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Pig


 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag23.02.2018 08:47

von BlueNote
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Guten Morgen Tlönfahrer,

aus Zeitgründen habe ich die anderen Kommentar nur stichprobenhaft gelesen (eigentlich will ich ja zu deinem Text etwas sagen). Zunächst einmal bin ich sehr angetan von deinem Schreibstil. Auch von dem Setting abseits jeglicher Norm. Ich muss gestehen, dass ich dem Text zunächst argwöhnisch begegnet bin. Wird hier ein Mensch (aus der Ich-Perspektive heraus) vorgeführt oder nicht? Wie sind die Reaktionen, wenn jemand solche Lebensbilanzen liest?
Der Text ist nicht so, wie man ihn erwarten würde. Vielleicht liegt darin ja seine große Stärke. Wir lesen keinerlei Selbstkritik, Selbstmitleid, Einsicht. Ja, unsere Erwartungen werden sogar absurderweise ins Gegenteil verkehrt: der Protagonist sieht sein Ziel darin, dass er als (statisches) Kunstwerk in einem Museum endet.

Der Protagonist wirkt unsympathisch ... Obwohl, wie du schreibst, außer Fettleibigkeit wenig Unsympathisches beschrieben wird. Niemanden treffen ehrlichere Blicke als einen fettleibigen Menschen. Der Protagonist ist sich der Wahrheit also durchaus bewusst, dass er von der Umwelt nie als Kunstwerk wahrgenommen wird, sondern eher als Unikum, das man in einer Ausstellung mit Schaudern "bewundert". Trotzdem legt er sich seine Argumente mit größtem Geschick zurecht. Ist für unsere potentiellen "gut gemeinten" Ratschläge nicht empfänglich. Er hat sich entschieden, ohne unsere (falsche?) Empathie auszukommen, indem er eine Argumentation "auftischt", der wir zwar nicht folgen können, der wir aber auch nichts entgegen zu setzen haben - außer unsere "ehrlichen" Blicke.

Die Ratschläge, die Figur mit "Leben" zu erfüllen und sie in irgend eine Handlung einzubinden, finde ich einerseits nicht notwendig und anderseits, was den zweiten Punkt betrifft, sogar schädlich. Hier andere Denkweisen/Vorstellungen/Lesererwartungen umzusetzen, kann der Geschichte sehr schaden, sie sogar zerstören. Du musst hier ganz bei dir bleiben und diesen schmalen Pfad dessen, was möglich ist, selbst ausloten.

Ich könnte mir diesen Einstieg als vielversprechenden Ausgangspunkt für eine längere Geschichte vorstellen ... wobei ich dann allenfalls eine kleine Angst vor deren Ende hätte. Denn das Ende dieser kurzen Geschichte ist bereits ausgezeichnet. Von dieser auf seine eigene Weise reflektierenden Figur würde ich aber gerne mehr lesen - weil sie uns in eine Welt mitnimmt, die mitten unter uns ist, aber doch so ganz anders, als all das, was wir im Allgemeinen kennen. Ich wäre dem Protagonisten jedenfalls noch auf eine längere (Gedanken)Reise gefolgt.

Die Geschichte lässt einen nach dem Lesen etwas ambivalent zurück. Trotzdem ist mein Fazit, dass sie ausgesprochen gut geschrieben ist.

Ich bin gespannt, was es von dir hier noch zu lesen gibt.

BN
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Lorraine
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Beiträge: 648
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Beitrag23.02.2018 11:13

von Lorraine
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Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:


Das Thema der Lebendigkeit der Figur:
Ginge es in diesem Text um Fettleibigkeit, dann müsste Pig "lebendig" sein, damit er die ihm vom Autor übertragene Aufgabe eine Message zu transportieren, bewältigen könnte. Aber eine solche Botschaft gibt es nicht. Pig könnte auch ein unermüdlicher Legobastler sein, ein manischer Zierfischzüchter oder leidenschaftlicher Briefmarkensammler. Das wäre aber langweilig, weil man im Allgemeinen über diese Menschen keine vorgefasste Meinung hat. Das verhält sich bei extrem Übergewichtigen anders. Da greift das Gedankenexperiment, weil es unweigerlich beim Leser auf einen Erfahrungsschatz trifft (beim Autor ebenso). Der Rest ist Versuch und sehen, was passiert.


