seine Energiereserven verließen, hörte er einen kraftvollen Schrei seines Vaters, wurde kurz darauf mit Blut überströmt, und sah die Spitze seines Speeres durch den Mund des Tieres ragen.

Hogar packte am Schaft zu und zerrte das Tier von seinem Sohn herunter. Er atmete tief durch Altuin japste nach Luft und packte die Hand, die ihm entgegenstreckt wurde. Er rappelte sich auf und sein Vater drückte ihm die Wurfwaffe in die Hand.  » Dort drüben ist noch einer für dich übrig. «

Sein Sohn humpelte wortlos zu dem bewusstlosen Bentirong und versetzte auch ihm den Gnadenstoß.
» Drei zu zwei. «, sagte er, als er sich siegesbewusst zu seinem Vater umdrehte.

» So etwas darf dir nie wieder passieren. Ein Wurf darf sein Ziel in so einer Situation niemals verfehlen. Du siehst, was schlimmstenfalls eintreten kann.  «
» Tut mir leid Vater. Womöglich hätte ich ihn aber erwischt, hättest du mich nicht korrigiert. «
» Gib nicht mir die Schuld. Erstens wäre dein Wurf wohl völlig danebengegangen und zweitens lasse ich es dich das nächste Mal selbst erledigen. Du bist alt genug. «
» Was meinst du, wo die die Anderen plötzlich herkamen? Wir haben heute bis auf den Ersten keine weiteren Fährten entdeckt. «
» Ich nehme an, dass sie schon länger in einem Erdloch verharrten und das Kampfgeschrei wahrnahmen ("wahrhaben" finde ich etwas hochgestochen, aber vielleicht ist das gewollt. Alternativ: das Kampfegeschrei hörten). Das tut aber nichts zur Sache. Auch für solche Umstände musst du in Zukunft vorbereitet sein. Schnapp dir einen von den Biestern eins der Biester und wir gehen erstmal nach Hause unsere Wunden versorgen. Danach holen wir die Restlichen. «
» Das Fleisch wird uns viele Tage reichen. Mutter wird sich freuen. «
Sie wandten sich in Richtung gen Westen, wo ihnen die Abendsonne ins Gesicht schien, und sie schließlich auf einer riesigen Lichtung ankamen, die bergab in ein großes Tal mündete, wo sich ihre kleine Heimatstadt (hat sie einen Namen?) befand.

Solas mochte als Kind Großvaters Geschichten – auch wenn die Jagd heute absolut nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Wie er im Laufe der Jahre allerdings erkannte, waren Hogars Erzählungen nicht unbedingt reif für Kinderohren bestimmt/geeignet, konnte sie sich damals trotzdem stundenlang von ihm mit großer Begeisterung anhören. (Auch bei diesem Nebensatz fällt es mir schwer zu verstehen, wer das Subjekt ist. Alternativ: , trotzdem konnte er ihnen damals stundenlang gebannt lauschen.)
An diesem Abend konnte er absolut nicht einschlafen. Egal wie er sich drehte und wendete, er lag eine lange Zeit hellwach im Bett und grübelte über die verschiedenste Dinge nach.




Zum zweiten Teil bin ich noch nicht gekommen. Folgt später.

Den formalen Anmerkungen von PhilipS stimme ich zu. Leerzeichen zwischen den Anführungszeichen sind unüblich.

Beste Grüße
Calvin


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Steff92
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Beitrag11.03.2018 20:03

von Steff92
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Zitat:
Zum Formalen: Warum Leerzeichen zwischen Anführungszeichen und dem nächsten Wort, bzw. dem Wort und den Anführungszeichen? Das ist m. W. nicht üblich und stört ein bisschen.



Wird entfernt.

Zitat:
Dann: Du benutzt für Ausdrücke über die Zukunft das gewöhnliche Futur. Soweit ich weiß, ist der Konjunktiv gebräuchlich, wenn das Präteritum als Erzähltempus verwendet wird, also "die Zähne des Tiers würden an der Wand hängen".


Gut zu wissen, werde ich in Zukunft drauf achten.

Zitat:
Du hast viele Wendungen, die auf Substantive zurückgreifen, wenn Handlungen beschrieben werden. Da werden Hiebe versetzt und Sprünge, bzw. Sätze gemacht. Damit solltest Du sparsam sein, weil irgendwann die immer gleichen Sätze wiederkehren. Außerdem sind die Verben kürzer.


Okay, danke für die Hinweis, werde ich auch im Hinterkopf behalten.

Zitat:
Außerdem kommt es mir vor, als wolltest Du im permanenten Superlativ schreiben. Sprünge sind sofort Riesensprünge, Krallen immer lang, Hiebe stark, der Überlebenswille unermesslich, der Speer wird nicht geworfen, sondern katapultiert und das auch noch mit voller Wucht, der Dolch wird nicht gestoßen oder gestochen sondern gerammt ... Das wirkt auf Dauer übertrieben. Übrigens ist mir das auch in der zweiten Szene aufgefallen (und damit erschöpft sich die Rückmeldung, die ich Dir dazu geben kann). Da solltest Du nochmal drübergehen.


Okay, ist da muss ich wohl noch einen guten Mittelweg finden.

Zitat:
Dann habe ich noch eine inhaltliche Frage: ich wüsste gerne, warum Du diese Szene als Anfang gewählt hast. Wie ich es verstehe, liegt Solas im Bett und denkt an die Geschichten seines Großvaters. Die folgende Szene ist eine Jagd, von der dieser Solas erzählt hat. Wir haben es also mit einer Rückblende in einer Rückblende zu tun. Das kann unter Umständen verwirrend werden, weil Hogar und Altuin dem Leser nahegebracht werden und dann Solas, über den wir kaum etwas erfahren, in den Mittelpunkt der Handlung gerückt wirkt. Vielleicht erübrigt sich das im Anschluss an diese Jagdszene, das kann ich nicht beurteilen. Mit dem, was Du hier gepostet hast, habe ich mir die Frage aber gestellt.


Jepp, mit Solas geht es dann weiter und aus seiner Sicht wird die Geschichte dann erzählt. Wie gesagt, weiß noch nicht, ob ich die Anfangsszene so lasse. Als ich anfang zu schreiben, wusste ich, dass Solas der Prota wird aber wollte einen spannenden Anfang schreiben. So kam ich auf die Idee.



Zitat:
ich bin selber noch neu hier und habe mich bisher nicht getraut einen anderen Text zu kommentieren. Was weiß ich schließlich von der Kunst des Schreibens? Habe noch nie ein Buch geschrieben, geschweige denn eines verkauft.
Deshalb vorweg: Sieh meine meine Vorschläge nur als Anregungen eines Laien. Gefällt dir einer, dann übernimm ihn, und die anderen ignorierst du am Besten ohne jegliche Gewissensbisse.



Dafür hast du mir schon sehr gute Hinweise gegeben. Very Happy

Zitat:
Dein Text gefällt mir, obwohl (oder gerade weil) ich nicht genau sagen kann wieso. Deshalb habe ich ihn durchgearbeitet, verstehe aber immer noch nicht, was das gewisse Extra ist, das mich anspricht. Smile Wenn der Groschen fällt, schreibe ich dir.



Hehe okay, dann schien ich ja schonmal irgendwas richtig gemacht zu haben Very Happy


Auf jeden Fall vielen Dank für eure Mühe und Feedback! Überarbeite das Ganze noch ein wenig, dann stelle ich es nochmal ein.
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Steff92
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Beitrag20.03.2018 21:57

von Steff92
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So, habe die Stell nun etwas überarbeitet und noch ein kleines Stückchen mehr eingefügt von der Geschichte. Hab einige von euren Vorschlägen mit unter gebracht, haben mir gut gefallen. Könnt ihr also wieder zerpflücken wenn ihr wollt Very Happy

Wie handhabt ihr denn das mit den Kommas vor dem "und"? Klar gibt es Rechtschreibregeln, die versuch ich mir nach und nach zu verinnerlichen aber mit dem Komma zwischen zwei Hauptsätzen kann man es ja mehr oder weniger selbst entscheiden.

Und wann benutzt ihr die Spiegelstriche (ich weiß, die heißen in dem Zusammenhang anders aber mir fällt grade der Name nicht ein)? Ich nehme sie für nähere Erläuterungen eines Satzes oder kurze Einschübe wie unten z.B. "- Hogar hatte ein Faible dafür".


Solas lehnte sich zur Seite, hielt einen kurzen Moment inne und hauchte die Flamme aus. Er genoss den Geruch der frisch ausgeblasenen Kerze und inhalierte den aufkommenden Rauch, was ihn ein wenig beruhigte. Er schloss dabei seine Augen, legte sich in sein wohlig, warmes Bett zurück, zog das Fell bis zum Brustkorb und ließ die Gedanken kreisen.  Erinnerungen seiner Kindheit kamen auf, als ihm sein Großvater Hogar am Bettrand Jagdgeschichten aus längst vergangener Zeit erzählt hatte.

„Vorsichtig“, flüsterte Hogar. „Pass auf, wo du hintrittst. Wenn du weiterhin solch laute Geräusche machst, schreckst du den Bentirong noch auf, und die ganze Familie hat heute Abend nichts zu essen. Willst du das?“

Altuin umrundete das Geäst in großem Bogen und ergründete sorgfältig den moosigen, mit Laub übersäten Untergrund, um seine nächsten Schritte mit mehr Bedacht zu setzen. Die viel zu kurze warme Jahreszeit neigte sich dem Ende entgegen; dicht bewachsene Baumkronen lichteten sich, die Sonnenstrahlen verloren ihre Wärme, und besonders die Jagd wird im bevorstehenden Winter sehr mühselig.