Als ich das hier schrieb:

Zitat:
... einem widersinnigen, selbstzerstörerischen Verhalten ein Aquädukt des Leseflusses baut, in dem seine Argumentation so flutscht, dass ich am Ende dem das Ich in seinem Wunsch beinahe bestätigen möchte, wäre ich nicht schon darauf vorbereitet, wie mit Scheinlogik und -kausalität, mit ›Autoritätenzitat‹ und anderen Argumentationstechniken eine Allegorie auf zeitgenössische Absurdität entsteht...


ging es mir darum, die Übertragbarkeit einer (schwachgliedrigen) Kette von Argumenten auf ganz andere Nicht-Opfer und recht souverän in sich selbst ruhenden, weltanschaulich Schwergewichtigen als vermuteten Hintergrund eines Text-Experiments zu zeigen.

Wenn die Scheinlogik, deren "Pig" sich bedient, dem Text selbst und damit dem Autor zur Last gelegt wird, dann verstehe ich schon, wie man sich darüber wundern kann, dass so ein Text "wohlwollend" aufgenommen wird.

Dass Pig die Analogie zum Kunstwerk erst "herbeireflektiert", ist zum Glück ersichtlich, und zwar auch durch die Kürze des Textes … und dennoch ertappe ich mich ja dabei, zuerst nicht so genau hinzusehen, eine Art »Toleranzreflex« greifen lassen zu wollen. Und das, obwohl so offensichtlich ist, wie Pig selbst mit anderen umgeht: »Sansibar«.

Wenn aber auch noch so Offensichtliches als Warnschuss nicht genügt? Wenn »Kunstausstellung« durch »Geschichtsbücher« und »Pig« durch etwas oder jemanden ersetzt würde, auf das/den immer nur die anderen reinfallen? Die zu erreichende Unbeweglichkeit, mit der wäre dann allerdings die im Spiegel gemeint, vor dem ich (zumindest) aus Müdigkeit gern die Augen verschließe:  

Text hat Folgendes geschrieben:
Und wenn ich in einigen Monaten das Stadium der absoluten Unbeweglichkeit erreicht habe, wäre mein Platz eher der in einer Kunstausstellung, als in einem Krankenhaus oder Pflegeheim. 

Zugegeben, dies sind Träume. Aber eines Tages wird es vielleicht so sein. Unsere Lobby ist stark und wächst mit jedem Jahr, das der Wohlstand noch unter uns zu weilen gedenkt.


Wieviele »eines Tages« schon hinter uns liegen, scheint erfahrungsgemäss wurscht zu sein, solcherart »Träume« kommen ja eher im Schneiderkostum oder in Uniform oder sonstwie glittermässig daher.

Wenn ich deinem Text jetzt zu viel auflade, dann tut es mir nicht leid, immerhin hat er mich ja pepiekst, wo ich es noch spüre, das nervt mich. Mad
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Tlönfahrer
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Beitrag24.02.2018 18:44

von Tlönfahrer
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Hallo BlueNote,

vielen Dank für deine Gedanken zu dem Text. Ein Autor kann ja nie einfordern, wie sein Text gelesen werden soll, aber er kann sich wünschen, wie er gelesen werden möge. Und da kommt deine Sicht des Textes meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Das freut mich. Auch die Bestätigung, dass das "Handwerk" passt.




Liebe Madame,

Lorraine hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich deinem Text jetzt zu viel auflade, dann tut es mir nicht leid


Der Text kann das ab. Der ist schon groß. Wink


Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Wenn die Scheinlogik, deren "Pig" sich bedient, dem Text selbst und damit dem Autor zur Last gelegt wird, dann verstehe ich schon, wie man sich darüber wundern kann, dass so ein Text "wohlwollend" aufgenommen wird.

Ich hatte das Gefühl, dem Text wurde eher zur Last gelegt, dass er sich an Klischees entlanghangele und die Problematik des Phänomens „Übergewicht“ nicht differenziert genug ausleuchte. Natürlich mag es auch sein, dass automatisch eine Übertragung von „das kann man so nicht sehen“ zu „das kann man so nicht schreiben“ stattfindet.

Ansonsten habe ich zwar eine Ahnung worauf du mit deinem Gesagten abzielst, bin mir aber nicht ganz sicher. Geht es dir um die Übertragbarkeit der Scheinlogik Pigs auf andere, z.B. politische Bereiche, oder darum, wie schnell man doch auf eine solche Argumentation hereinfallen könnte? Oder beides? (oder keines von beiden?)