»Meinst du wir sind schon nahe genug dran, um ihn zu erwischen? «, murmelte Altuin, während sie lauernd hinter einem breiten Baumstamm das Ziel vor sich anvisierten.
„Besser, wir pirschen uns noch ein Stück näher heran. Gehen wir nach da vorne.“
Hogar lief in geduckter Haltung voraus, und Altuin folgte ihm auf Schritt und Tritt, was sich an so manch düsteren Tagen bei schlechter Sicht als nicht einfach erwies. Sein Rücken war nur schwer von den vielen Baumstümpfen im Wald zu unterscheiden, da er so massiv, und seine Statur so hoch, wie jene war.

Der Bentirong saß auf seinem Hintern, naschte die letzten Beeren von den Sträuchern, und sein bereits dicht bewachsenes Fell schimmerte in einem orangenen Farbton. Die großen, rundlichen Ohren, die er nach hinten anlegte, zuckten in all jene Himmelsrichtungen auf, aus denen er Geräusche wahrnahm – sie dienten auch zur Orientierung, sehen konnte er fast nichts. Er fraß sich ausreichend Fett an, um für seinen Winterschlaf unter der Erde bestmöglich gerüstet zu sein. Nur leider wird er sich mit seinen langen, gebogenen Klauen kein Loch mehr in die Erde buddeln, vielmehr würde sein Kopf als Jagdtrophäe zwischen ausgestopftem Wildschein,  Reh und Hase im Wohnbereich der Familie landen - Hogar hatte ein Faible dafür.


Sie tasteten sich unauffällig in Richtung des Tieres voran. Als sie hinter ihm an der geplanten Stelle ankamen, holte Altuin seinen Wurfspeer hervor. Er griff am Schafft fest zu, hob langsam den Arm in die Höhe, um den Bentirong mit der tödlichen Speerspitze anzuvisieren. Hogar musterte ihn aufmerksam, fasste dabei an seinen Ellenbogen, um die Armposition ein wenig zu korrigieren.

Das Tier war aufmerksam, drehte das linke Ohr leicht nach hinten und erahnte die anbahnende Gefahr, die ihm drohte. In dem Moment, als Altuin zu seinem Wurf ausholte, und den Speer zum Tier hin katapultierte, drehte der Bentirong seinen Kopf nach hinten. Er machte einen gewaltigen Satz zur Seite. Doch nicht gewaltig genug. Der Speer streifte sein rechtes Hinterbein. Das Tier knickte ein und heulte laut auf.

Hogar gab Altuin einen Klaps auf den Hinterkopf. » Wie in Jurinns Namen konntest du den jetzt noch verfehlen!? «
Als das Tier sich wieder aufrappelte, rannte es umgehend auf die beiden zu.  Sie wappneten sich, zogen ihre Dolche, und machten sich bereit für einen unvermeidlichen Kampf.
„Genau sowas wollte ich heute vermeiden“, sagte Hogar mit angespannter Miene.

Der Bentirong stürme auf sie zu. Mittels seiner kräftigen Hinterbeine sprang er wie eine gelöste Feder auf Altuin zu. Er konnte nicht mehr ausweichen, und der Bentirong krallte sich an ihm fest. Er versuchte ihn abzuschütteln, aber es misslang. Hogar kam von der Seite zur Hilfe herbei geeilt. Er versetzte dem Tier einen Hieb am Rücken. Es ließ los, landete auf dem grasigen Untergrund und machte einen Satz nach hinten. Altuins Klamotten waren zerrissen und Blut floss hinab. Er hatte Schmerzen, doch schien es, als nähme er sie überhaupt nicht wahr.
„Geh nach links und lenke ihn ab“, brüllte Hogar.

Altuin gehorchte umgehend, hielt seinen Blick scharf auf den Bentirong gerichtet, und versuchte ihn zu sich zu locken. Dieser rannte aber zu seinem Vater, sprang zur Seite, und wich Hogars Attacke gekonnt aus. Altuin sputete zu ihm, während das widerspenstige Tier, voller Adrenalin, und getrieben von seinem unermesslichen Überlebenswillen, auf Hogars Rücken zu schnellte.
„Aaarghh, verdammt sollst du sein, du Mistvieh!“
„Vater, schau nach links, da kommen noch mehr angerannt“, rief er, als Hogar noch immer damit beschäftigt war, den aggressiven Bentirong abzuschütteln. „Ich glaube seine Freunde haben gemerkt, was hier vor sich geht.“
Sie kamen in einem rasanten Tempo angestürmt, um ihrem Artgenossen zu helfen. Altuin versetzte derweil dem Tier nochmals einen heftigen Schlag, was dazu führte, dass es zu Boden fiel und sich vor Schmerzen wälzte.

„Wir können nicht mehr weg. Mache dich bereit.“
Insgesamt vier weitere Bentirongs setzten in der angrenzenden Lichtung zum Angriff an. Der Vorderste fuhr seine Krallen aus, und sprang in hohem Bogen auf Hogar zu. Noch bevor er sich auf ihm festkrallen konnte, holte Hogar mit seinem muskulösen Arm weit aus. Frontal verpasste er dem Tier einen Schmetterschlag sondergleichen, der das Tier bewusstlos zu Boden fallen ließ.