Wie dem auch sei - herzlichen Dank!
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d.frank
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Beitrag25.02.2018 16:07

von d.frank
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Äußerst interessant!

Ich denke immer noch darüber nach, warum diese Figur und ihre Äußerungen keine Klarheit zulassen. Einerseits ist da diese Stringenz der Gedanken, andererseits das klaffende Loch der eigenen Positionierung. Der Text polarisiert, weil er sich jeder Schublade verweigert. Das mag ich!
Er spielt mit einer kruden Oberflächlichkeit und schubst einen gern und schnell in eine scheinbar offensichtliche Richtung. Wenn man sich aber von seinen eigenen Vorstellungen lösen kann, lässt er mehrere Deutungen zu, wird irgendwie sogar austauschbar in einem positiven Sinne und die genannten Klischees heben sich selbst aus den scheinbar starren Angeln. So wenig subjektiv / objektiv wie der Text auf der ersten Ebene scheint, so offen wird er, wenn man sich in ihn eindenkt.
Das ist nicht gerade bequem, nein, es ist geradezu abstoßend und macht den Text damit zu einer Last, die man noch über das Lesen hinaus mit sich herumträgt.


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Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Tlönfahrer
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Beitrag26.02.2018 20:39

von Tlönfahrer
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Hallo d.frank,

vielen Dank für deine Gedanken zu dem Text. Es ist doch immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich gelesen wird.

d.frank hat Folgendes geschrieben:
und die genannten Klischees heben sich selbst aus den scheinbar starren Angeln.


Ich denke, ohne das Bemühen dieser Klischees würde dem Text etwas essenzielles Fehlen. Pig greift in seiner Selbstbeschreibung auf sie zurück und benutzt sie als Fundament seiner Körperphilosophie. Mit einer differenzierteren Sichtweise käme er nie dahin, wo er hinwill.
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d.frank
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Beitrag26.02.2018 22:16

von d.frank
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Hallo Herr Tlönfahrer Wink

Was steckt eigentlich hinter diesem Pseudonym?
Ich hab mittlerweile auch andere Texte von dir gelesen. Embarassed
Lädt zum Verweilen ein, ist schon mein Ding, deine Sprache.

Zitat:
Ich denke, ohne das Bemühen dieser Klischees würde dem Text etwas essenzielles Fehlen. Pig greift in seiner Selbstbeschreibung auf sie zurück und benutzt sie als Fundament seiner Körperphilosophie. Mit einer differenzierteren Sichtweise käme er nie dahin, wo er hinwill.


Wenn du diese Figur jetzt so personalisierst, verliert der Text für mich an Ebenen. Ich mag diesen Pig weder mögen, noch hassen, noch mich in ihn einfühlen. Für mich ist er tatsächlich nur ein beliebiges Abbild einer schwarz/weißen Gesellschaft.


_________________
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Tlönfahrer
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Beitrag27.02.2018 21:30

von Tlönfahrer
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Hallo d.frank,


d.frank hat Folgendes geschrieben:

Was steckt eigentlich hinter diesem Pseudonym?.


Eine Geschichte von Jorge Luis Borges. "Tlön, Uqbar, Orbis Tertius". Sehr lesenswert. Wink


d.frank hat Folgendes geschrieben:
Wenn du diese Figur jetzt so personalisierst, verliert der Text für mich an Ebenen. Ich mag diesen Pig weder mögen, noch hassen, noch mich in ihn einfühlen. Für mich ist er tatsächlich nur ein beliebiges Abbild einer schwarz/weißen Gesellschaft.


Ich glaube nicht, dass man dem Text der Mehrschichtigkeit beraubt, wenn man Pig Motive unterstellt.  Man kann aber natürlich auch ganz darauf verzichten. Am Ende entscheidet immer der Leser.
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag03.03.2018 00:01
Re: Pig
von Heidi
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Hi Tlönfahrer,

die Text-Kategorisierung 'Liebe' finde ich lustig.
Beim ersten Lesen hatte ich den Eindruck, der Text hätte einen starken Bild-Charakter, also, dass Pig als Figur übergreifend für etwas steht, was ich zu dem Zeitpunkt nicht greifen konnte. Beim nächsten Lesen empfand ich Pig nicht mehr speziell bildhaft.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:

Nun, ich geh mit dieser Erkenntnis nicht hausieren. Dennoch es ist meine Überzeugung, dass das Essen einen hinreichenden Lebensinhalt bieten kann. Hinreichend genug, um eventuelle negative Folgen in Kauf zu nehmen.


Ich greife einfach diesen Abschnitt heraus, weil hier gut rauskommt, wie Pig tickt.  

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Es ist immer der Geist, der die Zerstörung des Körpers billigend in Kauf nimmt.


Ich persönlich glaube eher, dass es die Seele ist, die die Zerstörung in Kauf nimmt, oder was heißt, in-Kauf-nehmen - sie kann nicht anders.
Der Satz gefällt mir aber dennoch, weil die Zerstörung drinsteckt - also, die Zerstörung des Körpers durch den Geist. Und das, finde ich, ist ein spannender Gedanke. Da komme ich ins Denken, frage mich, wie das aussehen könnte - der Geist, der den Körper kaputt macht. Vielleicht mache ich ihn durch meine gegenwärtige Tätigkeit schon kaputt. Man kanns nicht wissen.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Mein Körper will bestimmt keine fünfzehn Hamburger zum Frühstück haben. Der gäbe sich auch mit ein paar Scheiben Matzen zufrieden. Oder mit ein oder zwei Äpfeln. Ich bin derjenige, der keine Äpfel oder kein ungesäuertes Brot haben will. Ich bin es, der bestimmt, dass die Mayonnaise auf einem Sandwich mindestens einen Zentimeter dick aufgetragen werden muss. Ich ertränke dasselbe Sandwich unter einen halben Liter Ketchup.
Maßloses Essen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern davon, dass man seinen Körper zu einem gehorsamen Hund macht. Man bezwingt dessen Bedürfnis nach Ausgeglichenheit und Mäßigkeit und macht ihn zu einem Gefäß der Gier.


Dadurch, dass Pig so stark reflektiert und mir erklärt, was sein Körper nicht will, was für ihn gesünder wäre, er aber nicht zu sich nehmen möchte und stattdessen bewusst entscheidet, welche Speisen ihm mehr behagen, wirkt es so, als wäre Pig nicht Pig (gleichbedeutend mit Mensch), sondern, als würde sich ihm eine andere Stimme aufdrängen, jemand aus dem Off, der sich über Pig legt, der Figur etwas zuflüstert, damit die Aussage stimmt.
Selbiges gilt für die 'Sex-Szene', vor allem die Stelle in der die kalkweißen Stellen an Pigs Körper vorkommen und viele andere Stellen im Text.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Und das ist gut so, möchte ich sagen.


Dieser Satz schwächt die Extrem-Reflexion etwas ab, so ganz authentisch wird die Sache dadurch aber trotzdem nicht.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Denn das andächtige Fressen, wie auch das Trinken, ist eine gewollt einsame Tätigkeit. Es ist kein Ersatz, es ist genau das, was man möchte.


Gut, Pig denkt das so, aber ich kann ihn nicht verstehen, weil ich persönlich Essen als eine höchst gesellige Angelegenheit empfinde. Möglicherweise macht ihn das Essen einsam, weil er es nur deshalb tut, um das zu tun, was er möchte? Sucht er die Einsamkeit?

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Und so, wie sich mein Körper bei vielen Dingen endlos Zeit lässt, sei es das Scheißen, das Pissen oder das Einschlafen, ja mit der gleichen Mühsal, mit der ich aufstehe und ein paar Schritte umhergehe, mit der ich mich in die Badewanne hinein und wieder hinauswuchte, mit der gleichen Gemächlichkeit, mit der alle meine Muskeln auf zerebrale Befehle reagieren, wird sich auch mein Körper an das Sterben machen. Da muss ich nun wirklich keine Befürchtungen haben.


Interessanter Gedanke. Ich frage mich, woher Pig das weiß. Er ist ja noch nie gestorben. Aber klar, es wird einfach passieren, da hat er schon recht.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Wenn es noch etwas gäbe, für das ich mich stark machen würde, dann für mehr gesellschaftliche Akzeptanz von Fettleibigkeit. Ich wünsche mir, die Leute sähen ein, dass es sich hier nicht um eine Schwäche, sondern eine Stärke handelt. Und mehr noch. Um eine Art Kunst. Man formt den eigenen Körper zu etwas, das einerseits dem eigenen Wesen entspricht, unberührt von den Strömungen der Mode, gleichzeitig aber auch eine Abstraktion dessen darstellt, was weithin als akzeptabel gilt. So bereite ich mein Essen wie der Maler die Farbe anrührt und der Schriftsteller nach den richtigen Worten sucht. Bei den einen steht am Ende das Bild oder das Buch. Bei mir ist es der Körper als amorpher Kontrapunkt zum allgemeinen ästhetischen Empfinden. Und wenn ich in einigen Monaten das Stadium der absoluten Unbeweglichkeit erreicht habe, wäre mein Platz eher der in einer Kunstausstellung, als in einem Krankenhaus oder Pflegeheim.