Derweil stand Altuin den Anderen alleine gegenüber. Der Kleinste und Wendigste davon huschte durch seine Beine hindurch, und versetzte ihm hinterrücks tiefe Wunden an der linken Wade. Daraufhin knickte er ein, konnte aber dem Mittelgroßen den Dolch seitwärts in den Bauch stoßen. Von der rechten Flanke stürzte sich obendrein der mit Abstand größte und älteste Bentirong auf ihn. Das schwere Gewicht drückte Altuin schlagartig zu Boden, trieb ihm die Luft aus den Lungen, wie beim Zusammenpressen eines Faltenbalgs. Seine Verteidigungswaffe entglitt seiner blutigen Hand, blieb jedoch weiterhin im Tier stecken, das kurz darauf starb.

Er lag flach auf dem Rücken. Der Größte auf ihm. Der Bentirong hakte sich in seinen Schultern fest, und streckte sein weit geöffnetes Maul in sein Gesicht. Er stemmte sich mit voller Kraft gegen den Kopf des Tiers, während Hogar den kleinen, Wendigen problemlos außer Gefecht setzte.

Er sah schwer verletzt seinem Tode ins Auge, drückte beharrlich mit schier unerschöpflicher Kraft gegen den Schädel des Bentirongs, während dessen Speichel über sein Gesicht triefte. Als ihn langsam seine Energiereserven verließen, hörte er einen kraftvollen Schrei seines Vaters, wurde kurz darauf mit Blut überströmt, und sah die Spitze seines Speeres durch den Mund des Tieres ragen.

Hogar packte am Schaft zu und zerrte das Tier von seinem Sohn herunter. Japsend nach Luft, packte er die Hand, die ihm entgegenstreckt wurde. Er rappelte sich auf und sein Vater drückte ihm die Wurfwaffe in die Hand.  „Dort drüben ist noch einer für dich übrig.“

Sein Sohn humpelte wortlos zu dem bewusstlosen Bentirong und versetzte auch ihm den Gnadenstoß.
„Drei zu zwei.“, sagte er, als er sich siegesbewusst zu seinem Vater umdrehte.

„So etwas darf dir nie wieder passieren. Ein Wurf darf sein Ziel in so einer Situation niemals verfehlen. Du siehst, was schlimmstenfalls eintreten kann.“
„Tut mir leid Vater. Bestimmt hätte ich ihn aber erwischt, hättest du mich nicht korrigiert. “
„Gib nicht mir die Schuld. Erstens wäre dein Wurf völlig danebengegangen, und zweitens lasse ich es dich das nächste Mal selbst erledigen. Du bist alt genug. “
„Was meinst du, wo die die Anderen plötzlich herkamen? Wir haben heute bis auf den Ersten keine weiteren Fährten entdeckt. “
„Ich nehme an, dass sie schon länger in einem Erdloch verharrten und das Kampfgeschrei vernahmen. Das tut aber nichts zur Sache. Auch für solche Umstände musst du in Zukunft vorbereitet sein.
Schnapp dir eins von den Biestern und wir gehen erstmal nach Hause unsere Wunden versorgen. Danach holen wir die Restlichen. “
„Das Fleisch wird uns viele Tage reichen. Mutter wird sich freuen. “
Sie wandten sich gen Westen, wo ihnen die Abendsonne ins Gesicht schien, und sie schließlich auf einer riesigen Lichtung ankamen, die bergab in ein großes Tal mündete, wo sich ihre kleine Heimatstadt Neatamien befand.

Lange konnte Solas seinem Großvater zuhören, begeisterte sich sehr für seine Erzählungen – zumindest bis zu jenem Tag, als er selbst zum Opfer wurde. Die Gedanken an diese Erlebnisse versuchte er an diesem Abend zu unterdrücken. Er konnte nicht einschlafen. Egal wie er sich drehte und wendete, er lag eine schier endlose Zeit hellwach im Bett, war aufgeregt und grübelte über die verschiedenste Dinge nach.

Er beschloss aufzustehen und sich draußen die Beine zu vertreten. Ihm half es oftmals nach frischer Nachtluft zu schnappen, um hinterher, wie ein Neugeborenes einzuschlummern.
Der Himmel war diese Nacht sehr klar. Die Sterne funkelten wie winzig, kleine Diamanten in pechschwarzem Pulver, und das Mondlicht spiegelte sich in der Pfütze vor dem Hocker, auf dem er sich niederließ. Es war still, sehr still in dieser Nacht. Lediglich ein paar Grillen zirpten umher und er wunderte sich stets, wie laut diese kleinen Tierchen immer wieder sein konnten. Ihn befriedigten und entspannten die Geräusche in seiner aufgebrachten Stimmung - sie hatten etwas Angenehmes und Friedliches an sich.
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PhilipS
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Beitrag22.03.2018 17:47

von PhilipS
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Hallo Steff,

die neue Fassung liest sich schon deutlich besser, als die erste.