Das empfinde ich als den stärksten Teil im Text. Der eigene Körper als Kunstwerk. Ein wirklich spannender Gedanke, ein tiefer Gedanke, der zum Nachdenken anregt.
Pig würde seinen Körper gerne ausstellen, weil er Urheber seines Körper ist, so wie jeder andere Mensch ebenfalls Urheber seines Körpers ist. Pigs Körper in einer Ausstellung wäre dann ein leibhaftiges Selbstporträt. Die Mensch-Plastik. Vielleicht als Performance: Ich habe meinen Körper geformt! Jeder darf ihn anfassen.
Dieser Abschnitt im Text bringt Bewusstsein in die Sache, Klarheit, was die Selbstbestimmtheit betrifft, die wir alle in uns tragen. Ich bestimme über meinen Körper, forme ihn, je nachdem, wie ich mit ihm umgehe, was für Substanzen ich ihm zufüge, welchen Einflüssen ich ihn aussetze.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Was uns zustößt, enthält kein Urteil über uns, habe ich mal gelesen. Das mag stimmen. Aber unser Aussehen provoziert jede Menge Beurteilungen über das, was wir sind, was wir waren oder sein werden. Wenn die Leute mich anschauen, will ich, dass sie urteilen. Sie sollen den unvermeidlichen Rückschluss ziehen, von der Form zum Wesen, von der Gestalt zum Charakter. Und die Menschen tun es. Ich habe es oft gesehen. Niemanden treffen ehrlichere Blicke als einen fettleibigen Menschen.


Der letzte Abschnitt zerstört mMn diesen einen starken Teil davor wieder. Leider. Das liegt an gewissen Gedanken und Meinungen, die ich weniger aus Pig heraus erlebe und gesprochen empfinde, sondern wieder von außen. Ich fühle mich bedrängt von vorgelegten Gedanken, darf selbst nicht ins Denken kommen, muss hinnehmen, was mir der Text an Meinung mitteilt. Das finde ich schade, weil ich lieber selber denken würde.

Faszinierend ist Pig auf alle Fälle. Einen Übergewichtigen als selbstbewussten, stark reflektierenden, vielleicht auch arroganten Menschen darzustellen, finde ich als Idee spannend. Überhaupt ist meine Meinung, dass eine Figur alles sein darf. Gerade Facetten halte ich für wichtig.
Aber Pig lebt nicht von innen heraus als Figur, er erzählt mir Dinge, die wie von außen kommend wirken, was durchaus legitim ist, um gewisse Botschaften zu transportieren, für meinen Geschmack aber zu wenig subtil umgesetzt wurde, inhaltlich könnte der Text wesentlich abstrakter sein (was natürlich ebenfalls Geschmackssache ist, wofür du nichts kannst), um mein Denken ordentlich anzustacheln, und auch provokanter, bei dem Thema das ja förmlich nach Provokation schreit, die ich sehr schätze, hier aber leider nur ansatzweise erlebe. Da ginge auf alle Fälle mehr.

Gruß
Heidi
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Tlönfahrer
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T
Beitrag04.03.2018 18:39
Re: Pig
von Tlönfahrer
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Hallo Heidi,

vielen Dank für dein genaues Lesen und deine Meinung zu dem Text. Du hast einige sehr interessante Dinge angesprochen, über die ich mir Gedanken gemacht habe.

Hier zwei Passagen, die mir als der Kern deiner Kritik erscheinen:

Heidi hat Folgendes geschrieben:

Dadurch, dass Pig so stark reflektiert und mir erklärt, was sein Körper nicht will, was für ihn gesünder wäre, er aber nicht zu sich nehmen möchte und stattdessen bewusst entscheidet, welche Speisen ihm mehr behagen, wirkt es so, als wäre Pig nicht Pig (gleichbedeutend mit Mensch), sondern, als würde sich ihm eine andere Stimme aufdrängen, jemand aus dem Off, der sich über Pig legt, der Figur etwas zuflüstert, damit die Aussage stimmt.
Selbiges gilt für die 'Sex-Szene', vor allem die Stelle in der die kalkweißen Stellen an Pigs Körper vorkommen und viele andere Stellen im Text.