Zu Deinen Fragen: soweit ich weiß, kann man ein Komma vor ein "und" setzen, wenn danach ein weiterer Hauptsatz kommt, der ein anderes Subjekt hat als der Nebensatz.
Die Striche (bin mir gerade auch nicht sicher, wie die bei den Typographen heißen) haben genau die Funktion, die Du genannt hast.

Du hast immer noch ein paar Leerzeichen vor oder nach Anführungen, da solltest Du nochmal nach gucken. Außerdem benutzt Du immer noch das einfache Futur für Ereignisse, die aus Perspektive der Akteure in der Zukunft liegen (siehe meine erste Rückmeldung).
Unten habe ich Anmerkungen zu einigen bestimmten Passagen gemacht.

Zitat:
Altuin folgte ihm ... Sein Rücken war


Der Kontext macht klar, dass es Hogars Rücken ist, deswegen bin ich hier vielleicht zu pingelig, aber der Bezug scheint mir rein von der Satzstruktur nicht eindeutig.

Zitat:
Er griff am Schafft

"Schaft" mit einem f.

Zitat:
Der Bentirong stürme auf sie zu. Mittels seiner kräftigen Hinterbeine sprang er wie eine gelöste Feder auf Altuin
zu.
Zweimal "auf ... zu". Vielleicht schreibst Du "stürmte ihnen entgegen"? Das würde das Konfrontative der Situation unterstreichen.

Zitat:
Er versetzte dem Tier einen Hieb am Rücken.
Jemand von den anderen Kommentatoren hat darauf hingewiesen, dass man Dolchen eher sticht als schlägt.

Zitat:
„Vater, schau nach links, da kommen noch mehr angerannt“, rief er,

Sollte m. E. "rief Altuin" heißen, da hier ein Subjektwechsel stattfindet.

Zitat:
Altuin versetzte derweil dem Tier nochmals einen heftigen Schlag,
Sie kämpfen immer noch mit Dolchen, oder? Wenn ja, s. o.

Zitat:
Er sah schwer verletzt seinem Tode ins Auge, drückte beharrlich mit schier unerschöpflicher Kraft gegen den Schädel des Bentirongs, während dessen Speichel über sein Gesicht triefte. Als ihn langsam seine Energiereserven verließen,

Er ist schwer verletzt, hat zunächst unerschöpfliche Kraft und dann gehen ihm doch die Energiereserven aus? Scheint mir nicht konsistent.

Zitat:
Lange konnte Solas seinem Großvater zuhören, begeisterte sich sehr für seine Erzählungen – zumindest bis zu jenem Tag, als er selbst zum Opfer wurde. Die Gedanken an diese Erlebnisse versuchte er an diesem Abend zu unterdrücken. Er konnte nicht einschlafen. Egal wie er sich drehte und wendete, er lag eine schier endlose Zeit hellwach im Bett, war aufgeregt und grübelte über die verschiedenste Dinge nach.

Ich nehme an, dieser Absatz soll den Bezug zwischen Solas und den Erlebnissen seines Großvaters herstellen? Das war eine gute Idee, sowas einzubauen.


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Steff92
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Beitrag22.03.2018 21:14

von Steff92
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Hi PhilipS,

vielen Dank fürs Drüberlesen. Werde das noch korrigieren.

Habe ja anfangs mit den Zeichen gearbeitet »«. Als Word mir das aber immer als Fehler markiert hat, wenn ich die direkt an einen Punkt gesetzt habe, habe ich ein Leerzeichen dazwischen gemacht. Jetzt änder ich die alle in die klassischen Anführungszeichen ab.
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Beitrag05.04.2018 20:25

von Steff92
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Ich habe mir mal wieder eine Szene herausgepickt, die ihr lesen und zerpflücken könnt (wär natürlich klasse Very Happy ).

Würde gerne wieder wissen, was ich besser machen könnte, wie ist es sprachlich etc.?

Zum Kontext: Solas hat eine Lieferung in einem kleinem Fort/Festung abgeliefert. Er und Braswig sitzen in der Mitte von der Festung in einer Halle,
wo die Soldaten normalerweise essen und trinken. Drüber sind weitere Stöcke, wo sich der Hauptmann Vazulis befindet.


Sie verstummten, blickten in ihre fast leeren Krüge. Solas hielt seinen in der Hand, kreiste ihn auf dem Tisch und sah dem gelben Gebräu zu, wie es darin umher wirbelte. Sein Blick wanderte zum geöffneten Eingang. Zwei Wachen, deren Schilde und Schwerter im Licht der Feuerkörbe funkelten, saßen sich auf Holzkisten gegenüber und spielten mit Karten. Der Linke lachte den Anderen aus, bekam etwas zugeschoben – wahrscheinlich Münzen.

Aus dem Dunkeln näherten sich langsam zwei Gestalten, deren Gesicht von Kapuzen verschleiert war. Sie traten fast zeitgleich hinter die Kartenspielenden und warfen die Arme um ihren Kopf. Einen Atemzug später, der sich dann als der letzte rausstellte, schoss das Blut aus ihren Kehlen.
„Ach du Scheiße“, brüllte Solas und fuhr blitzschnell auf.
Braswig riss seine Augen auf und sah das Gemetzel.
„Bring dich in Sicherheit.“, sagte er und rannte hinaus.
Solas sputete zum Eingang, starrte auf den Innenhof; an vielen Stellen lagen bereits Tote. Oh Jurinn, ich will nicht sterben. Er hörte Klingen aufeinander prasseln, sah zum Haupteingang, der verschlossen war.  
Er zitterte am ganzen Körper, sein Herz arbeitete auf Hochtouren. Er ging zurück in die Halle und rannte zu Vazulis Zimmer.
„Sehen sie sofort nach draußen, wir werden überfallen.“, rief er keuchend an der Türschwelle.
„Was redest du da für einen Unsinn. Sagte ich nicht, du sollst verschwinden.“
„Hören sie das nicht? Schauen sie nach draußen!“
„Ich sag’s dir, wenn ich da gleich nichts Außergewöhnliches sehe, dann schmeiß ich dich höchstpersönlich raus.“
Der Dicke erhob sich aus seinem Stuhl und wackelte zum Fenster.
„Diese Scheißkerle. Wie kommen die hier herein.“ Er nahm das Schwert von der Wand und stürmte auf Solas zu. „Aus dem Weg!“ Für sein Gewicht rannte er wie ein Jungspund den Gang entlang nach unten.

Solas blieb im Zimmer, verfolgte das Geschehen auf dem Innenhof. Die Wachen kämpften gegen die Gestalten. In jeder Hand hielten die vermummten Männer eine geschwungene Klinge, brachten die Wachen mit erschreckender Leichtigkeit zu Boden - viele hielten dennoch Stand. Auf der Mauer schossen Bogenschützen Pfeile nach unten, die ihre Ziele durchbohrten. Ein Eindringling lag am Boden, umklammerte das Geschoss, das in seiner Brust steckte. Die Kapuze verdeckte nicht länger das Gesicht; Eine Frau? Blut quoll aus dem Mund, die Arme sackten ab. Die Treppenaufstiege zu den Schützen waren von Wachposten gesichert; sie drängten die Verschleierten mit Speeren zurück.

Solas vernahm Kampfgeschrei von der anderen Seite. Er begab sich zum Ostfenster und sah oberkörperfreie, muskulöse Männer mit langen, geflochtenen Zöpfen. Oh Jurinn, wo kommen die alle her? Ich sitze hier fest. Er wollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, konnte aber grade noch ein Teil des Eingangstors erspähen - es war geöffnet.
Viele Unbekannte stürmten das Fort. Die Wachen kämpften erbittert, schrumpften deren Zahl ein, aber auch sie erlitten erhebliche Verluste. Er sah Vazulis und Braswig. Sie standen zwei Männern - ausgerüstet mit jeweils zwei Äxten – gegenüber. Kurz darauf gingen sie aufeinander los, ihre Schwerter krachten auf die Äxte. Der Bärtige und der Glatzkopf lachten und schreiten danach so laut, dass es Solas vom dritten Stock unter dem lauten Schlachtgetümmel hören konnte. Der Breitere von den beiden wich Vazulis Attacke aus, rollte sich zur Seite und versetzte Vazulis einen Hieb an der Hüfte. Er knickte ein. Der Bärtige lief spielend um ihn herum; wie ein Raubtier, das seine verwundete Beute umkreiste. Er hielt die Axt mit ausgestrecktem Arm zu ihm hin, schien etwas zu reden, doch Solas verstand es nicht.

Braswig konnte ihm nicht helfen, war zur sehr mit dem eigenen Gegner beschäftigt. Braswig schlug auf ihn ein, einen Hieb nach dem Anderen. Der Glatzkopf wich zurück, hatte Schwierigkeiten sich zu verteidigen. Der Bärtige kam seinem Kameraden zur Hilfe, rannte seitlich auf Braswig zu. Aus dem Augenwinkel sah dieser gerade noch rechtzeitig eine Axt auf ihn niederschmettern. Er wich aus, und der Glatzkopf entkam aus seiner Bedrängnis. Vazulis versuchte sich langsam mit der Hand an der Hüfte aufzurichten. Er schien eine schwere Wunde davongetragen zu haben, hob einen Speer neben ihm auf und taumelte zu Braswig, der nun selbst in die Enge getrieben wurde.