...

Aber Pig lebt nicht von innen heraus als Figur, er erzählt mir Dinge, die wie von außen kommend wirken...



Wenn sich, wie du sagst, eine Stimme über Pig legt, dann muss dieser Pig im Text ja vorhanden sein. Ich glaube aber, es ist nicht der Pig im Text, sondern der Pig, der während der ersten Sätze automatisch im Leser entsteht, weil ein vorgefasstes Konzept von Fettleibigkeit vorhanden ist. Wie immer dieses aussieht, es wird wahrscheinlich nicht dem entsprechen, was Pig von sich gibt. Um diese kognitive Dissonanz aufzulösen, muss eine Erklärung herhalten. Zum Beispiel, dass da nicht wirklich Pig redet, sondern eine Stimme von Außen.

Damit will ich deine Kritik nicht abschwächen. Im Gegenteil, sie hilft mir, meinen Text noch besser kennenzulernen.

Entsteht der Eindruck des von außen Herangetragenen durch Widersprüchliches im Text, dann ist es die Schuld des Autors. Ist dem aber nicht so, dann verhält es sich wohl wie oben beschrieben und man könnte sagen, auf dieser Ebene "funktioniert" der Text.
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gold
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Beitrag04.03.2018 21:59

von gold
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Hallo Tlönfahrer,

ich mach´s kurz:
ich habe deinen Text mit Interesse gelesen. Ich denke, der Prota ist absolut resigniert und redet sich sein Leben schön, überspitzt denkt er, er liebt sich. Sein armseliges, bedauernswertes Leben blendet er aus. Das ist der einzige Weg, der ihn noch am Leben hält.

Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch so oder zumindest ähnlich im RL ablaufen könnte.

Gern gelesen.

Liebe Grüße
gold
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Heidi
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Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag04.03.2018 23:36
Re: Pig
von Heidi
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Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:

Wenn sich, wie du sagst, eine Stimme über Pig legt, dann muss dieser Pig im Text ja vorhanden sein. Ich glaube aber, es ist nicht der Pig im Text, sondern der Pig, der während der ersten Sätze automatisch im Leser entsteht, weil ein vorgefasstes Konzept von Fettleibigkeit vorhanden ist. Wie immer dieses aussieht, es wird wahrscheinlich nicht dem entsprechen, was Pig von sich gibt. Um diese kognitive Dissonanz aufzulösen, muss eine Erklärung herhalten. Zum Beispiel, dass da nicht wirklich Pig redet, sondern eine Stimme von Außen.


Da hast du gewiss recht und genau darin sehe ich das Potenzial der Figur Pig. Ich denke, er hätte es verdient, extrem provozieren zu dürfen, im Moment tut er das (mMn) noch nicht. Aber möglicherweise hattest du auch keine Provokation im Sinn und ich wünsche mir etwas in deinen Text hinein, was nicht vorhanden sein kann.
Durch das fast ausschließliche Reflektieren wirkt Pig kühl, ich komme nicht an ihn ran, er kommt mir wie eine Mauer entgegen. Empfindet er nichts? Ich glaube, das ist es auch, was mir fehlt. Irgendwie berichtet er, erzählt den Bericht seines Lebens, der durch die Ich-Perspektive aber nicht gänzlich neutral sein kann - Pig hat durchaus seine Meinung, die mir aber eher von außen kommend erscheint, weil er mir nicht präsentiert, was in ihm abgeht. Ich habe keine Ahnung, wie Pig ist. Bin mir nicht sicher, ob du verstehst, was ich meine.

Ob ich ein vorgefertigtes Bild eines fettleibigen Menschen habe, sollte für den Text im Prinzip nebensächlich sein. Die Aussage sollte mich aber dann treffen, wenn ich mit dem Lesen fertig bin, indem ich mich über den Text aufrege (weil du gelungen provoziert hast) oder fasziniert nicke (weil du gelungen provoziert hast und ich eine Leserin bin, die es erkannte).

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Was uns zustößt, enthält kein Urteil über uns, habe ich mal gelesen. Das mag stimmen. Aber unser Aussehen provoziert jede Menge Beurteilungen über das, was wir sind, was wir waren oder sein werden. Wenn die Leute mich anschauen, will ich, dass sie urteilen. Sie sollen den unvermeidlichen Rückschluss ziehen, von der Form zum Wesen, von der Gestalt zum Charakter. Und die Menschen tun es. Ich habe es oft gesehen. Niemanden treffen ehrlichere Blicke als einen fettleibigen Menschen.