Die Barbaren schien nichts aufzuhalten. Sie konterten mit Leichtigkeit seine Angriffe, wirbelten umher und ließen Axthiebe aus allen Winkeln auf ihn einprasseln; einer spaltete seinen linken Arm, der Nächste  trennte seine Hand. Gerade als der Glatzkopf zum Gnadenstoß ausholte, schmetterte Vazulis den Speer nach vorne, der den Glatzkopf mittig durchbohrte.

Oh Jurinn, Oh Jurinn, mach das das aufhört. Solas wurde schlecht, war vollgeschwitzt, konnte aber seinen Blick auf das Gemetzel nicht abwenden.
Der Bärtige schwang seinen Arm nach unten über den auf dem Boden kniende Braswig, wo sein Kopf einen Augenblick später an den Fuß zum Bärtigen rollte.
Solas wich vom Fenster zurück, schlug die Hände über den Kopf zusammen und lief panisch den Raum hin und her. Er ging zur Zimmertür, stützte sich seitlich am Rahmen ab und schaute vorsichtig den Korridor hinunter. Bis auf weitere geöffnete Türen, ausgestellte Rüstungen und flackernde Fackeln waren keine Eindringlinge zu sehen.

Er setzte zitternd den ersten Schritt auf den knarrenden Gangboden, erschrak fast, obwohl er mit den Geräuschen bereits vertraut war. Einen Stock tiefer angelangt, blickte er in alle Räume, jeden Winkel und sah niemanden, den ihn hätte umbringen könnte.
>Deine Neugierde wird dir noch irgendwann den Kopf kosten<. Solas dachte an Vaters Äußerung; dieses Mal wird es mir wahrscheinlich mein Leben retten.
Er stieg die Treppe hinab, kam an der Folterkammer vorbei und stieß geradewegs in die Halle, von wo er weder Kampfgeschrei noch Schwertkämpfe vernahm. Noch vorsichtiger, als er es zuvor ohnehin schon gewesen war, wagte er einen ersten Blick aufs Schlachtfeld. Sein Atem stockte und das Herz schlug ihm bis zum Hals bei jenem Anblick, den es ihm bot; Leichen, der ganze Boden war voller blutüberströmte Leichen, die Feuerkörbe, die hinter den Kartenspielenden standen, waren umgekippt und steckten zwei Tote in Brand - Soldaten oder Eindringlinge konnte Solas nicht mehr unterscheiden. Solas rümpfte die Nase -  der Gestank drang bis zu ihm hin.

Er sah zwei Eindringlinge, einen komplett schwarz gekleidet, die Kapuze nach hingeworfen, und der Andere in Lederrüstung mit dem Schwert in der Scheide. Er stellte den rechten Fuß auf die Brust eines Soldaten, der auf dem Boden lag, zog das Schwert heraus, nahm es in beide Hände und rammte es in dessen Kopf.
„Der hat noch gezuckt.“, sagte er.
„Habe ich auch gesehen.“, sagte die Frau lächelnd.

Solas wendete sich ab, presste seinen Körper gegen die Wand und hoffte darin zu verschmelzen. Er zitterte am ganzen Leib, jegliche Schweißporen öffneten sich und seine Hose wurde nass.
Plötzlich fuhr eine Klinge vor sein Gesicht.
„Na wen haben wir denn da?“, sagte eine weibliche Stimme. „Wo hast du dich denn versteckt?“
Solas drehte seinen Kopf so weit nach rechts, dass er gerade das Gesicht der Frau erkannte und seines nicht an der Klinge aufschnitt.
„Oh, das ist wohl jemand sprachlos. Los, schaut euch in dem Gebäude um; in jedem Winkel, ich will, dass ihr alles durchsucht.“, rief sie nach draußen, senkte ihre Waffe, und umgehend kamen mehrere Männer hinein. „Schaut euch alles an. Wenn ihr noch mehr von dem Gesindel hier findet, will ich, dass ihr sie zu mir bringt. Na los!“ Sie wandte sich wieder zu Solas, und er sah ein funkelndes Amulett an ihrer Brust hängen. So ein Ähnliches hatte er schon einmal gesehen - in Baladors Truhe.

„Jetzt wieder zu dir, du Eingepisster .“ Sie packte ihn am Nacken und führte ihn nach draußen zu ein paar Soldaten, die am Boden Rücken an Rücken saßen und bewacht wurden. Vazulis, der sich taumelnd und blutüberströmt neben ihm befand, verlor langsam sein Bewusstsein, und hielt sich sein Arm an die Wunde, die von nahem verheerend aussah.
Solas musste würgen; seine in Urin getränkte Hose, der Gestank der brennenden Leichen, der die Luft verpestete und der Geruch des Blutes, der sich überall auf dem Boden ausbreitete und an den Soldaten anheftete, brachten ihn schlussendlich zum Erbrechen.

„Erst einpissen und jetzt noch auf den Boden kotzen.“, sagte einer der Fremden lachend.
„Hat gestern wohl noch an der Titte seiner Mutter genuckelt.“, sagte ein anderer, und alle, die um die Gefangenen herum standen, fingen an finster zu lachen.
„Was steht ihr so herum? Packt sie und nimmt sie mit.“, sagte die Frau mit Amulett. „Hier ist sonst niemand mehr.“
„Na los du Jammerlappen, aufstehen.“, sagte ein Mann, packte Solas Arm und zerrte ihn auf. „Freut euch, bald geht’s euch noch beschissener.“ Wieder lachten alle Drumherum und steckten die paar übrig gebliebene Männer auf einen Wagen.





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Challenger_
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Beiträge: 18
Wohnort: Erde


Beitrag05.04.2018 21:54
Re: Titel noch unbekannt
von Challenger_
Antworten mit Zitat

Servus Steff92,

wieso gibst du deiner Geschichte nicht einen Arbeitstitel? Es ist doch doof über Steffs Erzählung "Titel noch unbekannt" zu reden. Du scheinst schon einige Szenen verfasst und auch schon überarbeitet zu haben. Deine Geschichte hat damit zumindest einen vorläufigen Titel verdient!

Steff92 hat Folgendes geschrieben:
Nur eine Frage dazu, falls ich das so stehen lassen würde, oder generell sowas im Buch einbaue: Kann man das so machen? So ähnlich wie in einem Film. Also XY denkt an die Vergangenheit und dann gibts einen Flashback, wo das Geschehen genau so geschildert wird, wie es eben ablief. Die Perspektive im Buch soll personal sein, die Flashbacks dann auktorial.


Natürlich kann man das so machen. Schreiben ist eine Kunst und wenn du mit deiner Erzählweise experimentieren willst, habe keine Scheu. Ich persönlich würde allerdings versuchen, die Erzählung des Großvaters formal besser von der Rahmenhandlung zu trennen. Zum Beispiel könnte man sie kursiv setzen. Der direkte Sprung von einer Erzählform in die andere wirkte auf mich etwas unsanft.

Zu deiner ersten Szene hast du ja bereits ordentliches Feedback bekommen. Die überarbeitete Version liest sich auch für mich schon merklich besser!

Zur zweiten Szene aus deinem Eingangsbeitrag hat noch niemand etwas gesagt, außer, dass sie die Leser verwirrt hat. Auch ich tat mir schwer, das ganze zu beurteilen, dafür ist die Szene zu kurz, zu herausgerissen. Möchtest du sie uns vielleicht noch einmal in einer längeren Fassung und in einem breiteren Kontext präsentieren? Das würde vermutlich helfen, dir Feedback geben zu können.

In der neuen Szene aus deinem letzten Beitrag sind mir vor allem zwei Dinge aufgefallen.
Solas spricht Vazulis mit "Sie" an, du schreibst es aber konsequent klein. Das hat mich beim Lesen ziemlich verwirrt, weil ich es nicht sofort als Ansprache erkannt habe. Deshalb trennen wir im Deutschen zwischen "sie" (klein) und "Sie" (groß). Übrigens spannend, dass du dich für diese Anredeform entschieden hast. Ich hätte bei mittelalterlicher Fantasy eher ein "Ihr" erwartet. Aber das ist keine Kritik, nur eine Feststellung. Die Anredeformen deiner fantastischen Welt sind allein deiner Fantasie überlassen!
An einer anderen Stelle der neuen Szene hast du die Erinnerung an die Äußerung des Vaters in >Vergleichszeichen< gesteckt. Ich würde das lieber, wie andere direkte Gedanken des Protagonisten, kursiv setzen.


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Logan
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag14.04.2018 18:37

von Logan
Antworten mit Zitat

Hi Steff,

Gefällt mir gut, würde ich auch weiterverfolgen.

Mir gefallen der Fluss und die Kreativität, die im Text steckt, ausserdem die Dialoge. Was deine Beschreibungen und die Verwendung von Adjektiven angeht, würde ich etwas reduzieren. Weniger ist hier manchmal mehr.


_________________
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»Ernest Hemingway hat mal geschrieben: Die Welt ist so schön, und wert, dass man um sie kämpft. Dem zweiten Teil stimme ich zu.«
William Somerset
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Apple
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Beiträge: 20
Wohnort: Salzgitter


A
Beitrag17.04.2018 10:04

von Apple
Antworten mit Zitat

Mir gefällt es auch sehr gut. Was mir nur aufgefallen ist, gleich am Anfang beginnen zwei Sätze mit dem gleichen Wort:

"Er genoss den Geruch der frisch ausgeblasenen Kerze und inhalierte den aufkommenden Rauch, was ihn ein wenig beruhigte. Er schloss dabei seine Augen …"

Falls dich das nicht stört oder es gewollt ist,  ist natürlich das okay. Wollte nur darauf hinweisen. Ich persönlich mag das nicht so gern in Büchern.
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Steff92
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 31
Beiträge: 19
Wohnort: Baden Württemberg


S
Beitrag23.04.2018 15:52

von Steff92
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Rückmeldungen, wenns euch gefällt, scheints ja, dass ich was richtig mache Very Happy
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