Diesen letzten Abschnitt. Ich finde, den braucht der Text nicht. Er erklärt im Nachhinein das, was du aussagen willst (wenn ich richtig verstanden habe).
Der letzte Satz zeigt ansatzweise ein wenig von Pigs Gefühlswelt, aber auch nur dann, wenn ich mir zusammenreime, was in ihm abgeht. Und mit diesem Satz kommt dann auch Mitleid gegenüber Pig auf. Und ich frage mich, ob das so gewollt ist. Ein wenig reibt er sich mit dem restlichen Text.

Tlönfahrer hat Folgendes geschrieben:
Entsteht der Eindruck des von außen Herangetragenen durch Widersprüchliches im Text, dann ist es die Schuld des Autors. Ist dem aber nicht so, dann verhält es sich wohl wie oben beschrieben und man könnte sagen, auf dieser Ebene "funktioniert" der Text.


Na ja, was heißt Schuld. Es gibt (hoffentlich Smile )viele Leser; der eine erlebt den Text so, der andere erlebt ihn anders. Ich finde, dass viel drinsteckt in diesem Text, da Pig als Figur, wie ich bereits sagte, spannend ist bzw. noch spannender sein könnte. Ich sehe ihn vor mir in seiner Körperlichkeit, ich höre seine Meinung, frage mich aber, wie er empfindet. Weil es ja gut sein kann, dass er trotz seines Gewichtes glücklich ist und sich pudelwohl fühlt. Verachtet er andere Menschen? Für ihre Blicke? Empfindet er Hass? Sind sie ihm egal? Solche Dinge erfahre ich nicht.
Momentan wirkt Pig wissend, ein Mensch mit einer festen Meinung, aber nicht unbedingt selbstbewusst und schon gar nicht überheblich. Dabei drängt sich mir die ganze Zeit über ein Bild von einem eher überheblichen Menschen auf, weil es doch passen würde zu dieser Figur. Warum mir das so geht - darüber muss ich noch mal nachdenken. Letztendlich musst aber du wissen, was in deiner Figur lebt, in welche Richtung du sie denkst.

Und: Ab einer gewissen sprachlichen Reife, ist die Umsetzung einer Geschichte immer eine Frage des Geschmacks. Deshalb solltest du meine Gedanken zum Text bzw. zur Figur eher als Denkanstoß sehen. Andere haben vieles für sich aus dem Text herausziehen können. Klar, auch ich - diese Kunstwerksache etwa - aber ein kritischer Blick kann gerade einem guten Text niemals schaden.

Grüße von
Heidi
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Tlönfahrer
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T
Beitrag06.03.2018 21:47
Re: Pig
von Tlönfahrer
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Hallo Gold,

vielen Dank für's Lesen und deine Sichtweise auf den Text.



Hallo Heidi,

vielen Dank, dass du deine Gedanken zu dem Text noch einmal vertieft hast.


Heidi hat Folgendes geschrieben:

Da hast du gewiss recht und genau darin sehe ich das Potenzial der Figur Pig. Ich denke, er hätte es verdient, extrem provozieren zu dürfen, im Moment tut er das (mMn) noch nicht. Aber möglicherweise hattest du auch keine Provokation im Sinn und ich wünsche mir etwas in deinen Text hinein, was nicht vorhanden sein kann.


Herausforderung hatte ich im Sinn, aber nicht Provokation, denn dahinter steht ja immer das Abzielen auf eine bestimmte Reaktion. Da der Text aber keine Botschaft enthält (außer vielleicht "Hey, Literatur macht eigenartige Dinge"), kann man auch nicht wirklich von Provokation reden.


Heidi hat Folgendes geschrieben:
Durch das fast ausschließliche Reflektieren wirkt Pig kühl, ich komme nicht an ihn ran, er kommt mir wie eine Mauer entgegen. Empfindet er nichts? Ich glaube, das ist es auch, was mir fehlt. Irgendwie berichtet er, erzählt den Bericht seines Lebens, der durch die Ich-Perspektive aber nicht gänzlich neutral sein kann - Pig hat durchaus seine Meinung, die mir aber eher von außen kommend erscheint, weil er mir nicht präsentiert, was in ihm abgeht. Ich habe keine Ahnung, wie Pig ist. Bin mir nicht sicher, ob du verstehst, was ich meine.


Ich denke schon, dass der Text in dieser Hinsicht etwas leistet, aber natürlich sehr zurückhaltend, denn er lebt ja hauptsächlich durch das sachliche Reflektieren von Pig. Ich glaube zu wissen, was du meinst, denke aber, der Text wäre ein ganz anderer, wenn er deinen Wünschen entgegen käme und dann hätte ich ihn wahrscheinlich gar nicht schreiben können.



Heidi hat Folgendes geschrieben:
Diesen letzten Abschnitt. Ich finde, den braucht der Text nicht. Er erklärt im Nachhinein das, was du aussagen willst (wenn ich richtig verstanden habe).
Der letzte Satz zeigt ansatzweise ein wenig von Pigs Gefühlswelt, aber auch nur dann, wenn ich mir zusammenreime, was in ihm abgeht. Und mit diesem Satz kommt dann auch Mitleid gegenüber Pig auf. Und ich frage mich, ob das so gewollt ist. Ein wenig reibt er sich mit dem restlichen Text.


Wie ich schon sagte, eine Aussage enthält der Text nicht. Er lebt von einer Idee und diese findet in diesem Schluss tatsächlich seinen Höhepunkt. Entgegen der landläufigen Ansicht, es sei verkehrt vom Äußerern auf das Innere zu schließen, wünsct sich Pig genau das von den Leuten, die ihn beobachten. Hier schließt sich der Kreis zu dem Kunstwerk-Gedanken, der ja auch auf das öffentliche Ausstellen abzielt. Pig ist Innen das, was er von Außen ist.


Heidi hat Folgendes geschrieben:
Ab einer gewissen sprachlichen Reife, ist die Umsetzung einer Geschichte immer eine Frage des Geschmacks. Deshalb solltest du meine Gedanken zum Text bzw. zur Figur eher als Denkanstoß sehen. Andere haben vieles für sich aus dem Text herausziehen können. Klar, auch ich - diese Kunstwerksache etwa - aber ein kritischer Blick kann gerade einem guten Text niemals schaden.


So sehe ich es auch und es macht Spaß und ist ein Gewinn deinen Gedanken zu folgen. Tatsächlich ist vieles eine Frage des Geschmacks oder des Blickwinkels. Da gibt es auch kein Richtig oder Falsch, sondern einfach verschiedene Standpunkte, über die sich zu unterhalten sehr anregend sein kann. Und jeder gute Text freut sich über einen kritischen Blick, denn das bedeutet ja, dass er gelesen wurde.
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Literättin
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Beitrag07.03.2018 15:35

von Literättin
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Ist jetzt etwas off topic, aber da Du ja jetzt auch dein Buch im Avatar trägst, kann ich immer wieder nur, verwundert über all das Lob, leise für mich feststellen, dass dieser Text "pig" für mich eine Art irritierende, gruselige Antiwerbung darstellt, für dein bemerkenswertes Buch, in dem es von intelligenten, klugen, ausgezeichnet verfassten Texten, auch widerspenstigen aber dann in sich stimmigen Texten, nur so wimmelt. Und ich wünsche mir eigentlich nur, dass Du selbst "pig" nicht als Reifung deines Talents ansiehst. Das wäre in meinen Augen nämlich ein großer Verlust.

Am liebsten würde ich in diesem Faden also immer wieder nur laut heraus rufen: Leute, lest den echten Tlönfahrer, dieser hier hat sich ganz fürchterlich verrannt.

Aber das wäre ja irgendwie off topic. Oder auch nicht.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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Tlönfahrer
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 56
Beiträge: 26
Wohnort: Koblenz


T
Beitrag09.03.2018 21:25

von Tlönfahrer
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Hallo Literättin,

vielen Dank für deine positiven Bemerkungen über mein Büchlein.

Und was die "Reifung meines Talents" angeht, so ist Pig älter als mindestens die Hälfte der Texte im Albgeräusch. Von daher gesehen, habe ich mich nicht verrant, sondern bin - um im Bild und bei deiner Sichtweise zu bleiben - zwischendurch mal abgebogen.

 Wink
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag10.03.2018 07:40

von Literättin
Antworten mit Zitat

Ich bin erleichtert. smile Und lasse "pig" jetzt einfach mal so stehen. Wink

_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag10.03.2018 16:58

von Rübenach
Antworten mit Zitat

um noch ein wenig OT zu bleiben:

Das Albgeräusch lesen zu wollen, ist auf jeden Fall eine hervorragende Idee.


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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